f+h fördern und heben 3/2023
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PRODUKTE UND SYSTEME<br />
SCHUTZSYSTEME AN ÜBERGABESTATIONEN<br />
LÜCKENLOSE<br />
SICHERHEIT IST<br />
GEBOTEN<br />
Interagieren Flurförderzeuge an<br />
Übergabestationen mit direkter Anbindung an<br />
einen Gefährdungsbereich, darf es für einen<br />
sicheren <strong>und</strong> zugleich effizienten Betrieb keine<br />
Kompromisse geben: Das eingesetzte<br />
Sicherheitssystem muss über den kompletten<br />
Bereich zuverlässig zwischen Gabelstaplern <strong>und</strong><br />
eventuell anwesenden Personen unterscheiden<br />
können.<br />
Übergabestationen, an denen Material mit Gabelstaplern<br />
ein- <strong>und</strong> ausgeschleust wird, sind oft an Gefährdungsbereiche<br />
angegliedert. Diese Bereiche können durch angrenzende<br />
Maschinen respektive durch Querförderer,<br />
die die Stationen beschicken, gefährlich für Personen in der unmittelbaren<br />
Nähe sein. Hersteller sowie Betreiber sind dafür<br />
verantwortlich, den Zugang zu den Maschinen <strong>und</strong> Übergabestationen<br />
abzusichern. Die Herausforderung liegt darin, die Betriebsabläufe<br />
mit maximaler Effizienz aufrechtzuerhalten <strong>und</strong><br />
zugleich Anlagenbediener respektive weitere Personen zu schützen.<br />
Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> ist es erforderlich, dass das Sicherheitskonzept<br />
zuverlässig zwischen Gabelstapler <strong>und</strong> Personen<br />
unterscheiden kann. Dabei sind vor allem zwei Sicherheitsfunktionen<br />
relevant: Das rechtzeitige Stoppen einer gefährlichen Bewegung<br />
sowie die Zugangsfreigabe zum Gefährdungsbereich<br />
ausschließlich für spezifizierte Gabelstapler. Um Übergabestationen<br />
gegen den Zugang von Personen zu sichern <strong>und</strong> ausschließlich<br />
für Gabelstapler freizugeben, sind unterschiedliche Konzepte<br />
denkbar <strong>und</strong> im Einsatz. Die sicherheitstechnische Bewertung<br />
dieser Konzepte zeigt jedoch mitunter große Unterschiede<br />
bezüglich der verbleibenden Restrisiken, was dazu führen kann,<br />
dass sich ein Konzept als unzureichend erweist.<br />
KONVENTIONELLES MUTING MIT HOHEM<br />
RESTRISIKO<br />
Ein naheliegender Ansatz setzt auf eine Art „Muting“ mit Induktionsschleifen<br />
als Triggersignal. Mithilfe der Induktionsschleifen,<br />
die vor jeder Übergabestation als Muting-Sensoren in den Hallenboden<br />
eingelassen sind, lässt sich prinzipiell zwischen Staplern<br />
<strong>und</strong> Personen unterscheiden. Allerdings braucht es für eine<br />
sichere Differenzierung in der Regel zusätzliche Auswertemaßnahmen.<br />
Das maßgebliche K.-o.-Kriterium für diesen Ansatz<br />
sind letztlich die normativen Muting-Anforderungen – wie sie die<br />
Norm IEC 62046 beschreibt – die nicht erfüllt werden. Denn werden<br />
alle Übergabestationen gemeinsam durch eine für Muting<br />
verwendete optoelektronische Schutzeinrichtung (AOPD) gesichert,<br />
wird bei Anwesenheit eines Gabelstaplers auf einem<br />
Schleifenpaar die Muting-Funktion für den ganzen Bereich – also<br />
über alle Stationen hinweg – ausgelöst. In diesem Moment können<br />
unbewusst <strong>und</strong> unerkannt zusammen mit dem Gabelstapler<br />
auch Personen in den Gefährdungsbereich gelangen. Solange der<br />
Stapler auf den Induktionsschleifen steht, wäre die Muting-Funktion<br />
aktiv <strong>und</strong> die Sicherheitsfunktion der AOPD überbrückt.<br />
Gleichzeitig wären die seitlichen Abstände zwischen dem Muting-Objekt<br />
(in diesem Fall Gabelstapler) <strong>und</strong> der feststehenden<br />
Begrenzung aber viel zu groß <strong>und</strong> nicht mehr normkonform. So-<br />
36 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/03 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de