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Jacob Böhmes Böhmes Grab<br />
Grab<br />
Weitere Täfelchen auf den Kreuzarmen<br />
enthielten mancherlei bildliche und<br />
sprachliche Hinweise auf Lebensweg und<br />
Weltbild Böhmes; eine paradiesische<br />
Landschaft mit Wiese, Palme, Kunstbrunnen<br />
und dem weidenden Lamm und<br />
dem Wort “veni” (In mundum veni - Ich<br />
kam in die Welt), einen Adler mit Palmzweig<br />
und niedergehaltener Schlange<br />
und aus den Wolken dargebotenen<br />
Lilien, dazu das Wort “vidi” (Satanam<br />
descendere vidi - Ich sah den Satan<br />
weichen) und einen Löwen mit Schwert<br />
und flammendem Herz und dem Wort<br />
“vici” (Infanum vici - Ich überwand die<br />
Eitelkeit). Zitiert wurden auch die<br />
überlieferten letzten Worte des Verstorbenen:<br />
“Nun fahr’ ich hin ins Paradeis!”<br />
Am oberen Kreuzarm war in einem<br />
goldenen Strahlenkranz “Jesus” zu lesen.<br />
(Für die Aufführung “Der Gottesacker<br />
blüht” fertigte die Theaterwerkstatt eine<br />
überzeugende Nachbildung.)<br />
Verschiedenen Berichten nach wurde<br />
dieses ungewöhnliche Kreuz, das in<br />
seiner Erzählfreude schon auf künftige<br />
barocke Grabkunst hindeutete, von<br />
fanatisierten Gegnern Böhmes bald nach<br />
dessen Aufstellung besudelt, umgelegt<br />
und gestohlen. Später habe man, heißt<br />
es, die Stelle mit einigen Steinblöcken<br />
und einem Holzpfahl für die vielen<br />
Suchenden markiert.<br />
Um 1800 ließ Karl Gottlob von Anton,<br />
Mitbegründer der Oberlausitzischen<br />
Gesellschaft der Wissenschaften, eine<br />
Steinplatte auf dem Grab anbringen. Sie<br />
lehnt heute an der Rückseite des großen<br />
Granitblocks, den die Gesellschaft 1869<br />
errichten ließ, sechs Jahre vor den Feiern<br />
zum 300. Geburtstag Böhmes. Der nunmehr<br />
dritte Grabstein wurde 1922 hinzugefügt.<br />
Stifter waren Herr Richard A.<br />
Beale und Frau Countryman aus den<br />
USA, die auch die steinerne Ruhebank<br />
aufstellen ließen. Die vereinfachte Zeichnung<br />
auf dieser gewölbten Granitplatte<br />
geht auf Böhmes Gedanken über die drei<br />
Prinzipien der göttlichen Welt zurück.<br />
Das erste Prinzip der Finsternis, des<br />
Zornes und des Bösen (linke Halbkreise)<br />
steht dem zweiten Prinzip des Lichts, der<br />
Liebe und des Guten gegenüber (rechte<br />
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Jacob Böhme