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SPORTaktiv Februar 2023

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RUN<br />

Eine richtig<br />

gute Zeit<br />

Hannes Namberger aus dem Dynafit-Squad ist der aktuell<br />

beste Ultratrailrunner im deutschsprachigen Raum,<br />

mitten in der Weltelite. Im Laufen hat der Ex-Skirennläufer<br />

aus Bayern seine sportliche Liebe gefunden.<br />

von Christof Domenig<br />

ZIELEINLAUF IN CORTINA.<br />

Den Lavaredo Ultratrail in den<br />

Dolomiten mit 120 km/5800 hm hat<br />

Namberger 2021 wie 2022 jeweils mit<br />

Streckenrekord gewonnen.<br />

FOTO: Lavaredo Ultratrail/Hendrik Aufm‘Kolk<br />

A<br />

ls Skirennläufer ist der<br />

Weg zum Ausdauersportler<br />

nicht gerade<br />

vorgezeichnet. Wie<br />

kam’s dazu?<br />

Sagen wir, ich „wurde“ aufgehört –<br />

2011, auch aufgrund von Verletzungen.<br />

Danach habe ich mal viel Zeit<br />

mit dem verbracht, was ich wirklich<br />

gern getan hab: Skitouren,<br />

Berggehen, Klettern – und bin<br />

übers längere Berggehen zum Laufen<br />

gekommen.<br />

Ein ganz neuer Blick auf die Berge?<br />

Als Skirennläufer kennst du nur<br />

Skifahren. Das ist eine ganz andere,<br />

oft eine harte Welt. Immer nur Lift<br />

und die immer gleichen Orte. Im<br />

Sommer hast du dann etwas anderes<br />

gemacht als Laufen – die Füß’<br />

waren ja auch viel zu dick, bin ich<br />

einmal gelaufen, bin ich blutig<br />

heimgekommen.<br />

Es waren also mehr die Berge als das<br />

Laufen, was dich angezogen hat?<br />

Auf Marathon habe ich nie Lust gehabt.<br />

Meine frühen Touren waren<br />

mit leichtem Rucksack, vollgestopft<br />

mit Essen. Ich hab mich an<br />

irgendeinem Punkt aussetzen lassen<br />

und bin dann heimgelaufen.<br />

Auch mal zehn Stunden.<br />

Verliebt ins Ultralaufen – in Wettkampfform<br />

– hast du dich beim Karwendelmarsch<br />

2015. Was kommt dir<br />

im Rückblick als Erstes in den Sinn?<br />

Dass ich keinen Plan gehabt habe,<br />

überhaupt keinen Schimmer. Wie<br />

schnell soll man starten, Vollgas?<br />

Langsam? Für das habe ich mich<br />

ganz gut geschlagen. Mir hat danach<br />

vieles wehgetan. Aber ich habe einfach<br />

Glücksgefühle gehabt, so schöne<br />

Erinnerungen an den ganzen Tag,<br />

wie ich sie zuvor als Skifahrer nie<br />

gehabt habe: dass du mit einer Leistung,<br />

die du gebracht hast, innerlich<br />

so zufrieden bist. Egal, ob du Erster<br />

oder Hundertster bist.<br />

Fürs Protokoll – welcher Platz zwischen<br />

1 und 100 war’s?<br />

Der fünfte.<br />

Starke Premiere. Heute steht bei dir<br />

meistens der „Einser“ am Ende ...<br />

Ja oft. Wenn’s sich ausgeht (lacht).<br />

Aber der Platz ist nicht das Wichtigste,<br />

sondern die Leistung.<br />

Ein Zitat von dir: „Ich habe Bock<br />

mich zu schinden“. Abgesehen vom<br />

Schinden: Was sind deine Stärken?<br />

Ich habe Lust einen Wettkampf zu<br />

machen – das ist immer eine neue<br />

Herausforderung, seinen Körper<br />

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