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petitiv durch intrazelluläres cAMP ersetzt, kann aufgrund der großen<br />

Distanz zwischen Donor und Akzeptor kein Chemilumineszenzsignal<br />

entstehen. Die enzymatische Methode der Firma DiscoveRx basiert auf<br />

cAMP-Molekülen, die mit inaktiven β-Galaktosidase-Komponenten<br />

konjugiert sind. Diese Moleküle werden durch anti-cAMP-Antikörper<br />

gebunden. Intrazelluläres cAMP verdrängt die konjugierten cAMPs,<br />

die nun mit zugegebenen Enzymuntereinheiten aktive β-Galaktosidasen<br />

bilden. Die enzymatische Aktivität kann mit entsprechenden<br />

Fluoreszenz- oder Lumineszenz-Substraten gemessen werden. Die<br />

Firma Meso Scale Discovery hat ein Elektrochemilumineszenz-System<br />

entwickelt, bei dem cAMP mit einem Ruthenium-Derivat konjugiert<br />

ist. Dieses ist an anti-cAMP- Antikörper gebunden, die an Carbonelektroden<br />

angebracht sind. Nach Zugabe eines chemischen Substrates<br />

und einer elektrischen Stimulation wird in einer elektrochemischen<br />

Reaktion Licht erzeugt. Verdrängung durch intrazelluläres cAMP<br />

erhöht die Distanz der konjugierten cAMPs zu den Elektroden und<br />

verhindert die Erzeugung des Lichtsignals 8 .<br />

Allen der oben genannten Assays ist gemein, daß sie auf die Detektion<br />

eines second messenger limitiert sind. Radioaktive Methoden für das<br />

Screening von GPCRs haben den Vorteil, daß sie sehr sensitiv sind.<br />

Will man sich auf die Detektion von IPs festlegen, so ist eine nicht-radioaktive<br />

Methode wie der IP1 -Assay von Cisbio zu empfehlen. Hier<br />

sollte allerdings berücksichtigt werden, daß der Readout nicht zu allen<br />

Readertypen kompatibel ist. Zur Detektion von Ca 2+ ist zu sagen, daß<br />

die Verwendung von Fluoreszenzfarbstoffen die potentielle Gefahr<br />

einer unspezifischen Lokalisation des Farbstoffes birgt. Aufgrund der<br />

höheren Sensitivität ist die Aequorin-Methode klar im Vorteil. Für die<br />

Validierung von Orphan GPCRs ist die FLIPR ® -Methode ein in der<br />

Praxis oft genutztes Verfahren. Beide Methoden der Ca 2+ -Messung sind<br />

jedoch sehr zeitaufwendig und sind für das Screening von inversen<br />

Agonisten nicht geeignet 2 . Wird die Messung von cAMP favorisiert, so<br />

muß beachtet werden, daß das radioaktive FlashPlate -System und die<br />

Fluoreszenzpolarisations-Methode nur eine geringe Nachweisgrenze<br />

von 50-100 fmol cAMP pro Well haben. Dagegen sind bei dem HTRFcAMP-Assay<br />

von Cisbio, beim AlphaScreen , bei der enzymatischen<br />

Methode von DiscoveRx und beim Elektrochemilumineszenz-System<br />

von Meso Scale Discovery Detektionsbereiche von weniger als 10 fmol<br />

cAMP pro Well möglich 8 . Der AlphaScreen -Assay hat den Nachteil,<br />

daß er licht- und temperaturempfindlich ist und einem Quenching<br />

durch grüne und blaue Wirkstoffe aus Substanzbibliotheken unterliegt<br />

11 . Aufgrund der Sensitivität und der geringen Wechselwirkung mit<br />

Wirkstoffen aus Substanzbibliotheken haben der HTRF cAMP Assay<br />

von Cisbio und AlphaScreen von Perkin Elmer deutliche Vorteile<br />

gegenüber den anderen Methoden für die cAMP-Messung.<br />

GPCR-Screening mit Reportergenen<br />

All diese Einschränkungen lassen sich durch die Verwendung von<br />

Reportergen-Assays umgehen. Die Methode ist kostengünstig, miniaturisierbar<br />

und als Plattform offen für die Messung aller im GPCR-Signalweg<br />

beteiligten second messenger. Eine Vielzahl von Reportergenen<br />

wurde für die Analyse von GPCRs verwendet, darunter β-Galaktosidase,<br />

green fluorescent protein (GFP) und Luciferase 8 . Die Veränderung<br />

der intrazellulären Ca 2+ - und cAMP-Konzentration wird über die<br />

Aktivität der Reportergene gemessen. Dabei erfolgt die Steuerung der<br />

Expression über die Promotoren des ‚nuclear factor of activated T cells<br />

response element‘ (NFAT-RE) und ‚cAMP response element‘ (CRE). Die<br />

Rezeptor-vermittelte Akkumulation von cAMP führt zur Aktivierung<br />

des Transkriptionsfaktors CRE binding protein (CREB), der über CRE<br />

die Expression des Reportergens hochreguliert. Ist die intrazelluläre<br />

Ca 2+ -Konzentration durch Stimulation des GPCR-Rezeptors erhöht, so<br />

wird der Transkriptionsfaktor NFAT aktiviert, der über die Bindung an<br />

NFAT-RE die Transkription des Reportergens einschaltet. Auf diese Wei-<br />

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LABORWELT 7. Jahrgang | Nr. 4/2006 | 25<br />

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