Physiotherapie ist kein ... meinsam ans Ziel zu gelangen, dann steht letztendlich der Erfolg am Ende der Behandlung. Wir wollen einerseits die vorhandenen Fähigkeiten des Kindes fördern, und ihm andererseits bei der Bewältigung seiner Schwierigkeiten Hilfe geben“. „Jedes Kind ist für uns einzigartig, es hat viele Potentiale und will agieren – unsere Therapie muss diese Potentiale entdecken und so fördern, dass es sich innerhalb seiner Möglichkeiten entwickeln kann. Ich möchte jedem Kind zeigen: „Du <strong>bis</strong>t großartig“, sagt sie mit strahlenden Augen. Die Zahl der zu behandelnden Kinder ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen; auch von Kindern suchtkranker Mütter, von Frühchen und Kindern mit Anpassungsstörungen, sie runzelt sorgenvoll die Stirn als sie davon erzählt. Frau Kraushaar-Wispel sieht die Ursachen der gestiegenen Anzahl der zu begleitenden Kinder zum einen in unserer schnelllebigen Zeit, die zu wenig Raum lässt für Geduld, Ruhe und Zuwendung. Aber auch in der Unsicherheit und Unkenntnis vieler Eltern, die lieber auf Nachbarn, Freunde und „Dr. Google“ hören, als ihrem gesunden Bauchgefühl zu vertrauen. Entwicklungstempo. Das macht es ja so einzigartig“. Eltern besonderer Kinder sind sehr gefordert, manchmal überfordert, brauchen Hilfe, Begleitung und Zuwendung. Oft wissen die Eltern garnicht was ihnen zusteht und welche Möglichkeiten sie haben. Die versierte Therapeutin wäre nicht sie selbst, wenn sie hier nicht nach einem Angebot für diese Eltern suchen würde. So entstand die Idee der „Nestelei“. Die Nestelei ist ein behaglicher, freundlicher Raum innerhalb der Praxis – ein Nest - für Eltern, Geschwister, Familien, Großeltern. In kleinen Kursgruppen oder Einzelsequenzen erlernen sie gemeinsam mit ihren Kleinen „sportliche“ Bewegung unter therapeutischer Anleitung entsprechend der Möglichkeiten ihres Kindes. Sie können sich austauschen, finden auch mal eine Schulter zum Anlehnen und fühlen sich aufgehoben in einer Gemeinschaft mit anderen Betroffenen. Auch Kinder mit einer Dysregulation, die unter unkontrollierten Gefühlsausbrüchen und Aggressionen leiden, zappeln oder viel schreien können hier unter liebevoller und fachlicher Obhut begleitet werden. Mit diesem einzigartigen Angebot möchte Steffi Kraushaar-Wispel den unterschiedlichen Sorgen und Situationen ihrer mitunter überforderten Eltern eine Möglichkeit geben, das Verständnis und die Bindung zu ihren Lieblingen zu stärken, sich gegenseitig zu spüren und zu entdecken. „Kinder“, sagt sie mit Nachdruck, „brauchen Regeln, Rituale, Aufmerksamkeit, Liebe und ein offenes Ohr“. Und das gilt für Menschen jeden Alters, möchte man ergänzen. • Der ständige Vergleichswahn („Was, das kann Dein Kind noch nicht?“) und damit verbundene Erfolgsdruck auf die Eltern schadet der kindgerechten Entwicklung, ist sie sich sicher. Rituale und Regeln, die Kindern helfen, sich in der ihrer Welt zu orientieren, sind heute oft verpönt oder den Eltern selbst nicht bekannt. „Kinder müssen nicht dauernd essen, trinken, bespaßt werden. Und ein schlafendes Kind muss man nicht wecken, um es vorzuzeigen“, bemängelt die versierte Therapeutin. „Kinder müssen und können ganz allein lernen, wann sie sich drehen, aufstehen und hinsetzen können, denn jedes Kind hat sein eigenes 6 Physiotherapie ist kein Wellnessprogramm
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