HANSA 02-2023
WISTA Germany · Ship Efficiency · CII · Weather Routing · Neubau »Coriolis« · Future Fuels · Klima-Risiko in Häfen · Brandschutz · Hydropen · MPP-Flotte · Deck Carrier · Shortsea-Schifffahrt
WISTA Germany · Ship Efficiency · CII · Weather Routing · Neubau »Coriolis« · Future Fuels · Klima-Risiko in Häfen · Brandschutz · Hydropen · MPP-Flotte · Deck Carrier · Shortsea-Schifffahrt
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Est. 1864 02 | 2023
International
Maritime
Journal
02
Neue Forschungsschiffe
Während die Hitzler-Werft die
»Coriolis« baut, schreibt das
BSH weitere Neubauten aus
MPP- und Shortsea-Schifffahrt
Raten, Marktanteile, Antriebe:
Die nötige Modernisierung der
Flotten lässt noch auf sich warten
Milliarden-Risiken für Häfen
Neue Studie: Der Klimawandel
erfordert große Investitionen in
Infrastruktur- und Küstenschutz
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EDITORIAL
Michael Meyer
Stellvertretender Chefredakteur – HANSA
Neue Führungskräfte statt Leerstellen
Auch wenn Sie nie ernsthaft zur Disposition
stand und die kolportierte »ersatzlose
Streichung« der Position des maritimen
Koordinators der Bundesregierung
nicht den politischen Realitäten
entspricht. Und auch wenn mit Dieter
Janecek mittlerweile ein Nachfolger präsentiert
wurde – das Hickhack um die
Neubesetzung inklusive gezwitscherter
Verteidigung von Weihnachtspausen im
Ministerium war dennoch überflüssig.
Das hätte man auch eleganter lösen und
damit dem neuen Koordinator Janecek
den Einstieg erleichtern können.
Denn er braucht politische Rückendeckung
– und keinen Küstenklatsch
über das Amt an sich oder vermeintliche
Behelfslösungen – um die Interessen der
maritimen Segmente bestmöglich unter
einen Hut zu bekommen.
Die Branche ist vielseitig mit einer entsprechenden
Vielzahl an Behörden und
Institutionen. Allerdings leider auch zum
Teil mit personellen Lücken. So ist Hans-
Heinrich Witte als Präsident der Generaldirektion
Wasserstraßen und Schifffahrt
in den Ruhestand abgetreten. Karin
Kammann-Klippstein ist zum Jahreswechsel
als Präsidentin des Bundesamtes
für Seeschifffahrt und Hydrographie
(BSH) ausgeschieden.
In beiden Fällen war es (bis Redaktionsschluss)
ähnlich wie zunächst beim
Posten des maritimen Koordinators beziehungsweise
der maritimen Koordinatorin:
die offene Frage der Nachfolge.
Wer macht‘s?
BSH und GDWS sind für die maritime
Infrastrukturpolitik von großer Bedeutung,
sei es nun für den dringend notwendigen
Ausbau der Offshore-Wind-
Kapazität oder für die Wasserstraßen des
Landes. Sie unterstehen dem Bundesverkehrsministerium
des FDP-Politikers
Volker Wissing. Dass der derzeit viel zu
tun hat mit der Dauerbaustelle »Bahn« –
geschenkt. Dass auch die Digitalisierung,
ebenfalls Teil seines Ressorts, gelinde gesagt
ausbaufähig ist – geschenkt.
Es ist schlicht und ergreifend Aufgabe
der Politik, für Kontinuität auf denjenigen
Posten zu sorgen, die dafür geschaffen
wurden, die Wirtschaft praxisorientiert zu
unterstützen. Gerade damit sich ein Ministerium
nicht mit allen Details befassen
muss gibt es ja derlei Behörden. Dann
sollten diese auch entsprechende Wertschätzung
bekommen – inklusive fähigem
und engagiertem Spitzenpersonal. Auch
jeden Fall keine Leerstellen.
Auch die Häfen haben natürlich einiges
auf der Agenda und mühen sich um politische
Unterstützung. Ob jetzt ein neuer
Antrag der Unions-Fraktion im Bundestag
zu einer schnelleren Ausarbeitung einer
nationalen Hafenstrategie führt, darf
bezweifelt werden. Die Notwendigkeit einer
aktualisierten Strategie ist angesichts
der großen Umwälzungen, der Energiewende
und der geopolitischen Trends
jedoch nicht von der Hand zu weisen.
Der neue maritime Koordinator dürfte
einige Arbeit auf seinem Schreibtisch
vorfinden. Wir leihen uns einen Spruch
aus fast vergessenen Zeiten bei einer ehemaligen
Energiekonzern-Marke: Es gibt
viel zu tun. Packen Sie’s an, Herr Janecek.
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HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
3
INHALT | CONTENTS 02 2023
3 EDITORIAL
3 – Neue Führungskräfte statt Leerstellen
5 SPOTLIGHT ON NEW SHIPS
5 – Orient-Express reloaded auf See
6 MOMENTAUFNAHME
8 PEOPLE & PODCAST
10 MÄRKTE | MARKETS
10 – Dry cargo market back to the bottom
10 – Viewpoint: Antonios Rigalos | XSTAFF:
»We still anticipate higher rates than before Corona«
12 – Märkte | Markets
14 VERSICHERUNGEN | INSURANCE
14 – P&I-Rückversicherer ziehen die Zügel an
16 – Havariechronik
18 SCHIFFFAHRT | SHIPPING
18 – Die MPP-Schifffahrt hält sich bedeckt
21 – DNV – Neue Klassifikation für Deck Carrier im
Heavylift-Markt
22 – Grüner Schub für die Shortsea-Schifffahrt?
26 – WISTA Germany & HANSA:
Claudia Paschkewitz | Columbia:
»Eine Wahl, die ich immer wieder treffen würde «
28 – Cargo fires in focus of insurers
32 – Das Brandrisiko auf Schiffen steigt
34 – Getting water where it is needed
35 DIE HANSA IM BLICKPUNKT:
35 – Niels Lange | Jastram:
»Junge Menschen für maritime Branche begeistern«
36 KARRIERE | CAREER
36 – Nor-Shipping sucht die besten Talente
38 SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
38 – Bio-LNG and Bio-MGO at an advantage
41 – Leclanché inks battery orders for ferries
42 – »Coriolis« ersetzt »Ludwig Prandtl«
45 – Neue Forschungsschiffe ausgeschrieben
46 – Die Marine übernimmt an der Warnow
48 – NAPA: »Operators need to be proactive«
50 – OrbitMI: Climate and efficient routing interacting
51 – MAN: New propulsion drive train
future-proofs tanker
51 – Raytheon Anschütz – Fuel-saving autopilot
in action
52 GREEN HUB
54 DIGITAL HUB
56 HÄFEN | PORTS
56 – Der Klimawandel verursacht
Milliarden-schwere Risiken für Häfen
58 PORT HUB
60 BUYER’S GUIDE
64 TERMINE
65 IMPRESSUM
66 LETZTE SEITE
66 – Einzigartige Schiffsapotheke
4 HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
Orient-Express
reloaded auf See
Spotlight on
new ships
© Chantiers de l’Atlantique
Es ist eine doppelte Hommage – an einen
legendären Zug und an ein legendäres
Schiff: In Frankreich sollen zwei
neue luxuriöse Segelkreuzfahrtschiffe
entstehen. Der Auftrag für den Bau bei
der Werft Chantiers de l’Atlantique war
bei Redaktionsschluss dieser HANSA
zwar noch nicht final in trockenen Tüchern,
aber wohl nur noch Formsache.
Auftraggeber ist die Hotelgruppe Accor.
Im März 2026 soll das erste, 220 m lange
Schiff abgeliefert werden. Eine Schwester
soll im September 2027 folgen.
Der Name ist bereits bekannt: »Orient
Express Silenseas« – in Anlehnung an
den legendären Zug, der schon im 19.
Jahrhundert verkehrte. Die an dem
Schiffsprojekt Beteiligten sprechen von
einer »Ikone des Zugreisens« und »Kronjuwelen
des französischen Eisenbahnerbes«.
Laut der Werft ist auch »Orient Express
Silenseas« eine Hommage an eine
andere Legende vergangener Zeiten: die
»Normandie«. Das Passagierschiff, das
1930 von Chantiers de l’Atlantique gebaut
Details
Typ . . . . . . . . Segel-Kreuzfahrtschiff
Name . . »Orient Express Silenseas«
Werft . . . . Chantiers de l’Atlantique
Auftraggeber . . . . . . . . . . . . . . Accor
Ablieferung . . . . . . . . . . . . . ab 03|26
Gäste-Kapazität . . . . . . . . . . . . . . 120
Länge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 220 m
Antrieb . . . . . Dual-Fuel LNG | Segel
Segel-Antrieb . . . . . . . . bis zu 100 %
Segeltyp . . . . . Rigid Sail | Kohlefaser
2
Segelfäche . . . . . . . . . . . . 3 x 1.500 m
Masthöhe . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 m
wurde, war «das größte, schnellste, luxuriöseste
und modernste Linienschiff seiner
Zeit«, heißt es.
»Mit seinem hochmodernen, umweltfreundlichen
Design wird es die ›Orient
Express Silenseas‹ Accor ermöglichen,
seinen Gästen ein einzigartiges, von diesen
beiden Reiseikonen inspiriertes Erlebnis
zu bieten«, schreibt die Werft.
Geplant sind Plätze für 120 Gäste in
rund fünfzig sehr üppigen Suiten, die sich
auf vier Decks verteilen und eine Fläche
von 70 m 2 bis zu 1.415 m 2 für die Präsidentensuite
haben. Zu den speziellen
Ausstattungen gehören unter anderem
eine Doppelhelix-Treppe, ein zwischen
zwei Decks »hängendes« Schwimmbecken
und ein 550 m 2 großes Spa.
Die »Orient Express Silenseas« soll das
weltgrößte Segelschiff seiner Art und das
»fortschrittlichste Kreuzfahrtschiff in Bezug
auf die Umweltfreundlichkeit« werden.
Sie wird mit einem von der Werft
entwickelten Konzept namens »Solid-
Sail« fahren, das bei geeigneten Wetterbedingungen
bis zu 100 % des Antriebs
gewährleisten kann. Die drei 1.500 m 2
großen starren Segel sind aus faltbaren
Kohlefaserpaneelen und an Balestron-
Riggs gehisst. Drei kippbare Masten haben
eine Höhe von 100 m. Die Segel sind
Teil eines hybriden Antriebs, zu dem
auch ein LNG-Motor gehört. MM
HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
5
MOMENTAUFNAHME
6 HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
OEL im NOK
Der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) sorgt ja gern
einmal für Schlagzeilen. Dass Schiffe Schleusentore
oder -wände rammen, ist dabei fast schon
Tagesgeschäft. Aufsehen erregte Ende 2022 dann
aber die Havarie eines Mehrzweckschiffs, das einen
Kran geladen hatte. Leider hatten die Erbauer
der Levensauer Hochbrücken die Höhe
dieser Ladung nicht berücksichtigt, der Kran traf
eine der Brücken, der Kanal musste gesperrt
werden – jedoch nur relativ kurz. Vor Weihnachten
sorgte dann ein Ölteppich auf dem Kanal für
eine tagelange Sperrung und in der Folge für einen
Schiffsstau. Weil aus einer Pipeline im Hafen
von Brunsbüttel Öl in die meistbefahrene
künstliche Wasserstraße der Welt gelaufen war,
musste der Schiffsverkehr ruhen. Ab dem 21. Dezember
arbeiteten das Havariekommando, das
THW, Feuerwehreinheiten und Kräfte des Landesbetriebs
für Küstenschutz, Nationalpark und
Meeresschutz des Landes Schleswig-Holstein an
einer Eindämmung. Erst am 3. Januar war der
NOK wieder frei befahrbar. Als nächstes wäre
dann mal wieder eine Schleusenanfahrung dran.
Foto: Havariekommando
Liebe Leser,
wenn auch Sie eine maritime Moment aufnahme eingefangen haben, schicken Sie uns gern das Foto mit ein paar
persönlichen oder erklärenden Zeilen dazu. Wir freuen uns über Ihre Einsendungen an: redaktion@hansa-online.de
sowie Schiffahrts-Verlag »Hansa«, Stadthausbrücke 4, 20355 Hamburg. Hinweis: Der Verlag behält sich das Recht vor,
eingegangene Fotografien für redaktionelle Zwecke weiterzuverwenden.
HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
7
PEOPLE
MBS: Jörg Roehl, Ex-Manager der
ehemaligen Reederei Hansa Heavy Lift
(HHL), wird CEO
beim Speditions- und
Logistik-Dienstleister
MBS. Er ergänzt das
aktuelle Führungsteam
aus Andreas Janetzko
und Daniel
Steckel. Roehl arbeitet
seit über 30 Jahren in der Speditionsund
Schifffahrtsbranche. Zuletzt war er in
der Schweiz als CEO für Natco/Trans
Global Projects (TGP) aktiv.
BECKER MARINE SYSTEMS: Dirk
Lehmann zieht sich nach über 20 Jahren
aus der Geschäftsführung
des Hamburger
Schiffbauzulieferers
zurück. Kurz
zuvor war bekannt
geworden, dass er
auch seinen Posten
als Vorsitzender des
Verwaltungsrats bei Clean Logistics abgibt.
Seit Anfang Januar hat damit Henning
Kuhlmann die Gesamtgeschäftsführung
bei Becker Marine Systems inne.
Personalie des Monats: Janecek wird neuer Maritimer Koordinator
BUNDESREGIERUNG: Dieter Janecek ist offiziell zum neuen Koordinator der
Bundesregierung für Maritime Wirtschaft und Tourismus ernannt worden. Nach
dem Beschluss des Bundeskabinetts tritt der Grünen-Politiker im Wirtschaftsministerium
die Nachfolge von Claudia Müller an, die kürzlich als Parlamentarische
Staatssekretärin in das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gewechselt
war. Janecek ist seit 2013 Mitglied des Bundestages und aktuell der wirtschaftspolitischer
Sprecher der Grünen-Fraktion. Er ist Mitglied des Wirtschaftsausschusses
sowie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Klimaschutz und Energie
sowie im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung.
VERBAND DEUTSCHER REEDER:
Holger Jäde verstärkt seit Anfang des
Jahres das Team um
VDR-Hauptgeschäftsführer
Martin
Kröger. Mit der Einstellung
des ehemaligen
Geschäftsführers
der Berufsbildungsstelle
Seeschifffahrt
als Referent für Ausbildung will der Reederverband
die seemännische Ausbildung
in der deutschen Seeschifffahrt
stärken.
UNIATLANTICO: Joachim Brack
wird Chief Financial Officer beim Befrachtungsunternehmen
Uniatlantico,
das zuletzt seinen
MPP-Pool ausgebaut
hat. Brack wechselt
vom Projektentwickler
PCE, zu dem er
erst im vergangenen
Jahr als Geschäftsführer gestoßen war.
Davor war er ab Februar 2019 Geschäftsführer
bei Columbia Shipmanagement
(CSM).
KFW IPEX: Carsten Wiebers übernimmt
den neu geschaffenen Bereich
»Mobilität«, wozu
die maritime Industrie,
die Luftfahrt sowie
das Thema umweltfreundliche
Mobilität
& Transport
gehören. Er hatte
den Bereich zuvor
bis 2016 geleitet und danach die Abteilung
Luftfahrt und Schienenverkehr
übernommen. Vorgänger Holger Apel
geht in den vorzeitigen Ruhestand.
SILVERSTREAM: Nick Chrissos
wechselt vom Software-Konzern Cisco
als Chief Data Officer
zum Marktführer
im Bereich Air Lubrication
für die
Schifffahrt. In seinen
zwei Jahrzehnten bei
Cisco hatte er verschiedene
Positionen
inne, darunter Chief Technology
Officer (CTO) für kleine Unternehmen
und Director of Innovation in der Region
EMEAR.
FLEXPORT: Teresa Carlson wird
Präsidentin und Chief Commercial Officer.
Zuletzt war sie
Corporate Vice President
und Executive-in-Residence
bei
Microsoft, davor
Chief Growth Officer
bei Splunk. Bevor sie
zu Splunk kam, war
Carlson als Vice President bei Amazon
Web Services (AWS) tätig, wo sie mehr
als ein Jahrzehnt lang das weltweite Geschäft
für den öffentlichen Sektor leitete
VSIH: Jürgen Witte, langjähriger 1.
Vorsitzender des Vereins der Schiffsingenieure
zu Hamburg,
ist am 25. Dezember
2022 überraschend
verstorben.
Witte war Mitglied
im VSIH seit 1963,
seit 2004 amtierter er
als 1. Vorsitzender
des Vereins. Der VSIH ist einer der Mitbegründer
der alle zwei Jahre in Hamburg
stattfindenden Schiffstechnikmesse
SMM.
8 HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
Hamburgs
maritimesmes Herz
HANSA PODCAST
Prominente Gäste
im maritimen Talk
AMERICAN BUREAU OF SHIPPING
CHRISTOPH RASEWSKY
Der neue Containerchef der US-Klassifikation
American Bureau of Shipping
mit Sitz in Hamburg meint, es reicht
nicht aus, wenn Reeder auf die Technik
schauen, um ihre Containerschiffsflotte
nachhaltiger aufzustellen. Durch die
Energiekrise und die gestiegenen Gasund
Kraftstoffpreise hätte sich die Situation
für Reeder verändert. Rasewsky spricht über LNG
(»nach wie vor attraktiv«), Methanol (»ein großes Signal an
den Markt«), die Neubauwelle, ABS-Pläne und die Schiffsgrößenentwicklung.
ANKERI
JÖRN SPRINGER
Der »Customer Success« und das Team
des isländischens Startups wollen Reeder,
Charterer und Shipmanager mit
der Ankeri-Plattform näher zusammenbringen.
Springer spricht über
den CII und darüber, die Kommunikation
auf eine qualitativ höhere Ebene
zu heben, über »geheime Zutaten« hinter
der Plattformlösung, Daten-Austausch und Buchstabensuppen,
das Knowhow deutscher Reeder, das Interesse
des Kapitalmarkts, Expansionspläne und Einstiegsversuche
von Schifffahrtsunternehmen.
...mehr
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HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
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MÄRKTE | MARKETS
Dry cargo market back to the bottom
Freights and charter rates for bulkers are falling over a cliff in January but the outlook for the
year is improving. By Michael Hollmann
The first quarter of the year is always
the worst for bulk carrier owners
and operators: a hangover from the festive
season, Chinese New Year, rainfall
and logistics issues for mining companies
in Australia and Brazil… This
time, the situation gets compounded by
the economic slowdown in Europe and
North America and by another surge in
corona infections (the final wave?) in
China.
Perhaps it is no surprise then that
spot earnings for bulk carriers are off to
a much weaker start than in the previous
two years. As this issue of HANSA
goes to press, average earnings in time
charter trip business are clustered in a
narrow range of 7,200 to 9,600 $ per day
for the main size classes of capesize, panamax,
supramax and handysize. Economies
of scale aren’t worth much these
days.
Not a good omen
A comparison with last year is most
sobering for the smaller geared sectors:
Earnings for 58,000 dwt supramaxes are
currently hovering at 7,200 $/day compared
with 20,000 $ in mid-January
2022, 38,000 dwt handies are stuck with
around 8,000 $ – also down from 20,000
–20,500 $ a year earlier. The usual premium
for trading in the Atlantic (due to
trade imbalance and structural lack of
tonnage…) has almost evaporated: some
9,000 $ on average for handies in the Atlantic
versus 7,500 $ in the Pacific. Longer
westbound trips for geared handies
with commodities like fertilizer, steels
etc. are struggling to fetch 6,000–7000 $
– not a good omen either for multipurpose/heavy
lifter business ex Europe, at
least in the short term. There has been
conspicuous build-up of spot positions –
often euphemistically referred to as
»special positions« by project carriers
themselves – in recent weeks and
months.
Low Baltic Dry Index
Looking at the dry bulk market in total
with the Baltic Dry Index now at 800
points, you have to go back to June 2020
– two-and-a-half years! – to find levels as
low as today. Back then, the market was
awakening from the initial pandemic
shock to embark on a rallye that eventually
took the BDI to a 13-year high in
excess of 5,600 points. The market then
went into decline, slowly at first and then
faster from June 2022. Energy inflation,
loss of economic growth due to the war
and, of course, falling congestion levels
and reduced waiting times added pressure
both on the supply and the demand
side of shipping.
A further negative for geared bulkers is
the growing loss of general cargo
(bagged, palletized or strowed in containers…)
that was spilling over into the
bulk/conventional sector due to capacity
constraints in container liner shipping
during the last two years. The scale of this
»re-migration« of cargo is impossible to
accurately assess but based on anecdotal
evidence from brokers and carriers in the
smaller bulk and mpp segments it must
be significant.
Expectations gradually lifting
However, despite the heavy pressure in
the spot market, it seems that expectations
for the rest of the year are
gradually lifting. Purchasing manager indices
and other indicators looking back a
month or a quarter don’t reflect it, yet.
Perhaps the forthcoming update to the
VIEWPOINT
»We still anticipate
higher box rates than
before Corona«
Container freight rates are likely to stabilize
at higher levels than in 2019 due to increased
slot costs for container lines, according
to Antonios Rigalos, chief growth
officer of ocean freight co-operative
XSTAFF. Founded in 2016 by retailers
COOP (Switzerland) and Colruyt Group
(Belgium), the company is currently in
the process of tendering its members’
ocean freight programme for the year.
How do you at XSTAFF judge the capacity
requirements by your cargo owners for
this year? How are volumes keeping up?
Antonios Rigalos: Since XSTAFF is on a
grow path, our need for transport capacity
is still growing. Beneficial cargo
owners (BCOs) are seeking security,
plannability and stability of their supply
chains and are therefore joining our network
in these uncertain times. Some industries
are affected by shrinking demand
of consumer goods, home &
garden products, indoor & outdoor furniture
– with the effect that stocks are
still full. While demand in the fashion industry
and the food part of retail companies
are less affected or not at all –
same as professional industry products.
Antonios Rigalos
Chief Growth Officer – XSTAFF
© XSTAFF
10 HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
Orders & Sales – Container Ships
New Orders – Not much has happened on the new construction front in the first
few weeks of the year. Holidays and the general uncertainty in the market seem to
prevail at the moment. Reportedly, Samudera Shipping inked an order for
2 x 1,900 TEU vessels from Japan, delivery 4Q/2024 and early 2025 for 33 mill. $.
Also, Japan-based tonnage provider Lepta is said to have ordered four
8,000 TEU newbuildings to be built at Yangzijiang shipyard in China.
Secondhand Sales – The S&P market has calmed down considerably in 2022 with
a virtual standstill in Q4. A total of 295 ships with 950,300 TEU changed hands,
which corresponds to a decline of 49 % in number and 53 % in capacity compared
to the record year 2021, says Alphaliner. At the same time, prices fell by more than
half. The outlook prices is unlikely to improve in the near term due to the threat of
overcapacity triggered by the huge order book.
Demolition Sales – Rather, due to IMO regulations (CII), the trend towards scrapping
older units will increase again. Transworld sold the »SOL Delta« (1,700 TEU,
blt 1995) at 587 $ /ldt to India. Taiwanese Wan Hai reportedly sold four 1,088-TEU
vessels (1996-1998) and six 1,378-TEU vessels (1994) to GMS at around 510 $/ldt.
IMF’s World Economic Outlook as per
31 January or the OECD composite indicators
will show some improvement.
Early positive signals can bet detected in
the commodity markets: prices for
metals and especially for iron ore – the
key commodity in dry bulk shipping –
continued to be in the ascent over the
past weeks as traders strongly anticipate
a rebound in China’s economy after the
current corona surge. Iron ore futures at
the commodity exchanges in Shanghai
and Dalian are up 15–25 % since end of
September.
Those attending the HANSA-Forum
2022 in Hambug may still have the words
of Erik Helberg (CEO of Clarksons Securities)
ringing in their ears, saying that
he expects dry bulk to the biggest (positive)
surprise in shipping this year.
This expectation seems to be sinking in
on the wider freight markets including
the FFA market. Average time charter
earnings in Q3 this year are currently
rated some 1,000-3,000 $ higher than
back in November. Just as the first
quarter is failing expectations, the peak
Q3/Q4 quarters may surpass them.
Container ship t / c market
3200
2700
2200
1700
1200
700
19.07.22
Container freight market
WCI Shanghai-Rotterdam
WCI Shanghai-Los Angeles
MÄRKTE | MARKETS
COMPASS
ConTex
1,808 $ /FEU
2 ,050 $ /FEU
19.01.23
Month-on-Month 738 -5.7 %
+ 6.0 %
+ 2.9 %
Dry cargo / Bulk
Baltic Dry Index
Time charter averages / spot: $ /d
Capesize 5TC average
Panamax 5TC average (82k)
Supramax 10TC average (58k)
Handysize 7TC average (38k)
801
7,404
9,641
7,198
8,091
-51.5 %
-66.0 %
-31.5 %
- 39.6 %
-33.0 %
Forward / ffa front month (February ’ 23): $ /d
Capesize 180k
Panamax 82k
7,139
11,107
-40.8 %
-15.1 %
MPP
January '22
20,875 $ January '23
15,900 $
TMI – Toepfer's
Multipurpose Index
12,500 tdw MPP/HL »F-Type« vessel for a 6–12 months TC
What kind of reductions on contract
rates do you expect or consider necessary
from your partners’ perspective?
Rigalos: Our aim is to agree fair and
transparent conditions for our BCOs
and for our carrier partners. These
should be honoured during the contract
period. Conditions which have been
agreed during the pandemic are not
necessarily fair. We, together with our
BCOs, have decided to return to our
regular tender cycle and are currently in
the tender process. Since costs for carriers
have increased compared to the
pre-pandemic time, we do anticipate
that the price level will be higher than in
pre-Corona times. It remains to be seen
if carriers are able to adjust supply to
demand – especially in view of the big
newbuilding orderbook of the carriers.
Congestion and bottlenecks have been
dissipating. Do you expect freight management
operations and logistics to return
to normal?
Rigalos: A significant easing of port
congestion is already noticeable and
likely to improve further. Hinterland
transport connections continue to have
ample room for improvement. Especially,
in still less established ports
such as Wilhelmshaven. Further we expect
the shortage of transport capacity
to persist due to lack of manpower,
drivers and lagging infrastructure upgrades.
Tankers
Baltic Dirty Tanker Index
Baltic Clean Tanker Index
Shortsea / Coaster
Bunkers
VLSFO 0.5 Rotterdam $ /t
MGO Rotterdam $ /t
Forward / Swap price Q2/23
VLSFO 0.5 Rotterdam $ /t
1,421
739
586
891
526
- 24.7 %
-65.5 %
Norbroker 3,500 dwt earnings est. €
HC Shortsea Index
BMTI/EUSSIX Inter-Black Sea ($/t)
4,200
29.52
47.42
-40.8 %
-2.1 %
+9.0 %
Norbroker: spot t/c equivalent assessment basis round voyage
North Sea/Baltic; HC Shipping & Chartering index tracking spot
freights on 5 intra-European routes;
BMTI/EUSSIX: 3,000 t Odessa to Sea of Marmara
+10.4 %
+4.7 %
+7.1 %
Data per 19.01.2023, month-on-month
HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
11
MÄRKTE | MARKETS
CONTAINER
CONTAINERSHIPS FIXTURES (PERIOD)
VESSEL
YEAR
TEU
REEFER
DESIGN
GEAR
PERIOD
REGION
CHARTERER
$/D
POST-PANAMAX
Racine
2010
6,554
500
Moliere
N
12 m
Far East
Sealead
30,000
PANAMAX | WIDE BEAM
Suez Canal
BF Giant
ZIM Sao Paolo
2002
2010
2008
5,610
4,398
4,253
500
450
400
Hyundai 5600
Hyundai 4000
Samsung 4250
N
N
N
11-13 m
12-14 m
6-7 m
Far East
Far East
Med
Sealed
MSC
CMA CGM
25,500
20,000
20,000
SUB-PANAMAX
Cali
Lori
Northern Dedication
2013
2013
2007
3,614
3,614
3,534
500
500
500
Sungdong 3600
Sungdong 3600
Shanghai 3500
N
N
N
12-14 m
12-14 m
2-3 m
Far East
Far East
Far East
MSC
MSC
Milaha
20,000
20,000
20,000
HANDY | FEEDER
Montpellier
Ballenita
Green Wave
Galani
Cape Fulmar
Eagle II
Haian Bell
Atlantic North
Vega Vela
Asiatic Reunion
Padian 4
Moveon
2006
2013
2020
2006
2007
2006
2003
2002
2005
2008
2002
2001
2,824
2,546
1,809
1,740
1,440
1,386
1,200
1,121
1,100
1,049
1,032
868
586
536
279
300
174
258
150
215
220
180
156
150
Hyundai 2800
Jiangsu 2500
Hyundai 1800
Wenchong 1700
Hegemann 1400
Weihai 1300
PW 1200
8125
CV 1100
Dae Sun 1000
Iwagi 1000
Sietas 168
Y
Y
Y
Y
N
Y
N
Y
N
Y
N
N
4-6 m
4-7 m
10-12 m
7-9 m
3-5 m
5-7 m
3-6 m
3-6 m
3-6 m
4-6 m
3-4 m
3-6 m
m = month / w = week / d = day
Middle East
South America
Far East
Caribbs
Middle East
MED
Far East
MED
Caribbs
Far East
Far East
MED
Seacon
CMA CGM
CMA CGM
Maersk Line
Feederlines
CMA CGM
SITC
CMA CGM
Tropical
EAS Datong
SITC
Sesacon
18,000
21,000
15,500
14,750
13,100
12,250
11,900
10,500
14,500
11,750
11,750
10,800
12 HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
13
HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
BULKER
TANKER
MÄRKTE | MARKETS
VERSICHERUNGEN | INSURANCE
P&I-Rückversicherer
ziehen die Zügel an
Die »Reinsurance Rates« in der Schiffshaftpflicht machen
erneut einen Sprung, nachdem sich das Kapazitätsangebot
in der Rückversicherung verengt hat. Von Michael Hollmann
Abstract: Reinsurance burden on P&I increasing
The International Group reinsurance contract for 2023/24 has
been closed at a higher premium amid increased pressure on
reinsurers from Hurrican Ian and the war in Ukraine. The allocation
of cost among different ship types sees P&I reinsurance
rates surge by 10.5 % for container ships and for clean
tankers. There is also an exclusion for special excess war risks
cover for ships trading in Russian and Ukrainian waters which
needs to be addressed by 20 February.
Die P&I-Versicherung wird sich vor allem für größere Tonnage
noch stärker verteuern als befürchtet. Grund: Die Rückversicherer
der P&I Clubs haben die Prämie für das gemeinsame
Rückversicherungsprogramm der International Group für
2023/24 (per 20.02.) deutlich hochgeschraubt.
Die Kosten dafür werden von den P&I Clubs gesondert ausgewiesen
und an versicherte Flotten durchgereicht. Insgesamt
hat sich das im Londoner Markt platzierte Programm mit einem
Deckungsumfang bis 3,1 Mrd. $ Schadenhöhe um 5,8 %
verteuert, wie der Steamship Mutual berichtet. Die Kostenaufteilung
auf die verschiedenen Schiffstypen ist wie folgt: Für
Containerschiffe steigt die Rückversicherungskomponente um
10,5 % auf 72,77 US-Cent/BRZ, für Produktentanker (clean)
ebenso um 10,5 % auf 40,51, für Trockenfrachtschiffe (Bulker,
MPP, Car Carrier etc.) um 6,2 % auf 59,91 und für Rohöltanker
um 3 % auf 66,63 Cent/BRZ. Für Passagierschiffe bleibt sie unverändert
bei 386,77 Cent/BRZ.
Für die Aufteilung der Kosten zieht die International Group
die langfristige Großschadenstatistik der einzelnen Schiffsklassen
heran. Für den Schiffsversicherungsmakler Georg
Duncker fällt der Prämienanstieg für das P&I-Rückversicherungsprogramm
unter Führung der AXA XL erstaunlich
hoch aus. »Wir hatten angesichts der Schadentrends mit weniger
gerechnet«, erklärt Björn Völkner, Director Marine Insurance.
»Das ist hauptsächlich einer Verknappung von Kapazität
in der Rückversicherung für Marine-Haftpflicht geschuldet,
so wie vor fünf Jahren schon bei Seekasko.«
Grundsätzlich gilt: Je größer ein Schiff, desto höher der Rückversicherungsanteil
an der P&I-Prämie und desto größer auch
der Effekt auf die Gesamtkosten. Völkner veranschaulicht das am
Beispiel der Containerschiffe. Bei einem 15.000-TEU-Schiff mache
der Rückversicherungsanteil bei P&I mehr als 50 % der Bruttoprämie
aus. Eine Erhöhung von 10% würde sich demnach mit
+5 % auf die Gesamtprämie auswirken. Der Anstieg kommt noch
zusätzlich auf den General Increase von 10 %, den die Mehrzahl
der P&I Clubs (exklusive Rückversicherungsanpassung) angekündigt
hat. Bei einem Feederschiff mit 900 TEU liege der Rückversicherungsanteil
viel niedriger, bei etwa 5 bis 10 %, so Völkner.
Da wirke sich ein 10 %iger Anstieg nur mit 0,5 bis 1 % auf die Gesamtprämie
aus. »Das ist im direkten Vergleich eher wenig.«
Die International Group of P&I Clubs selbst ist mit dem neuen
»IG Reinsurance Contract« (GXL) zufrieden. Aus Sicht von Mike
Hall, stellvertretender CEO von Britannia und Vorsitzender des
IG Reinsurance Committee, bleibt die Deckung ohne gravierende
Abstriche erhalten – »trotz Pandemie und den Herausforderungen
durch den Russland/Ukraine-Konflikt«. Angesichts
der hohen Kosten für die Rückversicherer durch Hurrican »Ian«
und den Krieg in der Ukraine nähmen sich die Prämienerhöhungen
für die Schifffahrt gering aus.
Die Struktur des Rückversicherungsprogramms ist weitgehend
unverändert. Innerhalb der Haftungsstrecke für Pandemie- und
Cyber-Schäden gab es einige Umschichtungen, die laut Georg
Duncker aber vernachlässigbar sind. Eine bemerkenswerte Änderung
gebe es jedoch, meint Völkner. So haben die Rückversicherer
für die Kriegsdeckung (»Special Excess War Risks P&I
Cover«) einen Ausschluss für Schäden aufgrund des Konflikts
zwischen Russland und der Ukraine durchgesetzt. Die Excess-
Deckung gleicht normalerweise Haftpflichtkosten (Bergung,
Wrackbeseitigung, Umweltschäden etc.) bei Kriegsschäden in der
Schifffahrt aus, welche einen Betrag in Höhe des Schiffswerts
übersteigen. Bis dahin haften die Kriegsversicherer.
Die P&I Clubs beziehungsweise ihre Rückversicherer übernehmen
weitere 500 Mio. $. Damit die Risiken für Verschiffungen
von und nach Russland, der Ukraine und Weißrussland auch in
Zukunft adäquat gedeckt sind, muss die International Group bis
zu den Renewals am 20.02. eine alternative Kriegsrisikodeckung
(Excess War Risk) für die Gebiete hinbekommen. Den Reedern
sollen keine weiteren Kosten entstehen. »Der Wiedereinschluss
des Risikos ist in die veröffentlichten Rückversicherungsraten
miteingerechnet«, sagt Völkner. Er hält es aber für unwahrscheinlich,
dass das übliche Limit von 500 Mio. $ erreicht wird. Denn
auch die übrigen Spezialversicherer, die für solche Deckungen infrage
kommen, seien vorsichtiger geworden. Zudem sei der Andrang
aus der Schifffahrt sehr groß.
Bereits Ende 2022 hatten die Rückversicherer den gleichen
Ausschluss in der Excess-War-Deckung für kommerzielle P&I-
(»Fixed«) und Charterers‘-P&I-Versicherer durchgesetzt. Um die
höheren Haftungsstrecken bei Kriegsschäden abzusichern und
die noch rechtmäßigen Seeverkehre mit Russland und der Ukraine
am Laufen zu halten, mussten viele Deckungen seither ergänzt
werden. »Das hat uns auf Trab gehalten«, so Völkner. Die Zusatzdeckungen
konnte Georg Duncker im Londoner Kriegsversicherungsmarkt
platzieren. Dabei seien Limits bis 100 Mio. $
versichert worden. »Damit ist die Lücke ist nicht mehr so groß,
das funktioniert dann schon.«
mph
14 HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
Foto: Lorenzo Moscia/Greenpeace
HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
15
VERSICHERUNGEN | INSURANCE
6
3
5
7
1
4
8
Havariechronik
1
2
3
4
5
6
7
8
Datum
28.12.
09.01.
13.01.
Ereignis
Untergang/ Totalverlust (LOF)
Auf Grund
Auf Grund (LOF-Bergung)
16.01. Auf Grund
17.01. Explosion | 7 Vermisste
Ort
Great Abaco | Bahamas
30.12. Brand im Maschinenraum
Nähe Albany | Australien
07.01. Ladung über Bord
Harnosand | Sweden
07.01. Stabilitätsverlust | Ladung ü. Bord Mundra Port
Gioia Tauro
Westerschelde v. Kruiningen
Bosporus | Umuryen
Mae Klong River | w.v. Bangkok
Schiff
Onego Traveller
Interlink Sagacity
Oslo Carrier 2
Sea Xpress
Type
General Cargo
Bulker
General Cargo
General Cargo
MSC Elaine
Containerschiff
CMA CGM Barracuda Containerschiff
MKK 1
Bulker
Smooth Sea 22 Produktentanker
dwt
8.930
98.968
67.986
13.790
6.500
Flagge
Antigua & Barbuda
38.743 Marshall I.
9.886 Norwegen
17.451 Panama
Panama
Malta
Palau
Thailand
Haftpflicht
k.A.
2
Reise
Finnland | New Orleans
Gard
Bunbury | Esperance
Gard
Oslo | Alexandria
American P&I k.A.
Steamship M. US | Med | ME
Steamship M. Europa | Westafrika
k.A.
Ukraine | Türkei
Shipowners’ M. Reparaturaufenthalt
LAMPE & SCHWARTZE
Seekasko-Experte Enge geht von Bord
Hans-Christoph Enge
© VHT
Der Gesellschafter des Assekuradeurs
Lampe & Schwartze und in diversen Gremien
der Schiffsversicherung stark engagierte
Hans-Christoph Enge hat sich per
Jahresanfang weitgehend von seinen Ämtern
zurückgezogen. Mit 65 sei es Zeit für
den Ruhestand und sich auf private Interessen
zu konzentrieren, so der Jurist und
Unternehmer. In der Geschäftsleitung von
Lampe & Schwartze übergab Enge den
Staffelstab endgültig an Tobias Braun, der
damit nun allein das »Marine Underwriting«
verantwortet. Braun übernimmt
auch Enges Nachfolge als Vorstandsmitglied
im Verein Hanseatischer Transportversicherer
(VHT).
Hans-Christoph Enge trat 1990 als
Nachfolger seines Vaters als Gesellschafter
in die Unternehmensführung bei
Lampe & Schierenbeck ein, die 1998 mit
dem Wettbewerber Buse & Schwartze fusionierten.
2002 erfolgte die Übernahme
eines weiteren alteingesessenen Assekuradeurs:
Bartels & Lüth. Manch Bergund
Talfahrt machte Enge im Seekaskomarkt
über die Jahrzehnte durch,
trieb die Geschäfte immer voran, half bei
der Entwicklung der Versicherungsbedingungen,
publizierte und gab Wissen
weiter. Dass Lampe & Schwartze heute so
gut dastehe, sei ganz entscheidend sein
Verdienst, unterstreicht Nachfolger Tobias
Braun. »Vor allem hat es immer Spaß
gemacht«, so Enge selbst, der einen leisen
Abgang vollzieht, ohne Aufsehen, Abschiedsfeier
und Laudatio. Auch so wird
ihn die Branche im In- und Ausland als
Gesicht des »deutschen Marktes« in Erinnerung
behalten.
mph
+++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm
Noch weniger Gebrauch von »Lloyd’s Open Form«: Einsatz des LOF-Musterkontrakts für Bergungen nach der Devise »No Cure – No
Pay« im Vorjahr erneut zurückgegangen. Salvage Arbitration Branch bei Lloyd’s listet 22 Fälle in 2022 auf. 2021 lag die Zahl bei 29,
2020 waren es noch 33. +++ Britannia P&I übernimmt US-Korrespondent: Tindall Riley, Verwalter des P&I Clubs Britannia, gliedert
früheren Korrespondenten Americas P&I in New York als eigene Niederlassung ein. Firma in TR(B) Americas umbenannt und
jetzt sechster regionaler Hub für Britannia. Anteil von versicherter Tonnage aus Nord- und Südamerika bei 5 % für den Club.
Leute, Leute… Skuld: Anna F. Erlandsen (Ex-Norwegian Hull Club) fängt zum 03.04. als Vice Presindent Underwriting für Seekasko
an. +++ Thomas Miller Claims Management: Jessica Maitra (Ex-Clyde & Co.) als Director of Claims and Legal Services eingesetzt.
+++ Swedish Club: Lars A. Malm (Strategic Business Development) wird im Frühjahr Managing Director und Area Manager am
Standort Hongkong. Tord Nilsson (Director Underwriting, Reinsurance, Risk Control) wechselt als Area Manager UK nach London.
+++ AXA XL Americas: Jonathan Lacorazza (Ex-CAN) zum Head of Hull, Carol Warfel (Ex-Allianz) als Senior Underwriter Inland
Marine und Cy Villarosa als Associate Underwriter Inland Marine berufen.
16 HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
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HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
Co-located
with
17
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Die MPP-Schifffahrt hält sich bedeckt
Nach großen Sprüngen und einer darauffolgenden »Normalisierung« gibt es derzeit eine
gewisse Unsicherheit in der Mehrzweck- und Schwergutschifffahrt, wann sich die Raten
wohin entwickeln. Das hat auch Folgen für die immer dringlichere Flottenmodernisierung
© SAL
Zu den wenigen Neubau-Projekten gehört eine Serie von 14.600-Tonnern der »Orca«-Klasse für SAL und Jumbo
Nach einer längeren Zeit mit mehr oder minder schwindelerregenden
Wachstumsraten ist in der Mehrzweck- und
Heavylift-Schifffahrt (MPP) nun in den vergangenen Monaten
wieder etwas Ruhe eingekehrt. Die Fracht- und Charterraten bewegen
sich mittlerweile wieder auf einem »normaleren« Niveau.
Als der Branchenindex TMI vom Hamburger Makler Toepfer
Transport im Januar auf unter 16.000 $ rutschte, machten die Analysten
deutlich, dass es einige Unsicherheiten in der Branche gibt.
Der Index für Zeitcharterraten der F-Class-Mehrzweckfrachter
(12.500 dwt, 240 t Lifting Capacity) steht aktuell bei 15.900 $. Gegenüber
dem Vormonat bedeutet das ein Minus, das etwas deutlicher
ausfällt als zuvor, nämlich um 10,81 %.
»Der jüngste Nachfragerückgang auf dem traditionellen Breakbulk-/Neobulk-Markt
übt Druck auf die Zeitcharterraten aus.
Während die meisten Marktteilnehmer davon ausgehen, dass die
Nachfrage nach MPP-Frachtraum im weiteren Verlauf dieses Jahres
rasch ansteigen wird, ist noch unklar, wann genau die erwarteten
O&G- und Erneuerbare-Energien-Projekte endlich verschifft
werden«, heißt es seitens des Hamburger Maklers.
Diese Ungewissheit werde durch die hohe Zahl von Covid-
19-Infektionen in China flankiert, die sich auf die Stahlmärkte,
die Produktion verschiedener Güter und die Zuverlässigkeit des
Hafenbetriebs auswirken könnten.
Auch bei den eher mittelfristigen Erwartungen der Marktteilnehmer
hat die derzeitige Entwicklung Auswirkungen. Die Situation
spiegele sich »deutlich in den Einschätzungen« der Panel-Teilnehmer
wieder, so Toepfer Transport. Während Einige
für die kommenden Monate einen Anstieg der Raten erwarten,
rechnen andere mit einem Rückgang der Raten. »Nur die Zeit
wird zeigen sagen, wer Recht hat«, heißt es.
Im Rahmen der TMI-Erhebung fragen die Analysten auch die
Einschätzungen für Raten in sechs und zwölf Monaten ab. Beide
Werte sind weiter im Minus. »TMI-P6« steht aktuell bei –1,69 %,
die Jahresschätzung (P12) liegt bei –4,51 %.
Eine neue Krise droht der MPP-Schifffahrt ungeachtet der
Rückgänge aber (noch) nicht so schnell wieder. Die letzten zwei
Jahre haben gutes Geld in die Kassen der Carrier und auch der
Schiffseigner gespült.
Unter anderem aus diesem Grund wird allgemein auch nicht
– zumindest nicht kurzfristig – mit neuen Konsolidierungsmaßnahmen,
Übernahmen, Fusionen oder Insolvenzen gerechnet.
Einerseits ist das Kapitalpolster deutlich dicker als vor einigen
Jahren. Andererseits sehen Beobachter auch ein geringeres
Synergie- und Kosteneinsparpotenzial. Je nachdem, ob ein
Akteur in ein neues Segment oder eine neue Region vordringen
will, wäre die Übernahme oder eine Fusion mit einem ent-
Abstract: MPP shipping keeps a low profile
After big rate hikes and a subsequent »normalization,« there is
currently some uncertainty in the multipurpose and heavy lift
shipping industry as to when time charter rates will move, and
where they will head to. This also has consequences for the increasingly
urgent fleet modernization.
18 HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
BBC
glift/Spliethoff
Cosco
AAL
Chipolbrok
Jumbo/SAL
UHL
Dship
Hongfa
Bahri
MACS
US Ocean
HMM
NYK
Ocean 7
Top 15 MPP-Carrier
Markanteil nach Tragfähigkeit
– ab 240 t kombinierter Krankapazität –
© Toepfer Transport
sprechenden Nischen-Player allerdings
weiter denkbar.
Zu den wenigen Konsolidierungstransaktionen
der jüngsten Vergangenheit gehört
ein Schritt der Bremer Harren-
Gruppe. Im November wurden auch die
letzten 50 % der Anteile an der US-amerikanischen
MPP-Reederei Intermarine
übernommen. Erst vor gut zwei Jahren
war die bis zu deren Insolvenz zu Zeamarine
gehörende und danach kurzzeitig
wieder selbstständige US-Reederei von
der Harren-Tochter SAL mehrheitlich
übernommen worden – mit seinerzeit
sechs Schiffen eher ein Nischenanbieter
am amerikanischen Kontinent.
Ende 2022 waren es dagegen schon
wieder 25 Schiffe, das Fahrtgebiet wurde
bis nach Südamerika und Europa
ausgedehnt. Im Jahr 2021 eröffnete Intermarine
sein zweites Büro außerhalb
der USA in Sao Paulo (Brasilien), gefolgt
von der Einrichtung einer europäischen
Basis in Odense in Dänemark
Anfang 2022. Erst kürzlich war zudem
der Asien-Spezialist WeShip übernommen
worden.
Auch nach der vollständigen Übernahme
durch Harren soll Intermarine eine
eigenständige Marke bleiben, die den
konventionellen MPP-Bereich abdeckt,
während die Hamburger Harren-Tochter
SAL und auch die SAL-Jumbo-Allianz im
internationalen Heavylift-Segment unterwegs
bleiben soll.
Auch personell ändert sich nichts:
CEO bleibt Svend Andersen. Der langjährige
Chef von BBC Cahrtering aus
Leer war beim Einstieg als CEO und
Minderheitsgesellschafter an die Spitze
von Intermarine gerückt. Auch Präsident
Richard Seeg und CFO Chad Call bleiben
nun auf ihren Posten. Geplant sei aber
durchaus eine engere Zusammenarbeit
mit den anderen Unternehmenssparten
der Gruppe, hieß es.
HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
19
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Altersstruktur MPP-Flotte / TDW
> 100 t Krankapazität
Altersstruktur MPP-Flotte / TDW
> 240 t Krankapazität
2.296.023
14%
2.535.495
15%
785.232
5%
4.054.592
25%
0 - 5 Jahre
(49 Schiffe)
6 - 10 Jahre
(172 Schiffe)
11 - 15 Jahre
(427 Schiffe)
16 - 20 Jahre
(162 Schiffe)
> 20 Jahre
(249 Schiffe)
1.072.346
15%
766.188
11%
485.894
7%
1.657.867
23%
0 - 5 Jahre
(36 Schiffe)
6 - 10 Jahre
(71 Schiffe)
11 - 15 Jahre
(188 Schiffe)
16 - 20 Jahre
(76 Schiffe)
6.737.144
41%
3.104.452
44%
> 20 Jahre
(64 Schiffe)
Relativ wenig Neubau
Auf dem Neubau-Markt hält sich die Branche nach wie vor ziemlich
zurück. Das Orderbuch ist auf nur noch 2,38 % der fahrenden
Flotte geschrumpft. Da knapp 30 % der 1.057 Einheiten bereits
über 15 Jahre und 15 % sogar über 20 Jahre alt sind, wird der Bedarf
an moderner Tonnage immer größer. Immerhin: In der Flotte
von Schiffen mit mindestens 240 t kombinierter Krankapazität
liegt das Orderbuch wenigstens bei 5,15 %. Allerdings hat auch
hier ein gutes Viertel die 15-Jahres-Marke bereits überschritten.
Zu denjenigen, die Neubauten bekommen, gehört die Leeraner
Reedereigruppe Briese mit dem Marktführer BBC Chartering.
Ende vergangenen Jahres wurde der nächste Neubau der »Ukraine«-Serie
in Dienst gestellt: Jüngstes Flottenmitglied ist die »BBC
Kherson«. Der Frachter vom Typ F500 wurde wie seine Schwestern
auf der Werft Taizhou Sanfu in China gebaut. Vor der »BBC
Kherson« waren bereits die »BBC Sebastopol« und »BBC Ukraine«
in Dienst gestellt worden. Bei einer Gesamtlänge von 147,2 m
und einer Breite von 22,8 m ist die Serie mit zwei Liebherr-
Schwergutkränen mit einer kombinierten Hebeleistung von bis
zu 500 t ausgestattet. Die MAN-B&W-Hauptmaschine sorgt für
eine Dienstgeschwindigkeit von 15 kn.
Zuvor waren 2022 weitere zwei Neubauten dieses Typs bestellt
worden. Dabei handelt es sich ebenfalls um Schwestern der »BBC
Ukraine« – die wiederum eine leicht weiterentwickelte Variante
der »BBC St. Petersburg« ist, die 2020 für die Briese-Gruppe abgeliefert
worden war. Die beiden Neubauten sollen in den Jahren
2023 und 2024 fertiggestellt werden.
Auch die Bremer Schifffahrtsgruppe Harren & Partner bekommt
noch neue Schiffe. Für die Tochter SAL wurden – gemeinsam
mit Jumbo aus den Niederlanden – 14.600-Tonner bestellt,
für die Ende 2022 einige technische Details bekannt wurden: Sie
bekommen Methanol-fähige Antriebssysteme von Wärtsilä. Gebaut
wird die »Orca«-Serie auf der Wuhu-Werft in China, mit der
auch eine Option auf zwei weitere Einheiten vereinbart wurde, die
Ablieferung ist für 2025 vorgesehen. Ihr Hybrid-System an Bord
besteht aus einer Wärtsilä 32-Hauptmaschine mit variabler Drehzahl,
die mit Methanol-Kraftstoff betrieben werden kann.
Die Finnen liefern für jedes Schiff auch das Getriebe, den Verstellpropeller
und Bug- und Heckstrahlruder Das Energiespeichersystem
basiert auf Lithium-Titan-Oxid-Batterien (LTO), die leistungsfähiger
als normale Lithium-Ionen-Systeme sein sollen. Es
kann in Kombination mit Landstrom für den vollelektrischen Hafenbetrieb
genutzt werden, heißt es. Gleichzeitig kann es als Booster
auf See verwendet werden, um Verbrauch und Mororlast-
Schwankungen verringern. Bei 15 kn soll deutlich weniger als 20 t
Kraftstoff pro Tag verbraucht werden.
Die NOx-Emissionen liegen den Angaben zufolge um 10 % unter
dem IMO Tier 3-Niveau, die EEDI Phase 3-Grenzwerte für
CO2-Emissionen werden sogar um 21 % unterschritten. Für die
Neubauten wurde eine Förderung aus dem Bundesprogramm zur
»Nachhaltigen Modernisierung von Küstenschiffen« bewilligt.
Die Schiffe messen 149,9 m x 27,2 m und verfügen sie über Eisklasse
1A und eine Polarcode-Zertifizierung.
Zwei speziell für diesen Schiffstyp konzipierte vollelektrische
800-t-Liebherr-Kräne können Ladungsteile mit einem Gewicht
von bis zu 1.600 t im Tandem umschlagen. Trotz der hohen
Kransockel von über 11 m bleiben die Gesamthöhe des Krans
und damit der Tiefgang des Schiffes bei 38 m. Die Lukendeckel
haben eine Schwerlastkapazität von 10 t/m2.
MM
Die globale MPP-Flotte
> 100t Krankapazität
Die globale MPP-Flotte
> 240t Krankapazität
> 25.000 tdw
194
6
> 25.000 tdw
85
6
20.000 - 24.999 tdw
15.000 - 19.999 tdw
53
147
aktive Flotte
Orderbuch
20.000 - 24.999 tdw
15.000 - 19.999 tdw
19
73
aktive Flotte
Orderbuch
10.000 - 14.999 tdw
5.000 - 9.999 tdw
2.000 - 4.999 tdw
69
277
319
17
10.000 - 14.999 tdw
5.000 - 9.999 tdw
2.000 - 4.999 tdw
10
92
156
15
© Toepfer Transport
20 HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
DNV
Neue Klassifikation für Deck Carrier im Heavylift-Markt
Deck Carrier werden für die MPP- und Heavylift-Schifffahrt
immer wichtiger. Angesichts der wachsenden Bedeutung und
der unklaren Klassen-Bewertung hat DNV speziell für diesen
Schiffstyp eine neue Klassen-Notation entwickelt.
Die norwegisch-deutsche Klassifikationsgesellschaft will damit
die Klassifizierung dieses wichtigen neuen Schiffstyps beschleunigen.
Deck Carrier würden in immer größerer Zahl benötigt,
um die übergroßen Komponenten – Rotorblätter,
Turmteile etc. – der aktuellen und der nächsten Generation
von Offshore-Windturbinen zu transportieren, heißt es dazu
in einem aktuellen »Maritime Impact« von DNV.
Die Elemente für die Branche werden immer größer und passen
oft nicht mehr in die Laderäume konventioneller Mehrzweck-
und Schwergutschiffe. Mit den Aufbauten am Bug, einem
großen, offenen, niedrig gelegenen Deck anstelle eines Laderaums
und starken Rumpf- und Deckverstärkungen kann
dieser Schiffstyp Ladung fast jeder Größe transportieren, ohne
die Sichtlinie von der Brücke aus zu behindern. Die relative
Einfachheit dieser Konstruktion mache sie preiswert und leicht
zu beladen, was eine schnelle Abfertigung im Hafen und niedrigere
Hafen- und Frachtkosten gewährleisten könne.
Der Wind kann das Manövrieren erschweren, wenn ein
Deck Carrier mehrere Stapel von Windturbinenblättern oder
mehrere Turmteile transportiert. Daher sind diese Schiffe
nicht für hohe Geschwindigkeiten ausgelegt und werden in der
Regel mit vergleichsweise schwachen Motoren ausgestattet.
»Da keine bestehende Schiffsklasse diese Schiffe angemessen
beschreibt, mussten sie in der Vergangenheit einzeln klassifiziert
werden. Als Reaktion auf Kundenanfragen hat DNV eine
neue Schiffstypennotation für Deck Carrier geschaffen«, heißt
es seitens der Klasse weiter.
»Die Schiffstypenbezeichnung Deck Carrier definiert spezifische
Anforderungen für diese Schiffe«, erklärt Jan Rüde, Ship
© UWL
Type Expert MPV, Hull Structure and Outfitting bei DNV. »Es
gibt spezifische Einschränkungen für den Betrieb im beladenen
Zustand, wie zum Beispiel Beschleunigungsgrenzen,
maximale Wellenhöhe und Wetterbedingungen.« Zusätzliche
Merkmale, wie dynamische Positionierung oder eine halbtauchfähige
Konstruktion, können bei Bedarf durch Hinzufügen
geeigneter Klassenvermerke berücksichtigt werden.
Die ersten Schiffe, die das DNV-Klassenzeichen Deck Carrier
tragen, die »BoldWind« und die »BraveWind«, sind beide
im Besitz von United Wind Logistics (UWL) aus der Hamburger
Schifffahrtsgruppe United Heavy Lift (UHL) und werden
vom Windenergieanlagenhersteller Vestas auf Langzeitcharter
betrieben, hauptsächlich zwischen der Vestas-Rotorblattfabrik
in Nakskov, Dänemark, und verschiedenen europäischen Häfen
oder Windparkstandorten.
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HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
21
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Grüner Schub für die Shortsea-Schifffahrt?
Einige Reeder arbeiten an der Modernisierung der Flotte, aber nur zum Teil mit innovativer
Technik. Für andere wollen die Klassifikationsgesellschaft DNV und die Responsible
Shipping Initiative (RSI), ein Projekt schwedischer Befrachter, einen Weg aufzeigen
Gemeinsam wurde eine Machbarkeitsstudie
zur Entwicklung eines
kommerziellen Rahmens für die Bestellung
umweltfreundlicher Neubauten
gestartet. Die Partner wollen so die Dekarbonisierung
vorantreiben und nicht
zuletzt den gesetzlichen Anforderungen
an die Berichterstattung über die Umweltleistung
in der gesamten Wertschöpfungskette
gerecht zu werden.
Mit einer Modernisierung der Shortsea-Flotte
könnte man vor allem in Europa
einige Effekte für den maritimen
Klimaschutz erzielen. Die Branche ist
enorm wichtig für den Warenverkehr.
So wurden beispielsweise im Jahr 2020
über 60 % aller Warentransporte in oder
aus der EU im Kurzstreckenseeverkehr
abgewickelt. Insgesamt umfasst das Segment,
wenn man Drybulk- und Mehrzweckfrachter
zwischen 1.000 und
9.999 t Tragfähigkeit zählt, nach Angaben
des Hamburger Maklers Toepfer
Transport über 2.900 Schiffe. Allerdings
sind auch über 50 % der Flotte älter als
20 Jahre, rund 25 % sogar älter als 30
Jahre. Das Durchschnittsalter liegt bei
23 Jahren und das Orderbuch umfasst
auch nur rund 6,9 % der fahrenden Flotte.
Der Bedarf an einer Modernisierung
ist also unstrittig.
Auch die RSI-Mitglieder sehen einen
großen Bedarf an umweltfreundlichen
Neubauten, um die alternde Shortsea-
rauf abzielt, die Emissionen so weit wie
möglich unter den derzeitigen kommerziellen
Bedingungen zu reduzieren. Und
das ZERO-Bulk-Konzept für Nullemissionen,
das mehr Zusammenarbeit und
längere Verpflichtungen zwischen den
Beteiligten erfordert.
In der Analyse werden verschiedene
Szenarien auf der Grundlage der bestehenden
kommerziellen Rahmenbedingungen
sowie alternative Geschäftsmodelle
wie die Zusammenarbeit
zwischen Schiffseignern und
Bunkerlieferanten und die Unterstützung
durch öffentliche Investitionen
untersucht. Sie wird auch neue Umweltvorschriften
berücksichtigen, darunter
das EU-Emissionshandelssystem für die
Schifffahrt.
»Eine der größten Herausforderungen
für eine breitere Akzeptanz alternativer
Kraftstoffe ist die Unsicherheit der
Schiffseigner darüber, was der Markt will
und wofür er bereit ist, während der Lebensdauer
eines neuen Schiffes zu zahlen«,
sagte Hannes von Knorring, Principal
Consultant bei DNV Maritime. »Den
Transportkunden fehlen möglicherweise
auch Informationen darüber, welche Optionen
zur Verfügung stehen und welche
praktischen Auswirkungen sie auf ihre
Wertschöpfungsketten haben. Wir haben
damit begonnen, die aktuellen Transportrouten,
das Frachtaufkommen, die eingesetzten
Schiffe und Häfen der teilnehmenden
Unternehmen zu kartieren,
um die logistischen und frachttechnischen
Anforderungen zu verstehen
und die Bereiche mit dem größten Potenzial
für eine umweltfreundliche Flottenerneuerung
zu identifizieren.«
Laut Tamm wurden bereits einige
mögliche Synergien erörtert, zum Beispiel
bei der Versorgung mit alternativen
Kraftstoffen und dem Zugang zu
Landstrom sowie bei der Frage, wie
2.925 Schiffe
Aktuelle europäische Shortsea-Flotte ...
22,1 Jahre
... und ihr Durchschnittsalter
25 %
Schiffe über 30 Jahre
Flotte zu ersetzen, die im Massengutverkehr
in der Ost- und Nordsee und darüber
hinaus eingesetzt wird. Es wird erwartet,
dass viele dieser Schiffe in den
nächsten fünf bis zehn Jahren das Ende
ihrer wirtschaftlichen Lebensdauer erreichen
werden. Die von der schwedischen
Verkehrsverwaltung Trafikverket
mit F&E-Mitteln geförderte Studie
zielt darauf ab, die Energiewende im
regionalen Seeverkehr zu beschleunigen,
indem Möglichkeiten für
eine umweltfreundliche Flottenerneuerung
durch die Analyse von Verkehrssystemen
und die Zusammenarbeit
mit Frachteigentümern, Reedern,
Lieferanten und Behörden ermittelt
werden.
»Trotz großer Fortschritte bei der
Verringerung unseres CO 2
-Fußabdrucks
im Landverkehr sind die Fortschritte
in der Schifffahrt nicht so groß,
obwohl diese einen großen Teil unseres
Transportbedarfs ausmacht«, sagte der
RSI-Vorsitzende Sebastian Tamm, Sustainability
& Logistics Manager bei
EFO. Die marktorientierte Initiative ist
seiner Ansicht nach »eine großartige
Gelegenheit«, Wissen auszutauschen,
Parameter und Standards zu definieren,
Gemeinsamkeiten zu finden und mögliche
Synergien zu diskutieren, um festzustellen,
was in Bezug auf den zukünftigen
Bedarf der Schifffahrt erreicht
werden kann. »Durch den Austausch
von Wissen und Informationen
können die Reeder ein besseres Verständnis
für die Anforderungen des
Marktes gewinnen, um die richtigen Investitionsentscheidungen
für Neubauten
zu treffen«, so Tamm weiter.
In der Studie werden die Folgen der
Einführung neuer Schiffe auf der
Grundlage von zwei alternativen umweltfreundlichen
Schiffskonzepten analysiert:
Das ECO-Bulk-Konzept, das da-
Schiffe effizienter genutzt werden können.
Die Beteiligten wollen besser verstehen,
welche Lösungen, die auf die Bedürfnisse
einer großen Gruppe von
Frachteigentümern zugeschnitten sind,
eingesetzt werden können. »Ich bin zuversichtlich,
dass dies in den nächsten
fünf Jahren zu standardisierten Schiffsgrößen
im Regionalverkehr führen
könnte, die unseren Transportbedarf
mit wesentlich geringeren Emissionen
decken können«, so Tamm.
22 HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
© Holland Shipyard
Unter anderem werden verschiedene Segel-Technologien häufiger von Shortsea-Reedereien für ihre Flotte genutzt
166 Schiffe
Aktuelles Orderbuch ...
Es ist auch nicht so, dass die Reedereien
der Branche nicht an »grüne« Neubauten
denken würden. In den vergangenen
Jahren galt allerdings das breit
in der Community geteilte Credo: Kein
Geld, keine Finanzpartner, keine realisierbaren
Baupreise.
Mittlerweile hat sich die Stimmung
etwas gebessert, das vergangene Jahr
brachte für viele Reeder verhältnismäßig
gute Erträge. Und im Zuge dessen
wurden auch wieder vermehrt Neubau-Aufträge
unterzeichnet.
Die europäische Shortsea-Schifffahrt
gilt als prädestiniert für innovative Antriebssysteme
auf Basis beispielsweise
von Wind- oder Batterie-Technologie.
Die relativ kurzen Transitstrecken und
die relativ gute Ausstattung in der hiesigen
Hafen-Infrastruktur machen vieles
möglich. Bislang machten sich das vornehmlich
die Fähren-Reeder zu Nutze,
doch nun gibt es auch in in der Handelsschifffahrt
etwas mehr Bewegung – wenn
auch nicht zu Gunsten des deutschen
Schiffbaus, eine prestigeträchtige Neubauserie
für die damalige, mittlerweile
insolvente Werft Fosen Yard Emden
konnte nicht realisiert werden, weil die
Werft dem Vernehmen nach die nötigen,
finanziellen Rahmenbedingungen nicht
auf die Beine gestellt bekommen hat.
6,93 %
... und sein Anteil an aktueller Flotte
Die niederländische Reederei Hartel
Shipping & Chartering baut ihre Flotte
mit drei MPP-Neubauten aus. Der Auftrag
ging an die niederländische Werft
Holland Shipyards. Die Mehrzweck-
Coaster mit einer Tragfähigkeit von
3.800 t werden gemeinsam mit dem
Partner Hudig & Veder realisiert, wie
kurz vor dem Jahreswechsel bekannt
gemacht wurde. Über den Zeitpunkt
der Ablieferung oder die Baukosten
machte die Werft bislang keine Angaben.
Die neuen Schiffe werden
89,42 m lang und 13,20 m breit und sollen
eine Laderaumkapazität von
5.530 m3 sowie ein Zwischendeck bekommen.
Ausgelegt ist das Design auf
eine höhere Projektladungskapazität,
heißt es.
Über RSI
Ziel der RSI ist die Förderung einer
verantwortungsvollen Schifffahrt
in Bezug auf Arbeitsbedingungen,
Gesundheit und Sicherheit
sowie Umwelt im Ostund
Nordseeraum. Die Initiative
besteht aus dem Energiebeschaffungs-
und Logistikunternehmen
EFO, dem Energieversorger
Stockholm Exergi, dem
Verpackungsunternehmen Billerud,
dem Stahlunternehmen
SSAB, dem Waldbesitzerverband
und der Industriegruppe Södra
sowie der Agrargenossenschaft
Lantmännen.
HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
23
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Wagenborg
4,38%
Wilson
3,74%
Vertom
2,59%
Arklow
nsa Shipping
altic Shipping
1,44%
1,41%
1,80%
Top 10 Shortsea-Carrier
– nach Tragfähigkeit –
Amasus
jnne Barends
AtoB@C
Briese
1,37%
1,10%
1,04%
0,82%
© Toepfer Transport / HANSA
Beim Antrieb setzt Hartel – die Reederei
hat bislang fünf Schiffe in der Flotte
– auf eine Kombination von Bewährtem
und Neuem: »Als Reaktion auf den
zunehmenden Fokus auf Nachhaltigkeit«,
so die Mitteilung, habe man sich
für einen dieselelektrischen Antriebsstrang
entschieden, »der den Betrieb
mit nachhaltigen Kraftstoffen jetzt und
in der Zukunft ermöglicht.« Die Neubauten
werden von zwei 374 bkW leistenden
Elektromotoren angetrieben
und haben eine installierte Gesamtleistung
von 749 kW. »Der frequenzgesteuerte
dieselelektrische Antriebsstrang
regelt die Drehzahl der Schraube
auf der Grundlage von Variablen wie
Auslastung, Wasserstand und Schifffahrtsroute,
was zu einer Kraftstoffeinsparung
von bis zu 35 % und deutlich
weniger Emissionen führt«, meinen die
Partner.
Zudem kommt, zumindest auf dem
ersten Schiff der Serie, eine Segeltechnologie
vom Unternehmen Econowind
zum Einsatz, das von der HANSA schon
vor einiger Zeit mit einem Innovationspreis
ausgezeichnet wurde. So soll der
Neubau ein sogenanntes VentiFoil-
System bekommen. Weitere Effizienzgewinne
von 8 bis 12 % sollen damit erzielt
werden.
Für die Holland Shipyards Group bedeutet
dieser Auftrag eine Rückkehr
zum Shortsea-Markt. Zuletzt war die
Werft unter anderem in anderen Segmenten
wie Fähren, Binnen- und Arbeitsschiffe
aktiv. Entworfen wurden die
neuen Schiffe vom Unternehmen Conoship.
Die Niederländer sind auch an einem
Shortsea-Neubauauftrag für eine
türkische Werft beteiligt.
Antrieb mit Windunterstützung
Auf der Gelibolu-Werft hat der Bau eines
Küstenschiffes begonnen, das diesel-elektrisch
und mit Windkraft bewegt werden
soll. Das Design stammt von Conoship,
die Ablieferung ist noch für dieses Jahr
vorgesehen. Es handelt sich um den
Startschuss einer Serie kleinerer Fluss-
See-Frachter mit einer Tragfähigkeit von
3.600 t. Sie verfügen über einen dieselelektrischen
Antrieb und sind zusätzlich
mit Segeln (VentiFoils) ausgestattet. Allein
dadurch soll der Kraftstoffverbrauch
je nach Fahrtroute jährlich um etwa 10 %
sinken. Zu einem späteren Zeitpunkt
könne auch Methanol-Generatoren und
Tanks oder eine Brennstoffzelle an Bord
installiert werden. Der EEDI des Schiffes
liege heute bereits unter den Anforderungen
der Phase 3, heißt es.
Mit Neubauten aus Indien will die
Shortsea- und Breakbulk-Reederei
Abstract: Green boost for shortsea shipping?
AtoB@C ihre Flotte modernisieren. Der
zum Schifffahrtsunternehmen ESL gehörende
Carrier wartet auf insgesamt ein
Dutzend Frachter mit Hybrid-Antrieb.
Dabei setzt AtoB@C auf die mittlerweile
gewachsene Partnerschaft mit der indischen
Werft Chowgule, bei der die
Neubauten entstehen. Die 5.350-Tonner
mit 1A-Eisklasse seien »marktführend in
Bezug auf Ladekapazität, Technologie
und Innovation«.
Die Treibhausgasemissionen pro
transportierter Frachteinheit sollen im
Vergleich zu den vorhandenen Schiffen
um fast 50 % sinken. Teil des Konzepts
sind Batteriepakete, eine Landstromlösung
und ein elektrischer Hybridbetrieb.
Unter anderem sollen die
Frachter den Hafen nur mit Strom anlaufen
und verlassen können.
Zwei Serien von Ferus Smit
Die Reederei Erik Thun und die niederländisch-deutsche
Werftgruppe Ferus
Smit setzen ihre jahrelange Zusammenarbeit
fort. Jüngstes Projekt sind zwei
Neubau-Serien für das MPP-Segment.
Some shipowners are working to modernize their fleets, in some cases with innovative
technology; for others, the classification society DNV and the Responsible Shipping Initiative
(RSI), a project of Swedish charterers, want to show a way forward. A feasibility
study was launched to develop a commercial framework for ordering green new buildings.
In this way, the partners aim to drive decarbonization throughout the value chain.
24 HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Werft und Reederei verbindet eine lange
Partnerschaft. Schon 40 Schiffe hat
Erik Thun von Ferus Smit bekommen.
Zum Schiffbauunternehmen gehören
Standorte in Westerbroek und im ostfriesischen
Leer. In der Vergangenheit wurden
Neubauarbeiten des Öfteren auf die
beiden Standorte aufgeteilt – je nach
Auslastung.
Die Schweden arbeiten bereits seit einiger
Zeit an einer Flottenmodernisierung,
sowohl im Dry- als auch im Tanker-
Geschäft. 2022 gab es das zehnjährige Jubiläum
von Thun Tankers, in diesem Jahr
feiert die Holding Erik Thun AB 85-jähriges
Bestehen. Man glaube, eine »glänzende
Zukunft« vor sich zu haben, heißt
es mit Blick auf die Neubau-Aktivitäten.
Die jetzt unterzeichneten Verträge
betreffen vier Mehrzweck-Schiffe mit
5.100 tdw und Eisklasse 1B, die nächste
Generation von »Troll Max«-Frachtern,
die für den Einsatz im Trollhätte-Kanal
und auf dem Vänern-See in Schweden
geeignet ist. Zudem wurden vier Küstentanker
mit einer Tragfähigkeit von
7.999 t für Thun Tankers bestellt. Sie
sollen die beiden zuvor bestellten Tanker
der R-Klasse ergänzen.
Alle acht Neubauten sind Teil unseres
Flottenerneuerungsprogramms und sollen
ab Oktober 2024 abgeliefert werden.
»Wir haben eine lange Tradition im
Bau, Besitz und Betrieb von Tankern und
MPP-Schiffen in verschiedenen Größen
und mit unterschiedlichen Handelsbereichen,
immer mit einem hohen Fokus auf
Ressourceneffizienz, während wir uns
auf die Bedürfnisse unserer Kunden konzentrieren«,
sagte Henrik Källsson, stellvertretender
Geschäftsführer bei Erik
Thun AB.
Die niederländische Shortsea-Reederei
Longship baut ihre Flotte aus. In der Türkei
wurde eine Neubau-Serie bestellt.
Das 2009 in Groningen gegründete
Unternehmen gab heute bekannt, dass
gemeinsam mit dem Design-Büro Ankerbeer
BV »ein innovatives Schiffskonzept«
entwickelte, Es soll den Schadstoffausstoß
reduzieren und die EU-Normen
der Stufe V für mobile Maschinen und
Geräte erfüllen.
Neubauserie von Atlas-Werft
Insgesamt vier Schiffe wurden bei der
Atlas-Werft in der Türkei bestellt. Der
erste Neubau soll nach derzeitigen Planungen
im Frühjahr 2024 abgeliefert
werden. Bislang hat Longship 17 Schiffe
mit Tragfähigkeiten zwischen 4.800 und
11.000 t in der gemanagten Flotte. Zuletzt
waren 2021 Neubauten in Auftrag
gegeben worden.
Die in der Türkei georderten Neubauten
sollen einen kastenförmigen Laderaum
mit einer lichten Lukenöffnung von
Die Reederei Longship setzt auf eine türkische Werft
81,9 m bekommen und für den Transport
von Stückgut und Projektladungen
bei offenem Laderaum geeignet sein.
Weitere Angaben zu den zentralen Abmessungen
wurden zunächst nicht veröffentlicht.
Das Rumpfdesign und das
dieselelektrische Antriebssystem sorgen
nach Angaben der Reederei »für einen
extrem niedrigen Kraftstoffverbrauch«,
da zwei Motoren mit niedriger Drehzahl
eingesetzt werden, um eine möglichst effiziente
Verbrennung zu erreichen. Der
kraftstoffsparende Hauptantrieb soll eine
Verbrauchsreduzierung um etwa 45 % im
Vergleich zu den derzeit dominierenden
Schiffstypen ähnlicher Größe ermöglichen.
Das hybride Antriebssystem, das zwei
Azimut-Strahlruder mit niedrigen
Drehzahlen und Festpropellern mit großem
Durchmesser antreibt, kann für
den Betrieb mit alternativen Kraftstoffen
nachgerüstet werden. Bei Ablieferung
werden die Schiffe die Klassenzulassung
Methanol C als Hybrid -
alternative tragen.
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SCHIFFFAHRT | SHIPPING
»Eine Wahl, die
ich immer wieder
treffen würde «
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Das WISTA-Netzwerk kennt Claudia Paschkewitz schon lange. Für eine Mitgliedschaft
entschied sich die Geschäftsführerin des deutschen Standortes von Columbia
Shipmanagment im Jahr 2019. Seitdem will sie es nicht mehr missen
Seit wann sind Sie mit der Schifffahrt verbunden
und wie sind Sie dazu gekommen?
Claudia Paschkewitz: Familiär habe ich
keine Berührungspunkte mit der Schifffahrt
gehabt. Ein wichtiges Kriterium bei
der Berufswahl war ein internationaler
Charakter und das führte mich zur
Schifffahrt. Eine Wahl, die ich immer
wieder treffen würde. Es ist eine sehr vielseitige
Industrie mit aktuellem Bezug
und interessanten Menschen.
Wie sieht Ihr beruflicher Alltag aus?
Paschkewitz: Geprägt durch meine verschiedenen
Positionen ist mein beruflicher
Alltag sehr vielfältig. Geschäftsführertätigkeiten,
die Arbeit im Bereich
»Diversität und Inklusion« sowie die
Ausbildungsleitung bieten viele verschiedene
Aufgaben. Wichtig ist mir dabei,
nicht den Menschen aus dem Fokus
zu verlieren. Das Zwischenmenschliche
hat für mich einen sehr hohen Stellenwert.
Ich mag den Austausch, die Interaktion.
Das gibt mir sehr viel. Wir dürfen
nie vergessen: Alle Mitarbeiter zusammen
ergeben das Unternehmen.
Wie war Ihr Weg zu WISTA?
Paschkewitz: WISTA ist mir schon seit
vielen Jahren ein Begriff, aber erst die steigende
Präsenz und die vermehrten Aktivitäten
in den letzten Jahren haben wirklich
mein Interesse geweckt. Seit 2019 bin
ich nun Mitglied und möchte das auch
nicht mehr missen, denn ich bin nun um
viele interessante Kontakte und Veranstaltungen
reicher. Ich freue mich, dass
viele meiner Kolleginnen in der Columbia-
Gruppe aktive Mitglieder in den WISTA-
Verbänden ihres jeweiligen Landes sind.
Unser Unternehmen sieht es als Selbstverständlichkeit
an, uns dabei zu unterstützen.
Wenn Sie nicht arbeiten, was beschäftigt
Sie dann?
Paschkewitz: Für mich ist es wichtig einen
Ausgleich zu finden. Das erreiche ich
über Bewegung; Joggen oder Walken
sind für mich von sehr hoher Bedeutung.
Das in Verbindung mit der Natur gibt
mir eine gute Balance. Meine Familie hat
einen hohen Stellenwert, genauso wie das
Zusammensein mit Freunden. Genießen
kann ich aber auch das Alleinsein. Zeit,
in der ich neu fokussieren kann.
HANSA and WISTA empower women in the maritime industry
Im Rahmen einer exklusiven Partnerschaft mit dem deutschen Verband der Women’s International Shipping & Trading
Association porträtiert die HANSA in regelmäßigen Abständen ein Mitglied vom WISTA Germany e.V.
26 HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Was bedeutet für Sie »Diversität in der
Arbeitswelt«?
Paschkewitz: Diversität in der Arbeitswelt
bedeutet für mich, dass wir Vielfältigkeit
zulassen. Jeder kann seine beruflichen
Potenziale entfalten unabhängig
von seiner Herkunft, seinem Geschlecht
und allen anderen Unterscheidungsmerkmalen.
Das ermöglicht eine Vielfalt
von Perspektiven, unterstützt Innovationen
und Problemlösungen. Zur
Talentsicherung ist Diversität ein wichtiger
Aspekt, da es für das Fachpersonal einen
immer größeren Wert darstellt.
Letztendlich sollte die Diversität in der
Arbeitswelt ein Spiegelbild der Gesellschaft
sein. Um aus einem größeren Bewerberpool
schöpfen zu können, ist dies
ein weiterer Grund die Vielfalt im beruflichen
Umfeld zu fördern.
Was ist Ihr Beitrag zur Diversität?
Paschkewitz: Für die Columbia Gruppe ist
Diversität ein wichtiger Bestandteil der
Firmenkultur und als Grundwert definiert.
Wir sehen eine klare Verpflichtung,
Diversität und Inklusion zu fördern. Als
Columbia Group Director for Diversity
and Inclusion initiiere und unterstütze ich
diese Prozesse in unserem Unternehmen.
Dies ist nur unter Einbeziehung aller Mitarbeiter
möglich, denn nur gemeinschaftlich
kann man eine Kultur gestalten
und leben. Das bedeutet für uns
unter anderem Webinare zu veranstalten –
zum Beispiel zum Thema Wertschätzung,
Mitarbeiterinterviews zu führen, um verschiedene
Perspektiven kennenzulernen,
Förderprogramme zu entwickeln, »Diversity
and Inclusion« (D+I)-Newsletter zu
publizieren. Ganz aktuell arbeiten wir daran,
eigene D+I-Trainings zu entwickeln.
Das machen wir in einer wunderbaren Zusammenarbeit
mit OneLearn Global und
Mental Health Support Solutions. Das sind
nur einige wenige Beispiele auf unserem
Weg, den wir aktiv gemeinsam mit allen
Mitarbeitern gehen.
Was könnten Unternehmen in der maritimen
Branche noch tun, um mehr Diversität
zu erreichen?
Paschkewitz: Ich betone immer wieder,
wie wichtig ein Zuhören ist. Dadurch lernen
wir, können uns Anregungen holen
und letztendlich Veränderungen umsetzen.
Wir müssen insbesondere der jungen
Generation zuhören, um die Branche
auch für Nachwuchskräfte interessant zu
gestalten.
Auch sollten wir uns mit anderen Industrien
vernetzen und austauschen. Wir
haben mit Columbia in Deutschland die
Charta der Vielfalt gezeichnet und profitieren
so von einem großen Netzwerk
und Ideenpool. Es bereichert unsere
D+I-Kultur sehr, dass unsere Auszubildenden
und Studenten an der diesjährigen
Diversity Challenge teilnehmen,
die von der Charta der Vielfalt initiiert ist.
Attraktivität für den vielfältigen Talentpool
erreichen wir aber auch über eine
Diversität unserer Dienstleistungen
und Produkte. Bei den großen Veränderungen
um uns herum, darf kein
Stillstand entstehen, Innovation und
Dynamik ist gefordert. Ich freue mich,
dass die Columbia Group diesen Weg erfolgreich
geht und ihren Kunden zahlreiche
maritime Dienstleistungen über eine
Serviceplattform bieten kann.
Interview: Anna Wroblewski
Über Claudia Paschkewitz
• Seit 1991 ist Claudia Paschkewitz
in verschiedenen Funktionen
in der Columbia Group
tätig.
• 2018 wurde sie zur Geschäftsführerin
der Hanse Bereederung
GmbH ernannt.
• Im Februar 2022 übernahm sie
die Position als Group Director
Diversity and Inclusion.
• Zusätzlich zu diesen beiden
Funktionen ist Claudia Paschkewitz
seit November 2022
Geschäftsführerin der Columbia
Shipmanagement (Deutschland)
GmbH.
Über Columbia
• Die 1978 gegründete Columbia
Group bietet eine integrierte
Plattform für maritime Dienstleistungen,
die Management,
Logistik, Procurement, Technologieentwicklung,
IT, Besatzung,
Catering und Training
umfasst. Damit bietet das Unternehmen
One-Stop-Shop-
Lösungen für eine umfassende
Betreuung maritimer Assets.
• Columbia ermöglicht es damit,
flexible Pakete auf Basis von
modularen Dienstleistungen
anzubieten, die speziell auf jeden
Kunden zugeschnitten
werden können.
• Columbia hat mehr als 16.000
Mitarbeiter weltweit und über
470 Schiffe im Management.
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HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
27
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Cargo fires in focus of insurers
Time and again, serious fires occur on ships, be it container vessels or car carriers for
example – not least to the chagrin of insurers. Calls and appeals from the market for more
fire protection and better regulation are growing louder again
One of the most severe fire disasters will remain in
the memory of the local shipping industry for a long
time: The »MSC Flaminia« case from 2012
© Havariekommando
28 HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Fire and explosion incidents cause the
most expensive insurance claims in
the marine industry, while at a time of rising
exposures and inflation, cargo damage
is the most frequent cause of loss,
according to the recently published report
of Allianz Global Corporate & Specialty
(AGCS). The marine and cargo insurer
analyzed more than 240,000 marine insurance
industry claims worldwide between
January 2017 and December 2021,
worth approximately 9.2 bn € in value.
»The number of fires on board large
vessels has increased significantly in recent
years, with a string of incidents involving
cargo, which can easily lead to the
total loss of a vessel or environmental
damage,« said
Régis Broudin, Global
Head of Marine Claims at
AGCS.
Fires accounted for 18 %
of the value of marine
claims analyzed (equivalent
to around 1.65 bn €)
compared with 13 % for a
five-year period ending
July 2018. A contributing
factor to this increase of
fire risk on board vessels is often misdeclared/non-declaration
(of) dangerous
cargos, while a recent increase in engine
room fires may reveal some underlying
risk around crew competencies. The potential
dangers that the transportation of
lithium-ion batteries on vessels pose only
add to these concerns, with AGCS having
already seen a number of incidents.
The development is causing more and
more anger and incomprehension in the
insurance industry. For some time now,
there have been various attempts to improve
the safety framework conditions in
shipping. Towards the end of last year, the
TT Club finally made a new push. TT
Club is an independent provider of mutual
insurance and related risk management
services to the international transport
and logistics industry. Founded in
1968, the Club has more than 1,100
Members, spanning container owners
and operators, ports and terminals, and
logistics companies, working across
maritime, road, rail, and air.
In a message to the market, it says »TT
Club is continuing its battle to convince
cargo interests, supply chain professionals
and enforcement agencies that
the responsibility for mitigating container
ship fires is shared by numerous
entities involved from end to end of the
entire global supply chain.« With its estimated
sixty-day average occurrence of
serious fires being maintained by the
»Zim Charleston« fire in August and the
»TSS Pearl« in the Red Sea in early October,
TT urged a more comprehensive
approach to arresting the trend.
»There were significant lessons coming
from the sad incident on the ›MSC Flaminia‹,
which cost the lives of three seafarers,
particularly from the subsequent
legal proceedings that adjudged the
shipper and NVOC responsible for root
cause errors,« said TT’s Peregrine Storrs-
Fox. »Despite the biennial updates to the
IMDG Code, including multiple arising
»We are continuing our battle to convince cargo
interests, supply chain professionals and enforcement
agencies that the responsibility for mitigating container
ship fires is shared by numerous entities involved from
end to end of the entire supply chain«
Statement of TT Club
from this particular incident, the judge’s
assessment that the regulations merely
set the ›baseline‹ for good practice remains
utterly true today.«
According to the TT Club, ensuring
compliance with the latest mandatorily
applicable version of the IMDG Code is
essential as a minimum standard for all
those shipping dangerous goods by sea.
But the liability judgement in the »MSC
Flaminia« case made it clear that regulations
merely set the baseline. »This is an
important statement to which any entity
inclined to rely solely on the letter of the
law when consigning dangerous goods,
would do very well to pay heed,« commented
Storrs-Fox.
TT advocates a comprehensive approach,
striving to bring an understanding
of all the factors contributing to
these fires to everyone involved in the
movement of cargo in containers and
therefore underlining their responsibilities
for safety.
Errors, misunderstandings, misdeclarations
and inadequate packing and
securing are described as lying at the
heart of many significant incidents, both
at sea and in storage facilities.
Movement of
cargo is initiated in the
trading of goods – sellers
and buyers – who instruct
packers and
whoever becomes the
shipper. »They have a
duty of care as much as
the packers, warehouse
operators, forwarders,
logistics companies, carriers
of all modal types,
cargo handlers and terminal operators.
Attention to accurate classification and
declaration are critical to improve certainty
of outcome from end to end. This
requires truth as much as awareness of
regulations and sound safety practices.«
Along with its sister insurer, the UK
P&I Club, TT Club has recently updated
its guideline publication, »Book it Right,
Pack it Tight«. It is intended to provide
key insights for all involved in dangerous
goods’ shipments, including a clear ex-
Top causes of loss by value of claims in marine
© AGCS
HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
29
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Fire-fighting operations on container ships are sometimes complicated
posé of the more technical aspects of the
IMDG Code. The aim is to influence
higher standards of compliance by assisting
all involved to understand their own
duties and the duties of their contractual
partners.
The insurer thinks that the broader aspects
of packing cargo in general are
closely related to the issues specific to
dangerous goods. While the IMO/ILO/
UNECE Code of Practice for Packing of
Cargo Transport Units (CTU Code) remains
non-mandatory international law,
it is clearly referenced from the IMDG
Code. Through its participation in the
Cargo Integrity Group, TT has contributed
to work on the »CTU Code – a
quick guide«. It was updated to assist
those responsible for packing containers,
»Höegh Xiamen« had to be scrapped after a serious fire in 2022
accurately declaring details of their contents
in order to access the guidance contained
in the voluminous CTU Code
itself more easily.
TT’s campaign to influence all parties
continues with a series of webinars in 2023
on the subject of container ship fires and
the ongoing efforts to prevent them. The
intent is to attract awareness and debate
particularly around innovations that
could materially improve the risk. »The
complexities of the global container trades
increase rather than diminish,« said
Storrs-Fox. »No one entity can surmount
the dangers of these horrific fires, as a
consequence it is essential that the entirety
of the risk faced should be embraced by all
involved through the supply chain if they
are to be successfully reduced.«
© Havariekommando
© US Coast Guard
Apart from fires onboard container
ships, AGCS notified another recent
trend: The threat posed by Li-ion batteries
in electric vehicles or cargo that is
not stored, handled or transported correctly.
Highly inflammable, they have
been implicated in a number of car carrier
(and also container ship) fires in recent
years. A battery fire was reported to
have been a contributing factor in the
March 2022 sinking of RoRo carrier »Felicity
Ace« in the Atlantic Ocean, along
with its cargo of 4,000 vehicles. In June
2020, a fire on the car carrier »Höegh
Xiamen« in Florida was attributed to a
failure to properly disconnect and secure
vehicle batteries.
Li-ion batteries have also caused fires
in shipping containers, often where shipments
have been mis-declared as mobile
phone accessories or spare parts. In January
2020, a fire on the container ship
»Cosco Pacific« was attributed to the
combustion of a Li-ion battery cargo
which was not properly declared. In 2022,
the US Coast Guard issued a safety alert
about the risk posed by Li-ion batteries
following two separate container fires.
Li-ion battery and electric vehicle fires
burn more ferociously, are difficult to extinguish,
and are capable of spontaneously
reigniting hours or even days
after they have been put out, warns
AGCS, stating that »most ships lack the
suitable fire protection, firefighting capabilities,
and detection systems to tackle
these fires at sea, which has been made
more difficult by the dramatic increase in
ship size.«
Given the difficulties involved in extinguishing
battery fires at sea, companies’
primary focus should be on loss prevention.
Measures to consider include
ensuring staff/crew receive adequate
training and access to appropriate firefighting
equipment, improving early detection
systems and developing hazard
control and emergency plans.
»Shipping losses may have more than
halved over the past decade (54 total
losses (above 100 GT) at the end of 2021
compared to 127 at the end of 2012, but
fires on board vessels remain among the
biggest safety issues for the industry. The
potential dangers that the transportation
of Li-ion batteries pose if they are not
stored or handled correctly only add to
these concerns, and we have already seen
a number of incidents,« explains Captain
Rahul Khanna, Global Head of Marine
Risk Consulting at AGCS. MM
30 HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
Zur Unternehmensgruppe Tamm Media gehören namhafte und traditionsreiche Verlage. Im Schiffahrts-Verlag
HANSA mit Sitz in Hamburg erscheinen mit »HANSA – International Maritime Journal«
und »Binnenschifffahrt« monatlich zwei der führenden maritimen Publikationen im deutschsprachigen
Raum. Wir berichten in Print und Online – national wie international – über alle relevanten Ereignisse
und Themen aus einem breitgefächerten Themenspektrum – von der Schifffahrt über Schiffstechnik,
trimodale Logistik bis hin zu Offshore, Meerestechnik, Finanzierungs- und Versicherungsthemen.
Für unsere Redaktion suchen wir zum nächstmöglichen Termin einen/eine
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schreibst bzw. redigierst Texte aller journalistischen Stilformen – stets mit Blick auf die Relevanz für
unsere Zielgruppe und eine Verwertung sowohl in unseren Print-Ausgaben als auch in den digitalen
Kanälen.
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sowie möglichst erste praktische Erfahrungen im Print- und/oder Online-Journalismus gesammelt.
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Dein Wissen zu erweitern.
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Bewerbung per E-Mail an bewerbung@hansa-online.de
Ansprechpartner für Rückfragen:
Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co KG | Chefredaktion | Krischan Förster
Stadthausbrücke 4 | 20355 Hamburg | Tel.: +49 40 707080-206
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Das Brandrisiko auf Schiffen steigt
Auf das steigende Brandrisiko auf Containerschiffen verweist der Deutsche Nautische
Verein in seinem jüngsten Positionspapier. Der Arbeitskreis »Sicherheit auf See und an
Bord« im Ständigen Fachausschuss (StFA) hat entsprechende Empfehlungen vorgelegt
Im Mai 2021 entzündete sich die Ladung an Bord des Containerschiffes »X-Press Pearl« (2.700 TEU) vor Sri Lanka. Nach zwei Wochen sank das Schiff
© Sri Lanka Air Force
Das Thema »Containership Fire Safety«
steht nach einer ganzen Reihe
von Bränden und Verlusten in der Containerschifffahrt
auf der aktuellen Agenda
der International Maritime Organisation
(IMO): Im Unterausschuss SSE (Ship
System & Equipment) sollen Änderungen
zur SOLAS (International
Convention for the Safety of Life at Sea,
1974) und zum FSS-Code (International
Code for Fire Safety Systems) erarbeitet
werden. In fünf Jahren, also zum 1. Januar
2028, sollen die Änderungen dann verbindlich
vorgeschrieben werden.
Das mit der Einsetzung einer Expert
Group verfolgte Ziel sei es, nicht nur auf
Branddetektion und Bekämpfung zu setzen,
sondern auch auf die Ursachenvermeidung
(z.B. Deklarierung und Transportbestimmung
für bestimmte gefährliche
Güter), wodurch im Ergebnis gegegenfalls
auch Maßnahmen stehen
könnten, die über die bloßen Änderungen
zu SOLAS Kapitel II-2 und
dem FSS-Code hinausgehen.
Nach Erkenntnisse des Versicherers
Allian (AGCS) entfielen zuletzt 18% des
Werts aller analysierten Schiffsschäden
(entspricht etwa 1,65 Mrd. €) auf Brände
Uwe-Peter Schieder,
Leiters des DNV-Arbeitskreises
an Bord – verglichen mit 13 % im Fünfjahreszeitraum
bis Juli 2018.
Häufig sei eine Falsch- bzw. Nichtdeklaration
(gefährlicher) Ladung der
Grund, während die jüngste Zunahme
von Bränden im Maschinenraum möglicherweise
auf mangelnde Kompetenzen
der Besatzung hindeute, heißt es. Zudem
drohen potenzielle Brandgefahren durch
den wachsenden Transport von Lithium-
Ionen-Batterien auf Schiffen.
© DNV
Der Deutsche Nautische Verein (DNV)
hat jetzt in seinem jüngsten Positionspapier
zu »Feuerlöschsystemen auf Containerschiffen«
für kommende Neubauten
folgende Lösungsansätze empfohlen:
• das konstruktive Einrichten von
Brandabschnitten unter Deck,
• das Aufteilen des Oberdecks in Brandabschnitte
und
• das Einbauen von Brandmeldeanlagen
in allen Bereichen.
Diese Vorschläge seien nur Einzelmaßnahmen,
die durch andere Ergebnisse
und alternative Lösungsansätze noch laufender
Studien zu Containerschiffsbränden
ergänzt werden müssten, heißt
es in dem Papier.
Vorrangiges Ziel dieser Empfehlungen
seien die schnellere und wirkungsvollere
Eindämmung des Feuers und damit ein
verringerter Einsatz von Löschwasser,
was eine geringere Umweltbelastung zur
Folge habe. Zweites Ziel sei es, Leben und
Gesundheit der Seeleute zu schützen,
schreibt der DNV.
Das Positionspapier kann auf der DNV-
Website unter www.dnvev.de eingesehen
und heruntergeladen werden.
32 HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
The most modern fleet,
shaping a sustainable future
Passing the famous Castle “Pfalz”, since six centuries safe in the waters of the River
Rhine, one of Europe´s busiest waterways – the new gastanker M/T “Slot Dover”
from GEFO. Four new sister vessels in 2022 and 2023: Slot York, Schloss Imola,
Schloss Quedlinburg, Schloss Tramontana. All five new gastankers with Stage V
engines according to new EU-standards and SCR-Catalysts. Most modern technology
sets new benchmarks in their class by reducing hydrocarbons by 81 %, nitrogen
oxides by 97 % and particulate matters by 95 %.
One tanker of the fleet of 150 tankers belonging
to GEFO. 26 new build to reduce pollutant emissions.
Which tanker will sail for you?
HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
www.gefo.com
33
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Getting water where it’s needed
Container fires remain a major concern for the industry. A solution for actually
extinguishing the fire inside a burning container, instead of just doing boundary
cooling, is experiencing a rapid uptake now
There have been over 70 reported fires on container ships
alone in the past five years, insurer Allianz Global Corporate
& Specialty (AGCS) recently reported. 2022 saw major fires onboard
the container vessels »TSS Pearl« and »Zim Charleston«.
The International Union of Marine Insurance has called for ship
design and fire-fighting equipment improvements on Ultra Large
Container Ships (see page 30).
Container fires usually burn inside of a closed box, somewhere
in a stack on a container vessel. In the best case, firefighters can
open the box door and spray water or foam directly on the burning
cargo. If the box remains closed, the fire will burn until it runs
out of combustible material – unless it doesn’t set surrounding
boxes on fire. The fires can be the result of non- or misdeclaration
of hazardous cargo. Opening a container’s door to get
directly to the fire can thus pose another risk for firefighters.
Where conventional solutions use »boundary cooling« to dowse
fires from outside the container, the firefighting device HydroPen
is designed to attack the fire at the source. The combined drill and
spray unit which penetrates the door of the box before extinguishing
the fire inside. The system is made up of a steel plate that is attached
to a ship’s hose and raised on a telescopic arm by a single
crew member. The plate is then hooked onto the container door –
the door side of a box has to be accessible – and the water pressure
alone powers its drill and spray nozzle. Basically, a water turbine
drives a hole saw that cuts a hole into the container’s door. Once
the hole is established, the system switches to spray mode, spraying
water, foam or CO 2 through the hole right into the burning box.
The telescopic pole reaches as high as 12.5 m. Operated from a
lashing bridge, the range can be extended even further. »The containers
on top of the stacks are often empties or usually contain
only a small amount of cargo«, Lasse Boesen of Viking Lifesaving
Equipment told HANSA. »It takes only ten seconds to mount it to a
container within reach, 2,5 minutes if the pole has to be used,« he
said. The operation inside a cargo hold is more delicate than on an
above-deck stack, but possible. Viking recommends two HydroPen
Systems per vessel for container ships. But the device could also be
interesting for offshore vessels that have a number of containers on
board.
The combined drill and spray unit penetrates the door
before extinguishing the fire at the source
HydroPen was founded in 2016 and acquired by Viking in 2021
when the need for new solutions was on the rise across the industry.
From its official launch at SMM 2018, Viking had already become
HydroPen’s exclusive distributor. Speaking to HANSA at
SMM 2022, Viking reported a strong uptake in market interest in
the system.
Danish shipping giant Maersk adopted the HydroPen container
firefighting system in August 2022. The world’s second largest
container shipping company opted for full-scale implementation
of the system, equipping its entire fleet of owned
vessels. Later in 2022, Viking secured a major order for HydroPen
from French CMA CGM Group that aims to adopt the solution
across its entire fleet. In 2020, CMA CGM ordered HydroPen sets
to equip its larger containerships. The latest order means that
CMA CGM will use the system on over 270 ships.
Besides ships, Viking also sees opportunities in land based
applications such as container terminals or yards or transshipment
rail stations – places where a lot of containers can be located
at a time.
fs
© Viking
Approved up to 500 mm
shaft diameter
34 HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
Die HANSA im Blickpunkt
Zur Person: Niels A. Lange
– seit 2021 Geschäftsführer beim
Hamburger Antriebsspezialisten
Jastram
– zuvor rund fünf Jahre Geschäftsführer
bei Schottel Hydro in Spay
– von 2011–15 Leiter des Josef-
Becker-Forschungszentrums bei
Schottel
– nach Abschluss seines Schiffbau-
Studiums an der Technischen
Universität Hamburg-Harburg
war Lange dort Wissenschaftlicher
Mitarbeiter am Institut für
Fluiddynamik und Schiffstheorie
(2005–2011)
»Junge Leute für die maritime Branche begeistern!«
»Long awaited trip to East Asia – Eine besondere
Exkursion der Fachschaft Schiffbau
›H.F. Latte‹ der TUHH« – dies ist der
Titel eines Artikels, den Niels A. Lange
2008 in der HANSA veröffentlicht hat. Der
damalige Studienfachberater berichtete
zusammen mit einem Kollegen über eine
Studienreise nach China und Südkorea.
Doch die HANSA kannte der jetzige Jastram-Geschäftsführer
schon vorher. Das
Fachmagazin begleitet ihn seit seinem Studiumsbeginn
im Jahr 1998. Schon damals
war die HANSA Pflichtlektüre für den
Schiffbau-Studenten.
Noch heute nimmt er das Heft regelmäßig
in die Hand. Und zwar im wahrsten
Sinne des Wortes, denn Lange ist ein Print-
Fan. »Es ist eine andere Art des Lesens.
Man nimmt sich bewusster Zeit«, sagt er.
Digital hingegen holt er sich seine täglichen
Brancheninformationen aus dem
Newsletter HANSADaily. Dieser sei »in
Bezug auf Aktualität und Umfang in
Deutschland konkurrenzlos«.
Umweltverträglichkeit im Fokus
Themen, die für Lange derzeit insbesondere
im Fokus stehen, sind technologische
Entwicklungen. Hier sei »viel
in Bewegung«. Vor allem im Bereich alternative
Antriebe und Energiequellen. Sein
Interesse an den technischen Trends ist
aber viel breiter. Für ihn ist die Umweltverträglichkeit
eines Schiffes am wichtigsten,
erklärt er. Und bei diesem Thema geht
es nicht nur um Schadstoffemissionen,
sondern auch beispielsweise um Lärm. Zu
einem umweltfreundlichen Schiff gehört
eben auch, dass es leise und vibrationsarm
ist. Zum einem, um der Besatzung mehr
Komfort zu bieten, zum anderen auch, um
die Meeresumwelt vor Lärmeintrag zu
schützen. In diesem Zusammenhang verweist
Lange auf die IMO-Lärmemissionsrichtlinie.
Die 2014 in Kraft getretene Verordnung
soll in diesem Jahr für bestimmte
Fahrtgebiete verschärft werden.
Ein weiteres Thema, das den Firmenchef
derzeit beschäftigt – wie viele andere
auch – sind die Schwierigkeiten in den
Lieferketten. Die Lieferzeiten seien viel
länger geworden und der Einkauf ist dadurch
schwer planbar. Jastram konnte
die Lieferprobleme bislang abfangen, berichtet
er. Dennoch, die Art und Weise
einzukaufen und die Vorratshaltung für
Teile habe sich in den letzten Monaten
stark verändert.
Es gibt noch einen dritten Punkt, mit
dem sich der Manager derzeit stark befasst.
Und auch damit ist er nicht allein,
nämlich der Fachkräftemangel. Mittlerweile
sei es nicht nur schwer, Studienberufe
zu besetzen, sondern auch Stellen,
für die eine Ausbildung erforderlich ist.
Hier fehlen insbesondere Industriekaufleute,
Groß- und Außenhandelsleute
oder auch Monteure.
Deckt die HANSA die Themen, die
ihn momentan umtreiben, ausreichend
ab? Die technischen Entwicklungen sind
seiner Meinung nach gut abgebildet. Die
Lieferkettenproblematik sei beim
VDMA Marine and Equipment gut aufgehoben,
so der Jastram-Chef.
Mehr würde er gerne zum Thema
Fachkräftemangel lesen. Allgemein wäre
aus seiner Sicht ein Schulterschluss von
Unternehmen, Hochschulen, Verbänden,
Politik und Medien wünschenswert,
um das Thema Personal stärker in
den Fokus zu rücken. Man müsse mehr
junge Menschen für Berufe in der maritimen
Branche begeistern und ihnen zeigen,
wie reizvoll, verantwortungsvoll
und faszinierend ein Job in der Schiffbauindustrie
sein kann.
BEWERTUNG
AKTUALITÄT
THEMENSPEKTRUM
KOMPETENZ
RELEVANZ
LAYOUT / GESTALTUNG
VERSTÄNDLICHKEIT
GESAMTEINDRUCK
HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
35
KARRIERE | CAREER
Nor-Shipping sucht die besten Talente
Wenn im Juni die Messe in Oslo wieder ihre Pforten öffnet, wird ein Fokus erneut auf junge
Spezialisten gelegt. Gemeinsam mit der international aktiven NGO YoungShip wird der
»Young Entrepreneur Award« vergeben. Bewerbungen sind ab sofort möglich
Herausforderungen in maritime Geschäftschancen
zu verwandeln, Arbeitsplätze
zu schaffen, die Effizienz zu steigern,
bewährte Verfahren einzuführen
und Nachhaltigkeitsfragen anzugehen.
Der Gewinner wird bei der Nor-
Shipping-Eröffnungsfeier im Osloer Rathaus
am 5. Juni bekannt gegeben.
Nach der Preisverleihung wird der Gewinner
über die Branchennetzwerke von
Nor-Shipping und YoungShip bekannt
gemacht und erhält außerdem eine Ausstellungsfläche
in der Blue Economy Hall
in Lillestrøm während der Hauptausstellung,
die vom 6. bis 9. Juni stattfindet.
Bei der letzten Nor-Shipping ging der Preis an....
Talentierte Führungskräfte, Innovatoren
und leitende Angestellte unter
40 Jahren können sich um die Anerkennung
der Branche bewerben. Die
globale Initiative geht in ihr mittlerweile
zehntes Jahr. 2022 war Christiaan Nijst,
Mitbegründer und Direktor des niederländischen
Unternehmens Value Maritime,
ausgezeichnet worden. Die Gewinner
bekommen unter anderem die Möglichkeit,
sich auf der Nor-Shipping der
gesamten Branche zu präsentieren.
»Dies ist immer eine der am meisten
erwarteten ›Enthüllungen‹ auf der Nor-
Shipping«, sagte Per Martin Tanggaard,
Director External Relations der Messe,
anlässlich der Bekanntgabe. »In vielerlei
Hinsicht gewährt die YEA-Auszeichnung
der Branche einen Blick in die Zukunft –
sie zeigt nicht nur die Führungskräfte
von morgen, sondern auch die bahnbrechenden
Lösungen, die dringende Herausforderungen
lösen und neue wirtschaftliche
Werte schaffen können.«
In dieser Hinsicht biete der Preis eine
große Chance, sowohl für Neueinsteiger
als auch für etablierte Branchenakteure.
Er soll jungen Talenten Zugang zu der
»Werbeplattform ihrer Träume« verschaffen,
während er erfahrenen Entscheidungsträgern,
die sich in einem sich
schnell verändernden Markt Vorteile verschaffen
wollen, Möglichkeiten für Geschäfte,
Investitionen und Partnerschaften
aufzeigt. »Wie es sich für eine
solche Veranstaltung gehört, ist der
Wettbewerb immer sehr intensiv, und die
besten jungen Köpfe der Branche kämpfen
um Anerkennung. Ich kann es kaum
erwarten, die Einsendungen zu sehen«,
so Tanggaard weiter.
Wenn die Bewerbungen eintreffen,
wird es die Aufgabe von YoungShip sein,
die Jury zu leiten, die mit der Bewertung
der Nominierungen beauftragt ist. Gesucht
werden herausragenden Einzelpersonen
und Teams, die in der Lage sind,
Ein »Chancencocktail«
Der letztjährige Gewinner Nijst bestätigte
den Nutzen: »Die Messe hat den Bekanntheitsgrad
von Value Maritime und
unserem Plug-and-Play-Gasreinigungssystem
Filtree in der Branche erhöht.«
Value Maritime sei ein relativ junges Unternehmen
Obwohl man sich in den eigenen
Schlüsselsegmenten gut etabliert
habe, stehe man vor einer Herausforderung,
wenn es darum geht, auf globaler
Ebene wirklich Wellen zu schlagen.
»Der ›Young Entrepreneur Award‹ hat
dazu beigetragen, das Unternehmen und
unsere patentierte Technologie auf eine
neue Grundlage zu stellen. Er hat direkt
... Christiaan Nijst, Gründer und Direktor von Value Maritime aus den Niederlanden
© Nor-Shipping
36 HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
KARRIERE | CAREER
dazu beigetragen, dass neue Kontakte
und Beziehungen geknüpft wurden, die
letztendlich zu einem Geschäftserfolg
geführt haben. Ich würde die Teilnahme
jedem empfehlen, der seine Entwicklung
auf die nächste Stufe bringen möchte«, so
Nijst weiter.
Zu den früheren Gewinnern gehören
außerdem Namen wie Boyen Slat, Gründer
von Ocean Cleanup, Tuomas Riski,
CEO von Norsepower, Agnes Árnadóttir
und Espen Larsen-Hakkebo, CEO und
CFO des Tourismusunternehmens Brim
Explorer, sowie Tor Østervold, Gründer
von ECOsubsea.
Neue Perspektiven gefragt
»Junge Unternehmer haben oft den Weitblick,
das Verständnis und die Fähigkeit,
festgefahrene Herausforderungen der
Branche aus völlig neuen Perspektiven
anzugehen und so nicht nur Lösungen,
sondern auch einen echten geschäftlichen
Nutzen zu schaffen«, sagte Lene Osen Osnes,
Generalsekretärin von YoungShip International.
»Es kann jedoch ein harter
Kampf sein, ihnen die Aufmerksamkeit
zu verschaffen, die sie verdienen.«
Genau darum soll es bei dem Preis gehen.
Er soll die Kluft zwischen den Generationen
überbrücken und einer ganzen
Reihe von Akteuren die Tür zu neuen
Möglichkeiten öffnen. »Wir freuen uns,
den Preis erneut zu unterstützen und die
nächste Generation von Branchenführern
ins Rampenlicht zu rücken. Wenn Sie unter
40 sind und sich in der maritimen
Wirtschaft einen Namen machen wollen,
dann ist das Ihre Chance!«, so Osnes.
Neben dem YEA werden auf der Nor-
Shipping, die in diesem Jahr unter dem
Motto #PartnerShip steht, auch der »Next
Generation Ship Award« und der »Ocean
Solutions Award« vergeben.
Neben den Preisverleihungen erwartet
die internationalen Besucher eine
22.000 m 2 große Hauptausstellung und
ein Begleitprogramm, das die Ocean Leadership
Conference, Blue Talks, den vierten
internationalen Autonomy Summit,
das AfterWork-Programm und weiteres
umfasst.
RD
Weitere Informationen hier:
HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
37
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Bio-LNG and Bio-MGO at an advantage
As clean fuel alternatives for shipping are slowly emerging, the picture of the future
landscape becomes a little clearer. According to fuel experts, bio versions of LNG and
MGO are at advantage, while ammonia and methanol producers have to focus on scaling
The question of availability is maybe the most important one
regarding future fuels, thinks Christos Chryssakis, Business
Development Manager, Maritime, DNV. »Shipwoners keep asking
›what fuel is the best for me?‹ There is no easy answer to that question.
It depends on the vessel type, the availability of fuel, developments
on land and the cost picture as well as timing of investment
ability«, he said recently at a virtual conference. At DNV, people
think that the technology will not be the showstopper. »The real
question is when and at what volume fuels will be available,«
Chryssakis said.
In the sixth edition of its »Maritime Forecast to 2050«, the classification
society says that while the direction for decarbonization
of shipping is clear, the pace of the transition is still unclear.
IMO members agree that the ambition need to be strengthened
and experts expect a decision in 2023. Proposals for full decarbonization
by 2050 are on the table. What would that mean for
the industry? »To reach the IMO’s goal of 40 % reduction in carbon
intensity by 2030, 5 % of fuels will need to be carbon neutral
by then,« said Eirik Ovrum, DNV ’s Principal Consultant, Environment
Advisory.
Looking at the vessel orderbook, one can see that the fuel transition
has started. The number of ships that can operate on alternative
fuels has tripled between 2019 and 2021. 30 % of the orderbook
by gross tonnage can operate on LNG while the trend for
larger vessels using alternative propulsion continues.
DNV expects that »key fuel technologies« will be available in
three to eight years. Methanol is the most developed, already in
operation for two stroke engines and with regulation for onboard
use in place. Ammonia could be next, followed by hydrogen.
While the class expects the technology part to outpace the regulatory
development in the case of ammonia and hydrogen, regulation
for onboard carbon capture technology might be in place
way ahead of onboard adoption that is estimated to happen by
2030.
In its outlook DNV forecasts that carbon neutral LNG and MGO
will largely replace fossil versions. »Carbon neutral fuels, that can be
biofuels, e-fuels or blue fuels, have to strike a balance between fuel
costs and investment costs, also considering additional space
needed for energy storage on board. This gives an advantage to Bio-
MGO or eMGO as MGO is a well-known technology with a
relatively high energy density. Alternative versions can be used as
drop-in fuels in existing engines,« said Ovrum. »LNG ships can
blend or entirely use e- or Bio-LNG,« said Ovrum
According to the models, methanol and ammonia will need to
have a significantly lower cost than carbon neutral MGO to compete.
This is due to the higher cost of the engines and energy storage
on board. The fuel transition requires huge investments in
ships but even greater investments in land-based infrastructure.
The future fuel mix is highly dependent on fuel prices and policy
ambitions. »Shipowners need a transition plan that reflects these
uncertainties, and they need fuel flexible solutions«, said Ovrum.
DNV estimates that key fuel technologies will be available in three to eight years
© DNV
38 HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
HOME REPORT Settings
SHaPoLi
Activate /
Deactivate
SHaPoLi
overriding
shaft
rpm
ship
speed
shaft
torque
ship
fuel consumption
shaft
power
ship
CO2 emission
Reason of SHaPoLi
overriding activation
Adverse weather
Ice-infested water
Technical reason
Search and rescue
Pirates' avoidance
Manual input values
BF
Data
recording
Data
export
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Anna Venturini from the European Biogas Association said
during the conference that both biogas and bio-methane are
being produced in increasing quantities in the European Union
which is the biggest producer globally. The combined production
of the two in 2021 amounted to 196 TWh or 18.4 bn m 3 . »This is
close to the entire natural gas consumption of Belgium and represents
5 % of the total gas consumption of the European Union in
2021.« The EBA thinks that by 2030 the biogas and bio-methane
sectors can more than double today’s production, reaching the
RePower EU target of 35 bcm. By 2050, the EBA estimates that
the production can at least increase fivefold relative to today’s levels
going up to at least 95 bcm. Taking into account new technologies,
some studies even forecast 176 bcm by 2050.
Production needs industrialization and upscaling
The global ammonia production currently is a roughly 180 mill. t
per annum, mainly produced from natural gas and coal. The
same is true for methanol with an annual production of
100 mill. t. Ole Alexander Bull Dehn, Ammonia Commercial
Manager at Yara Clean Ammonia, said that, while the production
technology for these fuels is mature, it requires industrialization,
upscaling and cost reduction – hurdles to overcome for first
movers. Yara is going to start a pilot project this summer on green
ammonia for a production of 20.000 t that could be scaled up to
500.000 t by 2026.
Biofuels and e-fuels need large volumes of sustainable biomass
and renewable electricity. Giacomo Boati, Executive Director –
Consulting Oil Markets Midstream and Downstream, S&P Global
Commodity Insights, identified three types of green fuels with different
cost drivers.
Feedstock are main cost factor for biofuels
Biofuels based on crops and waste are already commercially available
and widely distributed. Due to »pinch points in the value chain«
and geopolitical concerns, feedstock are the main cost factor for
these fuels. Boati expects these costs to decline rapidly in the years
to come. Advanced biofuels for example use forestry residues. The
main cost component for this second type of fuels is the CAPEX for
production as well as logistics and infrastructure cost with no steep
decline foreseeable in the next five to seven years. Synthetic fuels, as
the third group, need a significant CAPEX investment upfront, but
S&P sees substantial opportunities for costs to decrease due to technology
development and scalability. The feedstock-related costs,
like for low carbon hydrogen, are also expected to decline with upscaling
of projects, starting from the middle of the decade.
The year 2023 might bring at least a bit more certainty to the
picture, thinks Eirik Nyhus – Director Environment, DNV. »2023
will be a big year,« he said, with CII and EEXI coming into force.
But the IMO is already moving on, with big decisions expected regarding
the GHG emission strategy. That was first adopted in
Shaft power measurement & shaft power limitation (SHaPoLi) -
an easy and cost-effective solution to meet the EEXI requirements
From January 2023, the EEXI must be calculated for all ships over 400 GT built before
must be taken to achieve the required EEXI. The Aquametro Oil & Marine SPM - Shaft
Power Meter with DNV-approved SHaPoLi-related features acc. MEPC 335 (76) &
IACS 172 supports you to meet the EEXI requirements.
www.aquametro-oil-marine.com
HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
39
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
MGO (carbon neutral)
LNG (carbon neutral)
Carbon neutral LNG and MGO will largely replace fossil versions of these fuels, DNV’s models show
© DNV
2018 with a 50 % CO 2
reduction target for 2050. Now it has to be
decided whether this should be updated to a zero-emission target.
»It is going to be a challenging discussion, because there are diverse
views at the IMO. They key point is that the decision is going
to be made by summer at MEPC 80 in July,« said Nyhus.
»2023 – a big year at the IMO«
Other discussions have already started. Should the IMO establish
a carbon pricing system? What should that mechanism look like?
»At least we will have a decision this summer whether or not we
will go for that. I strongly suspect that the decision will be a definite
›yes‹,« Nyhus said, expecting the entry into force towards the
end of the decade. On the more technical side, Nyhus mentioned
the Greenhouse Gas Fuel Standard (GFS) that is about the carbon
intensity of the fuel itself – »not about how much but what you
burn« – to be a driver for the uptake of alternative fuels. Stricter
requirements could incentivize the shift to greener fuels. Moreover,
he sees the Lifecycle Analysis Guideline as a »fundamental
shift«, moving away from the tank-to-wake approach to the more
holistic well-to-wake approach, taking into account extraction,
production, transportation etc. »That is going to be the basis for
the coming regulations,« he said. There is also a number of key
regulations in the works at EU level that drive decarbonization.
First and foremost, there is the emissions trading system ETS.
From 2024, shipping has to pay for its emissions in EU waters for
the first time. Secondly, there is the Fuel EU Maritime regulation
acting as a greenhouse gas intensity standard for fuels, imposing
increasingly stringent requirements on the footprint from a lifecycle
well-to-wake perspective. »Starting in 2025 with a fairly benign
2 % reduction target compared to a baseline that has yet to be
determined, that can most likely be met by using biofuels. Moving
forward to 2050, where we will at least have a 75 % reduction target
that is really going to drive a shift in what is actually used for
ships in Europe,« said Nyhus.
To ensure that alternative fuels will be available, he thinks that
the EU »puts a lot of faith in market forces« by putting regulations
in place that create a demand and expects fuel suppliers to start
serving that market. But not only. With Alternative Fuels Infrastructure
Regulation the EU requires member states to make more
electricity and alternative fuels available in ports. Specifically,
which fuels that could be is still in discussions. There is also a proposal
from the European parliament for a mandatory use of
RFNBOs (renewable fuels of non-biological origin) of 2 %. »If that
makes it through, that is obviously a shot in the arm to the part of
the industry.«
fs
Ammonia (carbon neutral)
Methanol (carbon neutral)
Ammonia and methanol need to have significantly lower cost than carbon neutral MGO to compete
© DNV
40 HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Leclanché inks battery orders for ferries
The shipping of the future also includes batteries – for example in the RoPax segment. Swiss
manufacturer Leclanché is one of the major suppliers in the market. Most recently, two
important contracts were signed
Leclanché announced projects for hybrid
newbuildings ordered by ferry
shipping companies Scandlines and Brittany
Ferries. In that respect, the company
spoke about continuation of reaching
»new milestones in the electrification of
marine transport«. Each of the ordered
battery system has a capacity of
11.3 MWh as the RoPax vessels are said
to be the world’s largest hybrid vessels –
surpassing Leclanché’s prior recordbreaking
marine projects. »These projects
planned for delivery in 2024 and
2025 further consolidate our backlog and
ranks us as a leading player in the e-marine
space«, the Swiss company said.
Own production in
Germany and Switzerland
The two nearly 195 m long hybrid
E-Flexer ferries have been designed and
developed by Swedish shipowner Stena
RoRo in collaboration with Brittany Ferries
and will be chartered on a ten-year
lease to Brittany Ferries for operation between
Portsmouth, United Kingdom, and
the French ports of Saint-Malo and Caen.
The hybrid propulsion system will be
capable of operation using both liquified
natural gas (LNG) fuel and Leclanché’s
third generation, Navius MRS-3TM onboard
battery storage system.
Building on the investments made
over the past four years in technology,
product and market development, the
Navius MRS-3 TM uses Leclanché’s
third generation lithium-ion battery
systems, each with a capacity of
11.3 MWh and a maximum of 940 V.
The system is guaranteed for ten years
of continuous operation. According to
the manufacturer, the Battery Energy
Storage Systems (BESS) use a highly redundant
structure with 46 battery
strings. Delivery to the yards is scheduled
for the fourth quarter of 2023.
Over the years, Leclanché has collected
several orders for hybrid and fully electric
vessels including the recently awarded
Scandlines PR24 project, where it is currently
supplying a 10 MWh Navius
MRS-3 TM system. At the time of the
purchase order, it was the world’s largest
hybrid ferry, as well as the »Yara Birkeland«,
the world’s first autonomous and
fully electric container ship (HANSA
01/2022).
As the company states, it is one of the
few battery system suppliers to manufacture
its own lithium-ion battery cells,
packs, modules and casings to German
and Swiss standards in its own automated
manufacturing assembly lines in Willstätt,
Germany, and Yverdon, Switzerland.
Staffan Stenfelt, General Manager
Newbuilding at Stena RoRo, said. »We’re
excited to partner with Leclanché in this
major milestone in hybridisation technology
and demonstrate the importance
of flexibility in building next generation
vessels that can adapt to the latest technology
developments.«
© Leclanché
The new battery system Navius MRS-3
Phil Broad, CEO of Leclanché E-Mobility,
emphasized: »We are delighted to
join in the efforts of both Stena RoRo and
Brittany Ferries in favour of the decarbonisation
of maritime transport.
These projects will strengthen our order
book and our own production capacity,
reinforcing the Company’s positive outlook.
ED
© Brittany Ferries
© Scandlines
New orders were inked by Brittany Ferries ...
... and Scandlines – the shipowner aiwats a newbuilding from Cemre
HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
41
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
»Coriolis« ersetzt »Ludwig Prandtl«
Eine Brennstoffzelle, die mit »pulverartigem« Wasserstoff gespeist wird. Membranen, die
Schadstoffe aus den Dieselabgasen filtern. Das sind nur zwei Dinge, die in der Praxis an Bord
des neuen Forschungsschiffes »Coriolis« eingesetzt und erforscht werden. Von Anna Wroblewski
Als die Auftragsvergabe zum Bau des
Schiffes im September 2022 bekannt
gegeben wurde, trug das Schiff noch den
Arbeitstitel »Ludwig Prandtl II«. In einem
internen Ideenwettbewerb wurden
die Mitarbeiter des Helmholtz-Zentrums
Hereon, Auftraggeber des Schiffes, aufgefordert,
einen neuen Namen für den
Neubau zu suchen. Wie Hereon-Projektleiter
Volker Dzaak berichtet, sind rund
68 Namen von den Kollegen eingereicht
worden. Eine fünfköpfige Jury habe sich
dann für den Namen des französischen
Mathematikers und Physikers Gaspard
Gustave de Coriolis entschieden.
Die »Coriolis« wird nun auf der Lauenburger
Hitzler Werft gebaut. Nur wenige
Kilometer von dem in Geesthacht sitzenden
Forschungszentrum entfernt. Bis
zum Baubeginn war es aber ein langer
Weg: »Mit dem Gedanken ein neues Forschungsschiff
als Ersatz für die 1982 gebaute
›Ludwig Prandtl‹ zu bauen, spielen
wir schon seit 2016«, so Dzaak. Zunächst
habe man genau überlegt, was das Schiff
können muss und zwei Machbarkeitsstudien
durchführt. Und das sei keineswegs
trivial gewesen. Denn so interdisziplinär
wie das Hereon mit seinen verschiedenen
Forschungsinstituten ist, so
vielfältig nutzbar wird auch das Schiff.
Unter dem Dach des Geesthachter Helmholtz-Zentrums
forschen Wissenschaftler
über Küsten, Gewässer, Materialien,
Wasserstoff und vieles mehr. Viele der
Forschungsgebiete werden sich auch an
Bord wiederfinden. So wird die »Coriolis«
über drei Labore verfügen: ein Nasslabor,
ein Elektrolabor und ein Wasserstoffsystemlabor.
Umfangreiches Equipment,
beispielsweise zur Entnahme von
Sedimenten, ergänzt die Ausstattung.
Nachdem die Wissenschaftler definiert
hatten, welche Eigenschaften das Schiff
aufweisen muss, hat Hereon zusammen
mit dem Hamburger Schiffbauplanungsbüro
Technolog einen Generalbauplan
erstellt. Parallel dazu wurde die Klassifi-
42 HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Technische Daten
Forschungsschiff »Coriolis«
Länge: . . . . . . . . . . . . . . . . . 29,9 m
Breite: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 m
Durchfahrtshöhe: . . . . . . . . 6,5 m
Tiefgang: . . . . . . . . . . . . . . . 1,7 m
Antrieb: dieselelektrisch 750 kW;
. . . . . . . zusätzlich Brennstoffzelle
Geschwindigkeit: . . . . . . . 12,6 kn
Besatzung: . . max. drei Personen
. . . . . . . . . . . plus zwölf Forscher
© Hereon/Hitzler
kationsgesellschaft DNV beauftragt, die
Planungsunterlagen zu prüfen. Denn die
»Coriolis« ist mit der Brennstoffzellentechnologie
und einer besonderen Form
der Wasserstoffspeicherung an Bord kein
gewöhnliches Schiff »von der Stange«, für
das es Standard-Regularien gäbe. Die
Klasse hat den Bauplan auf »Herz und
Nieren« geprüft und mit einem »Approval
in Principle« grünes Licht für das Forschungsschiff
gegeben.
Vergabe nach Punkten
2022 wurde das Forschungsschiff dann in
einem europäischen Vergabeverfahren
zum Bau ausgeschrieben. Der Haushaltausschuss
des Bundestages hatte bereits
zuvor die Unterstützung des Baus mit
rund 13,5 Mio. € bewilligt. Wie Volker
Dzaak erläutert, haben sich im erstem
Teilnehmerwettbewerb daraufhin fünf
Werften aus Deutschland und Europa beworben.
Im zweiten Schritt, der Angebotsphase,
seien dann vier Schiffbauer
übrig geblieben. Am Ende des Wettbewerbs
hat sich die Hitzler Werft aus
Lauenburg durchgesetzt. Aber nicht, weil
sie das günstigste Angebot abgegeben
hatte, sondern das Beste, berichtet Volker
Dzaak. Denn die Hereon-
Wissenschaftler hatten im Vorfeld der
Bauausschreibung ein Punktesystem entwickelt.
Die Werft, die in diesem Punkteschema
die meisten Übereinstimmungen
vorweist, sollte den Zuschlag bekommen.
Im September ging dann der Bauauftrag
an die Hitzler Werft, für die es jetzt
gilt, den Schiffsentwurf »mit Leben zu
füllen«. Das heißt all die Komponenten –
vom diesel-elektrischen Antrieb, über die
Rohrleitungen, bis hin zu den Möbeln –
einzukaufen und mit dem Bau zu beginnen.
Die Kiellegung ist, Stand heute,
für Mitte Februar geplant. Der jetzige Generalplan
ist aber keineswegs »in Stein
gemeißelt«. Mindestens alle zwei Wochen
trifft sich die Werft gemeinsam mit
den Wissenschaftlern von Hereon und
weiteren Baubeteiligten zu sogenannten
»Jours fixes«. Bei diesen Meetings wird
dann der Baufortschritt besprochen und
gegebenenfalls der Schiffsentwurf angepasst.
Solche Anpassungen können erforderlich
sein, wenn zum Beispiel eine
Fachgruppe den Wunsch nach einer zusätzlichen
Unterkunftskammer hat oder
wenn die Werft aus praktischen Überlegungen
Änderungsvorschläge macht.
»Technolog hat das Schiff neutral konstruiert.
Jetzt passen wir das Schiff auf die
technischen Möglichkeiten an«, sagt Marek
Klimenko, Geschäftsführer der Hitzler
Werft.
Nach aktuellen Planungen wird der
Neubau eine Länge von 29,9 m, eine Breite
von 8 m, eine Durchfahrthöhe von
6,5 m sowie einen Tiefgang von 1,7 m
ausweisen. Die Besatzung wird aus zwei
bis drei Personen bestehen, während
zwölf Forscher gleichzeitig auf dem Schiff
Platz finden. Diese können eine Laborfläche
von rund 47 m2 und eine Fläche auf
dem Arbeitsdeck von 70 m2 nutzen. Die
Maximalgeschwindigkeit wird 12,6 kn
betragen, wobei der diesel-elektrische
Antrieb eine Leistung von 750 kW haben
wird.
»Coriolis« als Innovationsplattform
Die »Coriolis« wird kein Forschungsschiff
im herkömmlichen Sinne sein. Sie wird
die Wissenschaftler also nicht nur von A
nach B fahren und mit dem an Bord befindlichen
Equipment die Entnahme von
Abstract: »Coriolis« replaces research vessel »Ludwig Prandtl«
A fuel cell fed with »powdery« hydrogen. Membranes that filter pollutants out of diesel
exhaust gases. These are just two things that are being used and researched in practice
on board the new German research vessel »Coriolis«.
1
2 3 4
A
ship DesigN & coNsult gMbh
B
Naval architects
MariNe eNgiNeers
info@shipdesign.de
www.shipdesign.de
HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
43
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Proben etc. ermöglichen, sondern sie wird
selbst zum Forschungsobjekt.
An Bord des Schiffes kommt beispielsweise
eine technische Lösung zum Einsatz,
mit der Schadstoffe aus den Dieselmotoren
minimiert werden können. Dies
geschieht durch die Aufbereitung der Ladeluft
mit speziellen Membranen, die von
Hereon-Mitarbeitern entwickelt werden.
Zusätzlich soll auf der »Coriolis« Wasserstoff
als Energieträger in Form von Metallhydriden
gespeichert und die Nutzung
des klimafreundlichen Gases etabliert
werden. Dank der 100 kW-Brennstoffzelle
wird das neue Forschungsschiff
auch in der Lage sein, emissionsfrei zu
fahren. Ihre Energie wird dabei in ein
Batteriesystem eingespeist, welches dann
die Fahrmotoren antreibt.
Wasserstoff in Pulverform
In den mobilen Speichertanks, die in einem
5-ft-Container an Deck untergebracht
wird, kommt Wasserstoff zum Einsatz.
Er wird aber nicht, wie man es üblicherweise
kennt, in flüssiger oder gasförmiger
Form auf dem Schiff gelagert,
sondern in besonderen Metallpulvern gespeichert,
sogenannten Metallhydriden.
Und das ist eine Innovation, die ebenfalls
von Hereon-Mitarbeitern entwickelt
wird. Es handelt sich dabei, um ein Metallpulver,
an das Wasserstoffatome chemisch
gebunden werden. Ein Vorteil im
Vergleich zum gasförmigen Wasserstoff
ist unter anderem das kleinere Speichervolumen.
So benötigen 5 kg Wasserstoff
beispielsweise im gasförmigen Zustand
einen Gasdrucktank mit einem Volumen
von 140 l und einen Druck von 700 bar.
Ein Metallhydridtank für die gleiche
Menge Wasserstoff hat hingegen ein Volumen
von nur 90 l und benötigt knapp
100 bar. An Bord eines Schiffes, wo es an
Platz fehlt und jedes gesparte Kilogramm
Der Auftraggeber Hereon und die Bauwerft treffen sich regelmäßig zu Besprechungen. Im Bild (v.l.):
Torsten Fischer (Leiter Kommunikation), Marek Klimenko (Geschäftsführer Hitzler), Volker Dzaak
(Projektleiter) und Kai Klimenko (Geschäftsführer Hitzler)
letztlich zu weniger Brennstoffverbrauch
führt, ist das ein deutlicher Vorteil. Ein
weiteres Plus ist, dass das Metallhydrid zu
nahezu 100 % recyclebar ist. An Bord der
»Coriolis« wollen die Wissenschaftler in
Zusammenarbeit mit dem DLR-Institut
für Maritime Energiesysteme unter anderem
daran forschen, das Volumen des
Metallhydrids weiter zu verkleinern.
Im Auftrag der Umwelt
Die »Coriolis« wird in flachen Flüssen,
Mündungen und im offenen Meer unterwegs
sein, insbesondere in Nord- und Ostsee.
Mit ihrem Tiefgang von nur 1,70 m
wird sie die Elbe hinunter bis nach Magdeburg
fahren können. Auf ihren Fahrten
wird sie unter anderem analysieren, welche
Nähr- und Schadstoffe von den Flüssen ins
Meer transportiert werden oder wie sich
die Offshore-Windkraft auf die Umwelt
auswirkt. Der Klimawandel als zentrales
Thema wird interdisziplinär erforscht.
Die Fertigstellung des Schiffes ist für
das Jahr 2024 geplant. Dann soll die »Coriolis«
in Betrieb gehen. Das jetzige Forschungsschiff
»Ludwig Prandtl« wird
dann außer Dienst gestellt und soll veräußert
werden.
Die Hitzler Werft, die in ihrer weit über
130-jährigen Geschichte nicht nur viele
Spezialschiffe, sondern mit der »Alejandro
de Humboldt« und der »Alkor« auch
schon Forschungsschiffe gebaut hat, freut
sich auf dem Bau des Hereon-Schiffes:
»Für die Hitzler Werft ist das Forschungsschiff
mit der Brennstoffzellentechnologie
an Bord das erste dieser Art.
Wir können beim Bau der ›Coriolis‹
wertvolle Erfahrungen sammeln, die wir
auch bei anderen Bauprojekten künftig
nutzen können«, sagt Werftchef Marek
Klimenko.
© Wroblewski
Hitzler Werft
Die in Lauenburg sitzende Werft baut
seit über 130 Jahren Schiffe. Mehr als
800 Neubauten – vom Schlepper, über
Eisbrecher und Arbeitsschiffe hin zu
Binnenschiffen und Spezialschiffen –
sind dort im Laufe der Jahre entstanden.
Die Werft verfügt über ein eigenes Konstruktionsbüro.
Sie bietet ebenfalls Reparaturen
und Umbauten an. Dafür stehen
der werfteigenen Reparatursparte
130 m sowie 85 m lange Slipanlagen zur
Verfügung.
Helmholtz-Zentrum Hereon
Das Helmholtz-Zentrum Hereon ist ein
interdisziplinäres Forschungszentrum
der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher
Forschungszentren. Es wurde 1956 als
Gesellschaft für Kernenergieverwertung
in Schiffbau und Schiffahrt gegründet,
später in GKSS-Forschungszentrum Geesthacht
umbenannt und firmierte von
2010 bis 2021 unter dem Namen Helmholtz-Zentrum
Geesthacht – Zentrum
für Material- und Küstenforschung
GmbH (HZG). Sein Hauptsitz ist in Geesthacht
Das Forschungszentrum wird
vom Bund (90%) und den Ländern
Schleswig-Holstein, Niedersachsen,
Hamburg und Brandenburg (zusammen
10 %) finanziert. Es sind dort etwa 750
Mitarbeiter beschäftigt.
44 HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Neue Forschungsschiffe ausgeschrieben
In der Flotte der deutschen Forschungsschiffe wird nicht nur die »Polarstern« ersetzt.
Auch »Wega« und »Deneb« sollen Nachfolger bekommen. Das europaweite
Ausschreibungsverfahren ist bereits gestartet worden
zur Verwendung alternativer Kraftstoffe.
Ein klimaneutraler Betrieb ab 2030 wird
»angestrebt«. Bei dem Entwurf dieser
Schiffe seien »innovative zuverlässige Lösungen«
gefragt, die einen energieeffizienten
und geräuscharmen
Schiffsbetrieb gewährleisten.
Die »Wega« ist 1990 in Dienst gestellt worden. Die »Deneb« (Bild unten) folgte vier Jahre später
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und
Hydrographie (BSH) hat vor Kurzem
einen sogenannten »Teilnehmerwettbewerb«
bekannt gegeben.
Er wurde auf den Vergabeplattformen
eVergabe-online und Ted Europa von der
Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) im
Auftrag des BSH gestartet.
Ziel sind die Ersatzbeschaffungen eines
Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiffs.
Sie würden Ersatzbauten
für die Schiffe »Wega« und »Deneb« sein.
Wobei die »Deneb« laut Auftraggeber nur
optional ausgeschrieben ist. Es stehe derzeit
noch nicht fest, ob der Ersatzbau
»Deneb« zur Ausführung kommt, heißt
es in der Ausschreibung auf Ted Europa.
»Sofern der Auftraggeber bereits im Laufe
des Vergabeverfahrens entscheidet, den
Ersatzbau ›Deneb‹ ausführen zu lassen,
erfolgt die Beauftragung mit Zuschlag im
hiesigen Vergabeverfahren«, heißt es darin.
Der Auftraggeber behalte sich jedoch
vor, den »Deneb«-Ersatzbau noch nicht
mit dem Zuschlag im Vergabeverfahren,
sondern bis zu zwölf Monate nach Zuschlag,
zu beauftragen. Für beide Möglichkeiten
müssten die Bieter in ihren Angeboten
Preise angeben, die in die Wertung
der Angebote einfließen. »Bei Ziehung
der Option ist der obsiegende Bieter
verpflichtet, den Ersatzbau ›Deneb‹ zum
angebotenen Preis zu erbringen. Ein Anspruch
auf Beauftragung der Option besteht
nicht«, heißt es darin weiter.
Die Indienststellung der Neubauten ist
den Angaben zufolge ab 2027 geplant.
Die Finanzierung ist im Bundeshaushalt
bereits eingeplant.
Als Vorgabe gibt das BSH eine Länge
von bis zu 65 m vor. »Die Schiffe sollen
neue Maßstäbe in der Umweltfreundlichkeit
und Leistungsfähigkeit setzen«, heißt
es. Die BAW und das BSH erwarten für
die Neubauten unter anderem Konzepte
Seit über 30 Jahren im Dienst
Die 52 m lange und 11,40 m breite »Wega«
war 1990 von der Kröger-Werft in
Schacht-Audorf abgeliefert worden. Das
969 BRZ-Schiff verfügt über einen dieselelektrischen
Antrieb mit einer Gesamtleistung
von 1.568 kW. Damit kann die
»Wega« eine maximale Geschwindigkeit
von 11 kn erreichen. Das Schiff hat eine
Stammbesatzung von 16 Mann und kann
Unterkunft für sieben Wissenschaftler
bieten.
Die baugleiche »Deneb« ist 1994 auf
der damaligen Peene-Werft in Wolgast
gebaut worden.
Die Schwesterschiffe haben die Aufgabe,
die See zu vermessen und nach
Wracks zu suchen. Dabei loten sie die
deutschen Küstengewässer in Nord- und
Ostsee aus, um »präzise und aktuelle«
Daten für die Seekarten, Sportbootkarten
und weiteren nautischen Publikationen
des BSH zu liefern.
Bei Bedarf können die Einheiten auch
bei der Seevermessung in internationalen
Küstengewässern, meereskundlichen
und nautisch-technischen Untersuchungen
eingesetzt werden. RD
© BSH
HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
45
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
In Warnemünde übernimmt die Bundeswehr von den MV Werften 685.000 m2 Werftfläche und das Dock von 320 m Länge
Kommandowechsel an der Warnow
Mitte Januar wurde das neue Marinearsenal
auf der Warnowwerft von
der mittlerweile zurückgetretenen Verteidigungsministerin
Christine Lambrecht
offiziell eingeweiht. Das traditionsreiche
Werftareal gehörte bis zur Insolvenz zur
Gruppe MV Werften. Mit 685.000 m 2
Werftfläche, davon 85.000 m 2 überdacht,
und dem Dock von 320 m Länge, 54 m
Breite und 80 m Höhe sowie einer maximalen
Krankapazität von 600 t war es neben
Wismar und Stralsund der dritte MV-
Werften-Standort. Mitte 2022 hatte der
Bund über die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben
das Industriegelände für
87 Mio. € erworben. Seitdem läuft der Aufbau
der Betriebsstätte MArs Warnowwerft.
Die neue Instandhaltungsbasis an der
Ostseeküste soll den Hauptstandort des
Marinearsenals (MArs) in Wilhelmshaven
deutlich entlasten. Vornehmlich
die Schiffe und Boote der für die Region
zuständigen Einsatzflottille 1 müssen
nun für Wartung und Reparaturen nicht
mehr den Nordseehafen ansteuern. Mittelfristig
werde damit die materielle Einsatzbereitschaft
aller Schiffe der Flotte
deutlich gesteigert, heißt es.
»Wir stärken die Einsatzbereitschaft
der Marine, weil Instandsetzung der
Schiffe mit eigenen Kräften besser planbar,
deutlich schneller und nachgewiesen
wirtschaftlicher ist«, sagte Gabriele Korb,
Präsidentin des dem MArs vorgesetzten
Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik
und Nutzung der Bundeswehr
(BAAINBw).
Der Zuständigkeitsbereich umfasst neben
Schiffen und Booten auch die Landanlagen
und landgebundenen Einheiten
der Marine, unter anderem Marineschulen,
Funksendestationen und
Munitionsdepots. Die planmäßigen Instandsetzungen
von allgemeinen schiffstechnischen
Anlagen (wie Antriebsmoto-
46 HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
© MV Werften
Das Minenjagdboot »Fulda« an der Werftpier
© Bundeswehr © Bundeswehr
ren, Ruderanlagen und Schiffskörper)
werden im Wettbewerb europaweit ausgeschrieben.
Mit der Instandsetzung marinespezifischer
Systeme wie Rohr- und
Flugkörperwaffenanlagen sowie elektronischer
und optronischer Anlagen und
Geräte werden hingegen die Arsenalbetriebe
beauftragt.
Wechselvolle Geschichte
1948 wurde der volkseigene Betrieb
(VEB) »Warnowwerft Warnemünde« gegründet.
Die Rostocker Werft war die
größte ihrer Art in der DDR. Ziel war es
zunächst, die sowjetische Fischereiflotte
zu modernisieren und die sowjetische
Handelsflotte wieder aufzubauen. Im Zuge
der Wende wechselte die Werft in den
Besitz der Treuhandanstalt, 1992 wurde
sie an das norwegische Unternehmen
Kværner verkauft. 2001 geriet Kværner in
finanzielle Schieflage und verkaufte die
Warnowwerft 2002 an den ebenfalls norwegischen
Mischkonzern Aker. 2008 verkaufte
Aker Yards 70 % der Anteile an der
Werft an den russischen Finanzinvestor
FLC West. Das daraufhin als Wadan
Yards firmierende Schiffbauunternehmen
stellte 2009 einen Insolvenzantrag und
wurde vom russischen Investor Witali
Jussufow und der von ihm ins Leben gerufenen
Gruppe Nordic Yards übernommen.
2016 kaufte dann das malaysisch-chinesische
Unternehmen Genting
Hong Kong die Nordic Yards. Zusammen
mit der Lloyd Werft Bremerhaven sollten
die Werften in Wismar, Warnemünde
und Stralsund zunächst als Lloyd Werft
Group firmieren und Kreuzfahrtschiffe
bauen, die Standorte in Mecklenburg-
Vorpommern wurden dann aber als MV
Werften zusammengefasst. Im März 2020
wurden die laufenden Schiffbauprojekte
gestoppt, die Werft wurde mit Verweis auf
die durch die Corona-Pandemie gestörten
Abläufe vorübergehend geschlossen.
Die Gruppe hatte da bereits Schwierigkeiten,
Rechnungen für im Bau befindliche
Schiffe zu begleichen. Im Januar
2022 meldete Genting für die MV
Werften Insolvenz an. Im Zuge des Insolvenzverfahrens
wurde die Unternehmensgruppe
zerschlagen. fs
HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
47
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
»Operators need to be proactive«
The Carbon Intensity Indicator (CII) regulation, in force since the start of the year, could
be a real catalyst for the adoption of digital solutions in shipping. Software provider Napa
argues, that digitally enabled operational improvements are low hanging fruits
The International Maritime Organization’s
MARPOL Annex VI Carbon
Intensity Indicator (CII) legislation took
effect on 1 January 2023. In short, all
cargo, RoPax and cruise vessels above
5,000 GT trading internationally must
have their efficiency assessed, compared
annually to a target value, which is reduced
every three years. The vessels will
then get an energy efficiency rating ranging
from A to E.
A level E ship must immediately initiate
measures to reduce CO 2
intensity. The
same applies to a ship that reaches D for
three years.
For ship operators this means, that operating
a ship efficiently is now more or
less mandatory. The most technically advanced
ship will not necessarily get the
best rating as the CII takes a broader perspective,
calculating grams of CO 2
/ (capacity
x distance). The aim of the regulation
is the reduction of grams of CO 2
per nautical mile. How can owners and
charterers impact the rating?
Ship efficiency measures can be divided
in two different categories: operational
measures, which can be arrival
time optimization, weather routing or
hull cleaning; and technical measures
such as wind assisted propulsion, waste
heat recovery or other propulsion optimization
devices. »While with the first
two categories significant CO 2
reductions
could be achieved already, there is a third
one that is needed, which is fuels,« says
Pekka Pakkanen, Executive Vice President,
Shipping Solutions, at software
company Napa. »Ultimately, alternative
low- and zero carbon fuels are needed to
achieve long term decarbonization targets
of the shipping industry.«
The ROI perspective
In Pakkanen’s view, the operational improvements
are »low hanging fruits« that
can be achieved by the help of digital
tools and an improved way of operating.
They can be applied to the whole fleet in
one go. In contract, technical improvements
require a couple of hundreds
of thousands or a few million investment
per vessel to improve the energy efficiency.
»Both are reasonable approaches with
a return of investment. We see that the
operational ones typically have the highest
ROI,« he says.
The new fuels are eventually needed
for decarbonization of shipping but
they will most probably never have a
payback, he thinks. »They are more expensive
than current fuels, have a lower
energy density and take up more storage
space in a vessel,« Pakkanen continues,
adding that »once the new and
more expensive fuels will be implemented,
the operational and technical
improvements will have an even
higher ROI.«
To demonstrate the importance of operational
measures for the rating, Napa
looked into the variation of the CII score
of 40 ships between 2020 and 2021 and
statistically analyzed which aspects were
strongly correlated and which were
weakly correlated to variations in CII
scores. For example, reducing CO 2
/day
has only a weak correlation with the CII
score. As the CII focuses on the operation,
reducing CO 2
/nm while sailing
showed a strong correlation with the rating
at the end of the year. But the time
spent at anchorage or in port or idling has
to be taken into account also. »Having the
best ship in the world may give you an
advantage, but operated poorly, it is not
Bad weather and idling are poison for a ship’s CII score
© Napa
48 HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Weather routing can be used to extend a ships »life« at certain score before downgrading
going to be successful in terms of CII,«
says research and innovation manager
Roberto Vettor.
The sailing speed and CII are also only
weakly correlated, since reduced speed
means reduced power and consumption,
but also reduced distance covered. A
much stronger correlation can be found
when looking at the sailing time. So, not
an efficient hull, but an efficient voyage
and not slow steaming as standalone
measure but integrated in a wider plan,
eliminating the wasted time, can lead to a
better score, according to Vettor’s data.
»A unidirectional approach may not
lead to the desired result. It is a combination
of factors, efficiency of hull and
propulsion system, sailing speed, time
spent in port or at anchorage, consumption
for boilers and auxiliaries,«
says Roberto Vettor, Senior R&I Manager,
Napa. He also stresses that crew and
operator must be proactive. »They have
to plan the schedule and the route, monitor
the voyage and reduce idling time.«
Napa also looked at the impact of
weather routing on the CII. The company
analyzed over 1,400 voyages of 90 bulk
carriers (30 Handysize, 30 Panamax, 30
Capesize) in 2021. The routes were analyzed
and CIIs for the vessels calculated
accordingly. The routes were then optimized
keeping the same arrival time and
using the forecast data that would have
been available to the vessels at the time.
The average CII improvement is 6.1 % for
Handysize vessels that conduct relatively
short voyages, 5.7 % for Panamax ships
and 7.5 % for Capesize vessels that
usually sail longer distances where the
impact of weather routing is higher.
»We found that by using weather routing,
a ships life in one CII grade could be
extended by two to three years before being
downgraded. This can help to postpone
more expensive interventions to improve
the technical performance of the ship,«
says Vettor. One could say that bad weather
and idling are both poison for the CII.
Predicting the CII
So, is a vessel’s CII score predictable after
all? »If you are aware, you are halfway to
the solution,« says Vettor. »If we know
what the score will be at the end of the
year, we can plan the right actions or – if
we are already in a good position – enjoy
more flexibility in the operations.«
Predicting and managing the CII is especially
important in charter parties
where the owner responsible for his
vessels’ rating is not operating them himself.
He has to rely on the charterer to operate
his assets as efficient as possible to
maintain a good score.
Bimco, the world’s largest shipping association,
has therefore adopted a standard
»CII clause« for charter parties to
help the industry implement the requirements
set by the IMO. The key point is
that the clause transfers the responsibility
for compliance with the CII Regulations
from the owner to the charterer. The
charterer has to operate and employ the
vessel in a manner consistent with the CII
regulations. And he has to operate and
employ the vessel in a manner which will
not permit the »C/P Attained CII« – i.e.
the vessel’s CII attained at the start of the
year or the delivery date if this was in the
middle of a year – to exceed the »Agreed
CII«. (i.e. the CII value which the parties
agree in the clause will be met).
»The CII agreed between owner and
charterer is measured in gCO 2
/dwt*nm.
The projected CII is an extrapolated
value until the end of the year or the
charter period. This means that an accurate
and easy tool for projection is
needed«, says sales manager Ossi Mettälä.
It is recommended that the agreed CII
is less than the one required by IMO,
middle level or a rating grade C, getting
stricter every year. If the projected CII
deviates from the agreed CII, the owner
can ask the charterer to provide a plan to
improve performance. Overall, cooperation
between parties is encouraged to
identify potential improvement areas.
Bimco also mentions voyage optimization
and active voyage monitoring to
help the parties.
»Vessels operate in a complex multidomain
environment interfacing with
sea and weather, business aspects and
technical aspects. The common nominator
for all these parameters is the
vessel,« says Mettälä. »Understanding
the ship helps to draw conclusions between
costs and efforts. At the core of the
continuous improvement cycle is reviewing
the impact of decisions made. The
same applies to CII.«
Cooperation between the owner and
the charterer requires a common and reliable
platform to predict the performance
until the end of the year or charter
period. Napa’s CII Simulator was developed
to assist the parties for keeping the
vessel’s carbon intensity under the agreed
level. All known future voyages can be included
as well as dates for underwater
hull cleaning to calculate the CII at the
end of the year.
»Routing should be more than just
safety. Weather routing is an integral part
of reducing emissions. Taking weather
routing from good to great requires more
than human experience. The amount of
parameters is countless, most affecting
the voyage KPIs differently. Optimizing
for profit, CII or fuel consumption might
yield very different results. Understanding
the sensitivity of the outcome to
the different decisions is valuable,« says
Mettälä.
What to do now? All vessels should be
monitored for their fuel performance
voyage by voyage, the experts agree. Before
applying the CII clauses for charter
parties, the owner needs to know the
realistic CII rating for a particular vessel
to be compliant. »And then you need to
focus on energy efficient operations now
immediately,« says Mettälä.
fs
HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
49
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Climate and efficient routing interacting
Climate change and an altering weather landscape make weather routing even more
important for a shipping industry that is striving to operate more efficiently.
OrbitMI has launched an AI-based solution for ship operators to optimize their routing
We know that the climate is changing
and that is causing issues in
the shipping industry. Sea surface temperatures
are on the rise due to climate
change, 0.14°F per decade, sea levels are
rising up to one hundred centimetres.
Those numbers might not sound like a
lot, but they have significant impact«,
says Renny Vandewege, Vice President,
Global Commercial at data, analytics
and technology company DTN. »We are
seeing more intense tropical cyclones,
intensifying precipitation of that. Our
oceans are changing, we are seeing more
powerful waves, increased wave heights,
stronger wave periods. All of those have
impacts on the shipping industry – particularly
when we are trying to improve
things like fuel efficiency and CO 2
emissions while keeping crews, ships
and cargo safe,« he adds. »As a result, it
has never been no more important than
now for owners to be utilizing weather
analytics as part of their solution. And
that is why DTN partnered with Orbit-
MI,« says Vandewege.
US-based vessel performance management
(VPM) software company OrbitM
is currently piloting an innovative
cloud-based solution for weatheroptimized
voyage routing with Stena
Bulk, Western Bulk, and other shipping
companies. The Orbit Weather+ digital
solution is powered by DTN marine
weather APIs. The automated solution
can find the most fuel-efficient route by
using AI-based machine learning to
analyze constantly updated weather
data fed into the VPM system. This
makes it possible for vessel operators to
generate unlimited »what if« scenarios
based on a range of business parameters,
including bunker usage and
cost, ETA, CO 2
emissions, CII rating
and possible hazards, to determine the
optimal route.
The plug-and-play solution, which
requires no software or hardware installation,
is always working in the background
by continually updating and
analyzing weather data to generate optimized
routes based on current conditions.
This contrasts with the traditional
method of weather routing that
typically entails time-consuming emails
back and forth with a shore-based consultant
and route updates only on a daily
basis. However, OrbitMI’s vice president
engineering Slavisa Djokic emphasizes
the system does not replace a shorebased
weather consultant and the vessel
captain remains the final decisionmaker
on which route to follow. The idea
is to include the shore-based team in the
decision making process by providing
visibility to them.
The implementation of Orbit
Weather+ coincides with the enforcement
of the IMO’s Carbon Intensity Indicator
(CII) from 1 January this year,
whereby vessels over 5,000 t will be rated
based on their emissions relative to cargo
carrying capacity and distance travelled,
with a requirement for progressive improvements
in energy efficiency towards
2030. A vessel’s CII rating, as well as its
EEXI (Energy Efficiency Existing Ship
Index) score that also comes into play
this year, will become key commercial
criteria for cargo owners and charterers
in business decision-making . Weatheroptimized
routing is seen as one of the
digital tools available to achieve the operational
efficiencies needed.
fs
Automated routing advice in OrbitMI’s
Weather+ that shows two routes that differ
based on optimizing by fuel or time
© OrbitMI
50 HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
MAN ES | BECKER MARINE SYSTEMS
New propulsion drive train future-proofs tanker
© MAN ES
MAN Energy Solutions’ after-sales division
PrimeServ is set to perform a radical and
extensive optimisation of the propulsion
drive train of a 2007/2008 gas tanker during
its next dry docking. The solution for
the Solvang-owned vessel will enable it to
meet impending EEXI regulations via
main-engine power limitation and brings
the vessel’s propulsive efficiency on par
with modern buildings via, among other
initiatives, clever optimisation of the existing
CP propeller and aft-ship system.
The 2007/2008 gas tanker project will
entail the introduction of optimised propeller
blades, a propeller-hub fairing cone
and EcoBulb rudder-bulb integration developed
in close cooperation with Becker
RAYTHEON ANSCHÜTZ
Fuel-saving autopilot in action
Raytheon Anschütz recently launched
NautoPilot 5000NX, a new autopilot for
ships, combining algorithms for precise
steering performance with a wide range of
fuel-saving features. These include the
Heading and Rudder Plot that provides an
instant overview of steering performance
and simplifies adjustment of autopilot settings
for minimal rudder activity. Course
Control mode steers the vessel on a courseover-ground
line and automatically compensates
for drift deviations. The travelled
distance is minimized, and smaller rudder
angles lead to less loss of speed compared
to manual operation. The Economy Mode
offers permanent fuel savings by reducing
rudder activity with the push of a button.
The autopilot permanently monitors the
Marine Systems, Solvang and MAN’s hydrodynamic
experts. Besides MAN Energy
Solution’s scope of supply, the vessel
will also be permanently power de-rated,
EEXI power-limited, and equipped with a
Becker Mewis duct installation.
Tor Øyvind Ask, Fleet Director, Solvang,
said: »We envisage that this significant
eco-concept investment will not
just have a positive environmental impact,
but that it will significantly prolong
the efficiency and life of the vessel too.
This investment will enhance the gas
tanker’s operational efficiency while
minimising its carbon footprint and
emissions in accordance with our best
business practice.«
actual yawing movements of the vessel, depending
on load and sea conditions. Symmetrical
movements, as well as movements
that cannot be corrected due to the inertial
behavior of the ship, are filtered out and
not corrected by the autopilot. The Toe
Angle function reduces fuel usage for
vessels with dual rudders by optimizing
steering characteristics via offsetting the
rudders from each other.
»Years of experience in the field have
shown that autopilots can also help save
significantly on fuel,« said Olav Denker,
product manager for autopilots and
steering control systems. »We designed
numerous features for our NautoPilot
5000NX that help reduce fuel consumption
alone or in combination.«
A perfect
match
Only when each piece fits perfectly
like a puzzle you can achieve
maximum efficiency. By use of our
unique 5D propulsion technologies,
MMG provides highest accuracy in
design and manufacturing of ship
propellers. The MMG ESPRO,
perfectly aligned with the engine
layout saves up to 15 % of fuel.
Within our re-design programme
MMG propellers saved 12 million
tons of CO₂ so far.
HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
51
www.mmg-propeller.de
GREEN HUB
SCANDLINES-FÄHREN
Neue Propeller, weniger Verbrauch
Deutlich weniger Antriebsenergie benötigen
zwei Scandlines-Fähren, nachdem sie
neue Propeller erhalten haben.
Es handelt sich dabei um zwei Schiffe,
die auf der Route Rostock-Gedser verkehren.
Scandlines hat sie mit neuen Propellerblättern
ausgestattet und damit das
Betriebsprofil optimiert. Der Reederei
zufolge führt dies zu einem verbesserten
Propellerwirkungsgrad und einer Einsparung
von ganzen 11 % an Antriebsenergie.
Im Jahr 2016 hatte Scandlines die zwei
Hybridfähren auf der Route Rostock-
Gedser in Dienst gestellt. Die Fähren
wurden speziell für die Strecke und für
eine Geschwindigkeit von 20 kn ausgelegt
und verfügen über drei Motoren:
zwei für den Propeller und einen für die
Hotellast und die Thruster.
Im Zuge der grünen Agenda des Unternehmens
ist die Geschwindigkeit der
Fähren auf 16 kn reduziert worden, so
dass jetzt nur ein Motor für den Propeller
benötigt wird. Die Antriebsanlagen der
Schiffe sind für diese Geschwindigkeit
nicht optimiert, und ein Hauptmotor besitzt
nicht genügend Drehmoment, um
den Propeller mit der vorgesehenen Steigung
des Propellerblatts zu drehen, um
die notwendige Schiffsgeschwindigkeit
zu erreichen. Um den Motor nicht zu
überlasten, wurde die Steigung reduziert
und der Wirkungsgrad des Propellers
nahm deutlich ab, so Scandlines.
Der bisherige Propeller mit einem
Durchmesser von 4,6 m wurde somit
nicht optimal genutzt und Scandlines
entschied sich daher, die fünf Propellerblätter
durch kleinere Blätter zu ersetzen,
so dass der Mittelpropeller nun einen
Durchmesser von 4,2 m hat. Dies
verbessert die Effizienz, vermindert Vibrationen
sowie das Risiko von Bodenschäden,
so die Reederei weiter. Bei einer
Überfahrtszeit von zwei Stunden
reduziert Scandlines mit den neuen
Propellerblättern nebem dem Bedarf an
Antriebsenergie auch den CO 2
-Ausstoß
um 11 %.
Die neuen Propeller reduzieren den Brennstoffverbrauch und damit den Schadstoffausstoß
© Scandlines
CLASSNK | NYK | NIHON | IHI
Grünes Licht für Ammoniak-Barge
Die japanische Reederei NYK Line und
der Schiffbauer Nihon Shipyard wollen
mit dem Technologiekonzern IHI Corporation
Ammonia Floating Storage and
Regasification Barges (A-FSRB) bauen.
Dafür erhielten die Partner kürzlich
von der ebenfalls japanischen Klassifikationsgesellschaft
ClassNK eine
grundsätzliche Genehmigung (Approval
in Principle, AiP). Ein A-FSRB ist
eine schwimmende Offshore-Anlage,
die Ammoniak, das per Schiff transportiert
wurde, in flüssiger Form aufnehmen
und lagern, erwärmen und regasifizieren
und dann an eine Pipeline
an Land leiten kann.
Die A-FSRB bietet nach Einschätzung
der Projektpartner die Vorteile einer
kürzeren Bauzeit und geringerer
Kosten im Vergleich zu Lagertanks und
Wiederverdampfungsanlagen an Land.
Es wird seitens der Beteiligten Unternehmen
erwartet, dass das A-FSRB die
Einführung des Kraftstoffs Ammoniak
Japans Industrie setzt unter anderem auch auf
schwimmende Ammoniak-Regasifizierung
© ClassNK
beschleunigen und zu seiner breiteren
Nutzung als umweltfreundlicherer
Kraftstoff beitragen wird.
In Japan läuft derzeit seitens der Industrie
und der Forschung die technologische
Entwicklung für die Stromerzeugung
mit Ammoniak-Mischverbrennung
in Kohlekraftwerken zur Reduzierung
der CO 2
-Emissionen. Allerdings
gibt es bei der Verwendung
von Ammoniak in bestehenden Wärmekraftwerken
Probleme wie die Sicherung
von Grundstücken für neue
Onshore-Anlagen und hohe Investitionskosten.
Derzeit gibt es den weiteren Angaben
zufolge keine passenden internationalen
Vorschriften für schwimmende
FSRB für Ammoniak. Daher haben
die Parteien und ClassNK eine umfassende
Risikoermittlung für verschiedene
Eventualitäten durchgeführt.
Als Ergebnis haben die Parteien Punkte
für künftige technische Studien über
mögliche Unfallereignisse und Unterschiede
zwischen konventionellen
Schiffen und schwimmenden Offshore-
Anlagen herausgearbeitet und eine AiP
von ClassNK erhalten.
NYK, Nihon und IHI wollen nun unter
anderen auch den internationalen
Markt für A-FSRBs sondieren, wobei
man große Stromversorgungsunternehmen
als voraussichtliche Hauptnutzer
ausgemacht hat.
52 HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
GREEN HUB
CAR CARRIER AUS CHINA
Grimaldi bestellt Neubau-Serie »Ammonia ready«
Die italienische Reedereigruppe Grimaldi
– auch im Hamburger Hafen regelmäßiger
Gast – baut ihr Orderbuch für
Car Carrier aus.
Das in Neapel ansässige Unternehmen
von Emanuele Grialdi hat die chinesische
Werft Shanghai Waigaoqiao Shipbuilding
und der China Shipbuilding Trading
Company, zwei Tochtergesellschaften der
China State Shipbuilding Corporation
(CSSC), mit dem Bau fünf neuer PCTC-
Schiffe (Pure Car & Truck Carrier) beauftragt.
Zusätzlich wurde eine Option
auf zwei weitere Einheiten vereinbart.
Die Gesamtinvestition beläuft sich auf
über 630 Mio. $, sollten die Option gezogen
werden.
Mit einer Länge von 200 m, einer Breite
von 38 m und einer Ladekapazität von
9.000 CEU (Car Equivalent Unit) sind
die Neubauten für den Transport von
Elektrofahrzeugen und Fahrzeugen mit
fossilen Brennstoffen (Autos, SUVs,
Vans) sowie für andere Arten von schwerer
rollender Fracht (bis zu 250 t) ausgelegt,
teilte Grimaldi mit.
Die Reedereigruppe, zu der unter anderem
auch die Töchter Finnlines, Euromed,
Die Neubauten haben eine Kapazität von 9.000 CEU
Atlantic Container Line (ACL) und Minoan
Lines gehören und deren Gesamtflotte
über 130 Schiffe umfasst, hat bereits ein
recht üppiges Orderbuch. Im vergangenen
Jahr waren etwa fünf Neubauten (plus
fünf Optionen) geordert worden. Auch im
RoPax-Bereich war bestellt worden.
Die jetzt kontrahierten Schiffe sollen
die Rina-Klassifizierung »Ammonia Ready«
tragen, die bescheinigt, dass sie für
den Einsatz von Ammoniak als alternativem,
kohlenstofffreiem Kraftstoff umgerüstet
werden können. Zudem ist ein
Landstromanschluss vorgesehen.
Laut einer Mitteilung stellen die Neubauten
eine Weiterentwicklung der
6.700-CEU-Transporter dar, die zwischen
2016 und 2018 an die Gruppe abgeliefert
wurden: »Grande Baltimora«,
»Grande New York« und »Grande Halifax«.
Neben der deutlichen Kapazitätssteigerung
sollen ihre CO 2
-Emissionen pro beförderter
Frachteinheit »dank konstruktiven
Innovationen und modernsten
Motoren und Systeme um 27 % niedriger
sein als bei der vorherigen Schiffsgeneration«.
Die Ablieferung ist für 2025
und 2026 vorgesehen, danach sollen die
PCTCs zwischen Europa, Nordafrika,
dem Nahen und Fernen Osten eingesetzt
werden.
© Grimaldi Group
ABGASRÜCKFÜHRUNG
Marinfloc liefert erstmals für Methanol-Schiffe zu
Bislang hat das auf die Aufbereitung von
Abgaswasser spezialisierte Unternehmen
Marinfloc seine Systeme an konventionell
angetriebene Schiffe geliefert.
Jetzt kam der erste Auftrag für Methanol-
Einheiten.
Der schwedische Hersteller ist mit der
Lieferung von kombinierten Systemen
für ein großes Containerschiffsprojekt
in Südkorea beauftragt worden. Diese
umfasst AGR-Entlüftungs- und Bilgewasserabscheider
für insgesamt zwölf
16.200-TEU-Containerschiffe, die mit
Methanol angetrieben werden. Alle
zwölf Neubauten werden mit MAN-
Motoren (Typ MAN B&W
8G95ME-C10.5-LGIM-EGRTC) und
mit einem Marinfloc CD5.0 AGR-
System ausgestattet, um sowohl das Abgasrückführung
(AGR)-Abflusswasser
als auch das Bilgenwasser zu behandeln.
Die ersten Systeme hat Marinfloc bereits
ausgeliefert. Das erste mit Methanol
angetriebene Schiff wurde dieses
Jahr bereits in Betrieb genommen, so
der Hersteller.
© Marinfloc
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in Schifffahrt und Industrie
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HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
53
DIGITAL HUB
UNI-TANKERS
Tankerreederei setzt bei Digitalisierung auf Marlink
Die Flotte umfasst rund 40 Tankschiffe
© Marlink
Die dänische Reederei Uni-Tankers digitalisiert
ihre Unternehmensprozesse. Dabei
setzt sie auf die Netzwerklösung von
Marlink. Uni-Tankers betreibt eine Flotte
von etwa 40 eigenen und gecharterten
Öl- und Chemikalientankern. Marlink
hat alle reedereieignen Schiffe mit zukunftssicheren
Netzwerklösungen ausgestattet,
die das »volle« Potenzial globaler
VSAT-, L-Band-Backup- und globaler
4G-Konnektivität zusammen mit
einer Reihe digitaler Lösungen wie CyberGuard
und ITLink kombinieren.
Über seine XChange-Plattform wird
Marlink einen vollständig verwalteten
Dienst bereitstellen, der Netzwerkmanagement
und sichere Dateiübertragungen
zwischen Schiff und Land
umfasst, teilt der norwegische Hersteller
mit.
Mithilfe der intelligenten Routing-Funktionen
der XChange-Plattform können
die Schiffe von Uni-Tankers Daten über
den am besten geeigneten Kanal senden
und empfangen und Daten an Bord am
verarbeiten. Der IT-Fernsupport wird
über ITLink ermöglicht, während die CyberGuard-Threat-Detection-Lösung
eine
zusätzliche Sicherheitsebene für die
Kommunikation von Unternehmen und
Besatzung schafft. Unified Threat Management
(UTM) mit Firewall-Funktionen
der nächsten Generation wurde ebenfalls
kürzlich implementiert.
Die hybride Netzwerklösung soll Uni-
Tankers in die Lage versetzen, seine Betriebsabläufe
zu verbessern, einschließlich
des umfangreichen Datentransfers zu und
von seinen Schiffen für eine sichere und effiziente
Navigation sowie die Einhaltung
der geltenden Überprüfungs- und Inspektionsregelungen,
heißt es.
ABS | HYUNDAI
Stärkere Zusammenarbeit
Die autonome Schifffahrt voranzutreiben, ist das gemeinsame
Ziel der US-Klassifikationsgesellschaft und ABS und des südkoreanischen
Schiffbaukonzerns HD Hyundai. Eine entsprechende
Absichtserklärung haben die beiden Unternehmen
jetzt unterzeichnet. Laut des Memorandum of Understanding
(MoU) wollen sie ihre Zusammenarbeit bei Autonomie-Projekten
fortsetzen. Aufbauend auf den gemeinsamen Bemühungen,
die Entwicklung der autonomen Navigationstechnologie
auf kritische Schiffsmaschinen und Sicherheitssysteme auszuweiten.
Die Vereinbarung umfasst vier auf künstlicher Intelligenz
basierende Bereiche: ein autonomes Maschinen-
Zustandsmanagement, ein autonomes Sicherheitsmanagement,
ein autonomes LNG-Brenngasversorgungssystem und ein intelligentes
LNG-Boil-off-Gas-Managementsystem.
Der Umfang der Absichtserklärung baut auf einer früheren
strategischen Rahmenvereinbarung von 2022 auf. Im Rahmen
dieser Vereinbarung arbeitete ABS mit Hyundai-Tochtergesellschaften,
Avikus und Korea Shipbuilding and Offshore Engineering
(KSOE) zusammen. Zu den wichtigsten Erfolgen gehörte
die Demonstration einer von Avikus entwickelten Technologie,
die es dem 180.000 m 3 fassenden Flüssigerdgas-
Tanker »Prism Courage« ermöglichte, etwa die Hälfte seiner
Reise über den Pazifischen Ozean autonom und unter direkter
Aufsicht zu fahren. Die ersten gemeinsam koordinierten Entwicklungsprojekte
wollen ABS und HD Hyundai im ersten
Quartal 2023 beginnen.
MAN PRIMESERV
Torm lässt Motoren überwachen
Das dänische Schifffahrtsunternehmen Torm nutzt den »Prime-
Serv Assist Service« von MAN Energy Solutions. Den Vertrag
über die Bereitstellung der digitalen Servicelösung haben die beiden
Unternehmen jetzt unterschrieben. Dieser umfasst die Überwachung
der Maschinenleistung von insgesamt 31 Schiffen.
»Die unmittelbare Unterstützung unserer Besatzungen hat im
Rahmen des Digitalisierungsprozesses, den Torm derzeit durchläuft,
höchste Priorität. Der digitale Service eröffnet die Möglichkeit,
die Leistung des Hauptmotors nicht nur einmal im Monat,
sondern kontinuierlich zu optimieren, was letztendlich zu einer
Reduzierung der CO 2
-Emissionen führen wird«, so Per S. Mølris,
Leiter der technischen Dekarbonisierung bei Torm.
PrimeServ Assist ist eine Servicelösung, die auf der digitalen
Plattform MAN CEON, basiert, die sämtliche Parameter, welche
die Motorleistung beeinflussen, überwacht und auswertet. Anhand
des umfangreichen Datensatzes und der Historie des Kundenmotors
erkennen die Servicetechniker in den Remote Operating
Centers Anomalien, bevor es zu einem Ausfall kommt, und beraten,
wie der Motor mit höchster Effizienz betrieben werden kann.
PrimeServ Assist agiert auf unterschiedliche Weise, um die Maschinenleistung
zu optimieren und Schäden oder Ausfallzeiten zu
vermeiden. Dazu gehören Ad-hoc-Mitteilungen zur Motorleistung
(und zu den Hilfssystemen) sowie neu entwickelte, KIbasierte,
erweiterte Algorithmen, welche die verbleibende Lebensdauer
einzelner Komponenten vorhersagen und entsprechende
Maßnahmen empfehlen.
54 HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
DIGITAL HUB
SEACLEAR 2.0-PROJEKT
Autonomes Robotersystem sammelt Meeresmüll
Nachdem das erste autonome Robotersystem
zur Suche, Identifizierung und
Sammlung von Abfall auf dem Meeresboden
erfolgreich gelaufen ist, wird ein
Konsortium europäischer Wissenschaftler
ein neues System entwickeln,
um Abfall von der Oberfläche und von
tieferen Regionen im Mittelmeer aufzusammeln.
Die Beteiligten des SeaClear-Projekts
gaben kürzlich bekannt, dass sie ihr Konsortium
erweitert und neue Finanzierung
für ein Folgeprojekt gesichert haben. Damit
wollen sie das Robotersystem weiterentwickeln
und das Problem von Abfall
im Meer ganzheitlich angehen. Das neue
Projekt trägt den Namen SeaClear2.0.
Die von der EU finanzierte Initiative
baut auf dem Erfolg von SeaClear1.0 auf
und setzt eine Flotte intelligenter Roboter
ein, um Müll aufzusuchen und zu beseitigen.
Dazu nutzt das System die Zusammenarbeit
zwischen fliegenden
Drohnen, Tauchrobotern, autonomen
Booten (USV) und speziell angefertigten
automatischen Greifern. Durch künstliche
Intelligenz können Roboter eigenständig
Abfall auffinden, identifizieren
und einsammeln. Gegenüber SeaClear1.0,
das sich den Angaben zufolge bereits
in der Praxis als erfolgreich erwiesen
hat, soll die Leistung des Systems
noch erheblich erweitert werden.
Auf der technischen Seite steht ein
stark ausgebautes Robotiksystem zum
automatisierten Aufsammeln von Müll
im Mittelpunkt. Es soll tiefer tauchen,
schwerere Teile heben und auch an der
Oberfläche Müll aufnehmen können.
Roboter macht den Meeresgrund sauber
Das Projekt fängt mit verbesserter Sensorik
durch hochauflösendes Sonar sowie
weitere Sensoren für Mikroplastik
und elektromagnetische Sensoren an.
Ein intelligenter, manövrierfähiger Greifer
wird entwickelt, der größere Abfallstücke
wie Reifen, Fahrräder oder Rohre
aufheben kann. Die Wissenschaftler
werden einen neuen Tender entwickeln,
der den größeren, schwereren Abfall
transportieren soll. Er wird mit verstellbaren
Zwischenwänden ausgestattet
sein, um flexibel einteilbare Kammern
für unterschiedliche Arten von Müll zur
Verfügung zu stellen.
Ein autonomes mobiles System, das
auch für enge und flache Gebieten geeignet
ist, wird Abfälle an der Oberfläche
aufsammeln. Das neue SeaClear2.0-System
wird gemeinsam mit SeaClear1.0
einsetzbar sein, so die Projektbeteiligten.
Das neue, verbesserte System wird in drei
Großversuchen präsentiert und in drei
Pilotversuchen im Mittelmeer getestet.
Darüber hinaus finanziert das Projekt
fünf Teilprojekte, um Teilaspekte des Systems
und des Ansatzes in weiteren Mittelmeerregionen
zu validieren.
Das SeaClear2.0-Projekt begann am
1. Januar 2023 und hat eine Laufzeit von
vier Jahren. Die Auftaktveranstaltung ist
für den 14. Februar 2023 in Delft in den
Niederlanden geplant. Das Projekt wird
durch das Horizon-Europe-Programm
der Europäischen Union finanziell unterstützt,
das Gesamtbudget beträgt rund
9 Mio. €, wovon knapp 8 Mio. € von der
EU finanziert werden.
© SeaClear
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Journal 02 | 2023
55
HÄFEN | PORTS
Der Klimawandel verursacht
milliardenschwere Risiken für Häfen
Eine neue Studie sieht im Zuge des Klimwandels und dessen Auswirkungen wie Stürmen
und steigendem Wasserspiegel großen Investitionsbedarf in den Häfen der Welt. Für die
HANSA gibt der Autor einige Einschätzungen zu Deutschland und Westeuropa preis
Fast neun von zehn großen Häfen weltweit sind Klimagefahren
ausgesetzt, was zu eskalierenden wirtschaftlichen Auswirkungen
auf den Welthandel führt, so eine neue Studie des Environmental
Change Institute (ECI) der Universität Oxford.
Häfen befinden sich naturgemäß in gefährdeten Gebieten entlang
der Küste und in der Nähe von Flüssen. Sie sind dadurch
Stürmen und Überschwemmungen ausgesetzt »und werden mit
dem Anstieg des Meeresspiegels und
schwereren Stürmen aufgrund des
Klimawandels fertig werden müssen«,
schreibt Autor Jasper Verschuur. Physische
Schäden an der Infrastruktur
können den Hafenbetrieb empfindlich
stören. Ein Beispiel dafür, wie groß die
Probleme sein könnten, ist der Hurrikan
»Katrina«, der im Jahr 2005 drei Häfen in den USA lahmlegte,
über die fast die Hälfte der Agrarexporte des Landes abgewickelt
wurden. Ein weiteres Beispiel: Das Tōhoku-Erdbeben und
der Tsunami von 2011 beschädigten maritime Anlagen im Wert
von 12 Mrd. $. Die Studie wurde in der Zeitschrift »Communications
Earth and Environment« veröffentlicht. Forscher des
ECI zeichnen darin ein detailliertes Bild der Klimarisiken für
»86 % aller Häfen sind mehr als drei
klimatischen und geophysikalischen
Gefahren ausgesetzt«
1.340 der weltweit wichtigsten Häfen. Genutzt wird eine Kombination
einer neuen Geodatenbank für Hafeninfrastrukturen
und detaillierter Informationen über Naturgefahren, darunter
Erdbeben, Wirbelstürme und Überschwemmungen, sowie mit
lokalen Informationen über »Meeresextreme«, also Windgeschwindigkeiten,
Wellen, Temperatur oder Überschwemmungen.
»Wir haben festgestellt, dass 86 % aller
Häfen mehr als drei Arten von klimatischen
und geophysikalischen Gefahren
ausgesetzt sind«, schreiben die
Autoren um Verschuur. Es wird erwartet,
dass extreme Bedingungen auf See
in etwa 40 % der Häfen weltweit zu Betriebsstörungen
führen werden. Darüber
hinaus seien Häfen auch anderen Gefahren wie Überschwemmungen
und Erdbeben ausgesetzt, so dass Hafenplaner
und -betreiber mehrere Gefahren berücksichtigen müssten.
»Das ist im Moment nicht immer der Fall. So müssen beispielsweise
die Fundamente der Kaimauern bei Erdbeben, die Ausrichtung
und Konstruktion der Wellenbrecher bei extremen Wellen
und Fluten und das Entwässerungssystem bei Fluss- und
56 HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
HÄFEN | PORTS
Abstract: 90 % of major ports globally are exposed to damaging climate hazards
Nearly nine in ten major ports globally are exposed to damaging climate hazards, resulting
in escalating economic impacts on global trade, according to new research from
the University of Oxford’s Environmental Change Institute (ECI).
Schwemmlandüberschwemmungen sorgfältig
geprüft werden. Wenn das nicht geschieht,
könnte es zu erheblichen Störungen
des Welthandels und der Lieferketten
kommen«, so der Forschungsleiter.
Die größten Klimarisiken bestehen für
die großen Häfen in Asien, im Golf von
Mexiko und in Westeuropa. Das Klimarisiko
beläuft sich der Studie zufolge auf insgesamt
7,6 Mrd. $ pro Jahr, wovon der
größte Teil auf tropische Wirbelstürme
und Flussüberschwemmungen in Häfen
zurückzuführen ist. Diese Zahl ist mehr als
halb so hoch wie eine frühere Schätzung
des Klimarisikos der Straßen- und Eisenbahninfrastruktur
auf globaler Ebene.
Nach Ansicht der Forscher verdeutlicht
dies, das Häfen zwar nur relativ kleine Gebiete
umfassen, der hohe Wert und die
Dichte der Anlagen jedoch zum Klimarisiko
auf nationaler und globaler Ebene beitragen
können. Zusätzlich zu den physischen
Schäden stellen die mit diesen Naturgefahren
verbundenen Ausfallzeiten
der Häfen jedes Jahr ein Risiko für den
Handel im Wert von 67 Mrd. $ dar, was zu
kostspieligen Verspätungen, Einnahmeverlusten
und Auswirkungen auf die Wirtschaft
insgesamt führen könne.
© Pixabay
Große Häfen in Ländern mit mittlerem
und hohem Einkommen sollten angesichts
des Klimawandels beträchtliche Investitionen
tätigen, um ihr Risiko zu bewältigen.
Dies könne »unerschwinglich
teuer werden«. Gleichzeitig, so die Studie
weiter, müssten kleine Häfen in Ländern
mit niedrigem Einkommen durch Infrastrukturverbesserungen
vor den Auswirkungen
von Gefahren und häufigen
Unterbrechungen geschützt werden, die
systemische Auswirkungen
auf die
von ihnen bedienten
Volkswirtschaften
haben können. In
diesen Häfen könnten
die Auswirkungen des Klimawandels
auf die Wirtschaftstätigkeit durch Verbesserungen
der Infrastruktur verringert
werden, um sie katastrophenresistenter
zu machen und einen ganzjährigen Betrieb
zu gewährleisten.
Die Ergebnisse verbinden die Wissenschaftler
mit einer Mahnung: Zwar gebe
es glücklicherweise in vielen Häfen Initiativen
zur Verbesserung der veralteten und
ineffizienten Infrastruktur. »Angesichts
der zu erwartenden Herausforderungen
des Klimawandels, denen sich die Häfen
in den nächsten Jahrzehnten stellen müssen,
reichen diese Bemühungen jedoch
nicht aus«, heißt es. Mit der Studie wolle
man helfen, »Prioritäten für globale Investitionen
Häfen zu setzen und die am
besten geeigneten Maßnahmen zu ermitteln«,
so Verschuur. Insgesamt zeige
die Studie, »dass die Häfen an vorderster
Front von den Klimaauswirkungen betroffen
sind.« Sie unterstreiche, dass die
dringende Notwendigkeit zu Handeln.
»Eine quantifizierte Risikoanalyse, wie sie
in unserem Papier vorgestellt wird, kann
bei der Priorisierung von Investitionen
helfen und die Finanzierung von An-
»Die bisherigen Bemühungen
reichen nicht aus«
passungsmaßnahmen beschleunigen«.
Der Autor betont, dass es hierzulande
durchaus Bewusstsein und Bereitschaft
gibt: »Die europäischen Häfen sind am
proaktivsten, wenn es um den Klimawandel
und die langfristige Planung geht.«
Für die HANSA blickt er zudem gesondert
auf die Länder Deutschland, Belgien,
Frankreich und Niederlande: In
diesen vier Ländern haben 13 der 52 betrachteten
Häfen ein Risiko von mehr als
10 Mio. $ pro Jahr. Einige der risikoreichsten
Häfen Westeuropas befinden
sich demnach in Frankreich mit seinen
langen Atlantik- und Nordsee-Küsten. In
Deutschland seien Hamburg und Bremen
die Häfen mit dem höchsten Risiko,
aber auch Cuxhaven, Emden und Bremerhaven
gehören zu dieser Gruppe.
Verschuur betont
aber auch, dass der Investitionsbedarf
hierzulande
im Vergleich
moderat ausfällt: »In
absoluten Zahlen mag
es nach viel klingen, doch dürfte es sich
um ein relatives Risiko von etwa 1 $ pro
m 2 handeln, was angesichts der Investitionskosten
für Hafenterminals, die
sich leicht auf etwa 1.000 $/m 2 belaufen
können, nicht sehr viel ist.«
Das Risiko für Hamburg und Bremen
wird hauptsächlich auf extreme Regenfälle
und Flussüberschwemmungen
zurückgeführt. Andererseits: Flussüberschwemmungen
seien recht unwahrscheinlich,
da diese Terminals recht hoch
gelegen sind und Schutzeinrichtungen
vorhanden sind. Ein Restrisiko bleibe
aber: »Unter außergewöhnlichen Bedingungen
können Überschwemmungen erhebliche
Schäden verursachen und Teile
des Hafens für einen längeren Zeitraum
stilllegen.«
MM
Verschuur und sein Team wollen im Austausch
mit den Verantwortlichen bleiben,
um aktuelle Informationen über Investitionen
und Pläne in künftige Analysen einfließen
zu lassen. Weitere Informationen
und Kontaktmöglichkeiten zur Research-
Gruppe finden Sie hier:
HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
57
PORT HUB
PRINCE RUPERT
DP World gibt Machbarkeitsstudie für zweites Container-Terminal in Auftrag
DP World hat die Infrastrukturberatung
Aecom ausgewählt, um eine Machbarkeits-
und Designstudie für die Entwicklung
des zweiten Containerterminals im
Hafen von Prince Rupert durchzuführen.
Nach seiner Fertigstellung soll das Terminal
ein vollständig elektrisches Terminal
sein, das modernste Technologien mit einem
intermodalen Betriebsmodell kombiniert.
DP World Prince Rupert wird den geplanten
Logistikpark auf Ridley Island betreiben.
Der arabische Konzern betreibt
bereits das Fairview Container Terminal,
das sich aktuell im Ausbau befindet. Durch
die Zusammenarbeit mit dem bestehenden
Terminal soll die zweite Anlage die Gesamtcontainerkapazität
des Hafens verdoppeln
und mindestens 2 Mio. TEU pro
Jahr hinzufügen.
Aecom soll eine Studie über das Projekt
erstellen, um die technische und finanzielle
Machbarkeit der Entwicklung des Terminals
zu ermitteln und die für die Umweltgenehmigung
erforderlichen Grundlagenstudien
zu erstellen. »Dies ist ein wichtiger
Schritt zur Stärkung der kanadischen Lieferkette.
Wir schaffen ein vollständig integriertes
Handelsökosystem innerhalb der
Hafengrenzen, das für kanadische Exporteure
und Importeure zur bevorzugten Option
wirdund das Gemeinwesen«, so Maksim
Mihic, CEO & General Manager von
DP World (Canada)
© Prince Rupert Port Authority
WILHELMSHAVEN
BP prüft Möglichkeit für H2-Hub
Der Energiekonzern BP prüft den Ausbau von Wilhelmshaven zu
einem neuen Hub für grünen Wasserstoff. Im Rahmen des Projekts
würde BP einen Ammoniak-Cracker bauen, der ab 2028
jährlich bis zu 130.000 t kohlenstoffarmen Wasserstoff aus grünem
Ammoniak bereitstellen könnte. Bei entsprechender Marktentwicklung
für neue Kraftstoffe wäre es zudem möglich, das
Projekt auszubauen, so BP.
Der grüne Ammoniak soll von internationalen, grünen Wasserstoffprojekten
von BP nach Wilhelmshaven geliefert werden.
Der Cracker würde den grünen Ammoniak in grünen Wasserstoff
umwandeln, indem er das größere Molekül in seine kleineren
Stickstoff- und Wasserstoffkomponenten aufspaltet.
»Wir verfügen über das Wissen und die Möglichkeiten, um die
gesamte Wertschöpfungskette der grünen Wasserstoffproduktion
abzubilden«, sagt Patrick Wendeler, Vorstandsvorsitzender
von BP Europa. »Das schließt auch die Umwandlung in Derivate
wie Ammoniak, den Transport und die anschließende Rückumwandlung
ein. So können wir Kunden mit dem grünen Wasserstoff
beliefern, den sie benötigen. Die Entwicklung dieses Projekts
würde unseren deutschen Kunden zu größerer Unabhängigkeit
bei einer Reihe von kohlenstoffarmen Energieprodukten
verhelfen.«
Das Projekt soll auf der bestehenden Infrastruktur des Nord-
West-Oelleitung-Terminals in Wilhelmshaven aufbauen, an
dem BP bereits beteiligt ist. BP schlägt zudem vor, bestehende
ungenutzte Öl-Pipelines zu verwenden und vorhandene Gaspipeline-Infrastruktur
für den Wasserstofftransport umzurüsten.
Der kohlenstoffarme Wasserstoff könnte dann zu
Kunden im Ruhrgebiet und anderen Nachfragezentren geliefert
werden.
CUXHAVEN
100 Millionen für Hafenausbau
Cuxhaven soll als Basishafen für Windenergie-Projekte auf See
ausgebaut werden. Im Deutschen Offshore-Industrie-Zentrum
(DOIZ) werden daher zusätzliche Liegeplätze gebaut. 300 Mio. €
sollen insgesamt investiert werden, das Land Niedersachsen beteiligt
sich mit 100 Mio. €.
Wenn die Liegeplätze fertig sind, bietet das DOIZ mit fast 4 km
übergreifender Kajenlänge und einer durchgehenden Schwerlaststraße
nach eigenen Angaben gute logistische Möglichkeiten
für die »Energiewende auf See.«
In Cuxhaven entstehen unter anderem jedes Jahr bis zu 360
Einheiten der mit 11 MW größten in Serie produzierten Offshore-Windturbine.
Die Herstellung noch größerer Anlagen oder
eine von Cuxhaven ausgehende komplette Installation von
Windkraftwerken wäre möglich. Und auch die Produktion, Lagerung
und Lieferung von Komponenten könnte in Cuxhaven
realisiert werden.
© Hero Lang
58 HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
PORT HUB
STADE
Bau des dritten deutschen LNG-Terminals startet
Nach Wilhelmshaven und Lubmin folgt
nun Stade: Im Elbehafen startet der Bau
eines weiteren LNG-Terminals.
Bauherrin in Stade-Bützfleth ist die
niedersächsische Hafengesellschaft Niedersachsen
Ports (NPorts). Mit Kosten
von bis zu 300 Mio. € werde es das größte
Investitionsvorhaben in der Geschichte
des Unternehmens, teilte NPorts mit.
Zum symbolischen ersten Rammschlag
am 20. Januar reisten Niedersachsens
Wirtschaftsminister Olaf Lies
sowie NPorts-Chef Holger Banik an.
Mit insgesamt vier Seehafen-Terminals
für den Import von LNG und fünf eingecharterten
FRSU (Floating Storage und
Regasification Unit) will sich Deutschland
aus der Abhängigkeit von russischen
Gaslieferungen befreien. In Wilhelmshaven
und in Lubmin läuft bereits der
Testbetrieb. Als vierter Standort soll
Brunsbüttel dienen.
Das Bundeswirtschaftsministerium
bezahlt bis zu 9,7 Mrd. € für den Zeitraum
von 2022 bis 2038 für die Infrastruktur-Investitionen
in Terminals
und Anschlüsse sowie die Charterkosten
für die FSRUs. Die Jahreskapazität aller
Anlagen soll zusammen bei rund
73 Mrd. m3 liegen und damit etwa ein
Drittel des deutschen Gasbedarfs decken,
heißt es.
© Hanseatic Energy Hub
DAMIETTA
Neues Mittelmeer-Terminal im Bau
Im ägyptischen Damietta ist das neue Terminal des Joint Ventures
von Hapag-Lloyd, Eurogate und Contship bereits im Bau. Auf
dem Gelände wachsen erste Fundamente aus dem Boden, im angrenzenden
Bassin hebt ein Schwimmbagger das neue, 18 m tiefe
Hafenbecken aus. Bis zur zweiten Jahreshälfte 2024 – so die Planung
– entsteht im nordafrikanischen Hafen von Damietta in
Ägypten ein neues Transshipment-Terminal mit einer Kapazität
für jährlich 3,3 Mio. TEU. Bis 2025 soll es seinen regulärem
Dienst aufnehmen.
Um das neue Terminal 2 zu entwickeln und zu betreiben, wurde
das Joint Venture Damietta Alliance Container Terminal gegründet.
Die drei Hauptgesellschafter sind die Hapag-Lloyd Damietta
GmbH mit 39 % sowie die Eurogate Damietta GmbH und
die Contship Damietta Srl mit jeweils 29,5 % Anteilen. Zwei lokale
Partner, Middle East Logistics & Consultants Group und Ship
& C.R.E.W. Egypt halten jeweils 1 %.
Bislang ist der Umschlag der Hamburger Containerlinienreederei
Hapag-Lloyd im östlichen Mittelmeer auf verschiedene Häfen
verteilt, darunter Piräus und das Terminal CT1 in Damietta.
Das neue Terminal soll Hapag-Lloyd ermöglichen, das Geschäft
in Ägypten zu konzentrieren und so die Wettbewerbssituation zu
verbessern. Seine Lage rund 60 km vom nördlichen Ausgang des
Suezkanals entfernt wird als »entscheidender Vorteil« gewertet.
Weiterer Vorteil seien die 18 m Wassertiefe im Vergleich zu 14 m
bei Terminal 1. So ließen sich alle Schiffsgrößen einschließlich
der von Hapag-Lloyd in Auftrag gegebenen 23.500+-TEU-Schiffe
abfertigen. Der Standort werde auch als Transshipment-
Hub bedeutend für die Verteilung der Ladung im östlichen Mittelmeerraum
sein und damit zum Beispiel den Zugang zum
ägyptischen Markt stark verbessern.
USA
Grünes Licht für Hafenvertiefungen
Mit dem Water Resources Development Act (WRDA) von 2022
hat die US-Regierung nun grünes Licht für die Kofinanzierung
zahlreicher Projekte in den Bereichen Hochwasserschutz, Verbesserung
des Ökosystems und nicht zuletzt der Schifffahrt gegeben.
Im Rahmen dieses Infrastrukturprogramms werden 87 Mio. $
für die Vertiefung der Zufahrtskanäle des Hafens von Long Beach,
140 Mio. $ für ein ähnliches Projekt in Tacoma und
2,41 Mrd. $ für die Vertiefung der Hafenzufahrten von New York
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HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
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HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
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64 HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
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FIL-TEC Rixen GmbH .......................................................................... 53
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HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
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LETZTE SEITE
Einzigartige Schiffsapotheke
sind die meisten echten Schiffsapotheken
schon lange nicht mehr im Originalbestückungszustand.
Die Flaschen
in ihnen wurden gegen neue ausgetauscht
oder sie wurden irgendwann
gereinigt. Und genau hier ist die Kiste
im Maritimen Museum eine Ausnahme.
Sie enthält noch die Originalflaschen
und das sogar mit ihrem ursprünglichen
Inhalt. Gemäß erhaltener
Etikettierungen stammen einige der
Arzneianfertigungen von der Apotheke
Henry Jeffries, Guildford, est. 1815.
Eine Kiste in diesem Zustand kann als
Sensation bezeichnet werden und existiert
außerhalb Englands in Europa nach
Wissen des Autors kein zweites Mal.
Eine Zeitung enthüllt das Alter
Zur Bestimmung des Alters der Apotheke
half den Kuratoren des Museums
ein Zufallsfund. Die kleinen Gewichte
für die Medikamentenwaage, die zur
Bestückung der Kiste gehört, waren in
Zeitungsausschnitte gewickelt, welche
teilweise Jahreszahlen enthielten. Die
älteste Angabe stammte aus dem Jahr
1875 und die jüngste von 1889.
Ein Artikel über die Porträtierung
des indischen Prince of Arcot (1st.
Prince, 1867–1874) und einiger weiterer
hochgestellter Personen, deuten
auf eine zeitliche Nähe hin. Man kann
also schließen, dass die Kiste nach dem
letzten genannten Datum noch auf einem
Schiff in Gebrauch war und ihre
Bestückung damit aus der zweiten Hälfte
des 19. Jahrhunderts stammt.
Auf Deck 2 des Internationalen Maritimen
Museums (IMMH) in der
Hamburger Hafencity steht eine echte
Rarität: eine alte englische Bordapotheke
aus dem 19. Jahrhundert. Sie wurde
dem Museum von dem Arzt und
Sammler Professor Norbert Meenen gestiftet
und stellt ein auf dem europäischen
Kontinent einzigartiges
Ausstellungsstück dar.
Zum einen erweisen sich viele Bordapotheken
in den Beständen privater
Sammler als einfache Reiseapotheken
ohne Schifffahrtsbezug, zum anderen
© IMMH
Gefertigt in der Segelschiffzeit
Ein Schiff mit einer solchen Bordapotheke
hatte vermutlich eine Besatzung
von zuletzt mehr als 100 Mann. Nach
den Worten des Londoner Antiquitätenhändlers,
der Meenen die Kiste vor
Jahrzehnten verkauft hatte, soll sie noch
in der Segelschiffszeit gezimmert worden
und über viele Jahrzehnte in Gebrauch
gewesen sein.
Autor:
Gerrit Menzel
Internationales Maritimes Museum
Hamburg (IMMH)
66 HANSA – International Maritime Journal 02 | 2023
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