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24_Ausgabe Dezember 2003

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Jüdische Persönlichkeiten aus Görlitz<br />

Jüdische Persönlichkeiten aus Görlitz<br />

27<br />

In der Geschichte der jüdischen Bevölkerung<br />

von Görlitz sind einige jüdische Namen<br />

vertreten, die durch ihre Arbeit im Gemeinwesen<br />

oder durch den Befreiungskampf<br />

einen Bekanntheitsgrad erlangten,<br />

den wir in diesem Artikel erörtern möchten.<br />

Eines der bekanntesten jüdischen<br />

Gebäude von Görlitz trägt den<br />

Namen Ephraimsche Villa. Sie<br />

befindet sich auf der Goethestraße<br />

und wird schon seit vielen<br />

Jahren als Jugendherberge genutzt.<br />

Doch wer war Ephraim,<br />

nachdem sogar eine Straße im<br />

Stadtteil Weinhübel benannt wurde?<br />

Ephraim wurde 1860 in Görlitz als<br />

Sohn des jüdischen Kommerzienrates<br />

Lesser Ephraim geboren. Er<br />

war Schüler des Görlitzer Gymnasiums<br />

und wurde 1878 Lehrling<br />

in der Eisenhandel-Firma<br />

seines Vaters auf der Schützenstraße.<br />

Im Jahre 1883 wurde<br />

er Teilhaber der Firma und<br />

zeitweise war er als Geschäftsführer<br />

und Gesells<br />

c h a f t e r<br />

tätig. Vor<br />

1914 war er längere Zeit Stadtverordneter in<br />

Görlitz und kümmerte sich um das kulturelle<br />

Wohl der Stadt. Er sorgte sich zum Beispiel<br />

um die Einrichtung der Ruhmeshalle<br />

(Dom Kultury), deren Möblierung er vollständig<br />

übernahm. Auch spendete er hohe<br />

Summen an Geld und verschenkte eine<br />

Kunstsammlung an das Haus. Ebenso<br />

war er Vorstandsmitglied der Musikfreunde<br />

und förderte diese auch. Im<br />

Jahre 1907 erbaute er das Wohnhaus<br />

auf der Goethestraße 17, das<br />

wohl auch heute noch zu den bekanntesten<br />

Jugendstilbauten der<br />

Stadt gehört. Ephraim setzte<br />

sich dafür ein, dass die Gegend<br />

zwischen Schützenhaus,<br />

Teufelsbrücke<br />

und Blockhaus<br />

für den Wohnungsbau,<br />

den Verkehr und<br />

das Gewerbe erschlossen<br />

wurde. Er<br />

verlegte sogar seine<br />

eigene Firma dorthin.<br />

Im Jahr 1904<br />

wurde ihm der Titel<br />

Kommerzienrat verliehen.<br />

Martin Ephraim<br />

Ab<br />

OHG

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