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Blattwerk Ausgabe No17 März und April 2023

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NUR VIA<br />

STREAM!<br />

sa., 1.4.<br />

So., 9.4.<br />

dern mitgeliefert. In seiner Gesamtheit<br />

spricht das erfahrenes Theaterpublikum<br />

ebenso an wie junge Zuseherinnen <strong>und</strong><br />

Zuseher. Nicht nur um die Jungen geht<br />

es aber, sondern um alle Generationen,<br />

um uns eben.<br />

Dass ein derartiges Großprojekt überhaupt möglich ist, das liegt zum einen<br />

am Einsatz des gesamten Produktionsteams, zum anderen an der Theaterinitiative<br />

Burgenland <strong>und</strong> am Offenen Haus Oberwart, die zeitgenössische<br />

Stücke wie dieses ermöglichen, umsetzen <strong>und</strong> ins Land hineintragen.<br />

ANTWORTEN – UND NOCH MEHR FRAGEN<br />

Umso dringender wird das Anliegen, wenn es sich um ein solches Stück von<br />

höchster Brisanz handelt, fest verankert im krisen- <strong>und</strong> kriegsgebeutelten,<br />

klima-verrückten Hier <strong>und</strong> Jetzt. Dabei weint der Ozean schon lange, wie<br />

wir gleich eingangs lernen: ein Meer der bunten Tränen, aus lauter buntem<br />

Zeug. Und so wie wir alle im Gr<strong>und</strong>e Autoreifen fressen <strong>und</strong> den Staub der<br />

Städte schlucken, so hat der Wal – ihr Wal – sich mit Müll vollgestopft. Vanessa<br />

hat von seinem Ende am Strand auf den Philippinen gehört, 40 Kilo<br />

Plastik im Bauch. Und sie hat sich in ihn verliebt. Als Witzbold träumt sie ihn<br />

sich zurecht, einen mit Charme <strong>und</strong> in jedem Fall gesegnet mit Optimismus<br />

– denn weshalb hätte er sonst all das bunte Zeug geschluckt? Vanessa will<br />

wenigstens seine Kameraden retten.<br />

Was sie finden soll, sind Antworten. Und dazu noch mehr der Fragen.<br />

Die Baumbewohner, angehende Selbstmörder, trachten danach, sie zu<br />

überzeugen. Vanessa wird sie los, indem sie von ihrem Rettungsplan erzählt.<br />

Was sie erntet, ist höhnisches Gelächter, die Überheblichkeit der Selbstmörder.<br />

Für Vanessa ist das Ende aber nicht die Lösung, nicht in der Form. Was<br />

dann? Der Entleerung entsagen, so wie es ihr die „Verkotungstipps“ online<br />

vorgaukeln? Wohl kaum.<br />

Die Durchquerung der Wüste offenbart Blicke auf Feindseligkeit <strong>und</strong> Zerstörung;<br />

die Sphinx rät zur Umkehr. Vanessa geht weiter – <strong>und</strong> begegnet<br />

sich selbst (oder zumindest ihrem Spiegelbild), wird zum Produkt. Selbstoptimierung<br />

ist das Zauberwort.<br />

Der Attentäter, der sich auch eingeschlichen hat, ist es schließlich, der – mit<br />

der Musik als Komplizin – das Spiel mit der Angst ins Unerträgliche steigert.<br />

Zugleich klärt er uns darüber auf, warum das so sein muss: „Weil du unterhalten<br />

werden willst!“<br />

Und am Ende singen wieder die Wale. Vanessa ist am Ziel <strong>und</strong> zögert nicht<br />

lange. Viele werden es ihr nachmachen <strong>und</strong> im Meer <strong>und</strong> im Müll aufgehen:<br />

Sie beglichen nichts als eine Schuld, denn nur sie hatten das Prinzip verstanden.<br />

Mit diesem letzten Satz bleiben wir zurück.<br />

jeweils ab 19:00 Uhr<br />

Verfügbarkeit des Streams jeweils bis 24:00 Uhr<br />

STREAMING DER ROAD-OPERA<br />

VANESSA GEHT ZU DEN WALEN<br />

„Pay as you wish“<br />

Den Link zu den beiden Streaming-Terminen<br />

finden Sie auf der Website www.oho.at<br />

Musik: Ferry Janoska<br />

Libretto <strong>und</strong> Inszenierung: Peter Wagner<br />

Darstellerinnen <strong>und</strong> Darsteller,<br />

Sängerinnen <strong>und</strong> Sänger<br />

Vanessa: Michaela Khom<br />

In diversen Rollen: Claudia Fellinger,<br />

Tamás Hompok, Eveline Rabold,<br />

Alexander Wukovits<br />

Virtueller Chor: Jinxin Chen, Thilo Cubasch, Risa<br />

Matsushima, Ekaterina Solunya<br />

Musiker:<br />

Ferry Janoska, Lev Konovalov, Thomas Maria<br />

Monetti, Nikola Zeichmann<br />

Bühnenbilder: Wolfgang Horwath<br />

Lichtdesign <strong>und</strong> Produktionsleitung:<br />

Alfred Masal<br />

Kostüm: Markus Kuscher<br />

Assistenz: Michael Foster<br />

Live-Ton: Tom Eitel<br />

Videoprogrammierung: Zoltán Galambos<br />

Bauten <strong>und</strong> Tonassistenz: Florian Decker,<br />

Roman Pongracz, Hannes Ringbauer,<br />

Jan Tomsits<br />

Büro: Silvia Magdits<br />

Organisation: Claudia Fellinger, Rebeka Troha<br />

Bühne, Videos, Inszenierung: Peter Wagner<br />

Eine Produktion der Theaterinitiative Burgenland in Kooperation<br />

mit dem OHO <strong>und</strong> den Burgenländischen Kulturzentren<br />

<strong>und</strong> der KIBu – Komponisten <strong>und</strong><br />

Interpreten im Burgenland.<br />

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