14.02.2023 Aufrufe

24_Ausgabe Dezember 2003

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

dem Hausgrundstück 275 (Untermarkt 16)<br />

untergebracht war und damals in den Laden<br />

Nr. 4 des Rathauses in der Brüderstraße verlegt<br />

wurde. Die Innung erhielt eine Entschädigungssumme<br />

von 600 Reichstalern.<br />

Von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />

an befinden sich alle Dokumente über die<br />

Geschichte der Innung in der Innungslade.<br />

Im Sinne der Gewerbeordnung für den<br />

Norddeutschen Bund vom Jahre 1869 wurden<br />

unter Obermeister Mühle am 5. Oktober<br />

1875 neue Innungssatzungen bestätigt.<br />

Die Entwicklung der Industrie brachte eine<br />

ständige Steigerung der Bevölkerungsziffer<br />

mit sich, und nachdem die Stadtmauern gefallen<br />

waren, stand auch einer Entwicklung<br />

der Stadt nach außen nichts mehr im Wege.<br />

Eine Absatzsteigerung auf allen Gebieten<br />

verbesserte die wirtschaftliche Lage des<br />

Mittelstandes, brachte aber auch gleichzeitig<br />

eine Interessenlosigkeit gegenüber den<br />

Fragen des Berufes und des Standes mit<br />

sich. Zwar bemühten sich die einzelnen<br />

Obermeister, immer wieder neues Leben in<br />

die Innung zu bringen, und der Name Oswald<br />

Mühle verdient in diesem Zusammenhang<br />

besonders genannt zu werden. Die<br />

Einführung der Gewerbeordnung vom 18.<br />

Juli 1881 bedingte abermals im Juli 1884<br />

die Aufstellung neuer Innungssatzungen.<br />

19<strong>24</strong> wurde die Innung der Bäcker zur<br />

Zwangsinnung umgewandelt.<br />

Verlagssonderveröffentlichung<br />

25<br />

Nachdem aus den bisherigen Schilderungen<br />

zu ersehen ist, dass die Arbeit der Bäcker zu<br />

jeder Zeit schwer gewesen war, ist festzustellen,<br />

dass sich in den Grundformen der<br />

Herstellung von Backwaren kaum etwas geändert<br />

hat. Auch in den Jahren des 20. Jahrhunderts<br />

war die Arbeit für den Bäcker sehr<br />

anstrengend. Hilfsmaschinen (z.B. für die<br />

Bearbeitung des Teiges) wurden ebenfalls<br />

erst um die Zeit der Jahrhundertwende, und<br />

zwar anfangs in wenig praktischer Form,<br />

konstruiert und auf den Markt gebracht.<br />

Die Seele der Bäckerei, der Backofen, hat<br />

aus ältesten Zeiten seine Grundbetriebsformen<br />

behalten. Die Backofentechnik hat sich<br />

weiterentwickelt - die Bäckereibetriebe<br />

sind immer mehr dazu übergegangen sich<br />

diese Neuerungen zunutze zu machen.<br />

Einen tiefen Einschnitt in die allgemeinen<br />

Bäckereiverhältnisse brachte der 1914 ausbrechende<br />

1.Weltkrieg. Die Meister des Innungsvorstandes<br />

wurden während der langen<br />

Kriegs- und Nachkriegsjahre so stark<br />

mit Arbeit überlastet, dass sie mit Beendigung<br />

der Inflationszeit sämtlich ihre Ämter<br />

niederlegten, um diese in die Hände jüngerer<br />

Kräfte zu geben.<br />

Im Jahre 1925 ging man dann dazu über das<br />

Grundstück Bäckerstraße 6 als Innungshaus<br />

zu kaufen.<br />

Fortsetzung folgt<br />

-Anzeige-<br />

Niederschlesische Bäckerinnung<br />

• Görlitz<br />

• Niesky<br />

• Weißwasser

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!