Verfahrenstechnik 10/2022
Verfahrenstechnik 10/2022
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<strong>10</strong><br />
Oktober <strong>2022</strong><br />
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TITEL<br />
<strong>10</strong><br />
Modulare Tablettieranlage<br />
zur Direktverpressung<br />
20<br />
Kühlung sicher<br />
beherrschen<br />
28<br />
Mit RFID den Transport<br />
von Medien überwachen<br />
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SPS: Vom einfachen Sensor bis<br />
hin zu intelligenten Lösungen<br />
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RAUS AUS DEM<br />
DILEMMA!<br />
.. oder besser erst gar nicht rein. Dass Vorbeugen meistens sinnvoller ist,<br />
als das Nachsehen zu haben, dafür gibt es viele Beispiele. So können ungeplante<br />
Maschinenausfälle für Unternehmen in der Industrie eine teure<br />
Angelegenheit werden. Denn hierbei schlagen nicht nur die Kosten für die<br />
Reparatur oder die Ersatzteile zu Buche; gravierender sind die entstehenden<br />
Produktionsausfälle. Vor allem wenn es um kritische Infrastrukturen geht,<br />
muss auf die Technik Verlass sein. Um erst gar nicht in ein derartiges<br />
Dilemma zu geraten, sollte in eine präventive – oder auch proaktive –<br />
Wartung und Instandhaltung investiert werden. Dabei erfolgen Prüfung<br />
und Austausch von Komponenten gezielt auf Basis von Messdaten, die<br />
erfasst und in Echtzeit analysiert werden. Welche Möglichkeiten es gibt,<br />
zeigt ein deutscher Produzent der Spezialchemie mit einem mehrere<br />
Tausend Produkte umfassenden Portfolio (Seite 36). Das Unternehmen<br />
liefert in über <strong>10</strong>0 Länder und hat Produktionsstätten weltweit – Voraussetzungen<br />
also, die alles andere als trivial sind. Die Lösung: ein drahtloses<br />
Überwachungssystem, das mit einer cloud basierten Analyseplattform<br />
kombiniert wird. Manchmal ist ein Stillstand aber unausweichlich,<br />
beispielsweise wenn es um eine umfassende Anlagenrevision geht. Und<br />
die kann wie bei Bayerns größter Raffineriegesellschaft Bayernoil sogar<br />
fast einen Monat dauern. Eine Mammutaufgabe! Lesen Sie dazu unser<br />
Interview auf Seite 38, das Ihnen auch gleich einen Tipp in punkto Praxistraining<br />
und Schulungen gibt. Von Vorteil bei derartigen Analysen ist auch<br />
der Automatisierungsgrad der Anlagen: je höher, desto detaillierter die<br />
Daten. Hierzu liefern wir Ihnen in unserem Special SPS <strong>2022</strong> ab Seite 26<br />
viele Ideen von der Fernwartung über Multisensoren bis hin zu Engineering-<br />
Tools. Es gibt also viele Möglichkeiten, damit präventive Wartung zum<br />
Standard und nicht zur Option wird.<br />
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EDITORIAL<br />
03 Raus aus dem Dilemma!<br />
38<br />
PERSPEKTIVE<br />
06 Biohacking gegen Pilzbefall<br />
NACHRICHTEN<br />
07 Aktuelles aus der Branche<br />
TITELSTORY<br />
<strong>10</strong> Kontinuierliche Tablettierung: Modulare<br />
Anlage zur Direktverpressung<br />
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
14 Energiesparendes Mischen: Parameter<br />
genau justieren<br />
16 Taktbandfilter: Produktion von Flusssäure<br />
13 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
20 Ventilatoren: Kühlung sicher beherrschen<br />
22 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />
TITEL<br />
<strong>10</strong><br />
Holger Springer, Leiter Anlagenzuverlässigkeit<br />
bei Bayernoil, im<br />
Interview zur Anlagenrevision<br />
NEU UND NACHHALTIG<br />
24 Klima- und Umweltschutz in der Prozessindustrie<br />
SPECIAL SPS<br />
26 SPS <strong>2022</strong>: Physische Messe mit digitaler Begleitung<br />
28 RFID im Ex-Bereich: Mehr Sicherheit in<br />
prozesstechnischen Anlagen<br />
30 Smart Services: IIoT-Plattform vernetzt verteilte<br />
Systeme<br />
32 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />
Anzeige: Fette Compacting, Schwarzenbek<br />
▲<br />
14<br />
Die neue Tablettenpresse punktet mit modularem<br />
Design und einer effizienten Prozessanalyse<br />
4 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de
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26<br />
BETRIEBSTECHNIK<br />
36 Predictive Maintenance: flexible und<br />
kabellose Überwachung weltweit<br />
38 INTERVIEW Anlagenrevision in Echtzeit<br />
40 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />
MEDIEN<br />
41 Anregend und zerstreuend<br />
PERSÖNLICH<br />
42 INTERVIEW Die Chemieingenieurin<br />
Ruchika Tawani<br />
41 Impressum<br />
36<br />
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PERSPEKTIVE<br />
BIOHACKING<br />
GEGEN PILZBEFALL<br />
Um Pflanzen zu schützen und Erträge sicherzustellen,<br />
setzten Landwirte bisher vielfach auf<br />
Chemie. Nun ist eine umweltverträgliche<br />
Alternative verfügbar, die die Kommunikation<br />
von Schadpilzen austrickst.<br />
Zuerst verfärben sich die Blätter braun, dann stirbt in kurzer<br />
Zeit die ganze Weinrebe: Die Pilzkrankheit Esca bedroht<br />
den Weinanbau in Europa und verursacht bei Winzern<br />
jedes Jahr Millionenschäden. „Die Krankheit ist in<br />
Südeuropa schon seit dem Mittelalter bekannt, hat in der Vergangenheit<br />
aber keine große Rolle gespielt“, sagt Dr. Alexandra Wolf<br />
vom Botanischen Institut des KIT, die das Projekt Dialog Protec<br />
koordiniert. „Aufgrund des Klimawandels trifft der Pilz nun aber<br />
auf viele geschwächte Pflanzen, die unter Klimastress leiden.“<br />
Im konventionellen Pflanzenschutz werden Pilzerkrankungen<br />
wie Esca mit giftigen Fungiziden bekämpft. Im Forschungsprojekt<br />
Dialog Protec entwickelten die Wissenschaftler nun einen<br />
völlig neuen Lösungsansatz, der ganz ohne Umweltgifte auskommt:<br />
„In der Natur interagieren Organismen durch chemische<br />
Signale. Es ist uns gelungen, einige der Signale zwischen Wirt<br />
und Krankheitserreger aufzuklären und sie zu manipulieren“, so<br />
Wolf. Dieser „Biohack“ sei zielgenau, wirksam – und der ökologische<br />
Fußabdruck minimal.<br />
Um die richtigen Signale zu identifizieren und nutzbar zu machen,<br />
arbeiteten die Forschenden nicht mit ganzen Pflanzen und<br />
Pilzen, sondern mit einzelnen Zellen. Ein gemeinsam mit dem<br />
Institut für Mikrostrukturtechnik des KIT entwickelter Mikrofluidik-Chip<br />
diente dabei als Basis für ein Ökosystem im Miniaturformat.<br />
„Zellen von Pflanzen und Pilzen werden auf dem wenige<br />
Quadratzentimeter großen Chips so platziert, dass sie sich nicht<br />
berühren, aber chemisch über einen mikrofluidischen Strom<br />
miteinander interagieren können“, sagt Christian Metzger vom<br />
Botanischen Institut des KIT. „Um diese Interaktion sichtbar zu<br />
machen, haben wir das Erbgut der Pflanzenzellen zuvor mit einem<br />
Genschalter und einem Fluoreszenzgen ausgestattet. Immer<br />
wenn ein chemisches Signal das Immunsystem aktiviert, können<br />
wir ein grünes Leuchten messen.“<br />
Bei ihren Untersuchungen dekodierten die Forschenden zunächst<br />
die chemische Kommunikation zwischen Pilz und Pflanze.<br />
Dabei identifizierten sie unter anderem Signalstoffe, mit denen<br />
der Pilz die Immunantwort der Pflanze unterdrückt. Anschließend<br />
identifizierte das Team Moleküle, mit denen sich die Immunantwort<br />
reaktivieren lässt. Nutzt man sie für den Pflanzenschutz,<br />
kann die Pflanze den Pilz in vielen Fällen abwehren. Die<br />
Technologie soll bald auf dem Feld erprobt werden.<br />
Bild: Schepers_Photography – stock.adobe.com<br />
www.dialogprotec.eu<br />
AUTOR<br />
Dr. Martin Heidelberger, Pressereferent,<br />
Karlsruher Institut für Technologie,<br />
Karlsruhe<br />
6 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de
VDMA GROSSANLAGENBAU WÄHLT<br />
NEUEN VORSTAND<br />
Der Vorstand der VDMA Arbeitsgemeinschaft<br />
Großanlagenbau<br />
bestätigte auf dem diesjährigen<br />
Unternehmertreffen am 19. Juli in<br />
Darmstadt Jürgen Nowicki (Bild),<br />
CEO Linde Engineering, als<br />
Vorsitzenden. Nowicki, der dieses<br />
Ehrenamt seit 2016 ausübt, wurde<br />
für einen Zeitraum von zwei Jahren<br />
einstimmig gewählt. Zu seinen<br />
Stellvertretern wurden Helmut Knauthe, Head of Technology & Innovation,<br />
Sustainability bei Thyssenkrupp Industrial Solutions AG sowie Dr.<br />
Hannes Storch, Vice President Metals and Chemicals Processing bei<br />
Metso Outotec, gewählt. Neu im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft<br />
Großanlagenbau sind Guido Hettwer, Senior Vice President Global Sales,<br />
Bosch Rexroth AG, sowie Dr. Etsuro Hirai, CEO Primetals Technologies<br />
Austria GmbH, und Martin Oetjen, COO, MAN Energy Solutions SE.<br />
www.vdma.org/grossanlagenbau<br />
DER<br />
WELTMOTOR<br />
vom Antriebsdesigner<br />
IT-STUDIE: INDUSTRIE MUSS IOT-STEUERUNGEN<br />
SCHÜTZEN<br />
Mit der steigenden Nutzung<br />
intelligenter und in ein gesamtes<br />
Fertigungsnetzwerk eingebundenen<br />
Maschinen steigt das<br />
Risiko von Hackerangriffen. Eine<br />
IT-Studie des IT-Unternehmens<br />
Onekey zeige, dass viele industrielle<br />
Unternehmen dieses Risiko<br />
kaum wahrnehmen und daher<br />
auch keine Compliance-Regeln für die Anschaffung und den Betrieb von<br />
IoT-Anlagen implementiert haben. Nur 26 Prozent hielten die eigene<br />
IoT-Sicherheit für vollständig ausreichend. Der Schaden könne schnell in<br />
die Millionen gehen: 35 Prozent der für die Studie befragten IT-Verantwortlichen<br />
hielten einen jährlichen Schaden von bis zu <strong>10</strong>0 Mio. Euro für<br />
realistisch. „Da die Zahlen Anfang <strong>2022</strong> erfragt wurden, kann man jetzt<br />
ein weit dramatischeres Bild zeichnen. Seitdem wir wissen, dass IT-Angriffe<br />
auch Teil einer Kriegsführung sind, müssen wir uns noch besser<br />
schützen. Zumal auch eine weiter zunehmende Wirtschaftsspionage zu<br />
erwarten ist“, so Jan Wendenburg, CEO bei Onekey.<br />
www.onekey.com<br />
85. NAMUR-HAUPTSITZUNG AM <strong>10</strong>. UND<br />
11. NOVEMBER IN DÜSSELDORF/NEUSS<br />
Nach zwei Jahren „sicherheitsrelevanter“ Pause findet <strong>2022</strong> wieder eine<br />
Namur-Hauptsitzung statt. Als unabhängiger Lösungsanbieter im Bereich<br />
der sicherheitsgerichteten Automatisierungstechnik und mit mehr als 50<br />
Jahren Erfahrung im Bereich der funktionalen Sicherheit ist Hima Partner<br />
der Namur für die diesjährige Hauptsitzung. „Wir werden aufzeigen, wie<br />
wir Anlagenbetreiber bei der Digitalisierung der funktionalen Sicherheit<br />
unterstützen können. Dabei betrachten wir Safety- und Security-Aspekte<br />
ganzheitlich und präsentieren Lösungen, die auf Betreiberbedürfnisse<br />
wie Compliance, Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit zugeschnitten<br />
sind“, erläutert Jörg de la Motte, CEO von Hima.<br />
www.namur.net<br />
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NACHRICHTEN<br />
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KONGRESS Sustainability<br />
www.sustainability-kongress.de<br />
KURS Virtuelles Technologietraining Modbus<br />
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EINFÜHRUNG Betriebswirtschaftslehre für Chemiker<br />
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ZERTIFIKATSLEHRGANG IMS-Manager/-Beauftragter<br />
www.umweltinstitut.de<br />
KURS Validierung in der Lebensmittelmikrobiologie<br />
www.muva.de<br />
HYBRID-SEMINAR Reach für Downstream-User<br />
www.hdt-essen.de<br />
BRANCHENSEMINAR Papier und Zellstoff<br />
www.vega.com<br />
„Nachhaltiger Wasserstoff wird eine<br />
zentrale Rolle spielen. Die Prozessindustrie<br />
ist bereits jetzt der Hauptnutzer von<br />
Wasserstoff. Wie sich in Zukunft weiteres<br />
Poten zial heben lässt, stand im Mittelpunkt<br />
des ersten Thementages auf der Achema.“<br />
Dr. Klaus Schäfer, CTO Covestro AG<br />
und Vorsitzender der Dechema e.V.<br />
DATUM, ORT<br />
20./21.<strong>10</strong>.22,<br />
Berlin<br />
27.<strong>10</strong>.22,<br />
online<br />
02.11.–06.12.22,<br />
online<br />
07.–<strong>10</strong>.11.22,<br />
Offenbach<br />
09.11.22,<br />
online<br />
15./16.11.22,<br />
Essen und online<br />
16./17.11.22,<br />
Schiltach<br />
2,2 MIO.<br />
Fotovoltaikanlagen mit einer<br />
Nennleistung von insgesamt<br />
58.400 MW waren im März <strong>2022</strong><br />
in Deutschland installiert. Im<br />
Januar 2018 waren es rund<br />
1,7 Mio. Anlagen (Nennleistung<br />
42.300 MW) gewesen.<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
74,1 %<br />
Die zum Absatz bestimmte<br />
Produktionsmenge von alkoholfreiem<br />
Bier ist in den vergangenen<br />
zehn Jahren um 74,1 Prozent<br />
gestiegen. 2011 hatte sie<br />
noch bei gut 236 Millionen<br />
Litern gelegen.<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
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ANLAGENSICHERHEITS-REPORT <strong>2022</strong><br />
Die Zahl der Cyberangriffe auf deutsche Unternehmen habe<br />
in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Dennoch<br />
gebe es bisher weitestgehend keine verbindlichen gesetzlichen<br />
Vorgaben für die Cybersicherheit der meisten Anlagen<br />
und Maschinen. Darauf hat der Tüv-Verband bei der Vorstellung<br />
des Anlagensicherheits-Reports <strong>2022</strong> hingewiesen. Der<br />
Anlagensicherheits-Report <strong>2022</strong> wird vom Tüv-Verband unter<br />
Mitwirkung aller deutschen zugelassenen Überwachungsstellen<br />
(Züs) erstellt. Die Expertinnen und Experten sehen<br />
nicht nur große<br />
Konzerne von Cyberangriffen<br />
bedroht,<br />
sondern vor allem<br />
auch kleine und<br />
mittlere Unternehmen.<br />
Dabei gehe es<br />
nicht nur um Datendiebstahl<br />
oder<br />
Industrie spionage, sondern auch um gefährliche Eingriffe in<br />
den Bereich der sogenannten Operational Technology (OT),<br />
also den eigentlichen Betrieb von Anlagen und Maschinen. In<br />
einer weitgehend vernetzten Produktion sind Operational<br />
Technology sowie Netzwerk- und Computertechnik eng<br />
miteinander verbunden. Aber während es für die gängigen<br />
Betriebssysteme regelmäßige Patches und Updates gibt, sind<br />
Maschinen und Anlagen in der Regel über Jahrzehnte hinweg<br />
weitestgehend unverändert im Einsatz und können aufgrund<br />
fehlender Anpassungen relativ leicht angegriffen werden.<br />
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8 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de
Wer Digitalisierung sagt,<br />
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Einsen – was Sensoren via IO-Link an<br />
die IT-Ebene schicken, ist erstmal nicht<br />
mehr als genau das.<br />
Mit moneo generieren Sie daraus<br />
Informationen, Handlungsgrundlagen,<br />
Mehrwert. Kurz: nachvollziehbare<br />
Aussagen.<br />
Erleben Sie weniger böse Überraschungen<br />
und mehr Transparenz in<br />
Ihren Produktionsprozessen: Halten<br />
Sie die Füllstände mehrerer Tanks<br />
im Blick – einzeln oder als Gesamtmenge.<br />
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Präzision des neuen Drucksensors PI<br />
und dem mehrstufigen Alarmsystem<br />
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Anlagen effizient zu betreiben.<br />
Setzen Sie auf moneo.<br />
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KONTINUIERLICHE TABLETTIERUNG<br />
MODULARE ANLAGE ZUR<br />
DIREKTVERPRESSUNG<br />
Die kontinuierliche Tablettenproduktion hat bereits eine längere Geschichte<br />
hinter sich, oftmals geprägt von Bedenken der Hersteller. Schließlich war<br />
Continuous Manufacturing häufig nur mit hochkomplexen Anlagen möglich.<br />
Nun hat der Maschinenbauspezialist Fette Compacting eine neuartige Direktverpressungsanlage<br />
zur Marktreife geführt. Diese punktet mit einem schlanken,<br />
modularen Design und einer effizienten Prozessanalyse.<br />
Prinzipiell gilt Continuous Manufacturing schon lange als<br />
vorteilhaft: Integrierte Prozesse sorgen für eine hohe Effizienz<br />
und Prozesssicherheit. Im Vergleich zum Batch-to-<br />
Batch-Verfahren ist die Prozessdauer verkürzt – bei gleichzeitiger<br />
Steigerung der spezifischen Produktionsleistung. Markteinführungen<br />
können schneller erfolgen und die Produktion<br />
wird insgesamt flexibler. Darüber hinaus ist die kontinuierliche<br />
Fertigung eine qualitätsgetriebene Technologie, die alle regulatorischen<br />
Voraussetzungen erfüllt. Die US-amerikanische Food and<br />
Drug Administration (FDA) sieht darin sogar einen wesentlichen<br />
Modernisierungsschub für die pharmazeutische Industrie, da die<br />
erhöhte Prozesskontrolle die Produktqualität und Patientensicherheit<br />
verbessert.<br />
Trotz steigender Akzeptanz für das Continuous Manufacturing<br />
setzen viele Hersteller aktuell noch auf die Batch-Produktion. So<br />
erschien das kontinuierliche Verfahren zwar prozesstechnisch<br />
attraktiv, ließ sich aber bisher nicht mit einem entsprechend<br />
schlankeren Anlagendesign realisieren.<br />
Die Umsetzung geht – so die Annahme – mit einer hohen Grundfläche<br />
und Raumhöhe von Bestandsanlagen und damit oftmals<br />
mit Um- oder sogar Neubauten einher. Zudem rechneten viele<br />
Unternehmen mit langen Vorlaufzeiten für die Konstruktion und<br />
Fertigung sowie mit tendenziell hohen Investitionen für die<br />
kundenspezifische Auslegung von Anlagen. Mit dem Bedarf an<br />
wissenschaftlichen Mitarbeitern für die Einrichtung und speziell<br />
ausgebildeten Anwendern für die Bedienung drohte zudem eine<br />
hohe Komplexität. Außerdem gingen Hersteller von einem hohen<br />
Aufwand für die Reinigung und Umrüstung und damit längeren<br />
Stillstandzeiten aus.<br />
WIRTSCHAFTLICHER BETRIEB<br />
Fette Compacting hat die genannten Vorbehalte auf den Prüfstand<br />
gestellt und vor diesem Hintergrund eine neuartige kontinuierliche<br />
Tablettieranlage entwickelt. Sie besteht aus einer geschlossenen<br />
Dosier-Misch-Einheit (FE CPS), einer Rundläufertablettenpresse<br />
<strong>10</strong> VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
und einem Bedienterminal. Da die vollständige Integration in<br />
bestehende Produktionsräume auf nur einer Ebene erfolgt, werden<br />
bauliche Investitionen weitgehend hinfällig.<br />
Zudem ist ein Einsatz sowohl mit kleineren Chargen als auch<br />
bei großvolumiger Fertigung flexibel möglich, da das Spektrum<br />
an Formulierungen Durchsatzspannen von etwa 5 bis 200 kg/h<br />
abdeckt. Die verwendete Tablettenpresse FE 55 ermöglicht auf<br />
Basis von drei statt zwei Druckstationen insgesamt längere<br />
Druckhaltezeiten bei einem niedrigeren Druck.<br />
Für den Bedienerschutz wurde der Prozessbereich der FE CPS<br />
staubdicht gestaltet. Sie verfügt über eine geschlossene Bauweise<br />
mit abgedichteten Glasscheiben und einem Unterdruck im<br />
Prozessraum.<br />
EINFACHER ZUGANG<br />
Auch Reinigung und Umrüstung sind im Vergleich zu vielen bisherigen<br />
kontinuierlichen Anlagen keine zeitkritischen Arbeitsschritte<br />
mehr. So wurde die neue Dosier-Misch-Einheit mit<br />
deutlich weniger Teilen und Schnittstellen konstruiert und verfügt<br />
über getrennte, leicht zugängliche Prozess- und Technikbereiche.<br />
Der Prozessraum enthält die Prozessteile der Nachfüllund<br />
Dosierstationen sowie des eigens entwickelten Mischers. Im<br />
staubdicht abgetrennten Technikraum befinden sich die Antriebe,<br />
die Elektronik, die Verkabelung und weitere Komponenten.<br />
So lassen sich alle Bauteile einfach aus dem Prozessbereich entnehmen<br />
und reinigen.<br />
Das Designprinzip der Direktverpressungslinie sorgt dafür,<br />
dass Betrieb, Umrüstung und Wartung besonders einfach erfolgen.<br />
Kern des Anlagendesigns ist ein Human Machine Interface (HMI),<br />
Inline-Messungen überwachen kontinuierlich<br />
die Qualität und ermöglichen schnelle Anpassungen<br />
des Produktionsprozesses.<br />
Dr. Marten Klukkert, Manager Technology Center,<br />
Fette Compacting<br />
01 Eine neue<br />
Bedienoberfläche<br />
bietet einen Überblick<br />
über die Parameter des<br />
gesamten kontinuierlichen<br />
Prozesses<br />
das einen Überblick zu sämtlichen Parametern des Dosierens,<br />
Mischens, Tablettierens und der Prozessanalyse in einem einzigen<br />
Terminal ermöglicht – inklusive Rezepten, Protokollen,<br />
Ereignissen und Diagnosen. Durch eine intuitive, anwenderfreundliche<br />
Gestaltung der Nutzeroberfläche lässt sich die Bedienung<br />
zudem ohne großen Aufwand für den kontinuierlichen<br />
Betrieb erlernen.<br />
02 Per Ultraschall<br />
wird auch bei<br />
unterschiedlichen<br />
Formulierungen ein<br />
gleichmäßiger<br />
Pulverfluss möglich<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> 11
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
03 Die Trennung<br />
von Prozess- und<br />
Technikraum erleichtert<br />
die Reinigung und<br />
Umrüstung der<br />
Dosier-Misch-Einheit<br />
ZUVERLÄSSIGE PROZESSANALYSE<br />
Qualität und Effizienz der kontinuierlichen Produktion lassen<br />
sich vor allem durch die passende Prozessanalysetechnik (Process<br />
Analytical Technology, PAT) sicherstellen. Jedoch konnten bisher<br />
nur erfahrene Spezialisten die komplexe Einbindung der Software<br />
von Drittanbietersystemen für einen sicheren und effizienten<br />
Umgang gewährleisten.<br />
Die kontinuierliche Direktverpressungslinie verfolgt hier einen<br />
völlig neuen Ansatz. So wird zur Überwachung der zentralen<br />
Qualitätsattribute eine Technik zur Inline-Prozessanalyse<br />
( embeddedPAT – ePAT) eingesetzt. Hochentwickelte Sensoren für<br />
die durchgängige Überwachung von Produktionsparametern<br />
sind bei ePAT in die Prozesseinheiten integriert. Dies erlaubt eine<br />
schnelle Reaktion bei Qualitätsabweichungen und die direkte<br />
Anpassung des Produktionsprozesses, da entsprechende Inline-<br />
Messungen unmittelbar im Produktionsfluss erfolgen.<br />
Zudem ist die Datenerfassung und -analyse in Echtzeit möglich<br />
und damit eine deutlich höhere Mess- und Reaktionsgeschwindigkeit.<br />
Dazu wurde die besonders effiziente Nahinfrarotspektroskopie<br />
(NIRS) als Messmethode gewählt, die in diesem Spektralbereich<br />
viele Wirkstoffe besonders gut erfasst. Die Infrarotstrahlen dringen<br />
tief und beschädigungsfrei in die Tablette ein. Zudem sind<br />
schnelle Qualitätskontrollen an größeren Probenmengen möglich.<br />
Die systematische Einheit von Anlage und Prozessanalyse<br />
sorgt in der Folge für ein insgesamt wirtschaftliches Continuous<br />
Manufacturing.<br />
Bilder: Fette Compacting, Les Cunliffe – stock.adobe.com<br />
TABLETTENPRESSEN DER FE SERIE<br />
Mehrere tausend Tablettenpressen sind von Fette<br />
Compacting weltweit installiert. Neben der Pharmaproduktion<br />
werden die Maschinen auch in der Herstellung<br />
von Nahrungsergänzungsmitteln und in der Nahrungsmittelindustrie<br />
eingesetzt. Alle Teile im Produktstrom<br />
sind aus Edelstahl oder FDA-zugelassenen Materialien<br />
gefertigt, um eine schnelle und effiziente Reinigung zu<br />
ermöglichen. Eine Besonderheit der Maschinen ist die<br />
„Fill-O-Matic“, ein Dreikammer-Füllsystem, das durch<br />
seine Dosierräder die Fließfähigkeit des Pulvers erhöht<br />
und für eine gleichmäßige Dichte sorgt. Präzise Abfüllung<br />
und Dosierung reduzieren den Produktverlust.<br />
www.fette-compacting.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
Fette Compacting GmbH,<br />
Grabauer Straße 24, 21493 Schwarzenbek,<br />
Tel. 041/5112-0, tablet@fette-compacting.com<br />
AUTOR<br />
Dr. Marten Klukkert, Manager Technology<br />
Center, Fette Compacting, Schwarzenbek<br />
12 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
ROBUSTE FÖRDERSCHNECKEN AUS<br />
EDELSTAHL<br />
Der Einsatz von Förderschnecken für den Transport in der<br />
Lebensmittelproduktion ist vielfältig. Sowohl Gemüse und<br />
Obst als auch Fleisch oder Molkereiprodukte können zügig<br />
und schonend gefördert werden. Die Funktionsweise eines<br />
Schneckenförderers beruht auf dem Prinzip der archimedischen<br />
Schraube. Schüttgut kann damit sowohl horizontal<br />
als auch vertikal und<br />
schräg transportiert<br />
werden, ganz nach<br />
Einsatzgebiet. Für die<br />
speziellen Anforderungen<br />
der Lebensmittelverarbeitung<br />
werden<br />
die robusten Förderschnecken<br />
komplett in<br />
Edelstahl ausgeführt.<br />
Dieser verfügt über<br />
absolut glatte<br />
Oberflächen und sei<br />
daher sehr einfach zu<br />
reinigen. Dank der hochwertigen Komponenten, die zum<br />
Einsatz kommen, zeichnen sich die Förderschnecken laut<br />
Hersteller durch eine geringe Störanfälligkeit und niedrigen<br />
Wartungsaufwand aus.<br />
Dank ihrer modularen Bauweise sind Schneckenförderer<br />
auch über lange Distanzen einsetzbar. Auf Wunsch können<br />
sowohl Fördermenge als auch -höhe individuell konfiguriert<br />
werden: Für die Verarbeitung von Reis beziehungsweise<br />
Grieß wurden beispielsweise Förderanlagen mit einem<br />
Schneckendurchmesser von <strong>10</strong>0 mm und 60° Steigung<br />
realisiert. Ein weiterer Vorteil der Förderschnecken ist ihr<br />
Einsatz als Dosierer: Mit einer bestimmten Umdrehung<br />
kann eine genau bemessene Dosierung des Fördergutes<br />
ermöglicht werden.<br />
www.lachnit-foerdertechnik.de<br />
AKTIVKOHLEHALTIGE FILTERMEDIEN<br />
Die aktivkohlehaltigen Filtermedien Beco Carbon<br />
sollen besonders hohe Adsorptionseigenschaften für<br />
die anspruchsvolle Filtration von Flüssigkeiten<br />
bieten. Sie sollen sich vor allem zur Entfärbung und<br />
adsorptiven Abtrennung von unerwünschten<br />
Nebenprodukten sowie<br />
zur Geschmacks-,<br />
Geruchs- und Farbkorrektur<br />
eignen. Zielbranchen<br />
sind Feinchemie,<br />
Pharma-, Kosmetik-,<br />
Lebensmittel- und<br />
Getränkeindustrie sowie<br />
Biotechnologie.<br />
In den Tiefenfilterschichten ist die Aktivkohle im<br />
Filter gebunden. Die immobilisierte Form erspart<br />
Betreibern laut Hersteller die Dosierung und<br />
Abtrennung der losen Aktivkohle sowie die Reinigung<br />
der Produktionsbereiche und Komponenten,<br />
wie zum Beispiel der Rohrleitungen. Da der Aktivkohlegehalt<br />
exakt im Filtermaterial definiert ist, sei<br />
zudem eine hohe, reproduzierbare Produktqualität<br />
und Filtrationsleistung in den Anwendungen<br />
gewährleistet.<br />
Die Tiefenfilterschichten sind in den Ausführungen<br />
ACF 02 mit einem Aktivkohlegehalt von 1.000 g/m²<br />
(macroporös) und ACF 07.<strong>10</strong> mit 420 g/m² Aktivkohlegehalt<br />
(meso-/macroporös) erhältlich. Sie sind<br />
in allen gängigen Filtergrößen und -formaten<br />
lieferbar. Alle Tiefenfilterschichten der Beco-Carbon-<br />
Reihe erfüllen die Anforderungen der Verordnung<br />
(EG) 1935/2004 und des deutschen LFGB (Lebensmittel-,<br />
Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetzbuches)<br />
sowie die Prüfkriterien der FDA-(U.S. Food and<br />
Drug Administration)-Richtlinie gemäß CFR 21 § 177.<br />
www.eaton.com<br />
R<br />
R<br />
BAF<br />
Vibrationsaustrageboden<br />
MBH<br />
Mikrodosierer<br />
VAR<br />
Trommelrohrweiche<br />
WAMFLO<br />
Entstaubungsfilter<br />
www.wamgroup.de<br />
TXF<br />
Rohrschnecke<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> 13
ENERGIESPARENDES MISCHEN<br />
PARAMETER<br />
GENAU JUSTIEREN<br />
In der aktuellen Diskussion hat das Thema Energie-Einsparung einen<br />
hohen Stellenwert bekommen, sodass eine kritische Betrachtung von<br />
Produktionsprozessen angebracht erscheint. Nachfolgend soll dies am<br />
Beispiel der verfahrenstechnischen Grundoperation Mischen erfolgen.<br />
Mischen ist einer der wichtigsten Prozesse in der <strong>Verfahrenstechnik</strong>.<br />
Und mit vielen Stellschrauben lässt sich<br />
nicht nur das Misch ergebnis kontollieren, sondern<br />
auch der erforderliche Energiebedarf eines Mischsystems<br />
beeinflussen. Dies lässt sich sehr anschaulich mit der allgemein<br />
bekannten Leistungsgleichung erklären:<br />
P = Ne ρ n³ d 5<br />
P: Leistung, Ne: Newton-Zahl, ρ: Dichte, n: Drehzahl, d: Durchmesser<br />
des Mischwerkzeugs<br />
Hiermit lässt sich die verfahrenstechnisch erforderliche Leistung<br />
P eines Rühr- bzw. Mischprozesses berechnen. Die dimensionslose<br />
Newton-Zahl Ne berücksichtigt die spezifischen Eigenschaften<br />
des eingesetzten Rührwerkzeugs. Für Standardrührorgane<br />
gibt es Diagramme für die Newton-Zahl Ne in Abhängigkeit<br />
von der Reynolds-Zahl Re, die den Strömungszustand und<br />
die Stoffeigenschaften berücksichtigt. Als weiterer Produktparameter<br />
geht die Dichte ρ in die Berechnung ein.<br />
Eine wesentliche Aussage der Leistungsgleichung ist, dass der<br />
Energiebedarf eines Mischsystems insbesondere vom Durchmesser<br />
des Mischwerkzeugs (zur fünften Potenz) und dessen Drehzahl<br />
(zur dritten Potenz) bestimmt wird. Dies bedeutet, dass ein<br />
möglichst kleiner Rührwerkzeugdurchmesser bei niedriger Drehzahl<br />
angestrebt werden sollte.<br />
Neben den energetischen Gesichtspunkten ermöglicht eine<br />
niedrige Drehzahl auch ein produktschonendes Mischen und der<br />
Verschleiß der Mischwerkzeuge wird minimiert; in der Literatur<br />
findet man, dass der Verschleiß eines Mischwerkzeugs proportional<br />
zur dritten Potenz der Drehzahl ansteigt.<br />
HOHE ODER NIEDRIGE DREHZAHLEN?<br />
Aber nicht jede Mischaufgabe kann mit niedriger Drehzahl und/<br />
oder mit kleinem Rührwerkzeugdurchmesser durchgeführt werden.<br />
Muss beispielsweise ein Feststoff in einer Flüssigkeit suspendiert<br />
werden, ist eine Mindestdrehzahl erforderlich, um ein<br />
Absinken der Feststoffpartikel zu vermeiden. Hohe Drehzahlen<br />
sind ebenfalls erforderlich, wenn zum Beispiel hohe Scherkräfte<br />
zum Desagglomerieren notwendig sind.<br />
Auf jeden Fall lohnt es sich zu prüfen, ob ein bestehender<br />
Mischprozess mit einer geringeren Drehzahl und/oder einem<br />
kleineren Mischwerkzeugdurchmesser betrieben werden kann.<br />
Sehr wichtig ist, dass dabei auch die erforderliche Mischzeit berücksichtigt<br />
wird.<br />
HOCHVISKOSE STOFFE MISCHEN<br />
Insbesondere im mittel- und hochviskosen Bereich werden oft<br />
hohe Antriebsleitungen benötigt, sodass hier die Auswahl eines<br />
geeigneten Mischsystems den erforderlichen Energiebedarf deutlich<br />
beeinflussen kann. Beispielhaft soll hier ein Koaxialrührwerk<br />
mit einem Dissolverplanetenrührwerk verglichen werden.<br />
Die Maschinen wurden für unterschiedliche Prozesse mit vergleichbaren<br />
Produktwerten (Viskosität, Dichte) ausgelegt; beide<br />
Behälter haben ein Brutto-Volumen von 1.250 l. Das Koaxialrührwerk<br />
verfügt über einen 7,5-kW-Antrieb für den Außenanker und<br />
einen 18,5-kW-Motor für die Dissolverrührwelle.<br />
Das Dissolverplanetenrührwerk kommt dagegen mit 4 kW Antriebsleistung<br />
für den Planetenrührer sowie den Abstreifer aus<br />
und der Dissolver benötigt 5,5 kW. Die Gesamtleistung des Koaxialrührwerks<br />
ist für dieses Beispiel fast um den Faktor 3 höher.<br />
14 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
Außerdem haben Versuche gezeigt, dass die erforderliche<br />
Mischzeit bei einem Dissolverplanetenrührwerk<br />
deutlich geringer ausfällt als bei einem<br />
Koaxialrührwerk. Dies liegt daran, dass bei diesem<br />
Maschinentyp die Dissolverrührwelle ebenfalls<br />
auf einer Kreisbahn im Mischbehälter umläuft<br />
und somit das Produkt eine besonders intensive<br />
Beanspruchung erfährt.<br />
Dieses Beispiel aus der Praxis soll nun noch anhand<br />
der Leistungsgleichung überprüft werden,<br />
um zu zeigen, ob sie ein hilfreiches Werkzeug darstellt.<br />
Das Außenrührwerk beim Koaxialrührwerk<br />
benötigt eine vergleichbare Leistung wie der Antriebsmotor<br />
für den Wandabstreifer und die Drehbewegung<br />
des Planetengetriebes, sodass der Vergleich<br />
der Dissolverantriebe entscheidend ist.<br />
Geht man davon aus, dass beide Rührwerke mit<br />
identischen Behälterabmessungen und dem gleichen<br />
Produkt arbeiten, spielen für den Vergleich<br />
nur die Rührorgandurchmesser d und die Drehzahlen<br />
n eine Rolle. Vereinfacht vorausgesetzt ist<br />
hierbei, dass die Newton-Zahlen Ne beider Dissolversysteme<br />
gleich sind.<br />
Beim Planetendissolver läuft die Dissolverrührwelle<br />
mit auf einer Kreisbahn um, sodass die Dissolverscheibe<br />
einen deutlich kleineren Durchmesser aufweisen<br />
kann. Damit aber die gleiche Scherwirkung erzielt wird, muss<br />
man die Drehzahl erhöhen, um eine gleich hohe Umfangsgeschwindigkeit<br />
zu haben.<br />
Der Zusammenhang zwischen Umfangsgeschwindigkeit u,<br />
Rührerdrehzahl n und Rührerdurchmesser d ist gegeben durch<br />
die Gleichung:<br />
u = π n d<br />
Geht man von einer Umfangsgeschwindigkeit von 15 m/s und einem<br />
Dissolverdurchmesser von 500 mm beim Koaxialrührwerk<br />
aus, so resultiert hieraus deine Drehzahl von ca. 573 rpm. Beim<br />
Planetenrührwerk ist ein Dissolverdurchmesser von 300 mm<br />
oder kleiner ausreichend. Dies würde bei gleicher Umfangsgeschwindigkeit<br />
eine erforderliche Dissolverdrehzahl von ca.<br />
955 rpm bedeuten.<br />
Die Berechnung ergibt einen um den Faktor 2,8 höheren Energiebedarf<br />
für den Dissolverantrieb des Koaxialrührwerks. Anstatt<br />
eines 18,5-kW-Antriebs würde das Planetendissolverrührwerk<br />
mit einem 5,5-kW-Motor auskommen. Die theoretische Berechnung<br />
bestätigt demnach die Auslegungsdaten der beiden vorgestellten<br />
Mischer. Hinzu kommt noch, dass erfahrungsgemäß die<br />
erforderliche Mischzeit beim Planetendissolver deutlich kürzer<br />
ist, sodass sich für die Durchführung desselben Mischprozesses<br />
ein hohes Einsparpotenzial an Energie besteht.<br />
Würde man den Durchmesser der Dissolverscheibe von<br />
300 mm auf 250 mm reduzieren, müsste man die Drehzahl auf ca.<br />
1.146 rpm erhöhen, um die gleiche Umfangsgeschwindigkeit zu<br />
erzielen. Durch diese Maßnahme würde die erforderliche Antriebsleistung<br />
nur circa ein Viertel der Leistung des Koaxialrührwerks<br />
betragen; hinzu kommt noch die Einsparung durch eine<br />
kürzere Mischzeit.<br />
Vergleicht man die Investitionskosten für ein Koaxialrührwerk<br />
mit einem 18,5-kW-Dissolverantrieb mit einem Planetendissolverrührwerk<br />
mit 5,5-kW-Motor, so liegen sie auf gleichem Niveau.<br />
Die höheren Kosten für das gekapselte Planetengetriebe werden<br />
durch Einsparungen in der Antriebstechnik ausgeglichen. Ein<br />
01<br />
01 Koaxialrührwerk HRZ-S 1250 KO<br />
02<br />
02 Dissolverplanetenrührwerk HR-S 1250 DP<br />
Einsatz für Vakuum- oder Druckbetrieb sowie im Atex-Bereich ist<br />
durch die gekapselte Getriebeausführung problemlos möglich.<br />
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Leistungsgleichung<br />
sicher nicht eine exakte Berechnung ermöglicht,<br />
aber sie zeigt deutlich die Tendenzen auf und ermöglicht eine<br />
gute vergleichende Leistungsabschätzung. Natürlich können Planetenmischer<br />
nicht die Lösung für alle Mischaufgaben sein, aber<br />
viele Prozesse lassen sich mit ihnen durchaus energiesparend<br />
umsetzen, vor allem im mittel- bis hochviskosen Bereich sind sie<br />
immer eine überlegenswerte Alternative.<br />
Bilder: Herbst, Djero Adlibeshe – stock.adobe.com<br />
www.herbst-mischtechnik.de<br />
AUTOR<br />
Dr.-Ing. Ralf Wicke, Herbst<br />
Maschinenfabrik GmbH, Buxtehude<br />
HANDBUCH FÜR<br />
MISCHTECHNIK<br />
Kostenloser Download unter:<br />
www.bit.ly/Herbst-HB<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> 15
TAKTBANDFILTER<br />
PRODUKTION<br />
VON FLUSSSÄURE<br />
Flusssäure ist ein wichtiger Stoff für die Industrie – ihre ätzenden<br />
Eigenschaften erschweren jedoch das Handling. Daher ist eine besonders<br />
hohe chemische Beständigkeit aller produktberührenden Materialien<br />
gefragt. Ein neuer Bandfilter erweist sich als säurebeständig.<br />
Buss-Chemtech in Pratteln, Schweiz, ist ein Anbieter von<br />
maßgeschneiderten Prozesstechnologien für die Chemieund<br />
Aluminiumindustrie. Das Unternehmen unterstützt<br />
Kunden weltweit mit seinen Komplettlösungen für chemische<br />
Reaktionsprozesse, zum Beispiel bei der Herstellung von<br />
halogenhaltigen Grundchemikalien wie Flusssäure, Aluminiumfluorid,<br />
Phosgen und deren Nebenprodukten.<br />
Vor kurzem lieferte Buss für ein Projekt zur Herstellung von<br />
Flusssäure eine komplette Prozesslösung und das entsprechende<br />
Key-Equipment. In diesem Fall wurde eine neue, umweltfreundlichere<br />
Technologie eingesetzt, die Fluorkieselsäure in<br />
Siliziumdioxid und wertvolle Flusssäure umwandelt. Letztere<br />
kann gewinnbringend weiterverarbeitet werden, sodass eine<br />
kostspielige Neutralisierung und Entsorgung nicht mehr erforderlich<br />
sind.<br />
BHS-Sonthofen Process Technology hat für das Projekt drei<br />
überdurchschnittlich große Taktbandfilter geliefert, die bei der<br />
Produktion von Flusssäure zum Einsatz kommen. Zentrale Anforderung<br />
an die Konstruktion der Bandfilter war eine besonders<br />
hohe chemische Beständigkeit angesichts der Produkteigenschaften<br />
des Ausgangsmaterials.<br />
TAKTBANDFILTER ERMÖGLICHT<br />
MAXIMALE AUSBEUTE<br />
Buss setzt beim Umwandlungsprozess den Taktbandfilter<br />
BF 300 von BHS-Sonthofen ein, einen kontinuierlich arbeitenden,<br />
horizontalen Vakuumfilter. „Mit einer Größe von 4,5 ×<br />
23,5 m und 58,5 m 2 aktiver Filterfläche fassen die Filter ein überdurchschnittlich<br />
hohes Volumen“, erklärt Simone Ahlert, zuständige<br />
Projektleiterin bei BHS. Aufgrund der stark ätzenden<br />
Wirkung der Säure verwendete BHS bei der Konstruktion säurebeständige<br />
metallische Werkstoffe wie rostfreien Stahl und spezielle<br />
Kunststoffe – zum Beispiel für die Vakuumschale und<br />
Zugabeapparaturen.<br />
Zu Beginn des Umwandlungsprozesses wird das giftige Tetrafluorsilan<br />
in Wasser gelöst und reagiert dabei zunächst zu Fluorkieselsäure<br />
und Siliciumdioxid. Das Siliciumdioxid wird im Reak-<br />
16 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
01<br />
01 Der Filter trennt Fluorkieselsäure vom<br />
ausgefällten Siliciumdioxid ab<br />
02<br />
02 Der horizontale Taktbandfilter BF 300<br />
arbeitet kontinuierlich und bietet eine<br />
Filterfläche von rund 60 m 2 www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> 17<br />
tor ausgefällt und im BHS-Filter abfiltriert. Um eine hohe Qualität<br />
bei maximaler Ausbeute sicherzustellen, kommt bei diesem<br />
Verfahrensschritt eine dreistufige Gegenstromwäsche zum Einsatz.<br />
Aus der nun reinen Fluorkieselsäure wird in einem nächsten<br />
DIE FILTER FASSEN DURCH<br />
IHRE GROSSE FLÄCHE EIN<br />
HOHES VOLUMEN<br />
Prozessschritt das gewünschte Endprodukt beim Kunden hergestellt<br />
– die Flusssäure. Der sich auf dem Band befindende Filterkuchen<br />
kann in gesonderten Verfahren weiterbehandelt werden.<br />
Bilder: BHS, Bluedesign – stock.adobe.com<br />
www.bhs-sonthofen.de<br />
AUTOR<br />
Thomas Boerboom, Marketing<br />
Communications, BHS-Sonthofen Process<br />
Technology GmbH, Sonthofen<br />
TESTCENTER UND<br />
FILTRATIONSLABOR<br />
BHS führt jährlich, meist gemeinsam mit<br />
Kunden, etwa 300 Versuche im Bereich<br />
Process Technology durch. An verschiedenen<br />
Standorten stehen die Test- und<br />
Laborkapazitäten zur Verfügung. Hierdurch<br />
will BHS sicherstellen, dass die Technik<br />
später bei den Kunden reibungslos funktioniert<br />
und gut auf den jeweiligen Prozess<br />
eingestellt ist.
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
PROBENAHME VON AMMONIAK<br />
Für die Beprobung von Ammoniak (NH 3<br />
) eignen sich metallische<br />
Probenflaschen, sogenannte Probenzylinder. Diese sind gegen<br />
die vollständige Befüllung mit flüssigem Produkt abzusichern.<br />
Üblicherweise wird ein Tauchrohr als solche Überfüllsicherung<br />
genutzt. Wie bei der Beprobung von Flüssiggas ist dies aber auch<br />
im Falle der NH 3<br />
-Probenahme keine hinreichend geeignete<br />
Schutzmaßnahme. In Anlehnung an die DIN 516<strong>10</strong> kann ein<br />
zulässiges Füllgewicht vorgegeben und dieses nach dem<br />
Befüllen des Probenzylinders durch Wägen vor Ort kontrolliert<br />
werden. Es ist nicht erforderlich, den Zylinder zur Kontrollwägung<br />
jeweils abzukoppeln und zu entnehmen. Da die Zuladung<br />
jederzeit am Indikator der implementierten Waage kontrolliert<br />
und zugleich überschüssiges Probengut komfortabel über einen<br />
Anschluss an ein Fackelsystem abgeführt werden kann, lässt sich<br />
eine Überfüllung vermeiden.<br />
Während Ammoniak bisher als Kältemittel genutzt wird und<br />
wesentlicher Bestandteil bei der Produktion von Düngemitteln<br />
ist, scheint es sich perspektivisch zudem als Treibstoff und<br />
Wasserstoff-Speicher anzubieten und gewinnt so zunehmend an<br />
Bedeutung. Seine Eigenschaft, sich als Gas relativ einfach<br />
verflüssigen zu lassen, bringt einige Vorteile mit sich. So lässt es<br />
sich gut lagern und transportieren. Aber gerade diese Eigenschaft<br />
ist bei der Probenahme von flüssigem Ammoniak besonders<br />
zu berücksichtigen.<br />
www.barthel-armaturen.de<br />
PULVER UND GRANULATE BEPROBEN<br />
Mit dem Probenehmer PowderProof von Bürkle soll die<br />
Entnahme einer Allschichtprobe von Schüttgütern leicht zu<br />
bewältigen sein. Der Probenehmer sei durch sein modulares<br />
Gerätekonzept vielseitig einsetzbar für Granulate und<br />
Pulver – sei es aus<br />
Tonnen, Fässern,<br />
Big Bags oder<br />
Säcken. An die<br />
robuste Antriebseinheit<br />
lassen sich<br />
verschiedene<br />
Stechlanzen und<br />
Förderspiralen<br />
koppeln und<br />
austauschen. Die<br />
Stechlanze wird<br />
bei laufendem<br />
Schneckenantrieb in das Gebinde eingestochen. Das Pulver<br />
oder Granulat wird sofort durch die Lanze gefördert und<br />
direkt in einen Probenbeutel oder eine Flasche am Lanzenauslauf<br />
gefüllt. Überschüssiges, in der Lanze befindliches,<br />
Pulver werde in das Gebinde zurückgefördert.<br />
Der mobile Probenehmer eignet sich laut Hersteller sowohl<br />
für den horizontalen Einsatz, zum Beispiel zur Entnahme<br />
von Proben aus Säcken, als auch für den vertikalen Einsatz<br />
für die Probenahme aus offenen Gebinden wie Fässern,<br />
Tonnen oder Big Bags.<br />
www.buerkle.de<br />
Maßgeschneiderte Komplettanlagen inklusive<br />
Prozessautomation als Turn-Key-Lösung<br />
Made in Germany<br />
FÖRDERN DOSIEREN WIEGEN MISCHEN<br />
ABFÜLLEN<br />
LAGERN<br />
AUTOMATION<br />
EXPLOSIONS-<br />
SCHUTZ<br />
TRICHTERMÜHLE FÜR DIE KUNSTSTOFF-<br />
UND RECYCLINGTECHNIK<br />
Die Trichtermühle RS 45090 besitzt eine Antriebsleistung<br />
von 45 kW und erreicht mit einem 3-Messer-Rotor eine<br />
Durchsatzleistung von 900 kg/h. Der Roto-Schneider wurde<br />
für den Einsatz in der<br />
Kunststoff- und<br />
Recyclingtechnik<br />
entwickelt. Im<br />
Mahlraum arbeiten<br />
zwei Statormesser<br />
sowie drei oder fünf<br />
Rotormesserreihen.<br />
Das Mahlgehäuse<br />
verfügt über eine<br />
Schalldämmung und<br />
durch den nach oben<br />
verlegten und in das<br />
Gehäuse integrierten<br />
Antrieb baut die<br />
Mühle kompakt. Die Maschine kann je nach Anwendung<br />
und Peripherie mit verschiedenen Bypass trichtern erweitert<br />
und laut Hersteller zu einer vielseitigen Zerkleinerungsstation<br />
ausgebaut werden.<br />
Eine hydraulische Öffnungsmechanik ermöglicht einen<br />
einfachen Zugriff auf Trichter und Siebschwinge. Die<br />
elektrisch überwachte Rotorverriegelung sichert den<br />
Messerwechsel ab.<br />
www.getecha.de<br />
www.kitzmann-gruppe.de
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
THERMOÖLANLAGE BEI 480 °C BETREIBEN<br />
In einem neu<br />
errichteten mobilen<br />
Wärmeträger- und<br />
Pumpenteststand<br />
überprüft das<br />
Deutsche Zentrum<br />
für Luft- und<br />
Raumfahrt (DLR) in<br />
Kooperation mit<br />
Industriepartnern<br />
die Funktionalität einer Thermoölanlage mit Temperaturen bis<br />
480 °C im Dauerbetrieb. Gemäß der Betriebsparameter soll es<br />
sich um die heißeste Thermalölanlage der Welt handeln. Der<br />
neue Teststand ermögliche es, mit überschaubarem Aufwand<br />
neuartige Wärmeträgerfluide zu erforschen. Mit den gewonnenen<br />
Erkenntnissen sollen zukünftig Anlagenlaufzeiten<br />
erheblich verbessert und Wirkungsgrade gesteigert werden.<br />
Heat 11 hat den mobilen Wärmeträger- und Pumpenteststand<br />
entsprechend der Vorgaben von DLR und dem Spezial-Pumpenhersteller<br />
Dickow ausgelegt und gebaut.<br />
www.heat11.com<br />
SORTIERUNG VON NE-METALLEN<br />
Die XRF-Sortiermaschinentechnologie von Redwave wird<br />
vorwiegend im Bereich Metall- und Glasrecycling eingesetzt,<br />
um Materialien anhand der chemischen Zusammensetzung<br />
zu erkennen und wiederzugewinnen. Bei der neuen Generation<br />
wurde ein wesentliches Augenmerk auf die Materialerkennung<br />
sowie die Bedienungs- und Wartungsfreundlichkeit<br />
gelegt. Zu den<br />
neuen Features<br />
gehört eine<br />
verbesserte<br />
XRF-Sensorik, die<br />
die Signalintensität<br />
um ein Vielfaches<br />
erhöhen soll,<br />
was sich positiv<br />
auf die Sortenreinheit<br />
auswirke und den Erlös weiter steigere. Zusätzlich soll das<br />
neue, wartungsarme Maschinendesign kostenintensive<br />
Stillstandszeiten verringern.<br />
Bild: M. Schuppich – stock.adobe.com<br />
www.redwave.com<br />
DRUCKREINIGUNG MODULARER ZELLENRADSCHLEUSEN NACH IPX6K<br />
Gericke Rotaval hat eine Option für die modulare Schnellreinigungsbaureihe von<br />
Zellenradschleusen auf den Markt gebracht, die eine Druckreinigung bis IPX6K (starker<br />
Wasserstrahl unter erhöhtem Druck, DIN 40050) ermöglicht. Diese neue Option soll<br />
die In-situ-Reinigungsfähigkeit von Zellenradschleusen in anspruchsvollen Anwendungen<br />
und Umgebungen verbessern, um die Hygiene der Anlage zu gewährleisten,<br />
Wartungsprozesse zu erleichtern, die Zuverlässigkeit zu erhöhen sowie die Ausfallzeiten<br />
und Betriebskosten zu reduzieren. Die Funktion ist zusätzlich zu der bestehenden<br />
CIP-Innenreinigungsoption erhältlich. Die Weiterentwicklung ist für neue Zellenradschleusen<br />
und als Nachrüstsatz erhältlich, der vor Ort eingebaut werden kann.<br />
www.gerickegroup.com<br />
Zeppelin<br />
Universalmischer:<br />
einfach flexibel.<br />
WENN DER MISCHER<br />
IMMER DIE<br />
RICHTIGE ANTWORT<br />
PARAT HAT.<br />
Unterschiedliche Produkte erfordern<br />
unterschiedliche Rohstoffe – und jeder<br />
hat seine Eigenarten. Weil wir das<br />
wissen, haben wir unsere Universalmischer<br />
flexibel konstruiert: Für jede<br />
Anforderung gibt es eine maßgeschneiderte<br />
Lösung. Damit Rohstoffe stets<br />
optimal behandelt werden. So mischt<br />
man heute!<br />
WE KNOW HOW.<br />
zeppelin-systems.com<br />
19.-26. Oktober <strong>2022</strong><br />
Halle <strong>10</strong>, Stand C14
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
KÄLTEMITTEL<br />
KÜHLUNG SICHER<br />
BEHERRSCHEN<br />
Kältemittel haben kein gutes Image, denn viele<br />
dieser Stoffe sind brennbar, toxisch und/oder<br />
umweltschädlich. Dennoch ist der Einsatz meist<br />
nicht vermeidbar, sollte aber so effizient wie<br />
möglich ablaufen. Mit Axialventilatoren lässt<br />
sich die damit gekühlte Luft zielgerichtet in<br />
Bewegung bringen.<br />
Es gibt zwei Arten von Kältemitteln, natürliche und synthetische.<br />
Erstere sind Substanzen, die in der Natur vorkommen,<br />
wie Kohlenwasserstoffe, Kohlenstoffdioxid oder<br />
Ammoniak. Synthetische werden künstlich erzeugt, hierzu<br />
zählen (teil)halogenierte Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW<br />
bzw. H-FCKW) und (teil)halogenierte Fluorkohlenwasserstoffe<br />
(FKW bzw. H-FKW). Trotz jeweiliger Vorteile zeichnen sich beide<br />
Arten auch durch nachteilige Eigenschaften aus.<br />
In den ersten Kompressionskälteanlagen wurden natürliche<br />
Mittel genutzt. Aufgrund ihrer Brennbarkeit und Toxizität stellen<br />
sie jedoch, besonders im Falle von Leckagen, eine erhebliche<br />
Gefahr dar. Als in den 1930er-Jahren synthetische Kältemittel auf<br />
Basis von Halogenwasserstoffen auf den Markt gebracht wurden,<br />
die weder direkt brennbar noch giftig sind, ließen diese als<br />
Sicherheitskältemittel gefeierten Stoffe das Problem für lange<br />
Zeit als gelöst erscheinen. In den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts<br />
stellte sich jedoch heraus, dass man vom Regen in die<br />
Traufe gekommen war, da die FCKW-Kältemittel sich als verantwortlich<br />
erwiesen für die Zersetzung der Ozonschicht.<br />
In Folge wurden die chlorierten Kohlenwasserstoffe von den<br />
nun ebenfalls mehrere Jahrzehnte lang eingesetzten Fluorkohlenwasserstoffen<br />
ersetzt, in denen die Chloratome teilweise oder<br />
ganz durch Fluor- oder Wasserstoffatome ausgetauscht sind.<br />
Geschichte wiederholt sich, und es stellte sich heraus, dass auch<br />
die FKW-Gase stark umweltschädigend sind, da sie über einen<br />
hohen GWP-Wert (GWP: global warming potential) verfügen,<br />
also treibhausfördernd sind. Die Folge war u. a. die europäische<br />
Verordnung 517/2014, bekannt als F-Gas-Verordnung, die eine<br />
schrittweise Beschränkung (Phase-down) der am Markt verfügbaren<br />
Menge fluorhaltiger Kältemittel bis 2030 vorsieht.<br />
BRENNBARKEIT VERSUS EXPLOSIONSGEFAHR<br />
Die Wahl des Kältemittels kann generell Einfluss auf den Konstruktionsaufbau,<br />
die thermischen Eigenschaften und den Energieverbrauch<br />
einer Kälteanlage haben. Die Tatsache, dass beinahe alle<br />
natürlichen Kältemittel bedingt brennbar bis hochentzündlich<br />
sind (nach DIN EN 378 unterteilt in die Klassen 1, 2, 2L und 3),<br />
hat Auswirkungen auf den gesamten Betrieb. Damit im Falle eines<br />
Austritts eines brennbaren Kältemittels das Risiko minimiert<br />
wird, sollte der Aufstellort über ein ausreichend freies Volumen<br />
NATÜRLICHE KÄLTEMITTEL<br />
SIND AUS SICHT DES<br />
EX-SCHUTZES GRÖSSTENTEILS<br />
UNKRITISCH<br />
verfügen, um eine entsprechende Verdünnung sicherzustellen.<br />
Zur präventiven Sicherheit bzw. für den Notfall können optische<br />
und akustische Warnsignale oder auch ein Belüftungssystem notwendig<br />
sein. Zündquellen dürfen sich keinesfalls in der Nähe der<br />
Aggregate bzw. Kühlzellen befinden.<br />
Weniger eng als bisweilen angenommen ist allerdings die<br />
Verbindung zwischen natürlichem Kältemittel und potenziell<br />
explosionsgefährdetem Bereich. Da Kohlenwasserstoffe explosionsfähige<br />
Gemische mit Luft bilden können, muss für Anlagen<br />
mit brennbaren Kältemitteln nach der Richtlinie 1999/92/EG<br />
20 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
ECblue Axialventilatoren<br />
erfüllen die<br />
Vorgaben für<br />
natürliche<br />
Kältemittel<br />
Temperaturklasse (womit Oberflächentemperaturen im höheren<br />
Bereich möglich sind). Aus Sicht des Explosionsschutzes sind<br />
natürliche Kältemittel somit größenteils unkritisch, insbesondere,<br />
wenn die geeigneten Geräte im Einsatz sind, mit denen Störungen<br />
weitestgehend ausgeschlossen werden können.<br />
AXIALVENTILATOREN VERTEILEN LUFTSTRÖME<br />
Wesentliche Bestandteile in der Kältetechnik sind Ventilatoren,<br />
insbesondere Axialventilatoren. Auch bei ihrer Wahl sind bei der<br />
Konzeption von Kältemaschinen Sicherheitsaspekte zu beachten.<br />
Ventilatoren und Motoren müssen für den Gebrauch in mit<br />
brennbaren Kältemitteln betriebenen Anlagen zugelassen sein<br />
und unter anderem die Anforderungen der DIN EN 60335-2-40<br />
(für Wärmepumpen und Chiller) erfüllen. So muss beispielsweise,<br />
auch wenn es im Normalbetrieb keinen Berührungspunkt gibt,<br />
beim Einsatz von brennbaren Kältegasen zwischen dem wärmsten<br />
elektrischen Bauteil, das mit dem Kältemittel in Kontakt kommen<br />
könnte, und der Selbstzündtemperatur des Kältemittels eine<br />
Temperaturdifferenz eingehalten werden.<br />
In Ex-Bereichen ist die Befolgung der genannten Normen<br />
meist ausreichend. Deren Vorgaben werden von den ECblue-<br />
Axialventilatoren von Ziehl-Abegg erfüllt. Sie können somit mit<br />
brennbaren Kältemitteln gemäß der Norm unter Berücksichtigung<br />
der spezifischen Anforderungen bei der Installation bzw. der<br />
Verwendung eingesetzt werden.<br />
(Atex 137) vom Anlagenbetreiber festgelegt werden, wie groß die<br />
Explosionsgefahr ist. Dabei wird unterteilt wird in die Merkmale<br />
Zone (basierend auf der Auftretenswahrscheinlichkeit und -dauer<br />
einer Ex-Atmosphäre), Explosionsgruppe (eine stoffspezifische<br />
Kenngröße und ein Maß für die Zünddurchschlagsfähigkeit des<br />
Gases) sowie Zündtemperatur.<br />
Da eine explosionsgefährdete Umgebung allerdings im Normalbetrieb<br />
nicht auftritt, sondern nur, wenn es – zum Beispiel durch<br />
einen Defekt an einer Leitung – zu einem Austritt kommt, werden<br />
die Kältemittel einer niedrigen Zone zugeordnet. Auch haben sie<br />
ihren Platz zumeist in der niedrigsten Explosionsgruppe und<br />
Bilder: Ziehl-Abegg, Gabriella88 – stock.adobe.com<br />
www.ziehl-abegg.de<br />
AUTOR<br />
Uwe Michael Martin, Abteilungsleiter<br />
Axialventilatoren, Ziehl-Abegg SE, Künzelsau<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> 21
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
DRUCKLUFT IN DER<br />
IMPFSTOFFPRODUKTION<br />
Ein neuer ölfreier Plug&Work-Kompressor<br />
besitzt einen digitalisierten Antrieb, der präzise<br />
den benötigten Volumenstrom im vorgegeben<br />
Druckniveau liefert. Wenn der Druckluftbedarf<br />
wächst, kann dieser Kompressor innerhalb des<br />
verfügbaren Nennleistungsspektrums von 75<br />
bis 160 kW auf die gewünschte Kapazität<br />
„aufgerüstet“ werden. Dies ist deutlich wirtschaftlicher<br />
als die Investition in einen neuen<br />
größeren oder zusätzlichen Kompressor.<br />
Darüber hinaus entfallen auch Stillstandzeiten,<br />
Lieferfristen und zusätzlicher Platzbedarf.<br />
Im Vergleich mit herkömmlichen ölfreien<br />
Kompressoren werden ca. 37 Prozent an<br />
Stellfläche eingespart, so der Hersteller. Die<br />
Nach- und Umrüstung von Druckluftstationen<br />
auch unter eingeschränkten Platzverhältnissen<br />
sei einfach realisierbar. Hinzu komme der Vorteil<br />
eines Schalldruckpegels von nur 69 db(A).<br />
Die Nieder- und die Hochdruckstufe des<br />
Ultima-Kompressors werden jeweils von einem<br />
eigenen frequenzgeregelten High-Speed-Permanentmagnetmotor<br />
angetrieben. Die Synchronisation<br />
übernimmt die Elektronik des Frequenzumrichters.<br />
Dieses digitale Getriebe ersetzt das<br />
sonst übliche mechanische Getriebe, das die<br />
Verdichtersysteme sowohl energetisch als auch<br />
mit Schmierstoffen belastet. Das Ergebnis ist<br />
ein ölfreier Kompressor mit einer höheren<br />
Leistungsdichte, geringerem Bauraum und<br />
weniger Gewicht.<br />
www.compair.de<br />
SMARTE KOMPRESSORLÖSUNGEN<br />
Die Aerzen Turbogebläse der G5plus-<br />
Baureihe gehören laut Hersteller zu den<br />
kompaktesten sowie effizientesten<br />
Turbos ihrer Klasse und sollen damit der<br />
Kühl- und Verbrennungsluftversorgung<br />
in der Zement- und Kalkindustrie<br />
enorme Effizienz- und Performancevorteile<br />
eröffnen. Gegenüber konventioneller<br />
Turbotechnologie liege die Energieeffizienz<br />
um bis zu zehn Prozent höher.<br />
Verglichen mit Verdrängermaschinen<br />
wie Drehkolbengebläsen sollen sich<br />
Einsparungen bis 30 Prozent erzielen lassen. Weitere Merkmale<br />
der ölfreien Aggregate sind die neue Multilevel-<br />
Frequenz umrichtertechnologie, die verlängerte Lagerlebensdauer<br />
dank Luftlagerung mit Doppelbeschichtung, der<br />
geräuscharme Betrieb von 72 bis 73 db(A) sowie der geringe<br />
Wartungsaufwand. Dank der kompakten Bauweise spart das<br />
Aufstellmaß zudem ca. 60 Prozent der benötigten Fläche im<br />
Vergleich zu einem herkömmlichen Gebläse ein.<br />
Mit dem Delta Hybrid bietet Aerzen eine Lösung für die<br />
pneumatische Förderung von sensiblen, pulver- und granulatförmigen<br />
Medien. Die Drehkolbenverdichter oder Schraubengebläse<br />
stehen für maximale Energieeffizienz, minimale<br />
Lebenszykluskosten, <strong>10</strong>0 Prozent reine und zuverlässige<br />
Prozessluft sowie hohe Langlebigkeit selbst unter extremen<br />
Bedingungen. Jetzt hat der Hersteller die Serie um eine neue<br />
Baureihe mit vier Aggregatgrößen erweitert. Die Neuzugänge<br />
decken Volumenströme von ca. 2 bis 30 m³/min sowie<br />
Antriebsleistungen von 7,5 bis 55 kW ab und sollen Energieeinsparungen<br />
bis 30 Prozent erzielen – verglichen mit einem<br />
herkömmlichen Drehkolbengebläse. Dank Atex-Zertifizierung<br />
und hygienegerechter Ausführung können die Delta Hybrid<br />
problemlos sowohl in hochkritischen, explosiven als auch in<br />
besonders hygienesensiblen Arbeitsumgebungen eingesetzt<br />
werden.<br />
www.aerzen.com<br />
DICHTUNGSWERKSTOFFE FÜR DEN<br />
WELTWEITEN EINSATZ<br />
Anz_ESL53_LED_Ex_Vt_90 x 60 mm_<strong>2022</strong><br />
Lumistar Leuchte<br />
ESL 53LED EX<br />
Kleine Baugröße – max. Sicherheit<br />
• Gesamtlänge 165 mm Ø 53 mm<br />
• 500 Lumen<br />
• Einsatz: Kessel, Tanks, etc.<br />
• Hygienegerechtes Design<br />
• Schutzart: IP65 und IP67<br />
• ATEX zertifiziert<br />
info@lumiglas.de<br />
Freudenberg Sealing Technologies erweitert sein Werkstoffportfolio<br />
für den weltweiten Einsatz in der Lebensmittel- und<br />
Getränkeindustrie um weitere technische Kunststoffe. Dazu<br />
gehören unter anderem die beiden Hochleistungs-PTFE-Werkstoffe<br />
Y002 und Y005, die jetzt laut Hersteller über alle<br />
globalen lebensmittelspezifischen Freigaben verfügen und<br />
starken Temperaturschwankungen sowie aggressiven Medien<br />
sicher standhalten sollen.<br />
www.freudenberg.com<br />
22 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
ANTRIEBE IM HYGIENIC DESIGN<br />
Bauer Gear Motor hat eine Getriebemotoren-Reihe speziell für Hygienebereiche<br />
entwickelt, die für den Einsatz in anspruchsvollen Nassreinigungsumgebungen<br />
geeignet sein soll. Der Permanentmagnet-Synchronmotor (PMSM) Hiflexdrive sei bis<br />
Wirkungsgradklasse IE5 verfügbar. Die Antriebslösung erfüllt laut Hersteller die<br />
strengen Reinheitsanforderungen in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Die<br />
Rotorkonstruktion reduziere Wärmeverluste um <strong>10</strong>0 Prozent und die Gesamtverluste<br />
um etwa 25 Prozent, wobei der Gesamtwirkungsgrad um mindestens zehn Prozent<br />
erhöht werde, so der Hersteller.<br />
Der Antrieb ist auch in einer Aseptikausführung lieferbar, die mit einer Spezialbeschichtung Säuren und Laugen in<br />
einem pH-Bereich von 2–12 widerstehen soll. Die Antriebe sollen sich durch glatte, reinigungsfreundliche Außenflächen<br />
auszeichnen, die Korrosion, Verunreinigungen und Bakterienbildung verhindern sollen. Zudem sind sie in den<br />
Schutzarten bis IP69K erhältlich, um selbst den regelmäßigsten Nassreinigungen standzuhalten.<br />
www.altramotion.com<br />
VERPACKUNGS-<br />
AUTOMATION<br />
SEW-EURODRIVE–Driving the world<br />
Yaskawa will die komplexen<br />
Anforderungen in der Verpackungsautomation<br />
mit einem<br />
breit gefächerten Lösungsspektrum<br />
aus einer Hand<br />
abdecken. Dazu gehören eine<br />
Antriebsregelung mit den<br />
aktuellen Frequenzumrichter-<br />
Baureihen GA700 und GA500,<br />
Motion Control mit den<br />
Sigma-7-Servoantrieben,<br />
Steuerungslösungen und<br />
Visualisierung oder Robotik<br />
mit den Motoman-Robotern.<br />
Durch Integration sowie durch<br />
technische Durchgängigkeit<br />
können zum Beispiel die<br />
Servoantriebe der Reihe<br />
Sigma-7 über das I/O- und<br />
Steuerungssystem Slio in<br />
Verpackungsmaschinen<br />
integriert werden. Die Integration<br />
in einen übergeordneten<br />
Automatisierungsverbund sei<br />
einfach. Für Profinet, Profibus,<br />
Ethercat, Devicenet, Canopen,<br />
EtherNet/IP, Modbus TCP<br />
sowie Mechatroniklink-III gibt<br />
es entsprechende Feldbus-<br />
Interfaces.<br />
www.yaskawa.de<br />
Modernisierung<br />
Retrofit<br />
Ihre altbewährte Anlage bringen wir auf den<br />
neuesten Stand der Technik.<br />
Steigern Sie mit unserem Service Retrofit Ihre Produktivität und Energieeffizienz, senken Sie Ihre Instandhaltungskosten<br />
und profitieren Sie von langfristiger Teileverfügbarkeit. Alles aus einer Hand: persönliche Beratung und Engineering,<br />
modernste Antriebstechnik, Programmierung und Visualisierung sowie die komplette Installation und Inbetriebnahme.<br />
Life Cycle<br />
Services<br />
Der Service Retrofit ist Teil unseres Serviceangebots entlang<br />
des kompletten Anlagenlebenszyklus.<br />
www.sew-eurodrive.de/retrofit-service<br />
Gerne beraten wir Sie auch persönlich.<br />
edg.marktmanagement@sew-eurodrive.de
NEU UND NACHHALTIG<br />
WÄRMEVERLUSTE AN KESSELN UND ROHREN<br />
REDUZIEREN<br />
Angesichts explodierender Energiekosten lohnt es sich, Sparpotenziale<br />
auszuschöpfen – zum Beispiel durch Wärmeisolierung. Thermacote soll<br />
hierfür eine schnell umzusetzende, nachhaltige Lösung sein. Im<br />
Gegensatz zu Schäumen, Steinwolle, Schalen oder Platten sei diese<br />
thermoisolierende Beschichtung in kurzer Zeit auf Oberflächen<br />
aufzubringen. Denn die Acrylharzlösung mit ihren mikroskopisch<br />
kleinen Keramikpartikeln<br />
werde einfach mit Hochdruck<br />
aufgesprüht. Die Temperaturen<br />
der zu beschichtenden<br />
Oberflächen können dabei bis<br />
145 °C betragen, sodass meist<br />
keine Prozessunterbrechung<br />
für den Auftrag nötig ist.<br />
Schon nach wenigen Stunden<br />
Trocknung soll Thermacote<br />
zur dauerhaft wirksamen<br />
Wärmeisolierung beitragen,<br />
die zudem kleine Risse abdichten und vor Korrosion schützen soll.<br />
Die Acrylharzlösung Thermacote enthält laut Hersteller zu 80 Prozent<br />
mikroskopisch kleine Keramikplättchen, die nach dem Auftrag mittels<br />
Hochdruckkompressor (150 bar) und anschließendem Trocknen<br />
schuppenartig übereinanderliegen. Die nur 0,5 mm dicke Schicht wiegt<br />
nicht viel und soll sich auch auf schwer zugänglichen Stellen oder<br />
kleinen Gegenständen auftragen lassen. ThermaCote kann bei Betriebstemperaturen<br />
von –45 bis 145 °C eingesetzt werden und soll die<br />
Energieeffizienz um bis zu 35 Prozent steigern.<br />
www.thermacote.de<br />
DIGITALISIERUNG BESCHLEUNIGT NACHHALTIGKEIT IN DER PROZESSINDUSTRIE<br />
Nachhaltigkeit war ein Leitthema der diesjährigen Achema. In<br />
der Green Innovation Zone und im Digital Hub der Messe zeigte<br />
Siemens, wie Industrieunternehmen Digitalisierung und<br />
Nachhaltigkeit effizient kombinieren können. „Als einer der<br />
Hauptverursacher von CO 2<br />
-Emissionen steht die Prozessindustrie<br />
unter besonderem Druck, klimaschonend zu produzieren“,<br />
sagt Eckard Eberle, CEO Process Automation bei Siemens. „Ein<br />
ganzheitliches und effektives Nachhaltigkeitsmanagement<br />
kann nur funktionieren, wenn Industrieunternehmen konsequent<br />
auf Digitalisierung und Automatisierung setzen.“<br />
Auf dem Weg zu einer echten Kreislaufwirtschaft in der Prozessindustrie<br />
kommt dem chemischen Recycling eine entscheidende<br />
Rolle zu. Im Kern geht es darum, Abfälle wie Reifen, Batterien<br />
und Kunststoffe wieder in jene Ausgangsrohstoffe zu zerlegen,<br />
die für die Herstellung eingesetzt wurden, etwa Öl und Gas. Die<br />
so recycelten Rohstoffe können nach einer Aufbereitung wiederum als Einsatzstoff für die chemische Industrie genutzt werden.<br />
Das ist auch die Geschäftsidee von Pyrum Innovations. Das Start-up-Unternehmen aus dem Saarland hat eine neuartige Pyrolyse-<br />
Technologie entwickelt, mit deren Hilfe Altreifen wieder in Primärrohstoffe umgewandelt werden sollen. Um ihr Verfahren schnell<br />
zu skalieren, setzt Pyrum Innovations auf das gesamte Automatisierungsportfolio und Branchen-Know-how von Siemens – vom<br />
webbasierten Prozessleitsystem Simatic PCS neo bis hin zu intelligenten Messgeräten.<br />
www.siemens.com<br />
24 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de
NEU UND NACHHALTIG<br />
AUFBAU EINER<br />
WASSERSTOFFWIRTSCHAFT<br />
Bosch will den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft<br />
vorantreiben: „Auf dem Weg zu einer klimaneutralen<br />
Zukunft müssen wir energieintensiven Branchen den<br />
Umstieg auf erneuerbare Energien<br />
ermöglichen. Wasserstoff wird<br />
zu einem Schlüsselelement<br />
für die Versorgungssicherheit“,<br />
erklärt Bosch-Geschäftsführer<br />
Rolf Najork<br />
(Bild), zuständig für<br />
Industrietechnik und<br />
Fertigungschef des<br />
Unternehmens. Bosch<br />
bietet Technik für den<br />
Wasserstoffeinsatz in<br />
unterschiedlichen Sektoren:<br />
Das Unternehmen entwickelt Brennstoffzellen<br />
für mobile und stationäre Anwendungen, stattet<br />
Wasserstofftankstellen mit Kompressoren aus und<br />
erzeugt Wasserstoff in den eigenen Werken. Zudem plant<br />
Bosch, in das Komponentengeschäft für Elektrolyseure<br />
einzusteigen. „Wir bringen wasserstoffbasierte Technologien<br />
aus den Laboren in die industrielle Realität – auf die<br />
Straßen und in die Fabriken“, sagt Najork.<br />
www.bosch.com<br />
ELEKTRISCH BEHEIZTE STEAMCRACKER-ÖFEN<br />
BASF, Sabic und<br />
Linde haben<br />
nach eigenen<br />
Aussagen mit<br />
dem Bau der<br />
weltweit ersten<br />
Demonstrationsanlage<br />
für<br />
großtechnische,<br />
elektrisch<br />
beheizte Steamcracker-Öfen begonnen. Durch die Nutzung von<br />
Strom aus erneuerbarer Energie anstelle von Erdgas habe die<br />
neue Technologie das Potenzial, die CO 2<br />
-Emissionen eines der<br />
energie-intensivsten Produktionsprozesse der chemischen<br />
Industrie um mindestens 90 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Technologien zu reduzieren.<br />
Die Demonstrationsanlage wird vollständig in einen der<br />
bestehenden Steamcracker am Verbundstandort der BASF in<br />
Ludwigshafen integriert. Sie wird pro Stunde rund 4 t Kohlenwasserstoffe<br />
verarbeiten und 6 MW erneuerbare Energie<br />
verbrauchen. Die Anlage ist so konzipiert, dass zwei Heizkonzepte<br />
parallel getestet werden können: Bei der direkten<br />
Beheizung wird elektrischer Strom direkt an die Rohre im<br />
Reaktor angelegt; die indirekte Beheizung nutzt die Strahlungswärme<br />
von Heizelementen, die um die Rohre angeordnet sind.<br />
www.linde.com
SPECIAL SPS<br />
SPS <strong>2022</strong><br />
PHYSISCHE MESSE MIT<br />
DIGITALER BEGLEITUNG<br />
Die SPS bildet das komplette Spektrum der smarten und digitalen Automation ab<br />
– vom einfachen Sensor bis hin zu intelligenten Lösungen. Bei der 31. Ausgabe<br />
der SPS werden rund 1.<strong>10</strong>0 Aussteller aus aller Welt auf der Fachmesse erwartet.<br />
Sie zeigen vom 8. bis <strong>10</strong>. November <strong>2022</strong> in Nürnberg neue Produkte und<br />
Lösungen für die industrielle Automation.<br />
Die Besucher der SPS sollen auch in diesem Jahr von dem<br />
breit aufgestellten Angebot der nationalen und internationalen<br />
Automatisierungs- und Digitalisierungsanbieter<br />
profitieren. Sie haben in Nürnberg drei Tage lang Zeit,<br />
sich einen Marktüberblick zu verschaffen. Darüber hinaus präsentiert<br />
der Veranstalter mit der digitalen Eventplattform „SPS on air“<br />
ein Zusatzangebot vor, während und nach den drei Messe tagen.<br />
Die SPS informiert mit einem umfangreichen Vortragsprogramm<br />
zu aktuellen Themen aus der Automatisierungsbranche.<br />
Bereits in der Woche vor Veranstaltungsbeginn haben Ticketbesitzer<br />
der SPS die Möglichkeit, über die „SPS-on-air“-Plattform<br />
an einem digitalen Event mit zahlreichen Fachvorträgen und Produktvorschauen<br />
teilzunehmen. Während der Messelaufzeit wird<br />
das ergänzende Programm auf dem VDMA/ZVEI-Forum auf dem<br />
Messegelände in Halle 3 sowie aus dem SPS-Live-Studio in Nürnberg<br />
über die digitale Ergänzung „SPS on air“ gespielt. Die<br />
Schwerpunktthemen der Podiumsdiskussionen, Produktpräsentationen<br />
oder Keynotes sind in diesem Jahr:<br />
26 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de
n Digital transformation/Industrie 4.0<br />
n Industrial communications<br />
n Safety & security<br />
n New logistic methods and robotic integration<br />
n Data driven and intelligent concepts for control and visualization<br />
n Smart sensors<br />
n Drives<br />
n Use cases for AI<br />
n Sustainability in automation<br />
Darüber hinaus können die Teilnehmer auf der digitalen Plattform<br />
Kontaktanbahnungen und Terminvereinbarungen sowohl<br />
vor Ort als auch digital durchführen, sich untereinander vernetzen<br />
sowie Ansprechpartner für ihre spezifischen Automatisierungsfragen<br />
finden.<br />
Die „SPS on air“ inklusive Interaktionsmöglichkeiten bleibt<br />
nach Veranstaltungsende bis zum 11. November <strong>2022</strong> online; die<br />
On-demand-Mediathek und ein Großteil des aufgezeichneten<br />
Vortragsprogramms sollen bis zum 15. November <strong>2022</strong> verfügbar<br />
sein. So haben Besucher der Präsenzmesse noch die Möglichkeit,<br />
sich Vorträge im Nachgang anzusehen oder Kontakte zu rein digitalen<br />
Teilnehmern weltweit zu knüpfen.<br />
In Halle 6 bietet der Gemeinschaftsstand „Automation meets<br />
IT“ mit rund 16 Ausstellern Besuchern die Möglichkeit, umfassende<br />
Einblicke in spezifische Themen zu erhalten und sich von<br />
den Anbietern individuell beraten zu lassen. Die Themengebiete<br />
des Gemeinschaftsstandes sind beispielsweise Asset Management,<br />
cloud-basierte Services sowie OPC UA.<br />
Bilder: Malte Kirchner – Mesago<br />
www.mesago.de<br />
SPS 2023 UND 2024<br />
Die SPS 2023 wird vom 14. bis 16.11.2023<br />
in Nürnberg stattfinden und in den<br />
Folgejahren diesen Zeitraum im November<br />
beibehalten. Im darauffolgenden Jahr<br />
öffnet die Fachmesse somit vom<br />
12. bis 14.11.2024 ihre Tore.<br />
www.sps-messe.de<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> 27
SPECIAL SPS<br />
RFID IM EX-BEREICH<br />
MEHR SICHERHEIT IN PROZESS-<br />
TECHNISCHEN ANLAGEN<br />
Der Transport von Flüssigkeiten und pumpfähigen Medien läuft oftmals<br />
über sogenannte Schlauchbahnhöfe. Diese Verbindungen müssen korrekt<br />
hergestellt werden, um eine versehentliche Vermischung von Stoffen und<br />
das Hinzufügen von falschen Chemikalien zu vermeiden. Wie kann RFID bei<br />
der Überwachung helfen?<br />
28 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de
SPECIAL SPS<br />
01 RFID-<br />
Schreib-/<br />
Lesekopf<br />
30GM-Ex<br />
EINSATZ IN RAUER<br />
UMGEBUNG<br />
02 Die Übergabe<br />
zwischen verschiedenen<br />
Anlagenteilen erfolgt<br />
über sogenannte<br />
Schlauchbahnhöfe<br />
Da RFID keiner Sichtverbindung bedarf, funktioniert die Erkennung<br />
auch in rauer und verschmutzter Umgebung, in denen optische<br />
Identifikationsverfahren nicht zum Einsatz kommen können.<br />
Eine fehlerhafte Verbindung wird sofort erkannt und kann<br />
behoben werden. Durch entsprechende Integration in die Steuerung<br />
kann ein Anlaufen von Pumpen oder der Start des nächsten<br />
Prozessschrittes im Fehlerfall verhindert werden.<br />
Mit den RFID-Schreib-/Leseköpfen IPH-30GM-Ex (LF,<br />
125 kHz) und IQH1-30GM-Ex (HF, 13,56 MHz, ISO 15693) von<br />
Pepperl+Fuchs stehen nun für diese Anwendungsfälle in explosionsgefährdeten<br />
Bereichen zwei kompakte Geräte mit Atex-Zulassung<br />
für Zone 1 und Zone 21 zur Verfügung. Die robusten Edelstahlgehäuse<br />
in der bekannten 30-GM-Bauform sind UV-beständig,<br />
verfügen über Schutzart IP68 und eignen sich für den Einbau<br />
in rauer Umgebung.<br />
Eine weitere Besonderheit ist der Betriebstemperaturbereich<br />
von –20 bis +70 °C, sodass sich die Schreib-/Leseköpfe auch im<br />
Außenbereich und in der Nähe von Kälte- oder Wärmequellen<br />
problemlos betreiben lassen. Damit erweitert Pepperl+Fuchs das<br />
umfangreiche Portfolio an Komponenten für explosionsgefährdete<br />
Bereiche.<br />
Bilder: Pepperl+Fuchs<br />
In explosionsgefährdeten Bereichen der Prozessautomation<br />
können schon kleine Fehler bei Routineaufgaben ein hohes Gefahrenpotenzial<br />
bergen. Eine einfache Verwechslung kann hohe<br />
Schäden an Anlagen und Umwelt, Produktionsausfälle und<br />
schlimmstenfalls auch Gefahr für Gesundheit und Leben von<br />
Mitarbeitenden bedeuten. Durch den Einsatz von RFID-Technologie<br />
schließt die automatische Identifikation Fehler durch<br />
menschlichen Irrtum aus und spart zudem Zeit.<br />
Flüssige bzw. pumpfähige Medien werden in Anlagen der Prozessindustrie<br />
auf verschiedenen Wegen – per Lkw, Bahn oder<br />
Schiffen – angeliefert und dem Produktionsprozess oder Lagern<br />
über teilweise kilometerlange Rohrleitungssysteme zugeführt.<br />
Dies und die Übergabe zwischen verschiedenen Anlagenteilen<br />
erfolgt über sogenannte Schlauchbahnhöfe. Dabei ist es äußerst<br />
wichtig, dass diese Verbindungen korrekt hergestellt sind. Weiterhin<br />
ist eine lückenlose Rückverfolgbarkeit und Dokumentation<br />
der im Prozess verwendeten Chargen häufig eine Anforderung<br />
der Qualitätssicherung.<br />
Falsch hergestellte Verbindungen an den Kupplungsstellen<br />
können zu Produktionsausfällen, Ausschuss wertvoller Rohstoffe,<br />
ungeplanten Anlagenstillständen und schlimmstenfalls auch gefährlichen<br />
Situationen führen. Dank der Identifikation mittels<br />
RFID in den Schlauchbahnhöfen können hier Fehler wirksam<br />
ausgeschlossen werden.<br />
www.pepperl-fuchs.com<br />
AUTOR<br />
Sascha Päschel, Produktmanager RFID,<br />
Pepperl+Fuchs SE, Mannheim<br />
RFID<br />
RFID (radio-frequency identification)<br />
bezeichnet eine Technologie zum automatischen<br />
und berührungslosen Identifizieren<br />
und Lokalisieren von Objekten und Lebewesen<br />
mit Radiowellen. Ein RFID-System<br />
besteht aus einem Transponder (umgangssprachlich<br />
auch Smart-Label oder Tag<br />
genannt), der sich am oder im Gegenstand<br />
befindet und einen kennzeichnenden Code<br />
enthält, sowie einem Lesegerät zum<br />
Auslesen dieser Kennung.<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> 29
SMART SERVICES<br />
IIOT-PLATTFORM VERNETZT<br />
VERTEILTE SYSTEME<br />
Lohnt es sich, Assets mit einer Industrial-IoT-Lösung zu überwachen, oder ist das<br />
vor allem kompliziert und teuer? Der Betreiber der IIoT-Plattform Proficloud.io<br />
verspricht, dass sämtliche prozesstechnischen Bereiche profitieren.<br />
In fast allen Unternehmen der Prozessindustrie stehen Maßnahmen<br />
für eine effiziente Rohstoff- und Energienutzung auf der<br />
Agenda. Ebenso wichtig ist ihnen, die Prozessexzellenz zu stärken,<br />
also transparente, wirtschaftliche und beherrschbare Prozesse<br />
zu etablieren. Denn gerade in der Prozessindustrie führen<br />
häufig bereits geringe Störungen zu hohen Kosten. Erst eine intensive<br />
Überwachung ihrer Parameter macht komplexe, wartungsintensive<br />
Maschinen und Anlagen verlässlich und profitabel.<br />
Ein adäquates Monitoring sowie regelmäßige Zustandsanalysen<br />
sind somit von wesentlicher Bedeutung – allerdings ist<br />
eben das auch zeit- und personalintensiv. Das gilt insbesondere,<br />
wenn es sich um verteilte Systeme in großen Werken oder über<br />
mehrere Standorte handelt.<br />
Hier bieten sich vernetzte Lösungen mit geringer Latenz an,<br />
die den Asset-Status an jedem Ort und zu jeder Zeit visualisieren<br />
sowie den Arbeitsalltag des Instandhaltungsteams und der Produktionsleitung<br />
mit übersichtlichen Daten und schnellen Alerts<br />
unterstützen. Die Frage ist jedoch, wie sich ein modernes Monitoring<br />
mit überschaubaren Kosten, Aufwänden und IT-Ressour-<br />
cen realisieren lässt. Als eine Lösungsmöglichkeit steht die Industrial-IoT-Plattform<br />
Proficloud.io von Phoenix Contact zur<br />
Verfügung. Als Komplettanbieter liefert das Unternehmen Hardwarekomponenten<br />
– beispielsweise Steuerungen des offenen<br />
Ecosystems PLCnext Technology sowie Gateways oder Energiemessgeräte<br />
der Produktfamilie Empro –, über die sich Pumpen<br />
oder auch ganze Anlagen mit Proficloud.io verbinden. Die Hardware<br />
überträgt die erforderlichen Daten auf die Plattform, dort<br />
läuft der standardisierte und einfach bedienbare Smart Service.<br />
TLS-Verschlüsselung und zertifikatsbasierte Authentifizierung<br />
sorgen dabei für sichere Kommunikation.<br />
DER EINSTIEG IST GANZ EINFACH<br />
Als Plug-and-Play-fähige IIoT-Plattform benötigt Proficloud.io im<br />
ersten Schritt keine Speicher- und Rechenkapazitäten im anwendenden<br />
Unternehmen. Smarte Devices zu verbinden, dauert in<br />
der Regel nur ein paar Minuten, ohne dass dafür Implementierungskosten<br />
anfielen. Sie sind sowohl in puncto Funktionsum-<br />
30 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de
SPECIAL SPS<br />
fang als auch bezüglich der Anwenderzahl flexibel skalierbar.<br />
Aufgrund der einfachen Handhabung der Smart-Service-Anwendungen<br />
können selbst Nutzer ohne IT-Kenntnisse schon nach<br />
kurzer Einarbeitungszeit von den Vorteilen der Digitalisierung<br />
profitieren: datengetriebene, bessere und schnellere Entscheidungen,<br />
größere Effizienz und höhere Produktivität anstatt des<br />
bislang üblichen redundanten Arbeitens.<br />
Ein Beispiel: Die MachineManager-Hardware überwacht Anlagen,<br />
indem sie den Energieverbrauch und wichtige Parameter<br />
von Motoren, Maschinen und anderen Verbrauchern misst – inklusive<br />
einer Mischlastüberwachung. Diese Daten sind zunächst<br />
lediglich vor Ort einsehbar oder werden via Gateway über gängige<br />
Feldbussysteme in lokale IT-Systeme übertragen. Sobald die<br />
MachineManager-Hardware über das Gateway mit Proficloud.io<br />
verbunden ist, kann sich das für den Service zuständige Personal<br />
die Daten an jedem beliebigen Ort ansehen.<br />
Unter anderem werden hochfrequent erfasste Energieprofile<br />
visualisiert. Aus diesen Informationen lassen sich Aussagen über<br />
den Maschinenzustand ableiten. Wenn beispielsweise ein Drehmoment<br />
steigt, kann das Rückschlüsse auf ein verändertes<br />
Mischungsverhältnis und damit auf die Qualität des Produkts<br />
erlauben. Wer Prozessdaten analysieren und über einen längeren<br />
Zeitraum speichern, vergleichen und bewerten möchte, kann dazu<br />
den Service Time Series Data heranziehen. Aus übersichtlichen<br />
Datenreihen können damit Maßnahmen abgeleitet und begründet<br />
werden, die die Effizienz erhöhen und Ausfallzeiten verringern.<br />
FÜNF SERVICES FÜR FUNDIERTE<br />
PROZESSOPTIMIERUNGEN<br />
Nach der Verbindung der Maschinen und Anlagen mit der Industrial-IoT-Plattform<br />
steht eine Reihe von Smart Services zur Verfügung,<br />
mit denen sich die Wirtschaftlichkeit und Sicherheit der<br />
Produktion steigern lassen. Die fünf wesentlichen sind:<br />
n Device Management Service: Damit können Anwender ihre<br />
Geräte, Maschinen und Anlagen zu Proficloud.io hinzufügen<br />
und dort verwalten. Die Anwendung umfasst standardisierte<br />
Geräteinformationen, die den Nutzern vorliegen, sobald sie in<br />
der Applikation aufgetreten sind. Den Anwendern wird auf einer<br />
übersichtlichen Oberfläche jederzeit der aktuelle Status<br />
angezeigt, zum Beispiel die Auslastung einer Anlage, Metadaten<br />
wie Firmware- und Hardwareversionen sowie der State<br />
of Health und Logs. Voraussetzung dafür ist die Nutzung der<br />
Smart Devices von Phoenix Contact. Geräte von Drittanbietern<br />
lassen sich über das grafische Entwicklungswerkzeug Node-<br />
Red anbinden. Firmware-Updates für die Hardware von<br />
Phoenix Contact werden automatisch und zentral gesteuert<br />
eingespielt.<br />
n Time Series Data Service: Diese Anwendung ermöglicht, Prozessdaten<br />
aller Art aufzuzeichnen, zu beobachten und darauf<br />
zuzugreifen. Dazu gehören beispielsweise Daten über Durchflussmengen,<br />
Temperaturen und Energieprofile, die sich für<br />
langfristige datengetriebene Entscheidungen verwenden lassen.<br />
Eine Alert-Funktion informiert die Anwender schnellstmöglich,<br />
wenn ein definierter Schwellwert überschritten wird.<br />
n Impulse Analytics Service: In Kombination mit dem IoT-fähigen<br />
Gerät ImpulseCheck von Phoenix Contact handelt es sich<br />
bei der Anwendung um das erste intelligente Assistenzsystem<br />
für den Überspannungsschutz im Netzschutzbereich. Der<br />
State of Health sämtlicher in Proficloud.io integrierter Schutzgeräte<br />
wird dargestellt, weshalb sich deren verbleibende<br />
Lebensdauer besser vorhersagen lässt. Anhand der visualisierten<br />
Daten erkennt der Wartungstechniker ohne manuelle<br />
Überprüfung, ob ein Schutzgerät ausgetauscht werden muss.<br />
n Emma Service: Der Smart Service „Emma“ (Energy Monitoring,<br />
Management, Analytics) erlaubt zusammen mit den IoTfähigen<br />
Energiemessgeräten der Produktfamilie Empro ein<br />
Smart Services reduzieren Ausfallzeiten und<br />
machen Schluss mit redundanten, manuellen<br />
Arbeitsabläufen<br />
Robert Bieber,<br />
Phoenix Contact Smart Business<br />
modernes Energiemanagement. Mit einem intuitiven Design<br />
bietet Emma ein flexibles Funktionsspektrum im Bereich der<br />
elektrischen Energie- und Leistungsdatenvisualisierung. Der<br />
Service unterstützt Energiemanagement-Beauftragte dabei,<br />
diese Daten zu überwachen, zu analysieren und zu bewerten.<br />
Auf Basis dieser Informationen können die richtigen Maßnahmen<br />
definiert und umgesetzt werden. Der Energieverbrauch<br />
sinkt, die Energieeffizienz steigt und am Ende stehen geringere<br />
Kosten zu Buche.<br />
n User Management Service: Mit diesem Kernservice organisiert<br />
das Unternehmen seine Anwender in Proficloud.io. Ihnen<br />
können individuelle Profile, Rollen und Rechte zugewiesen<br />
werden, sodass sie Zugang zu den für sie relevanten Dashboards<br />
und Daten erhalten, aber nur in erlaubten Bereichen<br />
editieren können.<br />
FAZIT: KOSTEN RUNTER, PRODUKTIVITÄT RAUF<br />
Durch die Digitalisierung lassen sich nachweislich Kosten verringern<br />
sowie die Produktivität steigern. Doch zuvor müssen<br />
aus den vielen erfassten Daten nutzbringende Informationen<br />
gezogen werden. Mit den einfach handhabbaren Smart Services<br />
der Industrial-IoT-Plattform Proficloud.io ist dies möglich.<br />
Bilder: Phoenix Contact<br />
www.phoenixcontact.de<br />
AUTOR<br />
Robert Bieber, Manager,<br />
Phoenix Contact<br />
Smart Business GmbH, Berlin<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> 31
SPECIAL SPS<br />
MESSDATEN: ERFASSUNG UND<br />
MANAGEMENT<br />
Die Delphin Technology AG hat ihr Data Center<br />
deutlich erweitert. Die Komplettsoftware für<br />
Messdatenerfassung und zentrales Messdatenmanagement<br />
wurde in vielen Punkten überarbeitet<br />
und optimiert. Sie dient zur weltweiten mess <br />
technischen Vernetzung von Anlagen, Maschinen<br />
und Prüfständen unabhängig von Alter, Standort<br />
oder Schnittstellen der unterschiedlichen Datenquellen.<br />
Die Software erledigt laut Hersteller alle<br />
Aufgaben des zentralen Messdatenmanagements<br />
aus einer Hand: Von der verteilten und quellenunabhängigen<br />
Erfassung über die verlustfreie<br />
Kompression, Vorverarbeitung und Speicherung bis<br />
hin zur blitzschnellen weltweiten Bereitstellung<br />
von aktuellen und historischen Messdaten.<br />
Die Datenspeicherung in binären Messdatenbanken<br />
sei nun deutlich leistungsfähiger. Dank der<br />
neuen 64-Bit-Architektur könne das Delphin Data<br />
Center jetzt bis zu <strong>10</strong>0 Millionen Messwerte pro<br />
Sekunde verarbeiten. Neben den bereits etablierten<br />
Schnittstellen OPC DA, Modbus TCP, ASCII-DLL,<br />
SQL und API bietet die Software ab sofort auch eine<br />
OPC-UA-Client-Schnittstelle, die die Kommunikation<br />
mit allen Unternehmensebenen und in die<br />
Cloud wesentlich vereinfachen soll.<br />
www.delphin.de<br />
UNIVERSALSENDER MACHT<br />
SENSOREN FUNKNETZWERKFÄHIG<br />
Die Integration in Funk <br />
netzwerke erschließt<br />
neue Anwendungsfelder<br />
für Schaltgeräte und<br />
Sensoren. Voraussetzung<br />
dafür ist die „Funkfähigkeit“<br />
der Komponenten,<br />
die nicht zwingend durch<br />
ein eingebautes Funkmodul<br />
erreicht werden muss.<br />
Ein separater externer<br />
Universalsender reicht völlig aus.<br />
Zu den Produktneuheiten von Steute gehört eine<br />
I/O-Einheit, mit der vorhandene mechanische<br />
Schaltgeräte und z. B. berührungslose Sensoren in<br />
das sWave-Net-Funksystem integriert werden<br />
können. Der neue Funk-Universalsender mit der<br />
Bezeichnung RF I/O-Net ermöglicht die kabellose<br />
Übertragung der Signale von Schaltern und<br />
Sensoren, die eigentlich kabelgebunden sind.<br />
Für die Anwender erweitert sich damit das<br />
Spektrum an integrationsfähigen Produkten. Das<br />
bietet sowohl bei der Planung neuer Funksysteme<br />
Vorteile als auch bei der Nachrüstung bestehender<br />
Anlagen mit Funknetzwerken. Hier können die<br />
vorhandenen Schalter und Sensoren durch das<br />
Zusatzgerät ins Funknetz eingebunden werden.<br />
www.steute.com<br />
DATENZENTRIERTES ENGINEERING<br />
Aucotec stellte auf der Achema gleich zwei neue Konzepte<br />
vor: Das eine soll Anlagenbetreibern und ihren Kontraktoren<br />
künftig die Kommunikation und Übergabe von Daten und<br />
Dokumenten erleichtern. Das zweite soll ein neues Level der<br />
Bereitstellung und Nutzung von Daten zu allen relevanten<br />
Assets schaffen. Beide Lösungen fußen auf der kooperativen<br />
Plattform Engineering Base (EB).<br />
Betreiber erreichen damit laut Anbieter mehr Effizienz im<br />
Aufbau des digitalen Zwillings und erhalten zugleich mehr<br />
Intelligenz für seine Nutzung. So soll der aufgrund disziplinübergreifender<br />
Datenzentrierung umfangreiche Digital Twin<br />
in EB Wartung und Umbauten beschleunigen. Die neue „EB<br />
Alliance“ zur Kommunikation wird zwei Themenbereiche<br />
enthalten: nahtlosen Datenaustausch von Betreibern und<br />
Lieferanten, die zu „ihrem“ EB jeweils eigene Umgebungen<br />
aufgesetzt haben, sowie das Auslagern und konsistente<br />
wieder Integrieren des digitalen Zwillings von Umbauprojekten<br />
einer laufenden Anlage. Das zweite Konzept beinhaltet<br />
eine umfangreiche Navigationslösung, die Betreibern<br />
sämtliche Zusammenhänge eines Assets aufzeigen soll. Der<br />
digitale Zwilling in EB sei viel detaillierter und intelligenter als<br />
alle Informationen, die dokumentenbasierte Systeme für die<br />
Anlagenwartung bereitstellen können.<br />
www.aucotec.com<br />
ANLAGEN AUS DER FERNE ÜBERWACHEN<br />
Yokogawa hat die Installation eines IoT-Systems für die Kenya<br />
Electricity Generating Company PLC (KenGen) erfolgreich<br />
abgeschlossen. Zur Verbesserung der Betriebseffizienz nutzt<br />
das System das Exapilot Operation Efficiency Improvement<br />
Package von<br />
Yokogawa. Zur<br />
Verwaltung von<br />
Anlageninformationen<br />
kommt das<br />
Prozess- und<br />
Informations<br />
management<br />
System Exaquantum<br />
zum Einsatz. Das IoT-System ermöglicht ein zentrales<br />
Management der Stromerzeugungseinheiten in den einzelnen<br />
Kraftwerken, hilft bei der Ursachenfindung für auftretende<br />
Probleme und liefert Informationen zum Wartungsstatus der<br />
entsprechenden Geräte. Durch die integrierte Fernüberwachung,<br />
die automatisierte Ursachenanalyse und die zentrale<br />
Historienverwaltung werde sichergestellt, dass Wartungen<br />
rechtzeitig durchgeführt werden.<br />
www.yokogawa.com/de<br />
32 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de
MISST NICHT NUR WERTE.<br />
SONDERN HAT SIE AUCH.<br />
THE 6X ® . NEU VON VEGA.<br />
Der VEGAPULS 6X ist der weltweit erste Radar-Füllstandsensor, der nicht nur<br />
technisch perfekt ist, sondern auch den Menschen berücksichtigt. Weil er so<br />
einfach zu bedienen ist. In jede Anlage passt. Und von einem Unternehmen<br />
gemacht ist, das Entscheidungen an Werten orientiert, die gut für alle sind.<br />
VEGA. HOME OF VALUES.<br />
www.vega.com/radar
SPECIAL SPS<br />
SCHNELLERES ENGINEERING<br />
Die neue Eplan-Plattform 2023 soll die Projektierung mit<br />
neuer Cloud-basierter Artikelverwaltung und Multinorm-Unterstützung<br />
für Schaltplan-Makros vereinfachen und beschleunigen.<br />
So sollen Anwender gerade bei internationalen<br />
Projekten durch vereinfachtes Artikel-Datenmanagement<br />
schneller zum Ergebnis kommen. Der neue 3D-Grafikkern, ein<br />
optimierter Kabeleditor sowie das neue Einfügezentrum<br />
bringen laut<br />
Anbieter mehr<br />
Performance<br />
und Übersicht<br />
ins Engineering.<br />
Mit der neuen<br />
Artikelverwaltung<br />
lassen sich<br />
jetzt bis zu 20<br />
unterschiedliche Schaltplan-Makros je Artikel zuweisen. Der<br />
Vorteil für Anwender: Die Software ordnet einem Gerät nach<br />
Auswahl der entsprechenden Norm automatisch das passende<br />
Makro zu. Per Drag & Drop lässt sich dieses in den Schaltplan<br />
übernehmen. Der digitale Zwilling zieht flächendeckend<br />
im Steuerungs- und Schaltanlagenbau ein. Damit einher<br />
gehen mehr Komplexität und höhere Anforderungen an<br />
3D-Aufbauten von Schaltschränken. Eplan will mit dem neuen<br />
Grafikkern – der Engine Direct3D – mehr Tempo ins Projekt<br />
bringen. Das 3D-Rendering werde damit schneller.<br />
www.eplan.de<br />
DRUCKMESSGERÄTE FÜR WASSERSTOFF<br />
Wasserstoff gilt als schwieriges Medium, da<br />
die besonders kleinen Moleküle selbst<br />
Edelstahl durchdringen und zudem Schäden<br />
in der Materialstruktur verursachen können<br />
wie beispielsweise Versprödung oder<br />
Rissbildung. Labom hat mehrere Druckmessumformer-Serien<br />
entwickelt, die sowohl in<br />
standardisierten als auch in anwendungsdefinierten<br />
Wasserstoffprozessen eingesetzt<br />
werden können. Die Messgeräte der Serien Pascal CV4, Pascal<br />
Ci4 oder auch Compact CA16 decken je nach Ausstattung des<br />
einzelnen Druckmessumformers einen Messbereich zwischen<br />
–1 und 1.050 bar ab, sind bis –40 °C einsetzbar und werden<br />
außerdem mit Ex- und teilweise SIL-Zertifizierung angeboten.<br />
Als messstoffberührte Materialien werden wasserstoffgeeignete<br />
Edelstähle verwendet sowie ebenfalls wasserstoffgeeignete<br />
Kunststoffe wie NBR, EPDM oder PVDF.<br />
Um die Beständigkeit von ölgefüllten Messgeräten zu prüfen,<br />
kann das von Labom entwickelte Wasserstoff-Tool verwendet<br />
werden. Das Tool ermittelt, ob eine Membran aus wasserstoffgeeignetem<br />
Edelstahl ausreicht oder ob eine zusätzliche<br />
Vergoldung erforderlich ist – Gold ist aufgrund seiner besonderen<br />
Gitterstruktur für Wasserstoffatome nicht durchlässig.<br />
Da eine Vergoldung im Verhältnis jedoch recht teuer ist,<br />
empfiehlt sich die Berechnung mit dem Wasserstoff-Tool, um<br />
das am besten geeignete Material zu finden.<br />
www.labom.com<br />
Prozesstechnik<br />
Extrem robust und<br />
adaptiv?<br />
DMU 02 Vario von AFRISO!<br />
Druck- und Füllstandmess -<br />
geräte für die Prozesstechnik<br />
Voll verschweißtes Edel stahl-<br />
Messsystem<br />
www.afriso.de/dmu-vario<br />
GÄRPROZESSE UND REINIGUNGSSTATUS ÜBERWACHEN<br />
Das Multisensor-Messgerät Fermentation Monitor QWX43 soll alle für den Gärprozess relevanten<br />
Parameter wie den Vergärungsgrad, Restextrakt und den Alkoholgehalt berechnen. Die<br />
genaue und wiederholbare Messung ersetzt das Spindeln und die Laboranalyse. Die Daten<br />
werden dem Anwender über das<br />
IIoT-Ökosystem Netilion von<br />
Endress+Hauser per App oder am<br />
Computer bereitgestellt. Dadurch soll<br />
lässt sich der Gärprozess jederzeit und<br />
von überall minütlich überwachen<br />
lassen.<br />
Ebenfalls als Multi-Sensor-Messgerät<br />
entwickelt, präsentiert Endress+Hauser<br />
mit Liquitrend QMW43 ein Messgerät<br />
für die zuverlässige, wiederholbare und<br />
genaue Messung der Ansatzstärke und<br />
Leitfähigkeit. Somit eignet sich das<br />
Gerät zur Überprüfung des Reinigungsstatus von Lager-, Misch- und Prozessbehältern, Rohrleitungen<br />
und Anlagenperipherie, ohne diese öffnen zu müssen. Ferner lässt sich online die<br />
Entstehung von Belägen überwachen, womit Reinigungsprozesse bedarfsgerecht angepasst<br />
werden können.<br />
Für eine konsistente Überwachung der Desinfektion eignet sich der Chlorsensor Memosens<br />
CCS51D für die Messung von freiem Chlor. Er liefert laut Hersteller sehr schnelle Ansprechzeiten<br />
und garantiere so sichere Prozesse und eine effiziente Prozesssteuerung.<br />
Das Coriolis-Durchflussmessgerät Promass Q soll sich für hohe Messgenauigkeit bei Massefluss,<br />
Volumenfluss und Dichte eignen. Als bevorzugtes Messgerät für Anwendungen im<br />
Eichbetrieb ist es ebenso für Anwendungen bei Flüssigkeiten mit Gaseinschluss optimiert.<br />
Somit kann der Durchfluss und die Dichte auch in geschäumten Produkten hochgenau erfasst<br />
werden, beispielsweise bei der Eiscremeherstellung.<br />
www.endress.com
ABREINIGUNGSSTEUERUNG ÜBERWACHT<br />
FILTER<br />
Die Hesch Industrie-Elektronik GmbH ist Partner bei einem<br />
Großprojekt in Dubai. Die Steuerung von Hesch soll in einer<br />
der weltgrößten Anlagen zur Gewinnung von Elektrizität aus<br />
Siedlungsabfällen sicherstellen, dass die Rauchgasentstaubung<br />
reibungslos funktioniert. Die Anlage in Dubai zur<br />
Energiegewinnung aus Abfällen besteht aus fünf Linien, bei<br />
denen jeweils eine Abreinigungssteuerung HE 5750 von Hesch<br />
zum Einsatz kommt. Das Master-Slave-System, das auf den<br />
Betrieb von Großanlagen<br />
zugeschnitten ist,<br />
automatisiert die<br />
Überwachungsprozesse<br />
der Abreinigungsventil-<br />
und Filterfunktionen<br />
und stellt damit<br />
die Funktionsfähigkeit<br />
der Anlage zu jedem<br />
Zeitpunkt sicher.<br />
Der HE 5750 Master koordiniert als zentrale Einheit im<br />
CAN-Netzwerk jeweils zwölf dezentrale Ventilsteuereinheiten<br />
HE 5724. Die Sensoren der integrierten Schlauchbruchüberwachung<br />
kontrollieren stetig im Reingaskanal des Filterausgangs<br />
die Staubbelastung. Hierdurch werden defekte Filterelemente<br />
schnell erkannt. Auf diese Weise wird jederzeit die<br />
fehlerfreie Funktion gewährleistet und im Fall eines Schlauchbruchs<br />
sofort eine Meldung mit der genauen Position der<br />
beschädigten Schlauchreihe generiert. Dies minimiert die Zeit<br />
zur Lokalisierung eines defekten Filterschlauches erheblich<br />
und erhöht damit die Verfügbarkeit und Effizienz der Anlage.<br />
www.hesch-automation.com<br />
H 2 OCHpräzise<br />
H₂ | NO x | NO | NO₂ | O₂ | CO |<br />
CO₂ | SO₂ | N₂O | CH₄ | C₃H₈<br />
Wasserstoff – Messtechnik<br />
Für Wasserstoff- und<br />
Methanschlupfmessungen<br />
(H2 Anteil vor der Verbrennung von 0%–<strong>10</strong>0%)<br />
PCB-STECKVERBINDER KONFIGURIEREN<br />
Der Omnimate-4.0-Web-Konfigurator ist über einen Browser<br />
verfügbar und muss nicht installiert werden. Nach den<br />
PCB-Steckverbindern sollen sukzessive weitere Produktgruppen<br />
für eine Web-Konfiguration bereitstehen. Zu den Vorteilen<br />
der Online-Lösung gehört unter anderem, dass die<br />
Produktdaten immer auf dem neuesten Stand sind. Aktualisierungen,<br />
Updates und Pflege der Software entfallen. Die<br />
Cloud-Plattform soll die Kollaboration von mehreren Mitarbeitern<br />
ermöglichen: Beispielsweise wählt das Engineering<br />
Department ein Produkt oder eine konfigurierte Klemmleiste<br />
aus. Dann werden die Daten direkt an den Einkauf übergeben,<br />
der ohne eine erneute Dateneingabe ein Angebot anfordern<br />
und die Bestellung auslösen kann. Derzeit werde das Rollenund<br />
Rechtemanagement von Easyconnect erweitert, sodass in<br />
Zukunft auch virtuell verschiedene Aufgaben und Rollen<br />
abgebildet werden können.<br />
www.weidmueller.com<br />
MGAprime H2<br />
• präzise Messergebnisse durch kombinierte Verfahren<br />
(NDIR, Paramagnetisch, Elektrochemisch)<br />
• hohe Messgenauigkeit durch exakte Kompensation<br />
von Querempfindlichkeiten<br />
• Integrierter, hocheffizienter Doppel-Gaskühler<br />
www.mru.eu<br />
Premium-Messtechnik Made in Germany
PREDICTIVE MAINTENANCE<br />
FLEXIBLE UND KABELLOSE<br />
ÜBERWACHUNG WELTWEIT<br />
Predictive Maintenance samt Online- und Offline-Monitoring ist für<br />
viele Unternehmen ein Standard in der Instandhaltung. Doch wie kann<br />
auch an weit entfernten Standorten die temporäre Überwachung<br />
auffälliger Maschinen gewährleistet werden?<br />
Eine Säule der Instandhaltung ist Predictive Maintenance:<br />
Sich abzeichnende Schäden werden früh erkannt, Maschinen<br />
können gezielt abgestellt und der Schaden geplant<br />
behoben werden. So können unerwartete Stillstände<br />
und die Folgen vermieden werden. Diese geplanten Reparaturen<br />
sind gerade für Standorte im Ausland wichtig, wo das notwendige<br />
Know-how für die Störungsbehebung oft fehlt. Weltweite Produktionsstätten<br />
erfordern also eine Überwachung, die softwaregesteuert<br />
die Daten aller angeschlossenen Maschinen darstellen<br />
und sie für den Betreiber nutzbar machen kann.<br />
Diese Herausforderung bestand auch für einen deutschen<br />
Produzenten der Spezialchemie mit einem mehrere Tausend<br />
Produkte umfassenden Portfolio. Das Unternehmen liefert an<br />
über <strong>10</strong>0 Länder und hat Produktionsstätten weltweit. Die Kunden<br />
kommen aus nahezu allen Branchen mit Schwerpunkt in der Bauund<br />
Automobilindustrie. Ein Geschäftsbereich des Konzerns<br />
nutzt in der Instandhaltung das Wi-care-System des Instandhaltungsspezialisten<br />
I-care.<br />
Bei Wi-care handelt es sich um drahtlose Schwingungssensoren,<br />
die mittels WLAN die Messdaten zu einem Gateway kommunizieren.<br />
Letzteres kann in einem mobilen Hartschalenkoffer untergebracht<br />
sein und übermittelt die Daten dann via SIM-Karte oder<br />
ein lokal verfügbares Netzwerk zur cloudbasierten Analyseplattform<br />
I-see. Das Wi-care-System bietet damit die Möglichkeit,<br />
eine hochauflösende Schwingungsmessung zu diagnostischen<br />
Zwecken temporär und kurzfristig an einzelnen Maschinen<br />
durchzuführen, wenn Probleme auftreten. Natürlich ist auch eine<br />
dauerhafte Installation möglich. Bemerkenswert ist, dass jederzeit<br />
mindestens die gleiche Datenqualität erzeugt wird wie mit<br />
einem speziellen Handmessgerät zur Schwingungsanalyse vor<br />
Ort und dass die Parametrisierung der Messung auch aus der<br />
Ferne erfolgen kann.<br />
EINSATZ IM EX-BEREICH<br />
Für das Unternehmen kommt das Wi-care-System an Standorten<br />
in Deutschland und China zum Einsatz und ist Teil der Predictive<br />
Maintenance. Wi-care überzeugte als flexibles, da universell einsatzbares<br />
und günstiges System, was keine andere Lösung in der<br />
Form vorhalten konnte. Sonst müssen vergleichbare Anwendungs-<br />
36 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
Wi-care ist universell und flexibel einsatzbar,<br />
da es nicht verkabelt werden muss<br />
fälle mithilfe von verkabelten Sensoren und Auswerteelektronik<br />
mit großem Aufwand gelöst werden: Gerade in explosionsgefährdeten<br />
Bereichen keine leichte Aufgabe.<br />
Das System hat sich als durchdacht erwiesen: Die Sensoren<br />
können ohne Probleme auch in Bereichen des Explosionsschutzes<br />
installiert werden, der Koffer wird im Ex-freien Raum abgestellt.<br />
Die Datenverbindung erfolgt über ein autarkes und sich selbst<br />
organisierendes WLAN. Ist die Strecke zu lang, können Range<br />
Extender (Reichweitenvergrößerer) aufgebaut werden, die<br />
ebenfalls in Atex-Ausführung erhältlich sind. In China können<br />
so Signale auch über längere Distanzen hinweg verlustfrei in die<br />
cloud-basierte Plattform I-see transportiert werden. Eine weitere<br />
Besonderheit der I-see-Plattform stellt die integrierte Rest-API-<br />
Schnittstelle dar. Sie ermöglicht den gesicherten Datenaustausch<br />
mit anderen Systemen: Es können sowohl Daten wie beispielsweise<br />
Drehzahlen empfangen als auch Messergebnisse übergeben<br />
werden.<br />
SCHULUNGEN FÜR MONTAGE<br />
Für den Standort China erfolgten Remote-Schulungen. Dabei<br />
wurde festgelegt, wo die Sensoren montiert werden sollten und<br />
wie die Sensoren in die I-care-Cloud eingebunden werden.<br />
Anfangs stellte die Laufzeit von Batterien und Akkus des Systems<br />
eine Unsicherheit dar. Dass die Sensoren für den Tausch der<br />
Akkus eingeschickt werden sollten, warf ebenfalls Fragen auf.<br />
Nach einer Schulung wird der Austausch nun selbst durchgeführt<br />
und kann so die Ex-Zertifizierung aufrechterhalten. Gerade mit<br />
Sendungen aus und nach China und den Zollregularien wäre ein<br />
externer Tausch in der Praxis schwierig geworden.<br />
Die Laufzeit der Akkus selbst hängt von der Messdauer und<br />
-häufigkeit ab, beträgt aber selbst bei maximalem Einsatz immer<br />
noch einige Monate. Übliche Laufzeiten sind eher Jahre.<br />
DIAGNOSE AUS DER FERNE<br />
In Deutschland wird das System von den Maschinendiagnostikern<br />
eingesetzt – bei Bedarf für mehrere Wochen. In China ersetzt es<br />
an einer Pumpe und an einem Rührwerk inklusive Getriebe ein<br />
festverdrahtetes Messsystem. Da es hier keine Diagnostiker für<br />
die Auswertung der Daten gibt, sind die monatlichen remote<br />
durchgeführten Auswertungen von I-care über den Zustand der<br />
überwachten Anlagen von Vorteil.<br />
Ein Ampelsystem sorgt hier für einen schnellen Überblick:<br />
Grün gekennzeichnete Werte stehen für unauffällige Daten, gelb<br />
für Maschinen unter Beobachtung und rot für eine vom Kunden<br />
notwendige Aktion, um einen Ausfall zu verhindern. Für den chinesischen<br />
Standort werden darüber hinaus die konkreten Handlungsanweisungen<br />
der I-care-Diagnostiker genutzt, um zum Beispiel<br />
Fehlausrichtungen zu korrigieren oder wenn sich an einer<br />
Getriebebox eine Anomalität abzeichnet.<br />
Mit dem Wi-care-System können kritische Anlagen einfach<br />
und flexibel überwacht werden. Probleme, die an Stellen auftauchen,<br />
wo per se keine Sensoren installiert sind, können gezielt<br />
mit dem mobilen System analysiert werden. Im Vergleich zu kabelgebundenen<br />
Systemen haben sich die Flexibilität und Schnelligkeit<br />
in der Anpassung in der Praxis bewährt.<br />
ANBINDUNG AN DAS EIGENE PI-SYSTEM<br />
Um aus den Daten noch weitergehende Erkenntnisse ziehen zu<br />
können, wurde auf Basis der bereits integrierten Schnittstelle<br />
eine Anbindung zwischen der I-care-Datenplattform und dem<br />
Prozessinformationssystem (PI-System) des Konzerns geschaffen.<br />
Dort laufen die Daten aus dem PLS-System, der Maschinensteuerung,<br />
auf. Mit der Anbindung können nun Daten aus der I-care-<br />
Cloud in das PI-System übertragen werden, was den Vergleich<br />
von Anlagenzuständen mit Schwingungszuständen erlaubt.<br />
So lassen sich tiefergreifende Analysen durchführen und neue<br />
Erkenntnisse gewinnen – etwa, ob Probleme bei bestimmten<br />
Schaltungen oder beim Erreichen bestimmter Drehzahlen auftreten.<br />
Der Ursache von Schäden kann damit einfacher auf den<br />
Grund gegangen werden; Auslöser lassen sich sonst nicht ohne<br />
Weiteres feststellen und können vielfältig sein – seien es eine<br />
schwingende oder vibrierende Pumpe oder ein Rührer, der nur in<br />
Schwingung gerät, wenn bei der Zudosierung ein Strahl das Rührerblatt<br />
trifft. Mit dem Tool können diese Abhängigkeiten aufgedeckt<br />
werden.<br />
Bilder: I-Care<br />
www.icareweb.com<br />
AUTORIN<br />
Nadja Müller, Journalistin,<br />
Weinheim<br />
PREDICTIVE MAINTENANCE<br />
Predictive Maintenance verhindert<br />
ungeplante Maschinenstillstände, was<br />
gerade für Unternehmensstandorte mit<br />
eingeschränktem Know-how wichtig ist.<br />
Mit einem flexiblen Messsystem kann die<br />
Diagnostik an auffälligen Maschinen<br />
intensiviert werden. Durch die Anbindung<br />
der cloudbasierten Instandhaltungs-Datenplattform<br />
an das Prozessinformationssystem<br />
wurde die Möglichkeit geschaffen,<br />
Daten auszutauschen. Damit sind eine<br />
höhere Transparenz und tiefgreifende<br />
Analysen möglich geworden.<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> 37
Holger Springer, Leiter<br />
Anlagenzuverlässigkeit<br />
bei Bayernoil in Neustadt<br />
ANLAGENREVISION<br />
IN ECHTZEIT<br />
Wartung und Instandhaltung von Raffinerien sind eine Mammutaufgabe.<br />
Innerhalb weniger Wochen müssen viele Anlagenteile inspiziert, gereinigt,<br />
repariert und teilweise erneuert werden. Wie das gelingen kann, verrät<br />
Holger Springer, Leiter Anlagenzuverlässigkeit bei Bayernoil.<br />
Herr Springer, Sie sind Leiter für Anlagenzuverlässigkeit bei<br />
Bayerns größter Raffineriegesellschaft Bayernoil. Was sind<br />
aktuell Ihre größten Herausforderungen?<br />
Unsere Raffinerie ist Teil der „kritischen Infrastruktur“, dementsprechend<br />
ist unsere Hauptaufgabe die Versorgungssicherheit<br />
mit Kraftstoffen in Bayern zu gewährleisten – unbeschadet von<br />
den Herausforderungen durch Corona oder die Ukraine-Krise.<br />
Sie haben Ihre Stillstands-Abwicklung durch mobile Rückmeldungen<br />
auf neue Beine gestellt. Warum?<br />
Beim Einkehren auf einer Skihütte ist mir zum ersten Mal ein<br />
kleines Gerät mit großer Wirkung aufgefallen: Wir haben bei<br />
einer Person die Bestellung aufgegeben, eine zweite Person hat<br />
uns die Getränke gebracht und bezahlt haben wir dann bei einer<br />
dritten Person, die wiederum genau wusste, was wir konsumiert<br />
hatten. Das war 2005 und genau dort sprang der Funke über –<br />
und ist gewachsen. Damals wickelten wir unsere Stillstände mit<br />
den herkömmlichen Papiertapeten ab. Das war ein stabiles System,<br />
allerdings war eine Echtzeitdarstellung nicht möglich. Die<br />
Übertragung der Infos vom Papier ins System war immer etwa<br />
einen halben bis ganzen Tag im Rückstand. Das war natürlich<br />
extrem unpraktisch und hat zu vielen Verzögerungen geführt.<br />
Wie haben Sie das Projekt „Echtzeitdaten“ umgesetzt?<br />
Das war ein sehr langer Prozess. Wir haben zunächst beide Systeme,<br />
also die Papiertapeten und die neuen mobilen Rückmeldungen,<br />
parallel laufen lassen. So konnten wir testen, ob das<br />
neue System absolut sicher funktioniert. In dieser Phase wurden<br />
Details verbessert. Wir haben zum Beispiel die WLAN-Ausstat-<br />
38 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
tung nachgerüstet und das Personal im Umgang mit den neuen<br />
Geräten geschult. Unsere Mitarbeiter waren sehr erfahren in<br />
Bezug auf den Stillstand, aber nicht alle waren im Umgang mit<br />
EDV-Systemen sicher. Das war 2014. Heute ermöglicht uns das<br />
System eine transparente Echtzeit-Darstellung des Stillstands.<br />
Wie ist es Ihnen gelungen, die Menschen für Ihre Idee zu<br />
begeistern und mitzunehmen?<br />
Das System muss zu <strong>10</strong>0 Prozent stabil laufen, muss auch offline<br />
funktionieren und darf vor allem keinen Fehler machen – sonst<br />
wird es anzweifelbar und dann ist es tot. Die Zuverlässigkeit<br />
muss einfach gegeben sein. Dass das bei uns klappt, konnten wir<br />
durch die anfangs parallele Anwendung sehr gut zeigen.<br />
Sie haben durch die mobile Anwendung die Stillstände<br />
beschleunigt. Wie funktioniert das?<br />
Durch das neue System kann man sehr schnell agieren, viele<br />
Probleme kann man frühzeitig beseitigen und den Arbeitsprozess<br />
weiterbringen. Das ist ein enormer Zeitgewinn. Durch die<br />
Verarbeitung in Echtzeit ist es möglich, bei ausbleibenden Rückmeldungen<br />
rasch aktiv zu werden: vielleicht ist ein Waschplatz<br />
überlastet, fehlt ein Ersatzteil oder ist ein Trupp mit zu wenigen<br />
Personen vor Ort.<br />
Was planen Sie als nächstes?<br />
Wir arbeiten an der Equipment-Erkennung mittels RFID-Transponder.<br />
Mit den mobilen Endgeräten kann der jeweilige Behälter<br />
ANLAGENREVISION BEI BAYERNOIL<br />
Ein typischer Stillstand bei Bayernoil dauert circa 28 bis<br />
30 Tage und findet alle fünf bis sechs Jahre statt. An den<br />
beiden Standorten Neustadt und Vohburg wird auch<br />
während der Stillstände produziert: Nur etwa 50 Prozent<br />
der Anlagen sind abgestellt, der Rest arbeitet weiter. Je<br />
Stillstand sind zwischen 2.500 und 3.500 Personen sowie<br />
zahlreiche Fremdfirmen involviert.<br />
erfasst werden, das System öffnet sogleich die dazugehörigen<br />
Aufgaben, die der Arbeiter vor Ort einfach erledigen, quittieren<br />
und fertigstellen kann. Denkbar sind viele weitere Themen, wie<br />
zum Beispiel Arbeitsfreigaben oder Freimessungen an Behältern.<br />
Wir gehen Schritt für Schritt und legen Wert darauf, unsere<br />
Mannschaft mitzunehmen. Digitalisierung soll uns ja das Leben<br />
erleichtern und uns nicht zusätzlich beschäftigen.<br />
Bilder: Wildbild, Bayernoil<br />
DIE FRAGEN STELLTE KATJA FRIEDL,<br />
REDAKTION VERFAHRENSTECHNIK<br />
www.instandhaltungstage.at<br />
INSTANDHALTUNGSTAGE<br />
Vernetzung, Erfahrungs- und Wissensaustausch<br />
stehen beim Branchentreffpunkt<br />
Instandhaltungstage im Mittelpunkt. Die<br />
Tagung richtet sich an Fach- und Führungskräfte<br />
aus Technik, Instandhaltung und<br />
Facility Management. Auf dem Programm<br />
stehen Vorträge aus Praxis und Forschung<br />
mit einem Mix aus technischen Lösungen<br />
und Managementthemen zur effizienten<br />
und nachhaltigen Organisation von<br />
Instandhaltung und Asset Management.<br />
Die Praxistrainings sind als intensive<br />
Schulungstage konzipiert.<br />
Der nächste Branchentreffpunkt soll im<br />
Juni 2023 in Salzburg als Präsenzveranstaltung<br />
stattfinden.<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> 39
BETRIEBSTECHNIK<br />
BERATUNG BEI<br />
VERPACKUNGSPROZESSEN<br />
Schubert-Consulting ist ein Geschäftsbereich der<br />
Schubert Packaging Systems. Auf Basis einer<br />
jahrzehntelangen Expertise im Verpackungsbereich<br />
beraten Michael Graf (Bild), Director Consulting,<br />
und sein<br />
Team Kunden<br />
zu allen<br />
Prozes sen rund<br />
um das<br />
Verpacken von<br />
Produkten. Im<br />
Mittelpunkt der<br />
Kundenbetreuung<br />
steht laut<br />
Anbieter die<br />
übergreifende,<br />
herstellerunabhängige<br />
Analyse und Optimierung der Verpackungsprozesse.<br />
Dazu gehöre, die gesamte Lieferund<br />
Produktionskette unter die Lupe zu nehmen,<br />
um die Engpässe herauszufinden und abzustellen.<br />
Zu den Schwerpunkten zählen die Berater schnelllebige<br />
Konsumgüter und den Pharma-Bereich.<br />
www.schubert.group<br />
DOSEN UND IBC AUTOMATISIERT<br />
BEFÜLLEN<br />
Die Westwood Kunststofftechnik<br />
GmbH stellt Abdichtungsund<br />
Beschichtungssysteme<br />
aus Flüssigkunststoff auf<br />
PMMA-Basis her. In den<br />
vergangenen zwei Jahren hat<br />
das Unternehmen insgesamt<br />
vier neue Abfüllanlagen von<br />
Fricke Abfülltechnik in Betrieb<br />
genommen. Zwei der Anlagen,<br />
Typ EFS 11, dienen der<br />
Abfüllung von unterschiedlichen<br />
Materialien in offene<br />
Gebinde wie Dosen, Eimer und<br />
Hobbocks zwischen 1 und 60 kg. Sie zeichnen sich durch<br />
ihre platzsparenden Abmessungen von ca. 1.000 × 800 mm<br />
aus, die denjenigen einer Europalette entsprechen.<br />
Bei der FFS 31 handelt es sich dagegen um eine Unterspundloch-Abfüllstation<br />
mit Überspiegelventil, die Gebinde<br />
von 200 bis 1.500 kg unmittelbar auf der Palette befüllt.<br />
Der Maschinenführer benötigt für die Bedienung lediglich<br />
eine Hand und hat den ebenfalls halbautomatisch ablaufenden<br />
Abfüllvorgang dank des an einem frei schwenkbaren<br />
Teleskopauszug befestigten Bediengriffs stets im Blick.<br />
Alle vier der bei Westwood neu implementierten Anlagen<br />
sind Ex-geschützt und können schnell auf unterschiedliche<br />
Medien und Gebindegrößen umgerüstet werden.<br />
www.frickedosing.com<br />
EX-GESCHÜTZTE WÄRMEBILDKAMERA<br />
www.ruwac.de<br />
Die neue Ex-Wärmebildkamera<br />
IS-TC1A.1 soll in<br />
explosionsgefährdeten<br />
Bereichen Prozesse<br />
überwachen und<br />
Gefahrenquellen<br />
frühzeitig identifizieren.<br />
Das Set aus einem<br />
Android-Smartphone<br />
und der Wärmebildkamera im ergonomischen Design bietet<br />
laut Hersteller die Möglichkeit von variablen Messungen im<br />
Bereich von –40 bis +330 °C und sofortiger Weiterverarbeitung<br />
sowie Dokumentation.<br />
Die Kamera wird auf das Smartphone aufgesteckt und über<br />
die 13-polige, multifunktionale ISM-Schnittstelle verbunden.<br />
Über die Seek-Thermal-App können Wärmebilder<br />
erfasst und über das Smartphone weiterverarbeitet<br />
werden. Zur besseren Übersichtlichkeit (Vermeidung von<br />
Verwechslungen) und Dokumentation kann das Wärmebild<br />
mit dem visuellen Bild, das mit der Kamera des Smartphones<br />
aufgenommen wird, überlagert werden. Über die<br />
App ist auch eine Wärmebild-Video-/Zoomfunktion<br />
möglich. Die Kamera muss nicht separat geladen werden,<br />
sondern wird über das Smartphone mitversorgt. Der<br />
sensitive 200 × 150 Thermalsensor verfügt über ein 35°<br />
horizontales und 26° vertikales Sichtfeld.<br />
www.isafe-mobile.com<br />
40 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de
MEDIEN<br />
WERDE PRODUKTIONSLEITER<br />
DER MARS-ROVER-FABRIK<br />
Ungeplante Wartungszeiten und Produktionsstillstände<br />
gehören zu den größten Gegnern für Industrieunternehmen.<br />
Igus bietet nun jedem die Möglichkeit, selbst zum Produktionsleiter<br />
zu werden und sich dieser Herausforderung zu<br />
stellen – mit dem Online-Browser-Spiel Igumania. Das<br />
Idle-Game wurde mithilfe der Spiele-Plattform Unity entwickelt<br />
und ermöglicht Spieler:innen, in die Welt der Motion<br />
Plastics einzutauchen. Durch den Einbau von Igus-Produkten<br />
können die<br />
Wartungszeiten<br />
der Produktion<br />
reduziert werden,<br />
damit Maschinenstillstände<br />
auch im<br />
Spiel der Vergangenheit<br />
angehören.<br />
Unterstützung<br />
erhält man von<br />
Rusty, dem treuen<br />
Roboter-Assistenten,<br />
und Dave, dem Igus-Mitarbeiter aus dem technischen Vertrieb,<br />
dessen Besuch der Startschuss für die gemeinsame<br />
Erfolgsstory ist. Im Laufe des Spiels können verschiedene<br />
Igus-Produkte verbaut werden. Am Anfang stehen jedoch<br />
noch nicht alle Komponenten zur Verfügung. Diese können im<br />
Spielverlauf über den Technologiebaum des Igus-Labors<br />
freigeschaltet werden. Für die Entwicklung des Online-Spiels<br />
hat sich Igus das Cologne Game Lab an seine Seite geholt,<br />
dessen Studentenprojekte unter anderem mit dem Deutschen<br />
Computerspielpreis ausgezeichnet wurden.<br />
www.igus.de/igumania-anmeldung<br />
APP FÜR DIE INSTANDHALTUNG VON<br />
VERFAHRENSTECHNISCHEN ANLAGEN<br />
„Comos Mobile<br />
Worker“ ist eine neue<br />
Softwareanwendung<br />
für mobiles Datenmanagement<br />
mit<br />
integrierten Augmented-Reality-Funktionalitäten<br />
von Siemens.<br />
Für die schnelle und<br />
sichere Wartung von<br />
verfahrenstechnischen Anlagen visualisiert und verarbeitet<br />
die App alle benötigten Daten zum Beispiel aus ERP-Systemen,<br />
Engineering-Daten und auch Live-Daten aus dem Prozessleitsystem<br />
in einer leicht bedienbaren Oberfläche. Durch die<br />
direkte Verbindung zur Engineering-Software Comos lassen<br />
sich Engineering-Daten verknüpfen.<br />
Änderungen bzw. Anmerkungen können durch den bidirektionalen<br />
Austausch zwischen den Systemen übertragen werden.<br />
Durch die Einbindung von Standortdaten wird auch die<br />
Navigation vor Ort unterstützt. Bei Bedarf werden den<br />
Anwendern durch Augmented Reality die für ihn relevanten<br />
Informationen auf einem mobilen Endgerät angezeigt. So<br />
können die Nutzer die Daten direkt im Feld editieren und<br />
beispielsweise Arbeitspakete als „erledigt“ kennzeichnen<br />
sowie Fotos und Notizen über eine bidirektionale Schnittstelle<br />
zurückspielen. Diese Informationen sind dann für alle<br />
berechtigten Mitarbeiter zugänglich und wiederum direkt zu<br />
bearbeiten. Durch die Kontaktaufnahme mit dem Service-<br />
Techniker per Videochat sollen sich ungeplante Anlagenstillstände<br />
auf ein Minimum reduzieren lassen.<br />
www.siemens.com<br />
IMPRESSUM<br />
vereinigt mit BioTec<br />
erscheint <strong>2022</strong> im 56. Jahrgang,<br />
ISSN: 0175-5315 / ISSN E-Paper: 2747-8025<br />
REDAKTION<br />
Leitende Chefredakteurin:<br />
Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke, Tel.: 06131/992-350,<br />
E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />
(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />
Redakteurin: Dipl.-Chem. Katja Friedl (kf),<br />
Tel.: 06131/992-336, E-Mail: k.friedl@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Vivien Backof, Tel.: 06131/992-415, Melanie Lerch,<br />
Tel.: 06131/992-261, Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />
E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
GESTALTUNG<br />
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Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />
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Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />
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Anzeigenpreisliste Nr. 56: gültig ab 1. Oktober <strong>2022</strong><br />
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weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />
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www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> 41
PERSÖNLICH<br />
DIE CHEMIEINGENIEURIN RUCHIKA TAWANI<br />
VERFAHRENSTECHNIK IST<br />
EIN ZUKUNFTSFELD<br />
Frauen sind in Ingenieursberufen noch immer<br />
unterrepräsentiert. Nur knapp 20 Prozent aller<br />
erwerbstätigen Ingenieur:innen sind Frauen.<br />
Aber es gibt sie doch. Im Interview erzählt<br />
Ruchika Tawani ihre Geschichte.<br />
Welche Aufgaben übernehmen Sie als Technology Expert?<br />
Ich unterstütze die Optimierung der Anlagen bei Bayer und<br />
arbeite in der Gruppe Prozessmodellierung und -design. Hierbei<br />
erstellen wir zum Beispiel eine sogenannten Virtual Factory.<br />
Das ist ein digitales Image der gesamten Anlage mit all ihren<br />
wesentlichen Komponenten. Ziel ist es, das Prozesswissen der<br />
Ingenieure zu nutzen und es mit den verfügbaren Prozessdaten<br />
zu kombinieren. Mit diesem Modell können wir verschiedene<br />
Szenarien simulieren, um zu sehen, wie sich unterschiedliche<br />
Parameter auf die Funktionsweise der Anlage auswirken.<br />
Sie haben sich davor mit der Analyse von Prozessdaten<br />
beschäftigt. Welche Schlüsse konnten Sie ziehen?<br />
Was mich wirklich schockiert hat, war die Tatsache, dass die<br />
Studierenden in Deutschland langsamer studieren können als<br />
geplant. In Indien müssen wir unser Studium in der vorgegebenen<br />
Zeit abschließen.<br />
Zu Ihren Hobbys gehört Urban Gardening. Was machen Sie<br />
dabei konkret?<br />
Ich bin ein sehr naturverbundener Mensch und liebe es, im<br />
Grünen zu sein. Bis vor ein paar Jahren hatte ich nur kleine Zimmerpflanzen.<br />
Dann sah ich, wie jemand Tomaten anbaute, indem<br />
er einfach Samen aus dem Supermarkt verwendete. Das<br />
hat mich dazu inspiriert, es auch einmal zu versuchen. Nach<br />
und nach habe ich immer mehr angepflanzt und viel darüber<br />
recherchiert, wie ich am besten auf meiner Terrasse gärtnern<br />
kann. Inzwischen habe ich meine ganze Terrasse mit vielen<br />
verschiedenen Pflanzen begrünt. Ich habe es sogar geschafft,<br />
Chilis und Koriander anzubauen, die in Deutschland nicht so<br />
leicht zu finden, aber ein wesentlicher Bestandteil des indischen<br />
Lifestyles sind.<br />
DIE FRAGEN STELLTE KATJA FRIEDL,<br />
REDAKTION VERFAHRENSTECHNIK<br />
Ich habe im Bereich Datenanalyse in der Prozessindustrie gearbeitet<br />
und hatte die Gelegenheit, viele Anlagen mit unterschiedlichen<br />
Prozessen zu sehen. Mit der Software Trendminer konnte<br />
ich die Daten von Sensoren und Protokollen einfach auswerten.<br />
Mithilfe der Software lassen sich historische Daten durchsuchen,<br />
zum Beispiel, um Prozesstrends verschiedener Batches zu<br />
finden. Sobald gute und schlechte Chargen identifiziert<br />
sind, können sie sehr einfach überlagert werden, um<br />
Unterschiede sichtbar zu machen. Dadurch konnte ich<br />
die Ursache für das Vorkommen der schlechten Charge<br />
ermitteln und Verbesserungen anstoßen.<br />
Was fasziniert Sie an <strong>Verfahrenstechnik</strong>?<br />
<strong>Verfahrenstechnik</strong> ist zentral für die Bewältigung<br />
unserer aktuellen globalen Probleme wie<br />
Klimawandel oder Förderung einer nachhaltigen<br />
Nutzung unserer Ressourcen. Also ein<br />
Zukunftsfeld! Es ist also sinnvoll, sich in<br />
diesem Bereich zu engagieren.<br />
Sie haben Ihr Studium in Indien begonnen<br />
und Ihren Master an der TU Dortmund<br />
gemacht. Welche Unterschiede gibt es bei<br />
der Hochschulausbildung?<br />
Das Studium in Indien ist sehr strukturiert. In<br />
Deutschland dagegen haben die Professoren<br />
ein großes Mitspracherecht bei der Gestaltung<br />
der Kurse. Mein Studium in Indien deckte eine<br />
breite Palette von Fachgebieten in signifikanter<br />
Tiefe ab. In Deutschland spezialisieren sich die<br />
Studiengänge eher auf ein bestimmtes Fachgebiet.<br />
RUCHIKA TAWANI IST TECHNOLOGY<br />
EXPERT BEI DER BAYER AG IN KÖLN<br />
42 verfahrenstechnik <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 11/<strong>2022</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 03. 11. <strong>2022</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 18. <strong>10</strong>. <strong>2022</strong><br />
01<br />
02<br />
04<br />
03<br />
01 Bei der Vermahlung von Produkten mit Naturfasern<br />
wie Vanilleschoten sind verschiedene Mahlwerke und<br />
Siebeinsätze gefragt<br />
Bild: Hosokawa Alpine<br />
02 Spiralgehäusepumpen fördern Medien bis 400 °C<br />
Bild: KSB<br />
03 Effizientes Handling von Rohstoffen und<br />
Fertigprodukten<br />
Bild: ABS<br />
04 Zwei Sechsarmroboter entrinden Käselaibe in<br />
30 Sekunden<br />
Bild: Stäubli<br />
DER DIREKTE WEG<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
INTERNET:<br />
www.verfahrenstechnik.de<br />
E-PAPER:<br />
digital.verfahrenstechnik.de<br />
REDAKTION:<br />
redaktion@verfahrenstechnik.de<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> 43
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Handbuch Prozesstechnologie<br />
MEHR ERTRAG<br />
Prozessoptmierung durch<br />
Zerkleinerungs- und Pumpeinheit<br />
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Als Begrüßungsgeschenk erhalte ich die Konturenlehre. Nach Ablauf des ersten Bezugsjahres kann das Abonnement jederzeit,<br />
mit einer Frist von einem Monat, schriftlich gekündigt werden.<br />
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