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A<br />

B<br />

B L I T Z L I C H T<br />

Abb. 4: Methylierungsgrad der p16-CpG-Insel bei verschiedenen kultivierten Zellen (A). Die gemessenen<br />

Werte bestätigen die mit methylierungsspezifischer PCR (B) und COBRA festgestellten<br />

Tendenzen [aus [3] verändert).<br />

muß (jeweils Strang- und Gegenstrang). In<br />

Abbildung 2 ist ein Beispiel für das Design<br />

von Oligo-Sonden dargestellt, die den Methylierungsstatus<br />

dreier CpGs abfragen. Für die<br />

Analyse der insgesamt 53 CpGs in der p16-<br />

Promotorregion wurden mehrere Replikas<br />

von 876 unterschiedlichen Oligos auf einem<br />

Microarray synthetisiert.<br />

Um die Spezifität der synthetisierten Sonden<br />

zu überprüfen, wurden drei dieser identischen<br />

Microarrays mit amplifizierter DNA<br />

aus der CpG-Insel der p16-Promotorregion<br />

hybridisiert, die komplett unmethyliert war,<br />

in vitro komplett methyliert worden war beziehungsweise<br />

mit einer 50 zu 50-Mischung<br />

aus beiden. Nach Farbmarkierung und Detektion<br />

wurden aus den jeweils gemessenen<br />

Intensitäten Eichkurven errechnet (Abb. 3)<br />

A B<br />

C<br />

und über dafür definierte Qualitätsparameter<br />

die Proben mit der höchsten Spezifität für die<br />

weiteren Untersuchungen selektiert 3 . Unter<br />

Verwendung der so selektierten, hochspezifischen<br />

Proben konnte dann der Methylierungsgrad<br />

der CpG-Insel im p16-Promotorbereich<br />

verschiedener kultivierter Zellen bestimmt<br />

werden 3 (siehe Abb. 4A). Es ergaben<br />

sich Werte für den Methylierungsgrad von<br />

65% (SW480-Zellen), 40% (HCT116-Zellen)<br />

und 22% (SW 48-Zellen). Die Unterschiede<br />

in den Methylierungsniveaus der verschiedenen<br />

Zelltypen wurden durch die oben<br />

beschriebenen, bisulfitbasierenden Methoden<br />

bestätigt (siehe Abb. 4B).<br />

Auch die eindeutige Identifizierung von einem<br />

einzelnen in vitro methylierten Cytosin,<br />

in einer Umgebung von nicht methylierten<br />

CpGs wurde mit dem hier vorgestellten<br />

Ansatz gezeigt 3 . Die bakterielle Methylase<br />

M. HpaII methyliert selektiv das Cytosin an<br />

der Position 809, während die benachbarten<br />

Cytosine 812 und 815 nicht modifiziert werden.<br />

Mit den verschiedenen degenerierten<br />

Oligonukleotidsonden läßt sich diese selektive<br />

Methylierung eindeutig belegen (siehe<br />

Abb. 5A).<br />

In einem weiteren Schritt wurden Proben<br />

von Prostatakarzinompatienten untersucht,<br />

wobei jeweils Tumorgewebe mit benachbartem<br />

gesunden Gewebe verglichen wurde. In<br />

Abbildung 5b wird das zwischen Tumorzellen<br />

und gesunden Zellen deutlich abweichende<br />

Methylierungsmuster bei den untersuchten<br />

16 CpGs aus der CpG-Insel der Promotorregion<br />

des p16 INK4A -Tumorsuppressorgens<br />

sichtbar. Während bei dem untersuchten<br />

Patienten die Tumorzellen eine Reihe von<br />

CpGs mit Methylierungen aufweisen, finden<br />

sich in den gesunden Kontrollzellen weniger<br />

Methylierungen und zwar bei anderen<br />

Cytosinen 4 .<br />

Durch Ausdehnung dieser Untersuchungen<br />

auf CpG-Inseln anderer Gene, die für das<br />

Entstehen von Tumoren relevant sind, ließe<br />

sich ein Instrument schaffen, das ergänzende<br />

Informationen zur Diagnostik oder zum<br />

Therapieverlauf von Krebs beisteuern könnte,<br />

indem es die epigenetischen Effekte berücksichtigt,<br />

die beim Tumorgeschehen eine Rolle<br />

spielen. Die Herausforderung besteht darin,<br />

viele dieser relevanten CpG-Inseln gleichzeitig<br />

auf einem Microarray zu analysieren.<br />

Literatur<br />

[1] Falls J.G., Pulford, D.J., Wylie, A.A., Jirtle, R.L. Am. J. Pathol. 154(3), 635-647<br />

[2] Baum, M. et al., Nucleic Acids Research 33(23), (2003) e151<br />

[3] Mund, C., Beier, V., Bewerunge, P., Dahms, M., Lyko, F., Hoheisel, J.D., Nucleic<br />

Acids Research 33(8), (2005), e73<br />

[4] Mund, C. persönliche Mitteilung<br />

Korrespondenzadresse<br />

Dr. Ramón Enríquez Schäfer<br />

Febit Biotech GmbH<br />

Im Neuenheimer Feld 519<br />

D-69120 Heidelberg<br />

eMail: ramon.enriquez-schaefer@febit.de<br />

Abb. 5: A. Selektive Identifikation des in vitro methylierten Cytosins 809, mit degenerierten Oligonukleotidsonden (aus [3]) B. Methylierungsmuster<br />

der Cytosinnukleotide in der CpG-Insel von p16 4 . Die Höhe der Balken entspricht dem Methylierungsgrad.<br />

34 | 7. Jahrgang | Nr. 4/2006 LABORWELT

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