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Klinikmagazin 1/2023

Gemeinsam Krebs besiegen - Mitteldeutsches Krebszentrum

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TITELTHEMA<br />

Besser informiert besser entscheiden<br />

Ärztliche Zweitmeinung bei Krebsdiagnosen<br />

Bei vielen Krebserkrankungen gibt es<br />

mehr als eine Behandlungsmöglichkeit.<br />

Den für ihn besten Weg bespricht der<br />

Patient mit seinem behandelnden Arzt.<br />

Möchte er darüber hinaus eine weitere<br />

Einschätzung zu seiner Diagnose und<br />

zu möglichen Therapien hören, kann er<br />

sich an die Zweitmeinungssprechstunde<br />

des UniversitätsTumorCentrums (UTC)<br />

wenden. Sie steht Patientinnen und<br />

Patienten aus ganz Thüringen, aber auch<br />

niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten<br />

offen, die von der Expertise der Onkologen<br />

am Klinikum profitieren wollen.<br />

Was ist eine Zweitmeinung<br />

bei Krebs?<br />

Eine Zweitmeinung ist eine unabhängige,<br />

zweite Begutachtung eines medizinischen<br />

Befundes durch besonders erfahrene<br />

Fachärzte und -ärztinnen aus zahlreichen<br />

onkologischen Fachgebieten.<br />

Diese begutachten die Unterlagen, veranlassen<br />

– wenn notwendig – spezielle<br />

Untersuchungen oder ziehen weitere<br />

Experten aus dem Klinikum im Rahmen<br />

der sogenannten Tumorkonferenzen<br />

hinzu. In die Zweitmeinung fließt auch<br />

immer der aktuellste Stand der Wissenschaft<br />

ein.<br />

Wann ist eine<br />

Zweitmeinung sinnvoll?<br />

Für Patienten kann eine Zweitmeinung<br />

hilfreich sein, wenn sie sich unzureichend<br />

aufgeklärt und informiert fühlen,<br />

um sich für eine empfohlene Behandlung<br />

entscheiden zu können.<br />

Für ärztliche Kollegen kann es sinnvoll<br />

sein Rat einzuholen, wenn es sich zum<br />

Beispiel um eine seltene Krebserkrankung<br />

handelt, aufwändige diagnostische<br />

Verfahren bevorstehen oder es<br />

mehrere Behandlungsmöglichkeiten<br />

sowie neue Therapieansätze gibt, die<br />

gegebenenfalls erst in klinischen Studien<br />

entwickelt werden. (kh)<br />

Der Weg zur Zweitmeinung<br />

FÜR PATIENTEN<br />

Anmeldung in der Tumorambulanz<br />

mit einem ambulanten<br />

Überweisungsschein<br />

des Haus- oder Facharztes für<br />

einen Termin in der Zweitmeinungssprechstunde<br />

im UTC<br />

Zusendung der vollständigen<br />

Unterlagen & Befunde<br />

durch den Patienten an<br />

die Tumorambulanz<br />

Sichtung der Unterlagen<br />

durch einen erfahrenen Fach-,<br />

bzw. Oberarzt – dieser fordert<br />

ggf. weitere Befunde an<br />

Anmeldung zur Tumorkonferenz<br />

FÜR ÄRZTE<br />

Anmeldung in der Tumorambulanz<br />

mit dem<br />

Anmeldeformular für<br />

Ärzte für eine Vorstellung<br />

in der Tumorkonferenz<br />

Zusendung der Unterlagen<br />

& Befunde durch den Arzt<br />

an die Tumorambulanz<br />

Sichtung der Unterlagen<br />

durch das Team des UTC<br />

Was kostet eine<br />

Zweitmeinung?<br />

Gesetzliche Gesundheits- und Krankenkassen:<br />

Keine Kosten<br />

Auslandskrankenversicherung und Private<br />

Krankenversicherung: Abklärung<br />

notwendig<br />

Wie geht es nach<br />

der Zweitmeinungs-<br />

Sprechstunde weiter?<br />

Patienten können sich anhand ihrer<br />

personalisierten Behandlungsempfehlung<br />

entscheiden, ob sie von ihrem<br />

Facharzt weiterbehandelt werden<br />

möchten oder ob sie für eine Behandlung<br />

an das UTC am UKJ wechseln.<br />

Welche Unterlagen<br />

werden benötigt?<br />

» Ambulanter Überweisungsschein<br />

des niedergelassenen Haus- oder<br />

Facharztes<br />

» alle Arzt- und / oder Entlassungsbriefe<br />

zu der Krebserkrankung<br />

Fotos: Rodigast<br />

Tumorkonferenz<br />

In insgesamt 14 nach unterschiedlichen<br />

Krebsarten und -erkrankungen aufgeteilten<br />

Tumorkonferenzen besprechen<br />

interdisziplinäre Teams die Diagnosen<br />

und Behandlungsempfehlungen für<br />

unsere Patienten und Patientinnen.<br />

Im Fokus steht dabei zum einen der<br />

ganzheitliche Blick auf die Erkrankung.<br />

Zum anderen geht es darum, wie Krebsbetroffene<br />

von der Forschung und den<br />

zahlreichen klinischen Studien, die in<br />

Jena, aber auch weltweit entwickelt<br />

und durchgeführt werden, am besten<br />

profitieren können.<br />

Vorstellung des Patienten<br />

durch einen Arzt des<br />

UTC und Beratung in<br />

der Tumorkonferenz<br />

Besprechung der Behandlungsempfehlungen<br />

aus der<br />

Tumorkonferenz mit dem<br />

Patienten, entweder telefonisch,<br />

telemedizinisch<br />

oder vor Ort in der Zweitmeinungssprechstunde<br />

Übersendung des Arztbriefes<br />

mit der Behandlungsempfehlung<br />

an den Patienten<br />

Anmeldung zur Tumorkonferenz<br />

Vorstellung des Patienten<br />

durch den anmeldenden<br />

Arzt (telemedizinisch oder<br />

vor Ort) oder durch einen<br />

Arzt des UTC und Beratung<br />

in der Tumorkonferenz<br />

Übersendung des Arztbriefes<br />

mit der Behandlungsempfehlung<br />

an den Arzt<br />

» Befunde aus dem Labor (zum<br />

Beispiel von einer aktuellen Blutoder<br />

von der feingeweblichen<br />

Untersuchung)<br />

» CT-Bilder und / oder MRT-Bilder auf<br />

CD sowie die schriftlichen Befunde<br />

zu diesen Bildern<br />

» bisheriger Behandlungs- und<br />

Medikamentenplan sowie Empfehlungen<br />

aus bereits vorangegangenen<br />

Tumorkonferenzen (sofern<br />

vorhanden)<br />

KONTAKT<br />

Zentrale Tumorambulanz<br />

03641 9-32 71 19<br />

tumorambulanz@med.uni-jena.de<br />

12 01 | 23 01 | 23<br />

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