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Liebe Leser:innen,

„Das ist kein Protest mehr, das ist eine Revolution.“ Jina Mahsa

Aminis gewaltsame Ermordung durch das iranische Regime hat

einen Widerstand ausgelöst, den das Land noch nicht gesehen

hat: Angeführt vor allem von der GenZ stemmen sich Iraner:innen

landesweit gegen das System. Der Widerstand reicht bis nach

Österreich. Drei Frauen, die vor den Repressalien aus dem Iran

geflohen sind, haben mit unserer iranisch-stämmigen Redakteurin

Sara Mohammadi in Wien gesprochen. S. 10

Das Gefühl von Zuhause, das

so viele von uns mit der „alten

Heimat“ verbinden, schwindet

mit unserer Generation dahin.

Ich lege euch die Story auf

S. 24 „Wir fahren nicht mehr

runter“ ans Herz – traurig,

nostalgisch, aber ehrlich - und

trifft (m)einen Nerv.

Aleksandra Tulej,

Chefredakteurin

Die politische Lage ist nicht nur im Iran angespannt. Wie lange wird

der Krieg in der Ukraine dauern? Wie wahrscheinlich ist ein Sturz

von Präsident Putin durch das eigene Volk? Droht uns wirklich

ein dritter Weltkrieg? „Putin betreibt ein zynisches Spiel mit dem

Völkerrecht“, erklärt Basil Kerski, Politologe und Direktor des

Europäischen Solidarność Zentrums in Danzig. S. 16

Einen dritten Weltkrieg sieht zumindest er auf keinen Fall kommen:

Altbürgermeister Michael Häupl schätzt dessen Wahrscheinlichkeit

auf 1 %. Außerdem verrät er uns im „Interview in Zahlen“ noch, wie

oft er am Tag beim Sprechen gendert, wie viele Spritzer er in der

Woche trinkt und wie oft er Putin persönlich getroffen hat. S. 14

Doch auch abseits der politischen Lage auf der Welt beschäftigt

die Redaktion und sicherlich auch viele unserer Leser:innen eine

Frage: Was passiert eigentlich, wenn wir die letzte Generation sind,

die „runter fährt?“ Von klein auf waren wir die Sommer im Haus

der Großeltern „unten“ gewohnt, die Wassermelonenverkäufer, die

Security-Omas, die alles im Blick haben und vor allem aber, das

Gefühl von Heimat. Langsam sterben aber immer mehr Großeltern,

Häuser werden verkauft und die Diaspora fährt nicht mehr „runter“.

Das hinterlässt eine nostalgische Leere – dem Gefühl ist Maria

Lovrić-Anušić in der Coverstory ab S. 24 nachgegangen.

Viel Freude beim Lesen,

eure biber-Redaktion

© Zoe Opratko

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