f+h fördern und heben 3/2023
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f+h fördern und heben 3/2023
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2884<br />
03<br />
März <strong>2023</strong><br />
€ 16,50<br />
TITEL<br />
Smart Energy Strategy:<br />
12 Nachhaltigkeit im Fokus<br />
Im Gespräch mit dem<br />
16 Horstkemper-Management<br />
Wir lüften die Erfolgs-<br />
32 geheimnisse von Genkinger<br />
foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
SYSTEMORIENTIERT<br />
DENKEN<br />
VERNETZT<br />
HANDELN<br />
10 Print-Ausgaben<br />
im Jahr<br />
2884<br />
LOGISTIK UNTER STROM<br />
Logistikzentrum mit automatischen Lagern sichert<br />
Wachstum des Elektrogroßhändlers Emil Löffelhardt<br />
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Name/Vorname<br />
Position<br />
Firma<br />
Abteilung<br />
Straße oder Postfach<br />
PLZ/Ort<br />
Telefon/E-Mail<br />
Datum, Unterschrift<br />
Vereinigte Fachverlage GmbH . Vertrieb . Postfach 10 04 65 . 55135 Mainz . Telefon: 06131/992-200<br />
E-Mail: vertrieb@vfmz.de . Internet: www.vereinigte-fachverlage.de<br />
„<strong>f+h</strong>“ ist eine Zeitschrift der Vereinigten Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz, HRB 2270, Amtsgericht Mainz,<br />
Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem, Umsatzsteuer-ID: DE 149063659, Gerichtsstand: Mainz
EDITORIAL<br />
HANDLUNGSBEDARF<br />
OFFENSICHTLICH<br />
Wer gesellschaftlichen Wohlstand erhalten möchte, der muss<br />
nicht nur gute Produkte offerieren, die international wettbewerbsfähig<br />
sind, sondern auch gute Ideen für die Lebens- <strong>und</strong><br />
Arbeitsweisen der Zukunft besitzen. Nun könnte man meinen,<br />
dass das Land der Tüftler <strong>und</strong> Erfinder an Innovationskraft nicht<br />
zu toppen ist. Dem ist allerdings nicht so. Zu dem Ergebnis<br />
kommen die Forscher des Zentrums für europäische Wirtschaftsforschung<br />
ZEW in Mannheim in einer aktuellen Studie. Der<br />
Wirtschaftsstandort Deutschland verliert demzufolge an<br />
Wettbewerbsfähigkeit <strong>und</strong> rutscht daher ab auf die hinteren<br />
DER WIRTSCHAFTSSTANDORT<br />
DEUTSCHLAND VERLIERT AN<br />
WETTBEWERBSFÄHIGKEIT<br />
Plätze. Unter den im<br />
Rahmen der Studie<br />
untersuchten 21 Industrieländern<br />
landet Deutschland<br />
nur noch auf Platz 18. Als nachteilige Faktoren identifizieren die<br />
Autoren unter anderem zu viel Bürokratie, eine hohe Steuerbelastung,<br />
zu wenig Innovationsbereitschaft, hohe Energiekosten<br />
<strong>und</strong> Fachkräftemangel. Mag der eine oder andere als<br />
negativ empf<strong>und</strong>ene Faktor aus<br />
sozialpolitischen Gründen durchaus<br />
bedenkenswert sein, trifft dies auf<br />
andere nicht zu. In den Bereichen<br />
Bildung, Arbeit <strong>und</strong> Infrastruktur<br />
müssen Reformen endlich<br />
umgesetzt werden. Die Zeit der<br />
Ankündigungen jedenfalls ist<br />
vorbei.<br />
Winfried Bauer<br />
– Chefredakteur –<br />
w.bauer@vfmz.de<br />
exotec.com/de/logimat
INHALT<br />
PERSPEKTIVEN<br />
06 Evolution der Zusammenarbeit Mensch <strong>und</strong> Roboter<br />
Kollaboration ohne Grenzen<br />
12 TITELSTORY Nachhaltigkeit im Fokus<br />
TGW präsentiert Smart Energy Strategy<br />
24 Warehouse Management Systeme sind Rückgrat<br />
effizienter Intralogistik-Anlagen<br />
Erfolgsgaranten für die automatisierte, k<strong>und</strong>ennahe<br />
Warendistribution<br />
16<br />
EDITORIAL<br />
03 Handlungsbedarf offensichtlich<br />
06<br />
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
08 F+H BIG PICTURE Sicherheitsbremsen für FTF<br />
Mehr als nur zuverlässig<br />
10 Automatisierung im Luftfrachthandling<br />
Fahrerlose Transportsysteme halten Einzug in<br />
Frachtterminals<br />
16 F+H NACHGEFRAGT bei Norbert Horstkemper<br />
<strong>und</strong> Helmut Wiesing<br />
„Ideen, Prozesse, Lösungen – wir realisieren Zukunft“<br />
20 Mit Taschensorter auf Anforderungen des<br />
E-Commerce reagieren<br />
Hohe Effizienz bei Abwicklung <strong>und</strong> Fulfillment<br />
22 Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Klimaneutralität sind für Utz<br />
zentrale Bestandteile der Unternehmensstrategie<br />
CO 2<br />
-neutrale Fertigung <strong>und</strong> vorausschauende<br />
Klimastrategie<br />
26 Lagerprozesse nachhaltig managen<br />
Logistikdienstleister migriert von Individual- auf<br />
Standardsoftware<br />
28 Digitales Werker-Assistenzsystem<br />
Hohe Praxistauglichkeit <strong>und</strong> einfache Bedienung<br />
im Fokus der Entwicklung<br />
30 Kollisionsschutzsystem erweitert Fahrer-Assistenzsysteme<br />
Das große Ganze im Blick<br />
32 F+H VOR ORT Genkinger: Mehr als 100 Jahre<br />
jenseits der Massenproduktion aktiv<br />
Losgröße 1 ist keine Ausnahme, sondern Standard<br />
36 Schutzsysteme an Übergabestationen<br />
Lückenlose Sicherheit ist geboten<br />
39 Funkwarnsystem mindert Unfallrisiko<br />
beim Staplereinsatz<br />
Sicher unterwegs in der Getränkeindustrie<br />
40 Digitale Highlights<br />
28<br />
20
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
42 F+H PERSÖNLICH Mathias Behounek<br />
SERVICE<br />
38 Impressum<br />
43 Vorschau auf Heft <strong>f+h</strong> 04/<strong>2023</strong><br />
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TITELBILD<br />
TGW<br />
Logistics<br />
Group GmbH,<br />
Marchtrenk/<br />
Österreich<br />
32
PERSPEKTIVEN<br />
EVOLUTION DER ZUSAMMENARBEIT MENSCH UND ROBOTER<br />
KOLLABORATION OHNE GRENZEN<br />
Die industrielle Robotik hat in den vergangenen<br />
Jahren eine beispiellose Entwicklung<br />
durchlaufen: Neben den klassischen<br />
Industrierobotern sind heute mehr <strong>und</strong> mehr<br />
auch kollaborative Roboter (Cobots) sowie<br />
autonome mobile Roboter (AMR) auf dem<br />
Vormarsch. Dies verändert die Interaktion<br />
zwischen Mensch <strong>und</strong> Maschine tiefgreifend. Die<br />
Zusammenarbeit wird agiler <strong>und</strong> lässt sich<br />
besser an die Erfordernisse digitalisierter <strong>und</strong><br />
flexibler Prozesse anpassen. Zudem profitieren<br />
Unternehmen durch die geschickte Integration<br />
verschiedener Roboterlösungen in kollaborative<br />
Anwendungen von mehr Produktivität,<br />
Sicherheit <strong>und</strong> effizienteren Abläufen.<br />
Die großen Automobilkonzerne waren in den 1970er-Jahren<br />
bei der Automatisierung von Montage- <strong>und</strong> Fertigungsprozessen<br />
Vorreiter: Industrieroboter prägten damals<br />
das Erscheinungsbild der automatisierten Fertigungsstraßen.<br />
Diese Technologie ist auch heute noch im Einsatz.<br />
In Zeiten von Industrie 4.0 <strong>und</strong> Smart Factory geht der Automatisierungsgrad<br />
sogar noch weiter <strong>und</strong> umfasst alle Glieder der industriellen<br />
Fertigungs- <strong>und</strong> Logistikkette wie Bearbeitung, Montage,<br />
Handling <strong>und</strong> Transfer von Produkten <strong>und</strong> Werkstücken.<br />
Dabei sind alle Akteure <strong>und</strong> Komponenten durchgängig digitalisiert<br />
<strong>und</strong> vernetzt. Sie kommunizieren miteinander <strong>und</strong> tauschen<br />
Produktionsdaten aus.<br />
Trotz des hohen Automatisierungsgrades erledigen Roboter<br />
die Arbeit in der Regel nicht allein. Menschen sind in der industriellen<br />
Wertschöpfung weiterhin von zentraler Bedeutung. Sie<br />
DER VORMARSCH KOMPAKTER<br />
UND MOBILER ROBOTER IST<br />
NICHT MEHR AUFZUHALTEN<br />
sind nicht nur für die Programmierung <strong>und</strong> Steuerung automatisierter<br />
Systeme verantwortlich, sondern übernehmen nach wie<br />
vor wichtige Aufgaben in Produktion <strong>und</strong> Logistik. Dies führt zu<br />
einer neuen Art der Zusammenarbeit zwischen der maschinellen<br />
<strong>und</strong> der menschlichen Welt, in der sich Art, Bauweise <strong>und</strong> Einsatzgebiete<br />
der künstlichen Helfer verändern. So erobern mittlerweile<br />
kompakte <strong>und</strong> flexibel einsetzbare Roboter – die kollaborativen<br />
Roboter (Cobots) – die Fabrik- <strong>und</strong> Lagerhallen. Diese neue<br />
6 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/03 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
Roboter-Generation erledigt – im Gegensatz zu den großen Industrierobotern –<br />
auch zunehmend wechselnde Aufgaben. Sie sind in der Lage, flexibel Arbeitsschritte<br />
auszuführen <strong>und</strong> ihre menschlichen Kollegen gezielt zu unterstützen. Darüber<br />
hinaus werden, hauptsächlich für Prozesse in der Lagerlogistik <strong>und</strong> Kommissionierung,<br />
autonome mobile Roboter (AMR) eingesetzt, die Trolleys, Racks,<br />
Behälter <strong>und</strong> Paletten mit einem Gewicht von bis zu mehreren h<strong>und</strong>ert Kilogramm<br />
<strong>heben</strong> <strong>und</strong> transportieren können.<br />
MENSCH-ROBOTER-ZUSAMMENARBEIT STELLT NEUE<br />
ANFORDERUNGEN AN SICHERHEIT<br />
Bei dieser neuen Dimension der Zusammenarbeit zwischen Mensch <strong>und</strong> Maschine<br />
ergeben sich jedoch Herausforderungen in puncto Arbeits- <strong>und</strong> Prozesssicherheit:<br />
Während die klassischen Industrieroboter vielfach in abgegrenzten Fertigungszellen<br />
mit stark eingeschränktem Aktionsradius operieren, haben die Vertreter<br />
der neuen, kompakten <strong>und</strong> mobilen Robotergeneration durchaus „Kontakt“<br />
mit ihren menschlichen Kollegen. Beide Akteure arbeiten häufig Hand in Hand.<br />
Der Cobot reagiert in vorgegebener Art <strong>und</strong> Weise auf die Anwesenheit des Menschen<br />
im spezifizierten Arbeitsbereich, in dem er zum Beispiel die Arbeitsgeschwindigkeit<br />
– bis hin zum sicheren Stillstand – reduziert. So können Material<br />
oder Bauteile direkt übergeben werden. Bei dieser Interaktion zwischen Mensch<br />
<strong>und</strong> Roboter müssen gefährliche Situationen zuverlässig verhindert werden, damit<br />
das Personal nicht gefährdet wird. Darüber hinaus ist eine durchgängige, effiziente<br />
Prozesskette in der Zusammenarbeit sichergestellt.<br />
Wie lassen sich nun die Voraussetzungen für Sicherheit bei der Interaktion zwischen<br />
Menschen <strong>und</strong> Robotern schaffen? Beim Einsatz stationärer Roboter können<br />
Kollisionen einfach vermieden werden: Betritt ein Mensch eine definierte Sicherheitszone,<br />
zum Beispiel einen durch Laserscanner überwachten Bereich, verlangsamt<br />
der Roboter seine Bewegungsgeschwindigkeit bis hin zum sicheren Stillstand.<br />
Allerdings verlängert diese sicherheitsbedingte Geschwindigkeitsreduktion<br />
gegebenenfalls die Produktionszeiten, was die Ausbringung verringen <strong>und</strong> damit<br />
zu höheren Kosten führen kann. Der Vorteil besteht darin, dass in all diesen Fällen<br />
neben einer realen Kollision zwischen Roboter <strong>und</strong> Mensch (Personensicherheit)<br />
auch Kollisionen zwischen Roboter <strong>und</strong> dem Anlagenumfeld (Maschinenschutz)<br />
vermieden werden. Dies verhindert lange <strong>und</strong> schwerwiegende Ausfälle.<br />
VERSCHIEDENE ROBOTER IN KOLLABORATIVE<br />
ANWENDUNGEN INTEGRIEREN<br />
Das Unternehmen ABB Robotics trägt mit seinen Technologien dazu bei, die Effizienz<br />
<strong>und</strong> Sicherheit bei der Kollaboration von Menschen <strong>und</strong> Robotern zu erhöhen.<br />
So bietet der Hersteller mit seinen Cobot-Familien YuMi, GoFa <strong>und</strong> Swifti hochentwickelte<br />
<strong>und</strong> einfach zu programmierende Cobot-Lösungen, die in verschiedenen<br />
Anwendungsszenarien die Prozesse optimieren. Die vielseitigen Cobots sind für<br />
den Einsatz in der Fertigung, in medizinischen Laboren, in Lager- <strong>und</strong> Logistikzentren<br />
ebenso geeignet wie für den Einsatz in Werkstätten <strong>und</strong> kleinen Produktionsbetrieben.<br />
Dabei benötigen sie für die Zusammenarbeit mit ihren menschlichen<br />
Kollegen bei entsprechender Auslegung keinerlei Schutzzäune.<br />
Mithilfe der sicherheitszertifizierten Software SafeMove von ABB lassen sich<br />
Cobots <strong>und</strong> klassische Industrieroboter nahtlos in kollaborative Anwendungen<br />
integrieren. So können Mitarbeiter direkt <strong>und</strong> ohne weitere Schutzmaßnahmen<br />
mit Industrierobotern interagieren. Sensortechnik überwacht die Arbeitsplätze<br />
von Menschen <strong>und</strong> Robotern verlässlich, sodass die jeweiligen Bereiche nicht<br />
mehr durch abgegrenzte Roboterzellen <strong>und</strong> entsprechende Schutzzäune getrennt<br />
werden müssen. Kommt eine Person in die Nähe des Roboters, verlangsamt Letzterer<br />
seine Geschwindigkeit bis zum kompletten Stillstand. Auf diese Weise kann<br />
der Mitarbeiter den Roboter gefahrlos bedienen <strong>und</strong> mit neuen Bauteilen oder<br />
Material bestücken.<br />
Der Vormarsch kompakter <strong>und</strong> mobiler Roboter ist in industriellen Produktions-<br />
<strong>und</strong> Logistikprozessen nicht mehr aufzuhalten. Mithilfe der nahtlosen Integration<br />
von Cobots <strong>und</strong> klassischen Industrierobotern in kollaborative Anwendungen<br />
lässt sich die Zusammenarbeit von Menschen <strong>und</strong> Robotern auf eine neue<br />
Ebene <strong>heben</strong>.<br />
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8 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/03 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
Damit Fahrerlose Transportfahrzeuge (FTF)<br />
auf ihrem Weg durch die Lager- <strong>und</strong> Fabrikhallen<br />
immer zielgerichtet anhalten <strong>und</strong><br />
keinen Schaden an Mensch <strong>und</strong> Material<br />
verursachen, sind zuverlässige <strong>und</strong> exakt<br />
arbeitende Sicherheitsbremsen unabdingbar.<br />
Das Unternehmen Mayr Antriebstechnik<br />
bietet diesbezüglich ein breites Spektrum,<br />
denn neben dem bodennahen Fahrantrieb<br />
mit Batterie gilt es, auch Bewegungen zum<br />
Beispiel von Hubeinrichtungen abzusichern.<br />
Die Bremsen müssen nicht nur kompakt,<br />
sondern gleichzeitig auch leistungsdicht,<br />
verschleißfest <strong>und</strong> gegebenenfalls<br />
vernetzbar sein. Eine Zusammenfassung<br />
aller Aufgaben, Einsatzbereiche <strong>und</strong> der<br />
spezifischen Anforderungen an das<br />
Bremssystem, zum Beispiel aus Normen <strong>und</strong><br />
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PRODUKTE UND SYSTEME<br />
AUTOMATISIERUNG IM LUFTFRACHTHANDLING<br />
FAHRERLOSE TRANSPORTSYSTEME<br />
HALTEN EINZUG IN FRACHTTERMINALS<br />
Mit dem Einsatz von Fahrerlosen Transportsystemen<br />
(FTS) können Betreiber von<br />
Luftfrachtterminals ihre innerbetrieblichen<br />
Abläufe automatisieren. Die damit verb<strong>und</strong>enen<br />
Verbesserungspotenziale sind vielfältig, wie zwei<br />
Beispiele aus der Praxis zeigen.<br />
In vielen Cargo Centern der Flughäfen wird noch auf manuelle<br />
Arbeit gesetzt. Sieht man von Hochregallagern einmal ab, sind<br />
vor allem ältere Frachtanlagen bislang kaum automatisiert.<br />
Dabei nimmt die Anzahl der Frachtsendungen seit Jahren stetig<br />
zu. Vor allem das Express-Geschäft boomt durch den Onlinehandel<br />
<strong>und</strong> sorgt für zusätzliches Volumen. Vom Smartphone bis<br />
zu den gekühlten Impfstoffen müssen Waren für den Luftfrachttransport<br />
überprüft, auf- <strong>und</strong> abgebaut, transportiert, gelagert<br />
<strong>und</strong> verzollt werden. Doch auf den eng begrenzten Flächen am<br />
Flughafen wird vielerorts weiterhin per Hand geladen, geschleppt<br />
<strong>und</strong> gestapelt.<br />
Da neben dem Platzproblem auch Engpässe beim Personal die<br />
Abfertigungsleistung zusätzlich einschränken, werden Automatisierungslösungen<br />
für die Betreiber immer reizvoller. Und Lösungen,<br />
wie sie bereits in vielen Logistikzentren außerhalb der Flughäfen<br />
zum Einsatz kommen, gibt es auch für die Luftfrachtabfer-<br />
10 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/03 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
tigung. In einem ersten Schritt lassen sich etwa die manuellen<br />
Transporte von Containern <strong>und</strong> Paletten (ULD) innerhalb des<br />
Terminals von Fahrerlosen Transportsystemen (FTS) abwickeln.<br />
Das Unternehmen Lödige Industries mit Sitz im nordrhein-westfälischen<br />
Scherfede stellt solche Systeme für Luftfrachtlademittel<br />
in zwei Varianten für 5-Fuß- sowie für 10-Fuß-ULD her.<br />
Mit einer Ladekapazität von bis zu 6.800 kg können eine Vielzahl<br />
von ULD transportiert werden, bis hin zu 15-Fuß-Containern.<br />
Durch den Einsatz omnidirektionaler Antriebssysteme sind<br />
die Fahrzeuge manövrierfähig <strong>und</strong> lassen sich somit auch in<br />
NEBEN NEUBAUPROJEKTEN<br />
SIND FTS AUCH FÜR BESTANDS-<br />
ANLAGEN INTERESSANT<br />
beengten Raumverhältnissen einsetzen. Sensoren ermöglichen<br />
das selbstständige Umfahren von Hindernissen <strong>und</strong> führen auch<br />
zu einer Verbesserung der Sicherheit für Personal <strong>und</strong> Fracht.<br />
Verletzungen <strong>und</strong> Beschädigungen durch unsachgemäße Handhabung<br />
lassen sich so vermeiden. Die Steuerung des FTS gibt<br />
dem Anwender die vollständige Kontrolle über den Betrieb <strong>und</strong><br />
arbeitet nahtlos mit der Cargo Management Software von Lödige<br />
zusammen, eine Anbindung zu anderen Lagerverwaltungssystemen<br />
ist ebenfalls möglich. Das Personal wird von einfachen<br />
Transportaufgaben entlastet <strong>und</strong> steht für andere Tätigkeiten zur<br />
Verfügung.<br />
SWISSPORT PROFITIERT BEREITS<br />
Beim Bodenverkehrsdienstleister Swissport ist das erste FTS seit<br />
vergangenem Jahr im neuen 17.000 m2 großen Cargo Center am<br />
Flughafen Frankfurt im Einsatz. Innerhalb des Terminals verbindet<br />
das System hier selbstständig mehrere strategische Übergabepositionen.<br />
Dazu gehören die Rollendecks des vollautomatischen<br />
Material-Handling-Systems (MHS), der Pharmabereich,<br />
die Lkw-Docks sowie weitere Stationen. Zwischen diesen Punkten<br />
legen die Fahrerlosen Transportfahrzeuge (FTF) Strecken<br />
zwischen 60 <strong>und</strong> 300 m zurück. Beim Bau der Anlage im Jahr 2020<br />
konzipierte <strong>und</strong> installierte Lödige Industries das komplette Cargo-Handling-System,<br />
das auch automatisierte Regalbediengeräte<br />
umfasst. Die FTF kommunizieren mit Hallentoren sowie anderen<br />
automatisierten Anlagen <strong>und</strong> sind somit voll kompatibel mit dem<br />
Materialflusssystem von Swissport, das ebenfalls gemeinsam mit<br />
Lödige Industries entwickelt wurde. Die Verfügbarkeit wird durch<br />
den Einsatz eines Lithium-Ionen-Batteriesystems <strong>und</strong> einer induktiven<br />
Ladestation sichergestellt.<br />
„Das Fahrerlose Transportsystem in unserem Frankfurter Luftfrachtzentrum<br />
ist ein wichtiger nächster Schritt in einer langen<br />
Reihe von Luftfracht-Innovationen, die wir weltweit umgesetzt<br />
haben“, so Dirk Goovaerts, Global Cargo Chair bei Swissport.<br />
„Das FTS hat das Potenzial, die Effizienz, Flexibilität <strong>und</strong> Sicherheit<br />
der Luftfrachtabfertigung von Swissport zu erhöhen <strong>und</strong> unsere<br />
Serviceleistungen auf die nächste Stufe zu <strong>heben</strong>.“<br />
Noch sind solche Systeme in den Frachtterminals eher eine<br />
Seltenheit. Doch das dürfte sich in Zukunft ändern, ist Philippe<br />
De Backer, CEO bei Lödige Industries, überzeugt: „Unserer Einschätzung<br />
nach werden Fahrerlose Transportsysteme eine immer<br />
wichtigere Rolle bei der Automatisierung von mittelgroßen<br />
Frachtterminals <strong>und</strong> auch von großen Hubs spielen.“<br />
Demnächst werden die FTS aus dem Hause Lödige Industries<br />
auch am Flughafen Amsterdam Schiphol zum Einsatz kommen.<br />
Das neue Frachtterminal von Flug- <strong>und</strong> Reisedienstleister dnata,<br />
das im Jahr 2024 den Betrieb aufnehmen soll, wird aktuell umfassend<br />
mit Automatisierungslösungen von Lödige ausgestattet, darunter<br />
auch sieben FTF. Hier werden die automatischen Flurförderzeuge,<br />
die dann erstmals in größerem Umfang zum Einsatz<br />
kommen, zwischen Lager <strong>und</strong> Arbeitsstationen pendeln. Damit<br />
entfällt die Notwendigkeit einer festinstallierten Förderstrecke<br />
sowie der Einsatz von Gabelstaplern. Beim Auf- <strong>und</strong> Abbau der<br />
Fracht sind die Arbeitsbereiche r<strong>und</strong>herum begehbar, was die<br />
Arbeit zusätzlich erleichtert.<br />
Neben Neubauprojekten können jedoch auch ältere Frachtterminals<br />
durch die neue Technologie einen Einstieg in die Automatisierung<br />
finden. „Wir sehen ein wachsendes Interesse an diesem<br />
Produkt“, zeigt sich De Backer optimistisch, dass sich die Technologie<br />
sukzessive durchsetzen wird.<br />
Foto: Lödige Industries<br />
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NACHHALTIGKEIT IM FOKUS<br />
TGW PRÄSENTIERT<br />
SMART ENERGY STRATEGY<br />
Ökologische, soziale sowie wirtschaftliche<br />
Nachhaltigkeit sind zentrale Faktoren für<br />
zukunftssichere Intralogistik-Konzepte. Beim<br />
Systemintegrator TGW Logistics Group bildet<br />
nachhaltiges, umweltbewusstes Handeln einen<br />
integralen Bestandteil der unternehmerischen<br />
Verantwortung. Das gilt für die Gesamtlösungen<br />
ebenso wie für die Produkte, Module <strong>und</strong><br />
Systeme, die in Fulfillment Centern weltweit<br />
zum Einsatz kommen. Seine Energiespar-<br />
Initiativen bündelt das österreichische<br />
Unternehmen unter anderem in der Smart<br />
Energy Strategy.<br />
Der schonende Umgang mit den Ressourcen ist nicht allein<br />
Zeichen von unternehmerischem Verantwortungsbewusstsein,<br />
sondern bringt darüber hinaus auch wirtschaftliche<br />
Vorteile – speziell in Zeiten von hohen Energie-<br />
sowie Rohstoffpreisen. Der Fokus auf niedrigen Energieverbrauch<br />
<strong>und</strong> effizienten Ressourceneinsatz ist bereits seit vielen<br />
Jahren gelebter Standard bei TGW – mit smarten Produkten <strong>und</strong><br />
intelligenten Systemen. Im Rahmen einer ganzheitlichen<br />
Betrachtungsweise rückt auch das Energiemanagement auf<br />
Anlagen ebene verstärkt in den Mittelpunkt.<br />
INTELLIGENTE SOFTWARE PASST<br />
ANLAGENLEISTUNG BEI BEDARF AN<br />
Hochautomatisierte Intralogistiksysteme sind auf maximale Kapazität<br />
<strong>und</strong> höchsten Durchsatz ausgelegt, um die Anforderungen<br />
der K<strong>und</strong>en zu erfüllen <strong>und</strong> eine schnelle Lieferung zu ermöglichen.<br />
Außerhalb der Zeiten mit Auftragsspitzen lassen sie<br />
sich aber auch problemlos mit reduzierter Geschwindigkeit betreiben.<br />
Wird aufgr<strong>und</strong> der Auslastung oder der Auftragsstruktur<br />
zu einem Zeitpunkt nicht die volle Leistung benötigt, kann die<br />
Performance von Fördertechnik, Regalbediengeräten, Shuttle-<br />
Systemen oder Sortern an den jeweils aktuellen Bedarf angepasst<br />
werden. Eine Reduktion der Geschwindigkeit von 1,2 auf 0,8 m/s<br />
ermöglicht zum Beispiel bei der KingDrive-Fördertechnik einen<br />
um r<strong>und</strong> 15 Prozent niedrigeren Energieverbrauch.<br />
NIEDRIGE TOTAL COST OF OWNERSHIP<br />
Zusätzlich zu signifikanten Energieeinsparungen lässt sich mithilfe<br />
der Smart-Kinematics-Funktion auch der Verschleiß der<br />
mechanischen Komponenten minimieren – <strong>und</strong> damit in weiterer<br />
Folge die Zahl der zu tauschenden Teile sowie die dadurch<br />
entstehenden Kosten. Das vollautomatische Abschalten von<br />
kompletten Anlagen bzw. Anlagenteilen inklusive kontrolliertem<br />
Neustart birgt ebenfalls großes Einsparpotenzial.<br />
Im Zusammenspiel all dieser Maßnahmen profitieren Anlagenbetreiber<br />
von niedrigen Gesamtbetriebskosten über die komplette<br />
Lebenszeit (Total Cost of Ownership, TCO). Als weiterer<br />
positiver Nebeneffekt lässt sich außerdem die Geräuschentwicklung<br />
signifikant um bis zu 5 dB(A) minimieren, was nahezu einer<br />
Halbierung des Schalldruckpegels entspricht <strong>und</strong> merklich zur<br />
Reduktion des Stresslevels bei zum Beispiel den Mitarbeitern in<br />
der Kommissionierung beiträgt.<br />
12 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/03 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
TITELSTORY PRODUKTE UND SYSTEME <br />
NIEDRIGER ENERGIEVERBRAUCH ALS<br />
TGW-STANDARD<br />
ENERGIEEFFIZIENZ IST FÜR<br />
EINE STETIG WACHSENDE<br />
KUNDENZAHL EIN ZENTRALES<br />
ENTSCHEIDUNGSKRITERIUM<br />
Ein möglichst niedriger Energieverbrauch <strong>und</strong> das Zurückgewinnen<br />
von Energie bei Bremsvorgängen bilden zentrale Bestandteile<br />
der Smart Energy Strategy. „Als Intralogistik-Spezialist mit mehr<br />
als 50 Jahren Erfahrung ist der bewusste Umgang mit Ressourcen<br />
eine zentrale Leitschnur für TGW – bei der Neuentwicklung von<br />
Produkten, Modulen <strong>und</strong> Systemen ebenso wie bei deren Überarbeitung.<br />
Energieeffizienz ist auch für eine stetig wachsende Zahl<br />
unserer K<strong>und</strong>en ein zentrales Entscheidungs kriterium“, betont<br />
Thomas Gruber-Blanka, Director Product Management bei TGW<br />
Mechanics. „Das konsequente Engagement von TGW in diesem<br />
Bereich findet seinen Niederschlag zum Beispiel in der Nachhaltigkeitszertifizierung<br />
EcoVadis 2022 in Silber <strong>und</strong> in der Mitgliedschaft<br />
im United Nations Global Compact-Netzwerk.“<br />
Gr<strong>und</strong>lage der Smart Energy Strategy bildet unter anderem der<br />
standardmäßige Einsatz von energieeffizienten Komponenten<br />
wie IE3-Antrieben in allen Produktlinien oder bürstenlosen<br />
01<br />
Die KingDrive-Fördertechnik setzt auf getriebelose, wartungsfreie<br />
Motorrollen <strong>und</strong> eine integrierte 48-V-Stromversorgung<br />
Gleichstrommotoren mit getriebelosen Rollen bei der KingDrive-<br />
Fördertechnik. Eine konsequente Gewichtsreduktion oder<br />
Schwerpunktoptimierung bei mechanischen Komponenten, zum<br />
Beispiel den Masten der Mustang-Regalbediengeräte oder dem<br />
Commissioner-Hubbalkensystem, trägt ebenfalls dazu bei, die<br />
benötigte elektrische Energie signifikant zu reduzieren.<br />
HANNOVER MESSE <strong>2023</strong><br />
MAKING THE<br />
DIFFERENCE<br />
Products and solutions for a sustainable future at #HM23<br />
17 – 21 April <strong>2023</strong> Hannover, Germany<br />
hannovermesse.com<br />
HOME OF INDUSTRIAL PIONEERS
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
TITELSTORY<br />
02<br />
02 Bei den Regalbediengeräten der Mustang-Familie lässt sich<br />
Bremsenergie in einer Bewegungsachse (horizontal/vertikal) zurückgewinnen,<br />
um sie in der jeweils anderen einzusetzen<br />
03 Die Bremsenergie der Stingray-Shuttles wird in Superkondensatoren<br />
gespeichert <strong>und</strong> lässt sich von allen Fahrzeugen einer Ebene<br />
wiederverwenden<br />
EINSPARUNG VON BIS ZU 17 PROZENT BEI<br />
FÖRDERTECHNIK UND REGALBEDIENGERÄTEN<br />
03<br />
Die nach TGW-Mitgründer Heinz König benannte KingDrive-<br />
Fördertechnik für Kartons, Behälter, Tablare sowie Polybags setzt<br />
auf getriebelose, wartungsfreie Motorrollen <strong>und</strong> eine integrierte<br />
48-V-Stromversorgung. Die Hochleistungs-Fördertechnologie<br />
nutzt die Bremsenergie einer Rolle, um damit andere im Verb<strong>und</strong><br />
anzutreiben. Die Energie bleibt also im System <strong>und</strong> lässt sich<br />
direkt vor Ort wiederverwenden. Im Gegensatz zu klassischer<br />
Fördertechnik verbraucht KingDrive damit bis zu zehn Prozent<br />
weniger Energie.<br />
Die Regalbediengeräte der Mustang-Familie verfügen neben<br />
einer leistungsstarken Mechanik auch über eine hochentwickelte<br />
Steuerungssoftware sowie intelligente Antriebstechnik. Mithilfe<br />
dieses Set-ups lässt sich Bremsenergie in einer Bewegungsachse<br />
(horizontal/vertikal) zurückgewinnen, um sie in der jeweils anderen<br />
einzusetzen. Durch diese intelligente Nutzung lässt sich<br />
der Gesamtstromverbrauch um bis zu 17 Prozent verringern.<br />
SHUTTLE-SYSTEME MIT<br />
ENERGIERÜCKGEWINNUNG<br />
Im Shuttle-Segment profitieren Anlagenbetreiber von einer dreistufigen<br />
Energierückgewinnung. „Nachdem die Fahrzeuge beim<br />
Ein- <strong>und</strong> Auslagern Tag für Tag h<strong>und</strong>erte Mal beschleunigen <strong>und</strong><br />
wieder verzögern, ist das Potenzial hier besonders groß“,<br />
beschreibt Gruber-Blanka. „Die Bremsenergie der einzelnen<br />
Stingray-Shuttle wird in Superkondensatoren gespeichert <strong>und</strong><br />
kann von allen Fahrzeugen einer Ebene zum Beschleunigen wiederverwendet<br />
werden. Alle Shuttle- <strong>und</strong> Behälterheber sind im<br />
Standard mit Rekuperation in Form von Netzrückspeisung ausgestattet,<br />
nicht unmittelbar genutzte Energie wird ins Stromnetz<br />
zurückgespeist.“<br />
RETROFIT-BEREICH MIT GROSSEM POTENZIAL<br />
Die energieeffiziente Produktfamilie des Unternehmens eignet<br />
sich darüber hinaus für Retrofit-Projekte. Modernisierungen sind<br />
schon allein deshalb nachhaltige Investitionen, weil Firmen dadurch<br />
nicht nur die Lebensdauer ihrer Anlage verlängern, sondern<br />
auch Effizienzsteigerungen realisieren. Ein Beispiel dafür ist<br />
der österreichische Gewürzspezialist Almi: TGW modernisierte<br />
dessen Lager im laufenden Betrieb <strong>und</strong> ermöglichte durch die Erneuerung<br />
von Hard- sowie Software eine Energieeinsparung von<br />
bis zu 20 Prozent.<br />
Fotos: TGW<br />
www.tgw-group.com<br />
14 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/03 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
MARKTPLATZ<br />
<br />
GURTFÖRDERER OHNE STÖRKONTUREN<br />
Der Gurtförderer GUF-P 2000 der mk Technology Group ist ab sofort mit kompaktem<br />
24-V-Trommelmotor verfügbar. Die Motorrolle (Durchmesser: 53 mm) in Kombination<br />
mit dem 50 mm hohen Bandkörperprofil, ergeben einen Förderer ohne Störkonturen.<br />
Das optionale Steuermodul ermöglicht neben der Ansteuerung von Start-Stopp die<br />
Einstellung mehrerer Geschwindigkeiten (bis 60 m/min) <strong>und</strong> der Förderrichtung. Mit<br />
einer Gesamtlast von bis zu 15 kg eignet sich der GUF-P 2000 CA, erhältlich sind<br />
Förderbandlängen von 380 bis 5.000 mm sowie -breiten von 300 bis 600 mm, für<br />
Aufgaben in der Verpackungs- <strong>und</strong> Kunststoffindustrie. Der DC-Antrieb schafft die<br />
Voraussetzungen für die Energieversorgung per Batterie. Dadurch lässt sich der Förderer<br />
auch als angetriebenes Lastaufnahmemittel für Fahrerlose Transportfahrzeuge einsetzen.<br />
Als Zubehör sind unter anderem Seitenführungen <strong>und</strong> Ständersysteme verfügbar.<br />
www.mk-group.com<br />
KOMPAKTES<br />
KRAFTPAKET<br />
Das Fahrerlose Transportfahrzeug<br />
Kuka Mobile Plattform<br />
KMP 600-S diffDrive bewegt<br />
Lasten von bis zu 600 kg mit<br />
Wir bauen,<br />
sie bleiben<br />
einer Geschwindigkeit von<br />
maximal 2 m/s durch Lager<strong>und</strong><br />
Produktionshallen.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Ausführung in IP<br />
54 ist das Flurförderzeug auch<br />
auf raue Einsätze vorbereitet.<br />
Die Sicherheitszonen vor <strong>und</strong><br />
hinter dem Fahrzeug lassen<br />
sich an die Anwendung<br />
anpassen. Mithilfe einer<br />
3D-Objekterkennung führen<br />
Hindernisse, die sich zwischen<br />
50 mm <strong>und</strong> 2,10 m über dem<br />
Hallenboden befinden, nicht zu<br />
Problemen im Materialfluss.<br />
Verfügbar sind verschiedene<br />
Lastaufnahmemittel, zum<br />
Beispiel eine integrierte<br />
Hubvorrichtung. Mit einer<br />
Batterieladung ist das Fahrzeug<br />
etwa acht St<strong>und</strong>en einsatzbereit.<br />
Das Aufladen der Batterie<br />
dauert zwei St<strong>und</strong>en. Die Kuka.<br />
NavigationSolution erkennt<br />
den Batterieladestand <strong>und</strong><br />
welche Fahrzeuge mit dem<br />
WLAN verb<strong>und</strong>en sind. Nach<br />
dem initialen Einlernen der<br />
Umgebung per SLAM-Algorithmus<br />
übernimmt die Software<br />
die Lokalisierung im Raum <strong>und</strong><br />
die Koordination der Fahrzeuge.<br />
www.kuka.com<br />
flexibel.<br />
Flexible Nutzung von Gewerbeimmobilien<br />
durch Bauen mit System bei GOLDBECK.<br />
Mehr<br />
Infos
F+H NACHGEFRAGT<br />
„IDEEN, PROZESSE, LÖSUNGEN –<br />
WIR REALISIEREN ZUKUNFT“<br />
Dem zur Überschrift erhobenen Anspruch<br />
lassen die 78 Mitarbeiter des Unternehmens<br />
Horstkemper, Rietberg, jeden Tag Taten folgen.<br />
Im Interview gehen Norbert Horstkemper <strong>und</strong><br />
Helmut Wiesing auf die dabei als<br />
Sondermaschinenbauer zu bewältigenden<br />
Herausforderungen ein. Außerdem gewähren die<br />
Geschäftsführer der Horstkemper Maschinenbau<br />
GmbH Einblicke in die strategischen Überlegungen.<br />
Herr Wiesing, das mittelständische Familienunternehmen<br />
Horstkemper kann auf eine mehr als 70-jährige Firmengeschichte<br />
zurückblicken. Was waren aus der Kenntnis der<br />
Historie heraus die wichtigsten Eckpfeiler der technologischen<br />
<strong>und</strong> firmenstrategischen Entwicklungen?<br />
Helmut Wiesing: Wie Sie korrekterweise ausgeführt haben,<br />
können wir auf eine jahrzehntelange Unternehmensgeschichte<br />
zurückblicken. Die Wurzeln reichen zurück bis in das Jahr 1952.<br />
Unternehmenszweck war es, die in der Region Ostwestfalenlippe<br />
ansässigen Möbelhersteller <strong>und</strong> Holz verarbeitenden Betriebe<br />
mit Hilfsmitteln zur Verbesserung der Fertigungsabläufe auszustatten.<br />
Norbert Horstkemper: Zu unserem Produktspektrum gehörten<br />
seinerzeit manuelle Tragrollenbahnen <strong>und</strong> manuelle Querverfahrwagen<br />
sowie Hubeinrichtungen für den Transport von zum<br />
Beispiel Spanplattenstapel.<br />
Helmut Wiesing: Mit unserer Förder- <strong>und</strong> Hebetechnik ließen<br />
sich die Betriebsflächen besser nutzen <strong>und</strong> der Materialfluss<br />
strukturieren. Das Potenzial unserer Lösungen sprach sich herum<br />
<strong>und</strong> so wurden Unternehmen aus anderen Industrien <strong>und</strong><br />
Branchen aus der Region auf uns aufmerksam. Diese Firmen<br />
trugen dann neue Anforderungen an uns heran. Prinzipiell ging<br />
es um die Aufgaben Fördern, Handhaben, Orientieren sowie<br />
Wenden <strong>und</strong> Heben – <strong>und</strong> daran hat sich bis heute nichts<br />
geändert.<br />
Norbert Horstkemper: Traditionell gehören Unternehmen aus<br />
der Möbelindustrie nach wie vor zu den wichtigen Abnehmern<br />
unserer Systeme. Aber auch die Logistikbranche, die Automobilindustrie<br />
<strong>und</strong> der Maschinenbau finden sich in unseren K<strong>und</strong>enbüchern.<br />
Mithilfe unseres breiten Produktportfolios, das<br />
sich über die vier zuvor genannten Branchen verteilt, können<br />
uns Konjunktur- <strong>und</strong> Technologieschwankungen einzelner Industrien<br />
wenig anhaben.<br />
16 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/03 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
NORBERT HORSTKEMPER<br />
Wir werden noch stärker als<br />
ganzheitlicher Anbieter von<br />
individuellen Komplettlösungen<br />
am Markt agieren<br />
Die von Ihnen genannten Branchen stellen unterschiedliche Anforderungen an ein<br />
Materialfluss- <strong>und</strong> Lagersystem. Wie gelingt Ihnen der Spagat zwischen<br />
wirtschaftlicher Produktion <strong>und</strong> der Bereitstellung <strong>und</strong> Implementierung eines<br />
Systems, das dem K<strong>und</strong>en einen effizienten Anlagenbetrieb ermöglicht?<br />
DER<br />
WELTMOTOR<br />
vom Antriebsdesigner<br />
Helmut Wiesing: Hierzu leisten unser über all die Jahre aufgebauter Baukasten<br />
beziehungsweise erprobte Baugruppen nützliche Dienste. Dabei wurde früh erkannt,<br />
dass es möglich ist vorhandene Lösungen <strong>und</strong> Baugruppen auf andere Applikationen<br />
technisch zu modifizieren oder zu adaptieren <strong>und</strong> somit auch K<strong>und</strong>en<br />
jenseits der Möbelindustrie zu bedienen. Heute würde man das Cross-Selling nennen.<br />
Außerdem hilft uns die hohe Fertigungstiefe wirtschaftlich zu arbeiten.<br />
Norbert Horstkemper: An einem Beispiel aus dem Bereich Windkraftanlagen lässt<br />
sich unser Know-how gut verdeutlichen. Die zum Schwenken des Gondelgehäuses<br />
notwendigen Lagerringe mit einem Gewicht von bis zu 15 Tonnen <strong>und</strong> einem<br />
Durchmesser von bis zu fünf Meter durchlaufen im Rahmen der Fertigung diverse<br />
Qualitätsprüfungen. Hierzu gehört unter anderem die Untersuchung auf Lunker.<br />
Des Weiteren müssen in die Lagerringe möglicherweise noch Schmierlochtaschen<br />
gebohrt werden. An diesen Stellen kommen wir ins Spiel. So haben wir für einen<br />
K<strong>und</strong>en entsprechende Test- <strong>und</strong> Prüfmaschinen sowie CNC-Bohrmaschinen konzipiert<br />
<strong>und</strong> gefertigt.<br />
Helmut Wiesing: Neben dem von Herrn Horstkemper genannten Maschinenbau<br />
für das Handling schwerer Lasten ist aber auch die Leichtgutfördertechnik unser<br />
Metier. So haben wir für einen Hersteller von Thrombosestrümpfen ein Tray-Lager<br />
inklusive produktionsintegrierter Fördertechnik konzipiert. Das Lager verfügt über<br />
4.000 Stellplätze. Ein Regalbediengerät übernimmt das Handling der Trays, auf<br />
denen sich jeweils Kartons mit den individuell für jeden Patienten gewebten<br />
Thrombosestrümpfe befinden. Unser Komplettsystem ist das intralogistische Rückgrat<br />
der Just in Time-Auslieferung der Medizinprodukte.<br />
Aus den von Ihnen beispielhaft aufgeführten Projekten lässt sich die Bandbreite<br />
der an Sie herangetragenen Aufgabenstellungen erahnen. Gibt es Anfragen, die<br />
Sie ablehnen würden?<br />
Helmut Wiesing: Durchaus. Die Bearbeitung von Anfragen, die nicht unsere Kernkompetenz<br />
betreffen oder Projekte, bei denen wir so viel Engineering-Ressourcen<br />
binden würden, dass wir unser Stammk<strong>und</strong>engeschäft nicht mehr in der adäquaten<br />
Art <strong>und</strong> Weise bedienen könnten, kommen für uns nicht in Frage.<br />
01 Eine Systemlösung für die<br />
Möbelindustrie: Ein Igelpuffer<br />
Elektrokleinmotoren<br />
AC, DC, BLDC<br />
Stepper, Getriebe<br />
ISO 9001<br />
ATEX, IECEX<br />
UL, CSA, VDE<br />
Tel. 04743 2769 0<br />
astro@astro-motoren.de<br />
www.astro-motoren.de<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/03 17
NACHGEFRAGT PRODUKTE UND SYSTEME<br />
Sie erwähnten, dass Module aus einem Baukasten im Rahmen<br />
der Lösungsfindung entsprechend modifiziert werden. Welchen<br />
Stellenwert hat in dem Zusammenhang der Bereich Forschung<br />
<strong>und</strong> Entwicklung in Ihrem Unternehmen?<br />
Helmut Wiesing: Um diesen Part kümmern sich zwei Mitarbeiter<br />
aus dem Bereich der Konstruktion. In enger Abstimmung mit<br />
den Kollegen aus dem Vertrieb, der Projektleitung, der Auftragskonstruktion<br />
<strong>und</strong> der Geschäftsführung beschäftigen sich die<br />
Mitarbeiter mit der logischen Erweiterung unseres Produktportfolios.<br />
All dies tun wir vor dem Hintergr<strong>und</strong> den K<strong>und</strong>en einen<br />
Benefit zu erschließen.<br />
Norbert Horstkemper: Wir agieren als Sondermaschinenbauer<br />
am Markt. Demzufolge ist die ganzheitliche Betrachtung der<br />
Aufgabenstellung oder Applikation in einem frühen Stadium<br />
unerlässlich. Dies geht weit über eine erste Machbarkeitsstudie<br />
hinaus. Es werden komplette Anlagenkonzepte sowie Taktzeitberechnungen<br />
<strong>und</strong> Simulationen erstellt. Dazu gehört auch das<br />
Thema Condition-Monitoring <strong>und</strong> präventive Instandhaltung<br />
sowie eine hohe Service-Verfügbarkeit.<br />
Helmut Wiesing: Forschung <strong>und</strong> Entwicklung, um auf Ihre Frage<br />
zurückzukommen, genießen also einen hohen Stellenwert.<br />
Ausdruck dessen ist die Investition eines sechsstelligen Euro-<br />
Betrags pro Jahr in den Bereich. Und der Aufwand lohnt sich. So<br />
konnten wir uns in den vergangenen Jahren über mehrere Patente<br />
<strong>und</strong> Gebrauchsmuster freuen.<br />
Wer sich auf der Webseite Ihres Unternehmens umsieht, findet<br />
vor allen Dingen Informationen über automatisierte Systeme.<br />
Sehen Sie Ihr Unternehmen auch oder vor allem als Anbieter<br />
automatisierter intralogistischer Systeme <strong>und</strong> Anlagen?<br />
Helmut Wiesing: Wir sind vor allem Anbieter automatisierter<br />
intralogistischer Systeme, weil in diesem Bereich unsere Wurzeln<br />
liegen. Aufgr<strong>und</strong> der über all die Jahre seitens des Markts gestiegenen<br />
Ansprüche haben auch wir uns dementsprechend weiterentwickelt.<br />
Neue Prozessabläufe <strong>und</strong> höhere Produktionsleistungen<br />
erfordern nun einmal andere Lösungsansätze sowie andere<br />
Anlagen <strong>und</strong> so weiter. Kurzum: wir sind vor allem intralogistischer<br />
Automatisierer für die komplexen Prozesse des K<strong>und</strong>en.<br />
Norbert Horstkemper: In diesem Kontext ist es mir wichtig zu<br />
erwähnen, dass wir unsere Steuerung gemeinsam mit einem<br />
Partner entwickeln. So vermeiden wir Schnittstellenprobleme.<br />
Helmut Wiesing: Heutzutage, so meine feste Überzeugung,<br />
kann man nicht mehr am Markt ausschließlich als Maschinenbauer<br />
erfolgreich agieren. Alle Anlagenlösungen sind mechatronische<br />
Lösungen. Demzufolge ist ein Gleichheitszeichen zwischen<br />
Maschinenbau <strong>und</strong> Steuerungstechnik zu setzen.<br />
02<br />
Querförderwagen<br />
mit<br />
Paletten-<br />
Magazin<br />
HELMUT WIESING<br />
Das Thema mechatronische<br />
Systeme ist allgegenwärtig<br />
Die Integration automatisierter intralogistischer Systeme <strong>und</strong><br />
Anlagen beim zukünftigen Betreiber erfordert ein tiefes<br />
Verständnis über dessen Prozesse. Das ist eine der Voraussetzungen<br />
für den mit der Investition verb<strong>und</strong>enen Projekterfolg.<br />
Wie sorgen Sie dafür, dass sich der Erfolg einstellt?<br />
Helmut Wiesing: Dazu ist es wichtig, dem K<strong>und</strong>en zunächst<br />
einmal genau zuzuhören. Nur so lässt sich die Problemstellung<br />
verstehen. Im Anschluss gilt es, den Prozess zu vervollständigen,<br />
ihn mit Konzepten <strong>und</strong> Anlagenlayouts zu untermauern <strong>und</strong><br />
dann gemeinsam mit dem K<strong>und</strong>en in die technologische Lösungsfindung<br />
einzusteigen. Wir wollen also das Anforderungsprofil<br />
beziehungsweise Lastenheft verstehen <strong>und</strong> die Lösung im<br />
Rahmen eines Pflichtenhefts definieren. Die Projektbearbeitung<br />
geschieht im Team mit einem verantwortlichen Projektleiter als<br />
Ansprechpartner für den K<strong>und</strong>en; bis hin zur Abnahme.<br />
Wie wird sich das Unternehmen in Zukunft am Markt<br />
positionieren?<br />
Norbert Horstkemper: Wir werden noch stärker als ganzheitlicher<br />
Anbieter von individuellen Komplettlösungen am Markt<br />
agieren. Der Anlagenbetreiber möchte einen verantwortlichen<br />
Ansprechpartner haben, der den Prozess mit seinen Produkten<br />
<strong>und</strong> Lösungen abdeckt. Den Weg vom Maschinen- zum Anlagenbauer<br />
haben wir bereits eingeschlagen. Mit unserer Expertise<br />
stehen wir dem K<strong>und</strong>en als Turn-Key-Partner zur Verfügung.<br />
Helmut Wiesing: Auf der Agenda steht darüber hinaus, die Internationalisierungsstrategie<br />
zu forcieren. Wir haben erkannt,<br />
dass unsere innovativen Produkte vermehrt auch auf dem Weltmarkt<br />
ihre Anwendung finden. Die Umsetzung der Internationalisierungsstrategie<br />
vollziehen wir jedoch mit der gebotenen<br />
Umsicht, um das Geschäft in den angestammten Märkten, also<br />
Deutschland <strong>und</strong> Europa, nicht zu beeinträchtigen.<br />
Was dürfen wir vom Unternehmen Horstkemper in Zukunft<br />
noch erwarten?<br />
Helmut Wiesing: Eine ganze Menge. Die Gr<strong>und</strong>lage dafür legen<br />
die Kollegen, die sich in unserem innovativen Becken gerne<br />
tummeln. Zu den Themen, mit denen wir uns momentan beschäftigen,<br />
<strong>und</strong> dies, weil uns aus dem Markt entsprechende<br />
Anfragen erreichen, gehören kollaborative Roboter. In der Bearbeitung<br />
befinden sich darüber hinaus Projekte, bei denen Qualitäts-<br />
<strong>und</strong> Eigenschaftsprüfungen mithilfe von Kameratechnik<br />
stattfinden. Derartige Technologien werden in Zukunft in unseren<br />
Projekten eine große Bedeutung erlangen. Durch deren Nutzung<br />
stellen wir uns am Markt noch breiter auf.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Das Interview mit Norbert Horstkemper <strong>und</strong> Helmut Wiesing, Geschäftsführer<br />
der Horstkemper Maschinenbau GmbH, führte Winfried Bauer, Chefredakteur<br />
<strong>f+h</strong><br />
Fotos: <strong>f+h</strong>, Horstkemper<br />
www.horstkemper.de<br />
18 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/03 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
MARKTPLATZ<br />
<br />
VERSANDETIKETTIERUNG OHNE PRODUKTAUSRICHTUNG<br />
Das 3D-Etikettierportal Legi-Flex 6100 aus dem Hause Bluhm Systeme ist als<br />
PID- oder SLAM-Variante verfügbar. PID steht für „product identification“ <strong>und</strong><br />
bringt vorgedruckte Etiketten auf. Hinter SLAM verbirgt sich das „shipping label<br />
alignment module“. Diese Variante eignet sich zum Aufbringen individuell gedruckter<br />
Versandetiketten. Zu den weiteren Merkmalen dieser Version gehört die<br />
rotierende Stempelplatte, die es ermöglicht, die Etiketten in einem vordefinierten<br />
Winkel aufzubringen. Der Etikettendruckspender ist in der Lage, die Position <strong>und</strong><br />
das Volumen von Kartonagen <strong>und</strong> Beuteln auf dem Förderband mithilfe einer<br />
Kamera zu ermitteln <strong>und</strong> seinen Applikator darauf abzustimmen. Die 3D-Smartkamera<br />
erkennt <strong>und</strong> berücksichtigt definierte Spots, zum Beispiel Barcodes auf<br />
Kartons. So kann sie den Etikettierer zum Beispiel bestimmte Stellen überkleben<br />
lassen. Der Legi-Flex 6100 etikettiert berührungslos bis zu 60 Pakete pro Minute.<br />
www.bluhmsysteme.com<br />
SCHLUSS MIT LANGEN<br />
WARTEZEITEN<br />
Zur neuen Speed-Serie der<br />
Kemapack GmbH gehören<br />
vorkonfigurierte Umreifungs<strong>und</strong><br />
Stretchmaschinen sowie<br />
Stretchroboter. Diese Maschinen<br />
sind permanent auf Lager.<br />
Langwierige Konfigurationsprozesse<br />
entfallen dadurch.<br />
Hinzu kommt, dass der<br />
Endpreis für die Maschine von<br />
vorneherein feststeht. In dem<br />
Festpreis enthalten sind<br />
Frachtkosten, Aufbaukosten<br />
<strong>und</strong> alle weiteren Nebenkosten.<br />
Für die Konfigurationen <strong>und</strong> die<br />
Ausstattung der „Standardmaschinen“<br />
sind die Spezialisten<br />
des Herstellers verantwortlich.<br />
Die Modelle der Speed-Serie<br />
wurden so optimiert, dass<br />
sie in mehr als 95 Prozent der<br />
Anwendungsfälle ohne<br />
Kompromisse einsetzbar sind.<br />
Auch für die Modelle der Speed-<br />
Serie gilt der Qualitätsstandard<br />
des Unternehmens, eine<br />
langfristige Ersatzteilversorgung,<br />
Reparaturen in der<br />
hauseigenen Werkstatt oder<br />
eine Vorortbetreuung durch die<br />
firmeneigne Servicemobilflotte.<br />
www.kemapack.com
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
MIT TASCHENSORTER AUF ANFORDERUNGEN DES E-COMMERCE REAGIEREN<br />
HOHE EFFIZIENZ BEI ABWICKLUNG<br />
UND FULFILLMENT<br />
Die italienische Calzedonia Group, zu Hause auf<br />
den internationalen Märkten des Modehandels,<br />
hat ihr Lager umgestellt <strong>und</strong> mit dem<br />
Taschensorter BG Pouch System der Beumer<br />
Group den Omnichannel-Betrieb optimiert.<br />
Dabei wird weiterhin eine hohe Effizienz bei der<br />
Abwicklung <strong>und</strong> dem Fulfillment erreicht.<br />
In der Modebranche sind Fulfillment-Zentren daran gewöhnt,<br />
die Bestellungen der Einzelhändler zuverlässig abzuarbeiten.<br />
Neben dem Vertriebskanal E-Commerce müssen sie aber auch<br />
das B2B-Geschäft <strong>und</strong> auf B2C-Bestellungen reagieren können.<br />
Das ist eine komplett andere Auftragsabwicklung, denn eine<br />
große Anzahl an K<strong>und</strong>en bestellt eine kleine Anzahl an Artikeln.<br />
Einzelhändler stehen unter Druck, denn sie bieten in ihren Online-Shops<br />
eine größere Auswahl an Waren, für die in ihren Läden<br />
vielfach kein Platz vorhanden ist. Dazu kommen saisonale<br />
Veränderungen <strong>und</strong> Fast Fashion – ein Geschäftsmodell, bei dem<br />
die Kollektionen schnell <strong>und</strong> trendbezogen designt <strong>und</strong> zu niedrigen<br />
Preisen produziert <strong>und</strong> verkauft werden. Die Komplexität<br />
dieser Situation wird durch Retouren verschärft.<br />
Um diese Herausforderungen zu bewältigen, können Fulfillment-Zentren<br />
diese Prozesse zum Beispiel separieren – oder auf<br />
eine Omnichannel-Strategie für B2B <strong>und</strong> B2C setzen. Welcher<br />
Weg sich für ein Unternehmen am besten eignet, hängt vom verfügbaren<br />
Platz, dem Budget, dem Return on Investment <strong>und</strong> den<br />
Personalressourcen ab.<br />
FLEXIBLER, DURCHSATZSTARKER<br />
SORTIERPROZESS<br />
Jede technische Lösung muss flexibel auf die Anforderungen reagieren<br />
können, einen kostengünstigen Betrieb ermöglichen, verfügbar<br />
<strong>und</strong> wartungsarm sein. Diese Kriterien erfüllt die Technologie<br />
des BG Pouch Systems der Beumer Group, Beckum. Taschensorter<br />
können zu verschickende <strong>und</strong> auch eingehende Sendungen<br />
<strong>fördern</strong>, sortieren, sequenzieren <strong>und</strong> lagern. Somit eignet<br />
sich die Technologie zur Integration in den B2B- <strong>und</strong> B2C-Versand.<br />
Vor allem bei B2C-Aufträgen sind Taschensorter effizient,<br />
weil sie den Durchsatz unabhängig von der Auftragsstruktur bewältigen<br />
können: Eine Bestellung von zwei oder zehn Artikeln?<br />
Die Anlage bearbeitet diese auf die gleiche Art <strong>und</strong> Weise.<br />
20 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/03 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
TECHNIKWISSEN<br />
FÜR INGENIEURE<br />
Dieses Buch erleichtert durch eine möglichst anschauliche<br />
<strong>und</strong> anwendungsorientierte Darstellung der Zusammenhänge<br />
dem Leser den Zugang zu dem interessanten Fachgebiet<br />
der elektrohydraulischen Antriebe <strong>und</strong> Steuerungen, ohne<br />
allerdings auf die notwendigen physikalischen <strong>und</strong><br />
mathematischen Gr<strong>und</strong>lagen zu verzichten.<br />
Gr<strong>und</strong>lagen elektrohydraulischer<br />
Antriebe <strong>und</strong> Steuerungen<br />
von Prof. Dr.-Ing. Siegfried Helduser<br />
380 Seiten, zahlreiche Abbildungen,<br />
broschiert, ISBN 978-3-7830-0387-1<br />
€ 32,- (zzgl. Versandkosten)<br />
Das Taschensortersystem kommt vor allem in der Fashion-Logistik zum<br />
Einsatz – etwa für das Retourenhandling<br />
Im Online-Shop:<br />
vereinigte-fachverlage.de<br />
Im BG Pouch System sorgen Magnetantriebe für einen problemlosen<br />
Stauablauf, der fast 80 Prozent eines durchschnittlichen Taschensorters<br />
ausmacht. Steigungen <strong>und</strong> Gefälle mit bis zu 80°<br />
lassen sich umsetzen. Damit spart der Betreiber Platz. Und weil<br />
keine Pneumatik zum Einsatz kommt <strong>und</strong> überwiegend Standardkomponenten<br />
verbaut sind, reduziert dies den Wartungsaufwand.<br />
Die geringere Anzahl an Antrieben sorgt für Energieeffizienz.<br />
Auf diese Lösung setzt die italienische Calzedonia Group. Mit<br />
der Zunahme des E-Commerce verzeichnete die Firmengruppe<br />
einen stetigen Anstieg ihres Direct-to-Consumer (DTC)-Geschäfts.<br />
Eine Optimierung der Versandabläufe für die Marke Tezenis<br />
war geboten, um auf das Wachstum reagieren zu können<br />
<strong>und</strong> gleichzeitig die Effizienz sowie den K<strong>und</strong>enservice zu verbessern.<br />
Mithilfe der Pouch-Technologie hat das Unternehmen<br />
sein Lager umgestaltet <strong>und</strong> für den Omnichannel-Betrieb optimiert.<br />
Gleichzeitig erreicht das Handelsunternehmen eine hohe<br />
Effizienz im Handling <strong>und</strong> Fulfillment.<br />
Das BG Pouch System ließ sich gut in die bestehenden Räumlichkeiten<br />
integrieren. Ferner schaffte der Taschensorter die Voraussetzungen<br />
dafür, die Kapazitäten des Lagers für das Fulfillment<br />
<strong>und</strong> das Retourenhandling zu erweitern. Die Montage des<br />
Sorters an der Hallendecke spart wertvolle Bodenfläche.<br />
ZUKUNFTSSICHERES SYSTEM<br />
Das Verbraucherverhalten variiert von Land zu Land. Auch dies<br />
kann eine E-Commerce- oder Omnichannel-Strategie unter großen<br />
Druck setzen. Die Funktionen des Taschensorters sind so<br />
konzipiert, dass dieser Druck erst gar nicht entsteht. Der modulare<br />
Aufbau ermöglicht es zudem, die Kapazitäten bei steigenden<br />
Umsätzen zu erhöhen. Betreiber erhalten somit ein zukunftssicheres<br />
System. „Die Rückgabequoten variieren in Europa. In Italien<br />
liegen sie bei zehn bis 15 Prozent, In anderen Ländern durchaus<br />
bei bis zu 50 Prozent. Das kann eine ansonsten effiziente Organisation<br />
belasten“, so Salvador Oltra Gonzalez, General Manager<br />
der Beumer Group Italy.<br />
Fotos: Beumer Group<br />
Bitte bestellen Sie bei:<br />
Vereinigte Fachverlage GmbH . Vertrieb . Postfach 10 04 65 . 55135 Mainz<br />
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www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/03 21
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
NACHHALTIGKEIT UND KLIMANEUTRALITÄT SIND FÜR UTZ<br />
ZENTRALE BESTANDTEILE DER UNTERNEHMENSSTRATEGIE<br />
CO 2<br />
-NEUTRALE FERTIGUNG UND<br />
VORAUSSCHAUENDE KLIMASTRATEGIE<br />
Bei der Fertigung von Kunststoffbehältern <strong>und</strong><br />
-paletten müssen sich Nachhaltigkeit <strong>und</strong><br />
Klimaneutralität nicht ausschließen. Die<br />
Firmengruppe Utz ist dafür ein gutes Beispiel.<br />
Mit 1.300 Mitarbeitern an acht Produktionsstandorten<br />
auf drei Kontinenten entwickelt <strong>und</strong> fertigt die Firmengruppe<br />
Utz mit Hauptsitz in der Schweiz <strong>und</strong><br />
deutschem Fertigungsstandort in Schüttorf Mehrweglogistik-Gebinde<br />
<strong>und</strong> technische Teile aus Kunststoff. Soweit<br />
möglich laufen die Produktionsprozesse in den Werken automatisiert<br />
<strong>und</strong> digital gesteuert ab. Darüber hinaus sorgt eine kontinuierliche<br />
Überwachung der Abläufe für Effizienz. Mehr als<br />
75 Jahre Erfahrung, f<strong>und</strong>iertes Branchenwissen <strong>und</strong> die Nähe zu<br />
den Abnehmern zeichnen den Global Player ferner aus.<br />
Mithilfe von Spritzguss, Thermoformen <strong>und</strong> Extrusion werden<br />
unter anderem intelligente Mehrweggebinde für Lager <strong>und</strong> Logistik<br />
sowie Transport hergestellt. Aufgr<strong>und</strong> der langjährigen Erfahrung<br />
sind für das Unternehmen auch individuelle Lösungen<br />
problemlos realisierbar. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> ist es nur allzu<br />
verständlich, dass internationale Marktführer aus verschiedenen<br />
Branchen auf die Innovationskraft <strong>und</strong> das Know-how von Utz<br />
zählen.<br />
AKTUELLE HERAUSFORDERUNGEN UND<br />
LÖSUNGSANSÄTZE<br />
Die Nutzung erneuerbarer Energien, Reduktion des CO 2<br />
-Fußabdrucks<br />
<strong>und</strong> Implementierung der Kreislaufwirtschaft sind die<br />
Kernthemen unserer Zeit. Als Verarbeiter großer Mengen Kunststoff<br />
sieht sich Utz damit in einer besonderen Verantwortung:<br />
Ziel ist der Einsatz recycelbarer Rohstoffe, eine lange Nutzungsdauer<br />
im K<strong>und</strong>enkreislauf <strong>und</strong> die vollständige Rückgewinnung<br />
<strong>und</strong> Wiederverwertung zu neuen Produkten.<br />
Aktuell liegt der Fokus der Firmengruppe darauf, an allen<br />
Standorten fossile Energie durch erneuerbare Energie zu ersetzen<br />
<strong>und</strong> so die direkte Freisetzung klimaschädlicher Gase im eigenen<br />
Unternehmen (Scope-1-Emissionen) sowie die indirekte<br />
Freisetzung klimaschädlicher Gase durch Energielieferanten<br />
(Scope-2-Emissionen) zu eliminieren. Bis dieses Ziel erreicht ist,<br />
werden diese Emissionen mithilfe von ausgewählten Klimaprojekten<br />
kompensiert.<br />
Mehrwegbehälter <strong>und</strong> -paletten mit dem Ziel einer maximalen<br />
Lebensdauer erfordern nicht nur eine hohe Produktqualität. Sie<br />
müssen zudem die Ansprüche an Logistik <strong>und</strong> Automation erfüllen<br />
<strong>und</strong> die dafür notwendige Stabilität besitzen. Dies bedeutet<br />
aber nicht zwangsläufig mehr Gewicht oder mehr Kunststoffeinsatz:<br />
Neuentwicklungen mit cleveren Produktmerkmalen <strong>und</strong><br />
speziellen Designs schaffen die Voraussetzungen für Ressourcen<br />
schonende Lösungen. Demzufolge spart der Hersteller überall<br />
dort Kunststoff ein, wo es möglich <strong>und</strong> wirtschaftlich sinnvoll ist.<br />
Im Portfolio von Utz befinden sich auch Produkte, für deren<br />
Fertigung komplett Rezyklat eingesetzt wird. In der Summe basieren<br />
mehr als 25 Prozent der Rohstoffe, die das Unternehmen<br />
nutzt, auf rezykliertem Kunststoff. Damit alle spezifizierten Sek<strong>und</strong>ärrohstoffe,<br />
die für die Herstellung der Produkte verwendet<br />
werden, den selbst definierten Qualitätsstandards des Herstellers<br />
genügen, wurde die unternehmenseigene Marke UIC ins Leben<br />
gerufen. Produkte aus UIC, das Kürzel steht für Utz Industrial<br />
Compo<strong>und</strong>, verfügen über die gleichen Materialeigenschaften<br />
wie Neuware.<br />
Fotos: Utz<br />
www.utzgroup.com<br />
02 Recyclingmaterial aus dem das<br />
Utz Industrial Compo<strong>und</strong> (UIC) entsteht.<br />
Die daraus hergestellten Produkte verfügen<br />
über die gleichen Materialeigenschaften<br />
wie Neuware<br />
01 Die Nutzung von Solarenergie ist eine<br />
wichtige Säule auf dem Weg hin zu einer<br />
CO 2<br />
-neutralen Fertigung<br />
22 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/03 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
MODULARE FALTBEHÄLTER<br />
Die faltbaren <strong>und</strong> jetzt auch in der Höhe variablen<br />
Mehrweg-Kunststoffbehälter G6433 <strong>und</strong> G6422 des<br />
Unternehmens Gamma-Wopla funktionieren nach<br />
dem Baukastenprinzip. Somit lassen sich je nach<br />
Anforderung 220 oder 330 mm hohe, faltbare<br />
Seitenwände auf einen verstärkten Boden mit den<br />
Maßen 600 × 400 mm aufsetzen. Die einzeln<br />
erhältlichen, variablen Seitenwände ermöglichen<br />
einen Einsatz gemäß den spezifischen Produktanforderungen,<br />
da sich die Höhe des Behälters<br />
individuell aufstocken lässt. Mit einem Deckel wird<br />
der Behälter zu einer stapelbaren Mehrweg-Kunststoffbox für schwere Lasten. Die<br />
Faltbehälter entsprechen den Euronorm-Maßen <strong>und</strong> sind somit mit allen Europaletten-Formaten<br />
kompatibel.<br />
www.gw-sf.com<br />
Die innovativste<br />
Lösung muss auch<br />
die nachhaltigste sein.<br />
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aus recyceltem Kunststoff.<br />
LEISTUNG BEDIENFREUNDLICH VERPACKT<br />
Der Mobilcomputer DT-X450 ist konsequent auf die<br />
Bedürfnisse des Arbeitsalltags zugeschnitten. Ein geringes<br />
<strong>und</strong> zudem gut ausbalanciertes Gewicht von 260 g trägt<br />
hierzu ebenso bei wie das lichtstarke 3,2-Zoll-Display, das<br />
in jedem Helligkeitsszenario eine kontrastoptimale <strong>und</strong><br />
spiegelungsfreie Ablesbarkeit von Informationen sicherstellt.<br />
Über vier wahlweise bedienbare Triggertasten – je<br />
eine an der Vorder- <strong>und</strong> der Rückseite sowie der linken <strong>und</strong><br />
rechten Geräteseite – lassen sich Barcodes in Sek<strong>und</strong>enbruchteilen<br />
erfassen <strong>und</strong> speichern. Verschiedene Scan-<br />
Modi ermöglichen zudem das sichere Lesen über große Distanzen, das kontinuierliche<br />
Erfassen mehrerer Codes hintereinander in einem Scanvorgang oder die<br />
Pulkidentifikation mehrerer Label. Die Auslegung gemäß Schutzart IP67 unterstreichen<br />
die Eignung des DT-X450 für den Einsatz im Innen- <strong>und</strong> Außenbereich.<br />
www.casio-europe.com/de/<br />
CROWN ERWEITERT GERÄTEPORTFOLIO<br />
Das Unternehmen Crown hat<br />
sein Portfolio an Gegengewichtstaplern<br />
im Segment<br />
der Vierradstapler erweitert.<br />
Neu im Programm sind die<br />
Geräte der Baureihen SC<br />
<strong>und</strong> C. Verfügbar sind die<br />
Flurförderzeuge, die das<br />
Tragfähigkeitsklassement von<br />
zwei bis 5,5 Tonnen abdecken,<br />
als 80-V-Elektrostapler sowie<br />
als Diesel- <strong>und</strong> Treibgasstapler.<br />
Um auf betreiberspezifische<br />
Anforderungen reagieren<br />
zu können, lassen sich die<br />
Vertreter der C-B, C-D <strong>und</strong> C-G<br />
Serien mit zum Beispiel verschiedenen Kabinenvarianten ausrüsten.<br />
Die Dieselstapler <strong>und</strong> die Treibgasstapler arbeiten mit ihren Turbomotoren<br />
kraftstoffeffizient <strong>und</strong> erfüllen die Vorgaben der europäischen Abgasnorm der<br />
Stufe 5. Die automatische Regeneration des Partikelfilters findet bei den Dieselstaplern<br />
während des Betriebs statt.<br />
Der vollgefederte Fahrersitz lässt sich an die individuellen Bedürfnisse des Fahrers<br />
anpassen. Intuitive <strong>und</strong> leicht zugängliche Bedienelemente sorgen für ein sicheres<br />
Fahrgefühl. Der kompakte Hubmast sowie das Fahrerschutzdach ermöglichen eine<br />
freie Sicht nach oben <strong>und</strong> eine gute R<strong>und</strong>umsicht.<br />
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PERSPEKTIVEN<br />
WAREHOUSE MANAGEMENT SYSTEME SIND RÜCKGRAT<br />
EFFIZIENTER INTRALOGISTIK-ANLAGEN<br />
ERFOLGSGARANTEN FÜR DIE AUTOMATISIERTE,<br />
KUNDENNAHE WARENDISTRIBUTION<br />
Die Automatisierung von Lager- <strong>und</strong><br />
Logistikzentren ist eine komplexe Aufgabe: Es<br />
gilt die Arbeit von Menschen <strong>und</strong> Maschinen zu<br />
koordinieren, Prozesse zu verkürzen, zeitliche<br />
Rahmenvorgaben einzuhalten <strong>und</strong><br />
unterschiedliche Systeme zu integrieren.<br />
Künstliche Intelligenz (KI) <strong>und</strong> der Einsatz einer<br />
Software-as-a-Service (SaaS)-Lösung kann die<br />
Effizienz noch einmal verbessern ‒ wenn das<br />
Warehouse Management System (WMS)<br />
mächtig <strong>und</strong> flexibel konfigurierbar ist.<br />
In den vergangenen Jahren hat sich – nicht zuletzt befördert<br />
durch Lockdowns <strong>und</strong> Lieferengpässe – das Einkaufsverhalten<br />
der Endkonsumenten verändert. Sie kaufen mehr online,<br />
wechseln dabei aber häufiger zwischen Ladenbesuch <strong>und</strong><br />
Webseite. Das hat enormen Druck auf die Lieferketten ausgeübt.<br />
Hinzu kommen jetzt noch die hohen Energiepreise. Für Hersteller,<br />
Händler <strong>und</strong> Lieferanten ist die Notwendigkeit, die eigenen<br />
Warenströme <strong>und</strong> Warenlager zu optimieren, hoch.<br />
Warenlager finden sich in verschiedenen Positionen einer Supply<br />
Chain. Sie können das Rohmaterial für eine Produktionslinie<br />
liefern oder deren Endprodukte entgegennehmen, Konfektionie-<br />
ren <strong>und</strong> an B2B- <strong>und</strong> B2C-K<strong>und</strong>en ausliefern. Sie können aber<br />
auch als zentrale oder regionale Retail-Center dienen <strong>und</strong> Produkte<br />
von unterschiedlichen Lieferanten einlagern <strong>und</strong> an Shops<br />
ausliefern oder auch als Fullfilment-Center im Onlinehandel fungieren.<br />
Entsprechend unterschiedlich sind die Anforderungen. Produktionsnahe<br />
Lager liefern entweder Rohstoffe für die Produktion<br />
oder nehmen gefertigte Güter entgegen, die für Abnehmer in<br />
der Lieferkette bestimmt sind. Die Anzahl der unterschiedlichen<br />
Produkte <strong>und</strong> Güter ist hier geringer als bei Endk<strong>und</strong>en-Warenumschlagplätzen,<br />
auch kommen Aufträge nicht im Minutentakt<br />
herein, sondern folgen eher längerfristigen Abschlüssen. Abläufe<br />
innerhalb des Lagers lassen sich daher einfacher planen, automatisieren<br />
<strong>und</strong> optimieren.<br />
Bei Lebensmittelumschlagplätzen spielen andere Faktoren wie<br />
Haltbarkeit, Temperaturmanagement, viele unterschiedliche<br />
Produkte in kleinen Stückzahlen <strong>und</strong> kürzeste Lieferzeiten zu Supermärkten<br />
<strong>und</strong> Endk<strong>und</strong>en eine größere Rolle. Häufig nutzen<br />
Händler regionale Warenlager, auch Dark Stores genannt, um<br />
K<strong>und</strong>en direkt auf kurzen Wegen zu beliefern. Im Allgemeinen<br />
entscheiden die Transportkosten über den wirtschaftlichen Erfolg.<br />
Dies ist hauptsächlich bei der Online-Bestellung von Lebensmitteln<br />
der Fall, wenn diese direkt aus der Filiale oder einem<br />
Dark Store geliefert werden.<br />
KOORDINATION VON ROBOTERN, MENSCHEN<br />
UND SYSTEMEN<br />
Ein modernes WMS muss in der Lage sein, alle genannten Anforderungen<br />
abzudecken <strong>und</strong> hochgradig konfigurierbar zu sein,<br />
um sich den Vorgaben anzupassen. Die Software sollte darüber<br />
24 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/03 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
hinaus verschiedene Subsysteme, Roboter <strong>und</strong> auch Mitarbeiter steuern <strong>und</strong> einbinden<br />
können. Vielfach gibt es in Lager- <strong>und</strong> Distributionszentren bereits verschiedene<br />
Automatisierungslösungen (auch von unterschiedlichen Anbietern), die<br />
durch ein System wie das WMS von Blue Yonder orchestriert werden können, um<br />
den kompletten Warentransport effizient zu steuern.<br />
Vorteilhaft ist es, wenn das WMS neue Automatisierungslösungen einfach <strong>und</strong> in<br />
kurzer Zeit integrieren <strong>und</strong> ansteuern kann, also vorkonfigurierte Module für gängige<br />
Systeme mitbringt.<br />
Für den Betreiber ist es immer eine Abwägungsfrage, wie weit er die Automatisierung<br />
treiben will <strong>und</strong> ob das sinnvoll ist. Ein vollautomatisiertes Lager erfordert hohe<br />
Investitionen. Zu hinterfragen ist ferner, wie häufig sich die Waren oder Anforderungen<br />
ändern, die dort umgeschlagen werden (<strong>und</strong> damit erneut Investitionen<br />
auslösen). Ein hybrides Modell, das auf einen Mix aus autonomen mobilen Robotern<br />
(AMR) <strong>und</strong> Lagerpersonal setzt, kann günstiger <strong>und</strong> genauso effizient sein,<br />
weil Menschen zum Beispiel beim Picking flexibler auf neue Produkte reagieren<br />
können als Maschinen <strong>und</strong> sich auf neue Gegebenheiten schneller einstellen.<br />
Vor allem für kleinere Unternehmen ist das Aufsetzen eines WMS für seine Auslieferungs-<br />
<strong>und</strong> Warenlager ein nicht zu unterschätzender Aufwand. Im Retail-Bereich<br />
<strong>und</strong> für Start-ups ist es daher sinnvoll, auf eine SaaS-Lösung zu setzen, die<br />
zum einen das umfangreiche Instrumentarium eines ausgereiften <strong>und</strong> umfassenden<br />
WMS besitzt, sich aber problemlos skalieren <strong>und</strong> an die Anforderungen anpassen<br />
lässt. Damit ist der Einstieg in ein effizientes Warenlager leicht, ohne sich unnötige<br />
Hürden für ein schnelles Wachstum aufzubauen.<br />
INTEROPERABILITÄT ZWISCHEN SYSTEMEN<br />
Ein WMS muss möglichst viele Devices (wie Handscanner, RFID-Lesegeräte) <strong>und</strong><br />
auch automatische Systeme wie Regalbediengeräte <strong>und</strong> Fahrerlose Transportfahrzeuge<br />
(FTF) integrieren <strong>und</strong> ansteuern können. Hinzu kommt die einfache Integration<br />
von IoT-Geräten, Sensoren <strong>und</strong> Kamerasystemen, um den Grad der Automation<br />
noch weiter vorantreiben zu können. Über künstliche Intelligenz lassen sich<br />
vielfältige Zusammenhänge automatisch erkennen <strong>und</strong> für die Optimierung der<br />
Warenströme zeitsparende Lösungen finden <strong>und</strong> implementieren.<br />
Ein interessanter Aspekt ist die Integration von AMR, da diese sich nahezu frei im<br />
Lager bewegen können. Weil die Geräte Personen erkennen, entfallen No-Go-Areas<br />
im Lager oder Bereiche, in denen das Personal besonders aufpassen muss. Zukunftsfähige<br />
Systeme sind in der Lage, diese Roboter zusammen mit Mitarbeitern<br />
optimal zu koordinieren, um Waren hochgradig automatisiert <strong>und</strong> effizient umzuschlagen.<br />
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ BEI HOHEM TRAFFIC<br />
Künstliche Intelligenz kann die Optimierung zusätzlich unterstützen, wenn das<br />
WMS eng in Wareneingangs- <strong>und</strong> Auslieferungssysteme eingeb<strong>und</strong>en ist, also weiß,<br />
wann Waren angeliefert werden <strong>und</strong> ausgeliefert werden müssen, <strong>und</strong> viele Aufträge<br />
gleichzeitig auszuführen sind. In solchen Umgebungen ist eine KI mit Machine<br />
Learning im Vorteil, weil sie effizient auch große Datenmengen verarbeiten <strong>und</strong><br />
viele Aufgaben im Lager parallel optimieren kann. Dies trägt dazu bei, die Anforderungen<br />
der K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> ihre Service Level zu erfüllen.<br />
Die Effizienzgewinne durch ein WMS hängen davon ab, wofür das Warenlager<br />
eingesetzt wird (Retail, Produktion, Warenumschlag). In der Regel kann ein Team,<br />
das auf die Beratung bei Transformationsprojekten spezialisiert ist, im Vorfeld einer<br />
Warenhaus-Optimierung ermitteln, welche Benefits sich mit dem Einsatz eines<br />
neuen Systems erreichen lassen. Diese arbeiten intensiv mit dem Anlagenbetreiber<br />
zusammen <strong>und</strong> beginnen mit einer ausführlichen Analyse, um die Stellschrauben<br />
zu finden, bei denen sich ein Investment lohnt.<br />
Ganz konkret: Happy Fresh, ein stark wachsendes Unternehmen in Südostasien,<br />
das Millionen Endk<strong>und</strong>en in 14 Großstädten mit frischen Supermarkt-Produkten<br />
bis zur Haustür versorgt, konnte durch die Einführung des WMS von Blue Yonder<br />
die Auslieferungszeit nach der Bestellung von 60 auf 45 Minuten senken.<br />
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Strategies Director, Blue Yonder, München<br />
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PRODUKTE UND SYSTEME<br />
LAGERPROZESSE NACHHALTIG MANAGEN<br />
LOGISTIKDIENSTLEISTER MIGRIERT VON<br />
INDIVIDUAL- AUF STANDARDSOFTWARE<br />
Ein Logistikdienstleister hat sich aus<br />
strategischen Gründen dazu entschieden, von<br />
einem individualisierten Lagerverwaltungssystem<br />
auf eine aktuelle Standardversion der<br />
Software umzustellen. Die Gründe dafür sind die<br />
Vorzüge der standardisierten Lösung in Sachen<br />
Features, uneingeschränkte Updatefähigkeit<br />
sowie die Reduzierung des Consultingaufwands.<br />
Die Softwaremigration fand im laufenden<br />
Betrieb statt.<br />
Das mittelständische Logistikunternehmen Trans Regina<br />
mit den Tätigkeitsfeldern Transport, Lager <strong>und</strong> Logistikdienstleistungen<br />
beschäftigt etwa 280 Mitarbeiter <strong>und</strong><br />
hat 100 Lkw im Einsatz. Seit mehr als 20 Jahren bietet<br />
das Unternehmen individuelle Lösungen in den Bereichen Logistik<br />
<strong>und</strong> Transportwesen an. Neben optimierten Transportkonzepten<br />
<strong>und</strong> Logistik-Outsourcing mit mehr als 20.000 m²<br />
bewirtschafteten Lagerflächen hat der Dienstleister auch Value-<br />
Added-Services <strong>und</strong> Fulfillment-Leistungen im Portfolio.<br />
Trans Regina vertraut seit fast 15 Jahren auf das Lagerverwaltungssystem<br />
Dilos des Softwareanbieters Remira aus Dortm<strong>und</strong>.<br />
Bei der Einführung der Software stand die individuelle K<strong>und</strong>en-<br />
ausrichtung im Fokus. „Dilos bot alle Features, die wir für ein Lagerverwaltungssystem<br />
haben wollten. Wir hatten in den vergangenen<br />
Jahren eine stark individualisierte Version der Software im<br />
Einsatz, die gut funktioniert hat, aber auch einen hohen administrativen<br />
Aufwand erforderte“, erklärt Sebastian Roesler, Projektleiter<br />
bei Trans Regina. Als bestandsführendes System unterstütze<br />
Dilos generell bei der Abwicklung aller Lagerprozesse <strong>und</strong> sorge<br />
für kurze Durchlaufzeiten, hohe Effizienz <strong>und</strong> Transparenz. Zudem<br />
übernehme die Software die Bestandsführung an den verschiedenen<br />
Lagerorten.<br />
STANDARDLÖSUNG VEREINFACHT<br />
MANDANTENUMMELDUNG<br />
Für Rösler waren bei der damaligen Beschaffungsentscheidung<br />
vor allem die flexible Skalierbarkeit sowie die Mehrmandantenfähigkeit<br />
von Dilos ausschlaggebend – die Software ließ sich problemlos<br />
an die vorhandene Lagerstruktur anpassen. Rösler: „Mit<br />
der Migration auf Dilos-Standard haben wir eine strategische<br />
Entscheidung getroffen <strong>und</strong> uns von unserer individualisierten<br />
Lösung verabschiedet. Durch den Einsatz der Standardsoftware<br />
profitieren wir von regelmäßigen Updates, einer ständigen Weiterentwicklung<br />
<strong>und</strong> weiteren Vorzügen. So ist unter anderem das<br />
Ummelden zwischen den einzelnen Mandanten durch Mandantengruppen<br />
einfacher geworden <strong>und</strong> durch die neuen Releases<br />
profitieren wir auch vom Mehrwert anderer K<strong>und</strong>enprojekte.“<br />
Darüber hinaus ziehe man Nutzen aus der Fakturierung mit Simulationsmöglichkeit,<br />
der täglichen Ermittlung der Abrechnungsdaten<br />
sowie einer möglichen FiBu-Schnittstelle.<br />
26 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/03 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
Die Umstellung auf eine<br />
Standardsoftware wurde im<br />
laufenden Betrieb vollzogen<br />
Durch ein automatisches Resizing der mobilen Applikation kann<br />
nun mithilfe von WLAN-Routern auf Win- oder Android-Geräten<br />
<strong>und</strong> hardwareunabhängig (Tablet, Staplerterminal, Handscanner)<br />
gearbeitet werden. „Wir haben zudem eine durchgehende<br />
Verladekontrolle durch die Verladescannung sowie artikel- oder<br />
auftragsbezogene Hinweise in den Scannungen“, so Rösler. „Diese<br />
Informationen können beim Artikel selbst, beim Wareneinoder<br />
-ausgang sowie beim Auftrag, Empfänger oder Mandant<br />
hinterlegt werden. Durch die Standardscannungen profitieren<br />
wir von einer vollständigen mobilen Funktionalität über alle Prozesse<br />
im Lager hinweg.“<br />
SOFTWARE-MIGRATION IM BETRIEBSALLTAG<br />
Die Umstellung im laufenden Betrieb lief aufgr<strong>und</strong> des bereits<br />
vorhandenen Systems ohne Probleme – der Aufbau des Programms<br />
war bereits bekannt. Auch die Anbindung via Schnittstellen<br />
an externe K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Frachtführer wurde ermöglicht.<br />
„Die zuständigen Mitarbeiter haben bereits Wochen vor dem Go-<br />
Live im Testsystem verschiedene, praxisgleiche Tests durchgeführt.<br />
Im Lager war die Umstellung dann etwas aufwendiger“, so<br />
Rösler. „Die Mitarbeiter im Lager haben wir ebenfalls mit dem<br />
Testsystem auf den Live-Betrieb vorbereitet, hier wurde zuvor mit<br />
Picklisten gearbeitet, weshalb sie sich erst an die neuen Abläufe<br />
gewöhnen mussten. In Testing-Terminen haben wir die Bearbeitung<br />
von Aufträgen im Lager durchgespielt.“<br />
Auch im Bereich Value-Added-Services respektive mit dem integrierten<br />
Produktionsmodul sorgt Dilos für Mehrwerte in den<br />
Prozessen. So können bei Sortier- <strong>und</strong> Montagearbeiten, Display-<br />
Bau, Verpackung <strong>und</strong> Veredelung sowie Vor-, Zwischen- <strong>und</strong><br />
Endmontagearbeiten die einzelnen Produktionsstationen abgebildet<br />
werden. „Anhand der Stücklisten identifiziert die Software<br />
die benötigten Komponenten <strong>und</strong> die jeweiligen Lagerplätze, der<br />
Produktionsschub wird automatisch veranlasst <strong>und</strong> auch die Abbuchung<br />
der Verbrauchskomponenten geht automatisiert vonstatten“,<br />
erläutert Rösler.<br />
FRÜHZEITIGE AVISIERUNG VON SENDUNGEN<br />
Bei Trans Regina wurde das komplette Lagerlayout in Dilos integriert,<br />
sodass mandantenübergreifend eingelagert werden kann.<br />
SEBASTIAN ROESLER,<br />
PROJEKTLEITER, TRANS REGINA,<br />
OBERTRAUBLING<br />
Die Migration hin zu einer Standardversion<br />
der Lagerverwaltungssoftware ist<br />
eine Maßnahme, mit der wir langfristig<br />
planen können<br />
„Die K<strong>und</strong>enaufträge laufen in der Nacht über eine Schnittstelle<br />
in die Software ein <strong>und</strong> werden durch unsere Mitarbeiter abgearbeitet.<br />
Im Lager konnten wir im Gegensatz zu früher auf Scannergestützte<br />
Kommissionierung umstellen. Die erledigten Aufträge<br />
werden wieder per Schnittstelle an den K<strong>und</strong>en rückgemeldet“,<br />
so Rösler. Die beleglose Prozessabwicklung minimiere die Fehlerquote<br />
in der Lagerhaltung <strong>und</strong> beschleunige die Abläufe. Zudem<br />
berge die Arbeit in der Lagerlogistik mit Arbeitsgeräten wie<br />
Handscannern oder Tablets – anstelle von Papier <strong>und</strong> Bleistift –<br />
auch Mitarbeiter-Bindungspotenzial.<br />
Durch die Anbindung von Dilos an die verwendete Speditionssoftware<br />
können die Sendungen aus der Lagerlogistik frühzeitig<br />
der Speditionsabteilung avisiert werden. Das Personal im Lager<br />
<strong>und</strong> in den Transportabteilungen arbeitet so ohne Zeitverzögerung<br />
Hand in Hand.<br />
BEZAHLABWICKLUNG INKLUSIVE<br />
Die Abrechnung der logistischen Dienstleistungen geschieht<br />
ebenfalls über das Lagerverwaltungssystem <strong>und</strong> die Tätigkeiten<br />
aus den operativen Prozessen werden über mandantenspezifisch<br />
hinterlegte individuelle Offertleistungen automatisch von der Dilos-Fakturierung<br />
in abrechenbare Leistungen protokolliert. Diese<br />
kommen somit vollautomatisch in den Fakturierungslauf. Zusatzleistungen,<br />
wie Sonderfahrten oder Spezial-Etikettierung lassen<br />
sich auch manuell im Faktura-Modul der Software ergänzen.<br />
Dies r<strong>und</strong>et die ganze Dienstleistungsabwicklung ab <strong>und</strong> macht<br />
den Prozess sicherer, wenig fehleranfällig <strong>und</strong> beschleunigt den<br />
wiederkehrenden Abrechnungsprozess.<br />
Fotos: Trans Regina<br />
www.remira.com<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/03 27
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
DIGITALES WERKER-ASSISTENZSYSTEM<br />
HOHE PRAXISTAUGLICHKEIT UND EINFACHE<br />
BEDIENUNG IM FOKUS DER ENTWICKLUNG<br />
Die Digitalisierung eröffnet diverse Möglichkeiten,<br />
die Abläufe in Lager <strong>und</strong> Materialfluss oder der<br />
Produktion zu verbessern. Welche Chancen in<br />
diesem Kontext das neu entwickelte Werker-<br />
Assistenzsystem MiniTec SmartAssist bietet,<br />
haben wir für Sie in Erfahrung gebracht.<br />
Wer sich mit Frank Stattaus, MiniTec K<strong>und</strong>enberater<br />
<strong>und</strong> Experte für MiniTec SmartAssist, über das<br />
Werker-Assistenzsystem unterhält, kann im übertragenen<br />
Sinn die Leidenschaft für die Neuentwicklung<br />
spüren. Beim Ortstermin der Redaktion am Firmensitz<br />
in Schönenberg-Kübelberg ging Stattaus jedenfalls sofort in medias<br />
res. „Wir beschäftigen uns bereits seit geraumer Zeit mit Ansätzen<br />
für Industrie 4.0. Im Zuge dieser Aktivitäten reifte der Entschluss,<br />
ein Werker-Assistenzsystem zu entwickeln, das die Möglichkeiten<br />
der Digitalisierung nutzt. Dies tun wir allerdings nicht<br />
aus reinem Selbstzweck, sondern weil sich nur so die Anforderungen<br />
des Markts an ein zeitgemäßes Werker-Assistenzsystem<br />
erfüllen lassen.“<br />
Stattaus verdeutlicht dies an folgendem Beispiel: Vor allem Variantenfertiger<br />
zeigten sich vielfach mit den am Markt verfügbaren<br />
Werker-Assistenzsystemen unzufrieden. Ursache hierfür<br />
sei der nicht zu unterschätzende Aufwand, der bei der Integration<br />
eines neuen Produkts in die Montageabläufe anfalle. Hinzu<br />
komme, dass es bei vielen Anbietern nur mit entsprechenden<br />
Programmierkenntnissen möglich ist, neue Rezepturen anzulegen<br />
oder dass dazu sogar der Anbieter kontaktiert werden<br />
muss. „Daher bestand eine wichtige Forderung bei unserer Lösungsfindung<br />
darin, ein System zu kreieren, das es Anwendern<br />
erlaubt, die Abläufe für die Montage neuer Produkte auf einfache<br />
Art <strong>und</strong> Weise selbst zu gestalten <strong>und</strong> zu hinterlegen.<br />
Gelungen ist uns dies mit der Entwicklung des intuitiv bedienbaren<br />
Editors MiniTec SmartEdi, dem Gehirn des neuen Assistenzsystems.“<br />
Um die einfache Bedienung zu erreichen, wurde seitens<br />
MiniTec ein Unternehmen mit viel Erfahrung mit intuitiven Nutzeroberflächen<br />
(User Experience, UX) in das Projekt eingeb<strong>und</strong>en.<br />
Mithilfe der Expertise der Profis zeichnet sich die Bedienung<br />
des Editors durch eine auch für Laien verständliche Bedienlogik<br />
aus. Nutzer verstehen auf Anhieb, was aktuell passiert, <strong>und</strong> können<br />
somit die tatsächlichen Arbeitsabläufe in entsprechende digitale<br />
Anweisungen überführen. Nach Fertigstellung der Arbeitsanweisung<br />
kann diese sofort beim Werker auf dem SmartPlayer,<br />
Hand-/<br />
Fußschalter<br />
Laser<br />
Handscanner<br />
Touchdisplay<br />
„Pick to Light“-Lichtleisten<br />
01 Im MiniTec SmartPlayer<br />
stehen verschiedene Module zur<br />
individuellen Prozessunterstützung<br />
<strong>und</strong> Interaktion bereit<br />
28 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/03 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
<br />
FRANK STATTAUS<br />
Eine wichtige Forderung bei der<br />
Lösungsfindung bestand darin,<br />
ein System zu kreieren, das es<br />
Anwendern erlaubt, die Abläufe<br />
für die Montage neuer Produkte<br />
auf einfache Art <strong>und</strong> Weise<br />
selbst zu gestalten <strong>und</strong> zu<br />
hinterlegen<br />
der zweiten Komponente des MiniTec SmartAssist, zum Einsatz<br />
kommen. Der Assistent führt den Werker Schritt für Schritt durch<br />
den Montageprozess, indem das System ihm die jeweils erforderlichen<br />
Tätigkeiten mithilfe von Texten, Grafiken oder Fotos am<br />
Bildschirm anzeigt. Die Visualisierung der Tätigkeiten schafft ferner<br />
die Voraussetzungen dafür, dass das Anlernen neuer Mitarbeiter<br />
schnell vonstattengeht.<br />
BAUKASTENSYSTEM BEI DER WERKERFÜHRUNG<br />
Aufgr<strong>und</strong> des modularen Systemaufbaus <strong>und</strong> der Möglichkeit<br />
verschiedene Hardware-Komponenten – zum Beispiel „Pick to<br />
Light“-Lichtleisten, Touch-Monitore oder Eingriffssensoren – anzusteuern,<br />
lassen sich Prozesse auf vielfältige Art <strong>und</strong> Weise unterstützen.<br />
Bei dem am Firmensitz in Schönenberg-Kübelberg<br />
präsentierten System war etwa ein Touch-Screen installiert, über<br />
den sich erledigte Arbeitsschritte am Bildschirm bestätigen ließen<br />
<strong>und</strong> zum nächsten Schritt weitergeleitet wurde. Stattaus:<br />
„Ebenso kann die Bestätigung aber auch per Tastatur oder Handtaster<br />
geschehen.“<br />
Ebenfalls an dem System vorhanden war ein Laserprojektor.<br />
Über das Assistenzsystem wird automatisch gesteuert, welches<br />
Objekt der Laser im Rahmen der Montageschritte hervor<strong>heben</strong><br />
soll. Je nach Aufbau <strong>und</strong> Ausrichtung des Systems lassen sich<br />
Markierungen auf die Arbeitsfläche projizieren, Bauteile darauf<br />
hervor<strong>heben</strong> oder Gegenstände <strong>und</strong> Flächen abseits der Arbeitsfläche<br />
anleuchten.<br />
Im Editor stehen unterschiedliche Formen der Laserprojektion<br />
zur Wahl. Hierzu gehören zum Beispiel Punkte, Rechtecke, Pfeile<br />
<strong>und</strong> Kreise. Über einen frei drehbaren Pfeil kann präzise auf ein<br />
Detail hingewiesen werden. Ein Polygon aus vier frei einstellbaren<br />
Ecken lässt sich derart konfigurieren, dass Verzerrungen ausgeglichen<br />
werden. Somit sind auch schräg angeleuchtete Flächen<br />
für MiniTec SmartAssist unproblematisch.<br />
WEITERE ASSISTENZMODULE DENKBAR<br />
Potenzielle Anwendungen des Assistenzsystems sieht Stattaus<br />
ferner in der Kommissionierung, im Versand <strong>und</strong> der Qualitätskontrolle.<br />
Um dieses breite Anwendungsspektrum abzudecken,<br />
haben die Entwickler auf die Ausarbeitung einer flexiblen Plattform<br />
Wert gelegt. Entsprechend ist MiniTec SmartAssist offen für<br />
die Integration weiterer Module <strong>und</strong> wird permanent weiterentwickelt.<br />
„Diesbezüglich kommt es ganz darauf an, in welche<br />
Richtungen die Wünsche der Anwender gehen“, so Stattaus abschließend.<br />
Winfried Bauer<br />
Fotos/Grafik: MiniTec<br />
www.minitec.de<br />
02<br />
Systemaufbau<br />
MiniTec SmartPlayer<br />
MiniTec SmartEdi<br />
Hardware<br />
Software<br />
Digitale<br />
Arbeitsanweisung<br />
Software<br />
Eingesetztes<br />
Material<br />
z.B. Arbeitstisch,<br />
Pick to Light,<br />
Monitor, Handtaster,<br />
Laser<br />
Auch:<br />
Assistenzsoftware<br />
Programm zum<br />
Abspielen von<br />
digitalen Arbeitsanweisungen<br />
Laden<br />
Enthält<br />
kontextspezifische<br />
Informationen für<br />
jeden Arbeitsschritt<br />
Speichern<br />
Software zum<br />
Erstellen von<br />
digitalen Arbeitsanweisungen<br />
verwendet<br />
verwendet<br />
Werker<br />
Verwendet MiniTec SmartPlayer<br />
zur Unterstützung seiner<br />
auszuführenden Tätigkeit<br />
Einrichter<br />
Erstellt im MiniTec SmartEdi<br />
Arbeitsanweisungen<br />
für den Werker<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/03 29
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
KOLLISIONSSCHUTZSYSTEM ERWEITERT FAHRER-ASSISTENZSYSTEME<br />
DAS GROSSE GANZE IM BLICK<br />
Angesichts der steigenden Umsätze im<br />
Kabelgeschäft hat die U. I. Lapp GmbH im<br />
vergangenen Jahr ein neues Distributionszentrum<br />
in Hannover eröffnet. Die Ausstattung der<br />
eingesetzten Flurförderzeuge mit verschiedenen<br />
Fahrer-Assistenzsystemen sorgt für einen<br />
schnellen <strong>und</strong> sicheren Warenumschlag.<br />
Die U. I. Lapp GmbH verfügt mit Logistikzentren in Ludwigsburg,<br />
Stuttgart, Hannover <strong>und</strong> Wrocław/Polen über<br />
ein firmeneigenes Netzwerk zur Waren-Distribution.<br />
Um auch zukünftig die Voraussetzungen für eine zuverlässige<br />
Auslieferung der bestellten Waren zu schaffen, wurde das<br />
Zusammenspiel der innerbetrieblichen Prozesse für die Unternehmen<br />
der Firmengruppe neu organisiert <strong>und</strong> besser aufeinander<br />
abgestimmt. Andreas Gesse, Leiter des Logistikzentrums<br />
Hannover, erläutert: „Im Lauf der Reorganisation der innerbetrieblichen<br />
Logistik wurde unser vielfältiges Sortiment immer<br />
komplexer. So gehören zu den im Logistikzentrum Hannover gelagerten<br />
Waren unter anderem Lichtwellenleiter mit einem Gewicht<br />
von ein paar Gramm ebenso wie bis zu sechs Tonnen<br />
schwere Kabeltrommeln, auf denen zum Beispiel Leitungen für<br />
Windkraftanlagen aufgewickelt sind. Im Rahmen der Suche des<br />
richtigen Intralogistik-Anbieters für das neue Logistikzentrum<br />
haben wir mit dem Unternehmen Still einen Partner gef<strong>und</strong>en,<br />
der mit seiner Produktvielfalt an Flurförderzeugen <strong>und</strong> intralogistischen<br />
Lösungen auch unseren Anforderungen gewachsen<br />
ist.“ Gemeinsam habe man eine Lösung zur Bewirtschaftung des<br />
neuen Distributionszentrums entwickelt <strong>und</strong> realisiert, mit der<br />
sich auch auf volatile Märkte schnell <strong>und</strong> flexibel reagieren ließe.<br />
FAHRER-ASSISTENZSYSTEM GLEICHT<br />
BODENUNEBENHEITEN AUS<br />
Zu Unterstützung der Abläufe <strong>und</strong> Prozesse sind die Flurförderzeuge<br />
mit unterschiedlichen Fahrer-Assistenzsystemen ausgestattet.<br />
So erfasst zum Beispiel das an den MX-X-Schmalgangstaplern<br />
installierte Assistenzsystem Active Floor Compensation<br />
(AFC) Bodenunebenheiten <strong>und</strong> gleicht diese in Echtzeit aus. Das<br />
Flurförderzeug bleibt somit immer in der Waagerechten <strong>und</strong> das<br />
Hubgerüst stets in der Senkrechten. Im Gegensatz zu passiven<br />
Systemen, die nur dämpfen, wird ein Schwingungsaufkommen<br />
aktiv unterb<strong>und</strong>en, bevor es entstehen kann.<br />
Martin de Groot, Teamleiter Facility <strong>und</strong> Maintenance bei<br />
Lapp, unterstreicht: „Das AFC-System reagiert infolge schneller<br />
Prozessoren auch bei maximaler Fahrgeschwindigkeit verzögerungsfrei.<br />
Dieses smarte Assistenzsystem hat die Auftragsvergabe<br />
mitentschieden.“<br />
MEHR SICHERHEIT DURCH FUNKBASIERTEN<br />
KOLLISIONSSCHUTZ<br />
Generell lässt sich feststellen, dass die Arbeitsabläufe in Lager<strong>und</strong><br />
Distributionszenten immer schneller <strong>und</strong> anspruchsvoller<br />
werden. Dies ist auch bei Lapp in Hannover der Fall. Als proble-<br />
30 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/03 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
<br />
01<br />
02 03<br />
matisch kann in dem Zusammenhang die damit verb<strong>und</strong>ene Zunahme<br />
des Risikos fehlerhafter Prozesse sein. Störungen in den<br />
Abläufen, Risiken für Leib <strong>und</strong> Leben sowie Sachschäden können<br />
die Folge sein. Patrick Laake, Regionaler Servicemanager von<br />
Still, erklärt: „Um Unfallrisiken zu reduzieren <strong>und</strong> Personenschäden<br />
sowie Schäden an Ware, Regalen <strong>und</strong> Flurförderzeugen zu<br />
verhindern, war das Ziel unserer Beratung, ein ganzheitliches Sicherheitskonzept<br />
zu entwickeln <strong>und</strong> umzusetzen. Damit wir potenzielle<br />
Sicherheitsrisiken identifizieren, bewerten <strong>und</strong> Maßnahmen<br />
empfehlen konnten, haben wir zuerst die Prozessabläufe<br />
<strong>und</strong> die benötigten Flurförderzeuge im Logistikzentrum erfasst.<br />
Nach der Analyse wurden die Fahrzeuge mit unserem<br />
funkbasierten Kollisionsschutzsystem ausgerüstet.“<br />
Das Kollisionsschutzsystem umfasst jeweils einen aktiven<br />
360°-Antennensatz mit passiven Elementen an Hallentoren <strong>und</strong><br />
viel befahrenen Kreuzungen sowie ein Fahrerinterface, das mit<br />
der Fahrzeugsteuerung kommuniziert. Bei Gefahr reduziert das<br />
Assistenzsystem in Echtzeit die Fahrzeuggeschwindigkeit, begrenzt<br />
den Hub <strong>und</strong> setzt akustische sowie visuelle Signale ab.<br />
Fährt ein Flurförderzeug in eine Gefahrenzone, so erhält es unverzüglich<br />
alle Informationen für die Aktivierung der vordefinierten<br />
Sicherheitsfunktionen. Darüber hinaus interagiert das System<br />
mit der Umgebung. So lassen sich zum Beispiel Hallentore<br />
automatisch öffnen oder die Hallenbeleuchtung einschalten.<br />
PROZESSSICHERHEIT DURCH RUNDUM-SERVICE<br />
01 Mit dem funkbasierten Assistenzsystem wird die Fahrzeuggeschwindigkeit<br />
vor dem Hallentor automatisch reduziert<br />
02 Bei Gefahr werden akustische sowie visuelle Signale am<br />
Fahrzeugdisplay abgesetzt<br />
03 Das Personal trägt zur Kollisionsvermeidung ein Tag. Wenn sich<br />
der Mitarbeiter einem Flurförderzeug nähert, löst der Tag ein visuelles<br />
Signal sowie einen Signalton am Fahrerinterface aus<br />
Damit die Abläufe auf einem dauerhaft hohen Niveau vonstattengehen,<br />
sind die Servicetechniker von Still über alle Kommunikationskanäle<br />
erreichbar. De Groot bek<strong>und</strong>et zufrieden: „Bei einer<br />
Störung sind die Standzeiten minimal. Falls ein Stapler ausfällt,<br />
rufe ich den Techniker an. Der kommt prompt <strong>und</strong> beseitigt die<br />
Störung sehr schnell.“<br />
Technische Kompetenz, eine hohe Qualität <strong>und</strong> eine schnelle<br />
Ersatzteilverfügbarkeit tragen ebenso zu einem hohen Lagerumschlag<br />
bei. Standardisierte, digitalgestützte <strong>und</strong> optimal geplante<br />
Reparatur- <strong>und</strong> Wartungsprozesse für jeden Fahrzeugtyp reduzieren<br />
die Ausfallzeiten auf ein Minimum.<br />
Die Zusammenarbeit mit dem Flurförderzeughersteller wurde<br />
mit dem Projekt in Hannover fortgesetzt. Aus der Erkenntnis der<br />
Historie heraus konstatiert Gesse, „dass die Lagerbewirtschaftung<br />
mit einer flexiblen Flurförderzeugflotte die bestmögliche<br />
Lösung für unsere interne Logistik ist. Mithilfe von kurzfristig angemieteten<br />
Elektrostaplern können wir ferner schnell <strong>und</strong> flexibel<br />
auf die jeweilige Marktsituation reagieren.“ Bedarfsorientiert<br />
ließen sich die Flurförderzeuge für einzelne Tage aber auch für<br />
längere Laufzeiten anmieten.<br />
FAZIT<br />
Im Wettbewerb ist der Schlüssel zum Erfolg eine problemlose <strong>und</strong><br />
schnelle interne Logistik. Im Zusammenspiel mit der Fahrzeugtechnik<br />
erhöhen die Fahrer-Assistenzsysteme von Still den Automatisierungsgrad<br />
<strong>und</strong> sorgen für mehr Sicherheit sowie ermüdungsfreies<br />
<strong>und</strong> ergonomisches Arbeiten. Der Flurförderzeugbetreiber<br />
profitiert unmittelbar von mehr Produktivität <strong>und</strong> geringeren<br />
Kosten. Kurze Lieferzeiten <strong>und</strong> individuelle Logistikleistungen<br />
verb<strong>und</strong>en mit hohen Qualitätsansprüchen sind damit auch in<br />
Zukunft im Logistikzentrum Hannover von Lapp gesichert.<br />
Der Entwicklungspfad der Intralogistik bei dem Anbieter von<br />
integrierten Lösungen <strong>und</strong> Markenprodukten im Bereich der Kabel-<br />
<strong>und</strong> Verbindungstechnologie ist aber noch nicht bis zum Ende<br />
beschritten. „Wir lernen voneinander <strong>und</strong> setzen zusammen<br />
mit Still für uns neue Technologien um <strong>und</strong> ein. So haben wir<br />
zum Beispiel unsere Ablängmaschinen in der Zutrittskontrolle<br />
des Still-Fleetmanagers integrieren können“, resümiert Gesse.<br />
Autor: Gerd Knehr, freier Fachjournalist, Reutlingen<br />
Fotos: Gerd Knehr<br />
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www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/03 31
GENKINGER: MEHR ALS 100 JAHRE JENSEITS DER MASSENPRODUKTION AKTIV<br />
LOSGRÖSSE 1 IST KEINE AUSNAHME,<br />
SONDERN STANDARD<br />
Was sind die Erfolgsgeheimnisse der Genkinger<br />
GmbH? Wir haben uns bei dem Hersteller von<br />
Sonderflurförderzeugen aus Münsingen<br />
umgesehen <strong>und</strong> beantworten die Frage mit den<br />
Worten: Erfahrung, Innovationswille <strong>und</strong> kurze<br />
Wege im Produktionsprozess. Doch lesen Sie<br />
selbst!<br />
Im Jahr 1922 gründete Hermann Genkinger in Münsingen eine<br />
mechanische Werkstatt <strong>und</strong> stellte Pumpen sowie Wagenheber<br />
her. Zu jener Zeit ahnte er sicherlich nicht, wie sich der Betrieb<br />
in den folgenden Jahrzehnten entwickeln würde. Doch zurück<br />
zu den Anfangsjahren. In der Zwischenzeit schreibt man das Jahr<br />
1946, der Zweite Weltkrieg ist vorbei <strong>und</strong> Sohn Lothar Genkinger<br />
organisiert den Wiederaufbau <strong>und</strong> vor allem den Ausbau der Firma.<br />
Neben Wagenhebern werden Motorrad-Fußrasten hergestellt.<br />
Ein Verkaufsschlager. Was sicherlich damit zu tun hatte,<br />
dass das Motorrad als Fortbewegungsmittel im Alltag der Menschen<br />
damals eine andere Rolle spielte, als dies heutzutage der<br />
Fall ist. „Demzufolge florierte auch auf der Schwäbischen Alb der<br />
Absatz von Motorrädern“, so Richard Ludwig, der heute die Ge-<br />
MEILENSTEINE DER FIRMENGESCHICHTE<br />
Firmengründung<br />
durch<br />
Hermann<br />
Genkinger<br />
Wiederaufbau <strong>und</strong><br />
Ausbau durch Sohn<br />
Lothar Genkinger<br />
Kettbaum-<br />
Hubwagen für<br />
Textilindustrie;<br />
Einstieg in die<br />
Förder- <strong>und</strong><br />
Hebetechnik<br />
Auf- <strong>und</strong><br />
Ausbau<br />
Lagertechnikgeräte<br />
1922<br />
1946<br />
32 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/03 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de<br />
1955<br />
70er- <strong>und</strong><br />
80er-Jahre
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
01 Genkinger-Geschäftsführer Richard Ludwig: „Wir fangen<br />
mit unserer Arbeit dort an, wo das Produktportfolio der<br />
Volumenhersteller aufhört“<br />
››<br />
Händen<br />
WINFRIED BAUER,<br />
CHEFREDAKTEUR F+H<br />
Beim Betriebsr<strong>und</strong>gang war die<br />
Leidenschaft der Belegschaft für den<br />
Sondergerätebau förmlich mit<br />
zu greifen<br />
schicke der Genkinger GmbH leitet. „Daraus resultierte eine entsprechend<br />
hohe Nachfrage nach Ersatz- <strong>und</strong> Verschleißteilen.“<br />
Was wiederum Genkinger jun. zu einer weiteren Entwicklung<br />
anspornte: Einer Motorrad-Hebebühne, mit deren Konzeption er<br />
die Gr<strong>und</strong>lage für das spätere Kerngeschäft, dem Sondergerätebau<br />
legte.<br />
Damals stand die Textilindustrie als potenzieller Großabnehmer<br />
im Fokus des Geräteherstellers. Und so war die Entwicklung<br />
des ersten Kettbaum-Hubwagens, ein Spezialgerät für den Transport<br />
von Rohmaterial in der Textilindustrie, für den weiteren Weg<br />
des Unternehmens maßgebend <strong>und</strong> gleichzeitig Einstieg in die<br />
Förder- <strong>und</strong> Hebetechnik. In dieser Konsequenz stand auch der<br />
nächste Entwicklungsschritt: Die Fertigung von Palettenhubgeräten<br />
für weitere Industriebereiche. Dieses umfassende Portfolio,<br />
Qualitätsarbeit <strong>und</strong> ein ausgeklügeltes Verkaufskonzept brachten<br />
dem Unternehmen Bekanntheitsgrad <strong>und</strong> steigende Marktanteile<br />
weltweit.<br />
men Genkinger heute <strong>und</strong> beliefert den globalen Markt. In der<br />
K<strong>und</strong>enliste stehen Unternehmen aus Industrie <strong>und</strong> Handel. Das<br />
Unternehmen Genkinger versteht sich als Ideengeber <strong>und</strong> ist ein<br />
Hersteller von applikationsspezifischen Fahrzeugen für den innerbetrieblichen<br />
Materialumschlag. Vornehmlich in der Produktionslogistik<br />
transportieren, stapeln <strong>und</strong> manipulieren die Flurförderzeuge<br />
Güter, Werkzeuge, Formen <strong>und</strong> Coils, die sich nicht<br />
auf Europaletten bewegen lassen. Die Lasten reichen von 300 kg<br />
bis zu 100 Tonnen. Ludwig: „Wir fangen dort an, wo das Produktportfolio<br />
der Volumenhersteller aufhört.“ Wichtig ist es dem Geschäftsführer<br />
zu betonen, dass man über einen großen heteroge-<br />
02 Per Funkfernsteuerung<br />
bedienter Coil-Transporter<br />
AUSGEPRÄGTER WILLE ZUR INNOVATION<br />
Flurförderzeuge für die Lagertechnik, Hub- <strong>und</strong> Transportgeräte<br />
sowie Sonderlösungen, Hubmaste <strong>und</strong> Fahrerlose Transportsysteme<br />
– mit diesen Produktlinien präsentiert sich das Unterneh-<br />
Vollautomatischer<br />
Kettbaumwechsler<br />
vorgestellt<br />
Integration<br />
des Flurförderzeugherstellers<br />
bAKA D.<br />
Bader Söhne<br />
100 Jahre<br />
Genkinger<br />
Investitionen<br />
in die Firmeninfrastruktur,<br />
zum Beispiel<br />
6-Achs-<br />
Fräsmaschine<br />
1996<br />
2018<br />
2022<br />
<strong>2023</strong>
03 04 05<br />
nen K<strong>und</strong>enstamm aus verschiedenen Branchen verfüge. Kein<br />
K<strong>und</strong>e habe einen Umsatzanteil von mehr als fünf Prozent.<br />
Zu welchen Leistungen die klugen Köpfe aus Münsingen in der<br />
Lage sind, verdeutlicht folgendes Beispiel. Ein Betreiber einer<br />
Baumarktkette wollte in seinen Immobilien der potenziellen<br />
K<strong>und</strong>schaft mehr Ware präsentieren. Erreichen wollte man dieses<br />
Ziel mit der Installation zusätzlicher Regale am Point of Sale. Jedoch<br />
machte die Arbeitsgangbreite der eingesetzten Schubmaststapler<br />
der Überlegung einen Strich durch die Rechnung. Das<br />
Management der Baumarktkette suchte daraufhin Rat bei Genkinger.<br />
„Nach Analyse der Problemstellung kamen wir auf die<br />
Idee, einen 3-Tonnen-Stand-Schubmaststapler zu entwickeln.<br />
Damit ließ sich die Regalierung in den Baumärkten wie gewünscht<br />
überarbeiten“, skizziert Harald Harter, Vertriebsleiter<br />
Key Account Lagertechnik bei Genkinger, das Projekt.<br />
Viele der Flurförderzeuge, die das 153 Mitarbeiter zählende Team<br />
aus Münsingen entwickelt <strong>und</strong> herstellt, haben Losgröße 1. „Der<br />
Vorbau, das heißt Hubmast einschließlich Anbaugeräte <strong>und</strong> das<br />
Lastaufnahmemittel, werden in der Regel applikationsspezifisch<br />
konzipiert. In puncto Chassis <strong>und</strong> Antrieb nutzen wir unser über all<br />
die Jahre erprobtes Modulkonzept, das sich mit dem Vorbau kombinieren<br />
lässt. Somit gelingt es uns, auch Lösungen für ausgefallene<br />
Aufgabenstellungen wirtschaftlich zu realisieren“, gibt Ludwig ein<br />
weiteres Geheimnis für den Erfolg preis. Nicht zu unterschätzen<br />
seien in dem Zusammenhang ferner die kurzen Wege im Unternehmen,<br />
„die es uns auch in den vergangenen drei Jahren ermöglicht<br />
haben, Antworten auf die Herausforderungen der Zeit zu finden.“<br />
Damit dies in Zukunft so bleibt, investiert das Unternehmen in<br />
die eigene Infrastruktur. Hierzu gehören für das laufende Jahr die<br />
Installation einer Photovoltaik-Anlage auf der Produktions- <strong>und</strong><br />
Lagerhalle sowie der Ausbau des Werkzeugmaschinenparks.<br />
Beim Ortstermin auf der Schwäbischen Alb war der Platz für die<br />
6-Achs-Fräsmaschine in der Produktionshalle bereits freigeräumt<br />
<strong>und</strong> die Arbeiten für die Errichtung des Maschinenbetts konnten<br />
beginnen. Daher sollte der projektierten Inbetriebnahme im<br />
März nichts im Wege stehen <strong>und</strong> die 1-Mio.-Euro-Investition dazu<br />
beitragen, dass auch in Zukunft circa 1.200 Geräte pro Jahr die<br />
Manufaktur in Münsingen verlassen. Eventuell wird dabei auch<br />
wieder ein Flurförderzeug sein, das in der Nachbarschaft seinen<br />
Dienst verrichten wird – so wie dies beim Fahrzeugkranhersteller<br />
Liebherr der Fall ist.<br />
03–05 Der Rädermanipulator unterstützt den Werker bei der<br />
Montage der bis zu 1.000 kg schweren Räder an den Fahrzeugkranen<br />
NACHBARSCHAFTSHILFE DER BESONDEREN ART<br />
Etwa 25 km vom Genkinger-Firmensitz entfernt befindet sich die<br />
Liebherr-Werk Ehingen GmbH. Ein Rädermanipulator unterstützt<br />
die Werker bei der Montage der bis zu 1.000 kg schweren<br />
Räder an den Fahrzeugkranen. Dazu werden Palettenstapel mit<br />
den Rädern per Gegengewichtsstapler an der Montagelinie der<br />
Unterwagen bereitgestellt. Dann tritt das Genkinger-Flurförderzeug<br />
in Aktion: Das Gerät klammert die waagerecht liegenden<br />
Räder einzeln, schwenkt sie senkrecht in die Montageposition<br />
<strong>und</strong> transportiert sie zum Unterwagen des Fahrzeugkrans. Der<br />
Werker setzt das Rad genau auf die Stehbolzen. Dies geschieht<br />
feinfühlig mithilfe eines Drehgeräts sowie Seitenschub- <strong>und</strong> Neigungsfunktion.<br />
Gegenüber dem vorherigen Prozess wird unter<br />
anderem Zeit eingespart.<br />
Theoretisch hätte auch ein Deichselgerät von Genkinger die<br />
Aufgaben bewältigen können, wie es am Liebherr-Standort in<br />
Kirchdorf im Einsatz ist. Doch sind in Ehingen die zurückzulegenden<br />
Wege länger, was dann die Lösung mit der Fahrerkabine<br />
nahelegte.<br />
Die Betriebsmittelkonstruktion von Liebherr wirkte bei der Geräteentwicklung<br />
mit <strong>und</strong> definierte die Anforderungen: Damit<br />
das Flurförderzeug unter der Sternabstützung der Großkrane<br />
hindurchfahren kann, wurde eine niedrige Gerätebauweise gefordert.<br />
Bei der Auslegung des Rädermanipulators kamen die zuvor<br />
bereits genannten Merkmale des modularen Systems von<br />
Genkinger zum Tragen.<br />
Der Fahrzeugkranhersteller nutzt am Standort Ehingen das<br />
Know-how seines schwäbischen Nachbarn noch in einer weiteren<br />
Halle. Doch dies wiederum ist eine Geschichte, der wir uns in<br />
einer anderen Ausgabe ausführlich widmen werden. <br />
<br />
Winfried Bauer<br />
Fotos: Genkinger, <strong>f+h</strong>, Karte auf S. 33: Stepmap, 123map. Daten: Openstreetmap,<br />
Lizenz: ODbL 1.0<br />
www.genkinger.de<br />
34 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/03 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
MARKTPLATZ<br />
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WISSENSWERTES ÜBER SIGNALSÄULEN,<br />
AMPELN UND LEUCHTEN<br />
Neu, informativ <strong>und</strong> noch<br />
übersichtlicher – das ist der<br />
aktuelle Katalog 2022/23 aus<br />
dem Hause Werma. Auf etwa<br />
230 Seiten finden interessierte<br />
Leser Wissenswertes zu Produkten<br />
<strong>und</strong> intelligenten Lösungen,<br />
die Prozesse sicher machen <strong>und</strong><br />
am Laufen halten. Darüber<br />
hinaus ist der Katalog gespickt mit spannenden Hintergr<strong>und</strong>informationen,<br />
informativen Übersichtsseiten <strong>und</strong> den praktischen<br />
Quick-Findern – mit deren Hilfe man schnell zum<br />
gewünschten Produkt gelangt. Der Katalog steht auf der<br />
Webseite des Unternehmens auch in einer Online-Version zur<br />
Verfügung.<br />
www.werma.com<br />
PERSONENSCHUTZSYSTEME FÜR DIE<br />
INTRALOGISTIK<br />
Die Lagertechnik Müller &<br />
Partner GmbH wurde im Jahr<br />
1992 gegründet, mittlerweile<br />
ist man in weltweit über 25<br />
Ländern im Einsatz. Im Laufe<br />
der Zeit wurden mehr als<br />
3.500 Personenschutzanlagen<br />
des Herstellers aus Westerstede<br />
in Betrieb genommen.<br />
Lagertechnik Müller & Partner ist ein mittelständisches<br />
Unternehmen, dass sich auf die Entwicklung, Herstellung <strong>und</strong><br />
den Vertrieb von Personenschutzanlagen spezialisiert hat. Zum<br />
Portfolio zählen stationäre <strong>und</strong> mobile Personenschutzanlagen,<br />
Assistenzsysteme für Personen- <strong>und</strong> Gabelstaplersicherheit,<br />
Steuerungs- <strong>und</strong> Automatisierungstechnik – zum Beispiel bei<br />
Verschieberegalanlagen, sowie Konturenkontrolle für Palettenware<br />
<strong>und</strong> Palettenbruchkontrolle, Regalprüfungen, Bitkey-Fahrzeugmanagement<br />
Systeme <strong>und</strong> betreiberspezifische Sonderlösungen.<br />
Das Unternehmen arbeitet mit namhaften Herstellern<br />
von Flurförderzeugen zusammen, die die kompetente Beratung,<br />
die Begleitung bei Projekten sowie deren Ausführung beim<br />
Endk<strong>und</strong>en/Händler zu schätzen wissen.<br />
Auf K<strong>und</strong>enservice wird besonderer Wert gelegt. Auch nach der<br />
Installation der Systeme stehen Techniker für die Wartung,<br />
Reparatur <strong>und</strong> Ersatzteilversorgung bereit. Die über ganz<br />
Deutschland verteilten Servicestationen sorgen dabei für<br />
schnelle Reaktionszeiten.<br />
www.mplagertec.de<br />
HOHE REINIGUNGSLEISTUNG<br />
Wenn Lager <strong>und</strong> Logistikbereiche gereinigt werden sollen,<br />
kommt es vor allem darauf an, welche Waren bewegt werden.<br />
Handelt es sich um haftende Verunreinigungen, sind Scheuersaugmaschinen<br />
die erste Wahl. Je nach Flächenbelegung <strong>und</strong><br />
-umfang bietet das Unternehmen<br />
Nilfisk hier effiziente<br />
Lösungen: Große Logistikzonen<br />
sind das Einsatzgebiet<br />
für die Aufsitz-Scheuersaugmaschine<br />
SC5000. Im<br />
aktuellen Marktvergleich<br />
erreicht die robuste Lösung<br />
r<strong>und</strong> 30 Prozent mehr<br />
Produktivität pro Tankfüllung.<br />
Auch bei Steigungen<br />
von bis zu zwölf Prozent<br />
befreien die Teller- oder<br />
Zylinderbürsten der Aufsitz-Scheuersaugmaschine den Untergr<strong>und</strong><br />
restlos von Staub <strong>und</strong> Schmutz. Aufgr<strong>und</strong> der technischen<br />
Ausstattung ermöglicht der kompakte Aufsitzer eine<br />
Leistung von bis zu 7.740 m²/h. Die Voraussetzungen für<br />
Agilität <strong>und</strong> Einsatzflexibilität schafft das kompakte Maschinendesign<br />
mit einem Wendekreis von 1.600 mm.<br />
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Butt.indd 1 09.10.2014 07:38:58
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
SCHUTZSYSTEME AN ÜBERGABESTATIONEN<br />
LÜCKENLOSE<br />
SICHERHEIT IST<br />
GEBOTEN<br />
Interagieren Flurförderzeuge an<br />
Übergabestationen mit direkter Anbindung an<br />
einen Gefährdungsbereich, darf es für einen<br />
sicheren <strong>und</strong> zugleich effizienten Betrieb keine<br />
Kompromisse geben: Das eingesetzte<br />
Sicherheitssystem muss über den kompletten<br />
Bereich zuverlässig zwischen Gabelstaplern <strong>und</strong><br />
eventuell anwesenden Personen unterscheiden<br />
können.<br />
Übergabestationen, an denen Material mit Gabelstaplern<br />
ein- <strong>und</strong> ausgeschleust wird, sind oft an Gefährdungsbereiche<br />
angegliedert. Diese Bereiche können durch angrenzende<br />
Maschinen respektive durch Querförderer,<br />
die die Stationen beschicken, gefährlich für Personen in der unmittelbaren<br />
Nähe sein. Hersteller sowie Betreiber sind dafür<br />
verantwortlich, den Zugang zu den Maschinen <strong>und</strong> Übergabestationen<br />
abzusichern. Die Herausforderung liegt darin, die Betriebsabläufe<br />
mit maximaler Effizienz aufrechtzuerhalten <strong>und</strong><br />
zugleich Anlagenbediener respektive weitere Personen zu schützen.<br />
Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> ist es erforderlich, dass das Sicherheitskonzept<br />
zuverlässig zwischen Gabelstapler <strong>und</strong> Personen<br />
unterscheiden kann. Dabei sind vor allem zwei Sicherheitsfunktionen<br />
relevant: Das rechtzeitige Stoppen einer gefährlichen Bewegung<br />
sowie die Zugangsfreigabe zum Gefährdungsbereich<br />
ausschließlich für spezifizierte Gabelstapler. Um Übergabestationen<br />
gegen den Zugang von Personen zu sichern <strong>und</strong> ausschließlich<br />
für Gabelstapler freizugeben, sind unterschiedliche Konzepte<br />
denkbar <strong>und</strong> im Einsatz. Die sicherheitstechnische Bewertung<br />
dieser Konzepte zeigt jedoch mitunter große Unterschiede<br />
bezüglich der verbleibenden Restrisiken, was dazu führen kann,<br />
dass sich ein Konzept als unzureichend erweist.<br />
KONVENTIONELLES MUTING MIT HOHEM<br />
RESTRISIKO<br />
Ein naheliegender Ansatz setzt auf eine Art „Muting“ mit Induktionsschleifen<br />
als Triggersignal. Mithilfe der Induktionsschleifen,<br />
die vor jeder Übergabestation als Muting-Sensoren in den Hallenboden<br />
eingelassen sind, lässt sich prinzipiell zwischen Staplern<br />
<strong>und</strong> Personen unterscheiden. Allerdings braucht es für eine<br />
sichere Differenzierung in der Regel zusätzliche Auswertemaßnahmen.<br />
Das maßgebliche K.-o.-Kriterium für diesen Ansatz<br />
sind letztlich die normativen Muting-Anforderungen – wie sie die<br />
Norm IEC 62046 beschreibt – die nicht erfüllt werden. Denn werden<br />
alle Übergabestationen gemeinsam durch eine für Muting<br />
verwendete optoelektronische Schutzeinrichtung (AOPD) gesichert,<br />
wird bei Anwesenheit eines Gabelstaplers auf einem<br />
Schleifenpaar die Muting-Funktion für den ganzen Bereich – also<br />
über alle Stationen hinweg – ausgelöst. In diesem Moment können<br />
unbewusst <strong>und</strong> unerkannt zusammen mit dem Gabelstapler<br />
auch Personen in den Gefährdungsbereich gelangen. Solange der<br />
Stapler auf den Induktionsschleifen steht, wäre die Muting-Funktion<br />
aktiv <strong>und</strong> die Sicherheitsfunktion der AOPD überbrückt.<br />
Gleichzeitig wären die seitlichen Abstände zwischen dem Muting-Objekt<br />
(in diesem Fall Gabelstapler) <strong>und</strong> der feststehenden<br />
Begrenzung aber viel zu groß <strong>und</strong> nicht mehr normkonform. So-<br />
36 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/03 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
01 Befindet sich ein Stapler auf einer Induktionsschliefe <strong>und</strong> hat<br />
dadurch die Muting-Funktion aktiviert, können Personen eine der<br />
anderen Stationen betreten, ohne dass dies vom Sicherheitssystem<br />
erkannt wird<br />
Arbeitssicherheit im Lager-Betrieb<br />
Ihr professioneller Ansprechpartner im Bereich<br />
Lagertechnik für Industrie <strong>und</strong> Gewerbe!<br />
Personenschutzanlagen & Assistenzsysteme<br />
mit ist ein klassischer Muting-Ansatz für diese Art von Anwendung<br />
nicht geeignet. Neben dem hohen Aufwand für die Installation<br />
der Induktionsschleifen sind Restrisiken <strong>und</strong> die Nicht-Einhaltung<br />
der normativen Muting-Vorgaben gegeben.<br />
SENSORBASIERTES SICHERHEITSKONZEPT<br />
Ein konsequenterer Ansatz zur Mehrstations-Zugangssicherung<br />
in der Intralogistik setzt auf eine sequenz- <strong>und</strong> zeitüberwachte<br />
sowie bereichsgenaue Schutzfeldanpassung. Das ist ein ausschlaggebender<br />
Unterschied zum Muting-Konzept, das primär<br />
zeitgesteuert <strong>und</strong> vollflächig funktioniert. Das Prinzip: Sicherheits-Laserscanner<br />
mit vertikal ausgerichteten Schutzfeldern<br />
sichern den Zugangsbereich für alle Übergabestationen ab. Pro<br />
Station überwachen zusätzliche Sensoren die Einfahrt der Gabelstapler<br />
<strong>und</strong> liefern diese Informationen an das Sicherheitssystem.<br />
Die Sensoren registrieren, sobald ein Gabelstapler von vorn in die<br />
SICHERHEITS-LASERSCANNER<br />
SICHERN DEN KOMPLETTEN<br />
ZUGANGSBEREICH AB<br />
Lagertechnik Müller & Partner GMBH<br />
Neukamp 11 • 26655 Westerstede<br />
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FUH_Lagertechnik_Mueller_<strong>und</strong>_Partner_90x130mm_2022_03.indd 1 17.03.2022 09:38:54<br />
Übergabestation einfährt. Nur in diesem Fall gibt das System exakt<br />
für diese eine Station einen definierten Bereich im Schutzfeld<br />
frei. Alle übrigen Stationen bleiben während dieses Vorgangs weiterhin<br />
durch die eigenen, noch aktiven Schutzfelder gesichert. Sobald<br />
der Gabelstapler den Übergabebereich verlassen hat, wird<br />
das Schutzfeld in seinen ursprünglichen Zustand zurückgesetzt<br />
<strong>und</strong> damit wieder der komplette Bereich abgesichert.<br />
Die Lösung ermöglicht den Warenumschlag an dafür vorgesehenen<br />
Übergabestationen, die sich hinter einem optoelektronischen<br />
Schutzfeld befinden, ohne den Arbeitsprozess der<br />
angrenzenden Maschine zu unterbrechen. Alle Stationen lassen<br />
sich gleichzeitig <strong>und</strong> unabhängig voneinander nutzen. Bei diesem<br />
Konzept sind Verkehrs- <strong>und</strong> Übergabebereich sicher<br />
getrennt – das ermöglicht optimale Arbeitsabläufe. Es wird zuverlässig<br />
zwischen Gabelstapler <strong>und</strong> Bediener unterschieden.<br />
Die Schutzfelder zur Zugangssicherung sind so zu positionieren,<br />
dass der gebotene Sicherheitsabstand zum Gefährdungsbereich<br />
eingehalten wird. Dabei ist die Nachlaufzeit der gefährlichen Bewegung<br />
zu berücksichtigen. Hier gelten die Anforderungen gemäß<br />
den Vorgaben der EN ISO 13855 <strong>und</strong> EN ISO 13857. Damit<br />
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www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/03 37
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
02 Die sequenz- <strong>und</strong> zeitgesteuerte Schutzfeldanpassung<br />
unterscheidet zuverlässig zwischen Gabelstapler <strong>und</strong> Bediener.<br />
Gabelstapler können unterbrechungsfrei ein- <strong>und</strong> ausfahren <strong>und</strong> alle<br />
Stationen gleichzeitig <strong>und</strong> unabhängig voneinander nutzen<br />
Der Sensorexperte Leuze electronic aus Owen bietet die oben beschriebene<br />
Mehrstations-Zugangssicherung als Lösung im<br />
Komplettpaket an. Maßgeblich sind dabei die Sicherheits-Laserscanner<br />
vom Typ RSL 400. Sie werden vertikal oberhalb der Übergabestationen<br />
installiert <strong>und</strong> sichern so den ganzen Zugangsbereich<br />
ab. Ein RSL 400 kann aufgr<strong>und</strong> seiner Reichweite von bis zu<br />
8,25 Metern <strong>und</strong> dem parallelen Betrieb unterschiedlicher<br />
Schutzfelder mehrere Übergabestationen gleichzeitig sichern.<br />
Die zur jeweiligen Anlage passenden Schutzfeldkonfigurationen<br />
werden vor Ort vorgenommen.<br />
Die Sicherheits-Laserscanner zeichnen sich durch ihren robusten<br />
Betrieb aus. Objekte wie Staub <strong>und</strong> Partikel filtern sie aufgr<strong>und</strong><br />
der hohen Winkelauflösung von 0,1 Grad aus. Weitere<br />
Komponenten der Sicherheitslösung sind Ultraschall- <strong>und</strong> Radarsensoren,<br />
die pro Station eingesetzt werden.<br />
ZUVERLÄSSIG UND FLEXIBEL<br />
das System die Gabelstapler zuverlässig erkennt, sollten Anlagenbetreiber<br />
Stapler mit ähnlicher Größe <strong>und</strong> Form einsetzen.<br />
Darüber hinaus müssen die Flurförderzeuge mit einer Mindestgeschwindigkeit<br />
in die Übergabestation einfahren, um als solche<br />
erkannt zu werden.<br />
KOMBINATION AUS LASER, ULTRASCHALL<br />
UND RADAR<br />
Die Mehrstations-Zugangssicherung von Leuze ist zur Nachrüstung<br />
im Bestand sowie für neue Anlagen ausgelegt. Das System<br />
unterscheidet zuverlässig zwischen Gabelstapler <strong>und</strong> Bediener,<br />
der laufende Betrieb wird nicht beeinträchtigt, der Umgehungsschutz<br />
ist optimiert <strong>und</strong> Manipulationen werden erschwert. Das<br />
Sicherheitskonzept erfüllt Performance Level d nach EN ISO<br />
13849-1, der Sicherheits-Integritätslevel gemäß EN IEC 62061 beträgt<br />
SIL 2. Darüber hinaus lässt sich die Lösung auf die Anzahl<br />
der Stationen skalieren.<br />
Autor: Matthias Bristle, Produktmanager Safety Solutions, Leuze electronic<br />
GmbH + Co. KG, Owen<br />
Fotos: Leuze<br />
www.leuze.com<br />
IMPRESSUM<br />
erscheint <strong>2023</strong> im 73. Jahrgang,<br />
ISSN 0341-2636 / ISSN E-Paper: 2747-8130<br />
REDAKTION<br />
Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer (WB)<br />
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(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />
Redakteur: Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW),<br />
Tel.: 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de<br />
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Vivien Backof, Tel.: 06131/992-415, Melanie Lerch,<br />
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(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
GESTALTUNG<br />
Sonja Daniel, Anette Fröder, Conny Grothe<br />
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Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />
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Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />
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38 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/03 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
<br />
FUNKWARNSYSTEM MINDERT UNFALLRISIKO BEIM STAPLEREINSATZ<br />
SICHER UNTERWEGS IN DER<br />
GETRÄNKEINDUSTRIE<br />
Mit seiner Vision<br />
„Zero Accidents“ will die Schweizer<br />
Brauerei <strong>und</strong> Getränkehändler<br />
Feldschlösschen bis zum Jahr 2030<br />
die jährliche Unfallrate in der<br />
Produktion auf null reduzieren.<br />
Um dieses Vorhaben in die Tat<br />
umzusetzen, hat sich das<br />
Unternehmen entschieden, seine<br />
Staplerflotte mit dem funkbasierten<br />
Umgebungswarnsystem „ELOshield“<br />
von Elokon auszurüsten.<br />
Die Produktionsstätte des Getränkeherstellers Feldschlösschen<br />
am Hauptsitz in Rheinfelden wurde im<br />
Laufe der Zeit mehrfach erweitert, sodass sich die Herstellung<br />
auf verschiedene Lagerhallen <strong>und</strong> dem<br />
Kellergeschoss erstreckt. Die Mitarbeiter der Produktion <strong>und</strong><br />
Kommissionierung sind zu Fuß sowie auf Flurförderzeugen in<br />
räumlich nicht voneinander getrennten Bereichen unterwegs.<br />
Vor allem unübersichtliche Zonen wie Kreuzungen <strong>und</strong> Einfahrten<br />
der Transfergänge bergen aufgr<strong>und</strong> des permanenten Begegnungsverkehrs<br />
ein erhöhtes Unfallrisiko.<br />
„Ziel war es, unsere Werkslogistik sicherheitsmäßig auf den aktuellen<br />
Stand der Technik zu bringen. Mit dem Spezialisten für<br />
Assistenz- <strong>und</strong> Flottenmanagementsysteme Elokon als Partner,<br />
der über jahrelange Erfahrung <strong>und</strong> Know-how im Einsatz für die<br />
Getränkeindustrie verfügt, können wir unser Personal nun besser<br />
schützen“, erklärt Martin Waldmeier, Warehouse Manager bei<br />
Feldschlösschen. „Die Sicherheitssysteme von Elokon sind herstellerunabhängig<br />
einsetzbar, sodass wir unsere komplette Staplerflotte<br />
damit ausrüsten konnten.“<br />
FÜR JEDEN BEREICH DIE PASSENDE<br />
SYSTEMKONFIGURATION<br />
Nach der Beschaffungsentscheidung ist nun das funkbasierte<br />
Umgebungswarnsystem „ELOshield“ zum präventiven Schutz<br />
vor Personen- <strong>und</strong> Fahrzeugunfällen in allen Gefahrenbereichen<br />
des Getränkeherstellers im Einsatz. Es wurden 30 Flurförderzeuge<br />
mit dem System nachgerüstet. Die unterschiedlichen Systemfunktionen<br />
wurden individuell an die räumlichen Gegebenheiten<br />
angepasst. Für die Durchfahrten zwischen den einzelnen Lagerhallen<br />
sowie für das Abfülllager wurde zum Beispiel das Modul<br />
„ELOshieldZONE“ zur Absicherung der individuellen Gefahren-<br />
zonen installiert. Sobald ein Stapler in diese Bereiche einfährt,<br />
löst das Sicherheitsmodul ein Warnsignal aus <strong>und</strong> reduziert die<br />
Fahrzeuggeschwindigkeit automatisch. Für Personal, das zu Fuß<br />
unterwegs ist, stehen Personenmodule zur Verfügung, die am<br />
Körper getragen werden <strong>und</strong> akustisch sowie durch Vibration im<br />
Falle eines herannahenden Staplers Warnsignale senden. Die Ultra-Breitband-Technologie<br />
(UWB) sorgt für einen barrierefreien<br />
Schutz, sodass Personen <strong>und</strong> Flurförderzeuge auch in toten Winkeln<br />
<strong>und</strong> im Bereich baulicher Hindernisse rechtzeitig erkannt<br />
<strong>und</strong> gewarnt werden können.<br />
„In abgegrenzten Bereichen war die Funktion „ELOshield-<br />
SPEED“ für die automatische Geschwindigkeitsdrosslung der<br />
Flurförderzeuge in unübersichtlichen Situationen maßgeblich“,<br />
erklärt Waldmeier <strong>und</strong> ergänzt: „Einige unserer Stapler können<br />
bis zu 3,5 Tonnen Last auf einmal bewegen. Das birgt nicht nur<br />
erhöhte Gefahrenquellen für unser Personal – eine Kollision<br />
kann auch zu hohen Material- <strong>und</strong> Gebäudeschäden führen. Wir<br />
sind von dem Assistenzsystem mit seiner Funktionsvielfalt, aufgr<strong>und</strong><br />
dessen für jeden Bereich ein eigenes Sicherheitskonzept<br />
erarbeitet werden konnte, überzeugt.“<br />
Foto: Elokon<br />
www.elokon.com<br />
DAS WARNSYSTEM ELOSHIELD<br />
ERMÖGLICHT EINE WIRKSAME<br />
UNFALLPRÄVENTION<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/03 39
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
FÖRDERTECHNIK<br />
MATERIALFLUSS<br />
LOGISTIK 4.0<br />
AUF DEN<br />
PUNKT<br />
GEBRACHT<br />
MANFRED WEBER,<br />
REDAKTEUR<br />
Das Internet ist voll mit nützlichen,<br />
aber auch überflüssigen Inhalten. Wir<br />
filtern für Sie die Informationsflut <strong>und</strong><br />
recherchieren Inhalte mit echtem<br />
Nutzwert für den Intralogistiker<br />
Tagtäglich sind wir im Internet einer riesigen Informationsflut ausgesetzt. Da wird es<br />
schwer, den Überblick zu behalten. Doch <strong>f+h</strong> hilft! Denn wir selektieren nicht nur<br />
entsprechende Pressemeldungen, sondern durchforsten für Sie auch Websites, Business-<br />
Netzwerke <strong>und</strong> soziale Medien <strong>und</strong> filtern spannende Dinge heraus. Ab sofort finden Sie<br />
an dieser Stelle unsere Highlights aus der digitalen Welt der Intralogistik.<br />
NEUES APP-RELEASE<br />
R<strong>und</strong> zehn Monate nach ihrem erfolgreichen Start geht die<br />
K<strong>und</strong>en-App des Bonner Express- <strong>und</strong> Kurierdienstleister<br />
GO! Express & Logistics in Phase zwei. Eine maßgebliche<br />
Erweiterung sind die Push-Nachrichten. So erfährt der<br />
Nutzer proaktiv, wenn sich etwas beim / am Sendungsstatus<br />
ändert <strong>und</strong> kann entsprechend reagieren. Zudem wird<br />
die App internationaler. Zu Deutsch <strong>und</strong> Englisch kommen<br />
jetzt noch Sprachversionen in Polnisch, Tschechisch,<br />
Slowakisch <strong>und</strong> Dänisch hinzu. Anwender aus den jeweiligen<br />
Ländern erhalten ihre Push-Benachrichtigungen in der<br />
Landessprache <strong>und</strong> die Inhalte sind komplett an die<br />
Website der jeweiligen Landesgesellschaft gekoppelt.<br />
Somit haben K<strong>und</strong>en direkt die Übersicht über die verfügbaren<br />
Produkte <strong>und</strong> Leistungen in ihrem Land sowie über<br />
die länderspezifischen GO! Stationen.<br />
WWW.GENERAL-OVERNIGHT.COM<br />
WEBSHOP FÜR POSITIONSSENSOREN<br />
Posital hat seinen neuen Webshop für Käufer von<br />
Drehgebern, Neigungsmessern, Linearsensoren <strong>und</strong><br />
passendem Zubehör freigeschaltet. Der Online-Shop<br />
ergänzt das Product-Finder-Portal des Unternehmens, das<br />
es ermöglicht, die Produktpalette von Posital zu erk<strong>und</strong>en,<br />
Produkte zu konfigurieren <strong>und</strong> online zu kaufen.<br />
Sobald eine Bestellung über den Webshop platziert ist,<br />
erhält der K<strong>und</strong>e eine Email mit der Rückbestätigung von<br />
Preis <strong>und</strong> Lieferdatum sowie eine Tracking-Nummer.<br />
WWW.POSITAL.DE<br />
40 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/03 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
STABÜBERGABE BEI GILGEN LOGISTICS<br />
Daniel Gilgen führt das Unternehmen weiter<br />
bit.ly/gilgen-fuh-23<br />
DIE TOP<br />
ONLINE-ARTIKEL<br />
DER F+H WEBSITE<br />
An dieser Stelle präsentieren wir Ihnen die<br />
fünf meist gelesenen Artikel des Monats<br />
auf unserer Internetpräsenz<br />
Das Ranking umfasst alle Seitenaufrufe im 2-Monats-Zeitraum<br />
bis ca. 2-3 Wochen vor Erscheinungstermin dieser Ausgabe. Die<br />
Berechnungsbasis von 100% entspricht der Summe der fünf Plätze.<br />
MUSHINY GRÜNDET NIEDERLASSUNG IN<br />
DEUTSCHLAND<br />
Den Anfang macht die Mushiny Robotics Europe<br />
GmbH, Stuhr<br />
bit.ly/mushiny-fuh-23<br />
GEODIS ERÖFFNET LOGISTIKZENTRUM BEI<br />
NÜRNBERG<br />
Europaweite Expansion fortgesetzt<br />
bit.ly/geodis-fuh-23<br />
IFOY AWARD: FINALISTEN STEHEN FEST<br />
23 Intralogistikanbieter schafften es ins Finale<br />
bit.ly/ifoy-fuh-23<br />
E-COMMERCE-GESELLSCHAFT<br />
GEGRÜNDET<br />
Nosta stärkt damit seine Dienstleistungen im<br />
Online-Geschäft<br />
bit.ly/nosta-fuh-23<br />
EXCLUSIVE<br />
CONTENT<br />
nur online<br />
www.bit.ly/vdi-fuh-23<br />
VERBRAUCH VON RESSOURCEN<br />
DIGITAL ERFASSEN<br />
Mit einer digitalen Erfassung, Speicherung <strong>und</strong> Integration<br />
von Ressourcendaten lassen sich Material-<br />
<strong>und</strong> Energieverbräuche verfolgen <strong>und</strong> reduzieren.<br />
Durch das digitale Vorgehen sind Einsparpotenziale<br />
quantifizierbar. Die aktuelle Kurzanalyse „Technologien<br />
zur digitalen Erfassung von Ressourcenverbräuchen“<br />
des VDI Zentrums Ressourceneffizienz (VDI ZRE) zeigt als<br />
Leitfaden Methoden <strong>und</strong> Best-Practice auf. Die Kurzanalyse<br />
wurde im Auftrag des B<strong>und</strong>esumweltministeriums erstellt <strong>und</strong><br />
steht kostenlos zum Download zur Verfügung.<br />
SOFTWARE-DASHBOARD<br />
ÜBERWACHT STAPLERFLOTTEN<br />
Die individualisierbare Softwarelösung JLT Insights<br />
von JLT Mobile Computers gibt Lager- <strong>und</strong> IT-Managern<br />
die Möglichkeit, ihre Fahrzeugcomputer zu<br />
überwachen <strong>und</strong> genauere Einblicke in den Betrieb<br />
zu gewinnen. Gestützt auf unterschiedliche Daten,<br />
die von den JLT Vehicle-Mount Terminals (VMTs) <strong>und</strong><br />
den darin eingebauten Sensoren erfasst werden,<br />
ermöglicht das Software-Dashboard die Optimierung<br />
des Tagesbetriebs in rauen Einsatzumgebung<br />
sowie der darin genutzten Fahrzeuge. Ermöglicht<br />
wird dies durch Daten, die von den Sensoren der<br />
Serie JLT6012 erfasst werden. Der Zugriff auf diese<br />
Daten erlaubt die Rationalisierung der Kommissionier-<br />
<strong>und</strong> Logistikabläufe.<br />
WWW.JLTMOBILE.COM<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/03 41
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
FÖRDERTECHNIK<br />
MATERIALFLUSS<br />
LOGISTIK<br />
MATHIAS BEHOUNEK<br />
Für welche drei Dinge in Ihrem Leben sind<br />
Sie am dankbarsten?<br />
Für meine Frau, meine Kinder <strong>und</strong> für<br />
meine Familie <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e.<br />
Wenn Ihr Leben verfilmt werden würde:<br />
Welcher Schauspieler dürfte Sie spielen?<br />
In meinen jungen Jahren passt Terence<br />
Hill sehr gut, ab etwa 35 doch eher Bud<br />
Spencer.<br />
Welchen Film muss man zwingend<br />
gesehen haben?<br />
In Anbetracht der aktuellen AI-Bouble<br />
denke ich, ist Terminator eine gute Empfehlung.<br />
Wofür würden Sie mitten in der Nacht<br />
aufstehen?<br />
Für meine Kinder, meine Frau, für meine<br />
Familie, meine Fre<strong>und</strong>e, meine Kollegen<br />
<strong>und</strong> auch für unsere K<strong>und</strong>en, unsere Partner<br />
<strong>und</strong> unsere Lieferanten. Ich stehe fast<br />
jeden Tag gerne auf.<br />
Glauben Sie an W<strong>und</strong>er?<br />
Ich glaube an die W<strong>und</strong>er der Natur <strong>und</strong><br />
die W<strong>und</strong>er, die manche Menschen vollbringen<br />
können. Vor allem an die W<strong>und</strong>er<br />
erfolgreichen Teamworks. 1+1 ist manchmal<br />
viel mehr als nur das Doppelte.<br />
Haben Sie eine Lebensphilosophie?<br />
Ich bin hoffnungsloser Optimist. Aus fast<br />
allen Niederlagen kann man etwas lernen<br />
<strong>und</strong> mit etwas Abstand meistens auch<br />
drüber lachen.<br />
Wie würden Sie Ihren persönlichen Style<br />
bezeichnen?<br />
no haircut – no problems<br />
Was war die beste Entscheidung in Ihrer<br />
beruflichen Laufbahn?<br />
Keine Angst vor Herausforderungen!<br />
Was macht Ihnen an Ihrem Job am<br />
meisten Spaß?<br />
Ich freue mich jeden Tag, dass mich meine<br />
Arbeit mit so vielen tollen Menschen zusammenbringt.<br />
››<br />
ZUR<br />
PERSON<br />
Mathias Behounek ist seit Juni 2009<br />
Mitglied des Safelog-Teams. Im Juni 2016<br />
wurde er in die Geschäftsführung des<br />
Unternehmens berufen. Vor seiner<br />
Karriere bei Safelog war Behounek von<br />
1994 bis 2003 Snowboard-Leistungssportler.<br />
Er nahm zwischen 1996 <strong>und</strong><br />
2003 an allen FIS-Weltmeisterschaften<br />
sowie 2002 an den olympischen Winterspielen<br />
in Salt Lake City teil. Zu seinen<br />
Erfolgen gehören fünf Weltcup-Siege <strong>und</strong><br />
zehn weitere Podiumsplatzierungen sowie<br />
ein zweiter Platz im Gesamtweltcup.<br />
42 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/03 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
IM NÄCHSTEN HEFT: 04/<strong>2023</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 04. 04. <strong>2023</strong><br />
ANZEIGENSCHLUSS: 20. 03. <strong>2023</strong><br />
01<br />
02 03<br />
VERNETZEN<br />
SIE SICH MIT<br />
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bit.ly/fuh-instagram<br />
bit.ly/fuh-youtube<br />
DEM CHEFREDAKTEUR:<br />
Winfried Bauer<br />
w.bauer@vfmz.de<br />
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bit.ly/fuh-wb-xing<br />
01 Welche Potenziale sich der Sportfachhändler Intersport mit<br />
dem Automatisierungsbaukasten für Regalbediengeräte aus dem<br />
Hause SEW-Eurodrive im Lager Heilbronn erschlossen hat, lesen<br />
Sie in der nächsten Ausgabe<br />
Foto: SEW-Eurodrive<br />
02 Die Geiger Notes AG, Hersteller von Werbemitteln aus<br />
Papier, automatisierte mit dem Unternehmen Klinkhammer sein<br />
Palettenhandling von der Produktion bis zum Versand, inklusive<br />
automatischer Palettenpuffer <strong>und</strong> FTS-Anbindung<br />
Foto: Klinkhammer<br />
03 Unter Zuhilfenahme des mathematischen Prinzips des<br />
Bubble Sort hat die Schönenberger Systeme GmbH den Taschensorter<br />
zu einem „atmenden“ System weiterentwickelt<br />
Foto: Schönenberger Systeme<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/03 43
LOUNCH<br />
Neue Ansätze<br />
für die flexible<br />
Auftragsabwicklung<br />
Besuchen Sie uns auf der LogiMAT <strong>2023</strong>:<br />
Halle 1 | Stand J61<br />
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