24_Ausgabe Dezember 2003
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38<br />
Das Kloster St. Marienthal Teil 2<br />
Das Kloster St. Marienthal Teil 2<br />
In unserer letzten <strong>Ausgabe</strong> berichteten wir<br />
wir über das Kloster St. Marienthal während<br />
des 2. Weltkrieges und über die Kriegsfolgen.<br />
Aber nicht nur diesseits der neuen<br />
Grenzlinie kam es infolge der neuen Machthaber,<br />
zu einschneidenden Veränderungen.<br />
Auch das Kloster “Porta coeli” (Himmelspforte)<br />
in Mähren, 1901 von 18 Schwestern<br />
besiedelt, wird wiederum aufgehoben. Die<br />
neuen kommunistischen Machthaber unterbanden<br />
somit das klösterliche Leben in der<br />
Öffentlichkeit. Die Schwestern lebten fortan<br />
als Internierte im eigenen Kloster und<br />
waren zum Aussterben verurteilt. Die Kirche<br />
wurde verfolgt - die Religionsfreiheit<br />
wurde abgeschafft.<br />
1952 kam zu einer der größten Überraschungen.<br />
Der Ministerpräsident der DDR bestätigte<br />
dem Kloster Marienthal schriftlich,<br />
aufgrund des ununterbrochenen Bestehens,<br />
den Status des öffentlichen Rechts. Dieser<br />
Status war dem Kloster vom NS-Regime<br />
aberkannt worden.<br />
1955 wurde das “Caritas-Pflegeheim St. Josef”<br />
für 60 geistig behinderte Frauen und<br />
Mädchen eröffnet. 1978 folgte die Eröffnung<br />
vom “Pater-Kolbe-Hof”, einem Behindertenwohnheim<br />
für geistig behinderte<br />
junge Männer, auf dem Klostergut in Schlegel.<br />
Das Heim wurde unter das Patronat des<br />
hl. Maximilian Kolbe gestellt.<br />
Im Jahre 1984 feierte das Kloster sein 750-<br />
jähriges Bestehen. Am großen Wallfahrtstag<br />
im September begingen die Schwestern<br />
den Gottesdienst vereint mit 25.000 Pilgern<br />
auf der Festwiese unter freiem Himmel.<br />
Diese große Feier unter sozialistischen Verhältnissen<br />
- an der Ostgrenze Deutschlands<br />
- hatte Signalwirkung.<br />
Nach vielen Jahren Leid und Unterdrükkung<br />
begann auch mit der friedlichen Revolution<br />
1989 in Tschechien das Kloster wieder<br />
innerlich und äußerlich zu gedeihen.<br />
Die friedliche Wende 1989 in Deutschland<br />
stellte den Konvent vor neue Herausforderungen<br />
und große Veränderungen, denen<br />
sich die Schwestern mit großer Offenheit<br />
stellten. Die landwirtschaftlichen Nutzflächen,<br />
die Milchproduktion und die Schafzucht<br />
wurden seit 1991 verpachtet. Der<br />
Waldbesitz ist in der Eigenbewirtschaftung<br />
geblieben. Das zum Klosterwald gehörende<br />
landschaftlich einmalig schöne und reizvolle<br />
Neißetal ist Naturschutzgebiet und wird<br />
von Fußwanderwegen und einem Radwanderweg<br />
durchzogen. Das Kloster hat sich<br />
zur Aufgabe gemacht, den Klosterwald zu<br />
pflegen und zu bewahren. Wirtschaftliche<br />
Interessen stehen im Hintergrund. Der<br />
Wald, der durch Kraftwerksemissionen<br />
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