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KOMM 2/2023

KOMM ist das Mitgliedermagazin der Bundesfachgruppe Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di

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7 <strong>KOMM</strong> 02/<strong>2023</strong><br />

DEUTSCHE FUNKTURM GMBH<br />

Tarifeinigung erzielt<br />

Foto: ver.di<br />

In der zweiten Verhandlungsrunde für die ver.di-Mitglieder bei der Deutsche<br />

Funkturm GmbH (DFMG) gab es ein Angebot der Arbeitgeberseite, welches<br />

sich – wie in der Vergangenheit – nah am Telekom abschluss orientierte.<br />

Das Angebot<br />

Die DFMG bot zunächst 2,8 Prozent tabellenwirksame<br />

Erhöhung rückwirkend<br />

zum 1. Februar <strong>2023</strong> sowie 2,1 Prozent<br />

zum 1. Februar 2024 an. Sie waren bereit,<br />

eine Inflationsprämie von 500 Euro<br />

für die unteren Entgeltgruppen im ersten<br />

Halbjahr <strong>2023</strong> und eine Inflationsprämie<br />

von ebenfalls 500 Euro an die<br />

Tarifbeschäftigten im zweiten Halbjahr<br />

<strong>2023</strong> zu zahlen. „Dies war für die<br />

ver.di-Verhandlungskommission nicht<br />

ausreichend“, sagt Dorothea Forch,<br />

ver.di-Verhandlungsführerin. „Für uns<br />

war es wichtig, dass alle Beschäftigten<br />

von den Einmalzahlungen profitieren<br />

und die Spreizung nicht so groß<br />

wird.“ Um den Forderungen – zehn Prozent<br />

Entgelterhöhung und eine Mitgliederkomponente<br />

– Nachdruck zu verleihen,<br />

haben sich zwischen der zweiten<br />

und dritten Verhandlungsrunde Kolleginnen<br />

und Kollegen an einer Fotoaktion<br />

beteiligt. „An dieser Stelle ein großes<br />

Dankeschön für eure Unterstützung und<br />

für eure Sichtbarkeit. Das hat uns sehr<br />

den Rücken gestärkt“, sagt Dorothea<br />

Forch.<br />

Das Ergebnis<br />

Nach etlichen Austauschrunden in der<br />

dritten Verhandlungsrunde unterbreitete<br />

der Arbeitgeber ein nachgebessertes Angebot.<br />

Die ver.di-Verhandlungskommission<br />

empfiehlt die Annahme, obwohl die<br />

geforderte deutliche Steigerung der Tabellenentgelte<br />

nicht durchsetzbar war.<br />

Angeboten sind 2,8 Prozent mehr Geld<br />

rückwirkend zum 1. Februar. Zum 1. Februar<br />

2024 sollen die Einkommen dann<br />

um weitere 2,3 Prozent steigen. Der Tarifabschluss<br />

soll eine Laufzeit bis zum<br />

31. Dezember 2024 haben. Alle Tarifbeschäftigten<br />

sollen in diesem Jahr im Mai<br />

700 Euro Inflationsprämie – also steuerund<br />

sozialabgabenfrei – erhalten. Die<br />

unteren Entgeltgruppen sollen jeweils<br />

im August <strong>2023</strong> und im Februar 2024<br />

weitere 500 Euro Inflationsprämie bekommen.<br />

Nach dem Gesetz können<br />

insgesamt 3000 Euro bis Ende 2024<br />

steuer- und sozialabgabenfrei (brutto für<br />

netto) gezahlt werden. Die DFMG hat<br />

ver.di die Zusage gegeben, über die Ausschöpfung<br />

der Gesamtsumme weitere<br />

Gespräche zu führen. Verlängert werden<br />

soll zudem der Tarifvertrag Rationalisierungsschutz<br />

(TV Ratio) bis 31. Dezember<br />

2024.<br />

So geht es weiter<br />

Die Tarifvertragsparteien haben eine<br />

sogenannte Erklärungsfrist bis zum<br />

20. März <strong>2023</strong> (nach Redaktionsschluss)<br />

vereinbart. Bis dahin wird die ver.di-Tarifkommission<br />

einen Beschluss über die Ablehnung<br />

oder Annahme des Angebotes<br />

treffen. Die Mitglieder haben bereits ihr<br />

Votum abgegeben: Bei einer Beteiligung<br />

von 81 Prozent der ver.di-Mitglieder an<br />

der Befragung haben sich 56 Prozent der<br />

Teilnehmer:innen für die Annahme des<br />

Verhandlungsergebnisses ausgesprochen.<br />

Der überwiegende Teil davon jedoch<br />

nicht, weil das Ergebnis so gut ist, sondern<br />

weil die Einschätzung vorliegt, dass<br />

wir nicht stark genug sind, mehr rauszuholen.<br />

Neben den Mitgliedern haben wir<br />

auch die Beschäftigten befragt, wie sie<br />

zum Angebot des Arbeitgebers stehen.<br />

Auch hier zeigt sich eine deutliche Ablehnung.<br />

Zudem zeigen viele der Befragten<br />

Unverständnis gegenüber dem Arbeitgeber,<br />

der das Ergebnis als Erfolg darstellt.<br />

Die ver.di-Aktiven werden sich nun beraten,<br />

wie sie weiter im Betrieb aktiv werden,<br />

um für die nächste Tarifrunde besser<br />

aufgestellt zu sein.<br />

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