#ticinomoments 2023

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38 <strong>#ticinomoments</strong> Eva Arnoldi ist im Mesolcinatal aufgewachsen und verbrachte jeden Sommer mit ihrem Vater im Leventinatal auf dem Bauernhof Marachiei in Osco. Ihre Liebe zur Natur und insbesondere ihr Interesse an Pferden nahm da ihren Anlauf. Schon als Kind stieg sie in den Sattel, um die Ziegen auf die Alp zu begleiten. Die Erinnerung an diese Aufstiege und an die freie Pferdeherde auf den Almen veranlasste sie, ihre Leidenschaft für Pferde mit dem Beruf der Käserin zu verbinden. Eine Kombination, die sich im Laufe der Jahre als erfolgreich erwiesen hat. Die Mutter von drei Kindern teilt heute ihre Zeit zwischen der Familienkäserei, in der sie mit ihrem Vater und ihrem Ehemann arbeitet, und Leventina Western auf, wo sich alles um Pferde dreht. VON KANADA INS LEVENTINATAL Dabei wollte sie doch eigentlich Lehrerin für textile Gestaltung werden! Stattdessen verbrachte Eva nach dem Abschluss der landwirtschaftlichen Schule Plantahof in Landquart einige Zeit in der Deutschschweiz auf einem Pferdezuchtbetrieb. Danach reiste sie nach Kanada zu ihrem Onkel und lernte dort den amerikanischen Reitstil. In den unendlichen Weiten Kanadas perfektionierte sie ihre Technik und lernte vor allem, dass das Pferd nicht bloss ein Zeitvertreib, sondern in erster Linie ein Transportmittel ist. «In Kanada», erklärt Eva, «wird der Umgang mit Pferden anders wahrgenommen als in Europa. Die Landwirte gehen morgens hinaus und kommen abends zurück, ohne jemals aus dem Sattel gestiegen zu sein, selbst wenn der Weg schwierig war. Sie lassen das Pferd für sich selbst sorgen und seinen Weg finden, so wie es das in der Natur selbst tun würde.» Eine einleuchtende Philosophie, die Eva bei ihrer Rückkehr nach Osco mitgenommen hat. Die Verlockung des Familienbetriebs war zu gross, und schliesslich haben die Landschaften des Leventinatals denen in Kanada nichts zu beneiden. Neben ihrer Arbeit als Käserin gründete sie im Jahr 2010 mit Leventina Western ihr eigenes Ding. DIE ANGST ÜBERWINDEN «Viele Menschen haben Angst vor Pferden», erzählt Eva. «Ich selbst hatte bis ich 13 war auch Angst. Nur indem ich mich diesem Gefühl stellte, gewann ich Vertrauen und Respekt vor meinem Pferd. Mit Leventina Western», fährt sie fort, «wollte ich den Menschen helfen, ihre Angst vor Pferden zu überwinden und gleichzeitig die unberührte Natur unserer Region zu entdecken.» Am Anfang war es nicht einfach. Sie ritt die Pferde anderer Leute, und führte immer einen Sattel im Kofferraum mit. Nach und nach gelang es ihr, ihre eigenen Pferde zu kaufen, und sie begann, Camps und Kurse für Kinder anzubieten. Später kamen Reitausflüge und mehrtägige Trekkings hinzu. 01 SLOW-TREKKING Im Tessin gibt es nicht viele, die wie Eva Arnoldi Pferdetrekkings im Hochgebirge anbieten. Die Pfade sind teilweise anspruchsvoll und erfordern ruhige und gut ausgebildete Pferde. Im Sommer stellt Eva ihre acht Pferde für verschiedene Touren zur Verfügung. Eine der beliebtesten ist der zweitägige Crazy Horse Memorial Ride von Giornico durch das Piumognatal bis auf die Alpe Geira. Der Weg wird ab und zu im Trab, aber meistens in einem langsamen Schritt zurückgelegt. So kann man in aller Gemütlichkeit die blumengeschmückten Balkone und die engen Gassen der Bergdörfer, die märchenhaften Wälder und die grünen Almen bewundern. «An manchen Stellen ist es wie in Wyoming. Das Leventinatal ist ausserordentlich schön, und die Leute sind immer wieder begeistert», lacht Eva. Die malerische Landschaft hat sie dazu veranlasst, mit einem Freund, der sich für die amerikanischen Ureinwohner begeistert, die Pferdewanderung mit einem besonderen Moment zu verbinden: Abends, um die Feuerstelle bei Musik, wird die Geschichte von Crazy Horse (ein legendärer Anführer der amerikanischen Ureinwohner zu dessen Ehren noch heute jährlich das Crazy Horse Memorial Ride im Pine Ridge Indianerreservat stattfindet) erzählt. Nach den Strapazen des Tages gibt es eine Verkostung lokaler Produkte. Eine weitere Trekkingtour führt zur Familienalp Pian Cavallo (2'100 m) mit Übernachtung in der magischen Atmosphäre einer Jurte. Die Organisation der Pferdetrekkings von Mai bis September erfordert Zeit und ist eine grosse Teamleistung, an der die ganze Familie beteiligt ist. Eva fühlt sich durch die Begeisterung ihrer treuen Kundschaft reichlich belohnt. 03
ENTDECKEN — ALP PIAN CAVALLO 39 01. Das Schlafen in der Jurte auf der Marachiei-Farm ist eine spartanische Erfahrung für echte Cowboys. 02. Auf dem Rückweg von der Alp Pian Cavallo nach Osco bilden die weiten Landschaften des Leventinatals eine beeindruckende Kulisse. 03. Dank Leventina Western kann Eva Arnoldi ihre Leidenschaft mit ihren Mitmenschen teilen. Elf Pferde leben frei auf den Weiden des Unternehmens. MIT TIEREN UNTERWEGS Es gibt viele Möglichkeiten, die vielfältige Tessiner Landschaft in Begleitung von Tieren zu erkunden. 02 Eselrennen Seit 1983 organisiert die Stadt Mendrisio ihren Palio. Der jährliche Wettkampf zwischen den sechs Teams der Stadtviertel sorgt für Spass und Unterhaltung, während die Teilnehmenden in Geschicklichkeitswettbewerben gegeneinander antreten. Im Mittelpunkt steht das Eselrennen um die begehrte Trophäe. ticino.ch/eselrennen Lama Trekking Einfache Tages- oder mehrtägige Wanderungen im Centovalli in Begleitung von Lamas. Diese sensiblen Tiere sind aussergewöhnliche Führer und begleiten Sie auf einem der zahlreichen Wanderwege rund um den Monte Comino. Das Abenteuer beginnt am Bahnhof von Verdasio, von wo aus man zu Fuss die Seilbahn zum Monte Comino erreicht. ticino.ch/lamatrekking Leventina Western Von Januar bis Mai organisiert Eva Arnoldi auf dem Reiterhof von Giornico Reitstunden und Wanderungen für Jung und Alt. Von Juni bis November bietet sie Pferdetrekkings zur Erkundung des nördlichen Leventinatals sowie Camps für Kinder an, die sich der Welt der Pferde nähern möchten (ticino.ch/leventinawestern). Brunch auf dem Bauernhof Am Nationalfeiertag, dem 1. August, öffnen zahlreiche Bauernhöfe ihre Tore. Bei diesem geselligen Mahl mit Leckereien aus eigener Produktion oder allernächster Umgebung kommen die Gäste sich, den Hoftieren und dem Alltag der Tessiner Landwirtschaft ein Stück näher. contadinisvizzeri.ch ZUM VIDEO
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