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Stahlreport 2022.05

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EDITORIAL<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

an dieser Stelle hätte ich Ihnen gern über die interessanten, ja spannenden Entwicklungen<br />

berichtet, die die Stahlmärkte derzeit verändern – und zwar, Stichwort Klimawandel, in<br />

einer Dimension, die das meiste bisher Dagewesene in den Schatten stellt. Ich hätte Ihnen<br />

den Beitrag über das Stahl-Service-Center Stahlo ans Herz gelegt, das seinen Kunden<br />

als eines der ersten Unternehmen der Branche (ein weiteres ist Klöckner & Co) eine<br />

Klassifizierung von grünem Stahl an die Hand gibt und damit die Unübersichtlichkeit<br />

verringert, denen Verwender „grüner“ Stahlerzeugnisse in der Praxis gegenüberstehen (S.<br />

8). Auch die strategisch entscheidende Rolle, die die Stahllieferanten für die Qualität der<br />

Prozesse und Produkte in der Blechverarbeitung haben (S. 22), sowie die Möglichkeit, mit<br />

einem zeitgemäßen Postversand beachtliche Effizienzgewinne einzufahren (S. 34), hätte ich<br />

angepriesen – wenn wir unter weitgehend normalen Bedingungen agieren würden (und dabei<br />

hätte ich die Kapazität dieser „weitgehend normalen Bedingungen“ schon arg strapaziert,<br />

indem ich die Corona-Pandemie sowie den Klimawandel einfach hinein gerechnet hätte).<br />

Die Bedingungen derzeit sind jedoch nicht normal. Der Ukraine-Krieg überschattet alles,<br />

mit Folgen für alle gesellschaftlichen Bereiche, natürlich auch für die Stahl verarbeitenden<br />

Branchen. Die kassieren ihre bisher positiven Aussichten für den Jahresverlauf gerade<br />

reihenweise (ab S. 44). Mit Blick auf den Ukraine-Krieg wirken die Themen, die ich eingangs<br />

genannt habe, daher plötzlich wenig wichtig.<br />

Dieser Kontrast zwischen der Realität des Ukraine-Kriegs und dem Business-as-usual ist<br />

eine Herausforderung. Wir sind glücklicherweise hier in Deutschland nicht direkt betroffen,<br />

wir erleiden keine Kriegshandlungen. Doch auch wenn der russische Angriffskrieg – zu<br />

Recht – das alles beherrschende Thema ist und viele bisherige Gewissheiten in Frage stellt<br />

oder gar umwirft: Es hilft nicht, den Fokus zu verlieren. Insofern lege ich Ihnen die eingangs<br />

genannten Themen, wie alle anderen „normalen“ Themen dieses Hefts, nun doch ans Herz –<br />

und wünsche Ihnen, trotz der großen Herausforderung und Unsicherheit durch den Ukraine-<br />

Krieg eine gute und hoffentlich interessante Lektüre.<br />

Ihr<br />

Markus Huneke<br />

Chefredakteur <strong>Stahlreport</strong><br />

<strong>Stahlreport</strong> 5|22<br />

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