BAUWIRTSCHAFT
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VERANTWORTLICH FÜR DEN
INHALT IN DIESER AUSGABE
Katharina
Rothengaß
Wir müssen
gemeinsam an
einer Zukunft
bauen, die auch
für unsere und
die folgenden
Generationen noch
lebenswert ist.
Klimaschutz ja,
aber ehrlich!
IN DIESER AUSGABE
09
Ausblick in die Zukunft:
Nachhaltige & effiziente Bauwirtschaft
11
Frauen in MINT-Berufen
Attraktive Karrieremöglichkeiten
Project Manager: Katharina Rothengaß Business
Development Manager: Sarra Gläsing Content Manager:
Alexandra Lassas Geschäftsführung:
Richard Båge (CEO), Philipp Colaço (Managing Director),
Henriette Schröder (Sales Director) Designer:
Juraj Príkopa Mediaplanet-Kontakt:
de.redaktion@mediaplanet.com
Coverbild: Lea Hartmann (StudioLH)
Alle Artikel, die mit “in Zusammenarbeit mit“ gekennzeichnet
sind, sind keine neutrale Redaktion der Mediaplanet Verlag
Deutschland GmbH.
facebook.com/MediaplanetStories
@Mediaplanet_germany
Please recycle
Dr. Christine
Lemaitre
Geschäftsführender
Vorstand der DGNB
Text
Dr. Christine
Lemaitre
Es ist keine Neuigkeit, dass der
Bausektor ein zentrales
Handlungsfeld ist, wenn es um
die CO2-Vermeidung geht. Im
Rahmen der Weltklimakonferenz
2015 hat sich nicht nur die
Staatengemeinschaft zum 1,5-Grad-Ziel
bekannt. Hier wurde auch das große
Potenzial des nachhaltigen Bauens
manifestiert – vor sieben Jahren! Und
auch die Tatsache, dass enorme Mengen
Material, Energie und Abfälle mit der
Branche verbunden sind, sollte nicht
überraschen. Dazu reicht es, mit offenen
Augen durch unsere Städte zu fahren. Die
Frage nach dem Warum stellt sich also
schon lange nicht mehr, dafür viel stärker
die Frage nach dem Wie.
Ich gebe zu, das ist kein besonders
positiver Einstieg. Aber ich glaube, er ist
wichtig in diesen Zeiten. Denn ich erlebe
an vielen Stellen den Diskurs selbst
ernannter Expertinnen und Experten, die
das Thema des nachhaltigen Bauens als
Neuheit deklarieren, die erst noch ergründet
werden muss. Ebenso höre ich
vonseiten der Lobbyisten, dass wir
genauso weitermachen können wie
bisher, aber eben innovativ und digital.
Wenn wir es ernst meinen, dann sollten
wir nicht suggerieren, dass sich nichts
ändern wird. Was wir stattdessen
brauchen, ist ein ehrlicher Blick auf die
relevanten Themen, ein klarer Fokus und
systematisches Vorgehen.
Grundsätzlich brauchen wir die Umstellung
auf CO2 als Zielgröße in der
Planung, der Entscheidungsfindung und
in der Gesetzgebung sowie in Förderprogrammen.
Zu reduzieren sind dabei
die CO2-Emissionen des Betriebs und
der Konstruktion, die sogenannten
grauen Emissionen. Im Grunde gibt es
drei wesentliche Stellschrauben für den
klimaschonenden Betrieb: die konsequente
Reduzierung des Energiebedarfs
durch passive Maßnahmen, die Nutzung
erneuerbarer Energiequellen in der
Energieversorgung und der Einbezug des
Nutzerverhaltens. Und damit dies auch
geschieht, bedarf es Transparenz in
Form eines konsequenten Monitorings
der Daten und Verbräuche. Hinsichtlich
der grauen Emissionen brauchen wir
Zielgrößen für die eingesetzten Materialien
im Neubau und in der Sanierung.
Die effektivsten Hebel ergeben sich im
individuellen Projekt. Aber es liegt nahe,
dass sich weniger Fläche, Material und
Energie positiv auf die Bilanz auswirken.
Gerade im Nutzerverhalten und einer
entsprechenden Planung liegt besonders
viel Klimaschutzpotenzial. Studien
belegen, dass zwischen dem geplanten
Energieverbrauch und der realen
Nutzung ein großer Performance-Gap
besteht. Es braucht hier die nutzerzentrierte
Planung und das Nachjustieren
während der Nutzungszeit. Des Weiteren
ist ehrlich zu hinterfragen, ob Gebäude
im Sommer wirklich auf winterliche
Temperaturen gekühlt werden müssen,
nur um mit Anzug und Pulli zur Arbeit
gehen zu können.
Worauf es beim klimagerechten Bauen
wirklich ankommt, ergründen Bauschaffende
schon seit vielen Jahren. Und mit
ehrlichem Blick erkennen wir auch, dass
das Wissen und die Werkzeuge zur
Umsetzung da sind. Das Einzige, was
wirklich zählt, ist, dass wir jetzt sehr
schnell alle ins Tun kommen – bei der
nächsten Planung, der Produktherstellung,
dem (Um-)Bau, dem Betrieb und
der Nutzung.
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit VinylPlus entstanden
Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz
VinylPlus – Das Nachhaltigkeitsprogramm der europäischen PVC-Branche
Die Bauindustrie soll maßgeblich zu einer
nachhaltigen Zukunft und zum Erreichen der
globalen Klimaschutzziele beitragen, schließlich
entfallen rd. 33 % der CO2-Emissionen auf
die Gebäude. Mit leistungsstarken, langlebigen
Bauprodukten, die am Ende ihres Einsatzes
recycelt werden und Teil einer funktionierenden
Kreislaufwirtschaft sind, trägt die europäische
PVC-Branche dazu bei: ein wichtiger Beitrag
auch in Anbetracht der angespannten Lage an
den Energie- und Rohstoffmärkten.
Den langfristigen Nachhaltigkeitsrahmen für die
gesamte Wertschöpfungskette bildet VinylPlus®,
die Selbstverpflichtung der europäischen PVC-
Branche, die rund 200 führende Unternehmen
vereint.
Weniger Energie und Rohstoffe
Effizienzsteigerungen werden in allen Bereichen
des Produktzyklus erreicht. So konnte die Branche
im Rahmen der letzten VinylPlus®-Dekade
insgesamt 9,5 % Energie bei der PVC-Erzeugung
einsparen und bei der Verarbeitung zu Hauptanwendungen
zwischen 16 und 26,5 %, wobei
zunehmend erneuerbare Energien eingesetzt
wurden. Vor allem die Nutzungsdauer der
Produkte beeinflusst den Energie- und Rohstoffverbrauch.
Hier bietet die Vinyl-Branche mit
besonders langlebigen Bauprodukten ausgereifte
Lösungen.
Neben der energetischen Sanierung von
Bestandsbauten ermöglichen innovative
Neubauprojekte eine hohe Energieeffizienz. So
wie CO2-neutrale Siedlungen, bei denen bspw.
Kunststofffenster aus Rezyklat beim Energiesparen
helfen. Heute werden die wichtigsten
Bauprodukte aus Vinyl wie Bodenbeläge, Rohre
und Profile recycelt. Die
Rezyklate kommen wieder
in vielen Bauanwendungen
zum Einsatz: ein
effektiver Beitrag zu einer
zirkulären Bauweise mit
hoher Ressourcen- und
Energieeffizienz.
VinylPlus® Product Label
Für Bauanwendungen aus
PVC gibt es seit 2018 das
VinylPlus® Product Label
für besonders leistungsfähige und nachhaltige
Produkte. Es wird nur an Unternehmen vergeben,
die eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie
verfolgen und strenge Kriterien erfüllen.
Bisher haben elf Unternehmen die Zertifizierung
für mehr als 128 PVC-Bauprodukte erhalten.
Im Rahmen von BREEAM®, dem weltweit
bekanntesten Standard für Grünes Bauen,
wurde das Label als erstes Zertifizierungssystem
für verantwortungsvolle Beschaffung in der
Herstellung von Bauprodukten aus Kunststoff
anerkannt.
Text
Thomas Hülsmann
Mehr info:
VinylPlus
Deutschland e.V.
Am Hofgarten 1-2
53113 Bonn
kontakt@
vinylplus.de
www.vinylplus.de
productlabel.
vinylplus.eu