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24_Ausgabe Dezember 2003

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1935 wurde Dresel von dem als Nazi bekannten<br />

Uhrmacher Hans Heinrich angezeigt.<br />

Unter dem Verdacht eines „schweren<br />

Sittlichkeitsverbrechens“ (Zitat aus der<br />

Oberlausitzschen Tagepost) wurde Dresel<br />

verhaftet. Sein Geschäft wurde drei<br />

Tage später mit einem Plakat<br />

verunstaltet auf dem geschrieben<br />

stand „Dieses<br />

Judenschwein hat sich<br />

unsittlich an deutschen<br />

Kindern vergangen“.<br />

Doch wurde es bald<br />

darauf wieder von<br />

dem nichtjüdischen<br />

Sattler Reinhold Liebe<br />

entfernt. Später<br />

musste er es unter<br />

dem Zwang der Polizei<br />

und angeblich unter<br />

Druck der Bevölkerung<br />

wieder anbringen. Im<br />

August des Jahres 1935<br />

wurde Dresel der Prozess<br />

gemacht. Er wurde freigesprochen,<br />

da sich die Verleumdung<br />

nicht beweisen ließ. Die Aussage<br />

des nichtjüdischen Zigarrengeschäftsinhabers<br />

Eckert zugunsten von Dresel, war<br />

dafür mit ausschlaggebend. Die Oberlausitzsche<br />

Tagespost dagegen zitierte den<br />

29<br />

Freispruch als ziemlich mysteriös und zweifelte<br />

an der Glaubwürdigkeit des Zeugen.<br />

Zur damaligen Zeit war der Fall sogar überregional<br />

bekannt geworden und konnte in<br />

der damaligen Wochenzeitschrift „Der Stürmer“<br />

nachgelesen werden.<br />

Von Seiten der Nazis wurde kein<br />

Kommentar zu diesem Urteil<br />

abgegeben.<br />

Arthur Dresel begab sich<br />

nach all den Strapazen<br />

auf eine Erholungsreise<br />

in ein schlesisches<br />

Bad. Doch schon bald<br />

nach seiner Rückkehr<br />

wurde er erneut verhaftet<br />

und in das Breslauer<br />

Gefängnis überführt,<br />

wo er am 22.09.<br />

1935 von Gestapo ermordet<br />

wurde. Selbst<br />

der Ehefrau, Meta Dresel,<br />

wurde keine Auskunft<br />

erteilt, was mit ihrem<br />

Mann geschehen ist. Als sein<br />

Sohn Ulrich sich in dem Breslauer<br />

Gefängnis nach dem Befinden<br />

seines Vaters kundig machen wollte,<br />

händigte man ihm einen Totenschein aus,<br />

auf dem stand „tot aufgefunden“.<br />

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