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Bestimmung des Blasenverhaltens beim unterkühlten ...

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Grundlagen Blasensieden ohne Konvektion (Behältersieden)<br />

2.2 Blasensieden ohne Konvektion (Behältersieden)<br />

Aufgrund der Komplexität <strong>des</strong> Siedeprozesses erscheint es zunächst sinnvoll, die physikalischen<br />

Vorgänge <strong>beim</strong> Blasensieden in Behältern, also ohne erzwungene Strömung, genauer<br />

zu betrachten. Diese beinhalten die Keimbildung, die Verdampfung unter Einwirkung von<br />

Kapillarkräften, die Bewegung und Dynamik der Phasengrenzflächen, den Impulsaustausch<br />

<strong>beim</strong> Wachsen der Blase mit der flüssigen Phase, die Interaktionen benachbarter Blasen sowie<br />

die instationären Wärmeströme in der Heizwand. Diese Vorgänge zeigen offensichtlich ein<br />

chaotisches Verhalten. Bei kleinen Änderungen der System- oder Versuchsparameter zeigt<br />

sich ein deutlich verändertes Siedemuster. In der Vergangenheit wurden für die <strong>Bestimmung</strong><br />

<strong>des</strong> Wärmeübergangskoeffizienten zahlreiche mechanistische Modelle konzipiert und Korrelationen<br />

für technische Anwendungen entwickelt.<br />

2.2.1 Mechanismen der Wärmeübertragung<br />

Viele Modelle zur Ermittlung <strong>des</strong> Wärmestroms <strong>beim</strong> Blasensieden basieren auf <strong>des</strong>sen<br />

Aufspaltung in unterschiedliche Wärmetransportprozesse <strong>beim</strong> Wachstum und Aufstieg einer<br />

Blase, wie sie in Abbildung 2.4 nach Nordmann [Nor_81] dargestellt sind. Danach bilden sich<br />

Dampfblasen vorzugsweise in kleinen Vertiefungen auf der Siedefläche, den sogenannten<br />

Keimstellen, deren Anzahl mit ansteigender Heizflächentemperatur zunimmt. Die für das<br />

Wachstum der Blase benötigte Energie wird von der wandnahen, überhitzten Flüssigkeitsschicht<br />

geliefert. Die Heizfläche unterhalb der wachsenden Blase kühlt sich dabei ab. Die<br />

Blase, deren Form und Größe maßgeblich durch die Oberflächenspannung bestimmt wird,<br />

wächst so lange an, bis die Auftriebskräfte die Haftkräfte übersteigen. Nach dem Ablösevor-<br />

gang transportiert die Blase Wärme, die sich aus dem Volumen der Blase und die darin<br />

enthaltene Verdampfungsenthalpie zusammensetzt, von der Heizfläche weg. Außerdem wird<br />

in ihrem Nachlauf eine Driftströmung induziert, die für eine weitere Erhöhung der Konvektion<br />

sorgt. Die in der überhitzten Grenzschicht vorhandenen Temperaturunterschiede haben<br />

zur Folge, dass entlang der Blasenkontur unterschiedliche Oberflächenspannungen herrschen.<br />

Dadurch wird eine weitere Strömung, die sogenannte Marangoni-Konvektion, hervorgerufen.<br />

Liegt die Temperatur der Kernflüssigkeit unterhalb der Sättigungstemperatur, so findet am<br />

Blasenkopf ein Kondensationsprozess statt. Je nach Grad der Unterkühlung erfolgt die<br />

Blasenkondensation entweder thermisch oder fluiddynamisch kontrolliert [Nor_80]. Beim<br />

thermisch kontrollierten Kollaps limitieren die geringen Temperaturgradienten in der flüssigen<br />

Phase den Stofftransport während <strong>des</strong> Kondensationsvorgangs. Dagegen kollabiert die<br />

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