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Gesund im Alter

Wir haben dank den medizinischen Fortschritten mittlerweile die Möglichkeit ein langes und vor allem auch gesundes Leben zu führen. Jedoch ist noch nicht jede Erkrankung heilbar. Trotzdem ist sehr wichtig, regelmäßige Arztbesuche wahrzunehmen, um schnellstmöglich mit der richtigen Behandlung starten zu können. Diese Ausgabe soll genau dies vermitteln und zeigen, dass man auch trotz einer Erkrankung seine Lebensfreude nicht verlieren muss.  

Wir haben dank den medizinischen Fortschritten mittlerweile die Möglichkeit ein langes und vor allem auch gesundes Leben zu führen. Jedoch ist noch nicht jede Erkrankung heilbar. Trotzdem ist sehr wichtig, regelmäßige Arztbesuche wahrzunehmen, um schnellstmöglich mit der richtigen Behandlung starten zu können. Diese Ausgabe soll genau dies vermitteln und zeigen, dass man auch trotz einer Erkrankung seine Lebensfreude nicht verlieren muss.  

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Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />

EXPERTISE<br />

<strong>Gesund</strong>heit ist auch Herzenssache<br />

Oberarzt Mag. Dr. Lukas Fiedler, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie,<br />

spricht <strong>im</strong> Interview über die Herzgesundheit und erklärt, warum man auf<br />

sich schauen sollte, wenn man gut leben will.<br />

Text<br />

Lukas Wieringer<br />

Herr Oberarzt Fiedler, was muss ich mir<br />

unter „Herzgesundheit“ vorstellen?<br />

Herzerkrankungen sind <strong>im</strong>mer noch die<br />

häufigste Todesursache in Österreich. Alles,<br />

was das Herz und die Gefäße betrifft, wird<br />

unter dem Begriff „kardiovaskuläre Erkrankungen“<br />

zusammengefasst. Wenn wir uns<br />

um die Herzgesundheit kümmern, versuchen<br />

wir, den schweren Komplikationen –<br />

einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall<br />

– vorzubeugen. Und gerade für Menschen<br />

höheren <strong>Alter</strong>s ist die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass sie von Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems<br />

betroffen sind, deutlich höher.<br />

Woran liegt das?<br />

Im höheren <strong>Alter</strong> verändert sich die Gefäßwand.<br />

Sie wird mit den Jahren steifer,<br />

was zu einem höheren Blutdruck führt.<br />

Der höhere Blutdruck fördert wiederum<br />

die weitere Veränderung am Gefäß. Ein<br />

Teufelskreis, der zu Gefäßverschlüssen<br />

oder zumindest zu Verengungen führen<br />

kann. Im Idealfall wird diese Veränderung<br />

möglichst früh erkannt und beseitigt. Aber<br />

natürlich versucht man, schon die Auslöser<br />

dieser Gefäßveränderungen zu min<strong>im</strong>ieren.<br />

Lässt sich diesen Gefäßveränderungen<br />

vorbeugen?<br />

Ein großer Punkt ist das Rauchen, weil es<br />

die Gefäßwände nachhaltig schädigt. Aber<br />

auch die Ernährung spielt eine große Rolle.<br />

Ein zu hoher Blutfettgehalt kann dazu<br />

führen, dass sich das Fett an der Gefäßwand<br />

ansammelt. Wenn diese Mini-Fettdepots<br />

reißen und mit Blut in Kontakt kommen,<br />

kommt es zu einem akuten Verschluss<br />

und wir haben einen Herzinfarkt. Die viel<br />

zitierte „Mediterrane Ernährung“ mit viel<br />

Obst, Gemüse und Olivenöl kann da für die<br />

Prävention einen großen Beitrag leisten.<br />

Wenig Fertiggerichte, wenig Mehlspeisen,<br />

seltenes Naschen, all das wirkt sich positiv<br />

auf die Herzgesundheit aus.<br />

Sollte Sport auch sein?<br />

Es reicht schon regelmäßige Bewegung.<br />

Nicht nur bei Menschen <strong>im</strong> hohen <strong>Alter</strong><br />

wirkt sich körperliche Betätigung positiv aus.<br />

Auch bei Jüngeren wird das Herz-Kreislaufsystem<br />

durch körperliche Aktivität gestärkt.<br />

Zivilisationskrankheiten wie etwa hoher<br />

Blutdruck können durch regelmäßige Bewegung<br />

eingedämmt werden. Und ganz wichtig:<br />

Man kann auch <strong>im</strong> hohen <strong>Alter</strong> noch etwas<br />

dafür tun, die persönlichen Risikofaktoren<br />

zu verringern. Eine opt<strong>im</strong>ale Blutdruck- und<br />

Fettstoffwechseleinstellung bringt <strong>im</strong>mer<br />

etwas. Dies sollte nicht vernachlässigt oder<br />

gar unterschätzt werden. Aber natürlich ist<br />

es wichtig, so früh wie möglich darauf zu<br />

achten, weil man dann mehr Zeit hat, das<br />

opt<strong>im</strong>ale Ergebnis zu erreichen.<br />

Also macht es Sinn, sich regelmäßig<br />

untersuchen zu lassen?<br />

Ja, klar. Man sollte sich auch bei leichten<br />

Beschwerden schon auf die Suche nach den<br />

Ursachen begeben. Im Idealfall ist man so<br />

früh aufmerksam, dass man gegensteuern<br />

und das Worst-Case-Szenario „Herzinfarkt“<br />

verhindern kann. Ein „normaler“ unbehandelter<br />

Herzinfarkt bringt eine Sterblichkeit<br />

von 30 Prozent mit sich. Durch moderne<br />

Therapien ist diese Zahl jedoch auf unter<br />

drei Prozent gefallen. Aber natürlich sollte<br />

unser Ziel sein, dass weniger Menschen<br />

überhaupt von einem Herzinfarkt betroffen<br />

sind. Und das schaffen wir nur durch<br />

Prävention.<br />

Ab welchem <strong>Alter</strong> sollte man präventiv<br />

zum Arzt/zur Ärztin gehen?<br />

Ab dem 50. Lebensjahr macht es für alle<br />

Sinn – gehört man zur Risikogruppe, etwa<br />

als Raucher:in oder wenn in der Familie<br />

Herzerkrankungen vorgekommen sind,<br />

auch schon früher. Eine Blutabnahme <strong>im</strong><br />

Jahr ist für jede:n zu schaffen. Wichtig zu<br />

betonen ist Folgendes: Man muss keine<br />

Angst vor der Untersuchung oder vor der<br />

Diagnose haben. Angst sollte man dann<br />

haben, wenn man das Thema Herzgesundheit<br />

ignoriert.<br />

FOTO: PRIVAT<br />

Oberarzt Mag. Dr.<br />

Lukas Fiedler<br />

Oberarzt an der<br />

Abteilung für Innere<br />

Medizin, Kardiologie<br />

und Nephrologie des<br />

LK Wiener Neustadt

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