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65_Ausgabe November 2008

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Richard Jecht zum<br />

Jecht<br />

150. Geburtstag<br />

Was soll man über diesen Mann noch<br />

schreiben, wie ihn angemessen ehren??<br />

Eine gerechte allumfassende Beurteilung<br />

seines gewaltigen Lebenswerkes blieb<br />

bisher bruchstückhaft, skizzenhaft. Es<br />

fehlt leider bis heute eine umfassende<br />

Biographie. Richard Jechts Lebenswerk<br />

ist mit zwei besonderen Attributen zu<br />

charakterisieren: ungeheurer Fleiß, Heimatliebe<br />

und insbesondere Stolz auf die<br />

Geschichte seiner Heimatstadt.<br />

Wohl kein oberlausitzischer Historiker<br />

konnte sich bereits zu Lebzeiten einer<br />

vergleichbaren Menge unterschiedlichster<br />

Ehrungen erfreuen wie Richard Jecht.<br />

Auch in Zukunft wird sein gewaltiges<br />

Werk nicht dem Vergessen anheim fallen.<br />

Als „Kind des Historismus“, Philologe und<br />

zudem als Görlitzer Ratsarchivar legte er<br />

den größten Wert auf die Nutzung der<br />

überlieferten schriftlichen Quellen. Auch<br />

wenn sich selbstverständlich die wissenschaftlichen<br />

Fragestellungen veränderten<br />

und die von ihm kritisch betrachteten<br />

interdisziplinären Forschungen heute<br />

als selbstverständlich gelten, bleibt der<br />

Wert der Früchte seines Schaffens dauerhaft<br />

bestehen. Wie oft liest man heute<br />

ambitionierte Arbeiten von ambitionierten<br />

zumeist jungen Forschern, die keine<br />

einzige archivische Quelle nutzten! Oder<br />

die im schlimmsten Fall nicht einmal über<br />

das dazu nötige Handwerkszeug verfügen.<br />

Wie oft entsteht aus zwei vorliegenden<br />

eine „neue Veröffentlichung“? Wie<br />

oft werden genutzte Abhandlungen nicht<br />

kritisch auf den Wert und Umfang der<br />

darinnen genutzten Quellen geprüft? Wie<br />

viele Wissenschaftler verbringen heute<br />

noch unermüdlich Tag für Tag in Archiven,<br />

um erst einmal die Grundlagen für<br />

geschichtsphilosophische Verallgemeinerungen<br />

zu schöpfen, um tatsächlich Wissen<br />

zu schaffen?<br />

Nun, Richard Jecht selbst wäre wohl am<br />

glücklichsten, wenn er wüsste, dass die<br />

Erschließung der archivischen Quellen<br />

sowie die auf ihnen basierenden Forschungen<br />

zudem und nicht zuletzt unter<br />

dem Dach der Oberlausitzischen Gesellschaft<br />

der Wissenschaften durch seine<br />

legitimen Erben weitergeführt wird. Man<br />

könnte es auf einen einfachen Nenner<br />

bringen:<br />

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Persönlichkeit | 25

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