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Bestimmung des Blasenverhaltens beim unterkühlten ...

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Grundlagen Charakteristische Kenngrößen <strong>beim</strong> Sieden<br />

Wärmeübertragungskoeffizient zu. Barthau unterschied erstmals bei der Zählung der<br />

Keimstellendichte, wie viele Blasen während einer Momentaufnahme (momentane Keimstellen)<br />

oder über eine längere Zeitperiode (kumulative Keimstellen) auf der Heizfläche aktiv<br />

sind. Die Keimstellendichte ist für viele Berechnungsmodelle zum Wärmeübergang eine<br />

wichtige Größe, da häufig davon ausgegangen wird, dass jede Blase zum Wärmetransport<br />

beiträgt. So lässt sich anhand der Keimstellendichte, der mittleren Größe der Blase und der<br />

Frequenz der Blasenentstehung der Wärmetransport berechnen.<br />

Blasendynamik und Blasengröße<br />

Die Blasendynamik beinhaltet die Prozesse <strong>des</strong> Blasenwachstums, der Ablösung von der<br />

Heizfläche, der Kondensation und auch der Wartezeit zwischen zwei Blasenzyklen an der<br />

Keimstelle. Die physikalischen Vorstellungen zum Blasenwachstum lassen sich in etwa in<br />

zwei Kategorien einteilen. Die erste geht davon aus, dass das Blasenwachstum durch<br />

Verdampfung entlang der gesamten Blasenkontur erfolgt, deren notwendige Energie aus der<br />

überhitzten Flüssigkeitsschicht, die die Blase seit Beginn der Blasenentstehung umgibt,<br />

geliefert wird. Nach dem zweiten Ansatz wird das Blasenwachstum durch eine intensive<br />

Verdampfung nur am Blasenfuß gesteuert, deren Wärme aus einer kleinen überhitzen<br />

Flüssigkeitsschicht (engl. micro-layer) zwischen der Heizfläche und der Blasengrenzfläche<br />

stammt. Aus dieser werden große Dampfmengen in die Blase transportiert und der Heizfläche<br />

Wärme entzogen. Der letztere Ansatz wird derzeit von mehreren Autoren [Man_01] favorisiert<br />

und es wurden bereits erste Modellexperimente [Hoe_02] durchgeführt, die die lokal<br />

sehr hohen Wärmestromdichten bestätigten. Die Blase wächst solange an, bis Kräfte diese<br />

von der Heizfläche verdrängen oder die Energie für die Verdampfung aus der überhitzten<br />

Grenzschicht für ein weiteres Wachstum nicht mehr ausreicht. Im ersten Fall wird sich die<br />

Blase von der Heizfläche ablösen. Im zweiten dagegen ist die Temperatur der Heizfläche<br />

nicht ausreichend hoch und die Blase kollabiert, während sie auf der Heizfläche aufsitzt.<br />

Verschiedene Ansätze zur <strong>Bestimmung</strong> der Blasengröße wurden in der Vergangenheit vorgeschlagen,<br />

wobei die meisten Ansätze alle auf die Blase wirkenden Kräfte analysieren und in<br />

einer Kräftebilanz wiedergeben. Die erste und wohl bekannteste Formel für den maximalen<br />

Durchmesser von Dampfblasen veröffentlichte Fritz [Fri_35]. Sie setzt das Gleichgewicht<br />

zwischen Auftriebskraft und Haftkraft voraus.<br />

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