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24_Ausgabe Dezember 2003

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Geschichte der Braunkohle im Revier Görlitz-Zittau V<br />

Geschichte der Braunkohle im Revier Görlitz-Zittau V<br />

Der verheerende zweite Weltkrieg war zu<br />

Ende, der Bevölkerung mangelte es an allem<br />

und die Industrie war zerstört. In dieser<br />

Situation erinnerte man sich an den vor 19<br />

Jahren stillgelegten Tagebau in Berzdorf.<br />

Bereits am 8. August 1945 beauftragte die<br />

Stadt Görlitz einen Ingenieur, sich über die<br />

Verhältnisse des stillgelegten Tagebaues zu<br />

informieren, mit dem Ziel, ihn so schnell<br />

wie möglich wieder förderfähig zu machen.<br />

Denn hier lagerten nicht nur dringend benötigte<br />

Brennstoffe für die Industrie und die<br />

Bevölkerung, es konnten damit auch Arbeitsplätze<br />

geschaffen werden. Im Ergebnis<br />

der Untersuchung fanden sich bereits am<br />

13. März 1946 am Hochbunker 15 Arbeiter<br />

der Firma Lindemann ein, um mit der Erschließung<br />

des Tagebaues zu beginnen. Das<br />

war die Stunde des Neubeginns, die den<br />

Ausgangspunkt am Hochbunker hatte. Etwa<br />

800.000 m^3 Wasser mussten abgepumpt<br />

werden. War die Bereitstellung von<br />

Arbeitskräften in dieser Zeit kein Problem,<br />

so gestaltete sich die Beschaffung der notwendigen<br />

Pumpen, des Materials und der<br />

Werkzeuge, sowie die Heranführung der<br />

Elektroenergie zu einer schier unlösbaren<br />

Aufgabe. Dem Erfindergeist und dem unermüdlichen<br />

Einsatz der beteiligten Kräfte ist<br />

es zu verdanken, dass bereits am 11. April<br />

Erleben Sie den neuen Opel Vectra Caravan<br />

bei einer persönlichen Probefahrt!<br />

1946 das erste Wasser aus dem gefluteten<br />

Tagebau floss. Noch in den Apriltagen<br />

tauchte der erste Kohlerücken aus dem sinkenden<br />

Wasserspiegel auf. Zur 1. Mai Demonstration<br />

in Görlitz konnten die Kumpel<br />

der Görlitzer Bevölkerung die erste Braunkohle<br />

aus dem Tagebau Berzdorf zeigen.<br />

Der 27. Juni 1946 gilt als der Tag des Wiederbeginns<br />

der Rohbraunkohleförderung<br />

aus dem Tagebau Berzdorf. In der Zeit hatten<br />

hier bereits 80 Personen Arbeit gefunden.<br />

Die alte Nasspresssteinanlage konnte<br />

instand gesetzt werden und ab August 1946<br />

nahm sie die Produktion der Nasspresssteine<br />

wieder auf. Die Braunkohle wurde von<br />

Hand mittels einer Haue aus dem Flöz gebrochen<br />

und in Holzschurren aufgefangen,<br />

aus denen sie nach Bedarf abgezogen wurde.<br />

Der Transport zur Nasspresssteinanlage<br />

und zu den Verbrauchern erfolgt mit Pferdefuhrwerken.<br />

Da es noch keine Waage gab,<br />

musste die Kohlenmenge über Hektoliter<br />

berechnet werden. Die Beschäftigtenzahl<br />

hat sich mit der Einführung der dritten<br />

Schicht in der Rohbraunkohleförderung auf<br />

542 Personen erhöht. Nach Wiederherstellung<br />

des 1927 abgebauten Anschlussgleises<br />

vom Bahnhof Hagenwerder zum Hochbunker<br />

konnte am <strong>24</strong>. Oktober 1946 der erste<br />

Reichsbahnwagen mit Braunkohle beladen<br />

02827 Görlitz/OT Hagenwerder<br />

Tel. (03 58 22)6 00<br />

Telefax (03 58 22) 60 26<br />

Internet www.aco-live.de

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