221214 neue Texte K8 Q2020 04
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umgesetzt worden, um die Effektivität der Produktion
zu erhöhen. Dabei ist besonders bemerkenswert,
dass diese Maßnahmen entweder im laufenden
Betrieb oder in eng gefassten Reparaturpausen
verwirklicht werden müssen. Jahr für Jahr werden
hohe Millionenbeträge für diese, im Vergleich zu
den Umweltgroßprojekten weniger spektakulären
Investitionen aufgewendet.
Nur einige Maßnahmen zur Verbesserung der
Gruben, etwa im Bereich der Infrastruktur und
Maschinentechnik, seien beispielhaft genannt. Im
Jahr 2012 wird am Standort Hattorf eine der beiden
Fördermaschinen ersetzt. Aber auch auf dem
Standort Unterbreizbach wird die Schachtförderung
in zwei Schritten modernisiert. Zunächst erhält die
Fördermaschine Nord im Jahr 2013 eine neue
Treibscheibe. Sechs Jahre später wird sie auch
elektrisch ertüchtigt. Eine wichtige Investition an
der Doppelschachtanlage Herfa-Neurode war im
Jahr 2015 die Erneuerung des Hauptgrubenlüfters
am Schacht Neurode, der verbrauchte Grubenwetter
durch den Schacht nach über Tage transportiert. Am
benachbarten Schacht Herfa wird 2019 ein nicht
mehr benötigter Teil der Schachtröhre nach Entfernung
aller Einbauten mit fast 8.000 Tonnen Schotter
aufwendig aufgefüllt. Nachdem 2018 die Verkleidung
am Förderturm des Schachtes Grimberg in
Wintershall planmäßig erneuert worden ist, war im
Jahr 2021 schnelles Handeln erforderlich, weil
kurzfristig eine größere Reparatur an der Treibscheibe
der Fördermaschine notwendig war. In
Merkers, wo über den Schacht III neben der
Grubenbelegschaft pro Jahr bis zu 80.000 Besucher
nach unter Tage in das Erlebnis Bergwerk Merkers
(EBW) gebracht werden, wird im Jahr 2018 die
Steuerungsanlage der Fördermaschine erneuert.
Bei mehreren anderen Projekten geht es unter Tage
darum, die Förderströme zu optimieren und
effektivere Verbindungen zu schaffen. So kann den
Fabriken das benötigte Rohsalz in optimaler
Zusammensetzung und ausreichender Menge zur
Verfügung gestellt werden. In Unterbreizach werden
im Jahr 2019 auf der Basis von gemeinsamen
Überlegungen von Grubenbetrieb und Fabrik die
Förderströme grundlegend neu organisiert. Damit
gelingt es, ein aus drei Abbaurevieren stammendes
und unterschiedlich zusammengesetztes Rohsalz
besser für die Weiterverarbeitung zu vereinheitlichen.
Eine Maßnahme, die keine Investitionen
erfordert hat, aber pro Jahr mehrere Millionen Euro
einspart. Als nächster Optimierungsschritt wird im
Jahr 2020 eine 1.200 Meter lange Strecke bergmännisch
aufgefahren und eine Bandanlage eingebaut.
So wird ein unabhängiger Betrieb der Reviere 2 und
3 möglich. Die Bandanlage wird kürzer und die
verbesserten Förderströme und sparen Energieund
Unterhaltungskosten.
Zur Anbindung des Großreviers 5 der Grube
Hattorf/Wintershall geht im Jahr 2013 eine neue,
über 1.000 Meter lange Förder- und Fahrverbindung
in Betrieb. Sie ist kürzer und sicherer zu
befahren, weil sie von den Gefälle- und Steigungsverhältnissen
her günstiger gestaltet ist. Die neue
Strecke spart 5,4 Kilometer Fahrweg ein. Es werden
3,2 Kilometer Bandstrecke und mehrere Bandantriebe
frei, die an anderer Stelle neu verwendet
werden können. Jeweils in den Betriebspausen der
Jahre 2015 und 2016 wird der 50 Meter hohe und
4.000 Tonnen fassende Westfeldbunker in der Grube
saniert. Er nimmt das Rohsalz aus fünf Revieren auf
und dient dazu, die Versorgung der Fabriken mit
Rohsalz in einheitlicher Qualität zu gewährleisten.
Zwischen den früher selbständigen Gruben Wintershall
und Hattorf entsteht im Jahr 2020 eine dritte
Verbindung. Sie macht vor allem die Rohsalzversorgung
der Fabriken flexibler und reduziert die
Fahrstrecke vom Revier 7 zum Schacht von 15 auf
sieben Kilometer. Die zukünftige Anbindung des
Feldes Marbach an die Fabrik Wintershall wird
verbessert und die Bewetterung dieses AbbaubereichesFeldes
erleichtert.
Eine Grundbedingung für die Kaligewinnung unter
Tage ist die sichere und ausreichende Versorgung
mit elektrischer Energie. Eine Schlüsselrolle spielt
dabei das an der Schachtanlage Heimboldshausen/
Ransbach (Hera) gelegene Umspannwerk. Damit es
auch künftig den steigenden Anforderungen genügt,
erfolgt eine umfassende Erneuerung der Schaltanlage.
Im Bereich der Maschinentechnik ist im Jahr 2016
ein neuer Caterpillar-Lader für den Rohsalzbunker
unter Tage am Schacht Hattorf angeschafft worden.