HANSA 02-2023
WISTA Germany · Ship Efficiency · CII · Weather Routing · Neubau »Coriolis« · Future Fuels · Klima-Risiko in Häfen · Brandschutz · Hydropen · MPP-Flotte · Deck Carrier · Shortsea-Schifffahrt
WISTA Germany · Ship Efficiency · CII · Weather Routing · Neubau »Coriolis« · Future Fuels · Klima-Risiko in Häfen · Brandschutz · Hydropen · MPP-Flotte · Deck Carrier · Shortsea-Schifffahrt
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Est. 1864 <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
International<br />
Maritime<br />
Journal<br />
<strong>02</strong><br />
Neue Forschungsschiffe<br />
Während die Hitzler-Werft die<br />
»Coriolis« baut, schreibt das<br />
BSH weitere Neubauten aus<br />
MPP- und Shortsea-Schifffahrt<br />
Raten, Marktanteile, Antriebe:<br />
Die nötige Modernisierung der<br />
Flotten lässt noch auf sich warten<br />
Milliarden-Risiken für Häfen<br />
Neue Studie: Der Klimawandel<br />
erfordert große Investitionen in<br />
Infrastruktur- und Küstenschutz<br />
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EDITORIAL<br />
Michael Meyer<br />
Stellvertretender Chefredakteur – <strong>HANSA</strong><br />
Neue Führungskräfte statt Leerstellen<br />
Auch wenn Sie nie ernsthaft zur Disposition<br />
stand und die kolportierte »ersatzlose<br />
Streichung« der Position des maritimen<br />
Koordinators der Bundesregierung<br />
nicht den politischen Realitäten<br />
entspricht. Und auch wenn mit Dieter<br />
Janecek mittlerweile ein Nachfolger präsentiert<br />
wurde – das Hickhack um die<br />
Neubesetzung inklusive gezwitscherter<br />
Verteidigung von Weihnachtspausen im<br />
Ministerium war dennoch überflüssig.<br />
Das hätte man auch eleganter lösen und<br />
damit dem neuen Koordinator Janecek<br />
den Einstieg erleichtern können.<br />
Denn er braucht politische Rückendeckung<br />
– und keinen Küstenklatsch<br />
über das Amt an sich oder vermeintliche<br />
Behelfslösungen – um die Interessen der<br />
maritimen Segmente bestmöglich unter<br />
einen Hut zu bekommen.<br />
Die Branche ist vielseitig mit einer entsprechenden<br />
Vielzahl an Behörden und<br />
Institutionen. Allerdings leider auch zum<br />
Teil mit personellen Lücken. So ist Hans-<br />
Heinrich Witte als Präsident der Generaldirektion<br />
Wasserstraßen und Schifffahrt<br />
in den Ruhestand abgetreten. Karin<br />
Kammann-Klippstein ist zum Jahreswechsel<br />
als Präsidentin des Bundesamtes<br />
für Seeschifffahrt und Hydrographie<br />
(BSH) ausgeschieden.<br />
In beiden Fällen war es (bis Redaktionsschluss)<br />
ähnlich wie zunächst beim<br />
Posten des maritimen Koordinators beziehungsweise<br />
der maritimen Koordinatorin:<br />
die offene Frage der Nachfolge.<br />
Wer macht‘s?<br />
BSH und GDWS sind für die maritime<br />
Infrastrukturpolitik von großer Bedeutung,<br />
sei es nun für den dringend notwendigen<br />
Ausbau der Offshore-Wind-<br />
Kapazität oder für die Wasserstraßen des<br />
Landes. Sie unterstehen dem Bundesverkehrsministerium<br />
des FDP-Politikers<br />
Volker Wissing. Dass der derzeit viel zu<br />
tun hat mit der Dauerbaustelle »Bahn« –<br />
geschenkt. Dass auch die Digitalisierung,<br />
ebenfalls Teil seines Ressorts, gelinde gesagt<br />
ausbaufähig ist – geschenkt.<br />
Es ist schlicht und ergreifend Aufgabe<br />
der Politik, für Kontinuität auf denjenigen<br />
Posten zu sorgen, die dafür geschaffen<br />
wurden, die Wirtschaft praxisorientiert zu<br />
unterstützen. Gerade damit sich ein Ministerium<br />
nicht mit allen Details befassen<br />
muss gibt es ja derlei Behörden. Dann<br />
sollten diese auch entsprechende Wertschätzung<br />
bekommen – inklusive fähigem<br />
und engagiertem Spitzenpersonal. Auch<br />
jeden Fall keine Leerstellen.<br />
Auch die Häfen haben natürlich einiges<br />
auf der Agenda und mühen sich um politische<br />
Unterstützung. Ob jetzt ein neuer<br />
Antrag der Unions-Fraktion im Bundestag<br />
zu einer schnelleren Ausarbeitung einer<br />
nationalen Hafenstrategie führt, darf<br />
bezweifelt werden. Die Notwendigkeit einer<br />
aktualisierten Strategie ist angesichts<br />
der großen Umwälzungen, der Energiewende<br />
und der geopolitischen Trends<br />
jedoch nicht von der Hand zu weisen.<br />
Der neue maritime Koordinator dürfte<br />
einige Arbeit auf seinem Schreibtisch<br />
vorfinden. Wir leihen uns einen Spruch<br />
aus fast vergessenen Zeiten bei einer ehemaligen<br />
Energiekonzern-Marke: Es gibt<br />
viel zu tun. Packen Sie’s an, Herr Janecek.<br />
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<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
3
INHALT | CONTENTS <strong>02</strong> 2<strong>02</strong>3<br />
3 EDITORIAL<br />
3 – Neue Führungskräfte statt Leerstellen<br />
5 SPOTLIGHT ON NEW SHIPS<br />
5 – Orient-Express reloaded auf See<br />
6 MOMENTAUFNAHME<br />
8 PEOPLE & PODCAST<br />
10 MÄRKTE | MARKETS<br />
10 – Dry cargo market back to the bottom<br />
10 – Viewpoint: Antonios Rigalos | XSTAFF:<br />
»We still anticipate higher rates than before Corona«<br />
12 – Märkte | Markets<br />
14 VERSICHERUNGEN | INSURANCE<br />
14 – P&I-Rückversicherer ziehen die Zügel an<br />
16 – Havariechronik<br />
18 SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />
18 – Die MPP-Schifffahrt hält sich bedeckt<br />
21 – DNV – Neue Klassifikation für Deck Carrier im<br />
Heavylift-Markt<br />
22 – Grüner Schub für die Shortsea-Schifffahrt?<br />
26 – WISTA Germany & <strong>HANSA</strong>:<br />
Claudia Paschkewitz | Columbia:<br />
»Eine Wahl, die ich immer wieder treffen würde «<br />
28 – Cargo fires in focus of insurers<br />
32 – Das Brandrisiko auf Schiffen steigt<br />
34 – Getting water where it is needed<br />
35 DIE <strong>HANSA</strong> IM BLICKPUNKT:<br />
35 – Niels Lange | Jastram:<br />
»Junge Menschen für maritime Branche begeistern«<br />
36 KARRIERE | CAREER<br />
36 – Nor-Shipping sucht die besten Talente<br />
38 SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />
38 – Bio-LNG and Bio-MGO at an advantage<br />
41 – Leclanché inks battery orders for ferries<br />
42 – »Coriolis« ersetzt »Ludwig Prandtl«<br />
45 – Neue Forschungsschiffe ausgeschrieben<br />
46 – Die Marine übernimmt an der Warnow<br />
48 – NAPA: »Operators need to be proactive«<br />
50 – OrbitMI: Climate and efficient routing interacting<br />
51 – MAN: New propulsion drive train<br />
future-proofs tanker<br />
51 – Raytheon Anschütz – Fuel-saving autopilot<br />
in action<br />
52 GREEN HUB<br />
54 DIGITAL HUB<br />
56 HÄFEN | PORTS<br />
56 – Der Klimawandel verursacht<br />
Milliarden-schwere Risiken für Häfen<br />
58 PORT HUB<br />
60 BUYER’S GUIDE<br />
64 TERMINE<br />
65 IMPRESSUM<br />
66 LETZTE SEITE<br />
66 – Einzigartige Schiffsapotheke<br />
4 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
Orient-Express<br />
reloaded auf See<br />
Spotlight on<br />
new ships<br />
© Chantiers de l’Atlantique<br />
Es ist eine doppelte Hommage – an einen<br />
legendären Zug und an ein legendäres<br />
Schiff: In Frankreich sollen zwei<br />
neue luxuriöse Segelkreuzfahrtschiffe<br />
entstehen. Der Auftrag für den Bau bei<br />
der Werft Chantiers de l’Atlantique war<br />
bei Redaktionsschluss dieser <strong>HANSA</strong><br />
zwar noch nicht final in trockenen Tüchern,<br />
aber wohl nur noch Formsache.<br />
Auftraggeber ist die Hotelgruppe Accor.<br />
Im März 2<strong>02</strong>6 soll das erste, 220 m lange<br />
Schiff abgeliefert werden. Eine Schwester<br />
soll im September 2<strong>02</strong>7 folgen.<br />
Der Name ist bereits bekannt: »Orient<br />
Express Silenseas« – in Anlehnung an<br />
den legendären Zug, der schon im 19.<br />
Jahrhundert verkehrte. Die an dem<br />
Schiffsprojekt Beteiligten sprechen von<br />
einer »Ikone des Zugreisens« und »Kronjuwelen<br />
des französischen Eisenbahnerbes«.<br />
Laut der Werft ist auch »Orient Express<br />
Silenseas« eine Hommage an eine<br />
andere Legende vergangener Zeiten: die<br />
»Normandie«. Das Passagierschiff, das<br />
1930 von Chantiers de l’Atlantique gebaut<br />
Details<br />
Typ . . . . . . . . Segel-Kreuzfahrtschiff<br />
Name . . »Orient Express Silenseas«<br />
Werft . . . . Chantiers de l’Atlantique<br />
Auftraggeber . . . . . . . . . . . . . . Accor<br />
Ablieferung . . . . . . . . . . . . . ab 03|26<br />
Gäste-Kapazität . . . . . . . . . . . . . . 120<br />
Länge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 220 m<br />
Antrieb . . . . . Dual-Fuel LNG | Segel<br />
Segel-Antrieb . . . . . . . . bis zu 100 %<br />
Segeltyp . . . . . Rigid Sail | Kohlefaser<br />
2<br />
Segelfäche . . . . . . . . . . . . 3 x 1.500 m<br />
Masthöhe . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 m<br />
wurde, war «das größte, schnellste, luxuriöseste<br />
und modernste Linienschiff seiner<br />
Zeit«, heißt es.<br />
»Mit seinem hochmodernen, umweltfreundlichen<br />
Design wird es die ›Orient<br />
Express Silenseas‹ Accor ermöglichen,<br />
seinen Gästen ein einzigartiges, von diesen<br />
beiden Reiseikonen inspiriertes Erlebnis<br />
zu bieten«, schreibt die Werft.<br />
Geplant sind Plätze für 120 Gäste in<br />
rund fünfzig sehr üppigen Suiten, die sich<br />
auf vier Decks verteilen und eine Fläche<br />
von 70 m 2 bis zu 1.415 m 2 für die Präsidentensuite<br />
haben. Zu den speziellen<br />
Ausstattungen gehören unter anderem<br />
eine Doppelhelix-Treppe, ein zwischen<br />
zwei Decks »hängendes« Schwimmbecken<br />
und ein 550 m 2 großes Spa.<br />
Die »Orient Express Silenseas« soll das<br />
weltgrößte Segelschiff seiner Art und das<br />
»fortschrittlichste Kreuzfahrtschiff in Bezug<br />
auf die Umweltfreundlichkeit« werden.<br />
Sie wird mit einem von der Werft<br />
entwickelten Konzept namens »Solid-<br />
Sail« fahren, das bei geeigneten Wetterbedingungen<br />
bis zu 100 % des Antriebs<br />
gewährleisten kann. Die drei 1.500 m 2<br />
großen starren Segel sind aus faltbaren<br />
Kohlefaserpaneelen und an Balestron-<br />
Riggs gehisst. Drei kippbare Masten haben<br />
eine Höhe von 100 m. Die Segel sind<br />
Teil eines hybriden Antriebs, zu dem<br />
auch ein LNG-Motor gehört. MM<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
5
MOMENTAUFNAHME<br />
6 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
OEL im NOK<br />
Der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) sorgt ja gern<br />
einmal für Schlagzeilen. Dass Schiffe Schleusentore<br />
oder -wände rammen, ist dabei fast schon<br />
Tagesgeschäft. Aufsehen erregte Ende 2<strong>02</strong>2 dann<br />
aber die Havarie eines Mehrzweckschiffs, das einen<br />
Kran geladen hatte. Leider hatten die Erbauer<br />
der Levensauer Hochbrücken die Höhe<br />
dieser Ladung nicht berücksichtigt, der Kran traf<br />
eine der Brücken, der Kanal musste gesperrt<br />
werden – jedoch nur relativ kurz. Vor Weihnachten<br />
sorgte dann ein Ölteppich auf dem Kanal für<br />
eine tagelange Sperrung und in der Folge für einen<br />
Schiffsstau. Weil aus einer Pipeline im Hafen<br />
von Brunsbüttel Öl in die meistbefahrene<br />
künstliche Wasserstraße der Welt gelaufen war,<br />
musste der Schiffsverkehr ruhen. Ab dem 21. Dezember<br />
arbeiteten das Havariekommando, das<br />
THW, Feuerwehreinheiten und Kräfte des Landesbetriebs<br />
für Küstenschutz, Nationalpark und<br />
Meeresschutz des Landes Schleswig-Holstein an<br />
einer Eindämmung. Erst am 3. Januar war der<br />
NOK wieder frei befahrbar. Als nächstes wäre<br />
dann mal wieder eine Schleusenanfahrung dran.<br />
Foto: Havariekommando<br />
Liebe Leser,<br />
wenn auch Sie eine maritime Moment aufnahme eingefangen haben, schicken Sie uns gern das Foto mit ein paar<br />
persönlichen oder erklärenden Zeilen dazu. Wir freuen uns über Ihre Einsendungen an: redaktion@hansa-online.de<br />
sowie Schiffahrts-Verlag »Hansa«, Stadthausbrücke 4, 20355 Hamburg. Hinweis: Der Verlag behält sich das Recht vor,<br />
eingegangene Fotografien für redaktionelle Zwecke weiterzuverwenden.<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
7
PEOPLE<br />
MBS: Jörg Roehl, Ex-Manager der<br />
ehemaligen Reederei Hansa Heavy Lift<br />
(HHL), wird CEO<br />
beim Speditions- und<br />
Logistik-Dienstleister<br />
MBS. Er ergänzt das<br />
aktuelle Führungsteam<br />
aus Andreas Janetzko<br />
und Daniel<br />
Steckel. Roehl arbeitet<br />
seit über 30 Jahren in der Speditionsund<br />
Schifffahrtsbranche. Zuletzt war er in<br />
der Schweiz als CEO für Natco/Trans<br />
Global Projects (TGP) aktiv.<br />
BECKER MARINE SYSTEMS: Dirk<br />
Lehmann zieht sich nach über 20 Jahren<br />
aus der Geschäftsführung<br />
des Hamburger<br />
Schiffbauzulieferers<br />
zurück. Kurz<br />
zuvor war bekannt<br />
geworden, dass er<br />
auch seinen Posten<br />
als Vorsitzender des<br />
Verwaltungsrats bei Clean Logistics abgibt.<br />
Seit Anfang Januar hat damit Henning<br />
Kuhlmann die Gesamtgeschäftsführung<br />
bei Becker Marine Systems inne.<br />
Personalie des Monats: Janecek wird neuer Maritimer Koordinator<br />
BUNDESREGIERUNG: Dieter Janecek ist offiziell zum neuen Koordinator der<br />
Bundesregierung für Maritime Wirtschaft und Tourismus ernannt worden. Nach<br />
dem Beschluss des Bundeskabinetts tritt der Grünen-Politiker im Wirtschaftsministerium<br />
die Nachfolge von Claudia Müller an, die kürzlich als Parlamentarische<br />
Staatssekretärin in das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gewechselt<br />
war. Janecek ist seit 2013 Mitglied des Bundestages und aktuell der wirtschaftspolitischer<br />
Sprecher der Grünen-Fraktion. Er ist Mitglied des Wirtschaftsausschusses<br />
sowie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Klimaschutz und Energie<br />
sowie im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung.<br />
VERBAND DEUTSCHER REEDER:<br />
Holger Jäde verstärkt seit Anfang des<br />
Jahres das Team um<br />
VDR-Hauptgeschäftsführer<br />
Martin<br />
Kröger. Mit der Einstellung<br />
des ehemaligen<br />
Geschäftsführers<br />
der Berufsbildungsstelle<br />
Seeschifffahrt<br />
als Referent für Ausbildung will der Reederverband<br />
die seemännische Ausbildung<br />
in der deutschen Seeschifffahrt<br />
stärken.<br />
UNIATLANTICO: Joachim Brack<br />
wird Chief Financial Officer beim Befrachtungsunternehmen<br />
Uniatlantico,<br />
das zuletzt seinen<br />
MPP-Pool ausgebaut<br />
hat. Brack wechselt<br />
vom Projektentwickler<br />
PCE, zu dem er<br />
erst im vergangenen<br />
Jahr als Geschäftsführer gestoßen war.<br />
Davor war er ab Februar 2019 Geschäftsführer<br />
bei Columbia Shipmanagement<br />
(CSM).<br />
KFW IPEX: Carsten Wiebers übernimmt<br />
den neu geschaffenen Bereich<br />
»Mobilität«, wozu<br />
die maritime Industrie,<br />
die Luftfahrt sowie<br />
das Thema umweltfreundliche<br />
Mobilität<br />
& Transport<br />
gehören. Er hatte<br />
den Bereich zuvor<br />
bis 2016 geleitet und danach die Abteilung<br />
Luftfahrt und Schienenverkehr<br />
übernommen. Vorgänger Holger Apel<br />
geht in den vorzeitigen Ruhestand.<br />
SILVERSTREAM: Nick Chrissos<br />
wechselt vom Software-Konzern Cisco<br />
als Chief Data Officer<br />
zum Marktführer<br />
im Bereich Air Lubrication<br />
für die<br />
Schifffahrt. In seinen<br />
zwei Jahrzehnten bei<br />
Cisco hatte er verschiedene<br />
Positionen<br />
inne, darunter Chief Technology<br />
Officer (CTO) für kleine Unternehmen<br />
und Director of Innovation in der Region<br />
EMEAR.<br />
FLEXPORT: Teresa Carlson wird<br />
Präsidentin und Chief Commercial Officer.<br />
Zuletzt war sie<br />
Corporate Vice President<br />
und Executive-in-Residence<br />
bei<br />
Microsoft, davor<br />
Chief Growth Officer<br />
bei Splunk. Bevor sie<br />
zu Splunk kam, war<br />
Carlson als Vice President bei Amazon<br />
Web Services (AWS) tätig, wo sie mehr<br />
als ein Jahrzehnt lang das weltweite Geschäft<br />
für den öffentlichen Sektor leitete<br />
VSIH: Jürgen Witte, langjähriger 1.<br />
Vorsitzender des Vereins der Schiffsingenieure<br />
zu Hamburg,<br />
ist am 25. Dezember<br />
2<strong>02</strong>2 überraschend<br />
verstorben.<br />
Witte war Mitglied<br />
im VSIH seit 1963,<br />
seit 2004 amtierter er<br />
als 1. Vorsitzender<br />
des Vereins. Der VSIH ist einer der Mitbegründer<br />
der alle zwei Jahre in Hamburg<br />
stattfindenden Schiffstechnikmesse<br />
SMM.<br />
8 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
Hamburgs<br />
maritimesmes Herz<br />
<strong>HANSA</strong> PODCAST<br />
Prominente Gäste<br />
im maritimen Talk<br />
AMERICAN BUREAU OF SHIPPING<br />
CHRISTOPH RASEWSKY<br />
Der neue Containerchef der US-Klassifikation<br />
American Bureau of Shipping<br />
mit Sitz in Hamburg meint, es reicht<br />
nicht aus, wenn Reeder auf die Technik<br />
schauen, um ihre Containerschiffsflotte<br />
nachhaltiger aufzustellen. Durch die<br />
Energiekrise und die gestiegenen Gasund<br />
Kraftstoffpreise hätte sich die Situation<br />
für Reeder verändert. Rasewsky spricht über LNG<br />
(»nach wie vor attraktiv«), Methanol (»ein großes Signal an<br />
den Markt«), die Neubauwelle, ABS-Pläne und die Schiffsgrößenentwicklung.<br />
ANKERI<br />
JÖRN SPRINGER<br />
Der »Customer Success« und das Team<br />
des isländischens Startups wollen Reeder,<br />
Charterer und Shipmanager mit<br />
der Ankeri-Plattform näher zusammenbringen.<br />
Springer spricht über<br />
den CII und darüber, die Kommunikation<br />
auf eine qualitativ höhere Ebene<br />
zu heben, über »geheime Zutaten« hinter<br />
der Plattformlösung, Daten-Austausch und Buchstabensuppen,<br />
das Knowhow deutscher Reeder, das Interesse<br />
des Kapitalmarkts, Expansionspläne und Einstiegsversuche<br />
von Schifffahrtsunternehmen.<br />
...mehr<br />
geht nicht!<br />
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<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
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MÄRKTE | MARKETS<br />
Dry cargo market back to the bottom<br />
Freights and charter rates for bulkers are falling over a cliff in January but the outlook for the<br />
year is improving. By Michael Hollmann<br />
The first quarter of the year is always<br />
the worst for bulk carrier owners<br />
and operators: a hangover from the festive<br />
season, Chinese New Year, rainfall<br />
and logistics issues for mining companies<br />
in Australia and Brazil… This<br />
time, the situation gets compounded by<br />
the economic slowdown in Europe and<br />
North America and by another surge in<br />
corona infections (the final wave?) in<br />
China.<br />
Perhaps it is no surprise then that<br />
spot earnings for bulk carriers are off to<br />
a much weaker start than in the previous<br />
two years. As this issue of <strong>HANSA</strong><br />
goes to press, average earnings in time<br />
charter trip business are clustered in a<br />
narrow range of 7,200 to 9,600 $ per day<br />
for the main size classes of capesize, panamax,<br />
supramax and handysize. Economies<br />
of scale aren’t worth much these<br />
days.<br />
Not a good omen<br />
A comparison with last year is most<br />
sobering for the smaller geared sectors:<br />
Earnings for 58,000 dwt supramaxes are<br />
currently hovering at 7,200 $/day compared<br />
with 20,000 $ in mid-January<br />
2<strong>02</strong>2, 38,000 dwt handies are stuck with<br />
around 8,000 $ – also down from 20,000<br />
–20,500 $ a year earlier. The usual premium<br />
for trading in the Atlantic (due to<br />
trade imbalance and structural lack of<br />
tonnage…) has almost evaporated: some<br />
9,000 $ on average for handies in the Atlantic<br />
versus 7,500 $ in the Pacific. Longer<br />
westbound trips for geared handies<br />
with commodities like fertilizer, steels<br />
etc. are struggling to fetch 6,000–7000 $<br />
– not a good omen either for multipurpose/heavy<br />
lifter business ex Europe, at<br />
least in the short term. There has been<br />
conspicuous build-up of spot positions –<br />
often euphemistically referred to as<br />
»special positions« by project carriers<br />
themselves – in recent weeks and<br />
months.<br />
Low Baltic Dry Index<br />
Looking at the dry bulk market in total<br />
with the Baltic Dry Index now at 800<br />
points, you have to go back to June 2<strong>02</strong>0<br />
– two-and-a-half years! – to find levels as<br />
low as today. Back then, the market was<br />
awakening from the initial pandemic<br />
shock to embark on a rallye that eventually<br />
took the BDI to a 13-year high in<br />
excess of 5,600 points. The market then<br />
went into decline, slowly at first and then<br />
faster from June 2<strong>02</strong>2. Energy inflation,<br />
loss of economic growth due to the war<br />
and, of course, falling congestion levels<br />
and reduced waiting times added pressure<br />
both on the supply and the demand<br />
side of shipping.<br />
A further negative for geared bulkers is<br />
the growing loss of general cargo<br />
(bagged, palletized or strowed in containers…)<br />
that was spilling over into the<br />
bulk/conventional sector due to capacity<br />
constraints in container liner shipping<br />
during the last two years. The scale of this<br />
»re-migration« of cargo is impossible to<br />
accurately assess but based on anecdotal<br />
evidence from brokers and carriers in the<br />
smaller bulk and mpp segments it must<br />
be significant.<br />
Expectations gradually lifting<br />
However, despite the heavy pressure in<br />
the spot market, it seems that expectations<br />
for the rest of the year are<br />
gradually lifting. Purchasing manager indices<br />
and other indicators looking back a<br />
month or a quarter don’t reflect it, yet.<br />
Perhaps the forthcoming update to the<br />
VIEWPOINT<br />
»We still anticipate<br />
higher box rates than<br />
before Corona«<br />
Container freight rates are likely to stabilize<br />
at higher levels than in 2019 due to increased<br />
slot costs for container lines, according<br />
to Antonios Rigalos, chief growth<br />
officer of ocean freight co-operative<br />
XSTAFF. Founded in 2016 by retailers<br />
COOP (Switzerland) and Colruyt Group<br />
(Belgium), the company is currently in<br />
the process of tendering its members’<br />
ocean freight programme for the year.<br />
How do you at XSTAFF judge the capacity<br />
requirements by your cargo owners for<br />
this year? How are volumes keeping up?<br />
Antonios Rigalos: Since XSTAFF is on a<br />
grow path, our need for transport capacity<br />
is still growing. Beneficial cargo<br />
owners (BCOs) are seeking security,<br />
plannability and stability of their supply<br />
chains and are therefore joining our network<br />
in these uncertain times. Some industries<br />
are affected by shrinking demand<br />
of consumer goods, home &<br />
garden products, indoor & outdoor furniture<br />
– with the effect that stocks are<br />
still full. While demand in the fashion industry<br />
and the food part of retail companies<br />
are less affected or not at all –<br />
same as professional industry products.<br />
Antonios Rigalos<br />
Chief Growth Officer – XSTAFF<br />
© XSTAFF<br />
10 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
Orders & Sales – Container Ships<br />
New Orders – Not much has happened on the new construction front in the first<br />
few weeks of the year. Holidays and the general uncertainty in the market seem to<br />
prevail at the moment. Reportedly, Samudera Shipping inked an order for<br />
2 x 1,900 TEU vessels from Japan, delivery 4Q/2<strong>02</strong>4 and early 2<strong>02</strong>5 for 33 mill. $.<br />
Also, Japan-based tonnage provider Lepta is said to have ordered four<br />
8,000 TEU newbuildings to be built at Yangzijiang shipyard in China.<br />
Secondhand Sales – The S&P market has calmed down considerably in 2<strong>02</strong>2 with<br />
a virtual standstill in Q4. A total of 295 ships with 950,300 TEU changed hands,<br />
which corresponds to a decline of 49 % in number and 53 % in capacity compared<br />
to the record year 2<strong>02</strong>1, says Alphaliner. At the same time, prices fell by more than<br />
half. The outlook prices is unlikely to improve in the near term due to the threat of<br />
overcapacity triggered by the huge order book.<br />
Demolition Sales – Rather, due to IMO regulations (CII), the trend towards scrapping<br />
older units will increase again. Transworld sold the »SOL Delta« (1,700 TEU,<br />
blt 1995) at 587 $ /ldt to India. Taiwanese Wan Hai reportedly sold four 1,088-TEU<br />
vessels (1996-1998) and six 1,378-TEU vessels (1994) to GMS at around 510 $/ldt.<br />
IMF’s World Economic Outlook as per<br />
31 January or the OECD composite indicators<br />
will show some improvement.<br />
Early positive signals can bet detected in<br />
the commodity markets: prices for<br />
metals and especially for iron ore – the<br />
key commodity in dry bulk shipping –<br />
continued to be in the ascent over the<br />
past weeks as traders strongly anticipate<br />
a rebound in China’s economy after the<br />
current corona surge. Iron ore futures at<br />
the commodity exchanges in Shanghai<br />
and Dalian are up 15–25 % since end of<br />
September.<br />
Those attending the <strong>HANSA</strong>-Forum<br />
2<strong>02</strong>2 in Hambug may still have the words<br />
of Erik Helberg (CEO of Clarksons Securities)<br />
ringing in their ears, saying that<br />
he expects dry bulk to the biggest (positive)<br />
surprise in shipping this year.<br />
This expectation seems to be sinking in<br />
on the wider freight markets including<br />
the FFA market. Average time charter<br />
earnings in Q3 this year are currently<br />
rated some 1,000-3,000 $ higher than<br />
back in November. Just as the first<br />
quarter is failing expectations, the peak<br />
Q3/Q4 quarters may surpass them. <br />
Container ship t / c market<br />
3200<br />
2700<br />
2200<br />
1700<br />
1200<br />
700<br />
19.07.22<br />
Container freight market<br />
WCI Shanghai-Rotterdam<br />
WCI Shanghai-Los Angeles<br />
MÄRKTE | MARKETS<br />
COMPASS<br />
ConTex<br />
1,808 $ /FEU<br />
2 ,050 $ /FEU<br />
19.01.23<br />
Month-on-Month 738 -5.7 %<br />
+ 6.0 %<br />
+ 2.9 %<br />
Dry cargo / Bulk<br />
Baltic Dry Index<br />
Time charter averages / spot: $ /d<br />
Capesize 5TC average<br />
Panamax 5TC average (82k)<br />
Supramax 10TC average (58k)<br />
Handysize 7TC average (38k)<br />
801<br />
7,404<br />
9,641<br />
7,198<br />
8,091<br />
-51.5 %<br />
-66.0 %<br />
-31.5 %<br />
- 39.6 %<br />
-33.0 %<br />
Forward / ffa front month (February ’ 23): $ /d<br />
Capesize 180k<br />
Panamax 82k<br />
7,139<br />
11,107<br />
-40.8 %<br />
-15.1 %<br />
MPP<br />
January '22<br />
20,875 $ January '23<br />
15,900 $<br />
TMI – Toepfer's<br />
Multipurpose Index<br />
12,500 tdw MPP/HL »F-Type« vessel for a 6–12 months TC<br />
What kind of reductions on contract<br />
rates do you expect or consider necessary<br />
from your partners’ perspective?<br />
Rigalos: Our aim is to agree fair and<br />
transparent conditions for our BCOs<br />
and for our carrier partners. These<br />
should be honoured during the contract<br />
period. Conditions which have been<br />
agreed during the pandemic are not<br />
necessarily fair. We, together with our<br />
BCOs, have decided to return to our<br />
regular tender cycle and are currently in<br />
the tender process. Since costs for carriers<br />
have increased compared to the<br />
pre-pandemic time, we do anticipate<br />
that the price level will be higher than in<br />
pre-Corona times. It remains to be seen<br />
if carriers are able to adjust supply to<br />
demand – especially in view of the big<br />
newbuilding orderbook of the carriers.<br />
Congestion and bottlenecks have been<br />
dissipating. Do you expect freight management<br />
operations and logistics to return<br />
to normal?<br />
Rigalos: A significant easing of port<br />
congestion is already noticeable and<br />
likely to improve further. Hinterland<br />
transport connections continue to have<br />
ample room for improvement. Especially,<br />
in still less established ports<br />
such as Wilhelmshaven. Further we expect<br />
the shortage of transport capacity<br />
to persist due to lack of manpower,<br />
drivers and lagging infrastructure upgrades.<br />
Tankers<br />
Baltic Dirty Tanker Index<br />
Baltic Clean Tanker Index<br />
Shortsea / Coaster<br />
Bunkers<br />
VLSFO 0.5 Rotterdam $ /t<br />
MGO Rotterdam $ /t<br />
Forward / Swap price Q2/23<br />
VLSFO 0.5 Rotterdam $ /t<br />
1,421<br />
739<br />
586<br />
891<br />
526<br />
- 24.7 %<br />
-65.5 %<br />
Norbroker 3,500 dwt earnings est. €<br />
HC Shortsea Index<br />
BMTI/EUSSIX Inter-Black Sea ($/t)<br />
4,200<br />
29.52<br />
47.42<br />
-40.8 %<br />
-2.1 %<br />
+9.0 %<br />
Norbroker: spot t/c equivalent assessment basis round voyage<br />
North Sea/Baltic; HC Shipping & Chartering index tracking spot<br />
freights on 5 intra-European routes;<br />
BMTI/EUSSIX: 3,000 t Odessa to Sea of Marmara<br />
+10.4 %<br />
+4.7 %<br />
+7.1 %<br />
Data per 19.01.2<strong>02</strong>3, month-on-month<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
11
MÄRKTE | MARKETS<br />
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CONTAINER<br />
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CONTAINERSHIPS FIXTURES (PERIOD)<br />
VESSEL<br />
YEAR<br />
TEU<br />
REEFER<br />
DESIGN<br />
GEAR<br />
PERIOD<br />
REGION<br />
CHARTERER<br />
$/D<br />
POST-PANAMAX<br />
Racine<br />
2010<br />
6,554<br />
500<br />
Moliere<br />
N<br />
12 m<br />
Far East<br />
Sealead<br />
30,000<br />
PANAMAX | WIDE BEAM<br />
Suez Canal<br />
BF Giant<br />
ZIM Sao Paolo<br />
20<strong>02</strong><br />
2010<br />
2008<br />
5,610<br />
4,398<br />
4,253<br />
500<br />
450<br />
400<br />
Hyundai 5600<br />
Hyundai 4000<br />
Samsung 4250<br />
N<br />
N<br />
N<br />
11-13 m<br />
12-14 m<br />
6-7 m<br />
Far East<br />
Far East<br />
Med<br />
Sealed<br />
MSC<br />
CMA CGM<br />
25,500<br />
20,000<br />
20,000<br />
SUB-PANAMAX<br />
Cali<br />
Lori<br />
Northern Dedication<br />
2013<br />
2013<br />
2007<br />
3,614<br />
3,614<br />
3,534<br />
500<br />
500<br />
500<br />
Sungdong 3600<br />
Sungdong 3600<br />
Shanghai 3500<br />
N<br />
N<br />
N<br />
12-14 m<br />
12-14 m<br />
2-3 m<br />
Far East<br />
Far East<br />
Far East<br />
MSC<br />
MSC<br />
Milaha<br />
20,000<br />
20,000<br />
20,000<br />
HANDY | FEEDER<br />
Montpellier<br />
Ballenita<br />
Green Wave<br />
Galani<br />
Cape Fulmar<br />
Eagle II<br />
Haian Bell<br />
Atlantic North<br />
Vega Vela<br />
Asiatic Reunion<br />
Padian 4<br />
Moveon<br />
2006<br />
2013<br />
2<strong>02</strong>0<br />
2006<br />
2007<br />
2006<br />
2003<br />
20<strong>02</strong><br />
2005<br />
2008<br />
20<strong>02</strong><br />
2001<br />
2,824<br />
2,546<br />
1,809<br />
1,740<br />
1,440<br />
1,386<br />
1,200<br />
1,121<br />
1,100<br />
1,049<br />
1,032<br />
868<br />
586<br />
536<br />
279<br />
300<br />
174<br />
258<br />
150<br />
215<br />
220<br />
180<br />
156<br />
150<br />
Hyundai 2800<br />
Jiangsu 2500<br />
Hyundai 1800<br />
Wenchong 1700<br />
Hegemann 1400<br />
Weihai 1300<br />
PW 1200<br />
8125<br />
CV 1100<br />
Dae Sun 1000<br />
Iwagi 1000<br />
Sietas 168<br />
Y<br />
Y<br />
Y<br />
Y<br />
N<br />
Y<br />
N<br />
Y<br />
N<br />
Y<br />
N<br />
N<br />
4-6 m<br />
4-7 m<br />
10-12 m<br />
7-9 m<br />
3-5 m<br />
5-7 m<br />
3-6 m<br />
3-6 m<br />
3-6 m<br />
4-6 m<br />
3-4 m<br />
3-6 m<br />
m = month / w = week / d = day<br />
Middle East<br />
South America<br />
Far East<br />
Caribbs<br />
Middle East<br />
MED<br />
Far East<br />
MED<br />
Caribbs<br />
Far East<br />
Far East<br />
MED<br />
Seacon<br />
CMA CGM<br />
CMA CGM<br />
Maersk Line<br />
Feederlines<br />
CMA CGM<br />
SITC<br />
CMA CGM<br />
Tropical<br />
EAS Datong<br />
SITC<br />
Sesacon<br />
18,000<br />
21,000<br />
15,500<br />
14,750<br />
13,100<br />
12,250<br />
11,900<br />
10,500<br />
14,500<br />
11,750<br />
11,750<br />
10,800<br />
12 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
13<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
BULKER<br />
TANKER<br />
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MÄRKTE | MARKETS
VERSICHERUNGEN | INSURANCE<br />
P&I-Rückversicherer<br />
ziehen die Zügel an<br />
Die »Reinsurance Rates« in der Schiffshaftpflicht machen<br />
erneut einen Sprung, nachdem sich das Kapazitätsangebot<br />
in der Rückversicherung verengt hat. Von Michael Hollmann<br />
Abstract: Reinsurance burden on P&I increasing<br />
The International Group reinsurance contract for 2<strong>02</strong>3/24 has<br />
been closed at a higher premium amid increased pressure on<br />
reinsurers from Hurrican Ian and the war in Ukraine. The allocation<br />
of cost among different ship types sees P&I reinsurance<br />
rates surge by 10.5 % for container ships and for clean<br />
tankers. There is also an exclusion for special excess war risks<br />
cover for ships trading in Russian and Ukrainian waters which<br />
needs to be addressed by 20 February.<br />
Die P&I-Versicherung wird sich vor allem für größere Tonnage<br />
noch stärker verteuern als befürchtet. Grund: Die Rückversicherer<br />
der P&I Clubs haben die Prämie für das gemeinsame<br />
Rückversicherungsprogramm der International Group für<br />
2<strong>02</strong>3/24 (per 20.<strong>02</strong>.) deutlich hochgeschraubt.<br />
Die Kosten dafür werden von den P&I Clubs gesondert ausgewiesen<br />
und an versicherte Flotten durchgereicht. Insgesamt<br />
hat sich das im Londoner Markt platzierte Programm mit einem<br />
Deckungsumfang bis 3,1 Mrd. $ Schadenhöhe um 5,8 %<br />
verteuert, wie der Steamship Mutual berichtet. Die Kostenaufteilung<br />
auf die verschiedenen Schiffstypen ist wie folgt: Für<br />
Containerschiffe steigt die Rückversicherungskomponente um<br />
10,5 % auf 72,77 US-Cent/BRZ, für Produktentanker (clean)<br />
ebenso um 10,5 % auf 40,51, für Trockenfrachtschiffe (Bulker,<br />
MPP, Car Carrier etc.) um 6,2 % auf 59,91 und für Rohöltanker<br />
um 3 % auf 66,63 Cent/BRZ. Für Passagierschiffe bleibt sie unverändert<br />
bei 386,77 Cent/BRZ.<br />
Für die Aufteilung der Kosten zieht die International Group<br />
die langfristige Großschadenstatistik der einzelnen Schiffsklassen<br />
heran. Für den Schiffsversicherungsmakler Georg<br />
Duncker fällt der Prämienanstieg für das P&I-Rückversicherungsprogramm<br />
unter Führung der AXA XL erstaunlich<br />
hoch aus. »Wir hatten angesichts der Schadentrends mit weniger<br />
gerechnet«, erklärt Björn Völkner, Director Marine Insurance.<br />
»Das ist hauptsächlich einer Verknappung von Kapazität<br />
in der Rückversicherung für Marine-Haftpflicht geschuldet,<br />
so wie vor fünf Jahren schon bei Seekasko.«<br />
Grundsätzlich gilt: Je größer ein Schiff, desto höher der Rückversicherungsanteil<br />
an der P&I-Prämie und desto größer auch<br />
der Effekt auf die Gesamtkosten. Völkner veranschaulicht das am<br />
Beispiel der Containerschiffe. Bei einem 15.000-TEU-Schiff mache<br />
der Rückversicherungsanteil bei P&I mehr als 50 % der Bruttoprämie<br />
aus. Eine Erhöhung von 10% würde sich demnach mit<br />
+5 % auf die Gesamtprämie auswirken. Der Anstieg kommt noch<br />
zusätzlich auf den General Increase von 10 %, den die Mehrzahl<br />
der P&I Clubs (exklusive Rückversicherungsanpassung) angekündigt<br />
hat. Bei einem Feederschiff mit 900 TEU liege der Rückversicherungsanteil<br />
viel niedriger, bei etwa 5 bis 10 %, so Völkner.<br />
Da wirke sich ein 10 %iger Anstieg nur mit 0,5 bis 1 % auf die Gesamtprämie<br />
aus. »Das ist im direkten Vergleich eher wenig.«<br />
Die International Group of P&I Clubs selbst ist mit dem neuen<br />
»IG Reinsurance Contract« (GXL) zufrieden. Aus Sicht von Mike<br />
Hall, stellvertretender CEO von Britannia und Vorsitzender des<br />
IG Reinsurance Committee, bleibt die Deckung ohne gravierende<br />
Abstriche erhalten – »trotz Pandemie und den Herausforderungen<br />
durch den Russland/Ukraine-Konflikt«. Angesichts<br />
der hohen Kosten für die Rückversicherer durch Hurrican »Ian«<br />
und den Krieg in der Ukraine nähmen sich die Prämienerhöhungen<br />
für die Schifffahrt gering aus.<br />
Die Struktur des Rückversicherungsprogramms ist weitgehend<br />
unverändert. Innerhalb der Haftungsstrecke für Pandemie- und<br />
Cyber-Schäden gab es einige Umschichtungen, die laut Georg<br />
Duncker aber vernachlässigbar sind. Eine bemerkenswerte Änderung<br />
gebe es jedoch, meint Völkner. So haben die Rückversicherer<br />
für die Kriegsdeckung (»Special Excess War Risks P&I<br />
Cover«) einen Ausschluss für Schäden aufgrund des Konflikts<br />
zwischen Russland und der Ukraine durchgesetzt. Die Excess-<br />
Deckung gleicht normalerweise Haftpflichtkosten (Bergung,<br />
Wrackbeseitigung, Umweltschäden etc.) bei Kriegsschäden in der<br />
Schifffahrt aus, welche einen Betrag in Höhe des Schiffswerts<br />
übersteigen. Bis dahin haften die Kriegsversicherer.<br />
Die P&I Clubs beziehungsweise ihre Rückversicherer übernehmen<br />
weitere 500 Mio. $. Damit die Risiken für Verschiffungen<br />
von und nach Russland, der Ukraine und Weißrussland auch in<br />
Zukunft adäquat gedeckt sind, muss die International Group bis<br />
zu den Renewals am 20.<strong>02</strong>. eine alternative Kriegsrisikodeckung<br />
(Excess War Risk) für die Gebiete hinbekommen. Den Reedern<br />
sollen keine weiteren Kosten entstehen. »Der Wiedereinschluss<br />
des Risikos ist in die veröffentlichten Rückversicherungsraten<br />
miteingerechnet«, sagt Völkner. Er hält es aber für unwahrscheinlich,<br />
dass das übliche Limit von 500 Mio. $ erreicht wird. Denn<br />
auch die übrigen Spezialversicherer, die für solche Deckungen infrage<br />
kommen, seien vorsichtiger geworden. Zudem sei der Andrang<br />
aus der Schifffahrt sehr groß.<br />
Bereits Ende 2<strong>02</strong>2 hatten die Rückversicherer den gleichen<br />
Ausschluss in der Excess-War-Deckung für kommerzielle P&I-<br />
(»Fixed«) und Charterers‘-P&I-Versicherer durchgesetzt. Um die<br />
höheren Haftungsstrecken bei Kriegsschäden abzusichern und<br />
die noch rechtmäßigen Seeverkehre mit Russland und der Ukraine<br />
am Laufen zu halten, mussten viele Deckungen seither ergänzt<br />
werden. »Das hat uns auf Trab gehalten«, so Völkner. Die Zusatzdeckungen<br />
konnte Georg Duncker im Londoner Kriegsversicherungsmarkt<br />
platzieren. Dabei seien Limits bis 100 Mio. $<br />
versichert worden. »Damit ist die Lücke ist nicht mehr so groß,<br />
das funktioniert dann schon.«<br />
mph<br />
14 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
Foto: Lorenzo Moscia/Greenpeace<br />
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<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
15
VERSICHERUNGEN | INSURANCE<br />
6<br />
3<br />
5<br />
7<br />
1<br />
4<br />
8<br />
Havariechronik<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
Datum<br />
28.12.<br />
09.01.<br />
13.01.<br />
Ereignis<br />
Untergang/ Totalverlust (LOF)<br />
Auf Grund<br />
Auf Grund (LOF-Bergung)<br />
16.01. Auf Grund<br />
17.01. Explosion | 7 Vermisste<br />
Ort<br />
Great Abaco | Bahamas<br />
30.12. Brand im Maschinenraum<br />
Nähe Albany | Australien<br />
07.01. Ladung über Bord<br />
Harnosand | Sweden<br />
07.01. Stabilitätsverlust | Ladung ü. Bord Mundra Port<br />
Gioia Tauro<br />
Westerschelde v. Kruiningen<br />
Bosporus | Umuryen<br />
Mae Klong River | w.v. Bangkok<br />
Schiff<br />
Onego Traveller<br />
Interlink Sagacity<br />
Oslo Carrier 2<br />
Sea Xpress<br />
Type<br />
General Cargo<br />
Bulker<br />
General Cargo<br />
General Cargo<br />
MSC Elaine<br />
Containerschiff<br />
CMA CGM Barracuda Containerschiff<br />
MKK 1<br />
Bulker<br />
Smooth Sea 22 Produktentanker<br />
dwt<br />
8.930<br />
98.968<br />
67.986<br />
13.790<br />
6.500<br />
Flagge<br />
Antigua & Barbuda<br />
38.743 Marshall I.<br />
9.886 Norwegen<br />
17.451 Panama<br />
Panama<br />
Malta<br />
Palau<br />
Thailand<br />
Haftpflicht<br />
k.A.<br />
2<br />
Reise<br />
Finnland | New Orleans<br />
Gard<br />
Bunbury | Esperance<br />
Gard<br />
Oslo | Alexandria<br />
American P&I k.A.<br />
Steamship M. US | Med | ME<br />
Steamship M. Europa | Westafrika<br />
k.A.<br />
Ukraine | Türkei<br />
Shipowners’ M. Reparaturaufenthalt<br />
LAMPE & SCHWARTZE<br />
Seekasko-Experte Enge geht von Bord<br />
Hans-Christoph Enge<br />
© VHT<br />
Der Gesellschafter des Assekuradeurs<br />
Lampe & Schwartze und in diversen Gremien<br />
der Schiffsversicherung stark engagierte<br />
Hans-Christoph Enge hat sich per<br />
Jahresanfang weitgehend von seinen Ämtern<br />
zurückgezogen. Mit 65 sei es Zeit für<br />
den Ruhestand und sich auf private Interessen<br />
zu konzentrieren, so der Jurist und<br />
Unternehmer. In der Geschäftsleitung von<br />
Lampe & Schwartze übergab Enge den<br />
Staffelstab endgültig an Tobias Braun, der<br />
damit nun allein das »Marine Underwriting«<br />
verantwortet. Braun übernimmt<br />
auch Enges Nachfolge als Vorstandsmitglied<br />
im Verein Hanseatischer Transportversicherer<br />
(VHT).<br />
Hans-Christoph Enge trat 1990 als<br />
Nachfolger seines Vaters als Gesellschafter<br />
in die Unternehmensführung bei<br />
Lampe & Schierenbeck ein, die 1998 mit<br />
dem Wettbewerber Buse & Schwartze fusionierten.<br />
20<strong>02</strong> erfolgte die Übernahme<br />
eines weiteren alteingesessenen Assekuradeurs:<br />
Bartels & Lüth. Manch Bergund<br />
Talfahrt machte Enge im Seekaskomarkt<br />
über die Jahrzehnte durch,<br />
trieb die Geschäfte immer voran, half bei<br />
der Entwicklung der Versicherungsbedingungen,<br />
publizierte und gab Wissen<br />
weiter. Dass Lampe & Schwartze heute so<br />
gut dastehe, sei ganz entscheidend sein<br />
Verdienst, unterstreicht Nachfolger Tobias<br />
Braun. »Vor allem hat es immer Spaß<br />
gemacht«, so Enge selbst, der einen leisen<br />
Abgang vollzieht, ohne Aufsehen, Abschiedsfeier<br />
und Laudatio. Auch so wird<br />
ihn die Branche im In- und Ausland als<br />
Gesicht des »deutschen Marktes« in Erinnerung<br />
behalten.<br />
mph<br />
+++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm<br />
Noch weniger Gebrauch von »Lloyd’s Open Form«: Einsatz des LOF-Musterkontrakts für Bergungen nach der Devise »No Cure – No<br />
Pay« im Vorjahr erneut zurückgegangen. Salvage Arbitration Branch bei Lloyd’s listet 22 Fälle in 2<strong>02</strong>2 auf. 2<strong>02</strong>1 lag die Zahl bei 29,<br />
2<strong>02</strong>0 waren es noch 33. +++ Britannia P&I übernimmt US-Korrespondent: Tindall Riley, Verwalter des P&I Clubs Britannia, gliedert<br />
früheren Korrespondenten Americas P&I in New York als eigene Niederlassung ein. Firma in TR(B) Americas umbenannt und<br />
jetzt sechster regionaler Hub für Britannia. Anteil von versicherter Tonnage aus Nord- und Südamerika bei 5 % für den Club.<br />
Leute, Leute… Skuld: Anna F. Erlandsen (Ex-Norwegian Hull Club) fängt zum 03.04. als Vice Presindent Underwriting für Seekasko<br />
an. +++ Thomas Miller Claims Management: Jessica Maitra (Ex-Clyde & Co.) als Director of Claims and Legal Services eingesetzt.<br />
+++ Swedish Club: Lars A. Malm (Strategic Business Development) wird im Frühjahr Managing Director und Area Manager am<br />
Standort Hongkong. Tord Nilsson (Director Underwriting, Reinsurance, Risk Control) wechselt als Area Manager UK nach London.<br />
+++ AXA XL Americas: Jonathan Lacorazza (Ex-CAN) zum Head of Hull, Carol Warfel (Ex-Allianz) als Senior Underwriter Inland<br />
Marine und Cy Villarosa als Associate Underwriter Inland Marine berufen.<br />
16 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
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<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
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17
SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />
Die MPP-Schifffahrt hält sich bedeckt<br />
Nach großen Sprüngen und einer darauffolgenden »Normalisierung« gibt es derzeit eine<br />
gewisse Unsicherheit in der Mehrzweck- und Schwergutschifffahrt, wann sich die Raten<br />
wohin entwickeln. Das hat auch Folgen für die immer dringlichere Flottenmodernisierung<br />
© SAL<br />
Zu den wenigen Neubau-Projekten gehört eine Serie von 14.600-Tonnern der »Orca«-Klasse für SAL und Jumbo<br />
Nach einer längeren Zeit mit mehr oder minder schwindelerregenden<br />
Wachstumsraten ist in der Mehrzweck- und<br />
Heavylift-Schifffahrt (MPP) nun in den vergangenen Monaten<br />
wieder etwas Ruhe eingekehrt. Die Fracht- und Charterraten bewegen<br />
sich mittlerweile wieder auf einem »normaleren« Niveau.<br />
Als der Branchenindex TMI vom Hamburger Makler Toepfer<br />
Transport im Januar auf unter 16.000 $ rutschte, machten die Analysten<br />
deutlich, dass es einige Unsicherheiten in der Branche gibt.<br />
Der Index für Zeitcharterraten der F-Class-Mehrzweckfrachter<br />
(12.500 dwt, 240 t Lifting Capacity) steht aktuell bei 15.900 $. Gegenüber<br />
dem Vormonat bedeutet das ein Minus, das etwas deutlicher<br />
ausfällt als zuvor, nämlich um 10,81 %.<br />
»Der jüngste Nachfragerückgang auf dem traditionellen Breakbulk-/Neobulk-Markt<br />
übt Druck auf die Zeitcharterraten aus.<br />
Während die meisten Marktteilnehmer davon ausgehen, dass die<br />
Nachfrage nach MPP-Frachtraum im weiteren Verlauf dieses Jahres<br />
rasch ansteigen wird, ist noch unklar, wann genau die erwarteten<br />
O&G- und Erneuerbare-Energien-Projekte endlich verschifft<br />
werden«, heißt es seitens des Hamburger Maklers.<br />
Diese Ungewissheit werde durch die hohe Zahl von Covid-<br />
19-Infektionen in China flankiert, die sich auf die Stahlmärkte,<br />
die Produktion verschiedener Güter und die Zuverlässigkeit des<br />
Hafenbetriebs auswirken könnten.<br />
Auch bei den eher mittelfristigen Erwartungen der Marktteilnehmer<br />
hat die derzeitige Entwicklung Auswirkungen. Die Situation<br />
spiegele sich »deutlich in den Einschätzungen« der Panel-Teilnehmer<br />
wieder, so Toepfer Transport. Während Einige<br />
für die kommenden Monate einen Anstieg der Raten erwarten,<br />
rechnen andere mit einem Rückgang der Raten. »Nur die Zeit<br />
wird zeigen sagen, wer Recht hat«, heißt es.<br />
Im Rahmen der TMI-Erhebung fragen die Analysten auch die<br />
Einschätzungen für Raten in sechs und zwölf Monaten ab. Beide<br />
Werte sind weiter im Minus. »TMI-P6« steht aktuell bei –1,69 %,<br />
die Jahresschätzung (P12) liegt bei –4,51 %.<br />
Eine neue Krise droht der MPP-Schifffahrt ungeachtet der<br />
Rückgänge aber (noch) nicht so schnell wieder. Die letzten zwei<br />
Jahre haben gutes Geld in die Kassen der Carrier und auch der<br />
Schiffseigner gespült.<br />
Unter anderem aus diesem Grund wird allgemein auch nicht<br />
– zumindest nicht kurzfristig – mit neuen Konsolidierungsmaßnahmen,<br />
Übernahmen, Fusionen oder Insolvenzen gerechnet.<br />
Einerseits ist das Kapitalpolster deutlich dicker als vor einigen<br />
Jahren. Andererseits sehen Beobachter auch ein geringeres<br />
Synergie- und Kosteneinsparpotenzial. Je nachdem, ob ein<br />
Akteur in ein neues Segment oder eine neue Region vordringen<br />
will, wäre die Übernahme oder eine Fusion mit einem ent-<br />
Abstract: MPP shipping keeps a low profile<br />
After big rate hikes and a subsequent »normalization,« there is<br />
currently some uncertainty in the multipurpose and heavy lift<br />
shipping industry as to when time charter rates will move, and<br />
where they will head to. This also has consequences for the increasingly<br />
urgent fleet modernization.<br />
18 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />
BBC<br />
glift/Spliethoff<br />
Cosco<br />
AAL<br />
Chipolbrok<br />
Jumbo/SAL<br />
UHL<br />
Dship<br />
Hongfa<br />
Bahri<br />
MACS<br />
US Ocean<br />
HMM<br />
NYK<br />
Ocean 7<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Top 15 MPP-Carrier<br />
Markanteil nach Tragfähigkeit<br />
– ab 240 t kombinierter Krankapazität –<br />
© Toepfer Transport<br />
sprechenden Nischen-Player allerdings<br />
weiter denkbar.<br />
Zu den wenigen Konsolidierungstransaktionen<br />
der jüngsten Vergangenheit gehört<br />
ein Schritt der Bremer Harren-<br />
Gruppe. Im November wurden auch die<br />
letzten 50 % der Anteile an der US-amerikanischen<br />
MPP-Reederei Intermarine<br />
übernommen. Erst vor gut zwei Jahren<br />
war die bis zu deren Insolvenz zu Zeamarine<br />
gehörende und danach kurzzeitig<br />
wieder selbstständige US-Reederei von<br />
der Harren-Tochter SAL mehrheitlich<br />
übernommen worden – mit seinerzeit<br />
sechs Schiffen eher ein Nischenanbieter<br />
am amerikanischen Kontinent.<br />
Ende 2<strong>02</strong>2 waren es dagegen schon<br />
wieder 25 Schiffe, das Fahrtgebiet wurde<br />
bis nach Südamerika und Europa<br />
ausgedehnt. Im Jahr 2<strong>02</strong>1 eröffnete Intermarine<br />
sein zweites Büro außerhalb<br />
der USA in Sao Paulo (Brasilien), gefolgt<br />
von der Einrichtung einer europäischen<br />
Basis in Odense in Dänemark<br />
Anfang 2<strong>02</strong>2. Erst kürzlich war zudem<br />
der Asien-Spezialist WeShip übernommen<br />
worden.<br />
Auch nach der vollständigen Übernahme<br />
durch Harren soll Intermarine eine<br />
eigenständige Marke bleiben, die den<br />
konventionellen MPP-Bereich abdeckt,<br />
während die Hamburger Harren-Tochter<br />
SAL und auch die SAL-Jumbo-Allianz im<br />
internationalen Heavylift-Segment unterwegs<br />
bleiben soll.<br />
Auch personell ändert sich nichts:<br />
CEO bleibt Svend Andersen. Der langjährige<br />
Chef von BBC Cahrtering aus<br />
Leer war beim Einstieg als CEO und<br />
Minderheitsgesellschafter an die Spitze<br />
von Intermarine gerückt. Auch Präsident<br />
Richard Seeg und CFO Chad Call bleiben<br />
nun auf ihren Posten. Geplant sei aber<br />
durchaus eine engere Zusammenarbeit<br />
mit den anderen Unternehmenssparten<br />
der Gruppe, hieß es.<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
19
SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />
Altersstruktur MPP-Flotte / TDW<br />
> 100 t Krankapazität<br />
Altersstruktur MPP-Flotte / TDW<br />
> 240 t Krankapazität<br />
2.296.<strong>02</strong>3<br />
14%<br />
2.535.495<br />
15%<br />
785.232<br />
5%<br />
4.054.592<br />
25%<br />
0 - 5 Jahre<br />
(49 Schiffe)<br />
6 - 10 Jahre<br />
(172 Schiffe)<br />
11 - 15 Jahre<br />
(427 Schiffe)<br />
16 - 20 Jahre<br />
(162 Schiffe)<br />
> 20 Jahre<br />
(249 Schiffe)<br />
1.072.346<br />
15%<br />
766.188<br />
11%<br />
485.894<br />
7%<br />
1.657.867<br />
23%<br />
0 - 5 Jahre<br />
(36 Schiffe)<br />
6 - 10 Jahre<br />
(71 Schiffe)<br />
11 - 15 Jahre<br />
(188 Schiffe)<br />
16 - 20 Jahre<br />
(76 Schiffe)<br />
6.737.144<br />
41%<br />
3.104.452<br />
44%<br />
> 20 Jahre<br />
(64 Schiffe)<br />
Relativ wenig Neubau<br />
Auf dem Neubau-Markt hält sich die Branche nach wie vor ziemlich<br />
zurück. Das Orderbuch ist auf nur noch 2,38 % der fahrenden<br />
Flotte geschrumpft. Da knapp 30 % der 1.057 Einheiten bereits<br />
über 15 Jahre und 15 % sogar über 20 Jahre alt sind, wird der Bedarf<br />
an moderner Tonnage immer größer. Immerhin: In der Flotte<br />
von Schiffen mit mindestens 240 t kombinierter Krankapazität<br />
liegt das Orderbuch wenigstens bei 5,15 %. Allerdings hat auch<br />
hier ein gutes Viertel die 15-Jahres-Marke bereits überschritten.<br />
Zu denjenigen, die Neubauten bekommen, gehört die Leeraner<br />
Reedereigruppe Briese mit dem Marktführer BBC Chartering.<br />
Ende vergangenen Jahres wurde der nächste Neubau der »Ukraine«-Serie<br />
in Dienst gestellt: Jüngstes Flottenmitglied ist die »BBC<br />
Kherson«. Der Frachter vom Typ F500 wurde wie seine Schwestern<br />
auf der Werft Taizhou Sanfu in China gebaut. Vor der »BBC<br />
Kherson« waren bereits die »BBC Sebastopol« und »BBC Ukraine«<br />
in Dienst gestellt worden. Bei einer Gesamtlänge von 147,2 m<br />
und einer Breite von 22,8 m ist die Serie mit zwei Liebherr-<br />
Schwergutkränen mit einer kombinierten Hebeleistung von bis<br />
zu 500 t ausgestattet. Die MAN-B&W-Hauptmaschine sorgt für<br />
eine Dienstgeschwindigkeit von 15 kn.<br />
Zuvor waren 2<strong>02</strong>2 weitere zwei Neubauten dieses Typs bestellt<br />
worden. Dabei handelt es sich ebenfalls um Schwestern der »BBC<br />
Ukraine« – die wiederum eine leicht weiterentwickelte Variante<br />
der »BBC St. Petersburg« ist, die 2<strong>02</strong>0 für die Briese-Gruppe abgeliefert<br />
worden war. Die beiden Neubauten sollen in den Jahren<br />
2<strong>02</strong>3 und 2<strong>02</strong>4 fertiggestellt werden.<br />
Auch die Bremer Schifffahrtsgruppe Harren & Partner bekommt<br />
noch neue Schiffe. Für die Tochter SAL wurden – gemeinsam<br />
mit Jumbo aus den Niederlanden – 14.600-Tonner bestellt,<br />
für die Ende 2<strong>02</strong>2 einige technische Details bekannt wurden: Sie<br />
bekommen Methanol-fähige Antriebssysteme von Wärtsilä. Gebaut<br />
wird die »Orca«-Serie auf der Wuhu-Werft in China, mit der<br />
auch eine Option auf zwei weitere Einheiten vereinbart wurde, die<br />
Ablieferung ist für 2<strong>02</strong>5 vorgesehen. Ihr Hybrid-System an Bord<br />
besteht aus einer Wärtsilä 32-Hauptmaschine mit variabler Drehzahl,<br />
die mit Methanol-Kraftstoff betrieben werden kann.<br />
Die Finnen liefern für jedes Schiff auch das Getriebe, den Verstellpropeller<br />
und Bug- und Heckstrahlruder Das Energiespeichersystem<br />
basiert auf Lithium-Titan-Oxid-Batterien (LTO), die leistungsfähiger<br />
als normale Lithium-Ionen-Systeme sein sollen. Es<br />
kann in Kombination mit Landstrom für den vollelektrischen Hafenbetrieb<br />
genutzt werden, heißt es. Gleichzeitig kann es als Booster<br />
auf See verwendet werden, um Verbrauch und Mororlast-<br />
Schwankungen verringern. Bei 15 kn soll deutlich weniger als 20 t<br />
Kraftstoff pro Tag verbraucht werden.<br />
Die NOx-Emissionen liegen den Angaben zufolge um 10 % unter<br />
dem IMO Tier 3-Niveau, die EEDI Phase 3-Grenzwerte für<br />
CO2-Emissionen werden sogar um 21 % unterschritten. Für die<br />
Neubauten wurde eine Förderung aus dem Bundesprogramm zur<br />
»Nachhaltigen Modernisierung von Küstenschiffen« bewilligt.<br />
Die Schiffe messen 149,9 m x 27,2 m und verfügen sie über Eisklasse<br />
1A und eine Polarcode-Zertifizierung.<br />
Zwei speziell für diesen Schiffstyp konzipierte vollelektrische<br />
800-t-Liebherr-Kräne können Ladungsteile mit einem Gewicht<br />
von bis zu 1.600 t im Tandem umschlagen. Trotz der hohen<br />
Kransockel von über 11 m bleiben die Gesamthöhe des Krans<br />
und damit der Tiefgang des Schiffes bei 38 m. Die Lukendeckel<br />
haben eine Schwerlastkapazität von 10 t/m2.<br />
MM<br />
Die globale MPP-Flotte<br />
> 100t Krankapazität<br />
Die globale MPP-Flotte<br />
> 240t Krankapazität<br />
> 25.000 tdw<br />
194<br />
6<br />
> 25.000 tdw<br />
85<br />
6<br />
20.000 - 24.999 tdw<br />
15.000 - 19.999 tdw<br />
53<br />
147<br />
aktive Flotte<br />
Orderbuch<br />
20.000 - 24.999 tdw<br />
15.000 - 19.999 tdw<br />
19<br />
73<br />
aktive Flotte<br />
Orderbuch<br />
10.000 - 14.999 tdw<br />
5.000 - 9.999 tdw<br />
2.000 - 4.999 tdw<br />
69<br />
277<br />
319<br />
17<br />
10.000 - 14.999 tdw<br />
5.000 - 9.999 tdw<br />
2.000 - 4.999 tdw<br />
10<br />
92<br />
156<br />
15<br />
© Toepfer Transport<br />
20 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />
DNV<br />
Neue Klassifikation für Deck Carrier im Heavylift-Markt<br />
Deck Carrier werden für die MPP- und Heavylift-Schifffahrt<br />
immer wichtiger. Angesichts der wachsenden Bedeutung und<br />
der unklaren Klassen-Bewertung hat DNV speziell für diesen<br />
Schiffstyp eine neue Klassen-Notation entwickelt.<br />
Die norwegisch-deutsche Klassifikationsgesellschaft will damit<br />
die Klassifizierung dieses wichtigen neuen Schiffstyps beschleunigen.<br />
Deck Carrier würden in immer größerer Zahl benötigt,<br />
um die übergroßen Komponenten – Rotorblätter,<br />
Turmteile etc. – der aktuellen und der nächsten Generation<br />
von Offshore-Windturbinen zu transportieren, heißt es dazu<br />
in einem aktuellen »Maritime Impact« von DNV.<br />
Die Elemente für die Branche werden immer größer und passen<br />
oft nicht mehr in die Laderäume konventioneller Mehrzweck-<br />
und Schwergutschiffe. Mit den Aufbauten am Bug, einem<br />
großen, offenen, niedrig gelegenen Deck anstelle eines Laderaums<br />
und starken Rumpf- und Deckverstärkungen kann<br />
dieser Schiffstyp Ladung fast jeder Größe transportieren, ohne<br />
die Sichtlinie von der Brücke aus zu behindern. Die relative<br />
Einfachheit dieser Konstruktion mache sie preiswert und leicht<br />
zu beladen, was eine schnelle Abfertigung im Hafen und niedrigere<br />
Hafen- und Frachtkosten gewährleisten könne.<br />
Der Wind kann das Manövrieren erschweren, wenn ein<br />
Deck Carrier mehrere Stapel von Windturbinenblättern oder<br />
mehrere Turmteile transportiert. Daher sind diese Schiffe<br />
nicht für hohe Geschwindigkeiten ausgelegt und werden in der<br />
Regel mit vergleichsweise schwachen Motoren ausgestattet.<br />
»Da keine bestehende Schiffsklasse diese Schiffe angemessen<br />
beschreibt, mussten sie in der Vergangenheit einzeln klassifiziert<br />
werden. Als Reaktion auf Kundenanfragen hat DNV eine<br />
neue Schiffstypennotation für Deck Carrier geschaffen«, heißt<br />
es seitens der Klasse weiter.<br />
»Die Schiffstypenbezeichnung Deck Carrier definiert spezifische<br />
Anforderungen für diese Schiffe«, erklärt Jan Rüde, Ship<br />
© UWL<br />
Type Expert MPV, Hull Structure and Outfitting bei DNV. »Es<br />
gibt spezifische Einschränkungen für den Betrieb im beladenen<br />
Zustand, wie zum Beispiel Beschleunigungsgrenzen,<br />
maximale Wellenhöhe und Wetterbedingungen.« Zusätzliche<br />
Merkmale, wie dynamische Positionierung oder eine halbtauchfähige<br />
Konstruktion, können bei Bedarf durch Hinzufügen<br />
geeigneter Klassenvermerke berücksichtigt werden.<br />
Die ersten Schiffe, die das DNV-Klassenzeichen Deck Carrier<br />
tragen, die »BoldWind« und die »BraveWind«, sind beide<br />
im Besitz von United Wind Logistics (UWL) aus der Hamburger<br />
Schifffahrtsgruppe United Heavy Lift (UHL) und werden<br />
vom Windenergieanlagenhersteller Vestas auf Langzeitcharter<br />
betrieben, hauptsächlich zwischen der Vestas-Rotorblattfabrik<br />
in Nakskov, Dänemark, und verschiedenen europäischen Häfen<br />
oder Windparkstandorten.<br />
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<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
21
SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />
Grüner Schub für die Shortsea-Schifffahrt?<br />
Einige Reeder arbeiten an der Modernisierung der Flotte, aber nur zum Teil mit innovativer<br />
Technik. Für andere wollen die Klassifikationsgesellschaft DNV und die Responsible<br />
Shipping Initiative (RSI), ein Projekt schwedischer Befrachter, einen Weg aufzeigen<br />
Gemeinsam wurde eine Machbarkeitsstudie<br />
zur Entwicklung eines<br />
kommerziellen Rahmens für die Bestellung<br />
umweltfreundlicher Neubauten<br />
gestartet. Die Partner wollen so die Dekarbonisierung<br />
vorantreiben und nicht<br />
zuletzt den gesetzlichen Anforderungen<br />
an die Berichterstattung über die Umweltleistung<br />
in der gesamten Wertschöpfungskette<br />
gerecht zu werden.<br />
Mit einer Modernisierung der Shortsea-Flotte<br />
könnte man vor allem in Europa<br />
einige Effekte für den maritimen<br />
Klimaschutz erzielen. Die Branche ist<br />
enorm wichtig für den Warenverkehr.<br />
So wurden beispielsweise im Jahr 2<strong>02</strong>0<br />
über 60 % aller Warentransporte in oder<br />
aus der EU im Kurzstreckenseeverkehr<br />
abgewickelt. Insgesamt umfasst das Segment,<br />
wenn man Drybulk- und Mehrzweckfrachter<br />
zwischen 1.000 und<br />
9.999 t Tragfähigkeit zählt, nach Angaben<br />
des Hamburger Maklers Toepfer<br />
Transport über 2.900 Schiffe. Allerdings<br />
sind auch über 50 % der Flotte älter als<br />
20 Jahre, rund 25 % sogar älter als 30<br />
Jahre. Das Durchschnittsalter liegt bei<br />
23 Jahren und das Orderbuch umfasst<br />
auch nur rund 6,9 % der fahrenden Flotte.<br />
Der Bedarf an einer Modernisierung<br />
ist also unstrittig.<br />
Auch die RSI-Mitglieder sehen einen<br />
großen Bedarf an umweltfreundlichen<br />
Neubauten, um die alternde Shortsea-<br />
rauf abzielt, die Emissionen so weit wie<br />
möglich unter den derzeitigen kommerziellen<br />
Bedingungen zu reduzieren. Und<br />
das ZERO-Bulk-Konzept für Nullemissionen,<br />
das mehr Zusammenarbeit und<br />
längere Verpflichtungen zwischen den<br />
Beteiligten erfordert.<br />
In der Analyse werden verschiedene<br />
Szenarien auf der Grundlage der bestehenden<br />
kommerziellen Rahmenbedingungen<br />
sowie alternative Geschäftsmodelle<br />
wie die Zusammenarbeit<br />
zwischen Schiffseignern und<br />
Bunkerlieferanten und die Unterstützung<br />
durch öffentliche Investitionen<br />
untersucht. Sie wird auch neue Umweltvorschriften<br />
berücksichtigen, darunter<br />
das EU-Emissionshandelssystem für die<br />
Schifffahrt.<br />
»Eine der größten Herausforderungen<br />
für eine breitere Akzeptanz alternativer<br />
Kraftstoffe ist die Unsicherheit der<br />
Schiffseigner darüber, was der Markt will<br />
und wofür er bereit ist, während der Lebensdauer<br />
eines neuen Schiffes zu zahlen«,<br />
sagte Hannes von Knorring, Principal<br />
Consultant bei DNV Maritime. »Den<br />
Transportkunden fehlen möglicherweise<br />
auch Informationen darüber, welche Optionen<br />
zur Verfügung stehen und welche<br />
praktischen Auswirkungen sie auf ihre<br />
Wertschöpfungsketten haben. Wir haben<br />
damit begonnen, die aktuellen Transportrouten,<br />
das Frachtaufkommen, die eingesetzten<br />
Schiffe und Häfen der teilnehmenden<br />
Unternehmen zu kartieren,<br />
um die logistischen und frachttechnischen<br />
Anforderungen zu verstehen<br />
und die Bereiche mit dem größten Potenzial<br />
für eine umweltfreundliche Flottenerneuerung<br />
zu identifizieren.«<br />
Laut Tamm wurden bereits einige<br />
mögliche Synergien erörtert, zum Beispiel<br />
bei der Versorgung mit alternativen<br />
Kraftstoffen und dem Zugang zu<br />
Landstrom sowie bei der Frage, wie<br />
2.925 Schiffe<br />
Aktuelle europäische Shortsea-Flotte ...<br />
22,1 Jahre<br />
... und ihr Durchschnittsalter<br />
25 %<br />
Schiffe über 30 Jahre<br />
Flotte zu ersetzen, die im Massengutverkehr<br />
in der Ost- und Nordsee und darüber<br />
hinaus eingesetzt wird. Es wird erwartet,<br />
dass viele dieser Schiffe in den<br />
nächsten fünf bis zehn Jahren das Ende<br />
ihrer wirtschaftlichen Lebensdauer erreichen<br />
werden. Die von der schwedischen<br />
Verkehrsverwaltung Trafikverket<br />
mit F&E-Mitteln geförderte Studie<br />
zielt darauf ab, die Energiewende im<br />
regionalen Seeverkehr zu beschleunigen,<br />
indem Möglichkeiten für<br />
eine umweltfreundliche Flottenerneuerung<br />
durch die Analyse von Verkehrssystemen<br />
und die Zusammenarbeit<br />
mit Frachteigentümern, Reedern,<br />
Lieferanten und Behörden ermittelt<br />
werden.<br />
»Trotz großer Fortschritte bei der<br />
Verringerung unseres CO 2<br />
-Fußabdrucks<br />
im Landverkehr sind die Fortschritte<br />
in der Schifffahrt nicht so groß,<br />
obwohl diese einen großen Teil unseres<br />
Transportbedarfs ausmacht«, sagte der<br />
RSI-Vorsitzende Sebastian Tamm, Sustainability<br />
& Logistics Manager bei<br />
EFO. Die marktorientierte Initiative ist<br />
seiner Ansicht nach »eine großartige<br />
Gelegenheit«, Wissen auszutauschen,<br />
Parameter und Standards zu definieren,<br />
Gemeinsamkeiten zu finden und mögliche<br />
Synergien zu diskutieren, um festzustellen,<br />
was in Bezug auf den zukünftigen<br />
Bedarf der Schifffahrt erreicht<br />
werden kann. »Durch den Austausch<br />
von Wissen und Informationen<br />
können die Reeder ein besseres Verständnis<br />
für die Anforderungen des<br />
Marktes gewinnen, um die richtigen Investitionsentscheidungen<br />
für Neubauten<br />
zu treffen«, so Tamm weiter.<br />
In der Studie werden die Folgen der<br />
Einführung neuer Schiffe auf der<br />
Grundlage von zwei alternativen umweltfreundlichen<br />
Schiffskonzepten analysiert:<br />
Das ECO-Bulk-Konzept, das da-<br />
Schiffe effizienter genutzt werden können.<br />
Die Beteiligten wollen besser verstehen,<br />
welche Lösungen, die auf die Bedürfnisse<br />
einer großen Gruppe von<br />
Frachteigentümern zugeschnitten sind,<br />
eingesetzt werden können. »Ich bin zuversichtlich,<br />
dass dies in den nächsten<br />
fünf Jahren zu standardisierten Schiffsgrößen<br />
im Regionalverkehr führen<br />
könnte, die unseren Transportbedarf<br />
mit wesentlich geringeren Emissionen<br />
decken können«, so Tamm.<br />
22 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />
© Holland Shipyard<br />
Unter anderem werden verschiedene Segel-Technologien häufiger von Shortsea-Reedereien für ihre Flotte genutzt<br />
166 Schiffe<br />
Aktuelles Orderbuch ...<br />
Es ist auch nicht so, dass die Reedereien<br />
der Branche nicht an »grüne« Neubauten<br />
denken würden. In den vergangenen<br />
Jahren galt allerdings das breit<br />
in der Community geteilte Credo: Kein<br />
Geld, keine Finanzpartner, keine realisierbaren<br />
Baupreise.<br />
Mittlerweile hat sich die Stimmung<br />
etwas gebessert, das vergangene Jahr<br />
brachte für viele Reeder verhältnismäßig<br />
gute Erträge. Und im Zuge dessen<br />
wurden auch wieder vermehrt Neubau-Aufträge<br />
unterzeichnet.<br />
Die europäische Shortsea-Schifffahrt<br />
gilt als prädestiniert für innovative Antriebssysteme<br />
auf Basis beispielsweise<br />
von Wind- oder Batterie-Technologie.<br />
Die relativ kurzen Transitstrecken und<br />
die relativ gute Ausstattung in der hiesigen<br />
Hafen-Infrastruktur machen vieles<br />
möglich. Bislang machten sich das vornehmlich<br />
die Fähren-Reeder zu Nutze,<br />
doch nun gibt es auch in in der Handelsschifffahrt<br />
etwas mehr Bewegung – wenn<br />
auch nicht zu Gunsten des deutschen<br />
Schiffbaus, eine prestigeträchtige Neubauserie<br />
für die damalige, mittlerweile<br />
insolvente Werft Fosen Yard Emden<br />
konnte nicht realisiert werden, weil die<br />
Werft dem Vernehmen nach die nötigen,<br />
finanziellen Rahmenbedingungen nicht<br />
auf die Beine gestellt bekommen hat.<br />
6,93 %<br />
... und sein Anteil an aktueller Flotte<br />
Die niederländische Reederei Hartel<br />
Shipping & Chartering baut ihre Flotte<br />
mit drei MPP-Neubauten aus. Der Auftrag<br />
ging an die niederländische Werft<br />
Holland Shipyards. Die Mehrzweck-<br />
Coaster mit einer Tragfähigkeit von<br />
3.800 t werden gemeinsam mit dem<br />
Partner Hudig & Veder realisiert, wie<br />
kurz vor dem Jahreswechsel bekannt<br />
gemacht wurde. Über den Zeitpunkt<br />
der Ablieferung oder die Baukosten<br />
machte die Werft bislang keine Angaben.<br />
Die neuen Schiffe werden<br />
89,42 m lang und 13,20 m breit und sollen<br />
eine Laderaumkapazität von<br />
5.530 m3 sowie ein Zwischendeck bekommen.<br />
Ausgelegt ist das Design auf<br />
eine höhere Projektladungskapazität,<br />
heißt es.<br />
Über RSI<br />
Ziel der RSI ist die Förderung einer<br />
verantwortungsvollen Schifffahrt<br />
in Bezug auf Arbeitsbedingungen,<br />
Gesundheit und Sicherheit<br />
sowie Umwelt im Ostund<br />
Nordseeraum. Die Initiative<br />
besteht aus dem Energiebeschaffungs-<br />
und Logistikunternehmen<br />
EFO, dem Energieversorger<br />
Stockholm Exergi, dem<br />
Verpackungsunternehmen Billerud,<br />
dem Stahlunternehmen<br />
SSAB, dem Waldbesitzerverband<br />
und der Industriegruppe Södra<br />
sowie der Agrargenossenschaft<br />
Lantmännen.<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
23
SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />
Wagenborg<br />
4,38%<br />
Wilson<br />
3,74%<br />
Vertom<br />
2,59%<br />
Arklow<br />
nsa Shipping<br />
altic Shipping<br />
1,44%<br />
1,41%<br />
1,80%<br />
Top 10 Shortsea-Carrier<br />
– nach Tragfähigkeit –<br />
Amasus<br />
jnne Barends<br />
AtoB@C<br />
Briese<br />
1,37%<br />
1,10%<br />
1,04%<br />
0,82%<br />
© Toepfer Transport / <strong>HANSA</strong><br />
Beim Antrieb setzt Hartel – die Reederei<br />
hat bislang fünf Schiffe in der Flotte<br />
– auf eine Kombination von Bewährtem<br />
und Neuem: »Als Reaktion auf den<br />
zunehmenden Fokus auf Nachhaltigkeit«,<br />
so die Mitteilung, habe man sich<br />
für einen dieselelektrischen Antriebsstrang<br />
entschieden, »der den Betrieb<br />
mit nachhaltigen Kraftstoffen jetzt und<br />
in der Zukunft ermöglicht.« Die Neubauten<br />
werden von zwei 374 bkW leistenden<br />
Elektromotoren angetrieben<br />
und haben eine installierte Gesamtleistung<br />
von 749 kW. »Der frequenzgesteuerte<br />
dieselelektrische Antriebsstrang<br />
regelt die Drehzahl der Schraube<br />
auf der Grundlage von Variablen wie<br />
Auslastung, Wasserstand und Schifffahrtsroute,<br />
was zu einer Kraftstoffeinsparung<br />
von bis zu 35 % und deutlich<br />
weniger Emissionen führt«, meinen die<br />
Partner.<br />
Zudem kommt, zumindest auf dem<br />
ersten Schiff der Serie, eine Segeltechnologie<br />
vom Unternehmen Econowind<br />
zum Einsatz, das von der <strong>HANSA</strong> schon<br />
vor einiger Zeit mit einem Innovationspreis<br />
ausgezeichnet wurde. So soll der<br />
Neubau ein sogenanntes VentiFoil-<br />
System bekommen. Weitere Effizienzgewinne<br />
von 8 bis 12 % sollen damit erzielt<br />
werden.<br />
Für die Holland Shipyards Group bedeutet<br />
dieser Auftrag eine Rückkehr<br />
zum Shortsea-Markt. Zuletzt war die<br />
Werft unter anderem in anderen Segmenten<br />
wie Fähren, Binnen- und Arbeitsschiffe<br />
aktiv. Entworfen wurden die<br />
neuen Schiffe vom Unternehmen Conoship.<br />
Die Niederländer sind auch an einem<br />
Shortsea-Neubauauftrag für eine<br />
türkische Werft beteiligt.<br />
Antrieb mit Windunterstützung<br />
Auf der Gelibolu-Werft hat der Bau eines<br />
Küstenschiffes begonnen, das diesel-elektrisch<br />
und mit Windkraft bewegt werden<br />
soll. Das Design stammt von Conoship,<br />
die Ablieferung ist noch für dieses Jahr<br />
vorgesehen. Es handelt sich um den<br />
Startschuss einer Serie kleinerer Fluss-<br />
See-Frachter mit einer Tragfähigkeit von<br />
3.600 t. Sie verfügen über einen dieselelektrischen<br />
Antrieb und sind zusätzlich<br />
mit Segeln (VentiFoils) ausgestattet. Allein<br />
dadurch soll der Kraftstoffverbrauch<br />
je nach Fahrtroute jährlich um etwa 10 %<br />
sinken. Zu einem späteren Zeitpunkt<br />
könne auch Methanol-Generatoren und<br />
Tanks oder eine Brennstoffzelle an Bord<br />
installiert werden. Der EEDI des Schiffes<br />
liege heute bereits unter den Anforderungen<br />
der Phase 3, heißt es.<br />
Mit Neubauten aus Indien will die<br />
Shortsea- und Breakbulk-Reederei<br />
Abstract: Green boost for shortsea shipping?<br />
AtoB@C ihre Flotte modernisieren. Der<br />
zum Schifffahrtsunternehmen ESL gehörende<br />
Carrier wartet auf insgesamt ein<br />
Dutzend Frachter mit Hybrid-Antrieb.<br />
Dabei setzt AtoB@C auf die mittlerweile<br />
gewachsene Partnerschaft mit der indischen<br />
Werft Chowgule, bei der die<br />
Neubauten entstehen. Die 5.350-Tonner<br />
mit 1A-Eisklasse seien »marktführend in<br />
Bezug auf Ladekapazität, Technologie<br />
und Innovation«.<br />
Die Treibhausgasemissionen pro<br />
transportierter Frachteinheit sollen im<br />
Vergleich zu den vorhandenen Schiffen<br />
um fast 50 % sinken. Teil des Konzepts<br />
sind Batteriepakete, eine Landstromlösung<br />
und ein elektrischer Hybridbetrieb.<br />
Unter anderem sollen die<br />
Frachter den Hafen nur mit Strom anlaufen<br />
und verlassen können.<br />
Zwei Serien von Ferus Smit<br />
Die Reederei Erik Thun und die niederländisch-deutsche<br />
Werftgruppe Ferus<br />
Smit setzen ihre jahrelange Zusammenarbeit<br />
fort. Jüngstes Projekt sind zwei<br />
Neubau-Serien für das MPP-Segment.<br />
Some shipowners are working to modernize their fleets, in some cases with innovative<br />
technology; for others, the classification society DNV and the Responsible Shipping Initiative<br />
(RSI), a project of Swedish charterers, want to show a way forward. A feasibility<br />
study was launched to develop a commercial framework for ordering green new buildings.<br />
In this way, the partners aim to drive decarbonization throughout the value chain.<br />
24 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />
Werft und Reederei verbindet eine lange<br />
Partnerschaft. Schon 40 Schiffe hat<br />
Erik Thun von Ferus Smit bekommen.<br />
Zum Schiffbauunternehmen gehören<br />
Standorte in Westerbroek und im ostfriesischen<br />
Leer. In der Vergangenheit wurden<br />
Neubauarbeiten des Öfteren auf die<br />
beiden Standorte aufgeteilt – je nach<br />
Auslastung.<br />
Die Schweden arbeiten bereits seit einiger<br />
Zeit an einer Flottenmodernisierung,<br />
sowohl im Dry- als auch im Tanker-<br />
Geschäft. 2<strong>02</strong>2 gab es das zehnjährige Jubiläum<br />
von Thun Tankers, in diesem Jahr<br />
feiert die Holding Erik Thun AB 85-jähriges<br />
Bestehen. Man glaube, eine »glänzende<br />
Zukunft« vor sich zu haben, heißt<br />
es mit Blick auf die Neubau-Aktivitäten.<br />
Die jetzt unterzeichneten Verträge<br />
betreffen vier Mehrzweck-Schiffe mit<br />
5.100 tdw und Eisklasse 1B, die nächste<br />
Generation von »Troll Max«-Frachtern,<br />
die für den Einsatz im Trollhätte-Kanal<br />
und auf dem Vänern-See in Schweden<br />
geeignet ist. Zudem wurden vier Küstentanker<br />
mit einer Tragfähigkeit von<br />
7.999 t für Thun Tankers bestellt. Sie<br />
sollen die beiden zuvor bestellten Tanker<br />
der R-Klasse ergänzen.<br />
Alle acht Neubauten sind Teil unseres<br />
Flottenerneuerungsprogramms und sollen<br />
ab Oktober 2<strong>02</strong>4 abgeliefert werden.<br />
»Wir haben eine lange Tradition im<br />
Bau, Besitz und Betrieb von Tankern und<br />
MPP-Schiffen in verschiedenen Größen<br />
und mit unterschiedlichen Handelsbereichen,<br />
immer mit einem hohen Fokus auf<br />
Ressourceneffizienz, während wir uns<br />
auf die Bedürfnisse unserer Kunden konzentrieren«,<br />
sagte Henrik Källsson, stellvertretender<br />
Geschäftsführer bei Erik<br />
Thun AB.<br />
Die niederländische Shortsea-Reederei<br />
Longship baut ihre Flotte aus. In der Türkei<br />
wurde eine Neubau-Serie bestellt.<br />
Das 2009 in Groningen gegründete<br />
Unternehmen gab heute bekannt, dass<br />
gemeinsam mit dem Design-Büro Ankerbeer<br />
BV »ein innovatives Schiffskonzept«<br />
entwickelte, Es soll den Schadstoffausstoß<br />
reduzieren und die EU-Normen<br />
der Stufe V für mobile Maschinen und<br />
Geräte erfüllen.<br />
Neubauserie von Atlas-Werft<br />
Insgesamt vier Schiffe wurden bei der<br />
Atlas-Werft in der Türkei bestellt. Der<br />
erste Neubau soll nach derzeitigen Planungen<br />
im Frühjahr 2<strong>02</strong>4 abgeliefert<br />
werden. Bislang hat Longship 17 Schiffe<br />
mit Tragfähigkeiten zwischen 4.800 und<br />
11.000 t in der gemanagten Flotte. Zuletzt<br />
waren 2<strong>02</strong>1 Neubauten in Auftrag<br />
gegeben worden.<br />
Die in der Türkei georderten Neubauten<br />
sollen einen kastenförmigen Laderaum<br />
mit einer lichten Lukenöffnung von<br />
Die Reederei Longship setzt auf eine türkische Werft<br />
81,9 m bekommen und für den Transport<br />
von Stückgut und Projektladungen<br />
bei offenem Laderaum geeignet sein.<br />
Weitere Angaben zu den zentralen Abmessungen<br />
wurden zunächst nicht veröffentlicht.<br />
Das Rumpfdesign und das<br />
dieselelektrische Antriebssystem sorgen<br />
nach Angaben der Reederei »für einen<br />
extrem niedrigen Kraftstoffverbrauch«,<br />
da zwei Motoren mit niedriger Drehzahl<br />
eingesetzt werden, um eine möglichst effiziente<br />
Verbrennung zu erreichen. Der<br />
kraftstoffsparende Hauptantrieb soll eine<br />
Verbrauchsreduzierung um etwa 45 % im<br />
Vergleich zu den derzeit dominierenden<br />
Schiffstypen ähnlicher Größe ermöglichen.<br />
Das hybride Antriebssystem, das zwei<br />
Azimut-Strahlruder mit niedrigen<br />
Drehzahlen und Festpropellern mit großem<br />
Durchmesser antreibt, kann für<br />
den Betrieb mit alternativen Kraftstoffen<br />
nachgerüstet werden. Bei Ablieferung<br />
werden die Schiffe die Klassenzulassung<br />
Methanol C als Hybrid -<br />
alternative tragen.<br />
MM<br />
© Longship<br />
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SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />
»Eine Wahl, die<br />
ich immer wieder<br />
treffen würde «<br />
© CMS<br />
Das WISTA-Netzwerk kennt Claudia Paschkewitz schon lange. Für eine Mitgliedschaft<br />
entschied sich die Geschäftsführerin des deutschen Standortes von Columbia<br />
Shipmanagment im Jahr 2019. Seitdem will sie es nicht mehr missen<br />
Seit wann sind Sie mit der Schifffahrt verbunden<br />
und wie sind Sie dazu gekommen?<br />
Claudia Paschkewitz: Familiär habe ich<br />
keine Berührungspunkte mit der Schifffahrt<br />
gehabt. Ein wichtiges Kriterium bei<br />
der Berufswahl war ein internationaler<br />
Charakter und das führte mich zur<br />
Schifffahrt. Eine Wahl, die ich immer<br />
wieder treffen würde. Es ist eine sehr vielseitige<br />
Industrie mit aktuellem Bezug<br />
und interessanten Menschen.<br />
Wie sieht Ihr beruflicher Alltag aus?<br />
Paschkewitz: Geprägt durch meine verschiedenen<br />
Positionen ist mein beruflicher<br />
Alltag sehr vielfältig. Geschäftsführertätigkeiten,<br />
die Arbeit im Bereich<br />
»Diversität und Inklusion« sowie die<br />
Ausbildungsleitung bieten viele verschiedene<br />
Aufgaben. Wichtig ist mir dabei,<br />
nicht den Menschen aus dem Fokus<br />
zu verlieren. Das Zwischenmenschliche<br />
hat für mich einen sehr hohen Stellenwert.<br />
Ich mag den Austausch, die Interaktion.<br />
Das gibt mir sehr viel. Wir dürfen<br />
nie vergessen: Alle Mitarbeiter zusammen<br />
ergeben das Unternehmen.<br />
Wie war Ihr Weg zu WISTA?<br />
Paschkewitz: WISTA ist mir schon seit<br />
vielen Jahren ein Begriff, aber erst die steigende<br />
Präsenz und die vermehrten Aktivitäten<br />
in den letzten Jahren haben wirklich<br />
mein Interesse geweckt. Seit 2019 bin<br />
ich nun Mitglied und möchte das auch<br />
nicht mehr missen, denn ich bin nun um<br />
viele interessante Kontakte und Veranstaltungen<br />
reicher. Ich freue mich, dass<br />
viele meiner Kolleginnen in der Columbia-<br />
Gruppe aktive Mitglieder in den WISTA-<br />
Verbänden ihres jeweiligen Landes sind.<br />
Unser Unternehmen sieht es als Selbstverständlichkeit<br />
an, uns dabei zu unterstützen.<br />
Wenn Sie nicht arbeiten, was beschäftigt<br />
Sie dann?<br />
Paschkewitz: Für mich ist es wichtig einen<br />
Ausgleich zu finden. Das erreiche ich<br />
über Bewegung; Joggen oder Walken<br />
sind für mich von sehr hoher Bedeutung.<br />
Das in Verbindung mit der Natur gibt<br />
mir eine gute Balance. Meine Familie hat<br />
einen hohen Stellenwert, genauso wie das<br />
Zusammensein mit Freunden. Genießen<br />
kann ich aber auch das Alleinsein. Zeit,<br />
in der ich neu fokussieren kann.<br />
<strong>HANSA</strong> and WISTA empower women in the maritime industry<br />
Im Rahmen einer exklusiven Partnerschaft mit dem deutschen Verband der Women’s International Shipping & Trading<br />
Association porträtiert die <strong>HANSA</strong> in regelmäßigen Abständen ein Mitglied vom WISTA Germany e.V.<br />
26 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />
Was bedeutet für Sie »Diversität in der<br />
Arbeitswelt«?<br />
Paschkewitz: Diversität in der Arbeitswelt<br />
bedeutet für mich, dass wir Vielfältigkeit<br />
zulassen. Jeder kann seine beruflichen<br />
Potenziale entfalten unabhängig<br />
von seiner Herkunft, seinem Geschlecht<br />
und allen anderen Unterscheidungsmerkmalen.<br />
Das ermöglicht eine Vielfalt<br />
von Perspektiven, unterstützt Innovationen<br />
und Problemlösungen. Zur<br />
Talentsicherung ist Diversität ein wichtiger<br />
Aspekt, da es für das Fachpersonal einen<br />
immer größeren Wert darstellt.<br />
Letztendlich sollte die Diversität in der<br />
Arbeitswelt ein Spiegelbild der Gesellschaft<br />
sein. Um aus einem größeren Bewerberpool<br />
schöpfen zu können, ist dies<br />
ein weiterer Grund die Vielfalt im beruflichen<br />
Umfeld zu fördern.<br />
Was ist Ihr Beitrag zur Diversität?<br />
Paschkewitz: Für die Columbia Gruppe ist<br />
Diversität ein wichtiger Bestandteil der<br />
Firmenkultur und als Grundwert definiert.<br />
Wir sehen eine klare Verpflichtung,<br />
Diversität und Inklusion zu fördern. Als<br />
Columbia Group Director for Diversity<br />
and Inclusion initiiere und unterstütze ich<br />
diese Prozesse in unserem Unternehmen.<br />
Dies ist nur unter Einbeziehung aller Mitarbeiter<br />
möglich, denn nur gemeinschaftlich<br />
kann man eine Kultur gestalten<br />
und leben. Das bedeutet für uns<br />
unter anderem Webinare zu veranstalten –<br />
zum Beispiel zum Thema Wertschätzung,<br />
Mitarbeiterinterviews zu führen, um verschiedene<br />
Perspektiven kennenzulernen,<br />
Förderprogramme zu entwickeln, »Diversity<br />
and Inclusion« (D+I)-Newsletter zu<br />
publizieren. Ganz aktuell arbeiten wir daran,<br />
eigene D+I-Trainings zu entwickeln.<br />
Das machen wir in einer wunderbaren Zusammenarbeit<br />
mit OneLearn Global und<br />
Mental Health Support Solutions. Das sind<br />
nur einige wenige Beispiele auf unserem<br />
Weg, den wir aktiv gemeinsam mit allen<br />
Mitarbeitern gehen.<br />
Was könnten Unternehmen in der maritimen<br />
Branche noch tun, um mehr Diversität<br />
zu erreichen?<br />
Paschkewitz: Ich betone immer wieder,<br />
wie wichtig ein Zuhören ist. Dadurch lernen<br />
wir, können uns Anregungen holen<br />
und letztendlich Veränderungen umsetzen.<br />
Wir müssen insbesondere der jungen<br />
Generation zuhören, um die Branche<br />
auch für Nachwuchskräfte interessant zu<br />
gestalten.<br />
Auch sollten wir uns mit anderen Industrien<br />
vernetzen und austauschen. Wir<br />
haben mit Columbia in Deutschland die<br />
Charta der Vielfalt gezeichnet und profitieren<br />
so von einem großen Netzwerk<br />
und Ideenpool. Es bereichert unsere<br />
D+I-Kultur sehr, dass unsere Auszubildenden<br />
und Studenten an der diesjährigen<br />
Diversity Challenge teilnehmen,<br />
die von der Charta der Vielfalt initiiert ist.<br />
Attraktivität für den vielfältigen Talentpool<br />
erreichen wir aber auch über eine<br />
Diversität unserer Dienstleistungen<br />
und Produkte. Bei den großen Veränderungen<br />
um uns herum, darf kein<br />
Stillstand entstehen, Innovation und<br />
Dynamik ist gefordert. Ich freue mich,<br />
dass die Columbia Group diesen Weg erfolgreich<br />
geht und ihren Kunden zahlreiche<br />
maritime Dienstleistungen über eine<br />
Serviceplattform bieten kann.<br />
Interview: Anna Wroblewski<br />
Über Claudia Paschkewitz<br />
• Seit 1991 ist Claudia Paschkewitz<br />
in verschiedenen Funktionen<br />
in der Columbia Group<br />
tätig.<br />
• 2018 wurde sie zur Geschäftsführerin<br />
der Hanse Bereederung<br />
GmbH ernannt.<br />
• Im Februar 2<strong>02</strong>2 übernahm sie<br />
die Position als Group Director<br />
Diversity and Inclusion.<br />
• Zusätzlich zu diesen beiden<br />
Funktionen ist Claudia Paschkewitz<br />
seit November 2<strong>02</strong>2<br />
Geschäftsführerin der Columbia<br />
Shipmanagement (Deutschland)<br />
GmbH.<br />
Über Columbia<br />
• Die 1978 gegründete Columbia<br />
Group bietet eine integrierte<br />
Plattform für maritime Dienstleistungen,<br />
die Management,<br />
Logistik, Procurement, Technologieentwicklung,<br />
IT, Besatzung,<br />
Catering und Training<br />
umfasst. Damit bietet das Unternehmen<br />
One-Stop-Shop-<br />
Lösungen für eine umfassende<br />
Betreuung maritimer Assets.<br />
• Columbia ermöglicht es damit,<br />
flexible Pakete auf Basis von<br />
modularen Dienstleistungen<br />
anzubieten, die speziell auf jeden<br />
Kunden zugeschnitten<br />
werden können.<br />
• Columbia hat mehr als 16.000<br />
Mitarbeiter weltweit und über<br />
470 Schiffe im Management.<br />
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<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
27
SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />
Cargo fires in focus of insurers<br />
Time and again, serious fires occur on ships, be it container vessels or car carriers for<br />
example – not least to the chagrin of insurers. Calls and appeals from the market for more<br />
fire protection and better regulation are growing louder again<br />
One of the most severe fire disasters will remain in<br />
the memory of the local shipping industry for a long<br />
time: The »MSC Flaminia« case from 2012<br />
© Havariekommando<br />
28 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />
Fire and explosion incidents cause the<br />
most expensive insurance claims in<br />
the marine industry, while at a time of rising<br />
exposures and inflation, cargo damage<br />
is the most frequent cause of loss,<br />
according to the recently published report<br />
of Allianz Global Corporate & Specialty<br />
(AGCS). The marine and cargo insurer<br />
analyzed more than 240,000 marine insurance<br />
industry claims worldwide between<br />
January 2017 and December 2<strong>02</strong>1,<br />
worth approximately 9.2 bn € in value.<br />
»The number of fires on board large<br />
vessels has increased significantly in recent<br />
years, with a string of incidents involving<br />
cargo, which can easily lead to the<br />
total loss of a vessel or environmental<br />
damage,« said<br />
Régis Broudin, Global<br />
Head of Marine Claims at<br />
AGCS.<br />
Fires accounted for 18 %<br />
of the value of marine<br />
claims analyzed (equivalent<br />
to around 1.65 bn €)<br />
compared with 13 % for a<br />
five-year period ending<br />
July 2018. A contributing<br />
factor to this increase of<br />
fire risk on board vessels is often misdeclared/non-declaration<br />
(of) dangerous<br />
cargos, while a recent increase in engine<br />
room fires may reveal some underlying<br />
risk around crew competencies. The potential<br />
dangers that the transportation of<br />
lithium-ion batteries on vessels pose only<br />
add to these concerns, with AGCS having<br />
already seen a number of incidents.<br />
The development is causing more and<br />
more anger and incomprehension in the<br />
insurance industry. For some time now,<br />
there have been various attempts to improve<br />
the safety framework conditions in<br />
shipping. Towards the end of last year, the<br />
TT Club finally made a new push. TT<br />
Club is an independent provider of mutual<br />
insurance and related risk management<br />
services to the international transport<br />
and logistics industry. Founded in<br />
1968, the Club has more than 1,100<br />
Members, spanning container owners<br />
and operators, ports and terminals, and<br />
logistics companies, working across<br />
maritime, road, rail, and air.<br />
In a message to the market, it says »TT<br />
Club is continuing its battle to convince<br />
cargo interests, supply chain professionals<br />
and enforcement agencies that<br />
the responsibility for mitigating container<br />
ship fires is shared by numerous<br />
entities involved from end to end of the<br />
entire global supply chain.« With its estimated<br />
sixty-day average occurrence of<br />
serious fires being maintained by the<br />
»Zim Charleston« fire in August and the<br />
»TSS Pearl« in the Red Sea in early October,<br />
TT urged a more comprehensive<br />
approach to arresting the trend.<br />
»There were significant lessons coming<br />
from the sad incident on the ›MSC Flaminia‹,<br />
which cost the lives of three seafarers,<br />
particularly from the subsequent<br />
legal proceedings that adjudged the<br />
shipper and NVOC responsible for root<br />
cause errors,« said TT’s Peregrine Storrs-<br />
Fox. »Despite the biennial updates to the<br />
IMDG Code, including multiple arising<br />
»We are continuing our battle to convince cargo<br />
interests, supply chain professionals and enforcement<br />
agencies that the responsibility for mitigating container<br />
ship fires is shared by numerous entities involved from<br />
end to end of the entire supply chain«<br />
Statement of TT Club<br />
from this particular incident, the judge’s<br />
assessment that the regulations merely<br />
set the ›baseline‹ for good practice remains<br />
utterly true today.«<br />
According to the TT Club, ensuring<br />
compliance with the latest mandatorily<br />
applicable version of the IMDG Code is<br />
essential as a minimum standard for all<br />
those shipping dangerous goods by sea.<br />
But the liability judgement in the »MSC<br />
Flaminia« case made it clear that regulations<br />
merely set the baseline. »This is an<br />
important statement to which any entity<br />
inclined to rely solely on the letter of the<br />
law when consigning dangerous goods,<br />
would do very well to pay heed,« commented<br />
Storrs-Fox.<br />
TT advocates a comprehensive approach,<br />
striving to bring an understanding<br />
of all the factors contributing to<br />
these fires to everyone involved in the<br />
movement of cargo in containers and<br />
therefore underlining their responsibilities<br />
for safety.<br />
Errors, misunderstandings, misdeclarations<br />
and inadequate packing and<br />
securing are described as lying at the<br />
heart of many significant incidents, both<br />
at sea and in storage facilities.<br />
Movement of<br />
cargo is initiated in the<br />
trading of goods – sellers<br />
and buyers – who instruct<br />
packers and<br />
whoever becomes the<br />
shipper. »They have a<br />
duty of care as much as<br />
the packers, warehouse<br />
operators, forwarders,<br />
logistics companies, carriers<br />
of all modal types,<br />
cargo handlers and terminal operators.<br />
Attention to accurate classification and<br />
declaration are critical to improve certainty<br />
of outcome from end to end. This<br />
requires truth as much as awareness of<br />
regulations and sound safety practices.«<br />
Along with its sister insurer, the UK<br />
P&I Club, TT Club has recently updated<br />
its guideline publication, »Book it Right,<br />
Pack it Tight«. It is intended to provide<br />
key insights for all involved in dangerous<br />
goods’ shipments, including a clear ex-<br />
Top causes of loss by value of claims in marine<br />
© AGCS<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
29
SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />
Fire-fighting operations on container ships are sometimes complicated<br />
posé of the more technical aspects of the<br />
IMDG Code. The aim is to influence<br />
higher standards of compliance by assisting<br />
all involved to understand their own<br />
duties and the duties of their contractual<br />
partners.<br />
The insurer thinks that the broader aspects<br />
of packing cargo in general are<br />
closely related to the issues specific to<br />
dangerous goods. While the IMO/ILO/<br />
UNECE Code of Practice for Packing of<br />
Cargo Transport Units (CTU Code) remains<br />
non-mandatory international law,<br />
it is clearly referenced from the IMDG<br />
Code. Through its participation in the<br />
Cargo Integrity Group, TT has contributed<br />
to work on the »CTU Code – a<br />
quick guide«. It was updated to assist<br />
those responsible for packing containers,<br />
»Höegh Xiamen« had to be scrapped after a serious fire in 2<strong>02</strong>2<br />
accurately declaring details of their contents<br />
in order to access the guidance contained<br />
in the voluminous CTU Code<br />
itself more easily.<br />
TT’s campaign to influence all parties<br />
continues with a series of webinars in 2<strong>02</strong>3<br />
on the subject of container ship fires and<br />
the ongoing efforts to prevent them. The<br />
intent is to attract awareness and debate<br />
particularly around innovations that<br />
could materially improve the risk. »The<br />
complexities of the global container trades<br />
increase rather than diminish,« said<br />
Storrs-Fox. »No one entity can surmount<br />
the dangers of these horrific fires, as a<br />
consequence it is essential that the entirety<br />
of the risk faced should be embraced by all<br />
involved through the supply chain if they<br />
are to be successfully reduced.«<br />
© Havariekommando<br />
© US Coast Guard<br />
Apart from fires onboard container<br />
ships, AGCS notified another recent<br />
trend: The threat posed by Li-ion batteries<br />
in electric vehicles or cargo that is<br />
not stored, handled or transported correctly.<br />
Highly inflammable, they have<br />
been implicated in a number of car carrier<br />
(and also container ship) fires in recent<br />
years. A battery fire was reported to<br />
have been a contributing factor in the<br />
March 2<strong>02</strong>2 sinking of RoRo carrier »Felicity<br />
Ace« in the Atlantic Ocean, along<br />
with its cargo of 4,000 vehicles. In June<br />
2<strong>02</strong>0, a fire on the car carrier »Höegh<br />
Xiamen« in Florida was attributed to a<br />
failure to properly disconnect and secure<br />
vehicle batteries.<br />
Li-ion batteries have also caused fires<br />
in shipping containers, often where shipments<br />
have been mis-declared as mobile<br />
phone accessories or spare parts. In January<br />
2<strong>02</strong>0, a fire on the container ship<br />
»Cosco Pacific« was attributed to the<br />
combustion of a Li-ion battery cargo<br />
which was not properly declared. In 2<strong>02</strong>2,<br />
the US Coast Guard issued a safety alert<br />
about the risk posed by Li-ion batteries<br />
following two separate container fires.<br />
Li-ion battery and electric vehicle fires<br />
burn more ferociously, are difficult to extinguish,<br />
and are capable of spontaneously<br />
reigniting hours or even days<br />
after they have been put out, warns<br />
AGCS, stating that »most ships lack the<br />
suitable fire protection, firefighting capabilities,<br />
and detection systems to tackle<br />
these fires at sea, which has been made<br />
more difficult by the dramatic increase in<br />
ship size.«<br />
Given the difficulties involved in extinguishing<br />
battery fires at sea, companies’<br />
primary focus should be on loss prevention.<br />
Measures to consider include<br />
ensuring staff/crew receive adequate<br />
training and access to appropriate firefighting<br />
equipment, improving early detection<br />
systems and developing hazard<br />
control and emergency plans.<br />
»Shipping losses may have more than<br />
halved over the past decade (54 total<br />
losses (above 100 GT) at the end of 2<strong>02</strong>1<br />
compared to 127 at the end of 2012, but<br />
fires on board vessels remain among the<br />
biggest safety issues for the industry. The<br />
potential dangers that the transportation<br />
of Li-ion batteries pose if they are not<br />
stored or handled correctly only add to<br />
these concerns, and we have already seen<br />
a number of incidents,« explains Captain<br />
Rahul Khanna, Global Head of Marine<br />
Risk Consulting at AGCS. MM<br />
30 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
Zur Unternehmensgruppe Tamm Media gehören namhafte und traditionsreiche Verlage. Im Schiffahrts-Verlag<br />
<strong>HANSA</strong> mit Sitz in Hamburg erscheinen mit »<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal«<br />
und »Binnenschifffahrt« monatlich zwei der führenden maritimen Publikationen im deutschsprachigen<br />
Raum. Wir berichten in Print und Online – national wie international – über alle relevanten Ereignisse<br />
und Themen aus einem breitgefächerten Themenspektrum – von der Schifffahrt über Schiffstechnik,<br />
trimodale Logistik bis hin zu Offshore, Meerestechnik, Finanzierungs- und Versicherungsthemen.<br />
Für unsere Redaktion suchen wir zum nächstmöglichen Termin einen/eine<br />
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Wenn Du Dich für die maritime Wirtschaft und cross-medialen Journalismus in einem inter nationalen<br />
Umfeld interessierst und Engagement sowie Teamfähigkeit mitbringst, freuen wir uns auf Deine<br />
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Deine Aufgaben:<br />
Du berichtest über Menschen, Unternehmen und Institutionen, entwickelst eigenständig Themen und<br />
schreibst bzw. redigierst Texte aller journalistischen Stilformen – stets mit Blick auf die Relevanz für<br />
unsere Zielgruppe und eine Verwertung sowohl in unseren Print-Ausgaben als auch in den digitalen<br />
Kanälen.<br />
Dein Profil:<br />
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sowie möglichst erste praktische Erfahrungen im Print- und/oder Online-Journalismus gesammelt.<br />
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Dein Wissen zu erweitern.<br />
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erzähle uns gern von Deinen Erfahrungen und Interessen. Wir freuen uns auf Deine aussagekräftige<br />
Bewerbung per E-Mail an bewerbung@hansa-online.de<br />
Ansprechpartner für Rückfragen:<br />
Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co KG | Chefredaktion | Krischan Förster<br />
Stadthausbrücke 4 | 20355 Hamburg | Tel.: +49 40 707080-206
SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />
Das Brandrisiko auf Schiffen steigt<br />
Auf das steigende Brandrisiko auf Containerschiffen verweist der Deutsche Nautische<br />
Verein in seinem jüngsten Positionspapier. Der Arbeitskreis »Sicherheit auf See und an<br />
Bord« im Ständigen Fachausschuss (StFA) hat entsprechende Empfehlungen vorgelegt<br />
Im Mai 2<strong>02</strong>1 entzündete sich die Ladung an Bord des Containerschiffes »X-Press Pearl« (2.700 TEU) vor Sri Lanka. Nach zwei Wochen sank das Schiff<br />
© Sri Lanka Air Force<br />
Das Thema »Containership Fire Safety«<br />
steht nach einer ganzen Reihe<br />
von Bränden und Verlusten in der Containerschifffahrt<br />
auf der aktuellen Agenda<br />
der International Maritime Organisation<br />
(IMO): Im Unterausschuss SSE (Ship<br />
System & Equipment) sollen Änderungen<br />
zur SOLAS (International<br />
Convention for the Safety of Life at Sea,<br />
1974) und zum FSS-Code (International<br />
Code for Fire Safety Systems) erarbeitet<br />
werden. In fünf Jahren, also zum 1. Januar<br />
2<strong>02</strong>8, sollen die Änderungen dann verbindlich<br />
vorgeschrieben werden.<br />
Das mit der Einsetzung einer Expert<br />
Group verfolgte Ziel sei es, nicht nur auf<br />
Branddetektion und Bekämpfung zu setzen,<br />
sondern auch auf die Ursachenvermeidung<br />
(z.B. Deklarierung und Transportbestimmung<br />
für bestimmte gefährliche<br />
Güter), wodurch im Ergebnis gegegenfalls<br />
auch Maßnahmen stehen<br />
könnten, die über die bloßen Änderungen<br />
zu SOLAS Kapitel II-2 und<br />
dem FSS-Code hinausgehen.<br />
Nach Erkenntnisse des Versicherers<br />
Allian (AGCS) entfielen zuletzt 18% des<br />
Werts aller analysierten Schiffsschäden<br />
(entspricht etwa 1,65 Mrd. €) auf Brände<br />
Uwe-Peter Schieder,<br />
Leiters des DNV-Arbeitskreises<br />
an Bord – verglichen mit 13 % im Fünfjahreszeitraum<br />
bis Juli 2018.<br />
Häufig sei eine Falsch- bzw. Nichtdeklaration<br />
(gefährlicher) Ladung der<br />
Grund, während die jüngste Zunahme<br />
von Bränden im Maschinenraum möglicherweise<br />
auf mangelnde Kompetenzen<br />
der Besatzung hindeute, heißt es. Zudem<br />
drohen potenzielle Brandgefahren durch<br />
den wachsenden Transport von Lithium-<br />
Ionen-Batterien auf Schiffen.<br />
© DNV<br />
Der Deutsche Nautische Verein (DNV)<br />
hat jetzt in seinem jüngsten Positionspapier<br />
zu »Feuerlöschsystemen auf Containerschiffen«<br />
für kommende Neubauten<br />
folgende Lösungsansätze empfohlen:<br />
• das konstruktive Einrichten von<br />
Brandabschnitten unter Deck,<br />
• das Aufteilen des Oberdecks in Brandabschnitte<br />
und<br />
• das Einbauen von Brandmeldeanlagen<br />
in allen Bereichen.<br />
Diese Vorschläge seien nur Einzelmaßnahmen,<br />
die durch andere Ergebnisse<br />
und alternative Lösungsansätze noch laufender<br />
Studien zu Containerschiffsbränden<br />
ergänzt werden müssten, heißt<br />
es in dem Papier.<br />
Vorrangiges Ziel dieser Empfehlungen<br />
seien die schnellere und wirkungsvollere<br />
Eindämmung des Feuers und damit ein<br />
verringerter Einsatz von Löschwasser,<br />
was eine geringere Umweltbelastung zur<br />
Folge habe. Zweites Ziel sei es, Leben und<br />
Gesundheit der Seeleute zu schützen,<br />
schreibt der DNV.<br />
<br />
Das Positionspapier kann auf der DNV-<br />
Website unter www.dnvev.de eingesehen<br />
und heruntergeladen werden.<br />
32 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
The most modern fleet,<br />
shaping a sustainable future<br />
Passing the famous Castle “Pfalz”, since six centuries safe in the waters of the River<br />
Rhine, one of Europe´s busiest waterways – the new gastanker M/T “Slot Dover”<br />
from GEFO. Four new sister vessels in 2<strong>02</strong>2 and 2<strong>02</strong>3: Slot York, Schloss Imola,<br />
Schloss Quedlinburg, Schloss Tramontana. All five new gastankers with Stage V<br />
engines according to new EU-standards and SCR-Catalysts. Most modern technology<br />
sets new benchmarks in their class by reducing hydrocarbons by 81 %, nitrogen<br />
oxides by 97 % and particulate matters by 95 %.<br />
One tanker of the fleet of 150 tankers belonging<br />
to GEFO. 26 new build to reduce pollutant emissions.<br />
Which tanker will sail for you?<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
www.gefo.com<br />
33
SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />
Getting water where it’s needed<br />
Container fires remain a major concern for the industry. A solution for actually<br />
extinguishing the fire inside a burning container, instead of just doing boundary<br />
cooling, is experiencing a rapid uptake now<br />
There have been over 70 reported fires on container ships<br />
alone in the past five years, insurer Allianz Global Corporate<br />
& Specialty (AGCS) recently reported. 2<strong>02</strong>2 saw major fires onboard<br />
the container vessels »TSS Pearl« and »Zim Charleston«.<br />
The International Union of Marine Insurance has called for ship<br />
design and fire-fighting equipment improvements on Ultra Large<br />
Container Ships (see page 30).<br />
Container fires usually burn inside of a closed box, somewhere<br />
in a stack on a container vessel. In the best case, firefighters can<br />
open the box door and spray water or foam directly on the burning<br />
cargo. If the box remains closed, the fire will burn until it runs<br />
out of combustible material – unless it doesn’t set surrounding<br />
boxes on fire. The fires can be the result of non- or misdeclaration<br />
of hazardous cargo. Opening a container’s door to get<br />
directly to the fire can thus pose another risk for firefighters.<br />
Where conventional solutions use »boundary cooling« to dowse<br />
fires from outside the container, the firefighting device HydroPen<br />
is designed to attack the fire at the source. The combined drill and<br />
spray unit which penetrates the door of the box before extinguishing<br />
the fire inside. The system is made up of a steel plate that is attached<br />
to a ship’s hose and raised on a telescopic arm by a single<br />
crew member. The plate is then hooked onto the container door –<br />
the door side of a box has to be accessible – and the water pressure<br />
alone powers its drill and spray nozzle. Basically, a water turbine<br />
drives a hole saw that cuts a hole into the container’s door. Once<br />
the hole is established, the system switches to spray mode, spraying<br />
water, foam or CO 2 through the hole right into the burning box.<br />
The telescopic pole reaches as high as 12.5 m. Operated from a<br />
lashing bridge, the range can be extended even further. »The containers<br />
on top of the stacks are often empties or usually contain<br />
only a small amount of cargo«, Lasse Boesen of Viking Lifesaving<br />
Equipment told <strong>HANSA</strong>. »It takes only ten seconds to mount it to a<br />
container within reach, 2,5 minutes if the pole has to be used,« he<br />
said. The operation inside a cargo hold is more delicate than on an<br />
above-deck stack, but possible. Viking recommends two HydroPen<br />
Systems per vessel for container ships. But the device could also be<br />
interesting for offshore vessels that have a number of containers on<br />
board.<br />
The combined drill and spray unit penetrates the door<br />
before extinguishing the fire at the source<br />
HydroPen was founded in 2016 and acquired by Viking in 2<strong>02</strong>1<br />
when the need for new solutions was on the rise across the industry.<br />
From its official launch at SMM 2018, Viking had already become<br />
HydroPen’s exclusive distributor. Speaking to <strong>HANSA</strong> at<br />
SMM 2<strong>02</strong>2, Viking reported a strong uptake in market interest in<br />
the system.<br />
Danish shipping giant Maersk adopted the HydroPen container<br />
firefighting system in August 2<strong>02</strong>2. The world’s second largest<br />
container shipping company opted for full-scale implementation<br />
of the system, equipping its entire fleet of owned<br />
vessels. Later in 2<strong>02</strong>2, Viking secured a major order for HydroPen<br />
from French CMA CGM Group that aims to adopt the solution<br />
across its entire fleet. In 2<strong>02</strong>0, CMA CGM ordered HydroPen sets<br />
to equip its larger containerships. The latest order means that<br />
CMA CGM will use the system on over 270 ships.<br />
Besides ships, Viking also sees opportunities in land based<br />
applications such as container terminals or yards or transshipment<br />
rail stations – places where a lot of containers can be located<br />
at a time.<br />
fs<br />
© Viking<br />
Approved up to 500 mm<br />
shaft diameter<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
34 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
Die <strong>HANSA</strong> im Blickpunkt<br />
Zur Person: Niels A. Lange<br />
– seit 2<strong>02</strong>1 Geschäftsführer beim<br />
Hamburger Antriebsspezialisten<br />
Jastram<br />
– zuvor rund fünf Jahre Geschäftsführer<br />
bei Schottel Hydro in Spay<br />
– von 2011–15 Leiter des Josef-<br />
Becker-Forschungszentrums bei<br />
Schottel<br />
– nach Abschluss seines Schiffbau-<br />
Studiums an der Technischen<br />
Universität Hamburg-Harburg<br />
war Lange dort Wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am Institut für<br />
Fluiddynamik und Schiffstheorie<br />
(2005–2011)<br />
»Junge Leute für die maritime Branche begeistern!«<br />
»Long awaited trip to East Asia – Eine besondere<br />
Exkursion der Fachschaft Schiffbau<br />
›H.F. Latte‹ der TUHH« – dies ist der<br />
Titel eines Artikels, den Niels A. Lange<br />
2008 in der <strong>HANSA</strong> veröffentlicht hat. Der<br />
damalige Studienfachberater berichtete<br />
zusammen mit einem Kollegen über eine<br />
Studienreise nach China und Südkorea.<br />
Doch die <strong>HANSA</strong> kannte der jetzige Jastram-Geschäftsführer<br />
schon vorher. Das<br />
Fachmagazin begleitet ihn seit seinem Studiumsbeginn<br />
im Jahr 1998. Schon damals<br />
war die <strong>HANSA</strong> Pflichtlektüre für den<br />
Schiffbau-Studenten.<br />
Noch heute nimmt er das Heft regelmäßig<br />
in die Hand. Und zwar im wahrsten<br />
Sinne des Wortes, denn Lange ist ein Print-<br />
Fan. »Es ist eine andere Art des Lesens.<br />
Man nimmt sich bewusster Zeit«, sagt er.<br />
Digital hingegen holt er sich seine täglichen<br />
Brancheninformationen aus dem<br />
Newsletter <strong>HANSA</strong>Daily. Dieser sei »in<br />
Bezug auf Aktualität und Umfang in<br />
Deutschland konkurrenzlos«.<br />
Umweltverträglichkeit im Fokus<br />
Themen, die für Lange derzeit insbesondere<br />
im Fokus stehen, sind technologische<br />
Entwicklungen. Hier sei »viel<br />
in Bewegung«. Vor allem im Bereich alternative<br />
Antriebe und Energiequellen. Sein<br />
Interesse an den technischen Trends ist<br />
aber viel breiter. Für ihn ist die Umweltverträglichkeit<br />
eines Schiffes am wichtigsten,<br />
erklärt er. Und bei diesem Thema geht<br />
es nicht nur um Schadstoffemissionen,<br />
sondern auch beispielsweise um Lärm. Zu<br />
einem umweltfreundlichen Schiff gehört<br />
eben auch, dass es leise und vibrationsarm<br />
ist. Zum einem, um der Besatzung mehr<br />
Komfort zu bieten, zum anderen auch, um<br />
die Meeresumwelt vor Lärmeintrag zu<br />
schützen. In diesem Zusammenhang verweist<br />
Lange auf die IMO-Lärmemissionsrichtlinie.<br />
Die 2014 in Kraft getretene Verordnung<br />
soll in diesem Jahr für bestimmte<br />
Fahrtgebiete verschärft werden.<br />
Ein weiteres Thema, das den Firmenchef<br />
derzeit beschäftigt – wie viele andere<br />
auch – sind die Schwierigkeiten in den<br />
Lieferketten. Die Lieferzeiten seien viel<br />
länger geworden und der Einkauf ist dadurch<br />
schwer planbar. Jastram konnte<br />
die Lieferprobleme bislang abfangen, berichtet<br />
er. Dennoch, die Art und Weise<br />
einzukaufen und die Vorratshaltung für<br />
Teile habe sich in den letzten Monaten<br />
stark verändert.<br />
Es gibt noch einen dritten Punkt, mit<br />
dem sich der Manager derzeit stark befasst.<br />
Und auch damit ist er nicht allein,<br />
nämlich der Fachkräftemangel. Mittlerweile<br />
sei es nicht nur schwer, Studienberufe<br />
zu besetzen, sondern auch Stellen,<br />
für die eine Ausbildung erforderlich ist.<br />
Hier fehlen insbesondere Industriekaufleute,<br />
Groß- und Außenhandelsleute<br />
oder auch Monteure.<br />
Deckt die <strong>HANSA</strong> die Themen, die<br />
ihn momentan umtreiben, ausreichend<br />
ab? Die technischen Entwicklungen sind<br />
seiner Meinung nach gut abgebildet. Die<br />
Lieferkettenproblematik sei beim<br />
VDMA Marine and Equipment gut aufgehoben,<br />
so der Jastram-Chef.<br />
Mehr würde er gerne zum Thema<br />
Fachkräftemangel lesen. Allgemein wäre<br />
aus seiner Sicht ein Schulterschluss von<br />
Unternehmen, Hochschulen, Verbänden,<br />
Politik und Medien wünschenswert,<br />
um das Thema Personal stärker in<br />
den Fokus zu rücken. Man müsse mehr<br />
junge Menschen für Berufe in der maritimen<br />
Branche begeistern und ihnen zeigen,<br />
wie reizvoll, verantwortungsvoll<br />
und faszinierend ein Job in der Schiffbauindustrie<br />
sein kann.<br />
BEWERTUNG<br />
AKTUALITÄT<br />
<br />
THEMENSPEKTRUM<br />
<br />
KOMPETENZ<br />
<br />
RELEVANZ<br />
<br />
LAYOUT / GESTALTUNG<br />
<br />
VERSTÄNDLICHKEIT<br />
<br />
GESAMTEINDRUCK<br />
<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
35
KARRIERE | CAREER<br />
Nor-Shipping sucht die besten Talente<br />
Wenn im Juni die Messe in Oslo wieder ihre Pforten öffnet, wird ein Fokus erneut auf junge<br />
Spezialisten gelegt. Gemeinsam mit der international aktiven NGO YoungShip wird der<br />
»Young Entrepreneur Award« vergeben. Bewerbungen sind ab sofort möglich<br />
Herausforderungen in maritime Geschäftschancen<br />
zu verwandeln, Arbeitsplätze<br />
zu schaffen, die Effizienz zu steigern,<br />
bewährte Verfahren einzuführen<br />
und Nachhaltigkeitsfragen anzugehen.<br />
Der Gewinner wird bei der Nor-<br />
Shipping-Eröffnungsfeier im Osloer Rathaus<br />
am 5. Juni bekannt gegeben.<br />
Nach der Preisverleihung wird der Gewinner<br />
über die Branchennetzwerke von<br />
Nor-Shipping und YoungShip bekannt<br />
gemacht und erhält außerdem eine Ausstellungsfläche<br />
in der Blue Economy Hall<br />
in Lillestrøm während der Hauptausstellung,<br />
die vom 6. bis 9. Juni stattfindet.<br />
Bei der letzten Nor-Shipping ging der Preis an....<br />
Talentierte Führungskräfte, Innovatoren<br />
und leitende Angestellte unter<br />
40 Jahren können sich um die Anerkennung<br />
der Branche bewerben. Die<br />
globale Initiative geht in ihr mittlerweile<br />
zehntes Jahr. 2<strong>02</strong>2 war Christiaan Nijst,<br />
Mitbegründer und Direktor des niederländischen<br />
Unternehmens Value Maritime,<br />
ausgezeichnet worden. Die Gewinner<br />
bekommen unter anderem die Möglichkeit,<br />
sich auf der Nor-Shipping der<br />
gesamten Branche zu präsentieren.<br />
»Dies ist immer eine der am meisten<br />
erwarteten ›Enthüllungen‹ auf der Nor-<br />
Shipping«, sagte Per Martin Tanggaard,<br />
Director External Relations der Messe,<br />
anlässlich der Bekanntgabe. »In vielerlei<br />
Hinsicht gewährt die YEA-Auszeichnung<br />
der Branche einen Blick in die Zukunft –<br />
sie zeigt nicht nur die Führungskräfte<br />
von morgen, sondern auch die bahnbrechenden<br />
Lösungen, die dringende Herausforderungen<br />
lösen und neue wirtschaftliche<br />
Werte schaffen können.«<br />
In dieser Hinsicht biete der Preis eine<br />
große Chance, sowohl für Neueinsteiger<br />
als auch für etablierte Branchenakteure.<br />
Er soll jungen Talenten Zugang zu der<br />
»Werbeplattform ihrer Träume« verschaffen,<br />
während er erfahrenen Entscheidungsträgern,<br />
die sich in einem sich<br />
schnell verändernden Markt Vorteile verschaffen<br />
wollen, Möglichkeiten für Geschäfte,<br />
Investitionen und Partnerschaften<br />
aufzeigt. »Wie es sich für eine<br />
solche Veranstaltung gehört, ist der<br />
Wettbewerb immer sehr intensiv, und die<br />
besten jungen Köpfe der Branche kämpfen<br />
um Anerkennung. Ich kann es kaum<br />
erwarten, die Einsendungen zu sehen«,<br />
so Tanggaard weiter.<br />
Wenn die Bewerbungen eintreffen,<br />
wird es die Aufgabe von YoungShip sein,<br />
die Jury zu leiten, die mit der Bewertung<br />
der Nominierungen beauftragt ist. Gesucht<br />
werden herausragenden Einzelpersonen<br />
und Teams, die in der Lage sind,<br />
Ein »Chancencocktail«<br />
Der letztjährige Gewinner Nijst bestätigte<br />
den Nutzen: »Die Messe hat den Bekanntheitsgrad<br />
von Value Maritime und<br />
unserem Plug-and-Play-Gasreinigungssystem<br />
Filtree in der Branche erhöht.«<br />
Value Maritime sei ein relativ junges Unternehmen<br />
Obwohl man sich in den eigenen<br />
Schlüsselsegmenten gut etabliert<br />
habe, stehe man vor einer Herausforderung,<br />
wenn es darum geht, auf globaler<br />
Ebene wirklich Wellen zu schlagen.<br />
»Der ›Young Entrepreneur Award‹ hat<br />
dazu beigetragen, das Unternehmen und<br />
unsere patentierte Technologie auf eine<br />
neue Grundlage zu stellen. Er hat direkt<br />
... Christiaan Nijst, Gründer und Direktor von Value Maritime aus den Niederlanden<br />
© Nor-Shipping<br />
36 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
KARRIERE | CAREER<br />
dazu beigetragen, dass neue Kontakte<br />
und Beziehungen geknüpft wurden, die<br />
letztendlich zu einem Geschäftserfolg<br />
geführt haben. Ich würde die Teilnahme<br />
jedem empfehlen, der seine Entwicklung<br />
auf die nächste Stufe bringen möchte«, so<br />
Nijst weiter.<br />
Zu den früheren Gewinnern gehören<br />
außerdem Namen wie Boyen Slat, Gründer<br />
von Ocean Cleanup, Tuomas Riski,<br />
CEO von Norsepower, Agnes Árnadóttir<br />
und Espen Larsen-Hakkebo, CEO und<br />
CFO des Tourismusunternehmens Brim<br />
Explorer, sowie Tor Østervold, Gründer<br />
von ECOsubsea.<br />
Neue Perspektiven gefragt<br />
»Junge Unternehmer haben oft den Weitblick,<br />
das Verständnis und die Fähigkeit,<br />
festgefahrene Herausforderungen der<br />
Branche aus völlig neuen Perspektiven<br />
anzugehen und so nicht nur Lösungen,<br />
sondern auch einen echten geschäftlichen<br />
Nutzen zu schaffen«, sagte Lene Osen Osnes,<br />
Generalsekretärin von YoungShip International.<br />
»Es kann jedoch ein harter<br />
Kampf sein, ihnen die Aufmerksamkeit<br />
zu verschaffen, die sie verdienen.«<br />
Genau darum soll es bei dem Preis gehen.<br />
Er soll die Kluft zwischen den Generationen<br />
überbrücken und einer ganzen<br />
Reihe von Akteuren die Tür zu neuen<br />
Möglichkeiten öffnen. »Wir freuen uns,<br />
den Preis erneut zu unterstützen und die<br />
nächste Generation von Branchenführern<br />
ins Rampenlicht zu rücken. Wenn Sie unter<br />
40 sind und sich in der maritimen<br />
Wirtschaft einen Namen machen wollen,<br />
dann ist das Ihre Chance!«, so Osnes.<br />
Neben dem YEA werden auf der Nor-<br />
Shipping, die in diesem Jahr unter dem<br />
Motto #PartnerShip steht, auch der »Next<br />
Generation Ship Award« und der »Ocean<br />
Solutions Award« vergeben.<br />
Neben den Preisverleihungen erwartet<br />
die internationalen Besucher eine<br />
22.000 m 2 große Hauptausstellung und<br />
ein Begleitprogramm, das die Ocean Leadership<br />
Conference, Blue Talks, den vierten<br />
internationalen Autonomy Summit,<br />
das AfterWork-Programm und weiteres<br />
umfasst.<br />
RD<br />
Weitere Informationen hier:<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
37
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />
Bio-LNG and Bio-MGO at an advantage<br />
As clean fuel alternatives for shipping are slowly emerging, the picture of the future<br />
landscape becomes a little clearer. According to fuel experts, bio versions of LNG and<br />
MGO are at advantage, while ammonia and methanol producers have to focus on scaling<br />
The question of availability is maybe the most important one<br />
regarding future fuels, thinks Christos Chryssakis, Business<br />
Development Manager, Maritime, DNV. »Shipwoners keep asking<br />
›what fuel is the best for me?‹ There is no easy answer to that question.<br />
It depends on the vessel type, the availability of fuel, developments<br />
on land and the cost picture as well as timing of investment<br />
ability«, he said recently at a virtual conference. At DNV, people<br />
think that the technology will not be the showstopper. »The real<br />
question is when and at what volume fuels will be available,«<br />
Chryssakis said.<br />
In the sixth edition of its »Maritime Forecast to 2050«, the classification<br />
society says that while the direction for decarbonization<br />
of shipping is clear, the pace of the transition is still unclear.<br />
IMO members agree that the ambition need to be strengthened<br />
and experts expect a decision in 2<strong>02</strong>3. Proposals for full decarbonization<br />
by 2050 are on the table. What would that mean for<br />
the industry? »To reach the IMO’s goal of 40 % reduction in carbon<br />
intensity by 2030, 5 % of fuels will need to be carbon neutral<br />
by then,« said Eirik Ovrum, DNV ’s Principal Consultant, Environment<br />
Advisory.<br />
Looking at the vessel orderbook, one can see that the fuel transition<br />
has started. The number of ships that can operate on alternative<br />
fuels has tripled between 2019 and 2<strong>02</strong>1. 30 % of the orderbook<br />
by gross tonnage can operate on LNG while the trend for<br />
larger vessels using alternative propulsion continues.<br />
DNV expects that »key fuel technologies« will be available in<br />
three to eight years. Methanol is the most developed, already in<br />
operation for two stroke engines and with regulation for onboard<br />
use in place. Ammonia could be next, followed by hydrogen.<br />
While the class expects the technology part to outpace the regulatory<br />
development in the case of ammonia and hydrogen, regulation<br />
for onboard carbon capture technology might be in place<br />
way ahead of onboard adoption that is estimated to happen by<br />
2030.<br />
In its outlook DNV forecasts that carbon neutral LNG and MGO<br />
will largely replace fossil versions. »Carbon neutral fuels, that can be<br />
biofuels, e-fuels or blue fuels, have to strike a balance between fuel<br />
costs and investment costs, also considering additional space<br />
needed for energy storage on board. This gives an advantage to Bio-<br />
MGO or eMGO as MGO is a well-known technology with a<br />
relatively high energy density. Alternative versions can be used as<br />
drop-in fuels in existing engines,« said Ovrum. »LNG ships can<br />
blend or entirely use e- or Bio-LNG,« said Ovrum<br />
According to the models, methanol and ammonia will need to<br />
have a significantly lower cost than carbon neutral MGO to compete.<br />
This is due to the higher cost of the engines and energy storage<br />
on board. The fuel transition requires huge investments in<br />
ships but even greater investments in land-based infrastructure.<br />
The future fuel mix is highly dependent on fuel prices and policy<br />
ambitions. »Shipowners need a transition plan that reflects these<br />
uncertainties, and they need fuel flexible solutions«, said Ovrum.<br />
DNV estimates that key fuel technologies will be available in three to eight years<br />
© DNV<br />
38 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
HOME REPORT Settings<br />
SHaPoLi<br />
Activate /<br />
Deactivate<br />
SHaPoLi<br />
overriding<br />
shaft<br />
rpm<br />
ship<br />
speed<br />
shaft<br />
torque<br />
ship<br />
fuel consumption<br />
shaft<br />
power<br />
ship<br />
CO2 emission<br />
Reason of SHaPoLi<br />
overriding activation<br />
Adverse weather<br />
Ice-infested water<br />
Technical reason<br />
Search and rescue<br />
Pirates' avoidance<br />
Manual input values<br />
BF<br />
Data<br />
recording<br />
Data<br />
export<br />
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />
Anna Venturini from the European Biogas Association said<br />
during the conference that both biogas and bio-methane are<br />
being produced in increasing quantities in the European Union<br />
which is the biggest producer globally. The combined production<br />
of the two in 2<strong>02</strong>1 amounted to 196 TWh or 18.4 bn m 3 . »This is<br />
close to the entire natural gas consumption of Belgium and represents<br />
5 % of the total gas consumption of the European Union in<br />
2<strong>02</strong>1.« The EBA thinks that by 2030 the biogas and bio-methane<br />
sectors can more than double today’s production, reaching the<br />
RePower EU target of 35 bcm. By 2050, the EBA estimates that<br />
the production can at least increase fivefold relative to today’s levels<br />
going up to at least 95 bcm. Taking into account new technologies,<br />
some studies even forecast 176 bcm by 2050.<br />
Production needs industrialization and upscaling<br />
The global ammonia production currently is a roughly 180 mill. t<br />
per annum, mainly produced from natural gas and coal. The<br />
same is true for methanol with an annual production of<br />
100 mill. t. Ole Alexander Bull Dehn, Ammonia Commercial<br />
Manager at Yara Clean Ammonia, said that, while the production<br />
technology for these fuels is mature, it requires industrialization,<br />
upscaling and cost reduction – hurdles to overcome for first<br />
movers. Yara is going to start a pilot project this summer on green<br />
ammonia for a production of 20.000 t that could be scaled up to<br />
500.000 t by 2<strong>02</strong>6.<br />
Biofuels and e-fuels need large volumes of sustainable biomass<br />
and renewable electricity. Giacomo Boati, Executive Director –<br />
Consulting Oil Markets Midstream and Downstream, S&P Global<br />
Commodity Insights, identified three types of green fuels with different<br />
cost drivers.<br />
Feedstock are main cost factor for biofuels<br />
Biofuels based on crops and waste are already commercially available<br />
and widely distributed. Due to »pinch points in the value chain«<br />
and geopolitical concerns, feedstock are the main cost factor for<br />
these fuels. Boati expects these costs to decline rapidly in the years<br />
to come. Advanced biofuels for example use forestry residues. The<br />
main cost component for this second type of fuels is the CAPEX for<br />
production as well as logistics and infrastructure cost with no steep<br />
decline foreseeable in the next five to seven years. Synthetic fuels, as<br />
the third group, need a significant CAPEX investment upfront, but<br />
S&P sees substantial opportunities for costs to decrease due to technology<br />
development and scalability. The feedstock-related costs,<br />
like for low carbon hydrogen, are also expected to decline with upscaling<br />
of projects, starting from the middle of the decade.<br />
The year 2<strong>02</strong>3 might bring at least a bit more certainty to the<br />
picture, thinks Eirik Nyhus – Director Environment, DNV. »2<strong>02</strong>3<br />
will be a big year,« he said, with CII and EEXI coming into force.<br />
But the IMO is already moving on, with big decisions expected regarding<br />
the GHG emission strategy. That was first adopted in<br />
Shaft power measurement & shaft power limitation (SHaPoLi) -<br />
an easy and cost-effective solution to meet the EEXI requirements<br />
From January 2<strong>02</strong>3, the EEXI must be calculated for all ships over 400 GT built before<br />
<br />
must be taken to achieve the required EEXI. The Aquametro Oil & Marine SPM - Shaft<br />
Power Meter with DNV-approved SHaPoLi-related features acc. MEPC 335 (76) &<br />
IACS 172 supports you to meet the EEXI requirements.<br />
www.aquametro-oil-marine.com<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
39
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />
MGO (carbon neutral)<br />
LNG (carbon neutral)<br />
Carbon neutral LNG and MGO will largely replace fossil versions of these fuels, DNV’s models show<br />
© DNV<br />
2018 with a 50 % CO 2<br />
reduction target for 2050. Now it has to be<br />
decided whether this should be updated to a zero-emission target.<br />
»It is going to be a challenging discussion, because there are diverse<br />
views at the IMO. They key point is that the decision is going<br />
to be made by summer at MEPC 80 in July,« said Nyhus.<br />
»2<strong>02</strong>3 – a big year at the IMO«<br />
Other discussions have already started. Should the IMO establish<br />
a carbon pricing system? What should that mechanism look like?<br />
»At least we will have a decision this summer whether or not we<br />
will go for that. I strongly suspect that the decision will be a definite<br />
›yes‹,« Nyhus said, expecting the entry into force towards the<br />
end of the decade. On the more technical side, Nyhus mentioned<br />
the Greenhouse Gas Fuel Standard (GFS) that is about the carbon<br />
intensity of the fuel itself – »not about how much but what you<br />
burn« – to be a driver for the uptake of alternative fuels. Stricter<br />
requirements could incentivize the shift to greener fuels. Moreover,<br />
he sees the Lifecycle Analysis Guideline as a »fundamental<br />
shift«, moving away from the tank-to-wake approach to the more<br />
holistic well-to-wake approach, taking into account extraction,<br />
production, transportation etc. »That is going to be the basis for<br />
the coming regulations,« he said. There is also a number of key<br />
regulations in the works at EU level that drive decarbonization.<br />
First and foremost, there is the emissions trading system ETS.<br />
From 2<strong>02</strong>4, shipping has to pay for its emissions in EU waters for<br />
the first time. Secondly, there is the Fuel EU Maritime regulation<br />
acting as a greenhouse gas intensity standard for fuels, imposing<br />
increasingly stringent requirements on the footprint from a lifecycle<br />
well-to-wake perspective. »Starting in 2<strong>02</strong>5 with a fairly benign<br />
2 % reduction target compared to a baseline that has yet to be<br />
determined, that can most likely be met by using biofuels. Moving<br />
forward to 2050, where we will at least have a 75 % reduction target<br />
that is really going to drive a shift in what is actually used for<br />
ships in Europe,« said Nyhus.<br />
To ensure that alternative fuels will be available, he thinks that<br />
the EU »puts a lot of faith in market forces« by putting regulations<br />
in place that create a demand and expects fuel suppliers to start<br />
serving that market. But not only. With Alternative Fuels Infrastructure<br />
Regulation the EU requires member states to make more<br />
electricity and alternative fuels available in ports. Specifically,<br />
which fuels that could be is still in discussions. There is also a proposal<br />
from the European parliament for a mandatory use of<br />
RFNBOs (renewable fuels of non-biological origin) of 2 %. »If that<br />
makes it through, that is obviously a shot in the arm to the part of<br />
the industry.«<br />
fs<br />
Ammonia (carbon neutral)<br />
Methanol (carbon neutral)<br />
Ammonia and methanol need to have significantly lower cost than carbon neutral MGO to compete<br />
© DNV<br />
40 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />
Leclanché inks battery orders for ferries<br />
The shipping of the future also includes batteries – for example in the RoPax segment. Swiss<br />
manufacturer Leclanché is one of the major suppliers in the market. Most recently, two<br />
important contracts were signed<br />
Leclanché announced projects for hybrid<br />
newbuildings ordered by ferry<br />
shipping companies Scandlines and Brittany<br />
Ferries. In that respect, the company<br />
spoke about continuation of reaching<br />
»new milestones in the electrification of<br />
marine transport«. Each of the ordered<br />
battery system has a capacity of<br />
11.3 MWh as the RoPax vessels are said<br />
to be the world’s largest hybrid vessels –<br />
surpassing Leclanché’s prior recordbreaking<br />
marine projects. »These projects<br />
planned for delivery in 2<strong>02</strong>4 and<br />
2<strong>02</strong>5 further consolidate our backlog and<br />
ranks us as a leading player in the e-marine<br />
space«, the Swiss company said.<br />
Own production in<br />
Germany and Switzerland<br />
The two nearly 195 m long hybrid<br />
E-Flexer ferries have been designed and<br />
developed by Swedish shipowner Stena<br />
RoRo in collaboration with Brittany Ferries<br />
and will be chartered on a ten-year<br />
lease to Brittany Ferries for operation between<br />
Portsmouth, United Kingdom, and<br />
the French ports of Saint-Malo and Caen.<br />
The hybrid propulsion system will be<br />
capable of operation using both liquified<br />
natural gas (LNG) fuel and Leclanché’s<br />
third generation, Navius MRS-3TM onboard<br />
battery storage system.<br />
Building on the investments made<br />
over the past four years in technology,<br />
product and market development, the<br />
Navius MRS-3 TM uses Leclanché’s<br />
third generation lithium-ion battery<br />
systems, each with a capacity of<br />
11.3 MWh and a maximum of 940 V.<br />
The system is guaranteed for ten years<br />
of continuous operation. According to<br />
the manufacturer, the Battery Energy<br />
Storage Systems (BESS) use a highly redundant<br />
structure with 46 battery<br />
strings. Delivery to the yards is scheduled<br />
for the fourth quarter of 2<strong>02</strong>3.<br />
Over the years, Leclanché has collected<br />
several orders for hybrid and fully electric<br />
vessels including the recently awarded<br />
Scandlines PR24 project, where it is currently<br />
supplying a 10 MWh Navius<br />
MRS-3 TM system. At the time of the<br />
purchase order, it was the world’s largest<br />
hybrid ferry, as well as the »Yara Birkeland«,<br />
the world’s first autonomous and<br />
fully electric container ship (<strong>HANSA</strong><br />
01/2<strong>02</strong>2).<br />
As the company states, it is one of the<br />
few battery system suppliers to manufacture<br />
its own lithium-ion battery cells,<br />
packs, modules and casings to German<br />
and Swiss standards in its own automated<br />
manufacturing assembly lines in Willstätt,<br />
Germany, and Yverdon, Switzerland.<br />
Staffan Stenfelt, General Manager<br />
Newbuilding at Stena RoRo, said. »We’re<br />
excited to partner with Leclanché in this<br />
major milestone in hybridisation technology<br />
and demonstrate the importance<br />
of flexibility in building next generation<br />
vessels that can adapt to the latest technology<br />
developments.«<br />
© Leclanché<br />
The new battery system Navius MRS-3<br />
Phil Broad, CEO of Leclanché E-Mobility,<br />
emphasized: »We are delighted to<br />
join in the efforts of both Stena RoRo and<br />
Brittany Ferries in favour of the decarbonisation<br />
of maritime transport.<br />
These projects will strengthen our order<br />
book and our own production capacity,<br />
reinforcing the Company’s positive outlook.<br />
ED<br />
© Brittany Ferries<br />
© Scandlines<br />
New orders were inked by Brittany Ferries ...<br />
... and Scandlines – the shipowner aiwats a newbuilding from Cemre<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
41
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />
»Coriolis« ersetzt »Ludwig Prandtl«<br />
Eine Brennstoffzelle, die mit »pulverartigem« Wasserstoff gespeist wird. Membranen, die<br />
Schadstoffe aus den Dieselabgasen filtern. Das sind nur zwei Dinge, die in der Praxis an Bord<br />
des neuen Forschungsschiffes »Coriolis« eingesetzt und erforscht werden. Von Anna Wroblewski<br />
Als die Auftragsvergabe zum Bau des<br />
Schiffes im September 2<strong>02</strong>2 bekannt<br />
gegeben wurde, trug das Schiff noch den<br />
Arbeitstitel »Ludwig Prandtl II«. In einem<br />
internen Ideenwettbewerb wurden<br />
die Mitarbeiter des Helmholtz-Zentrums<br />
Hereon, Auftraggeber des Schiffes, aufgefordert,<br />
einen neuen Namen für den<br />
Neubau zu suchen. Wie Hereon-Projektleiter<br />
Volker Dzaak berichtet, sind rund<br />
68 Namen von den Kollegen eingereicht<br />
worden. Eine fünfköpfige Jury habe sich<br />
dann für den Namen des französischen<br />
Mathematikers und Physikers Gaspard<br />
Gustave de Coriolis entschieden.<br />
Die »Coriolis« wird nun auf der Lauenburger<br />
Hitzler Werft gebaut. Nur wenige<br />
Kilometer von dem in Geesthacht sitzenden<br />
Forschungszentrum entfernt. Bis<br />
zum Baubeginn war es aber ein langer<br />
Weg: »Mit dem Gedanken ein neues Forschungsschiff<br />
als Ersatz für die 1982 gebaute<br />
›Ludwig Prandtl‹ zu bauen, spielen<br />
wir schon seit 2016«, so Dzaak. Zunächst<br />
habe man genau überlegt, was das Schiff<br />
können muss und zwei Machbarkeitsstudien<br />
durchführt. Und das sei keineswegs<br />
trivial gewesen. Denn so interdisziplinär<br />
wie das Hereon mit seinen verschiedenen<br />
Forschungsinstituten ist, so<br />
vielfältig nutzbar wird auch das Schiff.<br />
Unter dem Dach des Geesthachter Helmholtz-Zentrums<br />
forschen Wissenschaftler<br />
über Küsten, Gewässer, Materialien,<br />
Wasserstoff und vieles mehr. Viele der<br />
Forschungsgebiete werden sich auch an<br />
Bord wiederfinden. So wird die »Coriolis«<br />
über drei Labore verfügen: ein Nasslabor,<br />
ein Elektrolabor und ein Wasserstoffsystemlabor.<br />
Umfangreiches Equipment,<br />
beispielsweise zur Entnahme von<br />
Sedimenten, ergänzt die Ausstattung.<br />
Nachdem die Wissenschaftler definiert<br />
hatten, welche Eigenschaften das Schiff<br />
aufweisen muss, hat Hereon zusammen<br />
mit dem Hamburger Schiffbauplanungsbüro<br />
Technolog einen Generalbauplan<br />
erstellt. Parallel dazu wurde die Klassifi-<br />
42 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />
Technische Daten<br />
Forschungsschiff »Coriolis«<br />
Länge: . . . . . . . . . . . . . . . . . 29,9 m<br />
Breite: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 m<br />
Durchfahrtshöhe: . . . . . . . . 6,5 m<br />
Tiefgang: . . . . . . . . . . . . . . . 1,7 m<br />
Antrieb: dieselelektrisch 750 kW;<br />
. . . . . . . zusätzlich Brennstoffzelle<br />
Geschwindigkeit: . . . . . . . 12,6 kn<br />
Besatzung: . . max. drei Personen<br />
. . . . . . . . . . . plus zwölf Forscher<br />
© Hereon/Hitzler<br />
kationsgesellschaft DNV beauftragt, die<br />
Planungsunterlagen zu prüfen. Denn die<br />
»Coriolis« ist mit der Brennstoffzellentechnologie<br />
und einer besonderen Form<br />
der Wasserstoffspeicherung an Bord kein<br />
gewöhnliches Schiff »von der Stange«, für<br />
das es Standard-Regularien gäbe. Die<br />
Klasse hat den Bauplan auf »Herz und<br />
Nieren« geprüft und mit einem »Approval<br />
in Principle« grünes Licht für das Forschungsschiff<br />
gegeben.<br />
Vergabe nach Punkten<br />
2<strong>02</strong>2 wurde das Forschungsschiff dann in<br />
einem europäischen Vergabeverfahren<br />
zum Bau ausgeschrieben. Der Haushaltausschuss<br />
des Bundestages hatte bereits<br />
zuvor die Unterstützung des Baus mit<br />
rund 13,5 Mio. € bewilligt. Wie Volker<br />
Dzaak erläutert, haben sich im erstem<br />
Teilnehmerwettbewerb daraufhin fünf<br />
Werften aus Deutschland und Europa beworben.<br />
Im zweiten Schritt, der Angebotsphase,<br />
seien dann vier Schiffbauer<br />
übrig geblieben. Am Ende des Wettbewerbs<br />
hat sich die Hitzler Werft aus<br />
Lauenburg durchgesetzt. Aber nicht, weil<br />
sie das günstigste Angebot abgegeben<br />
hatte, sondern das Beste, berichtet Volker<br />
Dzaak. Denn die Hereon-<br />
Wissenschaftler hatten im Vorfeld der<br />
Bauausschreibung ein Punktesystem entwickelt.<br />
Die Werft, die in diesem Punkteschema<br />
die meisten Übereinstimmungen<br />
vorweist, sollte den Zuschlag bekommen.<br />
Im September ging dann der Bauauftrag<br />
an die Hitzler Werft, für die es jetzt<br />
gilt, den Schiffsentwurf »mit Leben zu<br />
füllen«. Das heißt all die Komponenten –<br />
vom diesel-elektrischen Antrieb, über die<br />
Rohrleitungen, bis hin zu den Möbeln –<br />
einzukaufen und mit dem Bau zu beginnen.<br />
Die Kiellegung ist, Stand heute,<br />
für Mitte Februar geplant. Der jetzige Generalplan<br />
ist aber keineswegs »in Stein<br />
gemeißelt«. Mindestens alle zwei Wochen<br />
trifft sich die Werft gemeinsam mit<br />
den Wissenschaftlern von Hereon und<br />
weiteren Baubeteiligten zu sogenannten<br />
»Jours fixes«. Bei diesen Meetings wird<br />
dann der Baufortschritt besprochen und<br />
gegebenenfalls der Schiffsentwurf angepasst.<br />
Solche Anpassungen können erforderlich<br />
sein, wenn zum Beispiel eine<br />
Fachgruppe den Wunsch nach einer zusätzlichen<br />
Unterkunftskammer hat oder<br />
wenn die Werft aus praktischen Überlegungen<br />
Änderungsvorschläge macht.<br />
»Technolog hat das Schiff neutral konstruiert.<br />
Jetzt passen wir das Schiff auf die<br />
technischen Möglichkeiten an«, sagt Marek<br />
Klimenko, Geschäftsführer der Hitzler<br />
Werft.<br />
Nach aktuellen Planungen wird der<br />
Neubau eine Länge von 29,9 m, eine Breite<br />
von 8 m, eine Durchfahrthöhe von<br />
6,5 m sowie einen Tiefgang von 1,7 m<br />
ausweisen. Die Besatzung wird aus zwei<br />
bis drei Personen bestehen, während<br />
zwölf Forscher gleichzeitig auf dem Schiff<br />
Platz finden. Diese können eine Laborfläche<br />
von rund 47 m2 und eine Fläche auf<br />
dem Arbeitsdeck von 70 m2 nutzen. Die<br />
Maximalgeschwindigkeit wird 12,6 kn<br />
betragen, wobei der diesel-elektrische<br />
Antrieb eine Leistung von 750 kW haben<br />
wird.<br />
»Coriolis« als Innovationsplattform<br />
Die »Coriolis« wird kein Forschungsschiff<br />
im herkömmlichen Sinne sein. Sie wird<br />
die Wissenschaftler also nicht nur von A<br />
nach B fahren und mit dem an Bord befindlichen<br />
Equipment die Entnahme von<br />
Abstract: »Coriolis« replaces research vessel »Ludwig Prandtl«<br />
A fuel cell fed with »powdery« hydrogen. Membranes that filter pollutants out of diesel<br />
exhaust gases. These are just two things that are being used and researched in practice<br />
on board the new German research vessel »Coriolis«.<br />
1<br />
2 3 4<br />
A<br />
ship DesigN & coNsult gMbh<br />
B<br />
Naval architects<br />
MariNe eNgiNeers<br />
info@shipdesign.de<br />
www.shipdesign.de<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
43
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />
Proben etc. ermöglichen, sondern sie wird<br />
selbst zum Forschungsobjekt.<br />
An Bord des Schiffes kommt beispielsweise<br />
eine technische Lösung zum Einsatz,<br />
mit der Schadstoffe aus den Dieselmotoren<br />
minimiert werden können. Dies<br />
geschieht durch die Aufbereitung der Ladeluft<br />
mit speziellen Membranen, die von<br />
Hereon-Mitarbeitern entwickelt werden.<br />
Zusätzlich soll auf der »Coriolis« Wasserstoff<br />
als Energieträger in Form von Metallhydriden<br />
gespeichert und die Nutzung<br />
des klimafreundlichen Gases etabliert<br />
werden. Dank der 100 kW-Brennstoffzelle<br />
wird das neue Forschungsschiff<br />
auch in der Lage sein, emissionsfrei zu<br />
fahren. Ihre Energie wird dabei in ein<br />
Batteriesystem eingespeist, welches dann<br />
die Fahrmotoren antreibt.<br />
Wasserstoff in Pulverform<br />
In den mobilen Speichertanks, die in einem<br />
5-ft-Container an Deck untergebracht<br />
wird, kommt Wasserstoff zum Einsatz.<br />
Er wird aber nicht, wie man es üblicherweise<br />
kennt, in flüssiger oder gasförmiger<br />
Form auf dem Schiff gelagert,<br />
sondern in besonderen Metallpulvern gespeichert,<br />
sogenannten Metallhydriden.<br />
Und das ist eine Innovation, die ebenfalls<br />
von Hereon-Mitarbeitern entwickelt<br />
wird. Es handelt sich dabei, um ein Metallpulver,<br />
an das Wasserstoffatome chemisch<br />
gebunden werden. Ein Vorteil im<br />
Vergleich zum gasförmigen Wasserstoff<br />
ist unter anderem das kleinere Speichervolumen.<br />
So benötigen 5 kg Wasserstoff<br />
beispielsweise im gasförmigen Zustand<br />
einen Gasdrucktank mit einem Volumen<br />
von 140 l und einen Druck von 700 bar.<br />
Ein Metallhydridtank für die gleiche<br />
Menge Wasserstoff hat hingegen ein Volumen<br />
von nur 90 l und benötigt knapp<br />
100 bar. An Bord eines Schiffes, wo es an<br />
Platz fehlt und jedes gesparte Kilogramm<br />
Der Auftraggeber Hereon und die Bauwerft treffen sich regelmäßig zu Besprechungen. Im Bild (v.l.):<br />
Torsten Fischer (Leiter Kommunikation), Marek Klimenko (Geschäftsführer Hitzler), Volker Dzaak<br />
(Projektleiter) und Kai Klimenko (Geschäftsführer Hitzler)<br />
letztlich zu weniger Brennstoffverbrauch<br />
führt, ist das ein deutlicher Vorteil. Ein<br />
weiteres Plus ist, dass das Metallhydrid zu<br />
nahezu 100 % recyclebar ist. An Bord der<br />
»Coriolis« wollen die Wissenschaftler in<br />
Zusammenarbeit mit dem DLR-Institut<br />
für Maritime Energiesysteme unter anderem<br />
daran forschen, das Volumen des<br />
Metallhydrids weiter zu verkleinern.<br />
Im Auftrag der Umwelt<br />
Die »Coriolis« wird in flachen Flüssen,<br />
Mündungen und im offenen Meer unterwegs<br />
sein, insbesondere in Nord- und Ostsee.<br />
Mit ihrem Tiefgang von nur 1,70 m<br />
wird sie die Elbe hinunter bis nach Magdeburg<br />
fahren können. Auf ihren Fahrten<br />
wird sie unter anderem analysieren, welche<br />
Nähr- und Schadstoffe von den Flüssen ins<br />
Meer transportiert werden oder wie sich<br />
die Offshore-Windkraft auf die Umwelt<br />
auswirkt. Der Klimawandel als zentrales<br />
Thema wird interdisziplinär erforscht.<br />
Die Fertigstellung des Schiffes ist für<br />
das Jahr 2<strong>02</strong>4 geplant. Dann soll die »Coriolis«<br />
in Betrieb gehen. Das jetzige Forschungsschiff<br />
»Ludwig Prandtl« wird<br />
dann außer Dienst gestellt und soll veräußert<br />
werden.<br />
Die Hitzler Werft, die in ihrer weit über<br />
130-jährigen Geschichte nicht nur viele<br />
Spezialschiffe, sondern mit der »Alejandro<br />
de Humboldt« und der »Alkor« auch<br />
schon Forschungsschiffe gebaut hat, freut<br />
sich auf dem Bau des Hereon-Schiffes:<br />
»Für die Hitzler Werft ist das Forschungsschiff<br />
mit der Brennstoffzellentechnologie<br />
an Bord das erste dieser Art.<br />
Wir können beim Bau der ›Coriolis‹<br />
wertvolle Erfahrungen sammeln, die wir<br />
auch bei anderen Bauprojekten künftig<br />
nutzen können«, sagt Werftchef Marek<br />
Klimenko.<br />
<br />
© Wroblewski<br />
Hitzler Werft<br />
Die in Lauenburg sitzende Werft baut<br />
seit über 130 Jahren Schiffe. Mehr als<br />
800 Neubauten – vom Schlepper, über<br />
Eisbrecher und Arbeitsschiffe hin zu<br />
Binnenschiffen und Spezialschiffen –<br />
sind dort im Laufe der Jahre entstanden.<br />
Die Werft verfügt über ein eigenes Konstruktionsbüro.<br />
Sie bietet ebenfalls Reparaturen<br />
und Umbauten an. Dafür stehen<br />
der werfteigenen Reparatursparte<br />
130 m sowie 85 m lange Slipanlagen zur<br />
Verfügung.<br />
Helmholtz-Zentrum Hereon<br />
Das Helmholtz-Zentrum Hereon ist ein<br />
interdisziplinäres Forschungszentrum<br />
der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher<br />
Forschungszentren. Es wurde 1956 als<br />
Gesellschaft für Kernenergieverwertung<br />
in Schiffbau und Schiffahrt gegründet,<br />
später in GKSS-Forschungszentrum Geesthacht<br />
umbenannt und firmierte von<br />
2010 bis 2<strong>02</strong>1 unter dem Namen Helmholtz-Zentrum<br />
Geesthacht – Zentrum<br />
für Material- und Küstenforschung<br />
GmbH (HZG). Sein Hauptsitz ist in Geesthacht<br />
Das Forschungszentrum wird<br />
vom Bund (90%) und den Ländern<br />
Schleswig-Holstein, Niedersachsen,<br />
Hamburg und Brandenburg (zusammen<br />
10 %) finanziert. Es sind dort etwa 750<br />
Mitarbeiter beschäftigt.<br />
44 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />
Neue Forschungsschiffe ausgeschrieben<br />
In der Flotte der deutschen Forschungsschiffe wird nicht nur die »Polarstern« ersetzt.<br />
Auch »Wega« und »Deneb« sollen Nachfolger bekommen. Das europaweite<br />
Ausschreibungsverfahren ist bereits gestartet worden<br />
zur Verwendung alternativer Kraftstoffe.<br />
Ein klimaneutraler Betrieb ab 2030 wird<br />
»angestrebt«. Bei dem Entwurf dieser<br />
Schiffe seien »innovative zuverlässige Lösungen«<br />
gefragt, die einen energieeffizienten<br />
und geräuscharmen<br />
Schiffsbetrieb gewährleisten.<br />
Die »Wega« ist 1990 in Dienst gestellt worden. Die »Deneb« (Bild unten) folgte vier Jahre später<br />
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und<br />
Hydrographie (BSH) hat vor Kurzem<br />
einen sogenannten »Teilnehmerwettbewerb«<br />
bekannt gegeben.<br />
Er wurde auf den Vergabeplattformen<br />
eVergabe-online und Ted Europa von der<br />
Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) im<br />
Auftrag des BSH gestartet.<br />
Ziel sind die Ersatzbeschaffungen eines<br />
Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiffs.<br />
Sie würden Ersatzbauten<br />
für die Schiffe »Wega« und »Deneb« sein.<br />
Wobei die »Deneb« laut Auftraggeber nur<br />
optional ausgeschrieben ist. Es stehe derzeit<br />
noch nicht fest, ob der Ersatzbau<br />
»Deneb« zur Ausführung kommt, heißt<br />
es in der Ausschreibung auf Ted Europa.<br />
»Sofern der Auftraggeber bereits im Laufe<br />
des Vergabeverfahrens entscheidet, den<br />
Ersatzbau ›Deneb‹ ausführen zu lassen,<br />
erfolgt die Beauftragung mit Zuschlag im<br />
hiesigen Vergabeverfahren«, heißt es darin.<br />
Der Auftraggeber behalte sich jedoch<br />
vor, den »Deneb«-Ersatzbau noch nicht<br />
mit dem Zuschlag im Vergabeverfahren,<br />
sondern bis zu zwölf Monate nach Zuschlag,<br />
zu beauftragen. Für beide Möglichkeiten<br />
müssten die Bieter in ihren Angeboten<br />
Preise angeben, die in die Wertung<br />
der Angebote einfließen. »Bei Ziehung<br />
der Option ist der obsiegende Bieter<br />
verpflichtet, den Ersatzbau ›Deneb‹ zum<br />
angebotenen Preis zu erbringen. Ein Anspruch<br />
auf Beauftragung der Option besteht<br />
nicht«, heißt es darin weiter.<br />
Die Indienststellung der Neubauten ist<br />
den Angaben zufolge ab 2<strong>02</strong>7 geplant.<br />
Die Finanzierung ist im Bundeshaushalt<br />
bereits eingeplant.<br />
Als Vorgabe gibt das BSH eine Länge<br />
von bis zu 65 m vor. »Die Schiffe sollen<br />
neue Maßstäbe in der Umweltfreundlichkeit<br />
und Leistungsfähigkeit setzen«, heißt<br />
es. Die BAW und das BSH erwarten für<br />
die Neubauten unter anderem Konzepte<br />
Seit über 30 Jahren im Dienst<br />
Die 52 m lange und 11,40 m breite »Wega«<br />
war 1990 von der Kröger-Werft in<br />
Schacht-Audorf abgeliefert worden. Das<br />
969 BRZ-Schiff verfügt über einen dieselelektrischen<br />
Antrieb mit einer Gesamtleistung<br />
von 1.568 kW. Damit kann die<br />
»Wega« eine maximale Geschwindigkeit<br />
von 11 kn erreichen. Das Schiff hat eine<br />
Stammbesatzung von 16 Mann und kann<br />
Unterkunft für sieben Wissenschaftler<br />
bieten.<br />
Die baugleiche »Deneb« ist 1994 auf<br />
der damaligen Peene-Werft in Wolgast<br />
gebaut worden.<br />
Die Schwesterschiffe haben die Aufgabe,<br />
die See zu vermessen und nach<br />
Wracks zu suchen. Dabei loten sie die<br />
deutschen Küstengewässer in Nord- und<br />
Ostsee aus, um »präzise und aktuelle«<br />
Daten für die Seekarten, Sportbootkarten<br />
und weiteren nautischen Publikationen<br />
des BSH zu liefern.<br />
Bei Bedarf können die Einheiten auch<br />
bei der Seevermessung in internationalen<br />
Küstengewässern, meereskundlichen<br />
und nautisch-technischen Untersuchungen<br />
eingesetzt werden. RD<br />
© BSH<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
45
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />
In Warnemünde übernimmt die Bundeswehr von den MV Werften 685.000 m2 Werftfläche und das Dock von 320 m Länge<br />
Kommandowechsel an der Warnow<br />
Mitte Januar wurde das neue Marinearsenal<br />
auf der Warnowwerft von<br />
der mittlerweile zurückgetretenen Verteidigungsministerin<br />
Christine Lambrecht<br />
offiziell eingeweiht. Das traditionsreiche<br />
Werftareal gehörte bis zur Insolvenz zur<br />
Gruppe MV Werften. Mit 685.000 m 2<br />
Werftfläche, davon 85.000 m 2 überdacht,<br />
und dem Dock von 320 m Länge, 54 m<br />
Breite und 80 m Höhe sowie einer maximalen<br />
Krankapazität von 600 t war es neben<br />
Wismar und Stralsund der dritte MV-<br />
Werften-Standort. Mitte 2<strong>02</strong>2 hatte der<br />
Bund über die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben<br />
das Industriegelände für<br />
87 Mio. € erworben. Seitdem läuft der Aufbau<br />
der Betriebsstätte MArs Warnowwerft.<br />
Die neue Instandhaltungsbasis an der<br />
Ostseeküste soll den Hauptstandort des<br />
Marinearsenals (MArs) in Wilhelmshaven<br />
deutlich entlasten. Vornehmlich<br />
die Schiffe und Boote der für die Region<br />
zuständigen Einsatzflottille 1 müssen<br />
nun für Wartung und Reparaturen nicht<br />
mehr den Nordseehafen ansteuern. Mittelfristig<br />
werde damit die materielle Einsatzbereitschaft<br />
aller Schiffe der Flotte<br />
deutlich gesteigert, heißt es.<br />
»Wir stärken die Einsatzbereitschaft<br />
der Marine, weil Instandsetzung der<br />
Schiffe mit eigenen Kräften besser planbar,<br />
deutlich schneller und nachgewiesen<br />
wirtschaftlicher ist«, sagte Gabriele Korb,<br />
Präsidentin des dem MArs vorgesetzten<br />
Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik<br />
und Nutzung der Bundeswehr<br />
(BAAINBw).<br />
Der Zuständigkeitsbereich umfasst neben<br />
Schiffen und Booten auch die Landanlagen<br />
und landgebundenen Einheiten<br />
der Marine, unter anderem Marineschulen,<br />
Funksendestationen und<br />
Munitionsdepots. Die planmäßigen Instandsetzungen<br />
von allgemeinen schiffstechnischen<br />
Anlagen (wie Antriebsmoto-<br />
46 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />
© MV Werften<br />
Das Minenjagdboot »Fulda« an der Werftpier<br />
© Bundeswehr © Bundeswehr<br />
ren, Ruderanlagen und Schiffskörper)<br />
werden im Wettbewerb europaweit ausgeschrieben.<br />
Mit der Instandsetzung marinespezifischer<br />
Systeme wie Rohr- und<br />
Flugkörperwaffenanlagen sowie elektronischer<br />
und optronischer Anlagen und<br />
Geräte werden hingegen die Arsenalbetriebe<br />
beauftragt.<br />
Wechselvolle Geschichte<br />
1948 wurde der volkseigene Betrieb<br />
(VEB) »Warnowwerft Warnemünde« gegründet.<br />
Die Rostocker Werft war die<br />
größte ihrer Art in der DDR. Ziel war es<br />
zunächst, die sowjetische Fischereiflotte<br />
zu modernisieren und die sowjetische<br />
Handelsflotte wieder aufzubauen. Im Zuge<br />
der Wende wechselte die Werft in den<br />
Besitz der Treuhandanstalt, 1992 wurde<br />
sie an das norwegische Unternehmen<br />
Kværner verkauft. 2001 geriet Kværner in<br />
finanzielle Schieflage und verkaufte die<br />
Warnowwerft 20<strong>02</strong> an den ebenfalls norwegischen<br />
Mischkonzern Aker. 2008 verkaufte<br />
Aker Yards 70 % der Anteile an der<br />
Werft an den russischen Finanzinvestor<br />
FLC West. Das daraufhin als Wadan<br />
Yards firmierende Schiffbauunternehmen<br />
stellte 2009 einen Insolvenzantrag und<br />
wurde vom russischen Investor Witali<br />
Jussufow und der von ihm ins Leben gerufenen<br />
Gruppe Nordic Yards übernommen.<br />
2016 kaufte dann das malaysisch-chinesische<br />
Unternehmen Genting<br />
Hong Kong die Nordic Yards. Zusammen<br />
mit der Lloyd Werft Bremerhaven sollten<br />
die Werften in Wismar, Warnemünde<br />
und Stralsund zunächst als Lloyd Werft<br />
Group firmieren und Kreuzfahrtschiffe<br />
bauen, die Standorte in Mecklenburg-<br />
Vorpommern wurden dann aber als MV<br />
Werften zusammengefasst. Im März 2<strong>02</strong>0<br />
wurden die laufenden Schiffbauprojekte<br />
gestoppt, die Werft wurde mit Verweis auf<br />
die durch die Corona-Pandemie gestörten<br />
Abläufe vorübergehend geschlossen.<br />
Die Gruppe hatte da bereits Schwierigkeiten,<br />
Rechnungen für im Bau befindliche<br />
Schiffe zu begleichen. Im Januar<br />
2<strong>02</strong>2 meldete Genting für die MV<br />
Werften Insolvenz an. Im Zuge des Insolvenzverfahrens<br />
wurde die Unternehmensgruppe<br />
zerschlagen. fs<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
47
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />
»Operators need to be proactive«<br />
The Carbon Intensity Indicator (CII) regulation, in force since the start of the year, could<br />
be a real catalyst for the adoption of digital solutions in shipping. Software provider Napa<br />
argues, that digitally enabled operational improvements are low hanging fruits<br />
The International Maritime Organization’s<br />
MARPOL Annex VI Carbon<br />
Intensity Indicator (CII) legislation took<br />
effect on 1 January 2<strong>02</strong>3. In short, all<br />
cargo, RoPax and cruise vessels above<br />
5,000 GT trading internationally must<br />
have their efficiency assessed, compared<br />
annually to a target value, which is reduced<br />
every three years. The vessels will<br />
then get an energy efficiency rating ranging<br />
from A to E.<br />
A level E ship must immediately initiate<br />
measures to reduce CO 2<br />
intensity. The<br />
same applies to a ship that reaches D for<br />
three years.<br />
For ship operators this means, that operating<br />
a ship efficiently is now more or<br />
less mandatory. The most technically advanced<br />
ship will not necessarily get the<br />
best rating as the CII takes a broader perspective,<br />
calculating grams of CO 2<br />
/ (capacity<br />
x distance). The aim of the regulation<br />
is the reduction of grams of CO 2<br />
per nautical mile. How can owners and<br />
charterers impact the rating?<br />
Ship efficiency measures can be divided<br />
in two different categories: operational<br />
measures, which can be arrival<br />
time optimization, weather routing or<br />
hull cleaning; and technical measures<br />
such as wind assisted propulsion, waste<br />
heat recovery or other propulsion optimization<br />
devices. »While with the first<br />
two categories significant CO 2<br />
reductions<br />
could be achieved already, there is a third<br />
one that is needed, which is fuels,« says<br />
Pekka Pakkanen, Executive Vice President,<br />
Shipping Solutions, at software<br />
company Napa. »Ultimately, alternative<br />
low- and zero carbon fuels are needed to<br />
achieve long term decarbonization targets<br />
of the shipping industry.«<br />
The ROI perspective<br />
In Pakkanen’s view, the operational improvements<br />
are »low hanging fruits« that<br />
can be achieved by the help of digital<br />
tools and an improved way of operating.<br />
They can be applied to the whole fleet in<br />
one go. In contract, technical improvements<br />
require a couple of hundreds<br />
of thousands or a few million investment<br />
per vessel to improve the energy efficiency.<br />
»Both are reasonable approaches with<br />
a return of investment. We see that the<br />
operational ones typically have the highest<br />
ROI,« he says.<br />
The new fuels are eventually needed<br />
for decarbonization of shipping but<br />
they will most probably never have a<br />
payback, he thinks. »They are more expensive<br />
than current fuels, have a lower<br />
energy density and take up more storage<br />
space in a vessel,« Pakkanen continues,<br />
adding that »once the new and<br />
more expensive fuels will be implemented,<br />
the operational and technical<br />
improvements will have an even<br />
higher ROI.«<br />
To demonstrate the importance of operational<br />
measures for the rating, Napa<br />
looked into the variation of the CII score<br />
of 40 ships between 2<strong>02</strong>0 and 2<strong>02</strong>1 and<br />
statistically analyzed which aspects were<br />
strongly correlated and which were<br />
weakly correlated to variations in CII<br />
scores. For example, reducing CO 2<br />
/day<br />
has only a weak correlation with the CII<br />
score. As the CII focuses on the operation,<br />
reducing CO 2<br />
/nm while sailing<br />
showed a strong correlation with the rating<br />
at the end of the year. But the time<br />
spent at anchorage or in port or idling has<br />
to be taken into account also. »Having the<br />
best ship in the world may give you an<br />
advantage, but operated poorly, it is not<br />
Bad weather and idling are poison for a ship’s CII score<br />
© Napa<br />
48 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />
Weather routing can be used to extend a ships »life« at certain score before downgrading<br />
going to be successful in terms of CII,«<br />
says research and innovation manager<br />
Roberto Vettor.<br />
The sailing speed and CII are also only<br />
weakly correlated, since reduced speed<br />
means reduced power and consumption,<br />
but also reduced distance covered. A<br />
much stronger correlation can be found<br />
when looking at the sailing time. So, not<br />
an efficient hull, but an efficient voyage<br />
and not slow steaming as standalone<br />
measure but integrated in a wider plan,<br />
eliminating the wasted time, can lead to a<br />
better score, according to Vettor’s data.<br />
»A unidirectional approach may not<br />
lead to the desired result. It is a combination<br />
of factors, efficiency of hull and<br />
propulsion system, sailing speed, time<br />
spent in port or at anchorage, consumption<br />
for boilers and auxiliaries,«<br />
says Roberto Vettor, Senior R&I Manager,<br />
Napa. He also stresses that crew and<br />
operator must be proactive. »They have<br />
to plan the schedule and the route, monitor<br />
the voyage and reduce idling time.«<br />
Napa also looked at the impact of<br />
weather routing on the CII. The company<br />
analyzed over 1,400 voyages of 90 bulk<br />
carriers (30 Handysize, 30 Panamax, 30<br />
Capesize) in 2<strong>02</strong>1. The routes were analyzed<br />
and CIIs for the vessels calculated<br />
accordingly. The routes were then optimized<br />
keeping the same arrival time and<br />
using the forecast data that would have<br />
been available to the vessels at the time.<br />
The average CII improvement is 6.1 % for<br />
Handysize vessels that conduct relatively<br />
short voyages, 5.7 % for Panamax ships<br />
and 7.5 % for Capesize vessels that<br />
usually sail longer distances where the<br />
impact of weather routing is higher.<br />
»We found that by using weather routing,<br />
a ships life in one CII grade could be<br />
extended by two to three years before being<br />
downgraded. This can help to postpone<br />
more expensive interventions to improve<br />
the technical performance of the ship,«<br />
says Vettor. One could say that bad weather<br />
and idling are both poison for the CII.<br />
Predicting the CII<br />
So, is a vessel’s CII score predictable after<br />
all? »If you are aware, you are halfway to<br />
the solution,« says Vettor. »If we know<br />
what the score will be at the end of the<br />
year, we can plan the right actions or – if<br />
we are already in a good position – enjoy<br />
more flexibility in the operations.«<br />
Predicting and managing the CII is especially<br />
important in charter parties<br />
where the owner responsible for his<br />
vessels’ rating is not operating them himself.<br />
He has to rely on the charterer to operate<br />
his assets as efficient as possible to<br />
maintain a good score.<br />
Bimco, the world’s largest shipping association,<br />
has therefore adopted a standard<br />
»CII clause« for charter parties to<br />
help the industry implement the requirements<br />
set by the IMO. The key point is<br />
that the clause transfers the responsibility<br />
for compliance with the CII Regulations<br />
from the owner to the charterer. The<br />
charterer has to operate and employ the<br />
vessel in a manner consistent with the CII<br />
regulations. And he has to operate and<br />
employ the vessel in a manner which will<br />
not permit the »C/P Attained CII« – i.e.<br />
the vessel’s CII attained at the start of the<br />
year or the delivery date if this was in the<br />
middle of a year – to exceed the »Agreed<br />
CII«. (i.e. the CII value which the parties<br />
agree in the clause will be met).<br />
»The CII agreed between owner and<br />
charterer is measured in gCO 2<br />
/dwt*nm.<br />
The projected CII is an extrapolated<br />
value until the end of the year or the<br />
charter period. This means that an accurate<br />
and easy tool for projection is<br />
needed«, says sales manager Ossi Mettälä.<br />
It is recommended that the agreed CII<br />
is less than the one required by IMO,<br />
middle level or a rating grade C, getting<br />
stricter every year. If the projected CII<br />
deviates from the agreed CII, the owner<br />
can ask the charterer to provide a plan to<br />
improve performance. Overall, cooperation<br />
between parties is encouraged to<br />
identify potential improvement areas.<br />
Bimco also mentions voyage optimization<br />
and active voyage monitoring to<br />
help the parties.<br />
»Vessels operate in a complex multidomain<br />
environment interfacing with<br />
sea and weather, business aspects and<br />
technical aspects. The common nominator<br />
for all these parameters is the<br />
vessel,« says Mettälä. »Understanding<br />
the ship helps to draw conclusions between<br />
costs and efforts. At the core of the<br />
continuous improvement cycle is reviewing<br />
the impact of decisions made. The<br />
same applies to CII.«<br />
Cooperation between the owner and<br />
the charterer requires a common and reliable<br />
platform to predict the performance<br />
until the end of the year or charter<br />
period. Napa’s CII Simulator was developed<br />
to assist the parties for keeping the<br />
vessel’s carbon intensity under the agreed<br />
level. All known future voyages can be included<br />
as well as dates for underwater<br />
hull cleaning to calculate the CII at the<br />
end of the year.<br />
»Routing should be more than just<br />
safety. Weather routing is an integral part<br />
of reducing emissions. Taking weather<br />
routing from good to great requires more<br />
than human experience. The amount of<br />
parameters is countless, most affecting<br />
the voyage KPIs differently. Optimizing<br />
for profit, CII or fuel consumption might<br />
yield very different results. Understanding<br />
the sensitivity of the outcome to<br />
the different decisions is valuable,« says<br />
Mettälä.<br />
What to do now? All vessels should be<br />
monitored for their fuel performance<br />
voyage by voyage, the experts agree. Before<br />
applying the CII clauses for charter<br />
parties, the owner needs to know the<br />
realistic CII rating for a particular vessel<br />
to be compliant. »And then you need to<br />
focus on energy efficient operations now<br />
immediately,« says Mettälä.<br />
fs<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
49
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />
Climate and efficient routing interacting<br />
Climate change and an altering weather landscape make weather routing even more<br />
important for a shipping industry that is striving to operate more efficiently.<br />
OrbitMI has launched an AI-based solution for ship operators to optimize their routing<br />
We know that the climate is changing<br />
and that is causing issues in<br />
the shipping industry. Sea surface temperatures<br />
are on the rise due to climate<br />
change, 0.14°F per decade, sea levels are<br />
rising up to one hundred centimetres.<br />
Those numbers might not sound like a<br />
lot, but they have significant impact«,<br />
says Renny Vandewege, Vice President,<br />
Global Commercial at data, analytics<br />
and technology company DTN. »We are<br />
seeing more intense tropical cyclones,<br />
intensifying precipitation of that. Our<br />
oceans are changing, we are seeing more<br />
powerful waves, increased wave heights,<br />
stronger wave periods. All of those have<br />
impacts on the shipping industry – particularly<br />
when we are trying to improve<br />
things like fuel efficiency and CO 2<br />
emissions while keeping crews, ships<br />
and cargo safe,« he adds. »As a result, it<br />
has never been no more important than<br />
now for owners to be utilizing weather<br />
analytics as part of their solution. And<br />
that is why DTN partnered with Orbit-<br />
MI,« says Vandewege.<br />
US-based vessel performance management<br />
(VPM) software company OrbitM<br />
is currently piloting an innovative<br />
cloud-based solution for weatheroptimized<br />
voyage routing with Stena<br />
Bulk, Western Bulk, and other shipping<br />
companies. The Orbit Weather+ digital<br />
solution is powered by DTN marine<br />
weather APIs. The automated solution<br />
can find the most fuel-efficient route by<br />
using AI-based machine learning to<br />
analyze constantly updated weather<br />
data fed into the VPM system. This<br />
makes it possible for vessel operators to<br />
generate unlimited »what if« scenarios<br />
based on a range of business parameters,<br />
including bunker usage and<br />
cost, ETA, CO 2<br />
emissions, CII rating<br />
and possible hazards, to determine the<br />
optimal route.<br />
The plug-and-play solution, which<br />
requires no software or hardware installation,<br />
is always working in the background<br />
by continually updating and<br />
analyzing weather data to generate optimized<br />
routes based on current conditions.<br />
This contrasts with the traditional<br />
method of weather routing that<br />
typically entails time-consuming emails<br />
back and forth with a shore-based consultant<br />
and route updates only on a daily<br />
basis. However, OrbitMI’s vice president<br />
engineering Slavisa Djokic emphasizes<br />
the system does not replace a shorebased<br />
weather consultant and the vessel<br />
captain remains the final decisionmaker<br />
on which route to follow. The idea<br />
is to include the shore-based team in the<br />
decision making process by providing<br />
visibility to them.<br />
The implementation of Orbit<br />
Weather+ coincides with the enforcement<br />
of the IMO’s Carbon Intensity Indicator<br />
(CII) from 1 January this year,<br />
whereby vessels over 5,000 t will be rated<br />
based on their emissions relative to cargo<br />
carrying capacity and distance travelled,<br />
with a requirement for progressive improvements<br />
in energy efficiency towards<br />
2030. A vessel’s CII rating, as well as its<br />
EEXI (Energy Efficiency Existing Ship<br />
Index) score that also comes into play<br />
this year, will become key commercial<br />
criteria for cargo owners and charterers<br />
in business decision-making . Weatheroptimized<br />
routing is seen as one of the<br />
digital tools available to achieve the operational<br />
efficiencies needed.<br />
fs<br />
Automated routing advice in OrbitMI’s<br />
Weather+ that shows two routes that differ<br />
based on optimizing by fuel or time<br />
© OrbitMI<br />
50 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
MAN ES | BECKER MARINE SYSTEMS<br />
New propulsion drive train future-proofs tanker<br />
© MAN ES<br />
MAN Energy Solutions’ after-sales division<br />
PrimeServ is set to perform a radical and<br />
extensive optimisation of the propulsion<br />
drive train of a 2007/2008 gas tanker during<br />
its next dry docking. The solution for<br />
the Solvang-owned vessel will enable it to<br />
meet impending EEXI regulations via<br />
main-engine power limitation and brings<br />
the vessel’s propulsive efficiency on par<br />
with modern buildings via, among other<br />
initiatives, clever optimisation of the existing<br />
CP propeller and aft-ship system.<br />
The 2007/2008 gas tanker project will<br />
entail the introduction of optimised propeller<br />
blades, a propeller-hub fairing cone<br />
and EcoBulb rudder-bulb integration developed<br />
in close cooperation with Becker<br />
RAYTHEON ANSCHÜTZ<br />
Fuel-saving autopilot in action<br />
Raytheon Anschütz recently launched<br />
NautoPilot 5000NX, a new autopilot for<br />
ships, combining algorithms for precise<br />
steering performance with a wide range of<br />
fuel-saving features. These include the<br />
Heading and Rudder Plot that provides an<br />
instant overview of steering performance<br />
and simplifies adjustment of autopilot settings<br />
for minimal rudder activity. Course<br />
Control mode steers the vessel on a courseover-ground<br />
line and automatically compensates<br />
for drift deviations. The travelled<br />
distance is minimized, and smaller rudder<br />
angles lead to less loss of speed compared<br />
to manual operation. The Economy Mode<br />
offers permanent fuel savings by reducing<br />
rudder activity with the push of a button.<br />
The autopilot permanently monitors the<br />
Marine Systems, Solvang and MAN’s hydrodynamic<br />
experts. Besides MAN Energy<br />
Solution’s scope of supply, the vessel<br />
will also be permanently power de-rated,<br />
EEXI power-limited, and equipped with a<br />
Becker Mewis duct installation.<br />
Tor Øyvind Ask, Fleet Director, Solvang,<br />
said: »We envisage that this significant<br />
eco-concept investment will not<br />
just have a positive environmental impact,<br />
but that it will significantly prolong<br />
the efficiency and life of the vessel too.<br />
This investment will enhance the gas<br />
tanker’s operational efficiency while<br />
minimising its carbon footprint and<br />
emissions in accordance with our best<br />
business practice.«<br />
<br />
actual yawing movements of the vessel, depending<br />
on load and sea conditions. Symmetrical<br />
movements, as well as movements<br />
that cannot be corrected due to the inertial<br />
behavior of the ship, are filtered out and<br />
not corrected by the autopilot. The Toe<br />
Angle function reduces fuel usage for<br />
vessels with dual rudders by optimizing<br />
steering characteristics via offsetting the<br />
rudders from each other.<br />
»Years of experience in the field have<br />
shown that autopilots can also help save<br />
significantly on fuel,« said Olav Denker,<br />
product manager for autopilots and<br />
steering control systems. »We designed<br />
numerous features for our NautoPilot<br />
5000NX that help reduce fuel consumption<br />
alone or in combination.« <br />
A perfect<br />
match<br />
Only when each piece fits perfectly<br />
like a puzzle you can achieve<br />
maximum efficiency. By use of our<br />
unique 5D propulsion technologies,<br />
MMG provides highest accuracy in<br />
design and manufacturing of ship<br />
propellers. The MMG ESPRO,<br />
perfectly aligned with the engine<br />
layout saves up to 15 % of fuel.<br />
Within our re-design programme<br />
MMG propellers saved 12 million<br />
tons of CO₂ so far.<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
51<br />
www.mmg-propeller.de
GREEN HUB<br />
SCANDLINES-FÄHREN<br />
Neue Propeller, weniger Verbrauch<br />
Deutlich weniger Antriebsenergie benötigen<br />
zwei Scandlines-Fähren, nachdem sie<br />
neue Propeller erhalten haben.<br />
Es handelt sich dabei um zwei Schiffe,<br />
die auf der Route Rostock-Gedser verkehren.<br />
Scandlines hat sie mit neuen Propellerblättern<br />
ausgestattet und damit das<br />
Betriebsprofil optimiert. Der Reederei<br />
zufolge führt dies zu einem verbesserten<br />
Propellerwirkungsgrad und einer Einsparung<br />
von ganzen 11 % an Antriebsenergie.<br />
Im Jahr 2016 hatte Scandlines die zwei<br />
Hybridfähren auf der Route Rostock-<br />
Gedser in Dienst gestellt. Die Fähren<br />
wurden speziell für die Strecke und für<br />
eine Geschwindigkeit von 20 kn ausgelegt<br />
und verfügen über drei Motoren:<br />
zwei für den Propeller und einen für die<br />
Hotellast und die Thruster.<br />
Im Zuge der grünen Agenda des Unternehmens<br />
ist die Geschwindigkeit der<br />
Fähren auf 16 kn reduziert worden, so<br />
dass jetzt nur ein Motor für den Propeller<br />
benötigt wird. Die Antriebsanlagen der<br />
Schiffe sind für diese Geschwindigkeit<br />
nicht optimiert, und ein Hauptmotor besitzt<br />
nicht genügend Drehmoment, um<br />
den Propeller mit der vorgesehenen Steigung<br />
des Propellerblatts zu drehen, um<br />
die notwendige Schiffsgeschwindigkeit<br />
zu erreichen. Um den Motor nicht zu<br />
überlasten, wurde die Steigung reduziert<br />
und der Wirkungsgrad des Propellers<br />
nahm deutlich ab, so Scandlines.<br />
Der bisherige Propeller mit einem<br />
Durchmesser von 4,6 m wurde somit<br />
nicht optimal genutzt und Scandlines<br />
entschied sich daher, die fünf Propellerblätter<br />
durch kleinere Blätter zu ersetzen,<br />
so dass der Mittelpropeller nun einen<br />
Durchmesser von 4,2 m hat. Dies<br />
verbessert die Effizienz, vermindert Vibrationen<br />
sowie das Risiko von Bodenschäden,<br />
so die Reederei weiter. Bei einer<br />
Überfahrtszeit von zwei Stunden<br />
reduziert Scandlines mit den neuen<br />
Propellerblättern nebem dem Bedarf an<br />
Antriebsenergie auch den CO 2<br />
-Ausstoß<br />
um 11 %.<br />
<br />
Die neuen Propeller reduzieren den Brennstoffverbrauch und damit den Schadstoffausstoß<br />
© Scandlines<br />
CLASSNK | NYK | NIHON | IHI<br />
Grünes Licht für Ammoniak-Barge<br />
Die japanische Reederei NYK Line und<br />
der Schiffbauer Nihon Shipyard wollen<br />
mit dem Technologiekonzern IHI Corporation<br />
Ammonia Floating Storage and<br />
Regasification Barges (A-FSRB) bauen.<br />
Dafür erhielten die Partner kürzlich<br />
von der ebenfalls japanischen Klassifikationsgesellschaft<br />
ClassNK eine<br />
grundsätzliche Genehmigung (Approval<br />
in Principle, AiP). Ein A-FSRB ist<br />
eine schwimmende Offshore-Anlage,<br />
die Ammoniak, das per Schiff transportiert<br />
wurde, in flüssiger Form aufnehmen<br />
und lagern, erwärmen und regasifizieren<br />
und dann an eine Pipeline<br />
an Land leiten kann.<br />
Die A-FSRB bietet nach Einschätzung<br />
der Projektpartner die Vorteile einer<br />
kürzeren Bauzeit und geringerer<br />
Kosten im Vergleich zu Lagertanks und<br />
Wiederverdampfungsanlagen an Land.<br />
Es wird seitens der Beteiligten Unternehmen<br />
erwartet, dass das A-FSRB die<br />
Einführung des Kraftstoffs Ammoniak<br />
Japans Industrie setzt unter anderem auch auf<br />
schwimmende Ammoniak-Regasifizierung<br />
© ClassNK<br />
beschleunigen und zu seiner breiteren<br />
Nutzung als umweltfreundlicherer<br />
Kraftstoff beitragen wird.<br />
In Japan läuft derzeit seitens der Industrie<br />
und der Forschung die technologische<br />
Entwicklung für die Stromerzeugung<br />
mit Ammoniak-Mischverbrennung<br />
in Kohlekraftwerken zur Reduzierung<br />
der CO 2<br />
-Emissionen. Allerdings<br />
gibt es bei der Verwendung<br />
von Ammoniak in bestehenden Wärmekraftwerken<br />
Probleme wie die Sicherung<br />
von Grundstücken für neue<br />
Onshore-Anlagen und hohe Investitionskosten.<br />
Derzeit gibt es den weiteren Angaben<br />
zufolge keine passenden internationalen<br />
Vorschriften für schwimmende<br />
FSRB für Ammoniak. Daher haben<br />
die Parteien und ClassNK eine umfassende<br />
Risikoermittlung für verschiedene<br />
Eventualitäten durchgeführt.<br />
Als Ergebnis haben die Parteien Punkte<br />
für künftige technische Studien über<br />
mögliche Unfallereignisse und Unterschiede<br />
zwischen konventionellen<br />
Schiffen und schwimmenden Offshore-<br />
Anlagen herausgearbeitet und eine AiP<br />
von ClassNK erhalten.<br />
NYK, Nihon und IHI wollen nun unter<br />
anderen auch den internationalen<br />
Markt für A-FSRBs sondieren, wobei<br />
man große Stromversorgungsunternehmen<br />
als voraussichtliche Hauptnutzer<br />
ausgemacht hat.<br />
<br />
52 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
GREEN HUB<br />
CAR CARRIER AUS CHINA<br />
Grimaldi bestellt Neubau-Serie »Ammonia ready«<br />
Die italienische Reedereigruppe Grimaldi<br />
– auch im Hamburger Hafen regelmäßiger<br />
Gast – baut ihr Orderbuch für<br />
Car Carrier aus.<br />
Das in Neapel ansässige Unternehmen<br />
von Emanuele Grialdi hat die chinesische<br />
Werft Shanghai Waigaoqiao Shipbuilding<br />
und der China Shipbuilding Trading<br />
Company, zwei Tochtergesellschaften der<br />
China State Shipbuilding Corporation<br />
(CSSC), mit dem Bau fünf neuer PCTC-<br />
Schiffe (Pure Car & Truck Carrier) beauftragt.<br />
Zusätzlich wurde eine Option<br />
auf zwei weitere Einheiten vereinbart.<br />
Die Gesamtinvestition beläuft sich auf<br />
über 630 Mio. $, sollten die Option gezogen<br />
werden.<br />
Mit einer Länge von 200 m, einer Breite<br />
von 38 m und einer Ladekapazität von<br />
9.000 CEU (Car Equivalent Unit) sind<br />
die Neubauten für den Transport von<br />
Elektrofahrzeugen und Fahrzeugen mit<br />
fossilen Brennstoffen (Autos, SUVs,<br />
Vans) sowie für andere Arten von schwerer<br />
rollender Fracht (bis zu 250 t) ausgelegt,<br />
teilte Grimaldi mit.<br />
Die Reedereigruppe, zu der unter anderem<br />
auch die Töchter Finnlines, Euromed,<br />
Die Neubauten haben eine Kapazität von 9.000 CEU<br />
Atlantic Container Line (ACL) und Minoan<br />
Lines gehören und deren Gesamtflotte<br />
über 130 Schiffe umfasst, hat bereits ein<br />
recht üppiges Orderbuch. Im vergangenen<br />
Jahr waren etwa fünf Neubauten (plus<br />
fünf Optionen) geordert worden. Auch im<br />
RoPax-Bereich war bestellt worden.<br />
Die jetzt kontrahierten Schiffe sollen<br />
die Rina-Klassifizierung »Ammonia Ready«<br />
tragen, die bescheinigt, dass sie für<br />
den Einsatz von Ammoniak als alternativem,<br />
kohlenstofffreiem Kraftstoff umgerüstet<br />
werden können. Zudem ist ein<br />
Landstromanschluss vorgesehen.<br />
Laut einer Mitteilung stellen die Neubauten<br />
eine Weiterentwicklung der<br />
6.700-CEU-Transporter dar, die zwischen<br />
2016 und 2018 an die Gruppe abgeliefert<br />
wurden: »Grande Baltimora«,<br />
»Grande New York« und »Grande Halifax«.<br />
Neben der deutlichen Kapazitätssteigerung<br />
sollen ihre CO 2<br />
-Emissionen pro beförderter<br />
Frachteinheit »dank konstruktiven<br />
Innovationen und modernsten<br />
Motoren und Systeme um 27 % niedriger<br />
sein als bei der vorherigen Schiffsgeneration«.<br />
Die Ablieferung ist für 2<strong>02</strong>5<br />
und 2<strong>02</strong>6 vorgesehen, danach sollen die<br />
PCTCs zwischen Europa, Nordafrika,<br />
dem Nahen und Fernen Osten eingesetzt<br />
werden.<br />
<br />
© Grimaldi Group<br />
ABGASRÜCKFÜHRUNG<br />
Marinfloc liefert erstmals für Methanol-Schiffe zu<br />
Bislang hat das auf die Aufbereitung von<br />
Abgaswasser spezialisierte Unternehmen<br />
Marinfloc seine Systeme an konventionell<br />
angetriebene Schiffe geliefert.<br />
Jetzt kam der erste Auftrag für Methanol-<br />
Einheiten.<br />
Der schwedische Hersteller ist mit der<br />
Lieferung von kombinierten Systemen<br />
für ein großes Containerschiffsprojekt<br />
in Südkorea beauftragt worden. Diese<br />
umfasst AGR-Entlüftungs- und Bilgewasserabscheider<br />
für insgesamt zwölf<br />
16.200-TEU-Containerschiffe, die mit<br />
Methanol angetrieben werden. Alle<br />
zwölf Neubauten werden mit MAN-<br />
Motoren (Typ MAN B&W<br />
8G95ME-C10.5-LGIM-EGRTC) und<br />
mit einem Marinfloc CD5.0 AGR-<br />
System ausgestattet, um sowohl das Abgasrückführung<br />
(AGR)-Abflusswasser<br />
als auch das Bilgenwasser zu behandeln.<br />
Die ersten Systeme hat Marinfloc bereits<br />
ausgeliefert. Das erste mit Methanol<br />
angetriebene Schiff wurde dieses<br />
Jahr bereits in Betrieb genommen, so<br />
der Hersteller.<br />
<br />
© Marinfloc<br />
Die Spezialisten für Filtertechnologie<br />
in Schifffahrt und Industrie<br />
QUALITY<br />
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GERMANY<br />
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FIL-TEC RIXEN GmbH® <br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
53
DIGITAL HUB<br />
UNI-TANKERS<br />
Tankerreederei setzt bei Digitalisierung auf Marlink<br />
Die Flotte umfasst rund 40 Tankschiffe<br />
© Marlink<br />
Die dänische Reederei Uni-Tankers digitalisiert<br />
ihre Unternehmensprozesse. Dabei<br />
setzt sie auf die Netzwerklösung von<br />
Marlink. Uni-Tankers betreibt eine Flotte<br />
von etwa 40 eigenen und gecharterten<br />
Öl- und Chemikalientankern. Marlink<br />
hat alle reedereieignen Schiffe mit zukunftssicheren<br />
Netzwerklösungen ausgestattet,<br />
die das »volle« Potenzial globaler<br />
VSAT-, L-Band-Backup- und globaler<br />
4G-Konnektivität zusammen mit<br />
einer Reihe digitaler Lösungen wie CyberGuard<br />
und ITLink kombinieren.<br />
Über seine XChange-Plattform wird<br />
Marlink einen vollständig verwalteten<br />
Dienst bereitstellen, der Netzwerkmanagement<br />
und sichere Dateiübertragungen<br />
zwischen Schiff und Land<br />
umfasst, teilt der norwegische Hersteller<br />
mit.<br />
Mithilfe der intelligenten Routing-Funktionen<br />
der XChange-Plattform können<br />
die Schiffe von Uni-Tankers Daten über<br />
den am besten geeigneten Kanal senden<br />
und empfangen und Daten an Bord am<br />
verarbeiten. Der IT-Fernsupport wird<br />
über ITLink ermöglicht, während die CyberGuard-Threat-Detection-Lösung<br />
eine<br />
zusätzliche Sicherheitsebene für die<br />
Kommunikation von Unternehmen und<br />
Besatzung schafft. Unified Threat Management<br />
(UTM) mit Firewall-Funktionen<br />
der nächsten Generation wurde ebenfalls<br />
kürzlich implementiert.<br />
Die hybride Netzwerklösung soll Uni-<br />
Tankers in die Lage versetzen, seine Betriebsabläufe<br />
zu verbessern, einschließlich<br />
des umfangreichen Datentransfers zu und<br />
von seinen Schiffen für eine sichere und effiziente<br />
Navigation sowie die Einhaltung<br />
der geltenden Überprüfungs- und Inspektionsregelungen,<br />
heißt es.<br />
<br />
ABS | HYUNDAI<br />
Stärkere Zusammenarbeit<br />
Die autonome Schifffahrt voranzutreiben, ist das gemeinsame<br />
Ziel der US-Klassifikationsgesellschaft und ABS und des südkoreanischen<br />
Schiffbaukonzerns HD Hyundai. Eine entsprechende<br />
Absichtserklärung haben die beiden Unternehmen<br />
jetzt unterzeichnet. Laut des Memorandum of Understanding<br />
(MoU) wollen sie ihre Zusammenarbeit bei Autonomie-Projekten<br />
fortsetzen. Aufbauend auf den gemeinsamen Bemühungen,<br />
die Entwicklung der autonomen Navigationstechnologie<br />
auf kritische Schiffsmaschinen und Sicherheitssysteme auszuweiten.<br />
Die Vereinbarung umfasst vier auf künstlicher Intelligenz<br />
basierende Bereiche: ein autonomes Maschinen-<br />
Zustandsmanagement, ein autonomes Sicherheitsmanagement,<br />
ein autonomes LNG-Brenngasversorgungssystem und ein intelligentes<br />
LNG-Boil-off-Gas-Managementsystem.<br />
Der Umfang der Absichtserklärung baut auf einer früheren<br />
strategischen Rahmenvereinbarung von 2<strong>02</strong>2 auf. Im Rahmen<br />
dieser Vereinbarung arbeitete ABS mit Hyundai-Tochtergesellschaften,<br />
Avikus und Korea Shipbuilding and Offshore Engineering<br />
(KSOE) zusammen. Zu den wichtigsten Erfolgen gehörte<br />
die Demonstration einer von Avikus entwickelten Technologie,<br />
die es dem 180.000 m 3 fassenden Flüssigerdgas-<br />
Tanker »Prism Courage« ermöglichte, etwa die Hälfte seiner<br />
Reise über den Pazifischen Ozean autonom und unter direkter<br />
Aufsicht zu fahren. Die ersten gemeinsam koordinierten Entwicklungsprojekte<br />
wollen ABS und HD Hyundai im ersten<br />
Quartal 2<strong>02</strong>3 beginnen.<br />
<br />
MAN PRIMESERV<br />
Torm lässt Motoren überwachen<br />
Das dänische Schifffahrtsunternehmen Torm nutzt den »Prime-<br />
Serv Assist Service« von MAN Energy Solutions. Den Vertrag<br />
über die Bereitstellung der digitalen Servicelösung haben die beiden<br />
Unternehmen jetzt unterschrieben. Dieser umfasst die Überwachung<br />
der Maschinenleistung von insgesamt 31 Schiffen.<br />
»Die unmittelbare Unterstützung unserer Besatzungen hat im<br />
Rahmen des Digitalisierungsprozesses, den Torm derzeit durchläuft,<br />
höchste Priorität. Der digitale Service eröffnet die Möglichkeit,<br />
die Leistung des Hauptmotors nicht nur einmal im Monat,<br />
sondern kontinuierlich zu optimieren, was letztendlich zu einer<br />
Reduzierung der CO 2<br />
-Emissionen führen wird«, so Per S. Mølris,<br />
Leiter der technischen Dekarbonisierung bei Torm.<br />
PrimeServ Assist ist eine Servicelösung, die auf der digitalen<br />
Plattform MAN CEON, basiert, die sämtliche Parameter, welche<br />
die Motorleistung beeinflussen, überwacht und auswertet. Anhand<br />
des umfangreichen Datensatzes und der Historie des Kundenmotors<br />
erkennen die Servicetechniker in den Remote Operating<br />
Centers Anomalien, bevor es zu einem Ausfall kommt, und beraten,<br />
wie der Motor mit höchster Effizienz betrieben werden kann.<br />
PrimeServ Assist agiert auf unterschiedliche Weise, um die Maschinenleistung<br />
zu optimieren und Schäden oder Ausfallzeiten zu<br />
vermeiden. Dazu gehören Ad-hoc-Mitteilungen zur Motorleistung<br />
(und zu den Hilfssystemen) sowie neu entwickelte, KIbasierte,<br />
erweiterte Algorithmen, welche die verbleibende Lebensdauer<br />
einzelner Komponenten vorhersagen und entsprechende<br />
Maßnahmen empfehlen.<br />
<br />
54 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
DIGITAL HUB<br />
SEACLEAR 2.0-PROJEKT<br />
Autonomes Robotersystem sammelt Meeresmüll<br />
Nachdem das erste autonome Robotersystem<br />
zur Suche, Identifizierung und<br />
Sammlung von Abfall auf dem Meeresboden<br />
erfolgreich gelaufen ist, wird ein<br />
Konsortium europäischer Wissenschaftler<br />
ein neues System entwickeln,<br />
um Abfall von der Oberfläche und von<br />
tieferen Regionen im Mittelmeer aufzusammeln.<br />
Die Beteiligten des SeaClear-Projekts<br />
gaben kürzlich bekannt, dass sie ihr Konsortium<br />
erweitert und neue Finanzierung<br />
für ein Folgeprojekt gesichert haben. Damit<br />
wollen sie das Robotersystem weiterentwickeln<br />
und das Problem von Abfall<br />
im Meer ganzheitlich angehen. Das neue<br />
Projekt trägt den Namen SeaClear2.0.<br />
Die von der EU finanzierte Initiative<br />
baut auf dem Erfolg von SeaClear1.0 auf<br />
und setzt eine Flotte intelligenter Roboter<br />
ein, um Müll aufzusuchen und zu beseitigen.<br />
Dazu nutzt das System die Zusammenarbeit<br />
zwischen fliegenden<br />
Drohnen, Tauchrobotern, autonomen<br />
Booten (USV) und speziell angefertigten<br />
automatischen Greifern. Durch künstliche<br />
Intelligenz können Roboter eigenständig<br />
Abfall auffinden, identifizieren<br />
und einsammeln. Gegenüber SeaClear1.0,<br />
das sich den Angaben zufolge bereits<br />
in der Praxis als erfolgreich erwiesen<br />
hat, soll die Leistung des Systems<br />
noch erheblich erweitert werden.<br />
Auf der technischen Seite steht ein<br />
stark ausgebautes Robotiksystem zum<br />
automatisierten Aufsammeln von Müll<br />
im Mittelpunkt. Es soll tiefer tauchen,<br />
schwerere Teile heben und auch an der<br />
Oberfläche Müll aufnehmen können.<br />
Roboter macht den Meeresgrund sauber<br />
Das Projekt fängt mit verbesserter Sensorik<br />
durch hochauflösendes Sonar sowie<br />
weitere Sensoren für Mikroplastik<br />
und elektromagnetische Sensoren an.<br />
Ein intelligenter, manövrierfähiger Greifer<br />
wird entwickelt, der größere Abfallstücke<br />
wie Reifen, Fahrräder oder Rohre<br />
aufheben kann. Die Wissenschaftler<br />
werden einen neuen Tender entwickeln,<br />
der den größeren, schwereren Abfall<br />
transportieren soll. Er wird mit verstellbaren<br />
Zwischenwänden ausgestattet<br />
sein, um flexibel einteilbare Kammern<br />
für unterschiedliche Arten von Müll zur<br />
Verfügung zu stellen.<br />
Ein autonomes mobiles System, das<br />
auch für enge und flache Gebieten geeignet<br />
ist, wird Abfälle an der Oberfläche<br />
aufsammeln. Das neue SeaClear2.0-System<br />
wird gemeinsam mit SeaClear1.0<br />
einsetzbar sein, so die Projektbeteiligten.<br />
Das neue, verbesserte System wird in drei<br />
Großversuchen präsentiert und in drei<br />
Pilotversuchen im Mittelmeer getestet.<br />
Darüber hinaus finanziert das Projekt<br />
fünf Teilprojekte, um Teilaspekte des Systems<br />
und des Ansatzes in weiteren Mittelmeerregionen<br />
zu validieren.<br />
Das SeaClear2.0-Projekt begann am<br />
1. Januar 2<strong>02</strong>3 und hat eine Laufzeit von<br />
vier Jahren. Die Auftaktveranstaltung ist<br />
für den 14. Februar 2<strong>02</strong>3 in Delft in den<br />
Niederlanden geplant. Das Projekt wird<br />
durch das Horizon-Europe-Programm<br />
der Europäischen Union finanziell unterstützt,<br />
das Gesamtbudget beträgt rund<br />
9 Mio. €, wovon knapp 8 Mio. € von der<br />
EU finanziert werden.<br />
<br />
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Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
55
HÄFEN | PORTS<br />
Der Klimawandel verursacht<br />
milliardenschwere Risiken für Häfen<br />
Eine neue Studie sieht im Zuge des Klimwandels und dessen Auswirkungen wie Stürmen<br />
und steigendem Wasserspiegel großen Investitionsbedarf in den Häfen der Welt. Für die<br />
<strong>HANSA</strong> gibt der Autor einige Einschätzungen zu Deutschland und Westeuropa preis<br />
Fast neun von zehn großen Häfen weltweit sind Klimagefahren<br />
ausgesetzt, was zu eskalierenden wirtschaftlichen Auswirkungen<br />
auf den Welthandel führt, so eine neue Studie des Environmental<br />
Change Institute (ECI) der Universität Oxford.<br />
Häfen befinden sich naturgemäß in gefährdeten Gebieten entlang<br />
der Küste und in der Nähe von Flüssen. Sie sind dadurch<br />
Stürmen und Überschwemmungen ausgesetzt »und werden mit<br />
dem Anstieg des Meeresspiegels und<br />
schwereren Stürmen aufgrund des<br />
Klimawandels fertig werden müssen«,<br />
schreibt Autor Jasper Verschuur. Physische<br />
Schäden an der Infrastruktur<br />
können den Hafenbetrieb empfindlich<br />
stören. Ein Beispiel dafür, wie groß die<br />
Probleme sein könnten, ist der Hurrikan<br />
»Katrina«, der im Jahr 2005 drei Häfen in den USA lahmlegte,<br />
über die fast die Hälfte der Agrarexporte des Landes abgewickelt<br />
wurden. Ein weiteres Beispiel: Das Tōhoku-Erdbeben und<br />
der Tsunami von 2011 beschädigten maritime Anlagen im Wert<br />
von 12 Mrd. $. Die Studie wurde in der Zeitschrift »Communications<br />
Earth and Environment« veröffentlicht. Forscher des<br />
ECI zeichnen darin ein detailliertes Bild der Klimarisiken für<br />
»86 % aller Häfen sind mehr als drei<br />
klimatischen und geophysikalischen<br />
Gefahren ausgesetzt«<br />
1.340 der weltweit wichtigsten Häfen. Genutzt wird eine Kombination<br />
einer neuen Geodatenbank für Hafeninfrastrukturen<br />
und detaillierter Informationen über Naturgefahren, darunter<br />
Erdbeben, Wirbelstürme und Überschwemmungen, sowie mit<br />
lokalen Informationen über »Meeresextreme«, also Windgeschwindigkeiten,<br />
Wellen, Temperatur oder Überschwemmungen.<br />
»Wir haben festgestellt, dass 86 % aller<br />
Häfen mehr als drei Arten von klimatischen<br />
und geophysikalischen Gefahren<br />
ausgesetzt sind«, schreiben die<br />
Autoren um Verschuur. Es wird erwartet,<br />
dass extreme Bedingungen auf See<br />
in etwa 40 % der Häfen weltweit zu Betriebsstörungen<br />
führen werden. Darüber<br />
hinaus seien Häfen auch anderen Gefahren wie Überschwemmungen<br />
und Erdbeben ausgesetzt, so dass Hafenplaner<br />
und -betreiber mehrere Gefahren berücksichtigen müssten.<br />
»Das ist im Moment nicht immer der Fall. So müssen beispielsweise<br />
die Fundamente der Kaimauern bei Erdbeben, die Ausrichtung<br />
und Konstruktion der Wellenbrecher bei extremen Wellen<br />
und Fluten und das Entwässerungssystem bei Fluss- und<br />
56 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
HÄFEN | PORTS<br />
Abstract: 90 % of major ports globally are exposed to damaging climate hazards<br />
Nearly nine in ten major ports globally are exposed to damaging climate hazards, resulting<br />
in escalating economic impacts on global trade, according to new research from<br />
the University of Oxford’s Environmental Change Institute (ECI).<br />
Schwemmlandüberschwemmungen sorgfältig<br />
geprüft werden. Wenn das nicht geschieht,<br />
könnte es zu erheblichen Störungen<br />
des Welthandels und der Lieferketten<br />
kommen«, so der Forschungsleiter.<br />
Die größten Klimarisiken bestehen für<br />
die großen Häfen in Asien, im Golf von<br />
Mexiko und in Westeuropa. Das Klimarisiko<br />
beläuft sich der Studie zufolge auf insgesamt<br />
7,6 Mrd. $ pro Jahr, wovon der<br />
größte Teil auf tropische Wirbelstürme<br />
und Flussüberschwemmungen in Häfen<br />
zurückzuführen ist. Diese Zahl ist mehr als<br />
halb so hoch wie eine frühere Schätzung<br />
des Klimarisikos der Straßen- und Eisenbahninfrastruktur<br />
auf globaler Ebene.<br />
Nach Ansicht der Forscher verdeutlicht<br />
dies, das Häfen zwar nur relativ kleine Gebiete<br />
umfassen, der hohe Wert und die<br />
Dichte der Anlagen jedoch zum Klimarisiko<br />
auf nationaler und globaler Ebene beitragen<br />
können. Zusätzlich zu den physischen<br />
Schäden stellen die mit diesen Naturgefahren<br />
verbundenen Ausfallzeiten<br />
der Häfen jedes Jahr ein Risiko für den<br />
Handel im Wert von 67 Mrd. $ dar, was zu<br />
kostspieligen Verspätungen, Einnahmeverlusten<br />
und Auswirkungen auf die Wirtschaft<br />
insgesamt führen könne.<br />
© Pixabay<br />
Große Häfen in Ländern mit mittlerem<br />
und hohem Einkommen sollten angesichts<br />
des Klimawandels beträchtliche Investitionen<br />
tätigen, um ihr Risiko zu bewältigen.<br />
Dies könne »unerschwinglich<br />
teuer werden«. Gleichzeitig, so die Studie<br />
weiter, müssten kleine Häfen in Ländern<br />
mit niedrigem Einkommen durch Infrastrukturverbesserungen<br />
vor den Auswirkungen<br />
von Gefahren und häufigen<br />
Unterbrechungen geschützt werden, die<br />
systemische Auswirkungen<br />
auf die<br />
von ihnen bedienten<br />
Volkswirtschaften<br />
haben können. In<br />
diesen Häfen könnten<br />
die Auswirkungen des Klimawandels<br />
auf die Wirtschaftstätigkeit durch Verbesserungen<br />
der Infrastruktur verringert<br />
werden, um sie katastrophenresistenter<br />
zu machen und einen ganzjährigen Betrieb<br />
zu gewährleisten.<br />
Die Ergebnisse verbinden die Wissenschaftler<br />
mit einer Mahnung: Zwar gebe<br />
es glücklicherweise in vielen Häfen Initiativen<br />
zur Verbesserung der veralteten und<br />
ineffizienten Infrastruktur. »Angesichts<br />
der zu erwartenden Herausforderungen<br />
des Klimawandels, denen sich die Häfen<br />
in den nächsten Jahrzehnten stellen müssen,<br />
reichen diese Bemühungen jedoch<br />
nicht aus«, heißt es. Mit der Studie wolle<br />
man helfen, »Prioritäten für globale Investitionen<br />
Häfen zu setzen und die am<br />
besten geeigneten Maßnahmen zu ermitteln«,<br />
so Verschuur. Insgesamt zeige<br />
die Studie, »dass die Häfen an vorderster<br />
Front von den Klimaauswirkungen betroffen<br />
sind.« Sie unterstreiche, dass die<br />
dringende Notwendigkeit zu Handeln.<br />
»Eine quantifizierte Risikoanalyse, wie sie<br />
in unserem Papier vorgestellt wird, kann<br />
bei der Priorisierung von Investitionen<br />
helfen und die Finanzierung von An-<br />
»Die bisherigen Bemühungen<br />
reichen nicht aus«<br />
passungsmaßnahmen beschleunigen«.<br />
Der Autor betont, dass es hierzulande<br />
durchaus Bewusstsein und Bereitschaft<br />
gibt: »Die europäischen Häfen sind am<br />
proaktivsten, wenn es um den Klimawandel<br />
und die langfristige Planung geht.«<br />
Für die <strong>HANSA</strong> blickt er zudem gesondert<br />
auf die Länder Deutschland, Belgien,<br />
Frankreich und Niederlande: In<br />
diesen vier Ländern haben 13 der 52 betrachteten<br />
Häfen ein Risiko von mehr als<br />
10 Mio. $ pro Jahr. Einige der risikoreichsten<br />
Häfen Westeuropas befinden<br />
sich demnach in Frankreich mit seinen<br />
langen Atlantik- und Nordsee-Küsten. In<br />
Deutschland seien Hamburg und Bremen<br />
die Häfen mit dem höchsten Risiko,<br />
aber auch Cuxhaven, Emden und Bremerhaven<br />
gehören zu dieser Gruppe.<br />
Verschuur betont<br />
aber auch, dass der Investitionsbedarf<br />
hierzulande<br />
im Vergleich<br />
moderat ausfällt: »In<br />
absoluten Zahlen mag<br />
es nach viel klingen, doch dürfte es sich<br />
um ein relatives Risiko von etwa 1 $ pro<br />
m 2 handeln, was angesichts der Investitionskosten<br />
für Hafenterminals, die<br />
sich leicht auf etwa 1.000 $/m 2 belaufen<br />
können, nicht sehr viel ist.«<br />
Das Risiko für Hamburg und Bremen<br />
wird hauptsächlich auf extreme Regenfälle<br />
und Flussüberschwemmungen<br />
zurückgeführt. Andererseits: Flussüberschwemmungen<br />
seien recht unwahrscheinlich,<br />
da diese Terminals recht hoch<br />
gelegen sind und Schutzeinrichtungen<br />
vorhanden sind. Ein Restrisiko bleibe<br />
aber: »Unter außergewöhnlichen Bedingungen<br />
können Überschwemmungen erhebliche<br />
Schäden verursachen und Teile<br />
des Hafens für einen längeren Zeitraum<br />
stilllegen.«<br />
MM<br />
Verschuur und sein Team wollen im Austausch<br />
mit den Verantwortlichen bleiben,<br />
um aktuelle Informationen über Investitionen<br />
und Pläne in künftige Analysen einfließen<br />
zu lassen. Weitere Informationen<br />
und Kontaktmöglichkeiten zur Research-<br />
Gruppe finden Sie hier:<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
57
PORT HUB<br />
PRINCE RUPERT<br />
DP World gibt Machbarkeitsstudie für zweites Container-Terminal in Auftrag<br />
DP World hat die Infrastrukturberatung<br />
Aecom ausgewählt, um eine Machbarkeits-<br />
und Designstudie für die Entwicklung<br />
des zweiten Containerterminals im<br />
Hafen von Prince Rupert durchzuführen.<br />
Nach seiner Fertigstellung soll das Terminal<br />
ein vollständig elektrisches Terminal<br />
sein, das modernste Technologien mit einem<br />
intermodalen Betriebsmodell kombiniert.<br />
DP World Prince Rupert wird den geplanten<br />
Logistikpark auf Ridley Island betreiben.<br />
Der arabische Konzern betreibt<br />
bereits das Fairview Container Terminal,<br />
das sich aktuell im Ausbau befindet. Durch<br />
die Zusammenarbeit mit dem bestehenden<br />
Terminal soll die zweite Anlage die Gesamtcontainerkapazität<br />
des Hafens verdoppeln<br />
und mindestens 2 Mio. TEU pro<br />
Jahr hinzufügen.<br />
Aecom soll eine Studie über das Projekt<br />
erstellen, um die technische und finanzielle<br />
Machbarkeit der Entwicklung des Terminals<br />
zu ermitteln und die für die Umweltgenehmigung<br />
erforderlichen Grundlagenstudien<br />
zu erstellen. »Dies ist ein wichtiger<br />
Schritt zur Stärkung der kanadischen Lieferkette.<br />
Wir schaffen ein vollständig integriertes<br />
Handelsökosystem innerhalb der<br />
Hafengrenzen, das für kanadische Exporteure<br />
und Importeure zur bevorzugten Option<br />
wirdund das Gemeinwesen«, so Maksim<br />
Mihic, CEO & General Manager von<br />
DP World (Canada)<br />
<br />
© Prince Rupert Port Authority<br />
WILHELMSHAVEN<br />
BP prüft Möglichkeit für H2-Hub<br />
Der Energiekonzern BP prüft den Ausbau von Wilhelmshaven zu<br />
einem neuen Hub für grünen Wasserstoff. Im Rahmen des Projekts<br />
würde BP einen Ammoniak-Cracker bauen, der ab 2<strong>02</strong>8<br />
jährlich bis zu 130.000 t kohlenstoffarmen Wasserstoff aus grünem<br />
Ammoniak bereitstellen könnte. Bei entsprechender Marktentwicklung<br />
für neue Kraftstoffe wäre es zudem möglich, das<br />
Projekt auszubauen, so BP.<br />
Der grüne Ammoniak soll von internationalen, grünen Wasserstoffprojekten<br />
von BP nach Wilhelmshaven geliefert werden.<br />
Der Cracker würde den grünen Ammoniak in grünen Wasserstoff<br />
umwandeln, indem er das größere Molekül in seine kleineren<br />
Stickstoff- und Wasserstoffkomponenten aufspaltet.<br />
»Wir verfügen über das Wissen und die Möglichkeiten, um die<br />
gesamte Wertschöpfungskette der grünen Wasserstoffproduktion<br />
abzubilden«, sagt Patrick Wendeler, Vorstandsvorsitzender<br />
von BP Europa. »Das schließt auch die Umwandlung in Derivate<br />
wie Ammoniak, den Transport und die anschließende Rückumwandlung<br />
ein. So können wir Kunden mit dem grünen Wasserstoff<br />
beliefern, den sie benötigen. Die Entwicklung dieses Projekts<br />
würde unseren deutschen Kunden zu größerer Unabhängigkeit<br />
bei einer Reihe von kohlenstoffarmen Energieprodukten<br />
verhelfen.«<br />
Das Projekt soll auf der bestehenden Infrastruktur des Nord-<br />
West-Oelleitung-Terminals in Wilhelmshaven aufbauen, an<br />
dem BP bereits beteiligt ist. BP schlägt zudem vor, bestehende<br />
ungenutzte Öl-Pipelines zu verwenden und vorhandene Gaspipeline-Infrastruktur<br />
für den Wasserstofftransport umzurüsten.<br />
Der kohlenstoffarme Wasserstoff könnte dann zu<br />
Kunden im Ruhrgebiet und anderen Nachfragezentren geliefert<br />
werden.<br />
<br />
CUXHAVEN<br />
100 Millionen für Hafenausbau<br />
Cuxhaven soll als Basishafen für Windenergie-Projekte auf See<br />
ausgebaut werden. Im Deutschen Offshore-Industrie-Zentrum<br />
(DOIZ) werden daher zusätzliche Liegeplätze gebaut. 300 Mio. €<br />
sollen insgesamt investiert werden, das Land Niedersachsen beteiligt<br />
sich mit 100 Mio. €.<br />
Wenn die Liegeplätze fertig sind, bietet das DOIZ mit fast 4 km<br />
übergreifender Kajenlänge und einer durchgehenden Schwerlaststraße<br />
nach eigenen Angaben gute logistische Möglichkeiten<br />
für die »Energiewende auf See.«<br />
In Cuxhaven entstehen unter anderem jedes Jahr bis zu 360<br />
Einheiten der mit 11 MW größten in Serie produzierten Offshore-Windturbine.<br />
Die Herstellung noch größerer Anlagen oder<br />
eine von Cuxhaven ausgehende komplette Installation von<br />
Windkraftwerken wäre möglich. Und auch die Produktion, Lagerung<br />
und Lieferung von Komponenten könnte in Cuxhaven<br />
realisiert werden.<br />
<br />
© Hero Lang<br />
58 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
PORT HUB<br />
STADE<br />
Bau des dritten deutschen LNG-Terminals startet<br />
Nach Wilhelmshaven und Lubmin folgt<br />
nun Stade: Im Elbehafen startet der Bau<br />
eines weiteren LNG-Terminals.<br />
Bauherrin in Stade-Bützfleth ist die<br />
niedersächsische Hafengesellschaft Niedersachsen<br />
Ports (NPorts). Mit Kosten<br />
von bis zu 300 Mio. € werde es das größte<br />
Investitionsvorhaben in der Geschichte<br />
des Unternehmens, teilte NPorts mit.<br />
Zum symbolischen ersten Rammschlag<br />
am 20. Januar reisten Niedersachsens<br />
Wirtschaftsminister Olaf Lies<br />
sowie NPorts-Chef Holger Banik an.<br />
Mit insgesamt vier Seehafen-Terminals<br />
für den Import von LNG und fünf eingecharterten<br />
FRSU (Floating Storage und<br />
Regasification Unit) will sich Deutschland<br />
aus der Abhängigkeit von russischen<br />
Gaslieferungen befreien. In Wilhelmshaven<br />
und in Lubmin läuft bereits der<br />
Testbetrieb. Als vierter Standort soll<br />
Brunsbüttel dienen.<br />
Das Bundeswirtschaftsministerium<br />
bezahlt bis zu 9,7 Mrd. € für den Zeitraum<br />
von 2<strong>02</strong>2 bis 2038 für die Infrastruktur-Investitionen<br />
in Terminals<br />
und Anschlüsse sowie die Charterkosten<br />
für die FSRUs. Die Jahreskapazität aller<br />
Anlagen soll zusammen bei rund<br />
73 Mrd. m3 liegen und damit etwa ein<br />
Drittel des deutschen Gasbedarfs decken,<br />
heißt es.<br />
<br />
© Hanseatic Energy Hub<br />
DAMIETTA<br />
Neues Mittelmeer-Terminal im Bau<br />
Im ägyptischen Damietta ist das neue Terminal des Joint Ventures<br />
von Hapag-Lloyd, Eurogate und Contship bereits im Bau. Auf<br />
dem Gelände wachsen erste Fundamente aus dem Boden, im angrenzenden<br />
Bassin hebt ein Schwimmbagger das neue, 18 m tiefe<br />
Hafenbecken aus. Bis zur zweiten Jahreshälfte 2<strong>02</strong>4 – so die Planung<br />
– entsteht im nordafrikanischen Hafen von Damietta in<br />
Ägypten ein neues Transshipment-Terminal mit einer Kapazität<br />
für jährlich 3,3 Mio. TEU. Bis 2<strong>02</strong>5 soll es seinen regulärem<br />
Dienst aufnehmen.<br />
Um das neue Terminal 2 zu entwickeln und zu betreiben, wurde<br />
das Joint Venture Damietta Alliance Container Terminal gegründet.<br />
Die drei Hauptgesellschafter sind die Hapag-Lloyd Damietta<br />
GmbH mit 39 % sowie die Eurogate Damietta GmbH und<br />
die Contship Damietta Srl mit jeweils 29,5 % Anteilen. Zwei lokale<br />
Partner, Middle East Logistics & Consultants Group und Ship<br />
& C.R.E.W. Egypt halten jeweils 1 %.<br />
Bislang ist der Umschlag der Hamburger Containerlinienreederei<br />
Hapag-Lloyd im östlichen Mittelmeer auf verschiedene Häfen<br />
verteilt, darunter Piräus und das Terminal CT1 in Damietta.<br />
Das neue Terminal soll Hapag-Lloyd ermöglichen, das Geschäft<br />
in Ägypten zu konzentrieren und so die Wettbewerbssituation zu<br />
verbessern. Seine Lage rund 60 km vom nördlichen Ausgang des<br />
Suezkanals entfernt wird als »entscheidender Vorteil« gewertet.<br />
Weiterer Vorteil seien die 18 m Wassertiefe im Vergleich zu 14 m<br />
bei Terminal 1. So ließen sich alle Schiffsgrößen einschließlich<br />
der von Hapag-Lloyd in Auftrag gegebenen 23.500+-TEU-Schiffe<br />
abfertigen. Der Standort werde auch als Transshipment-<br />
Hub bedeutend für die Verteilung der Ladung im östlichen Mittelmeerraum<br />
sein und damit zum Beispiel den Zugang zum<br />
ägyptischen Markt stark verbessern.<br />
<br />
USA<br />
Grünes Licht für Hafenvertiefungen<br />
Mit dem Water Resources Development Act (WRDA) von 2<strong>02</strong>2<br />
hat die US-Regierung nun grünes Licht für die Kofinanzierung<br />
zahlreicher Projekte in den Bereichen Hochwasserschutz, Verbesserung<br />
des Ökosystems und nicht zuletzt der Schifffahrt gegeben.<br />
Im Rahmen dieses Infrastrukturprogramms werden 87 Mio. $<br />
für die Vertiefung der Zufahrtskanäle des Hafens von Long Beach,<br />
140 Mio. $ für ein ähnliches Projekt in Tacoma und<br />
2,41 Mrd. $ für die Vertiefung der Hafenzufahrten von New York<br />
und New Jersey bereitgestellt.<br />
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<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
59
BUYER’S GUIDE<br />
Buyer’s Guide<br />
Drehscheibe von Herstellern, Dienstleistern,<br />
Experten und Zulieferern<br />
1 Werften<br />
2 Antriebsanlagen<br />
3 Motorkomponenten<br />
4 Schiffsbetrieb<br />
5 Korrosionsschutz<br />
6 Schiffsausrüstung<br />
7 Hydraulik | Pneumatik<br />
8 Bordnetze<br />
9 Mess- | Regeltechnik<br />
10 Navigation | Kommunikation<br />
11 Konstruktion | Consulting<br />
12 Umschlagtechnik<br />
13 Container<br />
14 Hafenbau<br />
15 Finanzen<br />
16 Makler<br />
17 Reedereien<br />
18 Shipmanagement | Crewing<br />
19 Hardware | Software<br />
20 Spedition | Lagerei<br />
21 Versicherungen<br />
22 Wasserbau<br />
23 Seerecht<br />
24 Schiffsregister | Flaggen<br />
25 Dienstleistungen<br />
Ihre Ansprechpartner:<br />
Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG<br />
Stadthausbrücke 4 | 20355 Hamburg<br />
Tel. +49 (0)40 70 70 80-<strong>02</strong><br />
Florian Visser<br />
f.visser@hansa-online.de<br />
Tel. +49 (0)40 70 70 80-311<br />
Susanne Sinß<br />
s.sinss@hansa-online.de<br />
Tel. +49 (0)40 70 70 80-310<br />
Ihre Ansprechpartner im Außendienst:<br />
Niederlande: Andreas Hansmann<br />
Tel. +49 (0)40 609188 11<br />
a.hansmann@hansmann.media<br />
USA: Detlef Fox<br />
Tel. +1 212 896 3881<br />
detleffox@comcast.net<br />
Skandinavien, England, Portugal, Spanien,<br />
Frankreich: Emannuela Castagnetti-Gillberg<br />
Tel. +33 619 371 987 | emannuela.<br />
hansainternational@gmail.com<br />
Werften<br />
Yards<br />
Antriebsanlagen<br />
Propulsion<br />
Wellen Wellenanlagen<br />
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60 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
BUYER’S GUIDE<br />
Strahlruder<br />
Ruder Propeller<br />
Thrusters<br />
Rudder Propeller<br />
Korrosionsschutz<br />
Corrosion Protection<br />
Kälte Klima Lüftung<br />
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Drive & Contol Systems | Turbolader<br />
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Colours Coatings<br />
Wärmeübertragung, Separation und Fluid<br />
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Motorkomponenten<br />
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3<br />
Abgasreinigung<br />
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<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
61
BUYER’S GUIDE<br />
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8<br />
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62 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
BUYER’S GUIDE<br />
Mess-<br />
Regeltechnik<br />
Measuring<br />
Control Devices<br />
9<br />
Druckmessung<br />
Pressure Measurement<br />
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Makler<br />
Ship Brokers<br />
16<br />
Naval architects<br />
Marine engineers<br />
Schiffsregister Flaggen<br />
Ship Register Flags<br />
24<br />
MARITIME SERVICES<br />
Panama vessel’s registry<br />
Bareboat-Registration<br />
Registration of Owner<br />
Ship’s Title<br />
Mortgage registration and<br />
cancellation<br />
CT‘s, Crew endorsements,<br />
Technical certificates<br />
Oil/ Logs/ Crewlist Books<br />
Provisional Navigational Patent<br />
and Radio License<br />
Certificate of Ownership and<br />
(Non) Encumbrances<br />
Legalisations of Bill of Sale,<br />
Acceptance of Sale.<br />
Payment of Annual Ship Taxes<br />
Consulate General<br />
of Panama<br />
Gänsemarkt 44<br />
20354 Hamburg<br />
Tel.: 040-34<strong>02</strong>18<br />
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Füllstandsmessgeräte<br />
Fill Level Measuring<br />
Devices<br />
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Konstruktion<br />
Consulting<br />
Construction<br />
Consulting<br />
11<br />
CC<br />
Continental Chartering<br />
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Schiffsmanagement<br />
Shipmanagement<br />
18<br />
Technische Inspektion<br />
Technical Inspection<br />
Dienstleistungen<br />
Services<br />
25<br />
Seewetter<br />
Postfach 301190 – 20304 Hamburg<br />
Tel. +49 69 8062 6181<br />
<br />
Bunker und Kraftstoff<br />
Bunker Service and Fuels<br />
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Technology Consulting<br />
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<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
63
TERMINE<br />
freight & trade events<br />
worldwide conferences | exhibitions | seminars for shipping, commodities, finance<br />
Marine + Offshore<br />
10.-12.03.2<strong>02</strong>3 TALLINN<br />
Tallinn Boat Show<br />
www.meremess.ee<br />
27.-30.03.2<strong>02</strong>3 FORT LAUDERDALE<br />
Seatrade Cruise Global<br />
www.seatradecruiseglobal.com<br />
25.-27. 04.2<strong>02</strong>3 SINGAPUR<br />
Sea Asia<br />
www.sea-asia.com<br />
03.-04.05.2<strong>02</strong>3 HAMBURG<br />
Korrosionsschutz in der maritimen Technik<br />
www.gfkorr.de<br />
23.-25.05.2<strong>02</strong>3 DRÜBECK<br />
COMPIT<br />
www.compit.info<br />
24.-25.05.2<strong>02</strong>3 HAMBURG<br />
Schweißen in der maritimen Technik<br />
www.slv-nord.de<br />
12.-14.06.2<strong>02</strong>3 BUSAN<br />
CIMAC World Congress<br />
www.cimaccongress.com<br />
23.06.2<strong>02</strong>3 FLENSBURG<br />
44. ISF-Tagung<br />
www.maritimes-zentrum.de<br />
28.-30.08.2<strong>02</strong>3 PONTIGNANO<br />
HullPIC zusammen mit PortPIC<br />
http://hullpic.info<br />
06.-08.09.2<strong>02</strong>3 HAMBURG<br />
Seatrade Cruise Europe<br />
www.seatradecruiseglobal.com<br />
06.-08.09.2<strong>02</strong>3 HAMBURG<br />
Marine Interiors<br />
www.marineinteriors-expo.com<br />
14.-15.09.2<strong>02</strong>3 BREMEN<br />
13. Nationale Maritime Konferenz<br />
www.bmwk.de<br />
18.-20.09.2<strong>02</strong>3 BERNRIED<br />
HIPER<br />
http://www.hiper-conf.info<br />
25.-26.09.2<strong>02</strong>3 HAMBURG<br />
Ship Efficiency<br />
www.stg-online.org<br />
07.-10.11.2<strong>02</strong>3 ROTTERDAM<br />
Europort<br />
www.europort.nl<br />
04.-06.10.2<strong>02</strong>3 MUMBAI<br />
INMEX SMM India<br />
www.inmex-smm-india.com<br />
24.-27.10.2<strong>02</strong>3 BUSAN<br />
Kormarine<br />
www.komarine.com<br />
22.-24.11.2<strong>02</strong>3 BREMEN<br />
118. STG-Hauptversammlung<br />
www.stg-online.de<br />
29.11.-01.12.2<strong>02</strong>3 NEW ORLEANS<br />
International WorkBoat Show<br />
www.workboatshow.com<br />
03.-06.09.2<strong>02</strong>4 HAMBURG<br />
SMM 2<strong>02</strong>4<br />
www.smm-hamburg.de<br />
Shipping + Logistics<br />
21.-23.03.2<strong>02</strong>3 BILBAO<br />
World Maritime Week<br />
https://wmw.bilbaoexhibitioncentre.com<br />
28.-30.03.2<strong>02</strong>3 STAMFORD<br />
CMA Shipping Conference & Exhibiton<br />
https://informaconnect.com/cma-shipping<br />
12.-14.05.2<strong>02</strong>3 Southampton<br />
CLIA Conference<br />
https://cruising.org/<br />
05.-09.06.2<strong>02</strong>3 OSLO<br />
Nor-Shipping 2<strong>02</strong>3<br />
www.nor-shipping.com<br />
06.-08.06.2<strong>02</strong>3 ROTTERDAM<br />
Breakbulk Europe<br />
https://breakbulk.com<br />
11.-15.09.2<strong>02</strong>3 LONDON<br />
London International Shipping Week<br />
https://londoninternationalshippingweek.com<br />
30.11.2<strong>02</strong>3 HAMBURG<br />
<strong>HANSA</strong>-FORUM SHIPPING | FINANCING<br />
https://hansa-online.de/hansaforum/<br />
Commodities + Energy<br />
16.-17.<strong>02</strong>.2<strong>02</strong>3 LONDON<br />
Wind Propulsion Conference 2<strong>02</strong>3<br />
www.rina.org.uk<br />
18.-20.04.2<strong>02</strong>3 SOUTHAMPTON<br />
Ocean Business<br />
www.oceanbusiness.com<br />
01.04.2<strong>02</strong>3 HOUSTON<br />
OTC 2<strong>02</strong>3 – https://2<strong>02</strong>3.otcnet.org/<br />
03.- 04.05.2<strong>02</strong>3 LONDON<br />
11th Deep Sea Mining Summit<br />
https://deepsea-mining-summit.com<br />
25.-27.05.2<strong>02</strong>3 KOPENHAGEN<br />
WindEurope – https://windeurope.org/<br />
12.-14.06.2<strong>02</strong>3 BREMERHAVEN<br />
Windforce – www.windforce.info<br />
20.-21.06.2<strong>02</strong>3 PARIS<br />
Seanergy 2<strong>02</strong>3<br />
www.seanergy-forum.com<br />
20.-22.06.2<strong>02</strong>3 AMSTERDAM<br />
Electric & Hybrid Marine World Expo<br />
www.electricandhybridmarineworldexpo.com<br />
28.-29.06.2<strong>02</strong>3 HAMBURG<br />
H2EXPO & Conference<br />
www.h2expo.de<br />
12.-15.09.2<strong>02</strong>3 HUSUM<br />
Husum Wind<br />
https://husumwind.com/<br />
64 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
IMPRESSUM<br />
Inserentenverzeichnis | Index of Advertisers<br />
AAL Austral Asia Line Pte Ltd. ............................................................ 19<br />
Alphatron Marine Deutschland GmbH ............................................. 55<br />
Ankeri Solutions ehf. ............................................................................. 25<br />
Aquametro Oil & Marine GmbH ........................................................ 39<br />
bachmann .............................................................................................. U4<br />
DRV ......................................................................................................... 64<br />
FIL-TEC Rixen GmbH .......................................................................... 53<br />
GEFO Gesellschaft für Transporte mbH ............................................ 27<br />
Greenpeace .............................................................................................. 15<br />
GROMEX GmbH ..................................................................................... 9<br />
Hamburg Messe und Congress GmbH ............................................... 17<br />
Hero Lang Fotografie Bremerhaven ....................................................... 3<br />
Hochschule Flensburg ........................................................................... 37<br />
Hoyer Marine GmbH ............................................................................ 21<br />
IMMH ....................................................................................................... 9<br />
Kontor 17 Shipmanagement GmbH ...................................................... 4<br />
Maximilian Verlag GmbH & Co. KG ................................................. U3<br />
MercyShips ............................................................................................. 29<br />
Mecklenburger Metallguss GmbH MMG .......................................... 51<br />
Norges Varemesse (Norway Trade Fairs) .......................................... U2<br />
ProfiSeal GmbH ..................................................................................... 34<br />
Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG ................................... 33<br />
SDC Ship Design & Consult GmbH ................................................... 43<br />
SKULD Germany GmbH .................................................................. Titel<br />
Walter Hering GmbH & Co. KG .......................................................... 59<br />
Das Anzeigenverzeichnis dient der Leserorientierung.<br />
Es ist kein Bestandteil des Anzeigenauftrags. Der Verlag übernimmt<br />
keine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit.<br />
Herausgeber<br />
Prof. Peter Tamm †<br />
Geschäftsführung<br />
Peter Tamm<br />
Redaktion<br />
Chefredakteur: Krischan Förster (KF)<br />
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Stellv. Chefredakteur: Michael Meyer (MM)<br />
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Redakteur: Felix Selzer (fs)<br />
Tel. +49 (0)40 70 70 80-210 | f.selzer@hansa-online.de<br />
Redakteurin: Anna Wroblewski (AW)<br />
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Korrespondenten<br />
Schiffbau, Schiffsmaschinenbau: Dr. Hans G. Payer<br />
Schiffsdesign, Schiffstechnik: Niels Kaiser (NK Shipconsult)<br />
Märkte und Versicherungen: Michael Hollmann (mph)<br />
Director for Greater China: Dr.-Ing. Tao Jiang<br />
Asien: Patrick Lee<br />
Amerika: Barry Parker<br />
Großbritannien: Samantha Fisk<br />
Verlag und Redaktion<br />
Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG | Ein Unternehmen der TAMM MEDIA<br />
Stadthausbrücke 4, 20355 Hamburg | Postfach 10 57 23, 20039 Hamburg<br />
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Azubis: Print/PeP EUR 138,–, Hansa+ EUR 170,–. Für Mehrfachabos werden ab 100 Abos<br />
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Abonnementspreis ist im Voraus fällig und zahlbar innerhalb 14 Tagen nach Rechnungs -<br />
eingang. Abonnementskündigungen sind nur mit einer Frist von sechs Wochen zum Ende der<br />
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den Verlag von jeder Lieferverpflichtung. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Hamburg.<br />
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Die <strong>HANSA</strong> ist Organ für:<br />
Verband für Schiffbau und Meerestechnik e. V. (VSM) | AG Schiffbau-/<br />
Offshore-Zulieferindustrie (VDMA) | Schiffbautechnische Gesellschaft e. V. (STG) |<br />
DNV | Normenstelle Schiffs- und Meerestechnik (NSMT) im DIN | Deutsches Komitee<br />
für Meeresforschung und Meerestechnik e. V. | Seeverkehrsbeirat des Bun desministers<br />
für Verkehr | IMO-Berichterstattung (Bundesverkehrs ministerium, Abt. Seeverkehr)<br />
Deutscher Nautischer Verein (DNV) | Deutsche Gesellschaft für Ortung und Navigation<br />
(DGON) | Schutzverein Deutscher Rheder V. a. G.| The World Association for<br />
Waterborne Transport Infrastructure (PIANC)| Zentralverband der deutschen<br />
Seehafenbetriebe e. V. (ZDS) | Berufsbildungsstelle Seeschiffahrt | Deutscher Hochsee -<br />
fischerei-Verband e.V. | Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS)<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
65
LETZTE SEITE<br />
Einzigartige Schiffsapotheke<br />
sind die meisten echten Schiffsapotheken<br />
schon lange nicht mehr im Originalbestückungszustand.<br />
Die Flaschen<br />
in ihnen wurden gegen neue ausgetauscht<br />
oder sie wurden irgendwann<br />
gereinigt. Und genau hier ist die Kiste<br />
im Maritimen Museum eine Ausnahme.<br />
Sie enthält noch die Originalflaschen<br />
und das sogar mit ihrem ursprünglichen<br />
Inhalt. Gemäß erhaltener<br />
Etikettierungen stammen einige der<br />
Arzneianfertigungen von der Apotheke<br />
Henry Jeffries, Guildford, est. 1815.<br />
Eine Kiste in diesem Zustand kann als<br />
Sensation bezeichnet werden und existiert<br />
außerhalb Englands in Europa nach<br />
Wissen des Autors kein zweites Mal.<br />
Eine Zeitung enthüllt das Alter<br />
Zur Bestimmung des Alters der Apotheke<br />
half den Kuratoren des Museums<br />
ein Zufallsfund. Die kleinen Gewichte<br />
für die Medikamentenwaage, die zur<br />
Bestückung der Kiste gehört, waren in<br />
Zeitungsausschnitte gewickelt, welche<br />
teilweise Jahreszahlen enthielten. Die<br />
älteste Angabe stammte aus dem Jahr<br />
1875 und die jüngste von 1889.<br />
Ein Artikel über die Porträtierung<br />
des indischen Prince of Arcot (1st.<br />
Prince, 1867–1874) und einiger weiterer<br />
hochgestellter Personen, deuten<br />
auf eine zeitliche Nähe hin. Man kann<br />
also schließen, dass die Kiste nach dem<br />
letzten genannten Datum noch auf einem<br />
Schiff in Gebrauch war und ihre<br />
Bestückung damit aus der zweiten Hälfte<br />
des 19. Jahrhunderts stammt.<br />
Auf Deck 2 des Internationalen Maritimen<br />
Museums (IMMH) in der<br />
Hamburger Hafencity steht eine echte<br />
Rarität: eine alte englische Bordapotheke<br />
aus dem 19. Jahrhundert. Sie wurde<br />
dem Museum von dem Arzt und<br />
Sammler Professor Norbert Meenen gestiftet<br />
und stellt ein auf dem europäischen<br />
Kontinent einzigartiges<br />
Ausstellungsstück dar.<br />
Zum einen erweisen sich viele Bordapotheken<br />
in den Beständen privater<br />
Sammler als einfache Reiseapotheken<br />
ohne Schifffahrtsbezug, zum anderen<br />
© IMMH<br />
Gefertigt in der Segelschiffzeit<br />
Ein Schiff mit einer solchen Bordapotheke<br />
hatte vermutlich eine Besatzung<br />
von zuletzt mehr als 100 Mann. Nach<br />
den Worten des Londoner Antiquitätenhändlers,<br />
der Meenen die Kiste vor<br />
Jahrzehnten verkauft hatte, soll sie noch<br />
in der Segelschiffszeit gezimmert worden<br />
und über viele Jahrzehnte in Gebrauch<br />
gewesen sein.<br />
Autor:<br />
Gerrit Menzel<br />
Internationales Maritimes Museum<br />
Hamburg (IMMH)<br />
66 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
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2008 Profession..<br />
Tilman Weber,.<br />
Redakteur für Windenergie.