Inaugural-Dissertation Dirk Röseling 2001
Inaugural-Dissertation Dirk Röseling 2001
Inaugural-Dissertation Dirk Röseling 2001
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Allgemeiner Teil 29<br />
4.2 Synthesekonzept für neo-Glycopeptide<br />
In der Literatur finden sich vor allem zwei Arten von Oligosaccharidmimetika, zum einen<br />
werden vermehrt nicht-natürliche Zucker eingesetzt, zum anderen mit Hilfe von gleichfunk-<br />
tionalisierten Fragmenten die Konformation der an der Bindung (Lectin-Kohlenhyrat-Wech-<br />
selwirkung) beteiligten Gruppen imitiert. [24], [72], [76]<br />
Im Rahmen dieser <strong>Dissertation</strong> soll ein Synthesekonzept für die Darstellung von neo-Gly-<br />
copeptidbausteinen, welche die Grundlage für ein Gruppe von neuartigen Oligosaccharidmi-<br />
metika bilden, erarbeitet werden. Der konzeptionelle Aufbau läßt sich gut an Hand eines<br />
vereinfachten Lectin-Kohlenhydrat-Bindungsmodell verdeutlichen.<br />
Abbildung 4: Vereinfachte Bindungsmodelle (Lectin-Kohlenhydrat-Wechselwirkung)<br />
I II<br />
Lectin<br />
HO<br />
HO<br />
HO<br />
O<br />
O<br />
O<br />
O<br />
O<br />
Oligosaccharidfragment<br />
Das klassischen Bindungsmodell (Abb. 4.I) zeigt die nicht-kovalente Wechselwirkung zwi-<br />
schen der Core-Region eines Glycoproteins und des aktiven Zentrums eines Proteins (Lectin,<br />
Selectin usw.). Im Gegensatz zu der glycosidischen Bindung innerhalb eines solchen Oligo-<br />
saccharids, sollen die Zuckerreste der neo-Glycopeptide (Abb. 4.II) zunächst über ein Spa-<br />
cermolekül mit einer Aminosäure verbunden werden. Dieser Aufbau erlaubt zur Bildung von<br />
Oligomeren den Rückgriff auf die klassischen, nahezu quantitativen Peptidkupplungsreak-<br />
tionen. Die Grundlage für die Funktion als Oligosaccharidmimetika bedingt jedoch eine ähn-<br />
liche Konformation der Zuckerreste innerhalb der neo-Oligoglycopeptide. Neben dieser<br />
Grundvoraussetzung an die Konformation soll das Synthesekonzept ferner eine hohe Flexi-<br />
bilität bei der Wahl der Zuckerreste erlauben, umständliche Schutzgruppenmanipulationen<br />
vermeiden und im späteren Verlauf eine Übertragung auf die Festphasenchemie, zwecks<br />
kombinatorischen Aufbaus einer neo-Glycopeptidbibliothek, beinhalten. Der Einsatz einer<br />
Lectin<br />
HO<br />
HO<br />
HO<br />
O<br />
O<br />
O<br />
X Spacer AS<br />
X Spacer AS<br />
X Spacer AS<br />
neo-Oligoglycopeptid