2022-9-oebm-der-osterreichische-baustoffmarkt - Dämmen statt verpulvern

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Q u e r e i n S t e i g e r S t e f a n r a n n e r, s t e l l v e r t r e t e n d e r S t a n d o r t l e i t e r b e i Q u e s t e r i n v i l l a c h Berufsweg mit Richtungswechseln Im mai beendete stefan ranner seine ausbildung zum Diplom- Bauprodukte-Fachberater. seit Juni ist er stellvertretender standortleiter bei Quester in villach, wo er schon vor zehn Jahren auch seine lehre zum einzelhandelskaufmann absolvierte. Davor war sein Karriereweg alles andere als geradlinig, führte ihn von der landwirtschaftsschule über eine angefangene elektrikerausbildung bis hin zur abgeschlossenen lehre als zimmerer. Der Wechsel in die Baustoffbranche erfolgte nicht ganz freiwillig, dafür ist er jetzt mit umso mehr leidenschaft für seinen Beruf dabei. Schildern Sie uns bitte kurz Ihre schulische Laufbahn. Nach Volks- und Hauptschule wollte ich eigentlich in eine Polytechnische Schule gehen, meine Mutter war aber dagegen und so besuchte eine landwirtschaftliche Schule, habe diese auch abgeschlossen, aber leider keine dementsprechende Arbeit gefunden. In der Folge machte ich dann einige WIFI-Kurse, wie beispielsweise Kranschein, Brandschutzbeauftragter oder Sicherheits- Vertrauensperson sowie den einjährigen Lehreinsteigerkurs zum Elektriker. Leider habe ich danach aber keinen Ausbildungsbetrieb gefunden, der mich übernommen hätte, um meine Elektrikerlehre abzuschließen. Durch Bekannte bekam ich dann eine Lehrstelle bei Holzbau Moser, wo ich die Lehre dann auch mit gutem Erfolg abgeschlossen habe. Das heißt, Sie haben eine Lehre zum Zimmerer gemacht? Ja, ich bin gelernter Zimmerer. Die Arbeit mit Holz hat mir auch immer sehr gut gefallen. Ich hatte dort die Möglichkeit verschiedene Bereiche kennen zu lernen, unter anderem auch das Aufstellen von Tunnelportalen bei Infrastruktur- und Großbauprojekten. Sie haben also vorrangig als Schalungszimmerer gearbeitet? Ja genau. Bis zu dem Zeitpunkt, als ich einen Unfall mit einer Tischkreissäge hatte und nicht arbeiten konnte bzw. im Zuge der Operation und Rehabilitation für ein paar Monate ausgefallen bin. Ich suchte aber ohnehin auch eine berufliche Veränderung und kam dann zu Holzbau Walder in Paternion. Dort hat es mir richtig gut gefallen. Ein kleines Team, gute Arbeitszeiten und auch der Anfahrtsweg war sehr kurz. Warum haben Sie dort aufgehört? Ich hatte wieder einen Unfall. Ich bin von zwei Meter Höhe kopfüber runtergefallen und habe mir dabei meinen Arm verletzt, das heißt ich kann im handwerklichen Bereich nicht mehr arbeiten. stefan ranner, stellvertretender standortleiter, in seinem Büro bei Quester in villach. Bilder: stefan ranner/Quester Wie ging es weiter – was waren Ihre neuen Perspektiven? Nach der Reha war dann die Frage, was ich weiter machen sollte. Da es sich um einen Arbeitsunfall handelte bekam ich einen AUVA-Betreuer zu Seite gestellt, der mit mir sämtliche Optionen durchging. Mein Bruder kam schließlich mit dem Vorschlag, mich bei Quester zu bewerben, da er selbst Kunde dort war und das Unternehmen gut kannte. Ich bewarb mich also und konnte sofort mit der Ausbildung beginnen. 26 | 9 . 2022
Q u e r e i n S t e i g e r Sie haben also noch einmal eine komplette Lehre gemacht? Ja, ich war damals schon 25 Jahre alt und bin wieder in die Berufsschule gegangen, wobei mir ein Jahr von der Zimmererlehre angerechnet wurde. Dadurch, dass das von der AUVA finanziert wurde, damit ich wieder ins Berufsleben einsteigen kann, habe ich diese Möglichkeit genutzt. Aber es war schon schwer am Anfang in einer komplett neuen Sparte zu arbeiten. Doch dann habe ich mir gesagt, liebe deinen Job oder lass es. Und ich habe mich dazu entschieden den Job zu lieben. Welche Lehre haben Sie konkret gemacht? Die Lehre zum Einzelhandelskaufmann mit Schwerpunkt Baustoffe. Quester hat mich nach der Lehre übernommen und nun bin ich seit gut zehn Jahren hier in Villach. Was ist Ihre aktuelle Position? Seit mehr als drei Jahren bin ich stellvertretender Standortleiter. Konnten Sie Ihr Wissen, welches Sie als Zimmermann hatten, hier im Betrieb nutzen? Schon, weil ich mich mit Maschinen gut auskenne, aber vor allem auch beim Zusatzschulungen Baustoff-Ausbildungszentrum • Souveräne Reklamations-und Ein- wandbehandlung • Erfolg im Beruf • Rhetorik die begeistert • Verkaufen im Baustoff-Fachhandel • Grundlagen energieeffizientes Bauen • Betriebswirtschaft für den Baustoff- handel Safety at Work • Sicherheitsvertrauensperson Safety at Work • Regalbeauftragter Skills Trainings • Technical Sales Innenausbau. Dadurch, dass wir hier bei Quester rund 85 Prozent Gewerbekunden haben, konnte und kann ich das Wissen über Holz und dessen Anwendungsmöglichkeiten schon weitergeben. Dennoch habe ich eine ganze Menge an weiterführenden Schulungen gemacht, beispielsweise ba-Schulungen, aber auch interne Produktschulungen. Vor kurzem haben Sie die Ausbildung zum Diplom-Bauproduktefachberater im Rahmen des Baustoff-Ausbildungszentrums abgeschlossen. Hat Ihnen das Vorteile gebracht? Das waren zusätzliche Schulungen auch in Bereichen, die mir jetzt sehr viel weiterhelfen. Aber grundsätzlich habe ich dadurch meine Liebe zur Pflasterei entdeckt. Das Thema meiner Abschlussarbeit war „Pflaster im Privatbereich“, nicht nur weil ich mich hier gut auskenne, sondern auch, weil ich schon sehr viel in diesem Bereich zu tun habe. Als Zimmerer hatten Sie ja schon Ahnung von Baustoffen, im Baustoffhandel muss man sich aber in sämtlichen Bereichen gut auskennen, da das Portfolio an Produkten nicht nur sehr groß ist, sondern auch immer wieder neue Produkte, Materialien, Anwendungsbereiche etc. dazu kommen. Wie wird das hier bei Quester gehandhabt? Es ist schon notwendig über ein Grundwissen bei allen Produkten zu verfügen, aber wir haben uns ja intern schon auch ein wenig spezialisiert. Ich habe mich für den Pflasterbereich entschieden, kann aber genauso gut Auskunft über Trockenbau, Bauen allgemein, Holz, etc. geben. Bei meinen Kollegen verhält es sich genauso. Aber natürlich wendet man sich an Kollegen, wenn man sich in einem Bereich nicht sicher ist, um den Kunden bei sehr spezifischen Fragen auch bestmöglich zu beraten. ð Stefan Ranner alter: 35 Schulische Laufbahn 1993 – 1997 volksschule 1997 – 2001 Hauptschule, spittal/Drau 2001 – 2002 landwirtschaftsschule, stiegerhof 2002 – 2003 Jasg-lehrgang für elektriker 2003 – 2006 Berufsschule für zimmermann, spittal/Drau 2012 – 2014 Berufsschule für einzelhandelskaufmann Berufliche Laufbahn 2003 – 2006 ralf moser Holzbau gesmbH, zimmerer lehrling 2007 schützer gesmbH, zimmerer 2008 zisser gesmbH, zimmerer 2009 Camping mössler gesmbH, Hausmeister 2010 – 2011 Holzbau alfred Walter, zimmerer 2014 lehre bei Quester villach als einzelhandelskaufmann mit lehrabschlussprüfung 2014 – april 2019 Quester Fachberater in villach seit mai 2019 stellvertretender standortleiter bei Quester villach 9 . 2022 | 27
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