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PROMAGAZIN Dezember 2022

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WIRTSCHAFT | Traditionsunternehmen<br />

Die Königsklasse<br />

der Lufttechnik, Regeltechnik<br />

und Antriebstechnik<br />

„Ich glaube nicht, dass Unternehmertum eine besondere Begabung ist“, sagt Reinhold Würth.<br />

Fotos: Nicole Schielberg<br />

Zukunft spüren<br />

Willkommen in der Welt der Besten<br />

Kritisiert wird in den Medien nicht nur<br />

die ehemalige Russlandpolitik, auch die<br />

der Koalition. Kritik gibt es auch zum<br />

Umgang mit der Energiekrise, mit Covid<br />

19, mit der Inflation und allen anderen<br />

noch nie in dieser Ausprägung vorhandenen<br />

Ereignissen. Ist der Dauerbeschuss<br />

von allen Seiten angebracht?<br />

Würth: Ach, was wollen die Medien<br />

auch machen. Sie sind ja im Konkurrenzkampf<br />

untereinander. Wer die<br />

schlimmsten Enthüllungen über die<br />

Fehlleistungen der Regierung abliefert,<br />

hat die größte Chance, dass sein Blatt<br />

gekauft wird. Ich hole 30 Prozent meiner<br />

Informationen aus dem Handy.<br />

Morgens im Bett schaue ich zuerst, was<br />

es Neues gibt auf „n-tv“, bevor ich eine<br />

Zeitung in die Hand nehme.<br />

Bietet die Koalition aus Ihrer Sicht<br />

genügend Angriffspunkte?<br />

Würth: In dieser Koalition haben sich<br />

Feuer und Wasser zusammengefunden.<br />

Den Bundeskanzler halte ich für<br />

einen ganz gewitzten Juristen. Er denkt<br />

über den Tag hinaus, auf die nächsten<br />

20 Jahre. Ich mag den.<br />

Trotz Krisen und Rückzug aus<br />

Russland läuft es für Würth aber gut?<br />

Würth: Generalistisch gesagt, läuft es<br />

überall sehr gut. Wir werden in diesem<br />

Jahr im Konzern 19,8 oder 19,9 Milliarden<br />

Euro konsolidierten Umsatz machen.<br />

Vielleicht kriegen wir die 20 Milliarden<br />

Euro noch voll.<br />

Es heißt, dass Sie jeden Morgen die<br />

Unternehmenszahlen an Ihrem großen<br />

Bildschirm im Büro hier in der Ecke<br />

checken?<br />

Würth: Ach ja, das stimmt nicht, dass<br />

ich zuerst da hingehe. Aber ich kann<br />

dort sehen, wieviel Aufträge übers Internet<br />

bei jeder Gesellschaft eingehen<br />

und verschiedene andere Kennzahlen.<br />

Ich weiß von Neuseeland bis Alaska,<br />

was läuft. Das ist toll.<br />

Die Belegschaft am Stammsitz<br />

Künzelsau und Umgebung muss sich<br />

also keine Sorgen machen?<br />

Würth: Bestimmt nicht. Wir sind gerade<br />

dabei, nochmal für rund 97 Millionen<br />

Euro die Lagerkapazität zu erweitern.<br />

Das dokumentiert, dass wir weiter<br />

auf Wachstum setzen und dass der<br />

Standort hier sicher ist.<br />

Liegt es an einer bestimmten Art von<br />

Unternehmertum, die Sie ausstrahlen,<br />

dass es bei Würth überall „sehr gut“<br />

läuft?<br />

Würth: Ich glaube nicht, dass das eine<br />

besondere Begabung ist. In erster Linie<br />

geht es um zwei Dinge. Das eine ist: Sie<br />

müssen sich einsetzen, und zwar nicht<br />

sieben oder acht Stunden pro Werktag,<br />

sondern 24/7 jeden Tag. Zum anderen<br />

geht es darum, eine Unternehmenskultur<br />

aufzubauen, die den Mitarbeitern<br />

nicht nur das Gefühl gibt, in einem<br />

sicheren Unternehmen zu<br />

arbeiten, sondern in einem Betrieb, wo<br />

ihre Leistung respektiert und gesehen<br />

wird, wo man ein Dankeschön bekommt<br />

für das, was man leistet. Ganz<br />

wichtig war für mich immer, die Arroganz<br />

zu bekämpfen. Einer der wichtigsten<br />

Grundsätze ist, dass wir uns bescheiden<br />

verhalten. Hierarchisch als<br />

auch horizontal innerhalb der Fachbereiche.<br />

Dass die Leute kollegial miteinander<br />

umgehen.<br />

Immer wieder ist zu lesen, wie wichtig<br />

es Reinhold Würth ist, bescheiden<br />

und nicht arrogant aufzutreten und<br />

dass er dies auch von seinen Führungskräften<br />

erwartet. Zur Erläuterung<br />

kommt er doch noch einmal auf<br />

die Fußball-WM zurück.<br />

Warum ist diese Haltung so wichtig,<br />

Herr Professor Würth?<br />

Würth: Das ist gar nicht so viel anders<br />

als bei unserer Weltmeisterschaft. In jeder<br />

Mannschaft sind die besten Kicker<br />

aus einem Land versammelt, doch nur<br />

das beste Team gewinnt. Woran liegt<br />

das? Gar nicht so sehr daran, dass<br />

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8<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />

Bewegung durch Perfektion

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