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22. LESBISCH SCHWULE FILMTAGE HAMBURG

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36 ----- PANORAMA<br />

FOREVER‘S GONNA<br />

START TONIGHT<br />

Metropolis, Samstag <strong>22.</strong>10., 00.15 Uhr<br />

Michelle Lawler, USA 2009, 54‘, digital,<br />

englische Originalfassung<br />

1934 geboren im Körper eines Jungen, die Eltern<br />

Alkoholiker, aufgezogen von den Großeltern. Die Geschichte<br />

von Vicki Marlane ist wirr und lang: Amerikas<br />

älteste Drag Queen fühlt sich früh wenig männlich<br />

und beginnt im Teeniealter auf Jahrmärkten in<br />

ganz Minnesota als „Alligator Skin Girl“ für 25 Cent<br />

aufzutreten. Das erste Mal verhaftet in Florida wegen<br />

des Tragens von Röcken und langen Haaren, wird ihr<br />

bewusst, welche Aufmerksamkeit Jungs in Frauenkleidern<br />

auf sich ziehen. Mit ihrer ersten großen Liebe<br />

– dem schwulen Navy-Officer Johnny – vierzehn<br />

Jahre lang durch die Bars der USA tingelnd, beginnt<br />

Vicki, sich einen Namen in der queeren Szene zu<br />

machen. Sie gilt als Diva unter den Transvestiten, mit<br />

46 Jahren lässt sie ihre operative Transition machen<br />

und genießt den Glitzer auf der Bühne und die Pharmazeutika<br />

dahinter – bis zum Zusammenbruch.<br />

Total Eclipse Of The Heart. Michelle Lawler und Kim<br />

Klausner begleiteten die mittlerweile über Siebzigjährige<br />

bei ihren Shows im „Aunt Charlie’s“ und<br />

kreierten damit einen Film, der bereits beim Outfest<br />

2010 in LA zum Publikumsliebling gewählt wurde. jk<br />

www.forevertonight.com<br />

The life, the show business, the heartbreak of America’s<br />

oldest drag queen, Vicki Marlane. Starting her career<br />

as “Alligator Skin Girl”, appearing at funfairs in Minnesota<br />

in the 1940s, Vicki then went on to tour the<br />

US with her drag show that took fourteen years and<br />

made her name in the queer scene. The diva of all<br />

divas in the transvestite scene, she had her gender<br />

reassignment operation at the age of 46 and continued<br />

to enjoy her stage glamour and various pharmaceuticals<br />

until breakdown. Crowd favourite at the<br />

Outfest 2010!<br />

GATOS VIEJOS<br />

OLD CATS<br />

Passage 1, Sonntag 23.10., 15.00 Uhr<br />

Pedro Peirano & Sebastián Silva, Chile/USA<br />

2010, 88‘, 35 mm, spanische Originalfassung<br />

mit englischen Untertiteln<br />

Alte Katzen können keine Treppen steigen. Und wenn<br />

der Aufzug streikt, wird die Wohnung im achten Stock<br />

zum Gefängnis – das erfährt Isadora (Bélgica Castro)<br />

am eigenen Leib. Sie ist schwach geworden und<br />

beobachtet zudem ihre fortschreitende Senilität. Eingesperrt<br />

in den eigenen vier Wänden, ist sie zu allem<br />

Übel der Furie namens Tochter ausgeliefert, die<br />

mit der Wohnung in bester Lage von Santiago de<br />

Chile ganz eigene Pläne hat. Ein Seifenvertrieb soll<br />

es diesmal sein – der Konflikt zwischen Mutter und<br />

Tochter liegt jedoch viel tiefer: vorenthaltene Liebe,<br />

fehlende Bestätigung, Geld. Ein ständiges Sticheln,<br />

das unter die Haut geht und tief in den Wunden der<br />

vergangenen Jahre bohrt; letztlich bleibt nur die<br />

Flucht aus dem Arrest, die Katze geht auf Bienenjagd.<br />

Gemeinsam allein beginnt für die Tochter Rosario<br />

zusammen mit ihrer Liebhaberin Hugo und dem<br />

verhassten Stiefvater die verzweifelte Suche nach<br />

der in der Stadt und in sich selbst verlorenen Mutter.<br />

Nach dem Preis für den besten Film beim Sundance<br />

Festival 2009 für „Die Perle“ inszenierte Sebastián<br />

Silva mit Pedro Peirano ein tiefgründiges Epos über<br />

Leben und Altern, in dem klar wird, dass die Alten<br />

ernster kämpfen als die Katzen – denn sie sind beharrlicher.<br />

svd<br />

The octogenarian owners of the titular two old cats<br />

live on the eighth floor of an apartment block. Isadora<br />

realises senility is approaching fast and is desperate<br />

to hide it from her daughter, Rosario, with whom she<br />

has a difficult relationship. The relationship is further<br />

strained by a plan hatched by Rosario and her butch<br />

partner, Hugo, who want to get their hands on the<br />

apartment’s lease. Despite the broken elevator, Isadora<br />

needs to escape … The daughter‘s search for her<br />

mother in the streets of Santiago turns into a search<br />

for their relationship.<br />

gODDESSES –<br />

WE BELIEVE WE WERE<br />

BORN PERFECT<br />

Passage 2, Samstag <strong>22.</strong>10., 13.00 Uhr<br />

Sylvie Cachin, Schweiz/Südafrika 2010, 75‘,<br />

digital, Originalfassung Englisch, Afrikaans,<br />

Xhosa, ‘Nu mit englischen Untertiteln<br />

Südafrika hat zwar eine der fortschrittlichsten Verfassungen<br />

der Welt, aber gleichzeitig noch immer mit<br />

einer extrem hohen Rate von Gewalt gegen Frauen<br />

zu kämpfen. „gODDESSES“ zeigt, wie trotz dieser<br />

schmerzvollen Situation schwarze Frauen sich ihrer<br />

vorkolonialen afrikanischen Werte besinnen und wieder<br />

die Hauptrollen in ihrem Leben übernehmen. Im<br />

Zentrum des Dokumentarfilms steht dabei die charismatische<br />

Tänzerin und Choreographin Mamela<br />

Nyamza. Sie führt uns in ihr scharlachrotes Tanz-<br />

Universum, um die Geschichte schwarzer, weiblicher<br />

Körper zu erzählen: versklavt und missbraucht und<br />

nun aus eigener Kraft wiedergeboren. Auch weitere<br />

Protagonistinnen berichten, wie sie die pazifistischen,<br />

nicht-heteronormativen und frauenzentrierten<br />

Ideale der vorkolonialen Zeit wieder aufleben<br />

lassen und so eine subtile Dekolonisation der Kunst,<br />

der Geschichte und der Gesellschaft bewirken. Der<br />

Film ist ein Porträt heutiger südafrikanischer Frauen,<br />

die sich als Göttinnen begreifen – als bereits perfekt<br />

geboren. kb<br />

www.ortsengine.net/asexual<br />

Despite having one the most progressive constitutions<br />

on the planet, South Africa has an extremely high<br />

rate of violence against women. The documentary<br />

centres on Mamela Nyamza, dancer and choreograph,<br />

whose dance tells the story of black female bodies:<br />

enslaved, abused and now newly-born and perfect<br />

as goddesses of the pre-colonial era, when pacifist,<br />

non-heteronormative and matriarchal societies still<br />

held reign.<br />

Präsentiert von Präsentiert vom Referat für<br />

Gleichstellung, Antidiskriminierung<br />

und Internationales<br />

Präsentiert von<br />

HIT SO HARD<br />

Metropolis, Mittwoch 19.10., <strong>22.</strong>30 Uhr<br />

P. David Ebersole, USA 2011, 101‘, digital,<br />

englische Originalfassung<br />

Diese unglaublich kraftvolle Doku erzählt von Patty<br />

Schemel, Drummerin bei Courtney Loves Band<br />

„Hole“, die Mitte der 90er Jahre die aufregendste<br />

Band der Welt war. Die Lebensgeschichte der Frau<br />

mit dem härtesten Schlag im Musikgeschäft gleicht<br />

einer Achterbahnfahrt ohne Bremsen. Als eine der<br />

ersten offen lesbischen Musikerinnen, rebellisch und<br />

stark, ist Schemel gleichzeitig machtlos gegen ihre<br />

Drogenabhängigkeit. 1992 wird sie für „Hole“ engagiert,<br />

sie nehmen ihr erstes Hitalbum auf und Patty<br />

ist mitten auf dem Weg in die rasant eskalierende<br />

Heroinsucht. Zu dieser Zeit beginnt sie, mit einer<br />

Hi8-Videokamera ihre Umgebung tagebuchartig zu<br />

dokumentieren. „Hit So Hard“ zeigt die unveröffentlichten<br />

Aufnahmen von der ersten Welttournee und<br />

aus der WG-Zeit mit Kurt Cobain, aber auch von zugedröhnten<br />

Selbstbetrachtungen in Verbindung mit<br />

witzigen und aufschlussreichen Interviews. Zu Wort<br />

kommen, neben der heute cleanen Patty, Freund_<br />

innen und Musikkolleg_innen. Ein bewegendes und<br />

persönliches Porträt der Frau, die einer der spannendsten<br />

Zeiten der amerikanischen Musikszene den<br />

kompromisslosen Rhythmus vorgab und sich darin<br />

fast selbst verlor. joe<br />

www.pattydoc.com<br />

Patty Schemel, lesbian, drummer with Courtney<br />

Love’s band “Hole”, and junkie is the subject of this<br />

documentary. One of the first open lesbian musicians,<br />

a strong and rebellious character, Schemel was<br />

nevertheless powerless against her drug addiction.<br />

The film includes her self-made Hi8 recordings from<br />

the 1990s, cut together with contemporary footage<br />

of friends and colleagues and also Patty Schemel<br />

herself, now clean. A moving portrait of a woman<br />

who was a driving force in an exciting era of the<br />

American music scene.<br />

I AM<br />

Passage 2, Mittwoch 19.10., 18.00 Uhr<br />

Sonali Gulati, Indien 2011, 71‘ digital, Originalfassung<br />

Hindi/Englisch mit deutschen Untertiteln<br />

Es seinen Eltern zu gestehen, heißt, zu sich selbst<br />

zu stehen. Filmemacherin Sonali Gulati lebt seit über<br />

elf Jahren in den USA und ließ ihre Mutter in Indien<br />

zurück – mit der Ungewissheit über das Gefühlsleben<br />

ihrer Tochter: Sonali ist seit vielen Jahren lesbisch<br />

und steht dazu, nur ihrer Mutter verschweigt<br />

sie dies. Aus Angst, dass sie es ihr auszureden versucht<br />

und sie möglicherweise zwangsverheiraten<br />

lässt. So wie bei Balli und Raj, die gewaltsam getrennt<br />

wurden. Nach §377 des indischen Strafgesetzbuches<br />

(Homosexualität als Straftat) wurde Balli verhaftet<br />

und Raj ist nun mit einem Mann verheiratet. Vor allem<br />

aber aus Furcht davor, welchen Platz Sonalis<br />

Mutter in der indischen Gesellschaft einnehmen<br />

müsste. Denn in Indien wird über Sexualität nicht<br />

geredet, dafür aber umso mehr über Familie, über<br />

Kinder und über Heirat.<br />

Sonali Gulatis Dokumentarfilm „I Am“ zeigt auf nüchterne<br />

und doch einfühlsame Weise, was Eltern und<br />

deren Liebe und Akzeptanz im Leben jedes Menschen<br />

ausmachen und wie wichtig Ehrlichkeit dabei<br />

ist. Sonst bleibt einem am Ende nur noch der<br />

Wunsch, es erzählt zu haben. jk<br />

www.sonalifilm.com/I-Am.html<br />

Sonali Gulati’s documentary tells a story that she<br />

never got to tell her mother. After 11 years in the<br />

USA, Gulati returned to India to clear out her old<br />

family home. Meeting and speaking with parents of<br />

other lesbians and gay men, she confronted the loss<br />

of her mother, whom she never came out to. Sober<br />

and perceptive, the film gives us an insight into a<br />

society where “ family” is omnipresent, and being<br />

homosexual was until recently a criminal offence<br />

and is still taboo.<br />

PANORAMA ----- 37<br />

JAMIE AND JESSIE<br />

ARE NOT TOGETHER<br />

Metropolis, Sonntag 23.10., 17.30 Uhr<br />

Wendy Jo Carlton, USA 2011, 95‘, digital,<br />

englische Originalfassung mit deutschen<br />

Untertiteln<br />

Jessie hat noch ganze zwei Wochen, um ihrer besten<br />

Freundin und baldigen Ex-Mitbewohnerin Jamie<br />

endlich ihre Liebe zu gestehen, bevor diese nach New<br />

York zieht. Doch Jamie trifft sich ohnehin lieber mit<br />

einer Anderen und Jessie wiederum verfängt sich in<br />

einem schrecklichen Date nach dem nächsten, anstatt<br />

Nägel mit Köpfen zu machen. Das geht mächtig<br />

in die Hose – und zwar in unvorhergesehen viele. Jamie<br />

testet sich am Gedanken an die große Stadt und<br />

schafft es dennoch nicht, sich von ihrem alten Leben<br />

zu trennen. Wie zwei Satelliten umschwirren sich die<br />

beiden und klappern von einem Missverständnis ins<br />

nächste, bis Jessie die Nase gehörig voll hat.<br />

Nach „Hannah Free“ bringt Wendy Jo Carlton mit<br />

„Jamie and Jessie are not Together” eine wirklich erfrischende<br />

Komödie aufs Celluloid. Deutlich von Indie-Klassikern<br />

wie „Show Me Love“ und „500 Days<br />

of Summer“ inspiriert, lassen spätestens die pointiert<br />

gesetzten Musicaleinlagen jeden Mundwinkel zucken.<br />

Witzige Unterhaltung mit was für einem Soundtrack!<br />

Und nebenbei:<br />

Auch wenn es so aussieht - Jamie und Jessie sind<br />

nicht zusammen… svd/kb<br />

www.jamieandjessie.com<br />

They are not together, but Jessie is in love with<br />

Jamie, her best friend and ex-flatmate. In two<br />

weeks Jamie is moving to New York, leaving her<br />

and Chicago behind. Will Jessie find the courage<br />

to open her mouth and bear her heart? Not quite.<br />

Instead, she tries to make Jamie jealous, going from<br />

one excruciating date to the next which leads to a<br />

number of misunderstandings and a very refreshing<br />

comedy. Add a wonderful music score and an entertaining<br />

visit to the cinema is guarenteed!<br />

Präsentiert von Mit Unter-<br />

Präsentiert<br />

Visham<br />

stützung von<br />

von

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