24_Ausgabe Dezember 2003
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dem Hausgrundstück 275 (Untermarkt 16)<br />
untergebracht war und damals in den Laden<br />
Nr. 4 des Rathauses in der Brüderstraße verlegt<br />
wurde. Die Innung erhielt eine Entschädigungssumme<br />
von 600 Reichstalern.<br />
Von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
an befinden sich alle Dokumente über die<br />
Geschichte der Innung in der Innungslade.<br />
Im Sinne der Gewerbeordnung für den<br />
Norddeutschen Bund vom Jahre 1869 wurden<br />
unter Obermeister Mühle am 5. Oktober<br />
1875 neue Innungssatzungen bestätigt.<br />
Die Entwicklung der Industrie brachte eine<br />
ständige Steigerung der Bevölkerungsziffer<br />
mit sich, und nachdem die Stadtmauern gefallen<br />
waren, stand auch einer Entwicklung<br />
der Stadt nach außen nichts mehr im Wege.<br />
Eine Absatzsteigerung auf allen Gebieten<br />
verbesserte die wirtschaftliche Lage des<br />
Mittelstandes, brachte aber auch gleichzeitig<br />
eine Interessenlosigkeit gegenüber den<br />
Fragen des Berufes und des Standes mit<br />
sich. Zwar bemühten sich die einzelnen<br />
Obermeister, immer wieder neues Leben in<br />
die Innung zu bringen, und der Name Oswald<br />
Mühle verdient in diesem Zusammenhang<br />
besonders genannt zu werden. Die<br />
Einführung der Gewerbeordnung vom 18.<br />
Juli 1881 bedingte abermals im Juli 1884<br />
die Aufstellung neuer Innungssatzungen.<br />
19<strong>24</strong> wurde die Innung der Bäcker zur<br />
Zwangsinnung umgewandelt.<br />
Verlagssonderveröffentlichung<br />
25<br />
Nachdem aus den bisherigen Schilderungen<br />
zu ersehen ist, dass die Arbeit der Bäcker zu<br />
jeder Zeit schwer gewesen war, ist festzustellen,<br />
dass sich in den Grundformen der<br />
Herstellung von Backwaren kaum etwas geändert<br />
hat. Auch in den Jahren des 20. Jahrhunderts<br />
war die Arbeit für den Bäcker sehr<br />
anstrengend. Hilfsmaschinen (z.B. für die<br />
Bearbeitung des Teiges) wurden ebenfalls<br />
erst um die Zeit der Jahrhundertwende, und<br />
zwar anfangs in wenig praktischer Form,<br />
konstruiert und auf den Markt gebracht.<br />
Die Seele der Bäckerei, der Backofen, hat<br />
aus ältesten Zeiten seine Grundbetriebsformen<br />
behalten. Die Backofentechnik hat sich<br />
weiterentwickelt - die Bäckereibetriebe<br />
sind immer mehr dazu übergegangen sich<br />
diese Neuerungen zunutze zu machen.<br />
Einen tiefen Einschnitt in die allgemeinen<br />
Bäckereiverhältnisse brachte der 1914 ausbrechende<br />
1.Weltkrieg. Die Meister des Innungsvorstandes<br />
wurden während der langen<br />
Kriegs- und Nachkriegsjahre so stark<br />
mit Arbeit überlastet, dass sie mit Beendigung<br />
der Inflationszeit sämtlich ihre Ämter<br />
niederlegten, um diese in die Hände jüngerer<br />
Kräfte zu geben.<br />
Im Jahre 1925 ging man dann dazu über das<br />
Grundstück Bäckerstraße 6 als Innungshaus<br />
zu kaufen.<br />
Fortsetzung folgt<br />
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Niederschlesische Bäckerinnung<br />
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