Freiheit - SIFAT Heft 1/2023 - Leseprobe
Nach den Themen Hoffnung, Mut und Frieden der letzten SIFAT-Hefte möchten wir diesmal den Blick auf die Freiheit richten. In vielen Leitsprüchen und Liedern findet die Sehnsucht der Menschen nach Freiheit einen Ausdruck: „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“, „Einigkeit und Recht und Freiheit“, „Frau, Leben, Freiheit“, „Die Gedanken sind frei“, „Freiheit, die ich meine, die mein Herz erfüllt“, „Leben, einzeln und frei wie ein Baum und geschwisterlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht“ usw.. Auch bei Hazrat Inayat Khan nimmt Freiheit einen zentralen Platz ein. Sein erstes Buch, das er im Westen verfasste, trägt den Titel: „Eine Sufi-Botschaft der spirituellen Freiheit“, und ein grundlegender Satz von ihm lautet: „In der Freiheit der Seele liegt der Sinn des Lebens“ (englisch in Sufi Message VII, S. 197). Allerdings erkennt er im Leben der Menschen den folgenden Widerspruch: „Die Menschen wollen Freiheit und schlagen den Weg der Gefangenschaft ein.“ (s. die Rede von 1926 in diesem Heft)
Nach den Themen Hoffnung, Mut und Frieden der letzten SIFAT-Hefte möchten wir diesmal den Blick auf die Freiheit richten. In vielen Leitsprüchen und Liedern findet die Sehnsucht der Menschen nach Freiheit einen Ausdruck: „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“, „Einigkeit und Recht und Freiheit“, „Frau, Leben, Freiheit“, „Die Gedanken sind frei“, „Freiheit, die ich meine, die mein Herz erfüllt“, „Leben, einzeln und frei wie ein Baum und geschwisterlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht“ usw..
Auch bei Hazrat Inayat Khan nimmt Freiheit einen zentralen Platz ein. Sein erstes Buch, das er im Westen verfasste, trägt den Titel: „Eine Sufi-Botschaft der spirituellen Freiheit“, und ein grundlegender Satz von ihm lautet: „In der Freiheit der Seele liegt der Sinn des Lebens“ (englisch in Sufi Message VII, S. 197). Allerdings erkennt er im Leben der Menschen den folgenden Widerspruch: „Die Menschen wollen Freiheit und schlagen den Weg der Gefangenschaft ein.“ (s. die Rede von 1926 in diesem Heft)
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Erinnerung an Michael Nüssen
Erinnerung an Michael Nüssen
Die Erinnerung ist ein Fenster, durch das wir dich sehen können, wann immer wir wollen.
Lieber Michael, wie oft hast du den „Blick aus dem Fenster“ in unserer Zeitschrift
mit deinen Beiträgen bereichert. Nun werfen wir einen Blick aus dem
Fenster auf dich: Wenn wir durch das Fenster dieses Bildes schauen, das uns
dich in einem für dich besonderen Moment zeigt, dann erzählt das Bild, was wir
erblicken, bereits sehr viel von dir.
Du stehst in der Stadt deiner geistigen Heimat, entspannt. Hier gehörst du
hin, zeigt uns das Bild. Du bist angekommen an einem Ort, der für drei Religionen
ein heiliger Ort ist und du bist mittendrin. Das hat dich ein Leben lang
interessiert, beflügelt, angespornt und dir Kraft gegeben: der interreligiöse Dialog
und damit aufs Engste verbunden, deine Aufgabe als Cherag in unserem
Inayatiyya Orden. Wie sehr du an diesem Dialog interessiert warst und welchen
großen Wissensschatz du weitergeben konntest, haben wir in jeder Redaktionssitzung
erleben können. Du hast immer interessante, uns häufig neue Aspekte
in unsere Diskussion gebracht. Deine von dir selbst verfassten Texte haben uns
und unseren Leser*innen bisher unbekannte Aspekte des Judentums lebendig
aufgezeigt und die Nähe der Religionen zueinander vermittelt.
Immer war es dein Anliegen, uns Menschen vorzustellen, die von Leid und
Ungerechtigkeit einen Weg zu einer kraftvollen inneren Haltung gefunden
haben. Darin warst auch du selbst ein Meister. Es war beeindruckend, wie du
enorme Kraft aus deiner leidenschaftlichen Beschäftigung mit den Unterweisungen
der verschiedensten spirituellen Lehrer*innen, den unterschiedlichsten
Gedanken und Weltdeutungen wacher Zeitgenossen finden konntest. Wunderbar,
wie du damit deine langjährigen körperlichen Beeinträchtigungen gemeis-
SIFAT 1 | 2023 – Freiheit 5