Das Schiedsamt hat gesprochen – was nun?
Ausgabe 12/2018
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Einer von uns<br />
Dr. Frank Schleenbecker verknüpft die Zahnmedizin mit dem Sport<br />
Zwischen Praxis und Sportplatz<br />
In unserer Reihe „Einer von uns“ stellen wir regelmäßig Kolleginnen<br />
und Kollegen vor, die et<strong>was</strong> Außergewöhnliches außerhalb des Berufs<br />
machen. Dr. Frank Schleenbecker aus Berg bei Ravensburg vereint<br />
seine Leidenschaften: Sport und Zahnmedizin. Bei den Sportweltspielen<br />
der Medizin ist er regelmäßig auf Medaillenjagd. Und seit Herbst <strong>hat</strong><br />
er eine neue, eiskalte Aufgabe.<br />
Laufen, Fahrradfahren oder ins Fitnessstudio<br />
<strong>–</strong> die Mittagspause von<br />
Dr. Frank Schleenbecker aus Berg<br />
bei Ravensburg lässt sich getrost als<br />
aktive Erholung bezeichnen. Denn<br />
während sein Praxisteam beim Mittagessen<br />
ist, geht der Zahnarzt seiner<br />
Leidenschaft nach: dem Sport.<br />
Zumindest regelmäßig an Montagen<br />
und Donnerstagen. Freitags<br />
kommt abends das Handballtraining<br />
beim TSB Ravensburg dazu.<br />
Bis vor zwei Jahren noch bei der<br />
ersten Mannschaft in der höheren<br />
Bezirksklasse. Mit heute 48 Jahren<br />
lässt er es aber lieber langsam<br />
angehen. „Der Aufwand wäre inzwischen<br />
zu groß“, sagt der hochgewachsene,<br />
kräftige Mann, der nur<br />
so vor Energie zu strotzen scheint.<br />
Genau deshalb ist er auch in die Ravensburger<br />
Region gezogen. Geboren<br />
ist der sympathische Zahnarzt<br />
in Gießen, wo er auch zur Schule<br />
ging und studierte.<br />
Siegreich. Dr. Schleenbecker beißt in<br />
eine Silbermedaille. Bei den Sportweltspielen<br />
der Medizin räumt er regelmäßig<br />
Edelmetall ab.<br />
Neue Wege. Seine Profession<br />
<strong>hat</strong> er im Gegensatz zu vielen anderen<br />
nicht in die Wiege gelegt<br />
bekommen. „Ich <strong>hat</strong>te als Kind<br />
schlechte Zähne, war sehr ängstlich<br />
wegen der Sanierung des Milchgebisses“,<br />
erinnert er sich an seinen<br />
ersten Kontakt mit einer Zahnarztpraxis.<br />
„Irgendwann wollte ich mal<br />
auf die andere Seite des Behandlungsstuhls.“<br />
Denn die Praxis kannte<br />
er wegen einiger Behandlungen<br />
irgendwann in- und auswendig. Im<br />
Studium merkte er schnell, dass er<br />
sich für den richtigen Beruf entschieden<br />
<strong>hat</strong>te. „Der Zahnarztberuf<br />
ist deshalb erfüllend für mich,<br />
weil man ein direktes Feedback<br />
bekommt“, sagt er. „Wenn ein Loch<br />
im Zahn ist, füllt man es. Ist ein<br />
Zahn abgebrochen, repariert man<br />
ihn und sieht direkt das Ergebnis.“<br />
Sport als Ausgleich. Und <strong>–</strong><br />
auch das ist Dr. Schleenbecker<br />
wichtig <strong>–</strong> als freiberuflich arbeitender<br />
Zahnarzt kann er sich seine Zeit<br />
immerhin ein wenig einteilen und<br />
et<strong>was</strong> davon für seine zweite große<br />
Leidenschaft einplanen: den Sport.<br />
„Ich brauche Sport als Ausgleich“,<br />
sagt der Zahnarzt. „Die Gemeinschaft<br />
ist wichtig, man kann gemeinsam<br />
vieles erreichen. Eine Gemeinschaft<br />
<strong>hat</strong> Dr. Schleenbecker<br />
auch bei den Ravensburg Tower<br />
Stars. Der Eishockey-Zweitligist<br />
ist derzeit die konkreteste Verknüpfung<br />
zwischen Beruf und Freizeit,<br />
die es in seinem Leben gibt. Denn<br />
seit Saisonbeginn ist er offizieller<br />
Teamzahnarzt. <strong>Das</strong>s die Ravensburger<br />
derzeit an der Tabellenspitze<br />
stehen und sich zu einem ernsthaften<br />
Anwärter auf den Aufstieg<br />
in die Eishockey-Bundesliga DEL<br />
gemausert haben, freut ihn besonders.<br />
„Es gibt dort jetzt ein abgestimmtes<br />
Betreuungskonzept, zu<br />
dem in diesem Jahr auch die Sportzahnmedizin<br />
gehört“, sagt er. Bei<br />
den Heimspielen, die im Eishockey<br />
wöchentlich stattfinden, ist er meist<br />
in der Halle. Dafür absolvierte er<br />
eine Ausbildung in der Sport-Zahnmedizin<br />
in Nürnberg, bei der er im<br />
ersten Curriculum war.<br />
Für alle Fälle. In der Praxis<br />
kümmert sich Dr. Schleenbecker<br />
Sicherer Schütze. Auch beim Schießen geht Dr.<br />
den Sportweltspielen sein Können.<br />
<strong>nun</strong> darum, dass der Mundschutz<br />
der Spieler passt. Auf der Eisfläche<br />
ist er immer da, wenn ein Puck<br />
mal ins Gesicht fliegt. Bei mehr<br />
als 200 Kilometern pro Stunde, in<br />
der die schwarze Scheibe durch<br />
die Luft rast, ist das Gebiss selbst<br />
mit Mundschutz gefährdet. Neben<br />
dem Mundschutz und der akuten<br />
Hilfe kümmert er sich um den allgemeinen<br />
Check vor der Saison<br />
und sorgt dafür, dass Bakterien in<br />
Leerstrecken von Weisheitszähnen<br />
nicht die Leistung der Sportler beeinträchtigen.<br />
ZBW 12/2018<br />
www.zahnaerzteblatt.de