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Ärzt*in für Wien 2023/2

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COVERSTORY AM PULS<br />

Yvetta Zakarian: „Nach ärztliche Begutachtung in der EVA können die Patientinnen und<br />

Patienten in 60 bis 80 Prozent der Fälle bestens versorgt nach Hause geschickt werden.“<br />

Christoph Pelanek: „Durch die Erfahrung, die man bei den Visiten gemacht hat, kann<br />

man beim Telefondienst viel besser abschätzen, wie man helfen kann.“<br />

Fotos: Stefan Seelig<br />

geschickt werden können. Für die jungen<br />

Patientinnen und Patienten gibt es vom<br />

Ärztefunkdienst den Kinderärztlichen<br />

Notdienst KiND, und zwar im AKH und<br />

ganz neu auch im St. Anna Kinderspital.<br />

Und last but not least betreiben wir<br />

die Ärztefunkdienstordination, die vor<br />

einem Jahr aus dem 15. Bezirk in die<br />

Modecenterstraße 14 im 3. Bezirk übersiedelt<br />

ist, wo sich auch die Ärztefunkdienstzentrale<br />

befindet. Vorteil an der<br />

neuen Adresse sind die gute Erreichbarkeit<br />

durch die Nähe zur U3 Station<br />

Gasometer und die großzügigen Räumlichkeiten,<br />

die Infrastruktur und Untersuchungsmöglichkeiten<br />

bieten, die auch<br />

in jeder EVA gegeben sind.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Welche Qualifikationen<br />

müssen Ärztinnen und Ärzte mitbringen,<br />

wenn sie beim Ärztefunkdienst<br />

arbeiten möchten?<br />

6%<br />

Diagnosegruppen (Statistik 2022)<br />

4%<br />

4%<br />

3%<br />

12%<br />

≤1%<br />

3% 2%<br />

3%<br />

12%<br />

18%<br />

14%<br />

15%<br />

Pelanek: Voraussetzungen sind das Ius<br />

Practicandi und ein gültiges Notarzt Diplom.<br />

Damit man als Telefonärztin oder<br />

-arzt arbeiten kann, muss man außerdem<br />

eine gewisse Anzahl an Diensten<br />

mit dem Funkwagen absolviert haben.<br />

Das ist insofern wichtig, weil man durch<br />

die Erfahrung, die man draußen bei den<br />

Patientinnen und Patienten gemacht<br />

hat, beim Telefondienst viel besser abschätzen<br />

kann, wie man den anrufenden<br />

Personen helfen kann.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Wie können Ärztinnen<br />

und Ärzte von der Arbeit beim<br />

Ärztefunkdienst profitieren, was macht<br />

die Arbeit besonders?<br />

Haubenberger: Das Besondere ist,<br />

dass man auf ein gewisses Gespür angewiesen<br />

ist. Wir fahrenden Ärztinnen<br />

und Ärzte haben nicht viele Parameter<br />

zur Verfügung, wir können Blutzucker<br />

Bewegungsapparat/Schmerzen<br />

Infektion Viral/Bakteriell/Pilz<br />

Gastrointestinal<br />

HNO<br />

Pulmologisch<br />

Kardial<br />

Neurologisch<br />

Urologisch<br />

Psychiatrisch<br />

Internistisch allgemein<br />

Stoffwechsel<br />

Immunologisch/Allergie<br />

Unfall<br />

Gynäkologisch<br />

Onkologisch<br />

Suchterkrankungen/Substanzmissbrauch<br />

Ophthalmologisch<br />

Hämatologisch/Gerinnung<br />

Dental<br />

„Es ist ein<br />

großer<br />

Gewinn und<br />

man bekommt<br />

viel<br />

Routine im<br />

Umgang mit<br />

den Patientinnen<br />

und<br />

Patienten.“<br />

messen, wir können Harnstreifen machen,<br />

wir können den Blutdruck und<br />

die Sauerstoffsättigung im Blut messen,<br />

aber das war es dann schon. Wir<br />

haben auch ein EKG-Gerät mit, das wir<br />

im Einzelfall einsetzen können, aber<br />

wir wissen, dass ein EKG alleine auch<br />

nicht die Aussagekraft hat, um zum<br />

Beispiel ein akutes Koronarsyndrom<br />

festzustellen. Also insofern ist man<br />

stark auf den klinischen Blick und sein<br />

Gespür angewiesen, und das bekommt<br />

man im Zuge dieser Tätigkeit auf jeden<br />

Fall. Und man sieht viele unterschiedliche<br />

Wohnsituationen und Umgebungen<br />

und lernt schnell abzuschätzen,<br />

welche Hilfe nötig ist, auch aus<br />

sozialen Gründen. Es gibt sehr viele<br />

Facetten, die diese Arbeit hat, wovon<br />

man als Ärztin und Arzt profitieren<br />

kann, auch <strong>für</strong> den praktischen Alltag<br />

in der Ordination.<br />

Pelanek: Was man auch nicht vergessen<br />

darf: Kolleginnen und Kollegen, die<br />

einen Kassenvertrag anstreben, müssen<br />

im Zuge der Reihungskriterien Punkte<br />

sammeln, und das ist unter anderem<br />

durch Berufserfahrung im Ärztefunkdienst<br />

möglich. Und auch wenn der<br />

Job stressig sein kann, ist er adäquat<br />

bezahlt. Ich kann den Kolleginnen und<br />

Kollegen nur empfehlen, macht das,<br />

es ist ein großer Gewinn und man bekommt<br />

viel Routine im Umgang mit<br />

Patientinnen und Patienten. Viele<br />

langjährige Ärztefunkdienst-Ärztinnen<br />

und Ärzte gehen demnächst in Pension<br />

und wir freuen uns über junge Kolleginnen<br />

und Kollegen, die uns unterstützen<br />

wollen. <br />

02_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 23

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