PROMAGAZIN Dezember 2022
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WIRTSCHAFT | Traditionsunternehmen<br />
Traditionsunternehmen | WIRTSCHAFT<br />
der eine einen besseren Kopfball hinbekommt<br />
als der andere, sondern an<br />
der Qualifikation des Trainers. Er muss<br />
die Mannschaft mobilisieren und zu einer<br />
Einheit formen, die das eine Ziel<br />
hat: Wir wollen Meister werden.<br />
Angenommen, Sie wären der Bundestrainer.<br />
Wie würden Sie Ihre Führungsspieler<br />
motivieren?<br />
Würth: Da ist in erster Linie das Vorbild<br />
gefragt. Ich kann behaupten, dass<br />
ich nie was von einem Mitarbeiter verlangt<br />
habe, was ich nicht selbst bereit<br />
gewesen wäre zu tun. Ich gebe schon<br />
ein gutes Vorbild ab, wenn ich mit 87<br />
noch mindestens 90 Prozent Arbeitsleistung<br />
oder mehr bringe.<br />
Frank-Walter Steinmeier hat in seiner<br />
Rede zur Lage der Nation Verzicht gefordert.<br />
Was bedeutet Verzicht für Sie?<br />
Würth: Also wahrscheinlich kann ich<br />
das mehr nachvollziehen als Sie. Ich<br />
habe das Ende des Zweiten Weltkriegs<br />
miterlebt und die Zeit danach. Als ich<br />
nach dem Tod des Vater 1954 den Betrieb<br />
weiterführen musste, bin ich viele<br />
Jahre fast ausschließlich im Außendienst<br />
tätig gewesen und habe dann<br />
für die ersten drei Tage immer ein Vesperbrot<br />
mitgenommen, damit ich mir<br />
das Mittagessen sparen konnte. Wenn<br />
es den Berg runterging, habe ich den<br />
Motor von meinem alten Opel Olympia<br />
ausgeschaltet, um Benzin zu sparen.<br />
Das würde heute gar nicht mehr<br />
gehen mit den Lenkradschlössern.<br />
Deswegen: Mir kann im Sparen niemand<br />
was vormachen.<br />
Die Geschichte mit dem Motor<br />
hat Reinhold Würth schon oft<br />
erzählt. Er mag sie, weil sie so viel<br />
aussagt. Noch heute schaltet er<br />
automatisch das Licht aus, wenn er<br />
den Raum verlässt.<br />
Herr Professor Würth, warum ist Sparen<br />
für Sie heute noch ein Thema?<br />
Würth: Hier unten an der Baustelle<br />
habe ich über mehrere Tage beobachtet,<br />
dass abends immer das Licht<br />
brannte. Ich habe mich erkundigt und<br />
gesagt, dass sie es ausmachen sollen.<br />
Nicht wegen der paar Cent, sondern<br />
um Ressourcen zu sparen. Ich schaue<br />
darauf, dass im Betrieb keine Energie<br />
verschwendet wird.<br />
Energie ist ein gutes Stichwort. Kennen<br />
Sie den Weg aus der Energiekrise, jetzt,<br />
wo mit Gas aus Russland nicht mehr<br />
zu rechnen ist?<br />
Würth: Man hätte sich auf jeden Fall<br />
vorher mehr Optionen sichern müssen,<br />
das machen wir im Unternehmen<br />
ja auch so. Das war einer unserer<br />
großen Vorteile während der<br />
Pandemie. Im Gegensatz zu manchen<br />
Wettbewerbern konnten wir immer<br />
liefern. Zum einen hatten wir vorher<br />
schon die Lagerbestände enorm aufgestockt<br />
um mehr als eine Milliarde<br />
Euro. Zum anderen sorgen wir<br />
Fotos: Würth Archiv<br />
Reinhold Würth mit seinem Vater<br />
Adolf, der nach Kriegsende die<br />
Schraubengroßhandlung gründete.<br />
Reinhold Würth auf einem Bild um<br />
1949. Nur fünf Jahre später übernimmt<br />
er den väterlichen Betrieb.<br />
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