#ticinomoments 2023
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44 TICINO.CH/ERBETICINO<br />
AUF DEN SPUREN DER TESSINER HEILKRÄUTER<br />
Land der<br />
Kräuter und<br />
Aromen<br />
«Mit Erbe Ticino<br />
wollen wir die<br />
Welt der Kräuter<br />
mit Wellness<br />
und Gesundheit<br />
verbinden.»<br />
Kreativität und ein dichtes Netz von<br />
lokalen Bioproduzent:innen. So ist es<br />
Simone Galli in wenigen Jahren gelungen,<br />
den Heilkräuteranbau neu zu beleben.<br />
Wer hat noch nie einen<br />
erfrischenden Kräutertee<br />
genossen? Im Tessin ist die<br />
Wahrscheinlichkeit gross,<br />
dass das Getränk aus<br />
einem der vielen Kräutergärten<br />
stammt, die unter<br />
dem Label Erbe Ticino<br />
über das gesamte Gebiet<br />
verstreut sind.<br />
In den Kräuterteebeuteln,<br />
wie auch in den vielen<br />
anderen Produkten von<br />
Erbe Ticino, steckt ein<br />
ganzes Universum an Verarbeitungsschritten<br />
und<br />
Partnerbetrieben.<br />
An der Spitze des Projekts<br />
steht Simone Galli,<br />
ein Jungunternehmer,<br />
der innerhalb kurzer Zeit<br />
den Anbau von Heil- und<br />
Gewürzkräutern in der<br />
Region angekurbelt hat.<br />
Alles begann 2015, als eine<br />
Gruppe lokaler Investoren<br />
beschloss, die im Bleniotal<br />
angesiedelte Cofit-Genossenschaft<br />
zu übernehmen.<br />
Der vom Verschwinden<br />
bedrohte Betrieb hatte<br />
sich auf den Anbau, die<br />
Herstellung und den<br />
Verkauf von Heilkräuterprodukten<br />
spezialisiert.<br />
So entstand Cofti.ch SA,<br />
und Simone wurde mit<br />
dem Relaunch unter dem<br />
Markennamen Erbe Ticino<br />
betraut.<br />
EINE EFFIZIENTE<br />
LIEFERKETTE<br />
Simone machte sich sofort<br />
an die Arbeit und entwickelte,<br />
neben der bereits<br />
bestehenden Zusammenarbeit<br />
mit Caritas Ticino,<br />
eine Synergie mit dem<br />
kantonalen Landwirtschaftsinstitut<br />
in Mezzana<br />
und der Fondazione San<br />
Gottardo in Melano (und<br />
seinem Ackerland «Orto il<br />
Gelso»).<br />
Doch wie funktioniert eine<br />
Heilkräuter-Lieferkette<br />
und was geschieht mit<br />
den Pflanzen?<br />
«Der erste Schritt», erklärt<br />
Simone, «ist die Aussaat<br />
der Setzlinge. Diese erfolgt<br />
durch Caritas Ticino in<br />
Pollegio. Dann werden<br />
sie zu den verschiedenen<br />
Anbaubetrieben gebracht,<br />
die in der ganzen Region<br />
verstreut sind. Sobald sie<br />
gross gewachsen sind,<br />
werden sie geerntet. Dies<br />
geschieht aufgrund des<br />
günstigen Klimas in unserem<br />
Gebiet zwischen drei<br />
und fünf Mal pro Saison.<br />
Die Kräuter werden der<br />
Fondazione San Gottardo<br />
geschickt, wo sie zwei bis<br />
drei Tage lang bei 45 °C<br />
getrocknet werden. Nach<br />
dem Trocknungsprozess<br />
werden die Kräuter zu den<br />
01<br />
verschiedenen Projektpartner:innen<br />
befördert,<br />
die sie zum Endprodukt<br />
verarbeiten oder als Rohmaterial<br />
an unsere Kundschaft<br />
verkaufen.»<br />
KEINE ANGST VOR<br />
CHILISCHOTEN<br />
Seit 2018 werden am kantonalen<br />
Landwirtschaftsinstitut<br />
in Mezzana neben<br />
Kräutern auch Chilischoten<br />
angebaut. Anfangs<br />
war es nicht einfach, den<br />
richtigen Boden, das Klima<br />
im Gewächshaus und dann<br />
auch noch den gesamten<br />
Trocknungsprozess<br />
zu kalibrieren. Doch die<br />
Beharrlichkeit zahlte sich<br />
aus, und heute machen die<br />
Chilischoten mit rund zehn<br />
Sorten einen guten Teil<br />
der Produktion von Erbe<br />
Ticino aus.<br />
EDELWEISS UND<br />
KRÄUTERGÄRTEN<br />
Die letzte Neuheit auf dem<br />
Markt ist die Tisana Monte<br />
Generoso. Der Kräutertee<br />
entstand aus der Zusammenarbeit<br />
zwischen dem<br />
Landwirtschaftsbetrieb der<br />
Familie Bianchi in Arogno<br />
und der Ferrovia Monte<br />
Generoso (FMG). Simone<br />
hatte bereits seit einiger<br />
Zeit das Restaurant Fiore di<br />
pietra mit seinen Produkten<br />
beliefert – Erfrischungsgetränken,<br />
Kräutertee und<br />
Salz –, und angesichts des<br />
wachsenden Interesses<br />
wurde die Idee geboren,