Dübener Wochenspiegel - Ausgabe 1 - Jahrgang 2023

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AUS BAD DÜBEN UND UMGEBUNG 18. Januar 2023
Dübener
WOCHENSPIEGEL
Neujahrswillkommen der Stadt Bad Düben
Emotionale Worte und nachdenkliche Töne im Nieselregen
Der Nieselregen am Morgen des ersten Januar-Sonntags sorgte für ein überschaubares Publikum. Nur etwa 80 Gäste folgten der Einladung.
(Bad Düben/Wsp/kp). „Die Engel
haben nicht versagt. Sie tun ihren
Dienst nur gerade woanders“, betonte
Kantor Norbert Britze. Als die Stadt
Bad Düben am Morgen des ersten
Januar-Sonntags zum ersten Neujahrswillkommen
nach drei Jahren
wieder ins Museumsdorf lud, nieselte
es ununterbrochen auf die tapfer ausharrenden
Gäste. Nur etwa 80 Vertreter
aus Wirtschaft, Kommunalpolitik,
Vereinen sowie der Bürgerschaft
waren der Einladung von Rathauschefin
Astrid Münster gefolgt. Die
Kurstadt mit dem Engel im Wappen
ist eigentlich bekannt dafür, dass das
Wetter hält. Pünktlich zum Ende des
offiziellen Teils, als sich der Großteil
Der Posaunenchor des Kurrendevereins sorgte mit drei Stücken für den musikalischen Rahmen. Fotos: (Wsp) Phillipp
singer das Mühlengebäude. Und
Erscheinungstermine 2023 Bürgermeisterin Münster? Die hielt
eine emotionale Rede zur aktuellen
des Dübener Wochenspiegel
Situation. „Wenn man jemanden
Februar 01.02. 15.02.
fragt: ‚Wie geht‘s?‘, bekommt man
März 01.03. 22.03.
nicht selten Standardphrasen. Den
Wenigsten haben wir reinen Wein
April 05.04. 19.04.
eingeschenkt und einfach mal gesagt,
Mai 03.05. 17.05. 31.05. wie beschissen es ist, mit immer neuen
Ärgernissen klarzukommen.“ Sie
Juni 14.06. 28.06.
Juli 12.07. 26.07.
sprach in diesem Zusammenhang von
der herausforderndsten Zeit in den
August 09.08. 23.08.
letzten Jahren. „Fanden und finden
September 06.09. 20.09.
Sie es auch so anstrengend, sich ständig
positionieren zu müssen?“, fragte
Oktober 04.10. 18.10.
November 01.11. 15.11.
sie in die Runde. Die 50-Jährige habe
es sich zur Aufgabe gemacht, „den
Dezember 06.12. 20.12.
Umbruch in unserer Stadt ehrlich
den wärmenden Getränken des Mühlenvereins
widmete, drehte Petrus
seinen (Regen-)Hahn zu.
Der Posaunenchor des Kurrendevereins,
unter der Leitung von Elisabeth
Driesner, sorgte mit drei Stücken für
den musikalischen Rahmen. Gisela
Frank von der katholischen Gemeinde
segnete als Vertreterin der Sternzu
erklären, voranzutreiben und zu
gestalten“.
Bei allen Negativ-Schlagzeilen im
Kleinen und Großen konnten sich einige
Projekte dennoch sehen lassen.
Neben der langersehnten Eröffnung
der Dauerausstellung und dem gut
angenommenen Hort „Biberburg“
nannte sie stellvertretend auch die
Initiative rund um den neugegründeten
Tafelverein. Mit dem Sportplatz
in der Durchwehnaer Straße, den
Umbau des „Spatzenhaus“-Gebäudes
und der Sanierung des Lutherhauses
liegen weitere große Meilensteine
an. „Wir müssen aber deutlich sagen:
Wir haben unseren Sportvereinen
Dinge versprochen, wie vielleicht
eine neue Sporthalle oder die Sanierung
des Vereinsheims der Fußballer,
die wir in nächster Zeit nicht
finanzieren können“, ließ Münster
aufhorchen.
Die Stadtchefin setzt auf Hoffnung.
Als Stütze diente Dietrich Bonhoeffers
Lied „Von guten Mächten
wunderbar geborgen“, das der Theologe
1944 in Haft ein Jahr vor seiner
Hinrichtung schrieb. „Mein Aufruf
an Sie: Suchen Sie sich solche Tankstellen
der Hoffnung – ein Lied, ein
Gedicht,“ sagte Münster.
Bürgermeisterin Astrid Münster hielt
eine emotionale Rede.