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Das Schiedsamt hat gesprochen – was nun?

Ausgabe 12/2018

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16<br />

Berufspolitik<br />

Vertreterversammlung der Bezirkszahnärztekammer Karlsruhe<br />

„Erreichtes bewahren, Neues denken“<br />

„Engagiert mit Geist und Hand“, so könnte der Bericht von Dr. Norbert<br />

Engel, Vorsitzender der BZK Karlsruhe, überschrieben sein, der in<br />

seinem Vortrag zu Beginn der ordentlichen Vertreterversammlung der<br />

Bezirkszahnärztekammer Karlsruhe in Baden-Baden der Frage nachging,<br />

warum eine Kammer „Erreichtes bewahren“, zukunftsorientiert<br />

„Neues denken“ und im Interesse des Berufsstandes und der Gesellschaft<br />

handeln muss.<br />

sich auch das Alleinstellungsmerkmal<br />

<strong>–</strong> alles aus einer Hand“ des<br />

Zahnarztes. Denn im Gegensatz zur<br />

„(Human-)Medizin“ ist die Zahnmedizin<br />

nicht von „undurchsichtigen<br />

Versorgungswegen und noch komplizierteren<br />

Verwaltungsvorschriften“<br />

geprägt.<br />

Abstimmung. Mit großer Mehrheit stimmten die Delegierten der BZK Karlsruhe für die<br />

vom Vorstand eingebrachten Anträge, u. a. zur Beitragsgestaltung der Kammer.<br />

Klar und unmissverständlich analysierte<br />

der Vorsitzende in seiner<br />

Erläuterung zum schriftlich vorgelegten<br />

Jahresbericht des Vorstandes<br />

und der Referenten die gesamtgesellschaftliche<br />

Entwicklung, die<br />

nicht zuletzt den Berufsstand im<br />

Allgemeinen und den Zahnarzt<br />

im Besonderen treffe. „Unser Berufsstand<br />

ist immer öfter mit jener<br />

Situation konfrontiert, dass das gesetzlich<br />

Verordnete im Praktischen<br />

versagt, oder noch schlimmer: in<br />

vielen Fällen weder umsetz- noch<br />

handhabbar ist“. Er stellte weiter<br />

fest, dass dies in der Praxis zu Situationen<br />

führt, in denen eine rechtlich<br />

kritische Situation entsteht. Daraus<br />

wiederum ergäbe sich die Frage,<br />

ob sich dadurch „diese schon vielerorts<br />

spürbare, fast unheimliche<br />

Entscheidungsunlust, Trägheit und<br />

Angst vor Verantwortung erklären<br />

ließe. Im Gegensatz zur Politik, bei<br />

der „Geist und stringentes Handeln“<br />

häufig nicht im Einklang sind, sieht<br />

Dr. Norbert Engel die Untrennbarkeit<br />

von Geist und Handeln als ein<br />

charakteristisches Kennzeichen unseres<br />

Berufsstandes. „Der Zahnarzt<br />

untersucht, bewertet und entwirft<br />

den Behandlungspfad <strong>–</strong> das ist seine<br />

intellektuelle Leistung. Danach<br />

führt er zum allergrößten Teil mit<br />

eigenen Händen die Behandlung<br />

persönlich durch.“ Zur näheren Erläuterung<br />

seiner Analyse setzt er<br />

Headlines.<br />

Erfolgsmodell Freiberuflichkeit.<br />

„<strong>Das</strong> Modell des freiberuflich tätigen<br />

Zahnarztes ist ein gesellschaftliches<br />

Erfolgsmodell: Man denke nur<br />

an die großartigen Fortschritte in der<br />

Prophylaxe, Alterszahnheilkunde<br />

sowie der Mundgesundheit unserer<br />

Bevölkerung insgesamt.“, „Unser<br />

Berufsstand ist keineswegs der unheilvollen<br />

Tren<strong>nun</strong>g von Geist und<br />

Hand ausgesetzt“. Damit begründe<br />

Fotos: Clausen<br />

Sonderstellung. Der Zahnmediziner<br />

<strong>hat</strong> eine Sonderstellung. Die<br />

allgegenwärtige Tren<strong>nun</strong>g „intellektueller<br />

Leistung von der ausführenden<br />

Praxis wurde auf unserem<br />

Tätigkeitsgebiet (noch) nicht vollzogen“,<br />

betont der Vorsitzende. Daraus<br />

ergibt sich, dass „unsere Kammer<br />

als Vertretung unserer Kolleginnen<br />

und Kollegen die aufgeführten<br />

Besonderheiten unserer Berufsausübung<br />

mit Nachdruck vertreten<br />

muss“. Es sei unumgänglich, eine<br />

deutliche Tren<strong>nun</strong>g zahnärztlicher<br />

Interessenvertretung von der ärztlichen<br />

zu verfolgen. Die Kammer sei<br />

gefordert „machbare Versorgungswege<br />

und Versorgungsqualitäten<br />

zu definieren“. Die Kammer müsse<br />

„außerhalb des Systems denken, nur<br />

sie kann es“.<br />

Substitution. Kritisch sieht der<br />

Vorsitzende sogenannte „substituierbare“<br />

Tätigkeiten. „Brennpunkt<br />

dieser Bestrebung ist die Prophylaxe,<br />

die Betreuung von Insassen der<br />

Altersheime und die <strong>–</strong> bald und ohne<br />

Not <strong>–</strong> in den vertragszahnärztlichen<br />

Leistungskatalog aufgenommene<br />

Parodontaltherapie“. Dem Trend<br />

des „Akademisierungswahns“<br />

müsse die Kammer begegnen. Die<br />

Bedürfnisse der „normalen“ Versorgungspraxis<br />

sollten im Auge<br />

behalten werden. So seien auch<br />

zukünftig zu schaffende Berufsbilder<br />

für die ZFA von der LZK vorab<br />

auf die Erfordernisse des Marktes<br />

und die tatsächlichen Chancen der<br />

Anwärterinnen hin zu analysieren.<br />

Ein hierzu eingebrachter Antrag des<br />

Bezirksvorstandes wurde von der<br />

Vertreterversammlung im Bezirk<br />

einstimmig beschlossen. Darin wird<br />

der Vorstand der Landeszahnärzte-<br />

ZBW 12/2018<br />

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