TRAINING Wettkampfvorbereitung Training fürs Rennen „<strong>SPORTaktiv</strong> Doc“ Robert Fritz und Sportwissenschafter Michael Koller von der „Sportordination“ über den Motivationsfaktor Laufevent – und wie sich Wettkampfneulinge vorbereiten sollen, damit das Erlebnis gelingt. von Christof Domenig W ollte man aus den Lockdownzeiten Positives ziehen: Die Tatsache, dass viele das Laufen als Freizeitsport neu entdeckt haben, gehört bestimmt dazu. Damit bei jenen „Neu-Läuferinnen und -Läufern“ die Motivation aber auch langfristig erhalten bleibt, dafür gibt es ein sehr probates Mittel: einen Lauf mit Startnummer ins Auge zu fassen. Zumal in Sachen Laufevents endlich wieder uneingeschränkt aus dem Vollen geschöpft werden kann. „Ein Wettkampf-Ziel ist immer eine gute Karotte vor der Nase“, sagt <strong>SPORTaktiv</strong> Doc Robert Fritz aus eigener Erfahrung – als aktiver Freizeitsportler wie auch als langjähriger Leiter des Medical Centers beim Vienna City Marathon, Österreichs größter Laufveranstaltung mit bis zu 40.000 Teilnehmenden. „Mit Tausenden Gleichgesinnten zu laufen, mit einer klatschenden Menge am Straßenrand, das erzeugt pures Gänsehaut-Feeling“, macht auch Sportwissenschafter Michael Koller Lust auf eine Wettkampf- Teilnahme. Spätestens mit einem konkreten Eventziel im Kopf ist es an der Zeit, vom „Laufen nach Lust und Laune“ zu einem strukturierten, geplanten Lauftraining überzugehen. Was gleich wieder mehrere Motivationsvorteile mit sich bringt. Etwa, dass man eine Laufrunde, sobald sie in einem Plan festgeschrieben ist, nicht gleich beim ersten Widerstand (Wetter, Unlust ...) auslässt. Oder auch, dass gezieltes Training zu spürbaren Leistungsfortschritten führt – die sich für reine Lustund-Laune-Läufer mit der Zeit verlieren, wenn sich Gleichförmigkeit in den Laufalltag einschleicht. Mit Tausenden Gleichgesinnten zu laufen, mit einer klatschenden Menge am Straßenrand – das erzeugt pures Gänsehautfeeling. Die Zielsetzung Zwölf Wochen sollte eine gut geplante, spezifische Wettkampfvorbereitung dauern, rät Michael Koller – eine gute Grundlagenausdauer, auf der man aufbauen kann, vorausgesetzt. Ein Blick in den Laufkalender (siehe auch die „Top 20 Läufe Straße & Trail“ in unserem Magazin) zeigt, dass der Linz Marathon am 16. April und der Vienna City Marathon am 23. April, also Österreichs zwei größte Marathons im Frühling, doch schon recht nahe sind. Wer sich jetzt im <strong>Februar</strong> oder März erst zu einem Start dort entscheidet, sollte daher schon über eine starke Basis verfügen und jedenfalls nicht gleich die volle Distanz von 42,195 km ins Auge fassen. Das muss bei einer Event-Premiere aber auch gar nicht sein: Auch auf 10 km, der Halbmarathondistanz 21,1 km oder als Teil einer Staffel lässt sich viel echte Marathon-Atmosphäre erleben. Wer in der Frage: „Welches Ziel kann ich realistisch erreichen?“ auf Nummer sicher gehen will: Eine Leistungsdiagnostik gibt Auskunft. Sinnvoll ist auch, eine solche mit einer sportmedizinischen Untersuchung zu verbinden. In der Leistungsdiagnostik werden auch die relevanten persönlichen Herzfrequenzbereiche ermittelt, nach denen man sich im gezielten Training dann orientiert. Der Trainingplan als „Navi“ Wer sein Ziel kennt, kann auch den Weg dorthin definieren. „Ein Trainingsplan ist wie ein Navigationssystem“, vergleicht es Robert Fritz. Trainingspläne für die gängigen Distanzen (10 km, Halbmarathon, Marathon) sowie aufgeschlüsselt nach Zielzeiten findet man heute einfach per Internetsuche. Leider auch in recht unterschiedlicher Qualität – und diese zu beurteilen, ist für Laien schwer. Kompetente „Rahmentrainingspläne“ um 10 Euro bieten die Sportordinations-Experten an. Damit fährt man deutlich besser als mit einem x-beliebigen PDF-Plan. Noch besser freilich – aber auch etwas kostenaufweändiger – wäre es, sich anhand der Leistungsdiagnostik FOTO: Vienna City Marathon/Jenia Symonds Photography 038
RUN 039