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DER BIEBRICHER, Nr. 376, März 2023

Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich

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Diakonie und Kirche wollen<br />

Gelände der Lukasgemeinde<br />

neu gestalten<br />

Auf dem Gräselberg soll das Gelände<br />

der Evangelischen Lukasgemeinde<br />

umgebaut werden.<br />

In einer Zukunftswerkstatt von<br />

Kirchengemeinde und Diakonie<br />

entstand Anfang des Jahres eine<br />

Vision für die Weiterentwicklung<br />

der Räume: Pfarrhaus und Gemeindehaus,<br />

das für die kleiner<br />

werdende Gemeinde mittlerweile<br />

zu groß geworden ist, sollen<br />

zu altersgerechten Wohnungen<br />

umgewandelt werden. Neben<br />

dem Angebot kostengünstiger<br />

barrierefreier Mietwohnungen<br />

sind eine Demenz-Wohngemeinschaft<br />

und Begleitetes<br />

Wohnen angedacht.<br />

Um die Vision mit Leben zu fühlen,<br />

haben die Lukasgemeinde<br />

und das Diakonische Werk die<br />

Kooperation mit dem Fachbereich<br />

Architektur der Hochschule<br />

RheinMain gesucht. „Älterwerden<br />

im Quartier – Gut leben und<br />

wohnen auf dem Gräselberg“:<br />

Unter diesem Titel wurden kürzlich<br />

Entwürfe für eine Neugestaltung<br />

des Grundstücks rund um<br />

die Lukaskirche vorgestellt. Präsentiert<br />

wurden Konzepte und<br />

Modelle von Masterstudierenden<br />

der Hochschule RheinMain,<br />

Die Masterstudentin Annika Addicks von der Hochschule RheinMain<br />

präsentiert in der Lukaskirche ihr Modell zur möglichen Umgestaltung<br />

des Geländes und Umnutzung der Gebäude.<br />

ANDREA WAGENKNECHT<br />

Das Gelände rund um die Evangelische Lukaskirche (im Bild links<br />

unten) auf dem Gräselberg soll neu gestaltet werden.<br />

die damit auch ihre Abschlussarbeiten<br />

im Studiengang „Architektur/Bauen<br />

mit Bestand“<br />

ausstellten.<br />

Bezahlbarer Wohnraum stand<br />

im Zentrum des Vorhabens. Er<br />

sei die soziale Frage der nächsten<br />

Jahre, wie Agim Kaptelli, Leiter<br />

des Diakonischen Werks Wiesbaden,<br />

betonte. Daneben waren<br />

die Integration einer wachsenden<br />

Kindertagesstätte, betreutes<br />

Wohnen, eine Demenz-WG<br />

und offene Begegnungsräume<br />

Teil der Aufgabe, die die 20 Architekturstudierenden<br />

unter der<br />

Leitung von Prof. Dr. Corinna<br />

Rohn, Prof. Andreas Fuchs und<br />

Prof. Sascha Luippold zu bearbeiten<br />

hatten.<br />

Im Hinblick auf sinkende Mitgliederzahlen<br />

und geringe Personalressourcen<br />

ist die Evangelische<br />

Kirche in einem Transformationsprozess,<br />

erklärt Birte Kimmel,<br />

Pfarrerin der Lukasgemeinde:<br />

„So wie Kirche lange Zeit war<br />

und funktioniert hat, geht es<br />

heute nicht mehr. Wir werden<br />

von vielem Abschied nehmen<br />

müssen.“ Aber in der Veränderung<br />

stecke auch neues Leben<br />

und Hoffnung, so die Pfarrerin.<br />

Und die Gemeinde wünsche<br />

sich, dass aus einer Kirche des<br />

Volkes eine Kirche für das Volk<br />

werde: „Dieses Projekt ist ein<br />

Leuchtturm, der zeigt, dass Kirche<br />

sich verwandeln kann und<br />

Hoffnung stiftet.“<br />

Dies bestätigt auch Propst Oliver<br />

Albrecht, der das mutige Engagement<br />

aller Beteiligten lobte<br />

und sich freute, dass es auf dem<br />

Gräselberg gelingt, eine Kirche<br />

zu sein, die das Gemeinwesen<br />

und den Sozialraum aktiv<br />

mitgestaltet. Sozialdezernent<br />

Christoph Manjura stellte unter<br />

anderem die sehr gute Zusammenarbeit<br />

zwischen Hochschule,<br />

Stadt und Kirche heraus.<br />

Die Masterstudentin Annika<br />

Addicks teilt sich mit ihrem Studienkollegen<br />

Parsa Abedin den<br />

ersten Platz bei der offenen Bewertung.<br />

Sie hat sich in ihrem<br />

Entwurf stark am Bestand orientiert.<br />

Das heißt: Die bestehenden<br />

Gebäude werden umgebaut<br />

oder es wird angebaut. Es wird<br />

nur ein einziger Neubau für ein<br />

Café entstehen. Auch die im Vergleich<br />

zur Umgebung niedrige<br />

Geschosshöhe der bestehenden<br />

Gebäude will Annika Addicks<br />

nicht wesentlich verändern: „Die<br />

Gebäude bleiben zweigeschossig,<br />

eines wird drei Stockwerke<br />

haben“, so die Studentin. Insgesamt<br />

setzt sie bei ihrem Modell<br />

auf Begegnung: „Ich habe Höfe<br />

mit unterschiedlichem Charakter<br />

entworfen, damit sich Leute<br />

dort treffen können.“<br />

(red)<br />

ANDREA WAGENKNECHT<br />

Hintergrund<br />

Seit fünf Jahren ist das Diakonische Werk Wiesbaden im Stadtteil Gräselberg aktiv und unterhält in den Räumen der Evangelischen Lukasgemeinde<br />

ein Diakoniezentrum mit Quartiersmanagement, Kinder-Eltern-Zentrum (KiEZ) und ambulanten Angeboten in der Arbeit mit an<br />

Demenz erkrankten Menschen.<br />

32 <strong>DER</strong> <strong>BIEBRICHER</strong> / MÄRZ <strong>2023</strong>

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