TRENDYone | Das Magazin – Augsburg – Februar 2023

M2 +++ Special +++
Fasching ist mehr - die Lebensfreude ist zurück
Fasching ist vielfältig - und 2023 wieder voll und ganz da
Zweimal fiel die fünfte Jahreszeit aus, jetzt sind die Narren wieder los
und das bunte, vielfältige Treiben ist zurück. Welche gesellschaftliche
Bedeutung der Fasching hat und wie sehr er und seine Akteure vermisst
wurden, zeigt sich derzeit ganz deutlich. Bereits bei vielen Inthronisationsbällen
– wenn die neuen Tollitäten, Prinz und Prinzessin ganz offiziell
ins Amt eingeführt werden – herrschte großer Andrang. Und so mancher Vereinspräsident
im Großraum Augsburg berichtet davon, dass sowohl
Kinder-, Senioren und sonstige Bälle und Veranstaltungen schnell
nach Bekanntgabe ausverkauft waren.
Der Begriff Fasching wird vor allem in
Bayern, Österreich und Sachsen gebraucht.
Das Wort taucht im Hochdeutschen
bereits ab dem 13. Jahrhundert
zunächst in den Formen „vaschanc“
und „vaschang“ auf. Etymologisch erklärt
es sich als Fastenschank, also der
letzte Ausschank alkoholischer Getränke
vor der damals noch strengen Fastenzeit.
Doch bevor es soweit ist, am
Aschermittwoch, wird noch gefeiert.
In unserem Verbreitungsgebiet bei genauerer
Betrachtung unterschiedlich:
Da gibt es den „Showtanzfasching“ der
Vereine, die ihre Showtanzgruppe mit
dem Prinzenpaar zu einem bestimmten
jährlich wechselnden Motto auftreten
lassen. Andere wiederum präsentieren
einen klassischen
Prinzenpaartanz,
nicht selten ein Walzer
in wallenden Roben,
und haben im
Team Gardemädchen
und -jungs, die als Funkenmariechen
(auch Tanzmariechen
genannt und früher
nur im rheinländischen Karneval vorkommend)
auftreten.
Oftmals auf dem Land, wird der Fasching
mit Umzügen, die von Faschingswagen
gebildet werden, durchgeführt.
Da werden Monate lang mit
großem Engagement Mottowagen
gestaltet und die Truppe, die dann bei
mehreren Umzügen auf und mit dem
Wagen teilnimmt, ist entsprechend gekleidet.
Ein Unikum ist der Gaudiwurm
im Buttenwiesener Ortsteil Lauterbach,
im Landkreis Dillingen/Donau. Und der
setzt ganz eigene Akzente, verzichtet
auf überdimensionale Prunkwagen,
Prinzenpaare und Garden. Dafür ziehen
kleine Traktoren, meist Oldtimer,
die selbst gebauten Wagen, mit denen
lokale, politische und sonstige aktuelle
Themen „in deftiger Form“ aufgezeigt
werden, und die nirgends sonst zu sehen
sind. Eben nur in
Lauterbach, am Faschingssonntag,
19.
Februar.
Im südwestdeutschen
Raum und Teilen der Nordost-
und Zentralschweiz wird
die schwäbisch-alemannische Fastnacht
gefeiert. Charakteristisch in der
der schwäbisch-alemannischen Fasnet
sind die Hästräger. Diese Verkleidung
wechselt nicht von Jahr zu Jahr, sondern
wird lebenslang beibehalten und mancherorts
über Generationen vererbt.
Jede Narrenzunft hat nur einige wenige
Narrenfiguren. Die ältesten bereits im
Mittelalter urkundlich nachweisbaren
sind der Teufel, der Wilde Mann und
verschiedene Tiermasken. Bei den Fleckle-,
Blätzle- oder Spättlekleidern dagegen
handelt es sich meist um Leinengewänder,
auf denen farbige Stoffflicke
aufgenäht sind. Unabhängig wie, 2023
wird Karneval, Fastnacht, Fassenacht,
Fasnacht, Fasnet, Fasching, Fastabend,
Fastelovend, Fasteleer oder einfach die
fünfte Jahreszeit gefeiert. |Text: Marion
Buk-Kluger
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