22. LESBISCH SCHWULE FILMTAGE HAMBURG
22. LESBISCH SCHWULE FILMTAGE HAMBURG
22. LESBISCH SCHWULE FILMTAGE HAMBURG
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
38 ----- PANORAMA<br />
LA MISSION<br />
Metropolis, Donnerstag 20.10., 20.15 Uhr<br />
Peter Bratt, USA 2009, 117‘, digital,<br />
englische Originalfassung mit deutschen<br />
Untertiteln<br />
Coming-out in San Francisco – kein Problem? Der<br />
17-jährige Jes steht kurz vor dem Highschool-Abschluss,<br />
hat einen zuckersüßen Freund und genießt<br />
das Nachtleben im Castro-Viertel. All das: heimlich.<br />
Denn für seinen Vater Che (Benjamin Bratt) – Ex-<br />
Gangster, trockener Alkoholiker und tief verwurzelt<br />
im traditionellen Machismo – ist Schwulsein absolut<br />
inakzeptabel. So gerät das unfreiwillige Outing denn<br />
auch zum Fiasko, Ches Kumpels können den aufgebrachten<br />
Vater nur mit Mühe davon abhalten, seinen<br />
Sohn bei einer Prügelei auf der Straße ernsthaft zu<br />
verletzen. Jes haut ab, Che ist am Boden zerstört –<br />
doch das Band zwischen den beiden ist stark. Und<br />
dann ist da auch noch die neue Nachbarin Lena, die<br />
für Che zunächst nur Verachtung übrig hat ...<br />
Regisseur Peter Bratt zeichnet in „La Mission“ auf<br />
der einen Seite ein feines Bild der Latino-Community<br />
in San Franciscos Mission District, auf der anderen<br />
Seite den mit sich und seinen zarten Seiten kämpfenden<br />
Che. Ein großartiger Soundtrack aus Soul<br />
und lateiname rikanischen Klängen, aber auch leisen<br />
Sitar-Tönen, lässt ein komplexes Bild einer Welt voller<br />
Widersprüche, aber auch unbändiger Lebensfreude<br />
entstehen und macht „La Mission“ zu einem<br />
berührenden, nachdenklich stimmenden Film – der<br />
auch noch Spaß macht. creu<br />
www.lamissionthemovie.com<br />
Coming-out in San Francisco should be easy – but it’s<br />
not for young Jes, who lives with his latino-macho,<br />
ex-con father, Che, in the Mission. Che loves cars,<br />
possibly the new neighbor, Lena, and he most definitely<br />
loves Jes, but can’t deal with him being gay.<br />
Between violence, silence and denial, the two of them<br />
embark on a difficult journey together – during which<br />
Che is forced to accept that he, too, has a soft side.<br />
Accompanied by a fantastic Latin and Soul soundtrack,<br />
“La Mission” paints a complex and touching<br />
picture of life in the Mission.<br />
Präsentiert von<br />
LA ROBE DU SOIR<br />
THE EVENING DRESS<br />
Metropolis, Samstag <strong>22.</strong>10., 17.30 Uhr<br />
Myriam Aziza, Frankreich 2009, 98‘, 35 mm,<br />
französische Originalfassung mit deutschen<br />
Untertiteln<br />
Juliette ist 12 Jahre alt, schüchtern und in ihre Lehrerin<br />
verliebt. Diese Mme. Solenska hat einen offenen<br />
und freien Unterrichtsstil. Sie sagt Sätze wie<br />
„Ein erfülltes Sexleben ist der Schlüssel zum Glück“<br />
und gibt der verwirrten Juliette ein Buch zu lesen.<br />
Nicht weiter bemerkenswert, stünde darin nicht eine<br />
erotische Widmung von einer oder einem Unbekannten.<br />
Juliette ist so verknallt, dass sie die Seiten des<br />
Buches geradezu einatmet. Auch besorgt sie sich<br />
das Parfum, das ihre geliebte Lehrerin benutzt – und<br />
begibt sich mehr und mehr in ihre eigene Traumwelt,<br />
in der weder ihr nerviger älterer Bruder, noch ihre<br />
verständnislose alleinerziehende Mutter eine Rolle<br />
spielen, sondern nur noch sie und Mme. Solenska.<br />
Was sie verwundbar und auch immer eifersüchtiger<br />
macht: Dass die Angebetete auch anderen Schülern<br />
und Schülerinnen ihre Aufmerksamkeit schenkt,<br />
wird für Juliette zunehmend unerträglich. So sehr,<br />
dass schließlich die Lage zu eskalieren droht: Juliette<br />
glaubt, dass Mme. Solenska ihren Mitschüler Antoine<br />
lieber mag als sie und bringt die Lehrerin und sich<br />
selbst in eine dramatische Lage ...<br />
Die Regisseurin Myriam Aziza erzählt eine Comingof-Age-Geschichte,<br />
die alle Facetten des ersten Verliebtseins<br />
ausleuchtet – inklusive der dunklen Abgründe.<br />
ac<br />
www.larobedusoir-lefilm.com<br />
Juliette, 12 years old, is so in love with her teacher,<br />
Mme Solenska, that the real world begins to fade<br />
and only her dream world has any importance.<br />
Her brother and uncomprehending single mother<br />
are immaterial – Juliette is fixated. Her passion is<br />
fueled by the gift of a book from Mme Solenska,<br />
but soured by the attention her teacher also grants<br />
other pupils. Ultimately, Juliette’s obsession leads<br />
to jealousy and she dramatically endangers both<br />
herself and her beloved teacher.<br />
LEADING LADIES<br />
Passage 1, Donnerstag 20.10., <strong>22.</strong>30 Uhr<br />
Erika Randall Beahm, Daniel Beahm, USA 2010,<br />
102‘, digital, englische Originalfassung mit<br />
deutschen Untertiteln<br />
Tanzshows haben sich in den letzten Jahren zu einem<br />
weltweiten Phänomen im TV entwickelt. Aber<br />
gleichgeschlechtliche Tanzpaare tauchten bei diesen<br />
Shows im US-TV nie auf. Grund genug für Erika<br />
Randall Beahm und Daniel Beahm, eine Komödie mit<br />
lesbischen und schwulen Charakteren auf die Tanzfläche<br />
zu bringen. So entstand die Story um Tasi, die<br />
in die Fußstapfen ihrer Mutter, einer früher sehr erfolgreichen<br />
Turniertänzerin, treten soll. Ihre große<br />
Schwester Toni, die als schüchternes Mauerblümchen<br />
gilt, studiert mit ihr die Tänze ein. Und dann ist<br />
da noch ihre durchgeknallte Mutter Sheri, die ihre<br />
Töchter un ter ihrer Fuchtel hat. Nichts entgeht ihr<br />
und sie duldet keinen Widerspruch! Doch dann wird<br />
das Leben der beiden Schwestern plötzlich und unerwartet<br />
völlig durcheinandergewirbelt, als Mona in<br />
Tonis Leben auftaucht ... Eine romantische Komödie<br />
mit liebevoll überzeichneten Charakteren – und natürlich<br />
tollen Tanzszenen, wie einem Tanz im Supermarkt<br />
mit Breakdance- und Shopping-Cart-Cabaret-<br />
Elementen, für die unter anderem Benji Schwimmer<br />
verantwortlich war, der die 2. Staffel der US-Tanzshow<br />
„So You Think You Can Dance?” gewann und<br />
Artistic Director für Paula Abdul und LeAnn Rimes<br />
ist. jp<br />
In Anwesenheit von Daniel Beahm<br />
www.leadingladiesmovie.com<br />
You think you can dance? So do Toni and Tasi – only<br />
problem is, they’ve each got a secret that’s dying to<br />
be let out. Tasi is the sequined drama queen, sick of<br />
the spotlight, while mousey Toni is the stand-in, the<br />
wallflower pizza waitress who’s never been kissed –<br />
although she has her eye on Mona, a girl with a<br />
rhythm of her own. Thank the cha-cha gods for<br />
Toni’s best friend, Cedric (Benji Schwimmer, winner<br />
of Season Two of the US-show “So You Think You<br />
Can Dance”), who pushes Toni to show the ballroom<br />
world her true colours.<br />
LESBIAN FACTORY<br />
Passage 2, Sonntag 23.10., 13.00 Uhr<br />
Susan Chen, Taiwan 2010, 57‘, digital, Originalfassung<br />
Mandarin mit englischen Untertiteln<br />
Streik in Taiwan! Schon drei Monate hat die Firma<br />
ihre phillipinischen Arbeiterinnen nicht mehr bezahlt.<br />
Nachdem die Verträge gekündigt wurden, werden<br />
die Arbeiterinnen wie Vieh auf den Markt an die meist -<br />
bietenden Arbeitgeber vermittelt. Was sich anhört<br />
wie ein schlechter SciFi-Roman, ist in Taiwan bittere<br />
Realität. In diesem Ton sollte Susan Chens Dokumentation<br />
über die Lebens- und Arbeitsbedingungen<br />
von Arbeitsmigrantinnen in Taipeh eigentlich weitergehen.<br />
Aber wie immer, wenn Menschen zusammen<br />
kommen, ist auch Amor mit im Spiel – wer hätte<br />
denn ahnen können, dass unter 126 Frauen ein gutes<br />
Dutzend Paare sind? svd<br />
Susan Chen’s documentary about the living and<br />
working conditions of female immigrant workers<br />
in Taipeh starts out bleakly. 126 of them protest for<br />
reliable payments, only to wind up on the market<br />
again and to be sold off to the highest-bidding<br />
employer. Love, however, also finds its way.<br />
Zusammen mit:<br />
WELCOME TO MY QUEER BOOKSTORE<br />
Larry Tung, Taiwan 2009, 19‘, digital, Originalfassung<br />
Mandarin/Englisch mit englischen Untertiteln<br />
Das Kontrastprogramm bietet „Welcome To My<br />
Queer Bookstore“. Noch vor 20 Jahren traf sich die<br />
Lesben- und Schwulenszene von Taipeh des Nachts<br />
im Park. Inzwischen feiert der erste lesbisch-schwule<br />
Buchladen Taiwans sein zehnjähriges Bestehen und<br />
schaut auf eine bewegte Geschichte zurück<br />
In “Welcome to my queer bookstore”, Larry Tung portrays<br />
a true labour of love. Celebrating its 10th anniversary,<br />
the first Taiwanese queer book store looks<br />
back at an eventful and troublesome past.<br />
Unterstützt von der Taipeh-<br />
Vertretung in der BRD<br />
(Presseabteilung Hamburg)<br />
Präsentiert von<br />
MADAME X<br />
Metropolis, Sonntag 23.10., 15.00 Uhr<br />
Lucky Kuswandi, Indonesien 2010, 102‘, 35 mm,<br />
indonesische Originalfassung mit englischen<br />
Untertiteln<br />
Kaffee lügt nicht – erst recht nicht, wenn Madame X –<br />
die Lady in heißen Lackkurven ihn brühfrisch ins Gesicht<br />
des Bösen serviert. Die Friseuse Adam schnippelt<br />
beim Coiffeur nebenan, bis sie an ihrem Geburts -<br />
tag durch ein magisches Amulett zur Madame X<br />
wird, die sich gegen die Homobasher BOGEM und<br />
deren fanatisch-moralischen Macho-Zuhälter President<br />
zur Wehr setzt. Nach dem ersten Make-up-verschmierenden<br />
Zusammentreffen taucht sie in einer<br />
familiären Tanzschule fernab der Stadt unter. Aber<br />
auch die Flucht ins Exil hilft nicht: Wie bei allen konservativ-völkischen<br />
Spaßvereinen ist klar, dass hinter<br />
den Moralaposteln mehr Schmodder steckt, als<br />
die Drag-Polizei erlaubt. Zudem versammelt sich<br />
um den Bad-Boy-Bösewicht ein trotziges Terrortussi-Trio,<br />
das mit pseudo-femininen Starallüren<br />
den gröbsten Unfug verzapft. Zum Glück ist unsere<br />
Superheldin nicht in einer Feld-Wald-und-Wiesen-<br />
Tanzschule unterge kom men. Im Top-Secret-Labor<br />
wird sie mit den Waf fen einer Super tunte ausgerüstet:<br />
Glätteisen, schwarzer Lack-Fummel (feuerfest,<br />
elastisch und unglaublich bequem im Schritt) und lebensrettende<br />
Multifunktionsföne. Oh my gay! Vergiss<br />
„Kill Bill“ – „Madame X“ pustet den Rest mit einem<br />
Hauch hinter die Heizung. svd<br />
www.madamex-themovie.com<br />
In Anwesenheit von Lucky Kuswandi<br />
On Hairdresser Adam’s birthday she receives a magical<br />
charm which allows her to turn into drag-superheroine<br />
Madame X, battling the queerbashers known<br />
as BOGEM and their morally fanatical macho pimp<br />
president. She also has to deal with three terrorchicks<br />
who are getting up to some serious mischief<br />
with their pseudo-feminine airs and graces. Fortunately,<br />
Madame X’s rural dance-school refuge doubles<br />
as an armoury for uber-queens, providing her with<br />
black latex drag kits and all-purpose blow dryers.<br />
Gayme over, “Kill Bill”!<br />
PANORAMA ----- 39<br />
MARY LOU<br />
TAMID OTO CHALOM<br />
Passage 1, Samstag <strong>22.</strong>10., 14.00 Uhr<br />
Eytan Fox, Israel 2009, 156‘, digital, hebräische<br />
Originalfassung mit englischen Untertiteln<br />
In den Filmen von Eytan Fox („Yossi & Jagger“, „Walk<br />
on Water“, „The Bubble“) spielte die Musik schon immer<br />
eine wichtige Rolle, daher ist es nur folgerichtig,<br />
dass er mit „Mary Lou“ jetzt ein Musical inszeniert<br />
hat. „Mary Lou“ ist ein modernes Märchen, das seine<br />
Story durch mitreißende Musicaleinlagen erzählt. Die<br />
Musik stammt von der israelischen Poplegende Svika<br />
Pick, der auch den Grand-Prix-Siegertitel „Diva“ für<br />
Dana International schrieb.<br />
Miriam ist ein großer Fan von Svika Pick (der sich<br />
selbst spielt). Sie träumt davon, eine bekannte Sängerin<br />
zu werden und verlässt ihre Familie und ihren<br />
Sohn Meir – ausgerechnet an dessen zehntem Geburtstag.<br />
Viele Jahre später ist Meir noch immer auf<br />
der Suche nach seiner Mutter und beschließt, ihrer<br />
Spur folgend, nach Tel Aviv zu gehen, wo er eher<br />
zufällig als Travestiestar „Mary Lou“ bekannt wird.<br />
Und mit der Zeit wird klar, dass Meir eigentlich mehr<br />
auf der Suche nach sich selbst ist … Von vielen Kritikern<br />
als Israels Antwort auf „Glee“ und „Mamma<br />
Mia“ gefeiert und mit dem israelischen „Emmy“ ausgezeichnet,<br />
ist die vierteilige Miniserie jetzt als kompakte<br />
Kinoversion endlich auch international zu sehen.<br />
jp<br />
More thoughtful than “Glee” and as spirited as<br />
“Mama Mia”, “Mary Lou” is a top-notch musical with<br />
a serious message. It all begins with Miriam who<br />
leaves behind her family and 10-year-old-son, Meir,<br />
to try her luck as a singer. Many years later, Meir,<br />
still looking for his mother, becomes the drag star,<br />
Mary-Lou – and ultimatively finds something much<br />
more important than his mother: himself. Originally<br />
a Mini-TV-series and awarded with the Israeli equivalent<br />
of the “Emmy Award” in 2010, “Mary-Lou”<br />
is finally available as a full-length feature-film.