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22. LESBISCH SCHWULE FILMTAGE HAMBURG

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28 ---- SCHWERPUNKT 30 JAHRE HIV UND AIDS LÄNDERSCHWERPUNKT BRASILIEN ----- 29<br />

urban · faszinierend · echt<br />

MEIN POSITIVES LEBEN<br />

Passage 2, Sonntag 23.10., 17.45 Uhr<br />

Mark Strombach, Deutschland 2011, 78‘,<br />

digital, deutsche Originalfassung<br />

AIDS ist noch lange nicht heilbar, die Therapiemöglichkeiten<br />

aber haben die Lebenserwartung für<br />

HIV-Infizierte in den 30 Jahren seit Ausbruch der<br />

Epidemie enorm erhöht. In Mark Strombachs Dokumentation<br />

erzählen sogenannte „Langzeitüberlebende“,<br />

weitgehend aus der schwulen Szene stammend,<br />

von ihren Erfahrungen und den sich verändernden<br />

Lebensbedingungen mit HIV und AIDS über die<br />

Jahrzehnte. Strombachs auf „Talkings Heads“ reduziertes<br />

filmdramaturgisches Konzept mag zunächst<br />

sehr schlicht erscheinen, erweist sich aber als völlig<br />

ausreichend, konzentriert sich die Aufmerksamkeit<br />

so ganz auf die Erzählungen der/die Protagonist_innen.<br />

Und das ist gut so, denn die Interviewten<br />

sind in dieser Dokumentation nicht auf Emotionalität<br />

und Dramatik reduzierte „Betroffenen-Fallgeschichten“,<br />

wie sie inzwischen tagtäglich in TV-Reportagen<br />

gezeigt werden. Die Interviewpartner – vier schwule<br />

Männer und eine Frau – erhalten vielmehr den<br />

Raum, um sich über ein Kurzstatement hinaus differenziert<br />

zu ihrer Lebenssituation sowie den medizinischen,<br />

sozialen und auch ganz privaten Veränderungen<br />

zu äußern. Sie erweisen sich dabei dank<br />

ihrer Eloquenz und Reflektionsfähigkeit als ideale<br />

Gesprächspartner, deren Erzählungen man als Zuschauer_in<br />

mit Spannung folgt. as<br />

In Anwesenheit von Mark Strombach und Salwa<br />

Amin.<br />

Four gay men and one woman tell their stories as<br />

long-term survivors of the HIV virus. The “Talking<br />

Heads” interview style is austere, but allows a concentrated<br />

focus on what the protagonists have to say<br />

about their experiences with the medical, social and<br />

private changes in their lives. Their eloquence and<br />

self-reflection keeps the narratives refreshingly clear<br />

from over-emotion and drama, and the audience<br />

riveted.<br />

Präsentiert von<br />

TOGETHER<br />

ZAI YI QI<br />

Passage 2, Freitag 21.10., 18.15 Uhr<br />

Zhao Liang, Volksrepublik China 2011, 83‘,<br />

digital, Originalfassung Mandarin<br />

Making-ofs sind meist nichts anderes als ein Promotionvehikel.<br />

Zhao Liangs Doku über die Dreharbeiten<br />

von Gu Changweis Spielfilm „Life Is a Miracle“<br />

ist allerdings weit mehr. Changwei besetzte Statisten-<br />

und Nebenrollen in seiner AIDS-Parabel ganz<br />

gezielt mit HIV-Positiven, um damit ein Zeichen zu<br />

setzen. Zhao Liang begleitete das Projekt von der<br />

ersten Kontaktaufnahme, zum Beispiel in schwulen<br />

Chatrooms, bis zum Abschluss der Dreharbeiten.<br />

Die Unkenntnis der Bevölkerung über AIDS ist erschreckend.<br />

Deutlich wird auch, wie die Scham von<br />

Infizierten und deren Angehörigen die Präventionsarbeit<br />

und das Coming-out behindert, bisweilen gar<br />

unmöglich macht. Zugleich ist „Together“ auch das<br />

Dokument eines sozialen Experiments: Erst nach<br />

und nach erfahren die übrigen Schauspieler, dass<br />

auch HIV-Positive Teil der Crew sind. Die anfänglichen<br />

Reaktionen sind zum Teil erschütternd, der<br />

Lernprozess im Laufe der Dreharbeiten erstaunlich.<br />

So liefert „Together“ nicht nur einen seltenen Einblick<br />

in die Lebenswirklichkeit von HIV-Positiven und Schwu -<br />

len in China, sondern veranschaulicht, wie wichtig<br />

Aufklärung und Offenheit sind, um Vorurteile und<br />

Ängste abzubauen. as<br />

Zhao Liang ist als Gast angefragt.<br />

Making-ofs often merely promote a film. Zhao Liang’s<br />

documentary about shooting Gu Changwei’s feature<br />

film “Life Is a Miracle” in which extras and supporting<br />

actors are HIV-positive pursues a different path. He<br />

succeeds in both revealing the alarming lack of knowledge<br />

about AIDS among the Chinese and portraying<br />

the reactions of the other actors to their HIV-positive<br />

colleagues. In this way, “Together” provides a rare<br />

insight into what it means to be HIV-positive and gay<br />

in China today.<br />

Die Anreise<br />

unseres Gastes<br />

unterstützt<br />

WE WERE HERE<br />

Passage 1, Samstag <strong>22.</strong>10., 17.30 Uhr<br />

David Weissman, USA 2010, 90‘, digital,<br />

englische Originalfassung mit deutschen<br />

Untertiteln<br />

„There was nothing extraordinary about the fact that<br />

you lose the people you love“. Mit diesem Statement<br />

von Ed, ehemaligem Shanti-Buddy und Überlebenden<br />

der AIDS-Krise in San Francisco, beginnt David<br />

Weissmans Dokumentation über die Jahre 1976 bis<br />

1997 in der „gayest city of the world“. Weissman porträtiert<br />

vier Männer und eine Frau, deren Geschichten<br />

ein komplexes Bild der Krise zeichnen – und was<br />

heute für viele bestenfalls ein Stück Historie ist, wird<br />

wieder lebendig. Grausam lebendig. Bis 1997 starben<br />

allein in San Francisco 15.584 Menschen, die große<br />

Mehrheit davon schwule Männer, an der Seuche, die<br />

gerade in den Anfangsjahren die schwule Community<br />

in Panik versetzte – aber auch große Solidarität<br />

mobilisierte. Lesben spendeten Blut für ihre schwulen<br />

Freunde, Hilfsorganisationen wie das „Shanti-Project“<br />

kümmerten sich um Erkrankte, die keine<br />

Freunde oder Angehörigen hatten, tausende Einzelpersonen<br />

engagierten sich. All das milderte den<br />

Schrecken – aber konnte ihn natürlich nicht heilen.<br />

Und so sind auch die Überlebenden in Weissmans<br />

Film allesamt traumatisiert – durch den Verlust von<br />

Freunden, Liebsten und Familienmitgliedern, die eigene<br />

Hilflosigkeit und nicht zuletzt die verachtenswerte<br />

Politik der Ignoranz von Seiten der US-Regierung.<br />

creu<br />

David Weissman ist als Gast angefragt.<br />

David Weissman’s documentary about living with<br />

AIDS in San Francisco between 1976 and 1997<br />

portrays four men and one women whose personal<br />

stories reflect the history of the AIDS crisis. 15.584<br />

people had died of AIDS in San Francisco by 1997,<br />

most of them gay men. The community was panicstricken<br />

– but the crisis also mobilised solidarity.<br />

The film honours this solidarity while documenting<br />

loss and helplessness, and no less so, the despicable<br />

politics and ignorance of the US government.<br />

Die Anreise<br />

unseres Gastes<br />

unterstützt<br />

Präsentiert<br />

von<br />

VIRAL: HIV/AIDS<br />

IN MUSIC VIDEO<br />

Metropolis, Freitag 21.10., 00.15 Uhr<br />

Zusammengestellt von Evan Romero & Nicholas<br />

Feustel, Deutschland 2011, 87‘, digital, englische<br />

Originalfassungen<br />

1981 war in zweierlei Hinsicht ein bemerkenswertes<br />

Jahr: Am 1. August ging das erste Spartenprogramm,<br />

das ausschließlich Musikvideos zeigte, in den USA<br />

auf Sendung: MTV. Fast zur gleichen Zeit wurde in<br />

den US-Medien erstmals über eine außergewöhnliche<br />

Lungenentzündung berichtet, die vornehmlich<br />

bei ansonsten gesunden schwulen Männern in Los<br />

Angeles auftrat. MTV konnte bald große Erfolge feiern<br />

und veränderte effektvoll die gesellschaftliche<br />

Wahrnehmung von Pop- und Musikkultur. Die mysteriöse<br />

Lungenentzündung hingegen entpuppte sich als<br />

Symptom einer sich rasant ausbreitenden grausamen<br />

Pandemie: AIDS.<br />

Diese Anthologie versucht aufzuspüren, wie sich die<br />

beiden gesellschafts- und kulturverändernden Phänomene<br />

im Verlauf der vergangenen drei Jahrzehnte<br />

berührt haben. Die Musikclips vermitteln Eindrücke<br />

davon, wie Video-Künstler_innen und Popmusiker_<br />

innen das Thema AIDS in ihre Arbeiten einbrachten.<br />

Von Agitation, Safer-Sex-Aufklärung, Provokation<br />

oder Anklage bis zu künstlerischen Reflektionen über<br />

Aspekte wie Infektion, Trauer oder auch Selbstbestimmung<br />

- die Bandbreite der Clips reicht weit.<br />

Natürlich sind Ikonen wie Klaus Nomi und Freddie<br />

Mercury dabei, wenn hör- und sichtbar wird, mit<br />

welchen Klängen und Bildern sich diese Zeit in<br />

unser Bewusstsein eingeschrieben hat. er/ku/creu<br />

For many people, 2011 marks the “official” thirtieth<br />

anniversary of the HIV/AIDS pandemic and of the<br />

music video as a medium in its own right. “Viral”<br />

takes a look backwards to attest the ways in which<br />

this health crisis has been portrayed in video clips.<br />

The anthology includes the work of artists who have<br />

dealt explicitly with this subject in the realm of pop<br />

culture and audiovisual pieces that allow to be read<br />

as references about lives overshadowed by AIDS.<br />

Präsentiert von<br />

<br />

Platz für<br />

Kulinarisches<br />

IN DEN HAUPTROLLEN: FRISCHE REGIONALE ZUTATEN · KÖSTLICH KULINARISCHES · MEER-<br />

SALZ, PFEFFER UND FRISCHE KRÄUTER · MODERN-URBANES AMBIENTE ZUM ESSEN & CHILLEN<br />

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