221214 neue Texte K8 Q2020 04
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Millionen Material abgelagert. Damit wachsen die
dafür benötigten Flächen. Deshalb müssen die
Haldenflächen immer wieder erweitert werden. In
Hattorf reichen die genehmigten Haldenkapazitäten
bis 2017 und in Wintershall bis 2018. Im Werk
Standort Neuhof-Ellers stehen demgegenüber schon
die Kapazitäten zur Verfügung, die bis zum Jahr
2035 benötigt werden.
Zur Erweiterung der Hattorfer Halde erwirbt K+S
im Sommer 2011 vom Land Hessen insgesamt 78
Hektar Wald. Damit sind die erforderlichen Haldenflächen
bis zum vorgesehenen Produktionsende
nach 2060 zwar gesichert, aber ihre Beschüttung
muss erst noch genehmigt werden. Hierzu wird einige
Wochen später als erster Verfahrensschritt zu
einer Erweiterung der Haldenfläche vom Regierungspräsidium
in Kassel ein sogenannter Scooping-Termin
anberaumt. Es wurde bei allen am
Verfahren Beteiligten abgefragt, welche Unterlagen
der Genehmigungsantrag enthalten soll. Die
Bevölkerung im Umfeld bekommt bei verschiedenen
Veranstaltungen Informationen über die
Planungen. Die Pläne selbst werden im Mai 2015
erstmals öffentlich ausgelegt. Die während der
Auslegung eingegangenen Stellungnahmen werden
im weiteren Verfahren von der Genehmigungsbehörde
gesichtet und bewertet. Eine zweite öffentliche
Auslegung gibt es im Jahr 2017 mit überarbeiteten
Unterlagen. Die beantragte Aufschüttungsfläche ist
um zehn Hektar reduziert worden und hinzu
kommen 18 Hektar Fläche für einen Randstreifen,
Infrastruktur und ein Rückhaltebecken. Als die
Teilgenehmigung für einen vorzeitigen Beginn Ende
2017 eingegangen ist, laufen die ersten Rodungsmaßnahmen
auf der Erweiterungsfläche an. Nach
einer weiteren Überarbeitung des Konzeptes für die
Beschüttung, geht schließlich Anfang Oktober 2018
die Genehmigung für die Nutzung einer 27 Hektar
große Teilfläche ein. Dadurch ist die Produktion des
Standortes für fünf bis sechs Jahre gesichert. Die
Beschüttung der neuen Flächen beginnt nur wenige
Tage später am 18. Oktober 2018. Das ist ein Beleg
dafür, wie knapp zwischenzeitlich die Kapazitäten
zur Aufhaldung von Rückstand am Standort Hattorf
geworden waren.
Die ersten Schritte zur Erweiterung der Halde
Wintershall starten 2012. Zunächst hat das Unternehmen
die Öffentlichkeit bei Informationsveranstaltungen,
mit Druckschriften und im Internet
über die Planung der letztlich fast 26 Hektar Fläche
umfassenden Erweiterung informiert. Im April 2018
wird die Genehmigung beantragt. Ende 2019 findet
ein öffentlicher Erörterungstermin statt und im
Folgejahr wird die Genehmigung zur Haldenerweiterung
erteilt. Damit verfügt der Standort Wintershall
Kapazitäten für etwa neun Jahre.
Zum Ausgleich der mit den Erweiterungen verbundenen
Verluste von Wald- und landwirtschaftlichen
Flächen und zur Kompensation der Naturschädigungen,
muss K+S umfangreiche Maßnahmen
durchführen. Im Umfeld der Werke, teilweise aber
auch weiter entfernt, werden Flächen identifiziert,
die auf Kosten von K+S ökologisch aufgewertet
werden.
Beispiele für die im Zusammenhang mit den
Haldenerweiterungen Hattorf und Wintershall
erfolgten Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sowie
Ersatzaufforstungen sind die Schaffung von neuen
Quartieren in unmittelbarer Nähe der Halde für die
von den Erweiterungen betroffenen Tiere. Dazu
zählen Fledermauskästen, Nisthilfen für Vögel und
Kobel für Haselmäuse sowie künstliche Horste für
Greifvögel. Hinzu kommen Blühstreifen in Äckern
zur Entwicklung von Bruthabitaten für Feldlerche
und Wiesenbrüter. Dazu zählt auch eine bereits 2016
neu gepflanzte Streuobstwiese als Lebensraum für
Vögel, Reptilien und Insekten. Naturschutzrechtliche
Ausgleichsmaßnahmen, die standortfern, aber
noch im Landkreis Hersfeld-Rotenburg erfolgen
sind: Im angrenzend an das in der Gemeinde
Haunetal gelegene Naturschutzgebiet „Moor bei
Wehrda“ die Wiedervernässung von Wiesen
vernässt, um die Entwicklung einer großflächigen
Feuchtwiesenlandschaft anzuregen. Ein weiteres
Projekt ist die Grünlandetablierung Grasburg-Soislieden
in der Gemeinde Hohenroda. Dabei handelt
es sich um ehemaliges Ackerland, das zu einer
artenreichen Frischwiese mit Blühstreifen umgewandelt
wird, aber weiterhin für die heimische
Landwirtschaft nutzbar bleibt. Da die Haldenerweiterung
nicht nur in Heringen, sondern auch in
benachbarten Kommunen zu sehen ist, werden in
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