Inaugural-Dissertation Dirk Röseling 2001
Inaugural-Dissertation Dirk Röseling 2001
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Allgemeiner Teil 37<br />
4.3 Darstellung der neo-Glycopeptidbausteine<br />
4.3.1 Auswahl der Glycosylierungsmethode<br />
Zunächst sollte die Synthesestrategie anhand von Glucosederivaten praktisch umgesetzt wer-<br />
den. Als Donor dient das peracetylierte Glucopyranosylbromid (1), das in einer Eintopfsyn-<br />
these aus Glucose mit HBr/Eisessig (33%ig) in Acetanhydrid gewonnen wird. Der Donor (1)<br />
wird nach der Helferich-Methode mit dem Spaceraglycon (2) unter Einsatz von Quecksil-<br />
ber(II)salzen als Promotor umgesetzt. Nach Chromatographie an Kieselgel erhält man das β-<br />
glycosylierte Produkt (3) in einer maximalen Ausbeute von 37%. Durch Variation der Reak-<br />
tionszeit von 5h - 72h konnte in mehreren Versuchen keine Umsatzsteigerung erzielt werden.<br />
Schema 8:<br />
HO<br />
HO<br />
OH<br />
O<br />
OH<br />
OH<br />
HBr/AcOH (33%)<br />
Ac 2O<br />
AcO<br />
AcO<br />
AcO<br />
AcO<br />
Die Verwendung von toxischen Schwermetallsalzen in größeren Mengen ist heutzutage nicht<br />
mehr zeitgemäß. Daher wurde eine alternative Darstellung der Verbindung (3) via Thiogly-<br />
cosyl-Methode durchgeführt. Ausgehend von Peracetyl-β-D-glucose [138] (20) und Thiophe-<br />
nol wird zunächst unter Trifluorboretheratkatalyse die kristalline Verbindung (21)<br />
dargestellt. Der 1-Thiophenyl-Donor (21), Z-Aminopentanol (2) und Molsieb 3Å werden in<br />
Acetonitril gelöst und bei -20°C mit TMSOTf/NIS-Aktivierung umgesetzt. Nach 5 h wurde<br />
die Reaktion abgebrochen und das Produkt (3) konnte in 48% Ausbeute gewonnen werden.<br />
Vergleicht man nun die Gesamtausbeuten der beiden Synthesewege, so spart man bei der<br />
Helferich-Methode nicht nur einen Zwischenschritt, sondern erzielt auch eine höhere Aus-<br />
OAc<br />
O<br />
OAc<br />
1<br />
Br<br />
77%<br />
Lit. [133] : 78%<br />
Hg(CN) 2 , HgBr 2<br />
Molsieb 3Å HO NHZ<br />
3<br />
OAc<br />
37%<br />
O<br />
OAc<br />
O<br />
2<br />
NHZ