DER BIEBRICHER, Nr. 376, März 2023

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NIBUKAI Hart gekämpft für den schwarzen Gürtel Im Nibukai-Zentrum für asiatische Kampfkünste in der Rheingaustraße 94 fanden nach den Einschränkungen der Corona- Jahre endlich wieder Prüfungen zum Dan – dem schwarzen Gürtel – statt. Schüler des Nibukai-Dojo Wiesbaden und des Tora-Dojo Bad Zwischenahn stellten sich erfolgreich den strengen Anforderungen der hochkarätigen Prüfer. Das Komitee bestand aus Renshi Jörg Knust, Renshi Bertolt Schwer, Sensei Dr. Christian Freyberg und Sensei Gabriele Freyberg. Unter der Schirmherrschaft der Deutschen Kampfkunst Föderation, deren 2. Vorsitzende Gabriele Freyberg ist, wurde in traditioneller Form zum 1. und 2. Dan Shotokan Karate Do, zum 1. Dan Kickboxen sowie 1. Dan Kenjitsu geprüft. Zahlreiche weitere Schwarzgurte und ein Publikum aus Trainingspartnern, Freunden und Verwandten waren dabei und unterstützten die Prüflinge mental, aber auch ganz handfest als Partner im Kampf. Die sechs Anwärter bewiesen hierbei nicht nur ausgezeichnetes technisches Können, sondern auch überdurchschnittlichen Einsatz und die geistige Reife, die es braucht, um diese Stufe der Graduierung zu erlangen. Shotokan Karate Do ist eine komplexe traditionelle Kampfkunst mit Wurzeln aus Okinawa, in der waffenlos gekämpft wird. Beim Kickboxen handelt es sich um einen ausgesprochenen Wettkampfsport, der den fairen Zweikampf zum Ziel hat. Die Kampfkunst Kenjitsu stammt aus Japan und vermittelt den sicheren Umgang mit dem japanischen Schwert, dem Katana, berücksichtig aber auch die anderen traditionellen Klingenwaffen, wie Kurzschwert (Wakizashi), Messer (Tanto) und Schwertlanze (Naginata). Wer Interesse an Kampfkunst oder Kampfsport hat, ist herzlich zum Probetraining im Nibukai eingeladen. Weitere Informationen über die angebotenen Stile und Trainingszeiten gibt es im Internet unter www.nibukai.de. (red) Die erfolgreichen Dan-Prüflinge (v.l.): Jan Kraft, Dennis Glittenberg, Christoph Honkomp, Robert Geier, Siamak Jodejri und Paul Knüpfer. Wiesbaden Foto Hörgeräte: Audio Service Diltheystraße 3 · 65203 Wiesbaden Email: rudi-glas@t-online.de Ihr Versicherungspartner vor Ort: hört bunter schoener-hoeren-wiesbaden.de Schöner hören Rathausstraße 42 in Biebrich 0611-69 23 42 Rabatt-Aktion Hörsystem ICON 4 G5 Maßgefertigt - in verschiedenen Farben Pro Hörgerät 149,-€ Preis gilt für gesetzlich Versicherte mit Verordnung zzgl. gesetzlich vorgeschriebener Zuzahlung von 10 €/Hörgerät. Privatpreis: 990,- € Hauptagentur Markus Selzer Rathausstr. 37, 65203 Wiesbaden Tel 0172 6145010, markus.selzer@ergo.de www.markus-selzer.ergo.de Albert-Schweitzer-Allee 47 65203 Wiesbaden-Biebrich Öffnungszeiten Dienstag: 14 bis 17 Uhr Donnerstag: 10 bis 16 Uhr Telefon: 0611-7342666 E-Mail: ov-wiesbaden-biebrich@vdk.de www.vdk.de/ov-wiesbaden-biebrich 22 DER BIEBRICHER / MÄRZ 2023
Eine Schatzkammer vor Biebrich – Funde aus dem Rhein Der Rhein vor Biebrich enthält viele interessante und unerwartete Alltagsschätze für die Wissenschaft. Die besondere Lage des Wiesbadener Stadtteils am sogenannten „Prallhang des Rheins“ fördert die Ablagerung fossiler und archäologischer Artefakte, welche die Strömung mitführt. Zusätzlich reicht eine Felsformation vor dem Denkmalpflege zu Gast im Museum Schloss Biebrich in den Rhein und sorgt für eine Strudelbildung, die insbesondere am hiesigen Rheinufer ein sehr hohes Vorkommen von spannenden Funden verursacht. Die Hochwasser des Flusses schwemmen jährlich neue Kulturgüter an und die Niedrigwasser ermöglichen im Jahresverlauf einen spannenden Spaziergang in die Historie. DENISE AVERDUNG; LANDESAMT FÜR DENKMALPFLEGE HESSEN BERND STEINBRING; LANDESAMT FÜR DENKMALPFLEGE HESSEN Ein interessanter Fund ist die Milchflasche aus dem 18./19. Jahrhundert mit der Aufschrift „Kur- und Kindermilchanstalt Biebrich Wiesbaden“. Der Sitz dieser Einrichtung ist bisher weder dem Museum Biebrich, noch dem Landesamt für Denkmalpflege bekannt. Vielleicht können Leserinnen oder Leser des BIEBRICHERs etwas zur Aufklärung beitragen? Archäologischen Funde am Rhein vor dem Schloss Biebrich. Von Fossilien über Speisereste der Fürsten bis hin zur modernen Kopfschmerztablette lässt sich ein Bogen von der Vergangenheit bis in die Moderne schlagen. Unter dem Titel „Eine Schatzkammer vor Wiesbaden-Biebrich – Funde aus dem Rhein vom Miozän bis in die Gegenwart“ präsentierten Denise Averdung und Dr. Patrick Zell vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen kürzlich im Museum Biebrich aktuelle Erkenntnisse über die Ablagerung fossiler und archäologischer Artefakte. Zugleich vermittelten sie einen Einblick in ihre Arbeiten. Zu dem Vortrag konnten auch eigene Fundstücke aus dem Rhein mitgebracht werden, die – so weit möglich – vor Ort klassifiziert und datiert wurden. Die extrem niederschlagsarmen Sommer der letzten Jahre führten zu besonders niedrigen Wasserständen des Rheins, wodurch Rheinschotterablagerungen auch vor dem Schloss freigelegt wurden. In diesen treten paläontologische und archäologische Bodenfunde, sogenannte bewegliche Bodendenkmäler, in einer besonderen Häufigkeit zutage. Die hohe Konzentration der Fossilien und Artefakte wird von mehreren Faktoren begünstigt: Unter diesen ist insbesondere eine Struktur in Form einer sogenannten „geologischen Falte“ – einer durch tektonische Kräfte bedingten Biegung der Schichtung von Sedimentgesteinen, hier der rund 22 Millionen Jahre alten Kalkschichten der Wiesbaden-Formation – zu betonen. Diese Struktur begünstigt die lokale Anreicherung der Funde vor dem Schloss, da sie durch ihren Verlauf senkrecht zur Strömungsrichtung des Flusses die Fließgeschwindigkeit des Rheins verringert. Zu diesen Funden zählen einerseits die aus dem geologischen Untergrund stammenden Fossilien und andererseits menschliche Hinterlassenschaften, die im dicht besiedelten Rhein-Main- Gebiet im Rhein verloren oder entsorgt wurden. Alterstechnisch reichen das Spektrum dieser Funde von der Gegenwart bis etwa 22 Millionen Jahre zurück. Durch regelmäßige Begehungen des Flussuferareals durch die paläontologische und archäologische Bodendenkmalpflege der Abteilung hessen- ARCHÄOLOGIE des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen werden diese Relikte geborgen, bei Bedarf präpariert beziehungsweise restauriert und in der Landessammlung, unter anderem für wissenschaftliche Bearbeitungen, zur Verfügung gestellt. (red/fhg) DER BIEBRICHER / MÄRZ 2023 23
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