VEGAN für mich 02/2023
Jede Menge Infos über vegane Ernährung und veganes Leben – für alle, die in die rein pflanzliche Welt ohne Tierprodukte einfach mal reinschnuppern wollen. Mit vielen News, Portraits, Interviews und Rezepten, dazu viele spannende Informationen: Veganes Leben macht spaßt und ist gesund – und es gibt viel zu entdecken!
Jede Menge Infos über vegane Ernährung und veganes Leben – für alle, die in die rein pflanzliche Welt ohne Tierprodukte einfach mal reinschnuppern wollen. Mit vielen News, Portraits, Interviews und Rezepten, dazu viele spannende Informationen: Veganes Leben macht spaßt und ist gesund – und es gibt viel zu entdecken!
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Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong><br />
feiner frühling!<br />
Frisch, grün, lecker:<br />
Delikate Rezepte<br />
aus der Pflanzenküche<br />
<strong>für</strong> <strong>mich</strong><br />
2• 2<strong>02</strong>3<br />
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die lebenswende<br />
Vom gestressten<br />
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veganen Ultraläufer<br />
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Wie die Spezialität<br />
aus Frankreich schnell<br />
und einfach gelingt<br />
wechseljahre<br />
Was gesunde Kost<br />
aus Pflanzen jetzt so<br />
wertvoll macht<br />
alles drin!<br />
Neue Bücher und<br />
Produkte, News,<br />
Gewinnspiele u. v. m.<br />
Hilal Sezgin<br />
Interview: Tiere haben Rechte und Würde<br />
<strong>02</strong><br />
kleiderfasten: warum<br />
weniger mehr ist<br />
4 198865 404906
editorial / Vegan <strong>für</strong> Dich<br />
COVER: DMITRIY LELTSCHUK/ KNESEBECK VERLAG; FOTOS S. 3: ARND KRIEG (1), ISTOCK/ ANASTASIIA KRIVENOK (1)<br />
Willkommen<br />
im Klamottenfasten<br />
Der Frühling ist da, und da fällt mir<br />
immer der alte Begriff vom „Frühjahrsputz“<br />
ein, gern verbunden mit einem<br />
Blick in den Kleiderschrank, der sofort<br />
klarmacht, dass nicht nur die Wintersachen<br />
wieder in den Keller sollten, sondern<br />
der Schrank generell zu voll ist.<br />
„Du musst dein Leben ändern“, raunt<br />
mir der Schrank zu, halb vorwurfsvoll,<br />
halb wohlmeinend. Und er hat ja recht:<br />
Was sollen all die Klamotten da drin?<br />
Ein Teil nach dem anderen stellt sich<br />
bei näherem Betrachten als unnötig heraus,<br />
weil unschön, unpraktisch, aboder<br />
nie getragen. Also wird jetzt ausgemistet,<br />
was ja ein gutes Gefühl ist zum<br />
Frühjahresanfang. Dabei stellen sich<br />
zwangsläufig zwei Fragen: Was tun mit<br />
den ausgemusterten Sachen – und wird<br />
der Schrank danach wieder mit<br />
Neutextilien adäquat angefüllt?<br />
Nicht, wenn ich wirklich mein Leben<br />
ändere – denn dann wird weniger mehr.<br />
Um ein Zeichen gegen die Textilschwemme<br />
zu setzen, die in vielen ärmeren<br />
Ländern der Welt zu einem<br />
gewaltigen Abfallentsorgungs- und Umweltproblem<br />
geworden ist, ebenso wie<br />
die Herstellung Unmengen an klima-<br />
Dirk Müller,<br />
Chefredakteur<br />
schädlichen Gasen freisetzt – um dagegen<br />
also ein Zeichen zu setzen, gehen<br />
immer mehr vor allem jüngere Menschen<br />
zum Kleiderfasten über, betreiben<br />
also eine Art Textilien-Minimalismus.<br />
Unsere Autorin Doris Müllner hat ein<br />
Jahr lang ernst gemacht nach dem sehr<br />
konsequenten Motto: Kein Geld <strong>für</strong> Klamotten!<br />
Was dabei herauskam: S. 50-53.<br />
Mit dem Frühling steigt auch wieder<br />
die Lust auf frische Pflanzenkost. Im Mittelteil<br />
finden sich viele tolle Rezepte, diesmal<br />
ganz im Zeichen des Starts in die<br />
wärmere Jahreszeit. Viel Spaß damit und<br />
mit allen anderen Themen rund um<br />
nachhaltig-veganes Leben und Lifestyle!<br />
Herzlichst,<br />
IMPRESSUM<br />
<strong>VEGAN</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> erscheint 8x im Jahr<br />
bei Grüner Verlag Green Media GmbH<br />
Verlagsgesellschaft, Klostergut Fremersberg,<br />
76530 Baden-Baden, ein Tochterunternehmen<br />
der IDS Information Display Services GmbH.<br />
IDS ist die Servicegesellschaft in Deutschland<br />
<strong>für</strong> Informationen im Gesundheitswesen.<br />
IDS distribuiert jährlich mehr als 20 Mio.<br />
Zeitschriften und Verbraucherinformationen<br />
über die Ärzteschaft und deren Praxen.<br />
www.ids-deutschland.de<br />
Geschäftsführer: Peter Wolf<br />
Verlagsleiter: Marko Petersen<br />
petersen@ids-deutschland.de<br />
Chefredakteur: Dirk Müller<br />
mueller@ids-deutschland.de<br />
Gestaltung: Redaktionsbüro Wipper<strong>für</strong>th<br />
GmbH Michèle Dirkes, Alina Kröll<br />
Repro: Simkraft Solutions Pvt. Ltd.<br />
<strong>VEGAN</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> wird vermarktet von<br />
Grüner Verlag Green Media GmbH<br />
Verlagsgesellschaft<br />
Anzeigenleitung: Marko Petersen<br />
(verantwortlich <strong>für</strong> Anzeigen),<br />
Grüner Verlag Green Media GmbH<br />
Verlagsgesellschaft, Klostergut<br />
Fremersberg, 76530 Baden-Baden.<br />
Vertrieb: IPS Pressevertrieb GmbH,<br />
Postfach 1211, 53334 Meckenheim<br />
Druck: Walstead Kraków Sp. z o.o.<br />
ul. Bema 2C 27-200 Starachowice, Poland<br />
Druck der Paperback-Buchausgabe, 9-783949-<br />
883507, CPI Druckdienstleistungen GmbH,<br />
Ferdinand-Jühlke-Straße 7, 99095 Erfurt<br />
Abonnement: Abonnentenservice durch<br />
PrimaNeo GmbH, Hamburg<br />
Sie erreichen den Kundenservice per Mail an<br />
vegan@primaneo.de oder telefonisch unter<br />
Tel.: 040 / 236703861<br />
DIE NÄCHSTE AUSGABE (3/23)<br />
ERSCHEINT AM 3. MAI 2<strong>02</strong>3<br />
2. 2<strong>02</strong>3 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 3
inhalt / Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong><br />
<strong>VEGAN</strong> &<br />
LEBENSGEFÜHL<br />
Inhalt GEWINNEN!<br />
SIEHE SEITEN 7 UND 8<br />
3 EDITORIAL<br />
Willkommen im<br />
Klamottenfasten<br />
50 KONSUMKRITIK …<br />
… im Kleiderschrank:<br />
Wider den Textilterror<br />
60 TÖLZER VEG<br />
Vegane Auszeit in Bayern<br />
66 KOLUMNE<br />
Ulrich Bender: Die<br />
Hoffnung stirbt zuletzt<br />
50<br />
Der Frühling<br />
ist da! Mit<br />
vielen feinen<br />
Rezepten<br />
10<br />
Carlos Franco:<br />
Vegan und in<br />
Laufschuhen<br />
immer weiter<br />
32<br />
<strong>VEGAN</strong> &<br />
MENSCHEN<br />
10 CARLOS FRANCO<br />
Lebenswende durch<br />
Ultraläufe und vegane<br />
Ernährungsumstellung<br />
14 AUF EINEN TEE …<br />
mit Hilal Sezgin<br />
16 HEUTE AM HERD<br />
Lisa Bakavos, Restaurant<br />
V-Bandits, Ludwigsburg<br />
Heute<br />
AM HERD<br />
Lisa Bakavos,<br />
Restaurant V-Bandits,<br />
Ludwigsburg, S. 16<br />
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Sauerteig<br />
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4 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 7. 2. 2<strong>02</strong>2 2<strong>02</strong>3
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05<br />
In der<br />
Menopause<br />
gesund und<br />
fit bleiben<br />
<strong>VEGAN</strong> & WISSEN<br />
6 KURZ & GUT<br />
Interview: Kirche und Tierrechte;<br />
V-Label im neuen<br />
Design; Fischstäbchen mit<br />
schlechter Ökobilanz; Gewinnspiele<br />
u. a.<br />
20 WECHSELJAHRE<br />
Mit Pflanzen gesund<br />
bleiben: Warum vegane<br />
Kost in der Menopause<br />
besonders wichtig ist<br />
30 BUCHTIPPS<br />
Für euch gelesen:<br />
15 Neuerscheinungen<br />
rund um Veganismus,<br />
Tierethik usw.<br />
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Wo „Nutztiere“ einfach<br />
sein dürfen, wie sie sind<br />
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snack- und grillsommer<br />
48<br />
<strong>VEGAN</strong> & GENUSS<br />
26 FLAMMKUCHEN!<br />
Tolle vegane Variationen der<br />
französischen Spezialität<br />
32 NEUE REZEPTE<br />
Viele frische Ideen aus der<br />
leckeren Frühlingsküche<br />
54 LOCKER UND LECKER<br />
Was Sauerteig so<br />
wertvoll macht<br />
58 KLEINE VERSUCHSKÜCHE<br />
Feine Ideen mit pikanten<br />
Gewürzen<br />
64 PRODUKTTIPPS<br />
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32<br />
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5
kurz<br />
und gut<br />
V-LABEL<br />
IM NEUEN<br />
DESIGN<br />
Das Gütesiegel V-Label, das seit 1996 vegane und vegetarische<br />
Produkte auszeichnet, tritt jetzt in neuem Design auf. Dank<br />
der Neugestaltung unterscheiden sich die Ausführungen „vegan“<br />
und „vegetarisch“ des V-Labels künftig auch in Farbe und Form<br />
eindeutig voneinander: Während das Gütesiegel <strong>für</strong> vegane Produkte<br />
wie gehabt im runden Gelb erscheint, sind vegetarische<br />
V-Label-Produkte auf den ersten Blick am grünen, rechteckigen<br />
Hintergrund zu erkennen. Wer vegane Produkte bevorzugt,<br />
läuft nun nicht mehr Gefahr, die Label zu<br />
verwechseln. Hersteller können das neue Design ab<br />
sofort auf lizenzierten Produkten verwenden. Bereits<br />
hergestellte Produkte dürfen sie innerhalb einer<br />
Übergangsfrist bis Ende 2<strong>02</strong>3 weiter vertreiben.<br />
DREI FRAGEN AN ...<br />
Dr. Inez Linke, Gründerin und Geschäftsführerin<br />
der Kieler oceanBASIS GmbH und <strong>für</strong><br />
die eigene Maritime Naturkosmetikmarke<br />
Oceanwell verantwortlich.<br />
sie die höchste Wirkstoffdichte aller Pflanzen.<br />
Ein Kilogramm frische Algen enthält Meereswirkstoffe<br />
aus rund 10.000 Litern Meerwasser.<br />
Algen enthalten alle Mineralstoffe, die der<br />
menschliche Körper benötigt. Gleichzeitig sind<br />
diese organisch gebunden, so dass der Körper<br />
sie gut verwenden kann.<br />
Darüber hinaus enthalten Meeresalgen annähernd<br />
20 Aminosäuren (Eiweißbausteine), die<br />
Bausteine, die den Stoffwechsel stärken, sowie<br />
verschiedene Vitamine – z. B. Vitamin A, B 2,<br />
B 12 und C – und antioxidative Polyphenole,<br />
die vor freien Radikalen und negativen Umwelteinflüssen<br />
schützen.<br />
Die speziellen Algenzucker, wie z. B. Alginat,<br />
Fucoidan und Laminarin, aktivieren das Immunsystem.<br />
Außerdem wirken sie regenerierend<br />
und feuchtigkeitsspendend auf die Haut.<br />
Betreibt man durch Algennutzung eher<br />
2. weiteren Raubbau im Meer – oder ist es<br />
sogar umgekehrt?<br />
Es kommt darauf an, wie man die Algen nutzt:<br />
Erntet man sie per Schiff und mit großen Greifzangen,<br />
indem man sie komplett aus dem<br />
Meeresboden reißt, kann das die Bestände<br />
zerstören. Um Algen zu nutzen, sollten wir<br />
daher Algen aus nachhaltiger Aquakultur an<br />
Leinen verwenden oder aus kontrollierter Wildernte<br />
von Hand – z. B. aus der Bretagne. Die<br />
Algenwälder sind als „Regenwälder der Meere“<br />
einzuordnen, in ihrer Vielfalt und ihrem ökologischen<br />
Nutzen. Sie haben eine wichtige Funktion<br />
<strong>für</strong> die Meeresumwelt, da sie zahlreichen<br />
Meeresbewohnern als Lebensraum dienen.<br />
Was macht Algen gerade hinsichtlich<br />
1. ihrer Nährstoffe so wertvoll?<br />
Zunächst einmal die unglaubliche Vielfalt: Weit<br />
über 80 verschiedene Substanzen sind in<br />
Meeresalgen nachweisbar. Im Gegensatz zu<br />
Landpflanzen haben Algen keine Wurzeln, sie<br />
nehmen die Mineralien und Spurenelemente<br />
über ihre gesamte Oberfläche direkt aus dem<br />
Meerwasser auf und können sie in sehr hohen<br />
Konzentrationen anreichern. Deshalb haben<br />
*Die Teilnahmebedingungen der Gewinnspiele Braunalgen finden Sie können auf der Website riesige Unterwasserwälder<br />
bilden und produzieren somit vergleichbar<br />
viel Sauerstoff wie die tropischen Regenwälder.<br />
Sie binden CO2, nehmen überschüssige<br />
Nährstoffe auf und verbessern dadurch die<br />
Wasserqualität. Gerade als Wirkstofflieferant<br />
<strong>für</strong> Ernährung und Kosmetik ist es<br />
daher wichtig, Algen aus nachhaltiger<br />
Wildsammlung oder aus bio-zertifizierten<br />
Algenfarmen zu verwenden, was die natürlichen<br />
Bestände schont und nachweisbar<br />
positive Auswirkungen auf die Umwelt<br />
hat. Kultivierte Algen zeichnen sich darüber<br />
hinaus durch hohe Standards in der<br />
Qualitätskontrolle und Sauberkeit aus.<br />
Bestimmte maritime Naturkosmetik<br />
und Feinkost können al-<br />
3.<br />
so guten Gewissens sowohl unseren<br />
Beauty- und Körperpflege- als auch<br />
Foodbedarf ergänzen?<br />
Wenn wir als Verbraucher auf bio-zertifizierte<br />
Produkte achten, würde ich dies –<br />
norddeutsch kurz – mit „Ja“ beantworten.<br />
Die vielfältige Wirkung von Meereswirkstoffen<br />
hat, wie in der Thalassotherapie<br />
schon lange bekannt, schützende, vitalisierende<br />
und feuchtigkeitsspendende Eigenschaften<br />
<strong>für</strong> Haut und Körper.<br />
Und auch bei der Ernährung sind Meeresalgen<br />
hochinteressant und können mit<br />
ihren Inhaltsstoffen jede Mahlzeit bereichern.<br />
Sie schmecken übrigens besser<br />
als ihr Ruf, nämlich nicht fischig, sondern<br />
meerig-salzig bis süßlich-nussig. Und sie<br />
lassen sich vielfältig anwenden! Ob im<br />
Brotaufstrich, Salat, Wok-Gemüse oder<br />
sogar Schokomousse – die würzigen Algen<br />
machen Spaß beim Kochen.<br />
www.oceanwell.de<br />
www.meeresgarten.com<br />
6 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 6. 2. 2<strong>02</strong>2 2<strong>02</strong>3
DREI FRAGEN AN ...<br />
Friedrich Laker, Pfarrer der<br />
Evangelischen Lydia-Gemeinde<br />
Dortmund und Organisator<br />
des Kirchentages<br />
„Mensch-Tier-Schöpfung“<br />
(www.mensch-tierschöpfung.de)<br />
Seit wann leben Sie<br />
1. vegan und wie kam es<br />
zu dieser Entscheidung?<br />
Vegan lebe ich seit etwa sieben<br />
Jahren. Davor hatte ich<br />
<strong>mich</strong> bereits fast 30 Jahre<br />
lang vegetarisch ernährt. Dadurch,<br />
dass ich <strong>mich</strong> mehr<br />
und mehr mit Fragen des<br />
Tierrechts beschäftigt habe,<br />
wurde mir bewusst, dass eine<br />
vegetarische Ernährung<br />
nicht konsequent genug ist.<br />
Die Entscheidung vor Jahrzehnten,<br />
auf Fleisch und zu<br />
verzichten, hatte zunächst<br />
Gründe, die in der ökologischen<br />
Tierschutzbewegung<br />
lagen. Mir war das Fleisch<br />
aus biologischer Tierhaltung,<br />
das ich damals noch verantworten<br />
konnte, schlichtweg<br />
zu teuer, als dass es mir wert<br />
gewesen wäre es zu kaufen.<br />
Wie kann man Menschen<br />
innerhalb der 2.<br />
Kirche dazu bewegen,<br />
gerade die sogenannten<br />
Nutztiere nicht mehr<br />
vom christlichen Gebot<br />
der Nächstenliebe auszuschließen?<br />
Das geht nur, wenn Menschen<br />
mit einer christlichen<br />
Sozialisation bewusst wird,<br />
dass die Sonderstellung des<br />
Menschen in der Schöpfung,<br />
wie sie sich in der kirchlichen<br />
Lehre schnell entwickelt<br />
hat, nicht mit einem<br />
Glauben an den Schöpfer<br />
allen Lebens vereinbar ist.<br />
Wenn dieser Gott in allem,<br />
was lebt, wirkt, dann gilt<br />
auch seine Liebe allen Geschöpfen<br />
gleichermaßen.<br />
Ein neues Verständnis<br />
3. und Umdenken der<br />
christlichen Glaubensgemeinschaften<br />
in Bezug auf<br />
die Tiere könnte viel <strong>für</strong><br />
sie bewirken. Glauben Sie<br />
daran, dass dieser Wandel<br />
innerhalb der Kirchen<br />
kommen wird?<br />
Das neue Verständnis wird<br />
kommen, so wie auch eine<br />
andere Position zur Sklavenhalterschaft,<br />
zur Demokratie<br />
und in der Frauenfrage in der<br />
Kirche Einzug gehalten hat.<br />
Leider brauchte es auch in<br />
diesen Fragen wesentlicher<br />
Anstöße von außen, bis ein<br />
Wandel durchgreifend stattfand.<br />
Und es war immer ein<br />
sehr langwieriger Prozess.<br />
Setzen Sie sich auch<br />
4. privat <strong>für</strong> die Rechte<br />
der Tiere ein? Nehmen Sie<br />
an Aktionen teil?<br />
Ich nehme sowohl beruflich<br />
wie privat an Aktionen <strong>für</strong> die<br />
Tierrechte teil. Beides lässt<br />
sich bei mir kaum trennen.<br />
Meinen Glauben und meine<br />
privaten Lebensüberzeugungen<br />
haben immer auch berufliche<br />
Konsequenzen. Eine<br />
Predigt zum Beispiel muss<br />
authentisch sein. Sonst kann<br />
sie wenig Wirkungen zeigen.<br />
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während eines Portugal-Urlaubs, als sie dort eine riesige<br />
Auswahl an Produkten aus Kork entdeckte – und<br />
so ist das Start-up „Estilo Botanico“ (portugiesisch<br />
<strong>für</strong> „Botanischer Stil“) entstanden. Ariane möchte ihren<br />
Kund:innen keine Massenware bieten, sondern sie<br />
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von rund 470 Euro. Die FairyBox<br />
gibt es als einmalige Geschenkbox und<br />
im monatlich kündbaren Abo. Jede Box<br />
enthält immer 4 bis 6 hochwertige Naturkosmetikprodukte.<br />
Oft sind es neue Ideen kleinerer Marken,<br />
manchmal auch ein spannender Artikel, den es so noch nie gab.<br />
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GEWINNEN!<br />
10 Bücher „Milch von Pflanzen aus dem Garten“<br />
Wir verlosen 10 Exemplare des Buches „Milch von<br />
Pflanzen aus dem Garten“ von Claudia Lorenz-<br />
Ladener. Die Pflanzenexpertin beschreibt den<br />
Anbau und die Ernte von 25 Pflanzen, darunter<br />
Exotisches wie Amarant, Kichererbsen und Erdmandeln,<br />
und liefert gleich 50 leckere Rezepte mit, sodass im Handumdrehen<br />
mit haushaltsüblichen Gerätschaften, geringem Aufwand<br />
und wenigen weiteren Zutaten vegane Milch in erstaunlich vielen Geschmacksvarianten<br />
ins Glas gezaubert werden kann.<br />
Und: Viele der Pflanzen blühen wunderschön und stärken die Vielfalt<br />
TEILNAHME FÜR ALLE GEWINNSPIELE: in unseren Gärten!<br />
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Teilnahmeschluss: 30.04.2<strong>02</strong>3*<br />
*Die Teilnahmebedingungen der Gewinnspiele finden Sie auf der Website<br />
kurz und gut<br />
FISCHSTÄBCHEN:<br />
SCHLECHTE<br />
ÖKO-BILANZ<br />
Bei einem Vergleich des World Wide<br />
Fund For Nature (WWF) von zehn<br />
Fischstäbchenprodukten mit sieben<br />
pflanzlichen Alternativen in der Schweiz<br />
schnitten die Fischprodukte in allen Kategorien<br />
teils deutlich schlechter ab. Der<br />
WWF-Ökobilanz zufolge übersteigt die<br />
Umweltbelastung von Fischstäbchen die<br />
der pflanzlichen Alternativen um den<br />
Faktor 3,6. Auch bei den Nährwerten<br />
schneiden pflanzliche Stäbchen besser ab.<br />
Fischstäbchen werden meist aus Alaska-<br />
Seelachs oder vereinzelt Kabeljau hergestellt,<br />
pflanzliche hingegen aus Soja und<br />
Weizen. Die größten Umweltschäden bei<br />
der Fischstäbchenproduktion entstehen<br />
durch Treibhausgas- und andere Emissionen,<br />
gefolgt von Überfischung. Die Emissionen<br />
entstehen etwa bei Fischfang (inkl.<br />
Dieselverbrennung der Fischerei-Flotten),<br />
Verarbeitung, Kühlhauslagerung und dem<br />
Transport.<br />
<strong>VEGAN</strong>UARY<br />
VERLÄNGERT<br />
Wer erst jetzt auf den Geschmack<br />
gekommen ist, kann die vegane<br />
Neujahrs-Challenge auch im Rest des Jahres<br />
ausprobieren: Interessierte registrieren<br />
sich unter www.veganuary.com/mitmachen.<br />
Der Aktionszeitraum kann selbst<br />
festgelegt werden. Veganuary begleitet alle<br />
Teilnehmenden mit einem täglichen Newsletter.<br />
Dieser bietet praktische Alltagstipps,<br />
Hintergrundinfos, News sowie Rezepte und<br />
neue Produkte. Außerdem gibt es bei der<br />
Registrierung das Veganuary-Promi-Kochbuch<br />
mit Rezepten von Bryan Adams, Oli<br />
P., Sadie Frost und anderen kostenlos als<br />
Download.<br />
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Die positive Wirkung stellt sich bei einer Tagesaufnahme von 250 mg ein.<br />
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Lebensgefühl / Ultraläufer<br />
Unterwegs von Norwegen<br />
nach Spanien – 2500 Kilometer,<br />
vegan und <strong>für</strong> den guten Zweck<br />
Die<br />
WENDE<br />
seines<br />
LEBENS<br />
Warnsignale seines Körpers machen<br />
aus dem erfolgreichen Projektmanager<br />
Carlos Andres Franco einen veganen<br />
Ultra-Marathonmann, der <strong>für</strong> den guten<br />
Zweck ganze Länder durchquert<br />
Wenn dieses Heft am 22.<br />
März erscheint, wird Carlos<br />
Andres Franco noch<br />
eine Woche Vorbereitungszeit haben<br />
<strong>für</strong> seinen nächsten großen Ultra-<br />
Lauf – denn ab 1. April ist er unterwegs<br />
auf dem längsten, aber weniger<br />
bekannten Jakobsweg, den rund 1000<br />
Kilometer langen Silberweg von der<br />
andalusischen Hauptstadt Sevilla<br />
bis Santiago de Compostela in Galizien<br />
– einmal durch Spanien von<br />
Südost nach Nordost. Und wieder<br />
ist der Kolumbianer, der seit 2004 in<br />
Deutschland lebt, unermüdlich <strong>für</strong><br />
einen guten Zweck unterwegs: Wie<br />
schon 2<strong>02</strong>1, als er in 53 Tagen 2500<br />
Kilometer von Oslo bis San Sebastian<br />
lief und dabei Spenden <strong>für</strong> die Opfer<br />
der Landminen in Kolumbien sammelte,<br />
und 2<strong>02</strong>2, als er in 16 Tagen<br />
auf 970 Kilometern ohne einen Cent<br />
in der Tasche Deutschland von Harvon<br />
DIRK MÜLLER<br />
10 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>3<br />
rislee bis Konstanz durchquerte<br />
– als Teil der Ukraine-Unterstützungskampagne<br />
„Deutschland hilft“.<br />
„Diesmal“, so der dreifache Familienvater,<br />
„sammle ich Spenden <strong>für</strong> eine<br />
Organisation, die Familien von Patienten<br />
mit Mukoviszidose hilft. Das<br />
Kind von einem sehr guten Freund<br />
leidet an dieser Stoffwechselkrankheit.“<br />
Vegane Ernährung<br />
als Schlüssel<br />
Aber wie kommt man auf solche<br />
Ideen – und was hat das alles mit<br />
veganer Ernährung zu tun? Letzteres<br />
ist schnell beantwortet: Ohne reine<br />
Pflanzenkost hätte sich Carlos solche<br />
Extremläufe gar nicht zugetraut.<br />
„Dank der veganen Ernährung haben<br />
sich meine Regenerationszeiten extrem<br />
verkürzt und mein Energielevel<br />
ist nach oben explodiert“, schildert<br />
er seine Erfahrungen und ergänzt:<br />
„Vegan zu leben ist <strong>für</strong> <strong>mich</strong> die beste<br />
Form, im Einklang mit der Natur zu<br />
leben und Tierleid zu vermeiden.“<br />
Mit dieser Freiheit, verbunden mit<br />
der Entscheidungsfreiheit <strong>für</strong> pflanzliche<br />
Ernährung, sei er jetzt mit 45<br />
Jahren „glücklicher, fitter und erfüllter<br />
als je zuvor in meinem Leben. Es<br />
ist die pure Menschenerfahrung,<br />
wenn man abends weiß, dass man<br />
alles gegeben hat. Selbst wenn ich<br />
morgen sterben würde, könnte ich<br />
sagen: Ich habe dasjenige Leben<br />
gelebt, zu dem ich <strong>mich</strong> wirklich<br />
berufen fühlte.“<br />
Das war nicht immer so: Bis vor nicht<br />
allzu langer Zeit war Carlos Andres<br />
Franco vor allem ein erfolgreicher<br />
Projektmanager bei einem großen<br />
Konzern, verdiente viel Geld und<br />
erfuhr Anerkennung von Kollegen<br />
und Vorgesetzten. Doch während »
Carlos Andres Franco –<br />
als veganer Ultraläufer<br />
lebt er jetzt das Leben,<br />
zu dem er sich wirklich<br />
berufen fühlt<br />
»<br />
2. 2<strong>02</strong>3 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 11
Lebensgefühl / Ultraläufer<br />
nach außen alles ok schien, plagten<br />
ihn bei allem beruflichen Erfolg chronischer<br />
Stress, innere Ängste und<br />
Panikattacken. Bis er eines Morgens<br />
aufwachte und auf dem linken Auge<br />
blind war. „Es folgten fünf Tage Klinik<br />
mit tausend Checks: MRT, Herz, Blut,<br />
Erbgut … Aber keine Erklärung“, erinnert<br />
sich Carlos an diese Zeit. „Das<br />
Ende vom Lied war glücklicherweise,<br />
dass ich durch eine Injektion 95 Prozent<br />
meiner Sehkraft auf dem linken<br />
Auge zurückgewann.“<br />
Raus aus der Leistungsmühle<br />
Also alles wieder gut und weiter in<br />
der alten Leistungsmühle? „Nein,<br />
das Warnsignal war deutlich genug:<br />
Ich habe gekündigt und überlegt, was<br />
ich eigentlich wirklich will. Zu diesem<br />
Zeitpunkt, das war 2019, war ich<br />
schon seit vier Jahren Hobbyläufer,<br />
aber immer nur auf Distanzen von<br />
maximal 10 bis 15 Kilometern. Mein<br />
Traum war aber, mit meinem Laufen<br />
einfach in der Natur zu sein, Menschen<br />
und Länder kennenzulernen.<br />
Jetzt war der Zeitpunkt gekommen,<br />
mir diesen Traum zu erfüllen.“<br />
BUs biateli unsirat<br />
aus niateserent uqui suis,<br />
ja jiall biateli unsirat<br />
Seit Carlos Andres Francos<br />
Umstieg auf Pflanzenkost<br />
sind Megastrecken<br />
kein Problem mehr <strong>für</strong> ihn<br />
Die Konsequenz lautete Jobkündigung<br />
und laufen, laufen, laufen. Und<br />
Erkenntnisse gewinnen: „Das Zeitalter<br />
der sofortigen Befriedigung, des<br />
ständigen Vergnügens und der Suche<br />
nach Komfort entfernt uns von der<br />
Natur und bringt uns buchstäblich<br />
um. Wir sollten lernen, wie wir aus<br />
diesem Kreislauf herauskommen.<br />
Wir müssen uns neu verbinden. Wir<br />
brauchen einen Neustart!“<br />
BUs biateli unsirat<br />
aus niateserent uqui suis,<br />
ja jiall biateli unsirat<br />
aus niateserent uqui<br />
Bald hatte er seinen ersten Marathon<br />
geschafft, bald darauf auch schon die<br />
ersten Ultradistanzen von 50 Kilometern<br />
und mehr. Vor allem von<br />
Trailmarathons, also anspruchsvollen<br />
Strecken in der reinen Natur, war<br />
Carlos schnell begeistert. „Ich fühlte<br />
<strong>mich</strong> wie ein Held!“, sagt er heute<br />
rückblickend, und doch sollten die<br />
eigentlichen, die großen Heldentaten<br />
noch kommen.<br />
Ein Veganer scheut<br />
bekanntlich keine<br />
Herausforderung …<br />
… und kämpft sich überall<br />
durch. Carlos Andres Franco<br />
stellt sich auch Ultraläufen<br />
mit Hindernissen.<br />
«<br />
12 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>3
FOTO: PRIVAT (2), SPORTOGRAF (3)<br />
Von Oslo nach San Sebastian<br />
Im Jahr 2<strong>02</strong>1 lautete seine Großtat<br />
mit Ansage nicht weniger als die<br />
Durchquerung Europas von Nord<br />
nach Süd, genauer gesagt von Oslo<br />
nach Madrid. Nach 53 Tagen auf den<br />
Beinen, 2.500 Kilometern und acht<br />
durchquerten Ländern beendet er<br />
seinen Lauf zwar nicht in der spanischen<br />
Hauptstadt, aber auf spanischem<br />
Boden – im baskischen<br />
San Sebastian am Golf von Biskaya,<br />
wenige Kilometer hinter der französisch-spanischen<br />
Grenze. Auch<br />
wenn Carlos das im Gespräch als<br />
Niederlage bezeichnet, ist es natürlich<br />
eine unglaubliche Leistung.<br />
Der Deutschlandlauf 2<strong>02</strong>2 war dann<br />
ein „Heimspiel“ im besten Sinne:<br />
„Auf vielen Etappen wurde ich<br />
immer wieder begleitet und motiviert,<br />
und am Abend fanden sich oft<br />
freundliche Menschen, die Bescheid<br />
wussten und mir einen Übernachtungsplatz<br />
inklusive veganem<br />
Abendessen und Frühstück zur Verfügung<br />
stellten.“<br />
Und nun also der Jakobsweg von<br />
Sevilla nach Santiago …: 1000 Kilometer,<br />
und immer die Frage am Morgen,<br />
ob das Tagesziel erreicht wird,<br />
und am Abend, ob er die Nacht im<br />
Zelt oder in einer bescheidenen Herberge<br />
verbringt – möglichst frühzeitig<br />
schlafend, denn frühmorgens<br />
geht’s weiter: Das tägliche Pensum<br />
liegt wie schon bei den bisherigen<br />
Super-Ultras bei 55 bis 65 Kilometer<br />
(wer Carlos‘ Lauf durch Spanien verfolgen<br />
will, kann sich auf den üblichen<br />
Social-Media-Kanälen auf dem<br />
Laufenden halten und auf Komoot<br />
sogar via Live-Tracking dabei sein).<br />
Drei Tipps <strong>für</strong> Umstiegswillige<br />
Seine Erfahrungen der letzten Jahre<br />
– mit dem Ausstieg aus dem Hamsterrad<br />
und dem Einstieg in die Freiheit<br />
– hat der vegane Dauerläufer,<br />
Natur- und Menschenentdecker in<br />
drei Tipps zusammengefasst; „aber<br />
nur <strong>für</strong> diejenigen, die genug vom<br />
Schmerz haben und bereit sind, die<br />
Falle zu verlassen“:<br />
1. Drücke <strong>für</strong> einen kurzen Moment<br />
die Reset-Taste.<br />
2. Gehe tief in deinen Kern,<br />
überwinde deine Ängste. Stelle<br />
die wirklich relevanten Fragen.<br />
3. Tu alles, was du tun musst, um<br />
nach den Antworten zu leben, die<br />
du bekommen hast.<br />
Oder kurz zusammengefasst:<br />
„ERKENNE DICH SELBST UND<br />
SEI DU SELBST!“<br />
STECKBRIEF:<br />
Carlos Andres Franco<br />
Geboren 1977 in Kolumbien<br />
Seit 2004 in Deutschland<br />
Verheiratet, 3 Kinder<br />
Viele Jahre erfolgreicher Projektmanager<br />
in einem Großkonzern<br />
2019 beruflicher Ausstieg und Umstieg<br />
auf rein vegane Ernährung<br />
– seitdem Marathon- und Ultramarathonläufer<br />
2<strong>02</strong>1 u. a. Charity-Europalauf (2500<br />
km) <strong>für</strong> die Opfer der Landminen in<br />
Kolumbien<br />
2<strong>02</strong>2 u. a. Charity-Deutschlandlauf<br />
(970 km) <strong>für</strong> die Ukraine-Hilfsaktion<br />
„Deutschland hilft“<br />
2<strong>02</strong>3 u. a. Charity-Jakobsweglauf durch<br />
Spanien (ca. 1000 km) <strong>für</strong> Mukoviszidose-Patienten<br />
und -Angehörige<br />
Weitere Laufpläne 2<strong>02</strong>3:<br />
17. Juni: Iron Viking Niederlande<br />
(42 km + 100 Hindernisse)<br />
16. September: Megamarsch in Köln<br />
(100 km)<br />
2. Dezember: Getting Tough in<br />
Rudolstadt<br />
(26 km, 900 Höhenmeter,<br />
100 Hindernisse)<br />
«<br />
»<br />
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...weil Leinöl alleine<br />
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menschen / Interview<br />
Auf einen Tee<br />
… mit Hilal Sezgin<br />
In dieser Serie befragt Chefredakteur Dirk Müller Persönlichkeiten aus der<br />
veganen Welt. Im Vordergrund stehen inspirierende Lebensläufe<br />
HILAL SEZGIN, 52<br />
… studierte Philosophie, war mehrere Jahre Redakteurin im<br />
Feuilleton der „Frankfurter Rundschau“ (FR) und zog 2007 in die<br />
Lüneburger Heide. Von dort arbeitet sie als freie Autorin und<br />
veröffentlichte zahlreiche Bücher, darunter „Artgerecht ist<br />
nur die Freiheit“ und „Tiere wollen leben!“ Viele Jahre schrieb sie<br />
die Kolumne „Meine Tiere“ <strong>für</strong> FR und „Berliner Zeitung“.<br />
Hilal Sezgin schreibt <strong>für</strong> zahlreiche überregionale Medien und ist<br />
u. a. Mitglied der Jury der Sachbuch-Bestenliste von ZEIT, ZDF<br />
und DLF Kultur.<br />
Liebe Hilal, wir starten wie<br />
immer mit der Lieblingstee-<br />
Frage. Hast du einen solchen<br />
und wenn ja, welchen?<br />
Ich trinke die ganze Palette an<br />
Tee, am liebsten Grüntee, der<br />
mit allerlei Blüten und Früchten<br />
aromatisiert ist. Je mehr<br />
Aroma und je mehr Tee, desto<br />
besser.<br />
In deinen Büchern stellst du<br />
immer wieder die Frage, ob<br />
wir Tiere einsperren, töten<br />
und essen oder anderweitig<br />
„nutzen“ dürfen. Insbesondere<br />
dein philosophisch und<br />
wissenschaftlich sehr fundiertes<br />
Buch „Artgerecht ist<br />
nur die Freiheit“ hat vielen<br />
Menschen die Augen geöffnet.<br />
Ich hoffe es. Meine Antwort ist<br />
jedenfalls eindeutig. Tierethik<br />
ist heute – glücklicherweise –<br />
kein Randthema mehr, sondern<br />
wird von immer mehr<br />
Menschen als Teil einer Ethik<br />
verstanden, deren Grundsätze<br />
sich auf das Leben von Menschen<br />
und Tieren gleichermaßen<br />
anwenden lassen. Das<br />
schließt ein Lebensrecht <strong>für</strong><br />
alle empfindungsfähigen Lebewesen<br />
ausdrücklich mit ein. So<br />
viele Jahrhunderte lang haben<br />
uns Philosophie, Theologie und<br />
Biologie eine sonderbare, simple,<br />
immer nur auf den Menschen<br />
bezogene Vorstellung<br />
von Tieren nahegelegt, dass es<br />
lange dauert, sie zu durchschauen<br />
und durch adäquateres<br />
Wissen zu ersetzen. Heute<br />
ist das öffentliche Bewusstsein<br />
dahingehend größer als 2014,<br />
als das Buch erschien. Und<br />
doch haben wir noch einen langen<br />
Weg vor uns.<br />
Man kann dir jedenfalls<br />
nicht vorwerfen, eine theoretische<br />
Debatte ohne praktische<br />
Erfahrungen zu führen,<br />
da du bereits seit 2007<br />
einen Lebenshof führst, der<br />
damals aus einer jungen<br />
Schafherde bestand …<br />
FOTO: Anne Strotmann, pr<br />
14 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>3
Ja, als ich damals in die Lüneburger<br />
Heide zog, bin ich recht<br />
plötzlich in diese Verantwortung<br />
reingerutscht, zwischenzeitlich<br />
<strong>für</strong> bis zu 80 Schafe,<br />
Ziegen, Hühner und Gänse.<br />
365 Tage im Jahr, bis heute.<br />
Mittlerweile ist die Herde gealtert<br />
und auf 19 Schafe und<br />
eine Ziege geschrumpft, aber<br />
in diesem Altern zeigen sich<br />
auch neue Facetten des Lebens.<br />
Ein Lamm ist süß und liebenswert,<br />
aber ein altes Schaf<br />
eben auch. Und es hat eine eigene<br />
Würde, auch wenn es alles<br />
langsamer und bedächtiger<br />
angeht. Jedes Tier hat seine eigene<br />
Persönlichkeit, Eigenheiten,<br />
Vorlieben und Abneigungen.<br />
In deinem neuen Buch „Vom<br />
fordernden und beglückenden<br />
Leben mit Tieren“ beschreibst<br />
du den Alltag mit<br />
deinen Tieren, ihr Altern,<br />
ihre Erlebnisse und Bedürfnisse…<br />
– und bleibst dabei<br />
deiner klaren, pointierten,<br />
warmherzigen Sprache treu.<br />
Was hat dich dazu bewegt,<br />
genau dieses Buch zu schreiben?<br />
Ich wollte dieses Buch schon<br />
lange schreiben, eigentlich seit<br />
ich dieses Älterwerden beobachte,<br />
exemplarisch an meinen<br />
Tieren, aber auch an mir selbst<br />
und vielen Menschen in meinem<br />
Lebensumfeld. Alternde<br />
Lebewesen haben andere Bedürfnisse,<br />
das wird in unserer<br />
Gesellschaft leider immer noch<br />
oft verdrängt oder übersehen.<br />
Das Buch „Beasts of Burden“<br />
von Sunaura Taylor kann ich<br />
hierzu sehr empfehlen. Behinderung,<br />
Kranksein und Altern<br />
„Es ist nicht immer glorreich,<br />
so lange wie möglich<br />
gegen den Verfall anzukämpfen.“<br />
sind mit Mensch- und Tiergerechtigkeit<br />
eng verwoben –<br />
das zu verdeutlichen ist auch<br />
der Ansatz meines Buchs und<br />
es ist genau das, was ich täglich<br />
erlebe; auch durch meine<br />
eigene MS-Erkrankung.<br />
In deinem neuen Buch berichtest<br />
du von dramatischen<br />
Gänse-Schwimmausflügen,<br />
Fahrten mit dem<br />
Schafskrankenwagen, einer<br />
aus dem Ruder gelaufenen<br />
Schneckenrettungsaktion…<br />
– aber auch von den täglichen<br />
Aufgaben, die ja irgendwie<br />
nie ein Ende nehmen.<br />
Wie bewältigst du das<br />
alles, auch angesichts dieser<br />
Erkrankung?<br />
Ich habe mittlerweile glücklicherweise<br />
ein Netzwerk an<br />
Helfer*innen, einer von ihnen<br />
ist seit gut zwei Jahren fast jeden<br />
Nachmittag hier – und<br />
meine eigene Krankheit<br />
schränkt <strong>mich</strong> momentan<br />
nicht so sehr ein. Alte Tiere<br />
sind einfach viel pflegebedürftiger,<br />
und es ist nicht immer<br />
einfach, den Überblick zu behalten<br />
zwischen all dem Blauspray,<br />
der Gartenschere, Klauenschere,<br />
Verbandsschere, den<br />
Polsterverbänden, Mullbinden,<br />
Medikamenten, Infusionslösungen,<br />
Bandagen, Verbänden,<br />
Augentropfen, Zinksalbe, Latexhandschuhen,<br />
dem Klemmbord,<br />
auf dem verzeichnet ist,<br />
welche Füße wann wieder behandelt<br />
werden müssen, und<br />
dem ganzen anderen Kram…<br />
Es ist toll, zu einem Lebenshof<br />
beitragen zu dürfen, aber das<br />
Meiste ist halt ganz alltäglicher<br />
und oft sehr profaner Alltagskram.<br />
Es ist nicht immer glorreich,<br />
so lange wie möglich gegen<br />
den Verfall anzukämpfen.<br />
Und was geschieht eigentlich,<br />
wenn ein Tier dann<br />
doch stirbt?<br />
Tierarzt und Tierärztinnen sind<br />
regelmäßig hier, es gibt auch<br />
eine Spezialistin <strong>für</strong> Augen,<br />
und mehrfach im Jahr müssen<br />
bei den Seniorenschafen die<br />
Zähne überprüft werden. Beerdigen<br />
darf man die Toten leider<br />
nicht, es kommt eine Firma<br />
zum Abholen. Das ist zumeist<br />
ein sehr unwürdiges Ereignis…<br />
Allerdings: Einmal kam der Fahrer<br />
mit seinem Lkw nicht ganz<br />
bis zum Hof heran, also packte<br />
ich mein verstorbenes Schaf in<br />
eine Schubkarre und ging ihm<br />
entgegen. Zu der Zeit hatte ich<br />
eine Baustelle mit einem Haufen<br />
Bauarbeitern vor der Tür.<br />
Und rate mal, wie die reagiert<br />
haben, als ich mit der Schubkarre<br />
an denen vorbei bin…<br />
Sie haben einfach weitergearbeitet?<br />
Oder schlimmer<br />
noch, blöde Witze gemacht?<br />
Weder noch. Sie haben ihre Arbeit<br />
unterbrochen, die Maschinen<br />
standen still. Sicherlich<br />
waren das Fleischesser, dennoch<br />
zeigten sie dem verstorbenen<br />
Tier hier intuitiv ihren<br />
Respekt. Das sind solche Momente,<br />
die <strong>mich</strong> in meiner Arbeit<br />
bestärken, auch als Tierrechtlerin<br />
und Veganerin. Man<br />
darf einfach die Hoffnung<br />
nicht aufgeben.<br />
Dem möchte ich <strong>mich</strong> anschließen!<br />
Noch eine letzte<br />
Frage: Wie lange lebst du eigentlich<br />
schon vegan?<br />
Ich wurde mit 13 Vegetarierin,<br />
meine Mutter hat sich damals<br />
gleich angeschlossen und<br />
mein Vater ein Jahr später.<br />
Meine Eltern waren sehr tierlieb<br />
und haben mir das auch<br />
vorgelebt. Vegan wurde ich<br />
vor etwa zwölf Jahren, als mir<br />
klar wurde, was wir den Tieren<br />
auch in der Milchwirtschaft antun,<br />
etwa wenn die Kälbchen<br />
ihren Müttern weggenommen<br />
werden und die Mütter tagelang<br />
nach ihren Kindern rufen.<br />
Was gibt es <strong>für</strong> Mütter Schlimmeres,<br />
als ihnen einfach ihre<br />
Kinder wegzunehmen? Aber<br />
bitte versteh <strong>mich</strong> nicht falsch:<br />
Ich habe meine Zuversicht<br />
nicht verloren und wollte auch<br />
kein Depri-Buch schreiben.<br />
Depri ist es definitiv nicht<br />
geworden! Vielen Dank <strong>für</strong><br />
das Gespräch und weiterhin<br />
alles Gute!<br />
„Vom fordernden und beglückenden<br />
Leben mit Tieren“,<br />
Knesebeck, 24 Euro<br />
2. 2<strong>02</strong>3 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 15
vegan kochen / Interview<br />
Heute<br />
AM HERD<br />
V-BANDITS<br />
LUDWIGSBURG<br />
Lisa Bakavos<br />
Tipp<br />
Die Arancini<br />
mit buntem<br />
Salatbouquet<br />
genießen<br />
VORSPEISE<br />
Italienische Arancini gefüllt mit Champignons und Pesto<br />
Geschmacksvielfältig und<br />
einfach lecker: Da<strong>für</strong> steht<br />
Lisa Bakavos‘ Restaurant<br />
V-Bandits in Ludwigsburg.<br />
Es befindet sich mitten in<br />
der Stadt – vom Marktplatz<br />
aus ist es zu Fuß in<br />
einer Minute zu erreichen.<br />
Auch das Residenzschloss<br />
mit der Gartenschau „Blühendes<br />
Barock“ ist in der<br />
Nähe.<br />
<strong>für</strong> 4 Portionen<br />
ZUTATEN FÜR DAS RISOTTO:<br />
• 250 g Arborio-Reis (Risotto-Reis)<br />
• 500 ml Brühe • 100 ml Weißwein<br />
• 1 EL Hefeflocken • 1 EL Steinpilzpulver<br />
• ½ Zitrone • 1 große Zwiebel<br />
• 2 Knoblauchzehen • Salz, Pfeffer<br />
• 3 EL Öl<br />
ZUTATEN <strong>für</strong> die FÜLLUNG:<br />
• 4 mittelgroße Champignons •<br />
2 Knoblauchzehen • Öl, Salz, Pfeffer<br />
• 1 Glas Pesto nach gewünschter<br />
Geschmacksrichtung (100 g)<br />
ZUTATEN FÜR TEMPURAMANTEL:<br />
• 200 ml veganer Joghurt ungesüßt<br />
(z. B. Alpro) • 2 EL Tempura-Mehl (aus<br />
Reis) • Salz, Knoblauchöl<br />
ZUTATEN FÜR DIE PANADE:<br />
• Paniermehl • 1 l Rapsöl zum<br />
Frittieren<br />
1. Für das Risotto: Zwiebel würfeln.<br />
2. Öl im Topf erhitzen und Zwiebeln ca. 3 Minuten<br />
glasig braten.<br />
3. Knoblauch klein würfeln. Knoblauchwürfelchen<br />
dazu geben und eine weitere Minute<br />
andünsten.<br />
4. Risottoreis hinzufügen und kurz anrösten<br />
<strong>für</strong> ca. 2 Minuten unter ständigem Umrühren.<br />
5. Mit Weißwein ablöschen und rühren bis dieser<br />
verdampft ist.<br />
6. Warme Brühe nach und nach hinzufügen und<br />
unter ständigem Rühren köcheln lassen.<br />
7. Hefeflocken und Steinpilzpulver hinzufügen<br />
und mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
8. Wenn nach ca. 15 Minuten alles gut eingekocht<br />
ist, den Reis auf einem großen Blech verteilen<br />
und abkühlen lassen.<br />
9. Für die Füllung: Champignons vierteln,<br />
Knoblauchzehen klein würfeln. Öl in der Pfanne<br />
erhitzen und Champignons <strong>für</strong> 3 Minuten anbraten.<br />
Knoblauchwürfel hinzufügen und abschließend<br />
mit Salz und Pfeffer würzen. Etwas abkühlen<br />
lassen.<br />
10. Alle Zutaten <strong>für</strong> den Tempuramantel mit einem<br />
kleinen Schneebesen vermengen.<br />
11. Ein gute Handvoll Reis in der Handinnenfläche<br />
flach drücken und 4 Champignonviertel<br />
mit einem EL Pesto in die Mitte geben. Mit einer<br />
weiteren Handvoll Reis die Füllung bedecken und<br />
nun vorsichtig zu einem ca. 5 cm hohen und 4 cm<br />
breiten Zylinder formen. Die Reiskugeln nun vorsichtig<br />
in die Tempuramasse tauchen und diese<br />
auf allen Seiten gut verteilen.<br />
12. Danach in Paniermehl wälzen und ab in die<br />
Fritteuse <strong>für</strong> ca. 10 Minuten bei 160 Grad (alternativ<br />
im Topf Öl erhitzen und darin frittieren).<br />
16 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>3
HAUPTSPEISE<br />
Süßkartoffelschiffchen mit Blattspinat und Bärlauch –<br />
mit Greek-Style-Veta überbacken<br />
<strong>für</strong> ca. 4 Portionen<br />
ZUTATEN FÜR DIE SÜßKARTOFFELN:<br />
• 2 größere Süßkartoffeln • 400 g Spinat<br />
(frisch) • 100 g Bärlauch (frisch) • 1 große<br />
Zwiebel • 2 Knoblauchzehen (oder Knoblauchöl)<br />
• 100 g Veta Greek Style (Violife<br />
Block Greek White) • Salz, Pfeffer<br />
BEILAGEN: • 200 g Austernpilze • 300 g<br />
Champignons • 2 Knoblauchzehen oder<br />
Knoblauchöl • Salz, Pfeffer, Chili • Olivenöl<br />
zum Anbraten • 1 Romanesco • Brühe •<br />
Zitronenpfeffer<br />
1. Süßkartoffeln waschen und der Länge nach halbieren.<br />
Ofen auf 200 °C vorwärmen und die Kartoffeln<br />
mit der angeschnittenen Seite nach unten aufs<br />
Blech legen. Ca. 30 Minuten backen, bis das Innere<br />
weich genug ist, um es so herauszulöffeln, dass etwa<br />
0,5 cm am Rand der Süßkartoffel erhalten bleiben.<br />
2. Das Innere der Süßkartoffel in einer Schüssel zur<br />
Seite stellen.<br />
3. Spinat und Bärlauch waschen, putzen und in<br />
Streifen schneiden. Die Zwiebel in kleine Würfel<br />
schneiden und mit dem Knoblauch in der Pfanne mit<br />
etwas Öl anbraten. Spinat und Bärlauch hinzufügen<br />
und ca. 3 Minuten braten. Nach Belieben mit Salz,<br />
Pfeffer, Chili, Zitronenpfeffer würzen. Etwas abkühlen<br />
lassen.<br />
4. Süßkartoffelinneres vorsichtig mit dem Spinat-<br />
Bärlauchmix vermengen und auf die ausgehöhlten<br />
Süßkartoffelschiffchen verteilen.<br />
5. Anschließend Veta Greek Style klein würfeln und<br />
auf die Schiffchen geben.<br />
6. Schiffchen im Ofen bei 180 °C <strong>für</strong> 4–5 Minuten<br />
überbacken.<br />
7. Austernpilze in Streifen zupfen und Champignons<br />
vierteln. Etwas Öl erhitzen und die Pilze anbraten, bis<br />
die Austernpilze schön knusprig sind. Kurz zuvor die<br />
Knoblauchzehen klein gewürfelt mit anbraten. Nach<br />
Belieben mit Salz und Pfeffer würzen.<br />
8. Romanesco putzen und in kleine Stücke zerteilen.<br />
Topf mit Wasser und Salz und etwas Brühpulver<br />
zum Kochen bringen. Romanesco <strong>für</strong> ca. 5 Minuten<br />
kochen. Anschließend Wasser abgießen und mit Zitronenpfeffer<br />
und feinem Olivenöl beträufeln.<br />
Tipp<br />
Nach Belieben<br />
mit buntem Salat<br />
und Pesto<br />
kombinieren<br />
INTERVIEW<br />
INTERVIEW: Beate Förster<br />
„Zeigen, was lecker ist“<br />
Liebe Lisa, was bedeutet<br />
eigentlich der Affe im<br />
V-Bandits-Logo?<br />
Ich habe <strong>mich</strong> inspirieren lassen<br />
durch meinen Besuch bei der Vervet<br />
Monkey Foundation in Südafrika,<br />
einem Schutz-Projekt <strong>für</strong> gerettete<br />
Affen. Als Volontärin habe ich <strong>mich</strong><br />
dort um die Vervet Monkeys – die<br />
Südlichen Grünmeerkatzen – gekümmert.<br />
Es gab auf dem Gelände<br />
der Stiftung auch wild lebende<br />
Affen, genannt „Bandits“. Sie waren<br />
sehr schlau und frech und haben<br />
uns sehr amüsiert. Daher steht das<br />
„V“ im Namen meines Restaurants<br />
<strong>für</strong> „Vegan“ und auch <strong>für</strong> die Vervet<br />
Monkey Foundation. Übrigens, wir<br />
konnten durch einige Veranstaltungen<br />
Geld sammeln und dieser<br />
Stiftung spenden. Davon konnte sie<br />
zwei Hektar Land erwerben, um den<br />
„Vervet Forest“ als Rückzugsgebiet<br />
<strong>für</strong> die Affen aufzubauen. Zusätzlich<br />
unterstützen wir auch einen<br />
Lebenshof durch Spenden, den<br />
Eulenhof im Mainhardter Wald.<br />
Wie kamst du auf die Idee, ein<br />
veganes Restaurant zu führen?<br />
Ich will irgendetwas <strong>für</strong> die Tiere<br />
tun. Das ist mir wichtig. Als ich<br />
vegan geworden bin, habe ich oft an<br />
Aktionen von Tierrechtsorganisationen<br />
wie Peta und Animals Rights<br />
Watch teilgenommen. Und ich war<br />
im Organisationsteam des Vegan<br />
Street Day, dem veganen Straßenfest<br />
in Stuttgart. Ich wollte aber<br />
noch mehr tun, um meinem Alltag<br />
einen Sinn zu geben. So kam die<br />
Idee mit dem Restaurant zustande.<br />
Ich will auch ein bisschen Hilfe in<br />
Sachen vegane Ernährung geben –<br />
denn alte Ernährungsgewohnheiten<br />
abzulegen, ist ja oft nicht so einfach.<br />
Was ist typisch <strong>für</strong> dein<br />
Angebot?<br />
Schwäbische Hausmannskost ist<br />
sehr beliebt, zum Beispiel unsere<br />
Vleischküchle mit hausgemachtem<br />
2. 2<strong>02</strong>3 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 17
vegan kochen / Interview<br />
FOTOS: V-BANDITS<br />
Kartoffelsalat. Auch Kaiserschmarrn<br />
mit frischen Früchten ist eines der<br />
Highlights. Unsere „Mozarella-<br />
Bällchen“ auf Cashewnuss-Basis,<br />
die wir frittieren und knusprig<br />
backen, werden ebenfalls sehr gerne<br />
bestellt. Ansonsten gibt es bei mir<br />
mediterrane Küche mit griechischen<br />
Gerichten. Mein Gyros ist ein richtiger<br />
Renner. Auch aus der serbischen<br />
und rumänischen Küche nehme ich<br />
gern Rezepte, die ich dann natürlich<br />
veganisiere. Das kommt sehr gut an.<br />
Wir kombinieren also unterschiedliche<br />
Richtungen.<br />
Gibt es typische Reaktionen<br />
deiner Gäste?<br />
Eine typische Reaktion ist ganz einfach<br />
ein Satz wie „Hey, es schmeckt<br />
lecker!“. Manche Gäste merken gar<br />
nicht, dass wir kein Fleisch verwenden.<br />
Die Schnitzel auf Sojabasis<br />
werden wie Fleisch mariniert. Für<br />
die Schnitzel, die „Rouladen“ oder<br />
„Schaschlik-Stäbchen“ benutzen wir<br />
vegane „Big-Steaks“. Man kann sie<br />
kross und superlecker zubereiten.<br />
Habt Ihr eine feste Karte?<br />
Wir haben eine „Immerleins-Karte“<br />
und immer wieder wechselnde Gerichte.<br />
Wir achten darauf, dass wir<br />
sowohl Gerichte mit Fleischersatz<br />
anbieten als auch „Gerichte etwa wie<br />
Gemüse-Lasagne. Übrigens, wenn<br />
du dir die Zeit nimmst, das Essen<br />
schön anzurichten, das würdigen die<br />
Menschen auch. Das ist uns wichtig.<br />
Das Auge isst mit.<br />
Hast du weitere Pläne?<br />
Im Oktober 2018 haben wir das Restaurant<br />
eröffnet. Wir sind noch ein<br />
sehr kleines Team. Ich würde unser<br />
Konzept gern weiterentwickeln, um<br />
der Nachfrage gerecht zu werden.<br />
Wir bekommen Catering-Anfragen<br />
<strong>für</strong> Feiern oder Veranstaltungen, die<br />
ich so allerdings nicht alle annehmen<br />
kann. Sonst könnten wir den<br />
Tagesbetrieb nicht aufrechterhalten.<br />
Der Plan ist, weiter zu wachsen.<br />
Ideal wäre eine Zukunft mit einer<br />
passenden Geschäftspartnerin oder<br />
einem passenden Geschäftspartner,<br />
die oder der aktiv mit anpackt.<br />
18 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>3<br />
<strong>für</strong> ca. 4 Portionen<br />
ZUTATEN FÜR DEN TEIG: • 400 ml<br />
Sojamilch • 300 g Dinkelmehl • 60 g<br />
Zucker • 1 Prise Tonkabohne (gerieben)<br />
• 2 EL Vanillezucker (z.B. Biovegan)<br />
• 2 EL Backpulver (z.B. von Biovegan)<br />
• 1 TL Vanillepaste oder<br />
alternativ Vanilleschote • 160 ml Mineralwasser<br />
Nach Belieben können dem Teig<br />
auch Rosinen hinzugefügt werden<br />
ZUM KARAMELLISIEREN IN DER<br />
PFANNE: • 4 EL Öl oder Alsan • 2 EL<br />
gehobelte Mandeln • 3 EL Zucker<br />
(zum Karamellisieren) • 3 EL Puderzucker<br />
Tipp<br />
Mit<br />
Vanilleeis<br />
servieren<br />
DESSERT<br />
Kaiserschmarrn<br />
1. Alle Teigzutaten in eine Schüssel geben und mit einem<br />
Schneebesen oder Mixer zu einem glatten Teig verrühren.<br />
2. Öl oder Alsan in der Pfanne erhitzen. Den Teig am<br />
besten nun auf zwei Pfannen verteilen, damit man diesen<br />
gut wenden kann, und von beiden Seiten goldbraun<br />
backen. Kurz nach dem Wenden den Teig in kleinere<br />
Stücke mit einem Pfannenwender zerteilen.<br />
3. Die zerteilten Stückchen an den Pfannenrand schieben,<br />
die Mandeln zum Anrösten in die Pfanne geben<br />
und den Zucker hinzufügen – bis dieser flüssig karamellisiert<br />
ist.<br />
4. Anschließend mit den Teigstückchen alles vermengen<br />
und auf vier Portionen verteilen.<br />
5. Mit Puderzucker bestreuen und nach Belieben mit<br />
frischen Früchten oder Apfelmus genießen.<br />
Restaurant V-Bandit,<br />
Kaffeeberg 3,<br />
71634 Ludwigsburg<br />
Telefon 07141-3899780<br />
www.v-bandits.de
im Abo<br />
8<br />
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Zerkleinerer<br />
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sein, eine raffinierte Sauce, eine cremige Vinaigrette, ein<br />
leckeres Pesto oder ein herzhafter Brotaufstrich? In diesen<br />
und vielen weiteren Fällen ist der Zerkleinerer CH 500 ein<br />
fleißiger Küchenassistent. Mit seinen vier Edelstahlklingen<br />
kriegt er alle Zutaten im Handumdrehen klein, seien es<br />
Kräuter, Obst, Gemüse oder gar Nüsse.<br />
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Das Vegan-Abonnement umfasst 8 Ausgaben im Jahr. Das Angebot gilt nur <strong>für</strong> Deutschland und solange der Vorrat reicht. Auslandspreise auf Anfrage.<br />
„Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong>“ erscheint bei Grüner Verlag Green Media GmbH Verlagsgesellschaft, Klostergut Fremersberg, 76530 Baden-Baden. Amtsgericht Mannheim, HRB 737656
wissen / Wechseljahre<br />
wechseljahrE<br />
Bewusst ernährt = gut versorgt<br />
Für viele Frauen sind sie eine sehr<br />
einschneidende Lebensphase<br />
– die Wechseljahre. Da mit<br />
sinkenden Östrogenspiegeln<br />
auch der Schutz vor bestimmten<br />
Krankheiten zurückgeht, ist<br />
jetzt genau die richtige Zeit,<br />
mit einem gesunden Lebensstil<br />
entgegenzusteuern.<br />
von Alexandra Kuchenbaur<br />
Als Klimakterium oder Wechseljahre<br />
bezeichnet man<br />
die Zeit der hormonellen<br />
Umstellung am Ende der fruchtbaren<br />
Lebensphase einer Frau. Um<br />
das 50. Lebensjahr herum verändert<br />
sich der weibliche Hormonhaushalt<br />
beträchtlich. Eisprünge werden seltener,<br />
Menstruationszyklen spielen<br />
verrückt, Östrogene und das Gelbkörperhormon<br />
Progesteron sinken,<br />
es entwickeln sich Hitzewallungen,<br />
Stimmungsschwankungen, Schweißausbrüche,<br />
Schlafstörungen, Herzklopfen,<br />
trockene Schleimhäute,<br />
eine nachlassende Libido und weitere<br />
Beschwerden. Leider steigt durch<br />
den fehlenden Östrogenschutz auch<br />
das Risiko <strong>für</strong> Osteoporose, Bluthochdruck,<br />
Tumoren und Diabetes mellitus<br />
an. Eine 50-jährige Frau braucht<br />
täglich etwa 400 Kalorien weniger<br />
als eine 25-jährige. Die Muskelmasse<br />
sinkt, Fettpolster wachsen und damit<br />
auch das Bauchfett, das entzündungsfördernde<br />
Botenstoffe in den<br />
Körper entlässt und das Risiko <strong>für</strong><br />
Entzündungen deutlich erhöht. Nach<br />
der Menopause sinkt das schützende<br />
HDL-Cholesterin im Blut, während<br />
das problematische LDL-Cholesterin<br />
ansteigt. Damit erhöht sich das Risiko<br />
<strong>für</strong> Herz- und Gefäßerkrankungen.<br />
20 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>3
TIPPS<br />
FÜR<br />
STARKE<br />
KNOCHEN<br />
Mit den Wechseljahren<br />
nimmt die Schutzwirkung<br />
der Östrogene auf die Knochensubstanz<br />
kontinuierlich<br />
ab. Um dies auszugleichen, brauchen<br />
wir einen knochengesunden Lebensstil:<br />
Essen Sie kalziumreich! Die Deutsche<br />
Gesellschaft <strong>für</strong> Ernährung empfiehlt, täglich<br />
1000 mg Kalzium mit der Nahrung zuzuführen.<br />
Dies gelingt auch mit Pflanzenkost.<br />
Achten Sie auf einen ausreichenden Vitamin-<br />
D-Spiegel im Blut, damit Kalzium in die Knochen<br />
eingebaut werden kann.<br />
Essen Sie <strong>für</strong> Ihre Knochenstruktur täglich<br />
hochwertige Proteinquellen in Form von<br />
Hülsenfrüchten, Tofu, Nüssen, Samen, Vollkorn,<br />
Kräutern und dunkelgrünem Gemüse.<br />
Wählen Sie kalziumreiches Mineralwasser<br />
(mindestens 150 mg Kalzium pro Liter).<br />
Essen Sie reichlich Gemüse. Dieses wirkt<br />
basisch und schützt vor Knochenabbau.<br />
Essen Sie ausreichend Vitamin-K-Quellen<br />
(fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut,<br />
dunkelgrünes Gemüse). Dies wirkt sich positiv<br />
auf Ihre Knochendichte aus.<br />
Bewegen Sie sich täglich mindestens<br />
30 Minuten an frischer Luft und treiben Sie<br />
regelmäßig Sport.<br />
vitamin d-Spiegel<br />
kontrollieren<br />
Auch bei sportlich aktiven Frauen<br />
kann es durch den Abfall von Östrogenspiegeln<br />
im Blut zu Gelenkschmerzen<br />
kommen. Oft tritt eine<br />
Verschlechterung morgens nach<br />
dem Aufstehen auf. Ursache ist nicht<br />
etwa eine altersbedingte Abnutzung<br />
der Gelenke, sondern eine schlechtere<br />
Versorgung des Gelenkknor- »<br />
Hochwertige Proteinquellen<br />
wie etwa Tofu sind<br />
in den Wechseljahren<br />
besonders wichtig<br />
2. 2<strong>02</strong>3 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 21
wissen / Wechseljahre<br />
Gerade im Klimakterikum<br />
sind Sport und Bewegung<br />
besonders wichtig<br />
bringen, allerdings sind die eingesetzten<br />
Präparate bei langfristiger Anwendung<br />
mit einem deutlich erhöhten<br />
Risiko <strong>für</strong> Brustkrebs, Thrombosen<br />
und Schlaganfall verbunden.<br />
Es gibt aber völlig nebenwirkungsfreie<br />
Alternativen, die die Symptome<br />
beseitigen können. Akupunktur, Physiotherapie,<br />
Einreibungen mit Rosmarinöl<br />
und die Einnahme von<br />
entzündungshemmenden Präparaten<br />
mit Omega-3-Fettsäuren, Weihrauch<br />
oder Kurkuma sind hilfreich bei Entzündungen<br />
der kleinen und großen<br />
Gelenke. Curcumin aus der Kurkumawurzel<br />
wirkt stark antientzündlich.<br />
Dieser Effekt wird potenziert, wenn<br />
man Kurkuma mit Piperin aus dem<br />
schwarzen Pfeffer kombiniert. Auch<br />
grünes Blattgemüse wie Spinat, Mangold<br />
oder Feldsalat enthält schmerzlindernde<br />
Pflanzenstoffe.<br />
TIPPS<br />
GEGEN<br />
EINEN<br />
TRÄGEN<br />
DARM<br />
In den Wechseljahren<br />
kann es durch sinkende<br />
Östrogenspiegel<br />
zu Darmträgheit und<br />
Verstopfung kommen. Daher<br />
braucht der Darm jetzt viel Flüssigkeit,<br />
Ballaststoffe und Bewegung:<br />
Trinken Sie täglich mindestens 6–8<br />
Tassen Mineralwasser oder ungesüßten<br />
Kräuter- oder Früchtetee. Dies fördert<br />
die Entgiftung und hilft gegen einen trägen<br />
Darm.<br />
Ballaststoffe kurbeln die Verdauung<br />
an. Mindestens 30 g am Tag sind empfohlen.<br />
Essen Sie reichlich Grünes, Vollkorn<br />
(besonders Haferflocken in Form<br />
von Porridge), Pseudogetreide wie Quinoa<br />
und Amarant, Samen, Hülsenfrüchte,<br />
Rohkost und Kartoffeln.<br />
Probiotischer Sojajoghurt und milchsaure<br />
Kost wie Sauerkraut helfen zusätzlich.<br />
Ein Verdauungsspaziergang an frischer<br />
Luft bringt einen trägen Darm in<br />
Schwung.<br />
pels durch Östrogenmangel. Auch<br />
die Wasserbindung der Gelenkinnenhäute<br />
nimmt ab. Dies macht die<br />
Gelenke anfälliger <strong>für</strong> Entzündungen.<br />
Zudem sind einige Immunzellen und<br />
unsere Schilddrüsenhormone abhängig<br />
von der Anwesenheit von Östrogen.<br />
Je mehr der Östrogenspiegel<br />
sinkt, umso stärker werden Schmerzimpulse<br />
aus dem Gewebe weitergeleitet<br />
und die Schmerzwahrnehmung<br />
steigt. Als Maßnahme Nummer eins<br />
sollte eine Kontrolle des Vitamin-<br />
D-Spiegels im Blut erfolgen und bei<br />
Mangel eine sofortige Substitution<br />
beginnen.<br />
natürliche linderung<br />
Auch gelenkschonende Bewegungsarten<br />
wie Gymnastik, Yoga, Radfahren<br />
und Walking sind hilfreich. Sie<br />
verbessern die Durchblutung und<br />
Nährstoffversorgung der Weichteile,<br />
Knorpel und Knochen. Eine hochdosierte<br />
Langzeit-Hormonersatztherapie<br />
kann zwar ebenfalls Linderung<br />
bewährtes aus pflanzen<br />
In der Homöopathie gibt es hervorragende<br />
hormonregulierende Therapeutika,<br />
die zur Beschwerdefreiheit<br />
führen können, die aber nach der<br />
individuellen Symptomatik verordnet<br />
werden sollten. Bewährte Mittel<br />
aus der Pflanzenheilkunde sind beispielsweise<br />
Frauenmantel, Hopfen,<br />
Traubensilberkerze, Mönchspfeffer,<br />
Yamswurzel, Rhabarberwurzel und<br />
Rotklee. Allerdings sollten die Präparate<br />
von einem erfahrenen Therapeuten<br />
individuell gewählt werden, da es<br />
einige Kontraindikationen gibt. Vorsicht<br />
sollte man auch bei isolierten<br />
Hochdosispräparaten mit Isoflavonen<br />
aus Soja walten lassen.<br />
Isoflavone sind sekundäre Pflanzenwirkstoffe,<br />
die im Körper eine östrogenähnliche<br />
Wirkung entfalten.<br />
Sie sind in Sojaprodukten enthalten,<br />
die in Form von Tofu, Sojaschnetzeln<br />
oder Sojabohnen völlig risikofrei<br />
verzehrt werden können. Auch<br />
in heimischen Pflanzen finden sich<br />
Wirkstoffe mit östrogenartigen Effek-<br />
FOTO: STOCK/JACOBLUND/AMARITA/MONKEYBUSINESSIMAGES/NACHTEULE/PIYASET/YINGKO<br />
22 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>3
SO DECKEN<br />
SIE IHREN<br />
KALZIUM-<br />
BEDARF MIT<br />
PFLANZEN<br />
Die von Ernährungsgesellschaften<br />
empfohlenen<br />
1000 mg<br />
Kalzium pro Tag erreichen<br />
Sie mit einer gesunden,<br />
abwechslungsreichen Vollwertkost, die<br />
hochwertige Kalziumquellen enthält:<br />
Hülsenfrüchte, besonders weiße Bohnen,<br />
Kichererbsen, Soja, Tofu mit Calciumsulfat<br />
Vollkorngetreide, Pseudogetreide<br />
Nüsse und Samen, besonders Mandeln,<br />
Haselnüsse, Cashewkerne, Walnüsse,<br />
Mohn, Sesam, Kürbis- und Sonnenblumenkerne<br />
oxalsäurearme grüne Gemüse<br />
(z. B. Brokkoli, Grün-, China-, Rosenkohl,<br />
Okra, Brunnen- und Gartenkresse, Kohlrabi),<br />
Rucola, Kräuter, Wildkräuter,<br />
Meeresgemüse<br />
Obst und Trockenobst, besonders<br />
Beeren, Orangen, Kiwis und getrocknete<br />
Feigen<br />
ten (Lignane), die in Hülsenfrüchten,<br />
Getreide, Beeren, Salaten und<br />
Kernobst vorkommen und reichlich<br />
verzehrt werden sollten. Das ätherische<br />
Öl der Arzneipflanze Salbei<br />
hemmt die Nervenendigungen unse-<br />
…sowie Nüsse und<br />
Hülsenfrüchte aller Art<br />
rer Schweißdrüsen, so dass diese<br />
weniger Schweiß produzieren.<br />
Der Effekt tritt bereits beim Trinken<br />
von Salbeitee ein. Granatapfelkerne<br />
wirken lindernd auf<br />
Wechseljahresbeschwerden<br />
durch ihre hormonähnlichen<br />
Inhaltsstoffe.<br />
zeit der<br />
veränderung<br />
Auch wenn diese Lebensphase mit<br />
einigen Beschwerden einhergehen<br />
kann, empfinden viele Frauen die<br />
Veränderungen auch als Vorteil. Es<br />
erwartet sie eine Lebensphase persönlicher<br />
Freiheit und eine ganz<br />
Sehr gute Quellen<br />
sind Gemüse...<br />
natürliche Zeit der Veränderung und<br />
des Wachstums. Sich um sich selbst<br />
zu kümmern, ist eine lohnende Investition<br />
in eine gesunde Zukunft, und<br />
unsere nachfolgenden Tipps können<br />
dazu einen guten Beitrag liefern. «<br />
… und grüne<br />
Gemüsesorten.<br />
TIPPS FÜR<br />
EINEN HERZ-<br />
GESUNDEN<br />
LEBENSSTIL<br />
Nach der Menopause sinkt wegen einer<br />
abnehmenden Konzentration an weiblichen<br />
Sexualhormonen das herz- und gefäßschützende<br />
HDL-Cholesterin im Blut.<br />
Zusätzlich wachsen Fettpolster an Bauch<br />
und Hüfte. Dem kann man entgegenwirken:<br />
Essen Sie täglich mindestens drei Portionen<br />
Bio-Gemüse. Eine Portion entspricht z. B. einer Karotte,<br />
zwei Handvoll Blumen kohlröschen oder einem Schälchen Salat.<br />
Essen Sie täglich zwei Portionen Bio-Obst. ine Portion entspricht<br />
einem Schälchen Beeren oder einem Apfel.<br />
Achten Sie auf eine fettarme Zubereitung Ihrer Speisen und<br />
verwenden Sie ausschließlich hochwertige Nahrungsfette zum<br />
Kochen (z. B. kaltgepresstes Olivenöl in Bioqualität).<br />
Gut <strong>für</strong>s Herz und gegen Entzündung wirken Omega-3-Fett<br />
säuren in Form vonMikroalgenölen, Walnüssen, frisch geschroteten<br />
Leinsamen, Chiasamen, Lein-, Hanf-, Raps- und Walnussöl.<br />
Meiden Sie Kaffee und Alkohol, denn beide begünstigen Hitze<br />
wallungen, Schlafstörungen und Herzrasen im Klimakterium.<br />
Bewegung ist unverzichtbar. Ein strammer Spaziergang ist<br />
ebenso hilfreich wie Yoga, Schwimmen, Laufen oder Trampolinspringen.<br />
«
Thema genuss // Beshreibung<br />
Flammkuchen<br />
Süß oder salzig<br />
Vegane<br />
flammkuchen<br />
GAUMENREISE!<br />
Das Elsass und Lothringen jenseits<br />
der französische Grenze haben<br />
kulinarisch allerhand zu bieten.<br />
Tarte flambée heißt die dort<br />
bekannteste Küchenspezialität.<br />
Wir kennen sie – traditionell vor<br />
allem in Baden, der Pfalz und dem<br />
Saarland – als Flammkuchen. Und<br />
die haben es in sich! Ob salzig als<br />
Hauptspeise oder süß als Nachtisch:<br />
In der Flammkuchenbäckerei<br />
kann man der Fantasie freien<br />
Lauf lassen. Aus einem Teig entstehen<br />
durch eine wilde Kombination<br />
aus Zutaten am Ende zig verschiedene<br />
Varianten. Wir stellen<br />
euch einige vegane Rezepte vor,<br />
die sich schnell in der eigenen Küche<br />
zubereiten lassen – und ganz<br />
nach Elsass schmecken.<br />
VON VANESSA SCHÄFER<br />
FOTO: PR<br />
24 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>3
Grundrezept<br />
Flammkuchenteig<br />
<strong>für</strong> 1 Backblech<br />
ZUTATEN:<br />
• 100 g Dinkelmehl • 60 ml Wasser<br />
• 2 TL Rapsöl • eine Prise Salz<br />
1. Die Zutaten in einer Schüssel zu<br />
einem glatten Teig kneten, zu einer<br />
Kugel formen und diese zusätzlich<br />
mit etwas Rapsöl einpinseln.<br />
2. Die Teigkugel abgedeckt bei<br />
Raumtemperatur vor der Verarbeitung<br />
<strong>für</strong> etwa 30 Minuten ruhen<br />
lassen.<br />
Elsässer<br />
Flammkuchen<br />
<strong>für</strong> 1 Backblech<br />
ZUTATEN:<br />
• 150 g vegane Crème fraîche • 25 g veganer<br />
Frischkäse (Natur) • Salz • Pfeffer<br />
• 150 g Räuchertofu oder vegane Speckalternative<br />
• etwas Bratöl • 1 EL Sojasoße<br />
• ½ rote Zwiebel<br />
1. Aus der veganen Crème fraîche, der<br />
Frischkäsealternative, Salz und Pfeffer<br />
eine Creme zusammenrühren. Den Flammkuchenteig<br />
dünn auf einem mit Backpapier<br />
ausgelegten Backblech ausrollen und mit<br />
der Creme bestreichen. In einer kleinen<br />
Pfanne etwas Öl erhitzen und darin den<br />
Räuchertofu oder die vegane Speckalternative<br />
scharf anbraten und mit der Sojasoße<br />
ablöschen. Auf dem Herd belassen,<br />
bis keine Flüssigkeit mehr in der Pfanne<br />
ist. Derweil die Zwiebel in dünne Halbringe<br />
schneiden.<br />
2. Den Backofen auf 220 Grad Ober- und<br />
Unterhitze vorheizen. Den Flammkuchen<br />
mit den Zwiebeln und dem angebratenen<br />
Räuchertofu oder der Speckalternative<br />
belegen und <strong>für</strong> etwa 12 bis 15 Minuten<br />
backen. Optional lässt sich der Flammkuchen<br />
auch mit veganem Streukäse gratinieren.<br />
Flammkuchen Hawaii<br />
<strong>für</strong> 1 Backblech<br />
ZUTATEN:<br />
• 150 g vegane Crème fraîche • 25 g veganer<br />
Frischkäse (Natur) • Salz • Pfeffer<br />
• 80 g veganer Aufschnitt (z. B. Schinkenoder<br />
Salami-Art) • 6 Scheiben Ananas aus<br />
der Dose • 100 g veganer Reibekäse • 1 TL<br />
Bratöl<br />
1. Die eingelegten Ananasscheiben gut<br />
abtropfen lassen. Aus der veganen Crème<br />
fraîche, der Frischkäsealternative, Salz<br />
und Pfeffer eine Creme zusammenrühren.<br />
Den Flammkuchenteig dünn auf einem<br />
mit Backpapier ausgelegten Backblech<br />
ausrollen und mit der Creme bestreichen.<br />
2. Den Backofen auf 220 Grad Ober- und<br />
Unterhitze vorheizen. Den Aufschnitt in<br />
kleine Stücke schneiden, die Ananasscheiben<br />
vierteln und beides auf dem Flammkuchen<br />
verteilen. Den veganen Reibekäse<br />
mit etwas Öl vermengen und anschließend<br />
gleichmäßig über den Flammkuchen<br />
streuen. Für ca. 12–15 Min. backen, bis der<br />
Käse etwas zerlaufen und gebräunt ist.<br />
2. 2<strong>02</strong>3 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 25
genuss / Flammkuchen<br />
Flammkuchen Italia<br />
<strong>für</strong> 1 Backblech<br />
ZUTATEN:<br />
• 200 g veganes Pesto • 100 g Olivenringe • 200 g<br />
Cocktailtomaten • 2 Knoblauchzehen • italienische<br />
Kräuter • Rucola<br />
1. Die Olivenringe gut abtropfen lassen. Den Flammkuchenteig<br />
dünn auf einem mit Backpapier ausgelegten<br />
Backblech ausrollen und mit dem Pesto bestreichen.<br />
2. Den Backofen auf 220 Grad Ober- und Unterhitze<br />
vorheizen. Die Cocktailtomaten halbieren, die Knoblauchzehen<br />
in kleine Würfel schneiden und beides<br />
zusammen mit den Olivenringen gleichmäßig auf dem<br />
Flammkuchen verteilen. Dann noch ein<br />
paar getrocknete italienische Kräuter<br />
wie Basilikum und Oregano über den<br />
Flammkuchen streuen und diesen <strong>für</strong><br />
etwa 12 bis 15 Minuten im vorgeheizten<br />
Ofen backen. Vor dem Servieren<br />
mit frischem Rucola toppen.<br />
Kürbis-Flammkuchen<br />
<strong>für</strong> 1 Backblech<br />
ZUTATEN:<br />
• 150 g vegane Crème fraîche • 25 g veganer Frischkäse (Natur)<br />
• Salz • Pfeffer • ½ Hokkaidokürbis • 1 Birne • eine handvoll<br />
Walnüsse • etwas Zimt • etwas Chili<br />
1. Aus der veganen Crème fraîche, der Frischkäsealternative, Salz und<br />
Pfeffer eine Creme zusammenrühren. Den Flammkuchenteig dünn auf<br />
einem mit Backpapier ausgelegten Backblech ausrollen und mit der<br />
Creme bestreichen. Den Hokkaidokürbis mit einem scharfen Messer in<br />
dünne Scheiben schneiden. Mit der Birne ebenso verfahren. Die Nüsse<br />
grob hacken.<br />
2. Den Backofen auf 220 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Nun den<br />
Flammkuchen belegen: Dazu im Wechsel Kürbis- und Birnenscheiben<br />
darauf verteilen. Anschließend die gehackten Walnüsse darüber geben<br />
und den Flammkuchen mit etwas Zimt und Chili würzen. Für etwa 12<br />
bis 15 Minuten im vorgeheizten Ofen backen.<br />
26 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>3
Flammkuchen Beerentraum<br />
<strong>für</strong> 1 Backblech<br />
ZUTATEN:<br />
• 150 g vegane Crème fraîche • 25 g veganer<br />
Frischkäse (Natur) • 1 TL Agavendicksaft<br />
• 200 g Heidelbeeren • 50 g vegane<br />
Schokotropfen • Kokosraspeln<br />
1. Die Heidelbeeren waschen und gut abtropfen<br />
lassen. Aus der veganen Crème<br />
fraîche, der Frischkäsealternative und<br />
dem Agavendicksaft eine süße Creme<br />
zusammenrühren. Den Flammkuchenteig<br />
dünn auf einem mit Backpapier ausgelegten<br />
Backblech ausrollen und mit der<br />
Creme bestreichen.<br />
2. Den Backofen auf 200 Grad Ober- und<br />
Unterhitze vorheizen. Verteile die Beeren<br />
und die Schokotropfen gleichmäßig auf<br />
dem Flammkuchen und backe diesen <strong>für</strong><br />
etwa 15 Minuten im vorgeheizten Backofen.<br />
Vor dem Servieren kannst du den<br />
Beerentraum noch mit ein paar Kokosraspeln<br />
toppen.<br />
2. 2<strong>02</strong>3 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 27
genuss / Flammkuchen<br />
Flammkuchen<br />
Banana Split<br />
<strong>für</strong> 1 Backblech<br />
ZUTATEN:<br />
• 24 EL vegane Nuss-Nougat-Creme<br />
• 2 Bananen • Mandelsplitter<br />
1. Den Backofen auf 180 Grad Oberund<br />
Unterhitze vorheizen. Den<br />
Flammkuchenteig dünn auf einem<br />
mit Backpapier ausgelegten Backblech<br />
ausrollen und mit der veganen<br />
Nuss-Nougat-Creme bestreichen.<br />
2. Die Bananen in dünne Scheiben<br />
schneiden und den Flammkuchen<br />
damit belegen. Anschließend mit ein<br />
paar Mandelsplittern toppen und <strong>für</strong><br />
etwa 15 Minuten im Ofen backen.<br />
Aufpassen, dass die Nuss-Nougat-<br />
Creme beim Backen nicht verbrennt.<br />
Flammkuchen<br />
Apfelbäumchen<br />
<strong>für</strong> 1 Backblech<br />
ZUTATEN:<br />
• 150 g vegane Crème fraîche • 25 g veganer<br />
Frischkäse (Natur) • 1 TL Agavendicksaft<br />
• 1 Apfel • etwas Zitronensaft • Zimt<br />
• Zucker • Krokant<br />
1. Aus der veganen Crème fraîche, der Frischkäsealternative<br />
und dem Agavendicksaft eine<br />
süße Creme zusammenrühren. Den Flammkuchenteig<br />
dünn auf einem mit Backpapier<br />
ausgelegten Backblech ausrollen und mit der<br />
Creme bestreichen. Den Apfel waschen und in<br />
dünne Scheiben schneiden. Diese mit etwas<br />
Zitronensaft beträufeln, damit sie nicht braun<br />
werden.<br />
2. Den Backofen auf 200 Grad Ober- und Unterhitze<br />
vorheizen. Verteile nun die Apfelscheiben<br />
gleichmäßig auf dem Flammkuchen. Vermenge<br />
in einer kleinen Schüssel Zimt und Zucker und<br />
verteile den Mix gleichmäßig auf den Äpfeln.<br />
Den Flammkuchen <strong>für</strong> etwa 15 Minuten im<br />
vorgeheizten Backofen backen und vor dem<br />
Servieren mit etwas Krokant bestreuen.<br />
28 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>3
Zeit zum Schmökern<br />
Buchtipps<br />
Tierschutz genießen<br />
Das Kochbuch bzw. Das Backbuch,<br />
NeunZehn, jeweils 24,95 Euro<br />
Wie einfach und köstlich tierethisch saubere, also vegane<br />
Rezepte sein können, zeigt der Deutsche Tierschutzbund<br />
mit „Tierschutz genießen – Das Kochbuch“ sowie<br />
„Tierschutz genießen – Das Backbuch“ – mit 80 (bzw. 70)<br />
leckeren veganen Rezepten von 35 (bzw. 28)<br />
prominenten Köchinnen und Köchen.<br />
www.tierschutz-geniessen.de<br />
FOTOS: BUCHVERLAGE<br />
Vegan vom Grill<br />
Katy Beskow, ars vivendi,<br />
24 Euro<br />
Gegrillt wird ja mittlerweile<br />
zu jeder Jahreszeit: Hier ist<br />
ein Potpourri aus 70 veganen<br />
Rezepten mit Tofu, Aubergine,<br />
Mango usw. – lauter<br />
kreative Beweise, dass Grillen<br />
ohne Fleisch abwechslungsreich<br />
und lecker sein<br />
ist. Auch <strong>für</strong> Fleischesser!<br />
Vegan Kochen und Backen<br />
Björn Moschinski,<br />
Südwest, 25 Euro<br />
Der legendäre Vegan-Pionier<br />
präsentiert seine besten<br />
Rezepte zum Kochen<br />
und Backen in aktualisierter<br />
Überarbeitung. Für alle,<br />
die einfache, zugleich kreativ-leckere<br />
vegane Rezepte<br />
lieben. Auch <strong>für</strong> Vegan-Einsteiger<br />
sehr gut geeignet.<br />
Vegan kochen Ukraine<br />
Lukas Jakobi und Kateryna<br />
Kuprych, Ventil, 22 Euro<br />
Dill-Chi<strong>mich</strong>urri, Beeren-<br />
Salat, Sauerkirsch-Birken-<br />
Pudding, Sellerie-Schaschlik,<br />
Salsa aus Buchweizen,<br />
gebrannter Spitzkohl, Kartoffelpuffer<br />
mit Äpfeln und<br />
pflanzlichem Kaviar ... und<br />
natürlich Borschtsch, Warenki<br />
und Schtischi – die<br />
rein pflanzliche ukrainische<br />
Küche bietet einmalige Geschmackserlebnisse.<br />
Vegan-Koryphäe<br />
Niko Rittenau<br />
hat sich auf die Suche<br />
nach ukrainischer Traditions-Pflanzenküche<br />
gemacht<br />
und wurde dank<br />
Spitzenkoch Lukas Jakobi<br />
und seiner aus Odessa geflüchteten<br />
Sous-Chefin Kateryna<br />
Kuprych fündig.<br />
Vegan Happy Food<br />
Die Pflanzenfresser WG<br />
Laura Dessner, tredition,<br />
14,99 Euro<br />
Flucht vor dem Ex in Berlin,<br />
als Allesesserin dringend<br />
auf WG-Suche in München,<br />
und nun vorstellig bei einer<br />
überzeugten Veganerin und<br />
Tierrechtlerin – kann das<br />
gutgehen? Laura Dessner<br />
spinnt daraus mit Augenzwinkern<br />
und Humor einen<br />
unterhaltsamen Pageturner<br />
voll aus dem Leben – mit<br />
überraschendem Ende …<br />
Taste of Love<br />
Zineb Hattab, AT, 46 Euro<br />
Dieser sehr umfangreiche<br />
Rezepte- und Wissensfundus<br />
von Zizi Hattab (Chefin<br />
der veganen Kult-Restaurants<br />
Kle und Dar in Zürich)<br />
imponiert mit spanisch-marokkanisch<br />
inspirierten Gerichten, Geschichten<br />
und viel Liebe.<br />
336 Seiten stark und ausgezeichnet<br />
mit dem Deutschen<br />
Kochbuchpreis 2<strong>02</strong>2.<br />
Heiß auf Gemüse<br />
Jörg Heiß und Martin Krumbein,<br />
LWV, 22 Euro<br />
Das Buch zur Garten-Reihe des<br />
MDR: Ob Hochbeet oder Kleingarten,<br />
die Autoren erläutern anschaulich,<br />
wie man in einfachen<br />
Schritten entspannt zur eigenen<br />
Ernte kommt. Samt Tipps zu Boden,<br />
Kompost, Anbau, Pflanzenauswahl,<br />
Mischkultur und Pflanzenschutz.<br />
30 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>3
Werden Tomaten süßer,<br />
wenn ich sie mit Zuckerwasser<br />
gieße? Und kann<br />
ich mein Unkraut einfach<br />
aufessen?<br />
Sally Nex, LWV, 24 Euro<br />
Umfangreiches Gärtnerwissen<br />
bedeutet umfangreichen<br />
Ertrag: Spannende<br />
Antworten auf viele außergewöhnliche,<br />
teils kuriose<br />
Fragen rund um Anbau,<br />
Ernte und Verarbeitung von<br />
Obst und Gemüse im heimischen<br />
Garten.<br />
Tofu, Miso, Tempeh<br />
Elisabeth Fischer,<br />
smarticular, 24,95 Euro<br />
Kochbuch-Koryphäe und<br />
Ernährungsratgeberin Elisabeth<br />
Fischer bietet nicht<br />
nur Basiswissen über die<br />
Sojabohne, sondern klärt<br />
auch fundiert über Irrtümer,<br />
Vorurteile und Bedenken<br />
auf – und zeigt mit inspirierenden<br />
Gerichten die<br />
Vielfalt von Soja: von<br />
Grundrezepten zur einfachen<br />
Herstellung von Sojamilch<br />
und Tofu über asiatische<br />
Gerichte und<br />
Variationen beliebter Hausmannskost,<br />
bis hin zu<br />
Streetfood und Desserts.<br />
Die Rache des Pangolin<br />
Über Zoonosen und warum<br />
der Mensch sich selbst<br />
Krankheiten schafft,<br />
Ullstein, 39,99 Euro<br />
Weltweit schlummern in<br />
Tieren – vom Pangolin bis<br />
zur Pute und Fledermaus –<br />
Erreger, die auch Menschen<br />
infizieren und somit Zoonosen<br />
auslösen können.<br />
Der Evolutionsbiologe Matthias<br />
Glaubrecht begibt<br />
sich in diesem 640 Seiten<br />
starken Werk auf eine<br />
spannende Spurensuche<br />
nach den Ursprüngen von<br />
Pandemien.<br />
Eat Good Vegan<br />
Beauty Food<br />
Doris Flury, Südwest,<br />
22 Euro<br />
85 einfache Rezepte der<br />
Food-Bloggerin und Ernährungswissenschaftlerin<br />
mit<br />
vollwertigen, pflanzlichen<br />
Zutaten plus Infos über die<br />
Nährstoffe der Speisen und<br />
Drinks, die sich u. a. positiv<br />
auf Haare, Haut, Nägel und<br />
Bindegewebe auswirken.<br />
Permakultur leben<br />
Sabrina Wagner,<br />
Löwenzahn, 34,90 Euro<br />
Gesundes Gemüse, Beeren,<br />
Nüsse aus dem eigenen<br />
Garten? Permakultur bietet<br />
unzählige Werkzeuge,<br />
durch Planung und Umgestaltung<br />
nachhaltiger zu<br />
säen, zu pflanzen und zu<br />
ernten. Das Wort ist eine<br />
Abkürzung von „permanent<br />
agriculture“, also dauerhafte<br />
Landwirtschaft, die<br />
sich an den natürlichen<br />
Ökosystemen orientiert.<br />
Reichhaltiger Fundus mit<br />
sehr vielen Tipps, Ideen<br />
und Hintergrundwissen.<br />
Dein bestes Süßgebäck<br />
Judith Erdin, AT, 39 Euro<br />
Die ausgebildete Bäckerin und<br />
Konditorin präsentiert Klassiker,<br />
die auch zu Hause und in Profi-<br />
Qualität gelingen. Zwar sind nicht<br />
alle Rezepte von Haus aus vegan,<br />
aber von jedem einzelnen gibt es<br />
auch eine vegane Variante.<br />
Ernte an Wegen, Wiesen<br />
und Wäldern<br />
Christiane Leesker, Vanessa<br />
Jansen, LWV, 24 Euro<br />
Ob beim Kräuterwandern<br />
oder Pilzsuchen, bei der<br />
Ernte von Blüten am<br />
Wegesrand oder dem Sammeln<br />
von Nüssen und Beeren<br />
im Wald – fast überall<br />
sind essbare Köstlichkeiten<br />
<strong>für</strong> die wilde Küche zu finden.<br />
Daraus lassen sich leckere<br />
Gerichte zaubern:<br />
Vom feinen Wildkräuter-<br />
Omelett über Bärlauch-Ravioli<br />
bis zu Blaubeerpfannkuchen<br />
und Kürbis-<br />
Maronen-Risotto.<br />
Afrika vegan<br />
Lieblingsrezepte von der Elfenbeinküste<br />
bis Mosambik, Stiebner,<br />
28 Euro<br />
Eine kulinarische Hommage der<br />
jungen Pariserin Marie Kacouchia<br />
an Mutter und Kindheit in Afrika.<br />
Ihre Rezepte kombinieren kulturelle<br />
Besonderheiten ihrer beiden Heimatländer Frankreich<br />
und Elfenbeinküste. Das Ergebnis: spannende,<br />
leicht nachzukochende vegane Gerichte mit überraschenden<br />
Kombinationen von Gewürzen und Zutaten.<br />
1. 2. 2<strong>02</strong>3 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 31
genuss / Rezepte<br />
Veganer lenz<br />
Leckere Frühlingsrezepte<br />
32 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>3
Perfekt,<br />
wenn‘s<br />
schnell<br />
gehen<br />
muss<br />
genuss / Rezepte<br />
Schmeckt<br />
kalt<br />
oder<br />
warm<br />
Herzhafte<br />
Blätterteigmuffins<br />
Zutaten <strong>für</strong> 12 Stück<br />
200 g grüner Spargel • 3 Frühlingszwiebeln<br />
• 3 EL Rapsöl +<br />
evtl. etwas zum Einfetten • 100 g<br />
TK-Erbsen • 1⁄2 Biozitrone • 150 g<br />
vegane Crème fraîche (alternativ<br />
veganer Frischkäse Natur) • Salz •<br />
frisch gemahlener schwarzer<br />
Pfeffer • 1 Rolle Blätterteig • 2 EL<br />
frische Schnittlauchröllchen<br />
1. Den Spargel waschen und die holzigen<br />
Enden abschneiden. Spargel<br />
dann in etwa 2 cm lange Stücke<br />
schneiden. Die Frühlingszwiebeln<br />
putzen, waschen und in feine Ringe<br />
schneiden. In einer Pfanne das Öl erhitzen.<br />
Spargel, Frühlingszwiebeln<br />
und Erbsen darin einige Minuten andünsten.<br />
Die Pfanne beiseitestellen.<br />
2. Die Zitrone waschen und etwa<br />
die Hälfte der Schale abreiben. Anschließend<br />
den Saft auspressen. Zitronensaft<br />
und -schale zum Gemüse<br />
geben, alles gut vermischen. Die vegane<br />
Crème fraîche ebenfalls unter<br />
das Gemüse rühren und die Masse<br />
mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
3. Den Backofen auf 200 °C Umluft<br />
vorheizen. Eine Muffinform gut einfetten<br />
oder mit Papierförmchen<br />
auslegen. Den Blätterteig längs in<br />
drei Streifen schneiden. Diese dann<br />
in insgesamt zwölf gleich große Stücke<br />
schneiden. Die Stücke in die<br />
Mulden des Muffinblechs legen und<br />
mit dem Gemüse befüllen. Auf mittlerer<br />
Schiene etwa 15 Min. backen.<br />
4. Nach dem Backen mit Schnittlauchröllchen<br />
garnieren.<br />
34 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>3
Würziger<br />
Tempeh-<br />
Bagel mit<br />
Bärlauchcreme<br />
und<br />
Rucola<br />
Zutaten <strong>für</strong> 4 Bagels<br />
FÜR DEN<br />
WÜRZIGEN<br />
TEMPEH<br />
5 EL Sojasauce • 2 EL<br />
Ahornsirup • 2 EL Sesamöl<br />
• 1 Knoblauchzehe<br />
• einige Tropfen<br />
Liquid Smoke (optional)<br />
• Salz • frisch gemahlener<br />
schwarzer<br />
Pfeffer • 400 g Tempeh<br />
FÜR DIE<br />
BÄRLAUCHCREME<br />
50 g Cashewkerne • 1 Knoblauchzehe<br />
• 1 EL Sojajoghurt<br />
Natur • 15 g frischer Bärlauch<br />
• Salz • frisch gemahlener schwarzer<br />
Pfeffer<br />
FÜR DIE BAGELS<br />
Etwas Öl zum Anbraten • 80 g Rucola •<br />
4 Bagels • 30 g Sprossen (z. B. Radieschen,<br />
Luzernen)<br />
1. Die Cashewkerne <strong>für</strong> die Bärlauchcreme in reichlich<br />
Wasser einweichen und etwa 4 Stunden oder über Nacht<br />
ziehen lassen.<br />
2. Für den würzigen Tempeh die Sojasauce mit dem<br />
Ahornsirup und dem Sesamöl gut vermischen. Die Knoblauchzehe<br />
schälen und fein hacken. Knoblauch mit einigen<br />
Tropfen Liquid Smoke zur Marinade geben. Mit Salz<br />
und Pfeffer würzen. Den Tempeh in 20 gleich dicke Scheiben<br />
schneiden. Die Marinade in eine verschließbare Dose<br />
füllen und den Tempeh hinzugeben. Die Dose verschließen<br />
und den Tempeh darin mind. 1 Stunde ziehen lassen.<br />
Je länger der Tempeh in der Marinade durchzieht, desto<br />
würziger wird er. Die Dose hin und wieder wenden, damit<br />
alle Scheiben des Tempeh gleichmäßig mariniert werden.<br />
3. Das Wasser der eingeweichten Cashewkerne abgießen.<br />
Cashewkerne in einem Sieb mit Wasser abbrausen. Knoblauchzehe<br />
schälen und grob hacken. Cashewkerne, Knoblauch<br />
und Sojajoghurt in den Standmixer geben. Bärlauch<br />
waschen, trocken tupfen, grob hacken und zugeben.<br />
Alles auf höchster Stufe 1 Minute feincremig pürieren, mit<br />
Salz und Pfeffer abschmecken und beiseitestellen.<br />
4. Tempeh in etwas Öl scharf anbraten. Rucola waschen<br />
und trocken schütteln. Bagels aufschneiden und toasten.<br />
Die unteren Hälften mit der Bärlauchcreme bestreichen,<br />
den Rucola und jeweils fünf Scheiben Tempeh auf die Bagels<br />
geben. Etwas Bärlauchcreme daraufgeben und mit<br />
Sprossen anrichten.<br />
2. 2<strong>02</strong>3 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 35
genuss / Rezepte<br />
Mairübchensuppe mit Bärlauch<br />
Zutaten 4 Portionen<br />
4 Mairübchen (ca. 850 g) • 200 g mehligkochende<br />
Kartoffeln • 2 Zwiebeln • 4 EL Rapsöl • 600 ml Gemüsebrühe<br />
• 250 ml Reis Cuisine • Salz • frisch gemahlener<br />
schwarzer Pfeffer • 25 g frischer Bärlauch<br />
• 2 EL Zitronensaft • 4 EL Olivenöl<br />
1. Mairübchen und Kartoffeln waschen, schälen und in<br />
grobe Würfel schneiden. Die Zwiebeln schälen und in<br />
feine Würfel schneiden.<br />
2. Das Rapsöl in einem Topf erhitzen. Zwiebeln, Kartoffeln<br />
und Mairübchen darin einige Minuten glasig dünsten.<br />
Mit Gemüsebrühe und Reis Cuisine ablöschen und<br />
etwa 15 Minuten köcheln lassen. Die Suppe vom Herd<br />
nehmen, fein pürieren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
3. Den Bärlauch waschen, trocken tupfen und sehr fein<br />
hacken. Dann mit Zitronensaft und Olivenöl vermischen<br />
und mit Salz und Pfeffer würzen. Die Suppe mit<br />
dem Bärlauch garniert servieren.<br />
36 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>3
Kartoffelsalat mit Spargel und<br />
LupinenTaler zum Dahinschmelzen<br />
Zutaten <strong>für</strong> 2 Portionen<br />
1 Päckchen „alberts LupinenTaler zum Dahinschmelzen“<br />
• 500 g Kartoffeln, festkochend •<br />
250 g Spargel, weiß • 1 Karotte • 1 kleine Zwiebel •<br />
Sonnenblumenöl • 25 ml Weißwein • 125 ml Gemüsebrühe<br />
• 1 TL Senf • Salz • Pfeffer aus der Mühle<br />
1 TL Zucker • 1 EL Petersilie<br />
1. Kartoffeln in Salzwasser garen, abschrecken, schälen<br />
und anschließend in dünne Scheiben schneiden.<br />
Spargel schälen und in Wasser mit Zucker und Salz<br />
kochen.<br />
2. Den gekochten Spargel in mundgerechte Stücke<br />
schneiden und zu den Kartoffeln geben.<br />
3. Die Karotte putzen, und grob raspeln. Zwiebeln in<br />
kleine Würfel schneiden und glasig andünsten.<br />
4. Mit Weißwein und Gemüsebrühe ablöschen.<br />
Den Senf und die Karotte dazugeben und etwas einkochen<br />
lassen.<br />
5. Die Marinade vorsichtig unter die Kartoffel heben.<br />
Den Salat nun etwa 15 Minuten bei Zimmertemperatur<br />
ruhen lassen.<br />
6. Zum Servieren, den Salat auf zwei Teller aufteilen,<br />
mit der gehackten Petersilie bestreuen und je Person<br />
zwei gebratene alberts LupinenTaler zum Dahinschmelzen<br />
dazugeben.<br />
Alle Produkte von<br />
purvegan/alberts<br />
gibt‘s im Biofachhandel.<br />
Mehr Infos:<br />
www.purvegan.de<br />
2. 2<strong>02</strong>3 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 37
genuss / Rezepte<br />
SIMPLY <strong>VEGAN</strong><br />
Sebastian Schwarz<br />
& Tamara<br />
Münstermann-Pieta,<br />
GrünerSinn-Verlag,<br />
236 Seiten, 26,95 Euro<br />
Spargel-<br />
Gnocchi-<br />
Pfanne<br />
Zutaten <strong>für</strong> 4 Portionen<br />
FÜR DIE SPARGEL-GNOCCHI-<br />
PFANNE<br />
2 Bund grüner Spargel (1 kg) •<br />
5 EL Rapsöl • Salz • frisch gemahlener<br />
schwarzer Pfeffer • 1 Zwiebel<br />
• 1 Knoblauchzehe • 1 Chilischote<br />
• 1 kg vegane Gnocchi •<br />
200 g Babyspinat<br />
FÜR DEN MINZJOGHURT<br />
1 Bund frische Minze (ca. 15 g) •<br />
350 g Sojajoghurt Natur • 2 EL Zitronensaft<br />
• Salz<br />
1. Den Spargel waschen. Holzige Enden<br />
abschneiden und, wenn nötig,<br />
das untere Drittel schälen. Spargel<br />
in etwa 5 cm große Stücke schneiden<br />
und mit 2 EL Rapsöl, Salz und<br />
Pfeffer vermischen. Den Backofen<br />
auf 180 °C Umluft vorheizen. Den<br />
Spargel auf ein mit Backpapier ausgelegtes<br />
Backblech geben und auf<br />
der mittleren Schiene 20–25 Minuten<br />
backen.<br />
2. In der Zwischenzeit die Zwiebel<br />
und die Knoblauchzehe schälen und<br />
hacken. In einer großen, hohen<br />
Pfanne das restliche Rapsöl erhitzen.<br />
Die Zwiebeln darin glasig dünsten.<br />
Dann den Knoblauch kurz mit<br />
anrösten. Die Chilischote putzen,<br />
waschen, in Ringe schneiden und<br />
hinzugeben. Die Gnocchi mit in die<br />
Pfanne geben und 5–10 Minuten<br />
anbraten, bis sie weich sind.<br />
3. Für den Minzjoghurt die Minzeblättchen<br />
abzupfen und fein hacken.<br />
Sojajoghurt mit Zitronensaft und<br />
Minzeblättchen verrühren und kräftig<br />
mit Salz würzen.<br />
4. Den Babyspinat waschen, trocken<br />
schütteln und einige Minuten<br />
mit in die Pfanne geben. Mit Salz<br />
und Pfeffer würzen. Den Spargel<br />
aus dem Backofen holen und unterheben.<br />
Mit dem Minzjoghurt servieren.<br />
38 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>3
Messe Freiburg<br />
Champignon-Lauch-<br />
Risotto<br />
Zutaten <strong>für</strong> 2–3 Personen<br />
CHAMPIGNONS<br />
200 g Champignons • 1 EL Olivenöl • Salz und<br />
Pfeffer<br />
LAUCH<br />
1/2 Stange Lauch (den hinteren Teil) • 1 EL Olivenöl<br />
FÜR DAS RISOTTO<br />
200 g Kochdinkel • 500 ml Gemüsebrühe • Salz<br />
und Pfeffer • 1–2 TL Weißweinessig • 2 EL veganer<br />
Parmesan<br />
ZUM SERVIEREN<br />
gehackte Petersilie/Kresse • veganer Parmesan<br />
1. Die Champignons putzen und halbieren. In einer<br />
Pfanne 1 EL Olivenöl erhitzen und bei mittlerer Hitze<br />
die Champignons goldbraun anbraten. Mit Salz<br />
und Pfeffer würzen. Anschließend beiseitestellen.<br />
2. Den Lauch waschen, längs halbieren und quer in<br />
1 cm dicke Streifen schneiden. Die Lauchstreifen in<br />
einem Topf mit 1 EL Olivenöl anschwitzen.<br />
3. Für das Risotto: Den Kochdinkel in den Topf<br />
mit dem Lauch einstreuen und mitschwitzen. Etwa<br />
1/4 der Gemüsebrühe zugießen, salzen und pfeffern.<br />
Die Brühe unter ständigem Rühren einkochen<br />
lassen. Nach und nach die gesamte Brühe angießen<br />
und den Dinkel immer wieder die Flüssigkeit<br />
aufnehmen lassen. Insgesamt 15–20 Min. köcheln<br />
lassen.<br />
4. Zusammenfügen: Nun Champignons, Weißweinessig<br />
und veganen Parmesan unter das fertige Risotto<br />
mischen.<br />
5. Zum Servieren: Mit gehackter Petersilie/Kresse<br />
und veganem Parmesan servieren.<br />
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5. - 7. Mai<br />
Freitag<br />
12 - 20 Uhr<br />
5.<br />
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7. Mai 2<strong>02</strong><br />
Samstag<br />
& Sonntag<br />
10 - 18 Uhr<br />
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genuss / Rezepte<br />
Bärlauch-<br />
Focaccia<br />
Zutaten <strong>für</strong> 1 Auflaufform<br />
2 FÜR DAS PESTO<br />
120 ml Olivenöl • 40 g Bärlauch<br />
• 2 EL Zitronensaft • 1 TL Salz<br />
FÜR DEN TEIG<br />
1. Feuchte Zutaten:<br />
1/2 Würfel frische Hefe •<br />
230 ml lauwarmes Wasser •<br />
1 EL Zuckerrübensirup<br />
2. Trockene Zutaten:<br />
500 g Mehl • 1/2 TL Salz<br />
ZUM BESTREUEN<br />
Grobes Meersalz<br />
1. Bärlauch waschen, trocknen,<br />
von den Stielen entfernen und<br />
grob hacken. Mit Olivenöl, Zitronensaft<br />
und Salz in einem Behälter<br />
zu einem cremigen Pesto pürieren.<br />
2. Für den Teig:<br />
Feuchte Zutaten: Hefe in eine<br />
Schüssel bröseln. Das Wasser, 4 EL<br />
des Pestos und den Zuckerrübensirup<br />
zufügen. Alles miteinander verrühren,<br />
bis die Hefe aufgelöst ist.<br />
Trockene Zutaten:<br />
Das Mehl mit dem Salz in eine<br />
Schüssel geben und verrühren. In<br />
der Mitte eine tiefe Mulde drücken.<br />
3. Zusammenfügen: Die Hefe-<br />
Pesto-Mischung in die Mulde gießen.<br />
Nach und nach das Mehl vom<br />
Rand mit der Flüssigkeit verkneten.<br />
Diesen Teig zuerst in der Schüssel<br />
formen. Anschließend <strong>für</strong> 5–10 Minuten<br />
auf einer bemehlten Arbeitsfläche<br />
kräftig kneten und ziehen.<br />
Sollte der Teig an den Händen kleben,<br />
etwas Mehl dazu streuen.<br />
Teigruhe: Den Teig zurück in die Schüssel geben. Zugedeckt<br />
an einem warmen Ort <strong>für</strong> 1 Stunde gehen lassen.<br />
Der Teig sollte sich verdoppelt haben.<br />
4. Die Auflaufform mit 3 EL des Pestos einölen. Den<br />
Teig hineingeben und vorsichtig mit den Händen in die<br />
Breite ziehen. Das restliche Pesto darüber geben und<br />
die charakteristischen Löcher bilden. Da<strong>für</strong> die Finger<br />
mehrmals in den Teig drücken und so das Pesto in den<br />
Mulden gleichmäßig verteilen. Ein Wischtuch mit lauwarmem<br />
Wasser befeuchten und auswringen. Den Teig<br />
damit abdecken und erneut <strong>für</strong> 60 Minuten an einem<br />
warmen Ort gehen lassen. Ofen auf 220 °C Ober- und<br />
Unterhitze vorheizen.<br />
5. Backen: Den Teig mit grobem Meersalz bestreuen.<br />
Für 10–15 Minuten goldbraun backen. Auskühlen lassen<br />
und so frisch wie möglich genießen.<br />
40 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>3
Frühlings-Quiche<br />
Zutaten <strong>für</strong> 1 Kuchenform, Ø 28 cm<br />
FÜR DIE FORM<br />
Etwas Margarine<br />
FÜR DEN TEIG<br />
200 g Dinkelvollkornmehl • 1 TL Salz • 100 g Margarine<br />
• 2 EL eiskaltes Wasser<br />
FÜR DIE FÜLLUNG<br />
300 g Brokkoli • 1/2 Bund Lauchzwiebeln •<br />
4 Blätter Bärlauch / 1 Knoblauchzehe • 1 EL Rapsöl •<br />
100 g Erbsen, gefroren • Salz, Pfeffer<br />
FÜR DEN GENUSS<br />
400 g Sojajoghurt, ungesüßt • 2 EL Grieß / Polenta • 2<br />
EL Speisestärke • 1 TL Senf • 1 TL Kala Namak • 2 EL<br />
Hefeflocken • 100 ml Wasser • 1 EL Zitronensaft<br />
1. FÜR DEN TEIG: Mehl und Salz in einer Schüssel verrühren.<br />
Die Margarine ca. 1 cm groß würfeln und mit Mehl<br />
und Wasser mit den Händen zügig zu einem homogenen<br />
Teig kneten. Den Teig in die Form drücken, dabei einen<br />
Rand mit hochziehen. Den Teig mit einer Gabel mehrere<br />
Male einstechen.<br />
2. Vorbacken: Den Teig <strong>für</strong> 10 Min. vorbacken.<br />
3. FÜR DIE FÜLLUNG: Gemüse schneiden: Brokkoli putzen,<br />
waschen und in kleine Röschen teilen. Lauchzwiebeln<br />
in feine Ringe schneiden. Bärlauch/Knoblauch fein hacken.<br />
Braten: Das Gemüse (Brokkoli, Lauchzwiebeln und Bärlauch/Knoblauch)<br />
mit dem Öl in einer Pfanne anbraten.<br />
Die Erbsen zugeben und zugedeckt <strong>für</strong> 4 Minuten bei<br />
niedriger Hitze dünsten. Ist der Brokkoli gar, Hitze ausschalten<br />
und etwas salzen und pfeffern.<br />
4. FÜR DEN GUSS: Alle Zutaten in einer Schüssel miteinander<br />
verrühren. Nach Belieben abschmecken. 1/3 der<br />
Masse mit dem Gemüse in der Pfanne verrühren.<br />
5. Zusammenfügen: Die Gemüsemischung gleichmäßig<br />
auf dem vorgebackenen Teig verteilen. Die restlichen 2/3<br />
des Gusses über das Gemüse gießen.<br />
6. Backen: Im Ofen <strong>für</strong> 20–30 Minuten backen. Vor dem<br />
Servieren 10 Minuten auskühlen lassen.
genuss / Rezepte<br />
Erbsensuppe mit Minze<br />
Zutaten <strong>für</strong> 2–3 Portionen<br />
FÜR DAS PESTO<br />
400 g Erbsen, gefroren • 500–600 ml Gemüsebrühe<br />
• 1 x 400 g-Dose weiße Bohnen • 1 Bund frische<br />
Minze • Salz und Pfeffer •<br />
ZUM SERVIEREN:<br />
Sojajoghurt • Spritzer Zitronensaft<br />
• Brot<br />
1. Die Erbsen und die Gemüsebrühe in einen großen<br />
Topf geben und allmählich erhitzen. Etwa 10 Min. kochen.<br />
Den Herd auf kleine Flamme stellen.<br />
2. Die weißen Bohnen und die Minzblätter (von den<br />
Zweigen abgezupft) in den Topf geben.<br />
3. Pürieren: Erbsen und Brühe mit den weißen Bohnen<br />
und Minzblättern mit einem Stabmixer pürieren, bis die<br />
Suppe glatt und cremig ist.<br />
4. Die Suppe nach Geschmack m. Salz u. Pfeffer würzen.<br />
5. Zum Servieren: Einen Esslöffel Sojajoghurt mit einem<br />
Spritzer Zitronensaft als Topping verwenden.<br />
Dazu ein paar Scheiben Brot reichen.<br />
<strong>VEGAN</strong> FÜRS KLIMA<br />
Natalie Reichelt,<br />
GrünerSinn-Verlag,<br />
200 Seiten, 29,95 Euro<br />
42 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>1 2<strong>02</strong>3
Baba Ghanoush<br />
Zutaten <strong>für</strong> 4 Portionen<br />
3–4 große Auberginen • Olivenöl zum Einreiben • 2 Knoblauchzehen<br />
• Saft von 2 Zitronen • 2 EL Tahin • 2 EL Olivenöl •<br />
1 EL Granatapfelsirup • 1⁄2 TL Kreuzkümmelpulver • 1 TL Sumach<br />
• Salz und Pfeffer<br />
Zum Verfeinern<br />
Frische Petersilie • unbehandelte Zitrone • Granatapfelkerne<br />
• Sumach<br />
1. Auberginen waschen, mit Olivenöl einreiben und mit einer Gabel<br />
mehrfach einstechen. Auf dem Grill oder optional im Backofen bei<br />
230 °C Ober-Unterhitze 45 Minuten garen, bis die Früchte innen<br />
weich und die Schale runzelig schwarz ist.<br />
2. Die Auberginen vom Grill nehmen und etwas abkühlen lassen. Die<br />
schwarze Haut entfernen, sie lässt sich jetzt ganz einfach abziehen.<br />
3. Das Fruchtfleisch der Auberginen mit einem Messer ganz fein hacken.<br />
Dann die Knoblauchzehen abziehen und ebenfalls klein hacken,<br />
die Zitronen auspressen.<br />
4. Auberginen, Knoblauch, Zitronensaft, Tahin, Olivenöl und Granatapfelsirup<br />
vermengen. Mit Kreuzkümmel, Sumach, Salz und Pfeffer<br />
würzen.<br />
5. Die fertige Auberginencreme <strong>für</strong> mindestens 2–3 Stunden abgedeckt<br />
in den Kühlschrank stellen, am besten gleich über Nacht. So<br />
entfaltet sich der charakteristische Geschmack am besten.<br />
6. Serviert wird Baba Ghanoush traditionell in einer flachen Schale –<br />
und besonders hübsch schaut’s mit farbenfroher Deko aus. Dazu die<br />
Petersilie waschen, gut trocken schütteln und grob zupfen. Dann<br />
die Zitrone abwaschen, in dünne Scheiben schneiden und beides auf<br />
der Creme verteilen. Jetzt noch mit Granatapfelkernen und etwas<br />
Sumach bestreuen.<br />
2. 2<strong>02</strong>3 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 43
genuss / Rezepte<br />
Zucchini mit<br />
Nussfüllung<br />
Für 4 Portionen<br />
FÜR DAS PESTO<br />
8 kleine, helle Zucchini • 1<br />
Zwiebel • 2 Knoblauchzehen •<br />
50 g Walnusskerne • 3 EL Olivenöl<br />
• 1 EL Rosinen • 50 g feiner<br />
Bulgur • 1 Dose gehackte<br />
Tomaten (240 g Abtropfgewicht)<br />
• 1⁄2 TL Korianderpulver<br />
• 1⁄2 TL Kreuzkümmelpulver<br />
• 1 EL vegane Butter oder<br />
Margarine • 1 EL körnige Gemüsebrühe<br />
ZUM VERFEINERN<br />
Frische Petersilie<br />
1. Die Zucchini waschen und die<br />
oberen Deckel knapp abschneiden.<br />
Dann mit einem Apfelentkerner<br />
der Länge nach aushöhlen,<br />
ohne das hintere Ende zu durchstechen.<br />
2. Zwiebel und Knoblauchzehen<br />
abziehen. Die Zwiebel fein würfeln,<br />
den Knoblauch pressen. Walnüsse<br />
hacken und zunächst ohne<br />
Öl in einer Pfanne rösten. Jetzt<br />
das Olivenöl dazugeben und den<br />
Knoblauch wie die Zwiebelwürfel<br />
glasig darin anbraten.<br />
3. Die Rosinen und den feinen<br />
Bulgur zur Mischung hinzufügen.<br />
3 EL der gehackten Tomaten mit<br />
in die Pfanne geben, die anderen<br />
benötigen wir noch. Mit Koriander<br />
und Kreuzkümmel verfeinern.<br />
4. Vegane Butter oder Margarine in<br />
einem breiten Topf schmelzen. Ausgehöhlte<br />
Zucchini mit der Nussmasse<br />
befüllen und 2–3<br />
Min. vorsichtig<br />
rundherum<br />
darin anbraten. Wenn etwas von<br />
der Füllung übrig bleibt, könnt ihr<br />
den Rest mit in die Soße geben.<br />
5. Gemüsebrühe in 1,5 l heißem<br />
Wasser auflösen und die Zucchini<br />
damit ablöschen. Die restlichen Tomaten<br />
aus der Dose mit ihrem Saft<br />
einrühren. Gegebenenfalls die restliche<br />
Füllung mit in die Soße geben.<br />
6. Alles ca. 20 Min. auf mittl. Stufe<br />
köcheln lassen, bei Bedarf etwas<br />
Wasser nachgießen. Ist die Füllung<br />
durch und die Soße leicht angedickt,<br />
kann man die Röllchen anrichten.<br />
7. Petersilie waschen, trocken<br />
schütteln, grob zupfen. Zucchini mit<br />
ihrer Soße in tiefe Teller geben und<br />
mit Petersilie dekoriert servieren.<br />
44 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>3
Schnitzel mit Bratkartoffeln<br />
& Preiselbeeren<br />
Zutaten <strong>für</strong> 4 Portionen<br />
• 4 The Green Mountain-Schnitzel (Wiener Art) • 500 g gekochte<br />
Kartoffeln (festkochend) • Etwas Speiseöl zum Anbraten • Salz<br />
• Pfeffer schwarz • etwas getrocknetes Paprikagranulat • etwas<br />
kleingehackte Petersilie • Petersilienblätter zum Garnieren •<br />
1 kleines Glas Preiselbeeren • Zitronenschnitze<br />
1. Die gekochten Kartoffeln in Scheiben schneiden und in<br />
einer Pfanne mit ein wenig Speiseöl bei mittlerer Hitze<br />
goldbraun anbraten.<br />
2. Mit Salz, schwarzem Pfeffer und ein wenig Paprikagranulat<br />
würzen.<br />
3. Zum Schluss mit kleingehackter Petersilie verfeinern.<br />
4. The Green Mountain-Schnitzel (Wiener-Art) wie auf<br />
Packung stehend zubereiten.<br />
5. Mit Zitronenschnitze und Preiselbeeren<br />
garnieren.<br />
www.thegreenmountain.de<br />
2. 2<strong>02</strong>3 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 45
genuss / Rezepte<br />
Bunter Salat mit Fladenchips<br />
Zutaten 4 Portionen<br />
FÜR DAS DRESSING<br />
2 Knoblauchzehen • Saft von 1 Zitrone • 6 EL Olivenöl • 1 EL<br />
Granatapfelsirup • 1 EL Sumach • 1 TL Salz • 1 Prise Pfeffer<br />
FÜR DEN SALAT<br />
2 arabische Fladenbrote • Rapsöl zum Frittieren • 1 Kopf Eisbergsalat<br />
• 10 Radieschen • 3 Frühlingszwiebeln • 1 Salatgurke<br />
• 1 rote Zwiebel • 1 rote Paprikaschote • 10 Kirschtomaten<br />
• 1⁄2 Bund glatte Petersilie • 10 Minzblättchen<br />
ORIENT TRIFFT <strong>VEGAN</strong><br />
Serayi,<br />
GrünerSinn-Verlag,<br />
204 Seiten, 29,95 Euro<br />
1. Für das Dressing die Knoblauchzehen abziehen und pressen. Zitronensaft,<br />
Olivenöl, Granatapfelsirup, die Gewürze sowie 2 EL Wasser<br />
dazugeben und alles gut verrühren. Die fertige Mischung beiseitestellen<br />
und durchziehen lassen.<br />
2. Das Fladenbrot grob würfen und im heißen Rapsöl kross frittieren.<br />
3. Die frischen Salatzutaten waschen und putzen. Dann so klein wie<br />
möglich würfeln und schneiden. Das Dressing darübergeben und alles<br />
gründlich mischen.<br />
4. Den Salat in einer flachen Schale anrichten und erst kurz vor dem<br />
Servieren die knusprigen Fladenbrot-Stückchen darauf verteilen.<br />
Nach Belieben noch mit etwas Sumach bestreuen.<br />
46 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>3
Süßkartoffelfrittata mit grünem Spargel<br />
Zutaten 2 Portionen<br />
FRITTATATEIG<br />
160 g Kichererbsenmehl • 1 TL Backpulver • 1 TL<br />
Kala Namak • 1 ½ TL Kräuter der Provence • ½ TL<br />
edelsüßes Paprikapulver • ½ TL Pfeffer • 230 ml<br />
Wasser • 2 EL Olivenöl<br />
PFANNENGEMÜSE<br />
1 Zwiebel • Olivenöl zum Braten • 1 grüne Paprikaschote<br />
• 200 g Süßkartoffeln • je 1 Prise Salz<br />
und Pfeffer • 5 Stangen grüner Spargel • 80 g<br />
Zucchini • 1 rote Chilischote • 2 Knoblauchzehen<br />
FINISH<br />
Zitronen-Olivenöl zum Beträufeln • frische Kräuter<br />
nach Belieben • Pfeffer aus der Mühle<br />
1. Den Ofen auf 180 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.<br />
Die trockenen Zutaten <strong>für</strong> den Frittatateig vermengen<br />
und Wasser sowie Olivenöl hinzugeben. Mit<br />
einem Schneebesen zu einem glatten Teig verarbeiten.<br />
2. Für das Pfannengemüse die Zwiebel abziehen, fein<br />
würfeln und in 2 EL Olivenöl ca. 1 Minute in einer<br />
ofenfesten Pfanne anschwitzen. Die Paprika waschen,<br />
putzen und ebenfalls klein gewürfelt kurz mitanschwitzen.<br />
In der Zwischenzeit die Süßkartoffeln<br />
schälen, in mundgerechte Stücke schneiden und mit<br />
in die Pfanne geben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken<br />
und alles weitere 4 Minuten braten.<br />
3. Spargelstangen, Zucchini und Chilischote waschen.<br />
Den Spargel von den holzigen Enden befreien und in<br />
1 cm große Stücke schneiden. Zucchini würfeln und<br />
gemeinsam mit dem Spargel in die Pfanne geben.<br />
Dann die in feine Ringe geschnittene Chili hinzufügen.<br />
Zum Schluss darf der Knoblauch zum Gemüse, geschält<br />
und fein gewürfelt.<br />
4. Jetzt den vorbereiteten Grundteig über das Pfannengemüse<br />
geben. Dabei darauf achten, dass die<br />
Masse gleichmäßig verteilt ist. Die Frittata <strong>für</strong> ca.<br />
20–25 Min. in den vorgeheizten Ofen stellen. Die<br />
Backzeit kann sich, je nach Art des Ofens, etwa<br />
5–10 Min. verkürzen oder verlängern.<br />
5. Die fertige Frittata mit etwa Zitronen-Olivenöl beträufeln,<br />
nach Belieben mit frisch gehackten Kräutern<br />
garnieren und mit Pfeffer aus der Mühle abschmecken.<br />
2. 2<strong>02</strong>3 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 47
genuss / Rezepte<br />
Bratkohlrabi auf mediterrane Art<br />
Zutaten <strong>für</strong> 4 Portionen<br />
PFANNENGEMÜSE<br />
3 mittelgroße Kohlrabi mit Grün • 175 g Räuchertofu<br />
• Olivenöl zum Anbraten • 1 rote<br />
Zwiebel • 1 rote Spitzpaprika • 1 rote Chilischote<br />
• 1 Knoblauchzehe • 4 getrocknete<br />
Tomaten • 10–15 grüne Oliven (scharf oder<br />
gekräutert eingelegt) • Abrieb von 1 Bio-Limette<br />
• je 1 Prise Salz und Pfeffer • ½ Bund<br />
Oregano • 3–4 Stängel Basilikum<br />
FINISH<br />
Olivenöl zum Beträufeln • Pfeffer aus der<br />
Mühle<br />
1. Die Kohlrabi schälen und in grobe Würfel<br />
schneiden. In einem Topf mit gesalzenem Wasser<br />
ca. 5 Min. köcheln lassen. Das Grün einer Knolle<br />
zum Weiterverarbeiten beiseitelegen.<br />
2. In der Zwischenzeit den Räuchertofu fein würfeln<br />
und in Olivenöl knusprig anbraten. Zwiebel<br />
schälen, in dünne Ringe schneiden und mit in die<br />
Pfanne geben. Die Spitzpaprika sowie die Chilischote<br />
waschen und putzen. Paprika in kleine Würfel<br />
und Chili in feine Ringe schneiden. Beides ebenfalls<br />
mitbraten.<br />
3. Die Kohlrabiwürfel mit einer Schaumkelle aus<br />
dem Wasser heben, gut abtropfen lassen und in<br />
die Pfanne geben. Knoblauch abziehen und ebenso<br />
wie die getrockneten Tomaten klein gehackt<br />
hinzufügen. Durchschwenken und etwa 4–5 Minuten<br />
bei niedriger Temperatur weiter braten.<br />
4. Für die letzten 1–2 Minuten kommen Kohlrabigrün<br />
und Oliven mit in die Pfanne – das grün<br />
gründlich gewaschen und in feine Streifen geschnitten,<br />
die Oliven beliebig grob zerkleinert.<br />
5. Zum Schluss die Limette waschen und den Abrieb<br />
direkt über das Pfannengemüse geben. Mit<br />
Salz und Pfeffer abschmecken. Oregano und Basilikum<br />
abbrausen, trocken schütteln. Die Blättchen<br />
abzupfen, einige beiseitelegen, die übrigen grob<br />
hacken und unterheben.<br />
6. Den Bratkohlrabi auf einem Teller anrichten. Mit<br />
den frischen Kräutern<br />
garnieren und<br />
einige Tropfen Olivenöl<br />
wie frischen<br />
Pfeffer darübergeben.<br />
EASY <strong>VEGAN</strong> DINNER<br />
Alexander Flohr,<br />
GrünerSinn-Verlag,<br />
96 Seiten, 9,95 Euro<br />
FOTOS: FREEPIK, GRÜNERSINN VERLAG, HERSTELLER<br />
48 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>3
ADVERTORIAL<br />
Meeresgarten<br />
Bio-Algen<br />
gibt’s bei oceanBASIS –<br />
einem Kieler Unternehmen,<br />
das sich <strong>für</strong> den Schutz der<br />
Meere einsetzt.<br />
Infos und viele weitere<br />
Rezepte unter:<br />
www.meeresgarten.com<br />
Mediterraner Kartoffelsalat mit gerösteten Algen-Flakes<br />
Zutaten <strong>für</strong> 2-3 Portionen<br />
2 EL „Herzblut“ von Meeresgarten (Rotalge Dulse) • 500 g Kartoffeln,<br />
festkochend • 100 ml Gemüsebrühe (Bio-Instant) • 3–4 EL Olivenöl •<br />
1 Zwiebel • 2 TL Senf • 6–8 Oliven in Salzlake, ohne Stein • Getrocknete<br />
Tomaten in Öl-Marinade • 1 EL heller Balsamico-Essig • 6–8 kleine<br />
Tomaten (Cherry oder Datterino) • einige Blätter Rucola • etwas Salz<br />
und Pfeffer zum Nachwürzen<br />
1. Dulse-Flakes <strong>für</strong> 10 min. in kaltem Wasser einweichen. Das Wasser anschließend<br />
abgießen.<br />
2. Kartoffeln waschen und mit Schale in Salzwasser garen. Etwas abkühlen<br />
lassen, pellen und in Scheiben schneiden.<br />
3. Gemüsebrühe mit heißem Wasser zubereiten und etwas abkühlen lassen.<br />
4. Die Zwiebel schälen, würfeln, glasig in Olivenöl anbraten, mit etwas Brühe<br />
ablöschen und den Senf einrühren.<br />
5. Oliven halbieren, die getrockneten Tomaten in kleine Stücke schneiden<br />
und zu den Kartoffeln geben.<br />
6. Salat mit Essig und der warmen Zwiebel-Senf-Brühe übergießen und ca.<br />
15 min. ziehen lassen.<br />
7. Die Dulse-Flakes in etwas Olivenöl leicht rösten (durch die Wärme verändern<br />
die Flakes ihre Farbe von rot zu grün).<br />
8. 2 EL Olivenöl und die angebratenen Dulse-Flakes hinzugeben (einige<br />
zum Garnieren aufbewahren) und untermengen.<br />
9. Die kleinen Tomaten halbieren und ebenfalls unterheben.<br />
Den Kartoffelsalat ggf. noch mit Pfeffer<br />
und Salz abschmecken.<br />
10. Den fertigen Kartoffelsalat mit klein gezupften<br />
Rucola-Blättern, 2–3 halbierten kleinen Tomaten<br />
und den restlichen Dulse-Flakes garnieren.<br />
GUTEN APPETIT!<br />
2. 2<strong>02</strong>3 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 49
wissen / Kleiderfasten<br />
Konsumkritik<br />
im Kleiderschrank<br />
Erfolgreiches<br />
Selbstexperiment:<br />
Warum ich (fast) keine<br />
Kleidung mehr kaufe<br />
von Doris Müllner<br />
Im September 2<strong>02</strong>1 fiel mein Entschluss,<br />
erst mal keine Kleidung<br />
mehr zu kaufen, um mein Konsumverhalten<br />
zu reflektieren und ein<br />
Zeichen gegen die umwelt- und klimaschädliche<br />
Überproduktion der<br />
Textilindustrie zu setzen. Obwohl<br />
ich seit Jahren nur noch faire, nachhaltige<br />
oder gebrauchte vegane Kleidung<br />
kaufe, wollte ich meinen Fokus<br />
auf meine bereits vorhandenen Kleidungsstücke<br />
lenken und diese entweder<br />
mehr schätzen lernen oder<br />
umgestalten. Mit meiner veganen<br />
Lebensweise harmoniert ein solcher<br />
Entschluss nach meiner Überzeugung<br />
sehr gut.<br />
Also widmete ich <strong>mich</strong> zunächst<br />
meiner Garderobe und sortierte aus.<br />
Obwohl ich das regelmäßig tue, weil<br />
ich einfach nicht viel Platz habe (was<br />
50 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>3
übrigens ein guter Ansatz ist, um gar<br />
nicht erst zu viel zu besitzen), finde<br />
ich immer wieder ein paar Teile, die<br />
ich nicht mehr trage oder die mir<br />
nicht mehr passen – denn das Leben<br />
ist zu kurz <strong>für</strong> enge Kleidung. Als mir<br />
dann auffiel, dass ich nicht gerade<br />
viele Hosen besitze, kam gleich wieder<br />
der Wunsch auf zu konsumieren.<br />
Aber nichts da.<br />
durchbrechen<br />
alter muster<br />
Kein Geld mehr <strong>für</strong> Kleidung auszugeben<br />
wurde somit zum Grundsatz<br />
– also begann ich, anderweitig an<br />
benötigte Kleidungsstücke zu kommen,<br />
wie die besagten Hosen. Da ich<br />
in Berlin lebe, wo alte Kleidung oft vor<br />
der Türe abgelegt wird, war dies nicht<br />
allzu schwer. In meinem Kiez gibt<br />
es zudem sogenannte „Kiezecken“,<br />
wo man diverse alte Gegenstände in<br />
neue Hände geben kann – und diese<br />
Stellen quellen über vor lauter Kleidung.<br />
Meine Spaziergänge nutzte<br />
ich nun <strong>für</strong> Abstecher zu solchen<br />
Geschenkständen, nahm Kleidung »<br />
Hand aufs Herz: Habt ihr<br />
zu Hause nicht eigentlich<br />
auch viel zu viele Klamot<br />
ten? Dann kann Kleiderfasten<br />
helfen – nachhaltig<br />
und am besten vegan<br />
Tipps <strong>für</strong><br />
konsumbewussten<br />
Umgang mit Textilien<br />
✓ Alter Kleidung kann man eine zweite Chance schenken, indem<br />
man zum Beispiel eine Kleidertauschparty im Bekanntenkreis oder<br />
der Nachbarschaft organisiert.<br />
✓ Oder auch in der Familie fragt, ob jemand gerade alte<br />
ungebrauchte Kleidung abzugeben hat (so kam ich zum Beispiel<br />
an eine Winterjacke).<br />
✓ Der eigene Kleiderschrank kann ein kleines Makeover erhalten:<br />
Kleidung kann rein pflanzlich gefärbt, ein Pullover zu einem Pullunder<br />
umfunktioniert werden, eine zu kurze Jeans wird zu einer<br />
Short und aus einer kaputten Socke wird ein Kinder- oder Hundespielzeug.<br />
Da gibt es <strong>für</strong> fast alles eine Lösung.<br />
✓ Zusätzlich kann Kaputtes auch geflickt werden, etwa mit Sashiko,<br />
einer japanischen Reparaturmethode, die zugleich als Verzierung<br />
dient.<br />
✓ Kleidung <strong>für</strong> seltene Anlässe (wie etwa Hochzeiten) kann man aus<br />
leihen – sowohl on- als auch offline.<br />
2. 2<strong>02</strong>3 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 51
wissen / Kleiderfasten<br />
mit nach Hause, probierte sie an und<br />
brachte sie zurück, wenn sie mir nicht<br />
passte. Allerdings achtete ich immer<br />
auf die Zusammensetzung des Kleidungsstückes<br />
und nahm nur rein<br />
pflanzliche Fasern mit nach Hause.<br />
Schnell fiel mir jedoch auf, dass sich<br />
mein Konsumwunsch nun auf das<br />
Wühlen der Kleiderkisten verlagerte.<br />
Das widersprach zwar nicht meinem<br />
Vorsatz, erfüllte jedoch immer noch<br />
dieses Bedürfnis, meinen Kleiderschrank<br />
regelmäßig mit neuen Stücken<br />
zu füllen – und genau das wollte<br />
ich doch vermeiden. Nach ein paar<br />
Monaten gelang es mir schließlich,<br />
diese Ecken immer mehr zu meiden,<br />
und irgendwann gehörte auch diese<br />
Gewohnheit der Vergangenheit an.<br />
vor- und nachteile –<br />
und ausnahmen<br />
Es wäre gelogen zu behaupten, dieses<br />
Experiment hätte keine Nachteile<br />
oder ich wäre hundertprozentig konsequent<br />
gewesen. Denn zum einen<br />
sah ich manchmal Kleidungsstücke<br />
an anderen Menschen, die mir gut<br />
gefielen und die ich eigentlich auch<br />
gerne haben wollte. Und zum ande-<br />
Ausmisten<br />
und spenden:<br />
Eine von vielen<br />
Facetten<br />
des Kleiderfastens<br />
Brauch ich<br />
das noch?<br />
Oft ist weniger<br />
ren machte ich Ausnahmen – konkret<br />
kaufte ich vegane Laufschuhe, da<br />
meine alten kaputt waren und mein<br />
Knie darunter litt; außerdem Unterwäsche<br />
sowie zwei Paar dicke Socken.<br />
Für <strong>mich</strong> ganz persönlich brachte<br />
der Versuch aber auch einige Vorteile:<br />
Zum Beispiel weiß ich zu Geburtstagen<br />
oder an Weihnachten sehr<br />
schnell, was ich brauche: Socken.<br />
Seitdem ich Kleidung faste, bekam<br />
ich insgesamt sechs Paar geschenkt.<br />
Ein weiterer Vorteil ist, dass ich meine<br />
bereits vorhandene Kleidung mehr<br />
schätze. Und besitzen die meisten<br />
von uns nicht ohnehin etwa 20 bis 30<br />
Kleidungsstücke, die sie immer wieder<br />
anziehen? Dabei ist es hilfreich zu<br />
wissen, welche Schnitte, Stoffe oder<br />
Farben einem wirklich gefallen, denn<br />
oft landen gerade die etwas experimentellen<br />
oder eben unpassenden<br />
Stücke schnell im Altkleidercontainer.<br />
Ich wollte mindestens ein Jahr lang<br />
nichts kaufen. Das habe ich geschafft<br />
und verspüre nur geringe Versuchung,<br />
<strong>mich</strong> wieder in das Einkaufschaos<br />
zu stürzen. Vielmehr<br />
habe ich jetzt neue Prioritäten:<br />
ich will die alte Kleidung,<br />
die schon sehr, sehr lange auf<br />
einem hohen Stapel verstaubt,<br />
endlich reparieren. «<br />
mehr<br />
FOTO: ISTOCK/FASCINADORALUDMILLA CHEMNETSKA/SUNDRY PHOTOGRAPHY/OKRASYUK/VEJAA/SRDJANN<br />
52 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>3
SO DECKEN<br />
SIE IHREN<br />
KALZIUM<br />
BEDARF MIT<br />
PFLANZEN<br />
Gegen die textile<br />
Überproduktion mit ihren<br />
massiven Auswirkungen<br />
auf die Umwelt können<br />
wir alle einen Beitrag leisten<br />
BUs biateli unsirat<br />
aus niateserent uqui suis,<br />
ja jiall biateli unsirat<br />
aus niateserent uqui<br />
Von Altkleidercontainern<br />
& Textilwüsten<br />
WAS IST DAS PROBLEM?<br />
Wir produzieren im Übermaß – Kleidung insbesondere. Das<br />
tut weder der Umwelt noch den Tieren oder gar dem Planeten<br />
gut. Und alles, was nicht mehr getragen wird, kommt entweder<br />
in den Müll oder wird gespendet. Stichwort Fast Fashion:<br />
Durch immer häufigere Neukollektionen lässt auch die Qualität<br />
der Kleidung nach, was ihre Lebenszeit nochmals verkürzt.<br />
Und oft ist die Kaufentscheidung durch den Gedanken der<br />
Kleiderspenden-Option erleichtert. Oft hilft die Kleiderspende<br />
somit primär dem eigenen Gewissen.<br />
WAS PASSIERT MIT GESPENDETER KLEIDUNG?<br />
Auch bei gespendeter Kleidung gibt es einen gewissen Qualitätsstandard.<br />
Allerdings ist fast die Hälfte des Gespendeten<br />
unbrauchbar, kommt in den Müll oder wird zu Dämmstoffen<br />
weiterverarbeitet. Das, was nicht vor Ort weiterverkauft wird, –<br />
der NDR schätzt es auf 40 Prozent der Gesamtspenden – wird<br />
beispielsweise nach Osteuropa, Südamerika oder nach Afrika<br />
transportiert. Während dort zwar ein Teil der Kleidung weiterverkauft<br />
wird, gibt es in Ländern wie Chile oder Äthiopien<br />
sogenannte Textilwüsten, wo schon andere Überbleibsel der<br />
Kleiderbranche tonnenweise liegen bleiben.<br />
«<br />
WELCHE ALTERNATIVEN GIBT ES?<br />
Wenn Kleidung im Altkleidercontainer landet, dann sollte sie<br />
wirklich in einem Topzustand sein – ohne Löcher oder Flecken.<br />
Besser als Container, die oft kommerziell betrieben werden,<br />
ist, Gebrauchtes direkt zu Kleiderkammern zu bringen oder<br />
auf konkrete Spendenaufrufe von Wohltätigkeitsorganisationen<br />
zu achten. Denn da kommt die Spende auch sicherer an.<br />
Ansonsten kann man die Kleidung an Bekannte weiterverschenken<br />
oder selbst versuchen, sie zu reparieren.<br />
Nachbarschaftshäuser und Geschenkecken sind weitere<br />
Möglichkeiten, alte Kleidung in neue Hände abzugeben.<br />
KLEIDUNG RICHTIG KAUFEN<br />
Alles beginnt mit dem Kauf: Denn was nicht gekauft wird,<br />
kann auch nicht gespendet werden. Aber es spielt ebenso<br />
eine Rolle, wo man die Kleidung kauft, denn gerade nachhaltige<br />
und vegane Modelabels produzieren oft viel schonender<br />
<strong>für</strong> die Umwelt und nicht im Übermaß, wie beispielsweise Fair-<br />
Fashion-Unternehmen. Hier wird zudem meist auf pflanzliche<br />
und innovative Fasern gesetzt und viele Labels sind ohnehin<br />
komplett vegan. Eine vegane Lebensweise blickt über den Tellerrand<br />
hinaus und harmoniert hervorragend mit einem nachhaltigen<br />
Umgang mit Kleidung.<br />
2. 2<strong>02</strong>3 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 53
Wissen/ Sauerteig<br />
&<br />
locker,<br />
lecker!<br />
Was macht Sauerteig<br />
eigentlich so wertvoll?<br />
Wir erklären, wie aus<br />
natürlichen Sauerteigen<br />
köstliche Backwaren<br />
werden<br />
VON BEATE FÖRSTER<br />
Das Multitalent Sauerteig<br />
lockert den Teig, sorgt <strong>für</strong><br />
feinen Geschmack, lange<br />
Haltbarkeit und macht Backwaren<br />
besser bekömmlich.<br />
54 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>3
SAUERTEIG<br />
Ansetzen<br />
von Stina Spiegelberg<br />
ZUTATEN:<br />
• 5–13x 25 g Roggenvollkornmehl<br />
(möglichst in Bioqualität)<br />
• 5–13x 25 g Wasser<br />
1. Für den Sauerteigansatz<br />
werden zunächst<br />
25 g<br />
Roggenvollkornmehl<br />
mit 25 g<br />
lauwarmem<br />
Wasser glatt<br />
gerührt und in<br />
einem zugedeckten<br />
(nicht luftdicht verschlossenen)<br />
Glas bei Raumtemperatur zum<br />
Gären stehen gelassen.<br />
Einmal täglich werden nun je 25 g<br />
Mehl und Wasser zugegeben. Bei<br />
besonders warmen Temperaturen<br />
wird die Mischung zweimal täglich<br />
umgerührt, damit sich kein Schimmel<br />
bildet. Für einen triebfähigen<br />
Sauerteigansatz wird dieser Vorgang<br />
mindestens 5 bis 10, besser<br />
13 Tage wiederholt.<br />
Möchte man den Roggen-Sauerteig<br />
mit Dinkelmehl und Hefe mischen,<br />
genügen 5 Tage Gärung <strong>für</strong> den<br />
Sauerteigansatz. Anschließend<br />
kann man den Sauerteigansatz im<br />
Kühlschrank aufbewahren und alle<br />
2 bis 6 Wochen füttern.<br />
Aus: Stina Spiegelberg, „Vegan<br />
Backen von A bis Z“, Ventil Verlag<br />
Wie wunderbar duftet<br />
frisch gebackenes<br />
Sauerteigbrot!<br />
Warum das so ist? Der Sauerteig<br />
dient nicht nur als Lockerungsmittel,<br />
sondern verleiht dem Brot<br />
ein besonderes Aroma. Schon vor<br />
tausenden Jahren entdeckten<br />
Menschen, dass Brot locker wird,<br />
wenn der Teig ruht. Milchsäurebakterien<br />
und Hefen aus der Luft<br />
vermehren sich dann darin und<br />
erzeugen eine Gärung. Dabei bilden<br />
sie Gasbläschen aus Kohlendioxid,<br />
die den Teig auflockern<br />
und zu mehr Volumen verhelfen.<br />
Die Hauptzutaten <strong>für</strong> einen<br />
derartigen Brotteig sind heutzutage<br />
Mehl, Wasser und das<br />
sogenannte Anstellgut – eine<br />
Starter-Kultur. Hobby-Bäcker<br />
können eine solche selber herstellen<br />
(z. B. nach dem Rezept<br />
von Stina Spiegelberg hier links).<br />
Es gibt im Handel aber auch fertige<br />
Sauerteige zu kaufen. Betreiber<br />
der Bäckereien verwenden<br />
ihre bewährten Sauerteigkulturen.<br />
Die darin enthaltenen Bakterien<br />
bilden die sogenannte<br />
Milchsäure und Essigsäure, die<br />
den säuerlichen Geschmack des<br />
Sauerteigbrots hervorrufen. Insgesamt<br />
sind mehr als 300 Aromastoffe<br />
bekannt, die im Sauerteig<br />
vorkommen und den speziellen,<br />
kräftigen Geschmack erzeugen.<br />
Gut bekömmlich<br />
Backwaren aus Sauerteig gelten<br />
als bekömmlich. Gut zu wissen:<br />
Die Sauerteiggärung trägt dazu<br />
bei, dass Mineralstoffe im Darm<br />
besser aufgenommen werden.<br />
Denn sie mindert den Gehalt an<br />
sogenannten Phytaten. Roggenund<br />
Weizenkörner sowie die daraus<br />
hergestellten Vollkornmehle<br />
enthalten nämlich Phytinsäure.<br />
Diese befindet sich in den Randschichten<br />
der Getreidekörner<br />
und dient der Pflanze als Energiequelle<br />
bei der Keimung. Die<br />
Phytinsäure bindet jedoch Mineralstoffe<br />
und Spurenelemente,<br />
indem sie mit diesen Komplexe<br />
im Körper bildet. Das getreideeigene<br />
Enzym Phytase kann die<br />
Komplexe jedoch aufspalten. So<br />
können Mineralstoffe und Spurenelemente<br />
wie Eisen, Kalzium,<br />
Magnesium und Zink dem Körper<br />
zugutekommen. Feuchtigkeit<br />
aktiviert das Enzym bei der Sauerteiggärung.<br />
Lange Einweichzeiten<br />
sind daher wichtig. Vor allem<br />
bei Vollkornprodukten spielt Sauerteig<br />
eine wichtige Rolle, sodass<br />
Menschen von ihren Nährstoffen<br />
bestmöglich profitieren können.<br />
haltbarkeit<br />
Insgesamt verbessert der Sauerteig<br />
die Verdaulichkeit, das<br />
Aroma und auch die Haltbarkeit<br />
der Backwaren. „Besonders<br />
die verbesserte Haltbarkeit der<br />
Backerzeugnisse zeichnet den<br />
Sauerteig als eine nachhaltige<br />
Alternative zu herkömmlichen<br />
Backtriebmitteln aus“, erklärt<br />
Geschäftsführer Dr. Georg Böcker<br />
vom Familienunternehmen<br />
Böcker aus Minden. „So schützt<br />
der natürliche Säuregehalt im<br />
Sauerteig die Backwaren vor<br />
Schimmelbildung und gegen das<br />
sogenannte Fadenziehen. Brote<br />
und Brötchen können dadurch<br />
länger gelagert werden und verlieren<br />
kaum an Frische.“<br />
auch <strong>für</strong> süsse<br />
backwaren<br />
„Ich liebe Sauerteig in süßem<br />
wie herzhaftem Gebäck. Ganz »<br />
2. 2<strong>02</strong>3 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 55
Wissen/ Sauerteig<br />
Salted Macadamia<br />
Cookies mit<br />
Sauerteig<br />
Ergibt 25 Cookies<br />
ZUTATEN:<br />
• 250 g Dinkelmehl Type 630 • 50 g<br />
Roggensauerteig-Anstellgut • ½ TL<br />
Meersalz • 1 TL Backpulver • 160 g Rohrohrzucker<br />
• 200 g Pflanzenmargarine •<br />
75 g Macadamias, gesalzen • 75 g Schokodrops,<br />
zartbitter<br />
1. In einer Rührschüssel das Mehl mit<br />
dem Salz, Backpulver und Zucker mischen.<br />
2. Dann den Sauerteigansatz, die Margarine<br />
zugeben und mit der Gabel oder<br />
den Knethaken des Rührgerätes zu einem<br />
homogenen Teig kneten.<br />
3. Die gehackten Nüsse und Schokodrops<br />
geschwind einarbeiten.<br />
4. Aus dem Teig 25 Kugeln formen und<br />
auf zwei Backblechen bei 180°C Ober-/<br />
Unterhitze 12–15 Minuten zu knusprigen<br />
Cookies ausbacken. Außen knusprig,<br />
innen weich.<br />
Rezept von Stina Spiegelberg<br />
aus „Vegan Backen<br />
von A bis Z“,<br />
Ventil Verlag<br />
www./stinaspiegelberg.<br />
com/sauerteig-und-salted-macadamia-cookies<br />
klassisch natürlich <strong>für</strong> ein reines Roggensauerteigbrot“,<br />
sagt die TV-Köchin<br />
Stina Spiegelberg. „Sauerteig treibt den<br />
Brotteig, aber auch den Teig von Kuchen<br />
oder Keksen. Er macht sie saftig und gibt<br />
ihnen geschmacklich einen Kick“, erklärt<br />
die bekannte Backbuch-Autorin. Ihr<br />
Anstellgut – den Sauerteig-Starter – verwendet<br />
sie auch gerne als Geschmacksgeber<br />
in Hefeteigen, Pfannkuchen und<br />
Cookies. „Der Sauerteig bringt einen<br />
wundervollen Geschmack in den Teig –<br />
die Kombination aus süß und herzhaft“.<br />
Er erinnere sie geschmacklich an Bierhopfen<br />
und bringe auch eine schöne<br />
süßliche Note mit.<br />
Unter anderem empfiehlt Stina Spiegelberg<br />
die „Sauerteig & Salted-<br />
Macadamia“-Cookies (hier links): „Sie<br />
sind der Wahnsinn!“, schwärmt die<br />
Autorin. Wer darüber Backwaren aus<br />
Sauerteig selber herstellen will, findet im<br />
Netz natürlich haufenweise Rezepte <strong>für</strong><br />
Brote oder süßes Gebäck. Ein Beispiel:<br />
www.deutschlandistvegan.de/<br />
sauerteigbrot-selber-backen-einelebenslange-freundschaft<br />
«<br />
Boule<br />
Für 1 rundes französisches<br />
Landbrot à ca. 500 g<br />
ZUTATEN:<br />
• 400 g Sauerteig • 40 g Dinkelmehl<br />
• 20 g Wasser<br />
Das Brot auf das heiße, mit Backpapier ausgelegte<br />
Backblech setzen, leicht mit Mehl<br />
überstäuben und mit einem Bäckermesser<br />
fünf Millimeter tief einschneiden.<br />
5. Im vorgeheizten Ofen 30 bis 35 Minuten<br />
backen, bis die Kruste goldbraun ist und das<br />
Brot beim Klopftest hohl klingt.<br />
FOTO: ISTOCK/IMAZAGOR/CHRISTINA BALDWIN, PR<br />
1. Den Sauerteig mit den anderen Zutaten in<br />
der Rührschüssel der Küchenmaschine mit<br />
Knethaken auf niedrigster Stufe 5 Minuten<br />
kneten. Den Teig darin anschließend 40 Minuten<br />
abgedeckt ruhen lassen.<br />
2. Den Teig falten und dehnen. (Das mehrmalige<br />
Falten des Teigs wird auch als Aufarbeiten<br />
des Teigs bezeichnet; so bekommt<br />
der Teig wieder Festigkeit.). Danach weitere<br />
40 Minuten abgedeckt ruhen lassen.<br />
3. Aus dem Teig eine Kugel formen durch<br />
kleine, kreisförmige Handbewegungen<br />
rundschleifen. Den Teig abgedeckt über<br />
Nacht im Kühlschrank oder zwei Stunden<br />
bei Zimmertemperatur ruhen lassen.<br />
4.Den Backofen mitsamt Backblech und<br />
einem hitzebeständigen, mit Wasser gefüllten<br />
Behälter auf 250 °C (Ober-/Unterhitze)<br />
vorheizen.<br />
Rezept von<br />
Rodolphe Landemaine<br />
aus „Meine<br />
vegane Bäckerei“,<br />
Hädecke Verlag<br />
www.haedeckeshop.de/products/<br />
meine-veganebackerei<br />
56 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>3
SAUERTEIG –<br />
Fantastisch in Backwaren!<br />
ADVERTORIAL<br />
BÖCKER, der Sauerteig-Spezialist aus Minden, bietet mit gelingsicheren<br />
Sauerteig-Startern, glutenfreien Backwaren und einer<br />
besonderen Bake & Relax Bio-Brot Backmischung tolle Sauerteig-Vielfalt<br />
<strong>für</strong> das Backen zu Hause an – und das alles natürlich<br />
hundertprozentig vegan!<br />
SPRECHT ÜBER AHA-MOMENTE!<br />
Sauerteig ist in aller Munde und hat längst die heimischen Backstuben<br />
erobert, denn er sorgt <strong>für</strong> aromatische und köstliche Backwaren, die<br />
extra luftig und frisch sind. Außerdem bringt er eine Vielzahl positiver<br />
Eigenschaften mit sich: beste Produktqualität, tolle Textur, voller Geschmack,<br />
ideale Haltbarkeit und Frische <strong>für</strong> mehr Nachhaltigkeit.<br />
Doch jeder, der schon mal einen Sauerteig selbst angesetzt hat,<br />
weiß, wie tückisch das sein kann. Neben viel Geduld<br />
braucht man auch ein Händchen <strong>für</strong> die Einhaltung<br />
aller wichtigen Parameter, wie Temperatur und<br />
Zeit, sowie eine gewisse Backexpertise. Über<br />
111 Jahre Erfahrung des Mindener Familienunternehmens<br />
machen die Sauerteige von<br />
BÖCKER zum Garanten <strong>für</strong> Backfreude in jeder<br />
Küche. Denn alle Vorarbeiten <strong>für</strong> einen gelingsicheren<br />
Sauerteig sind bereits erbracht.<br />
ZU HAUSE BACKEN WIE EIN PROFI<br />
BÖCKER bietet drei vegane Sauerteig-Starter, die jeweils auf unterschiedlichen<br />
Rohstoffen basieren: Roggen, Weizen und Reis. Der BÖCKER Reinzucht-Sauerteig<br />
Bio auf Roggenbasis ist toll <strong>für</strong> die Herstellung von Broten<br />
sowie herzhaften Kleingebäcken und überzeugt auch in süßem Gebäck.<br />
BÖCKER Le Chef Bio, der gebrauchsfertige Sauerteig auf Weizenbasis, ist<br />
die ideale Grundlage <strong>für</strong> milde Weizensauerteige. Besonders mediterrane<br />
Backwaren wie Ciabatta oder Baguette gelingen damit herrlich aromatisch<br />
und vollmundig. Die glutenfreie Version des Sauerteig-Starters basiert auf<br />
Reismehl. Damit kann man ohne den Einsatz von Weizen, Roggen und<br />
Co. mit Sauerteig von BÖCKER erfolgreich zu Hause backen. Und <strong>für</strong> alle<br />
Sauerteig-Starter gilt: Ob als Anstellgut <strong>für</strong> den eigenen Sauerteig<br />
oder als Direktzugabe in den Teig, mit oder ohne Hefe, die Anwendung<br />
ist einfach und gelingsicher. So kann sich jeder an selbst gemachten<br />
Broten, Brötchen und auch<br />
süßen Backwaren erfreuen, denn<br />
Sauerteig macht auch in süßen Leckereien<br />
eine tolle Figur.<br />
BEDENKENLOS BACKEN<br />
UND GENIESSEN<br />
Was gibt es Schöneres als frisches,<br />
selbst gebackenes Brot mit saftiger<br />
Krume und röscher Kruste? Dank<br />
der BÖCKER Bake & Relax Bio-Brot<br />
Backmischung ist das, auch wenn man<br />
besondere Ernährungsanforderungen hat,<br />
sehr einfach und entspannt möglich. Denn sie<br />
ist die perfekte Alternative <strong>für</strong> alle, die auf bestimmte<br />
Lebensmittel oder deren Bestandteile aufgrund von Unverträglichkeiten<br />
verzichten müssen. Ideale Eigenschaften, wie glutenfrei, bio,<br />
vegan, von Natur aus wenig Amylase-Trypsin-Inhibitoren – kurz ATI –<br />
und ohne Zusatz von Weizen sind nur einige überzeugende Argumente.<br />
Sauerteig mit seinen vielen hervorragenden Eigenschaften ist natürlich<br />
auch mit von der Partie.<br />
RUNDUM SORGLOS UND LECKER FRISCH<br />
Nicht immer ist es möglich, frische Brote und Brötchen selbst zu backen.<br />
Wer auf fertig gebackene Backwaren zurückgreifen möchte, die vegan sowie<br />
glutenfrei sind und auch noch wie frisch vom Bäcker schmecken, ist<br />
bei B:PURE genau richtig. Denn mit B:PURE bietet BÖCKER ein glutenfreies<br />
Sortiment rund um Brote, Brötchen und Kuchen, die mit Sauerteig<br />
hergestellt werden. Die Backwaren sind ideal <strong>für</strong> alle, die sich ohne Gluten,<br />
ohne sonstige Allergene und vegan ernähren wollen. Das Besondere: Die<br />
leckeren Backwaren werden mit großer Erfahrung und Leidenschaft handwerklich<br />
von Bäckern bei BÖCKER hergestellt.<br />
WIR FEIERN DEN SAUERTEIG<br />
Die Foodie-Community darf sich über einen neuen „Feiertag“ freuen, an<br />
dem ein besonderes Lebensmittel im Mittelpunkt steht. So wird künftig der<br />
19.10. – abgeleitet vom Gründungsjahr 1910 – dem Sauerteig gewidmet.<br />
Neben dem ‚National Sourdough Bread Day‘, der am 1. April in den USA<br />
eine Rolle spielt, soll es sich auch hierzulande einen Tag lang um Sauerteig<br />
und seine vielen Vorteile beim Backen drehen.<br />
Die volle Sauerteig-Vielfalt von BÖCKER<br />
kann ganz bequem im Online-Shop<br />
www.sauerteig.shop bestellt werden.<br />
FOTO: Boecker
genuss/ Gewürze<br />
Rosas kleine<br />
Versuchsküche<br />
Was haben die Gewürze Ingwer, Koriander, Kurkuma, Kreuzkümmel und Zimt<br />
gemeinsam? Sie geben vielen Speisen die richtige Würze, wärmen Herz und Magen<br />
und sorgen <strong>für</strong> eine bessere Verdauung. So wird das vegane Chili zum gesunden<br />
Essen <strong>für</strong> die ganze Familie. Teil 30 unserer Serie<br />
von rosa andrea martin<br />
In Indien begleitet Ayurveda, was<br />
soviel heißt wie die Lehre vom Leben,<br />
alle Bereiche des Daseins.<br />
Also auch das Zubereiten von Speisen.<br />
„Du bist, was du isst“, bringt es<br />
ein deutsches Sprichwort auf den<br />
Punkt. Gerade dann, wenn wir<br />
Stress haben oder uns ausgelaugt<br />
fühlen, können uns gute Lebensmittel<br />
kombiniert mit feinen Gewürzen<br />
aus unserem Stimmungstief rausholen<br />
und unseren Verdauungsapparat<br />
stärken. Laut Ayurveda ist<br />
die Verdauung nicht nur wesentlich<br />
<strong>für</strong> das Wohlbefinden, sondern auch<br />
<strong>für</strong> den Energiehaushalt und eine<br />
gute Versorgung mit Nährstoffen,<br />
die letztendlich Krankheiten vorbeugen<br />
kann. Mit den passenden<br />
Gewürzen kann man die Verdauung<br />
beruhigen oder so richtig in Gang<br />
bringen. Und das schmeckt nicht<br />
nur gut, sondern macht gute Laune<br />
und wärmt Magen und Herz.<br />
Mein Lieblingsrezept <strong>für</strong> veganes<br />
Chili ist scharf, samtig, füllig mit einem<br />
Hauch von Schokolade, Zimt<br />
und optional Walnüssen. Das Avocado-Topping<br />
mit frischem Koriander<br />
sieht nicht nur klasse aus,<br />
sondern rundet das Gericht perfekt<br />
ab. Man kann das Gemüse fast nach<br />
Belieben kreativ und mit viel Fantasie<br />
variieren; ich <strong>für</strong> meinen Teil liebe<br />
es, wenn möglichst viele Farben<br />
enthalten sind: Orange wie Karotten<br />
und Süßkartoffeln, rot wie Paprika,<br />
weiß wie Petersilienwurzel, grün<br />
wie Petersilie, Selleriestangen, Avocado<br />
und so weiter…<br />
Viel Freude beim Ausprobieren!<br />
«<br />
FOTOS: privat<br />
58 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>3
Veganes Chili<br />
Zutaten <strong>für</strong> 4 Portionen:<br />
> 1 Zwiebel<br />
> 2 große Möhren<br />
> 4 Selleriestangen<br />
> 1 Petersilienwurzel<br />
> 1–2 rote Paprika<br />
> 1 große Süßkartoffel<br />
> gewürfelte Tomaten (optional)<br />
> 1 Dose kleine weiße Bohnen oder<br />
Kidneybohnen oder Kichererbsen<br />
> Veganes Hackfleisch<br />
> 2 Stück dunkle Schokolade (optional, aber gut)<br />
> Ahornsirup<br />
> Eine Handvoll Walnüsse<br />
> Stück dunkle Schokolade (optional)<br />
> 2 Knoblauchzehen<br />
> Gewürze: Chilipulver, Ingwer, Kreuzkümmel,<br />
Koriander, Chillipulver, Kurkuma, getrockneter<br />
Oregano, Salz, Pfeffer, Zimt (optional)<br />
> Als Topping: Avocado, eingelegte kleine Zwiebeln,<br />
gehackte Tomaten, Radieschen, Koriander und<br />
Petersilie.<br />
1Zwiebel, Knoblauch, Sellerie, Karotte in Öl andünsten,<br />
bis die Zwiebel duftet und golden ist.<br />
Gewürze dazugeben und kurz schmoren lassen.<br />
Danach Gemüse und veganes Hack hinzufügen.<br />
Man kann das Chili mit unterschiedlichen Gemüsesorten<br />
variieren. Ich finde, die Süße von Süßkartoffeln<br />
und Pastinaken machen das Chili geschmeidig<br />
und verbinden sich gut mit dem restlichen<br />
Gemüse. Einen Schuss Wasser zum Gemüse geben<br />
und langsam einkochen lassen.<br />
2Am Schluss ein kleines Stück dunkle Schokolade<br />
beifügen. Das gibt den richtigen Kick: Die<br />
schokoladige Süße und die scharfe Chili sind das<br />
perfekte Geschmackspaar. Optional kann man Walnüsse<br />
und leckere Toppings hinzufügen. Sieht toll<br />
aus und wird auch Gäste überzeugen.<br />
Das Chili hält vier bis fünf Tage im Kühlschrank<br />
oder kann bis zu sechs Monate eingefroren werden.<br />
2. 2<strong>02</strong>3 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 59
Reise / Tölzer Veg<br />
Mit dem „Tölzer Veg“<br />
setzt das schöne Bad Tölz<br />
vegane Akzente<br />
Der Tölzer Veg<br />
Vegane Auszeit in der Kurstadt Bad Tölz – Kulinarik<br />
und Events, Bewegung und Entspannung<br />
Von Beate Förster<br />
der veganen Ernährung<br />
kommt Leichtigkeit<br />
in den Körper „Mit<br />
rein“, erklärt Angelika Spöri und<br />
legt Orangen, Lauch, Gewürzpäckchen<br />
und andere Kochzutaten auf<br />
die Küchentheke – und schon geht’s<br />
los: Alle, die an diesem Kochkurs<br />
teilnehmen, binden sich rote Schürzen<br />
um und studieren die Rezepte.<br />
Jetzt heißt es Möhren schälen, den<br />
orangefarbenen Kürbis in Stücke<br />
schneiden und Korianderkörner<br />
anrösten. Leiterin Angelika Spöri<br />
hat die Pfannen und Kochfelder im<br />
Blick. Sie ermutigt, das Gemüse in<br />
der Auflaufform mit mehr Kurkuma<br />
zu würzen. Gleichzeitig brutzeln<br />
nebenan die Falafel-Bällchen in der<br />
Pfanne, während der Backofen gut<br />
einheizt. Auch der Duft von gedünsteten<br />
Zwiebeln liegt in der Luft.<br />
vom profi lernen<br />
Einige Frauen und Männer sind in<br />
der Küche der Villa Riesch in Bad<br />
Tölz zusammengekommen, um im<br />
Kochkurs ihre veganen Kochkünste<br />
zu erweitern. Auf dem Speiseplan<br />
der Diplom-Ökotrophologin Angelika<br />
Spöri stehen Falafeln, Pakora<br />
– frittiertes Gemüse im Kichererbsenteigmantel,<br />
das Reisgericht<br />
Biryani, ein marokkanischer Möh-<br />
60 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>3
entopf, ein Linsengericht und als<br />
Nachtisch Rote Grütze. Natürlich<br />
gehört es zum Service, dass die auf<br />
Papier ausgedruckten Rezepte mitgenommen<br />
werden dürfen. Nach<br />
und nach sind die Falafeln goldbraun<br />
gebraten und die Gemüsehäppchen<br />
knusprig frittiert. Die<br />
Gerichte in den Auflaufformen kommen<br />
auf den Tisch, der mit weißen<br />
Tellern und bunten, blumig gemusterten<br />
Servietten gedeckt ist. Nun<br />
wird gemeinsam gespeist. Klar, dass<br />
jeder von jedem Gericht probiert.<br />
Schützende pflanzen<br />
Bei den Tischgesprächen plaudert<br />
die Gruppe über Ernährungsgewohnheiten.<br />
Dabei outen sich manche<br />
als Pflanzenkost-Neueinsteiger<br />
und andere als vegan-erfahren. Zu<br />
den Grundregeln einer ausgewogenen<br />
veganen Ernährung gehört<br />
es laut der Ernährungsberaterin »<br />
INTERVIEW mit dem Stoffwechselcoach<br />
und Ex-Profi-Triathlet Markus<br />
Hörmann (www.markus-hoermann.com)<br />
Welche Erfahrung hast du als Profi-Sportler<br />
mit veganer Ernährung gemacht?<br />
Es ist mega-spannend, dass sich immer<br />
mehr absolute Weltklasse-Sportler rein<br />
pflanzlich ernähren. Für <strong>mich</strong> ist das kein<br />
Wunder, ich habe es am eigenen Leib erfahren,<br />
was das <strong>für</strong> einen Unterschied<br />
macht. Rein pflanzliche Ernährung hat<br />
<strong>mich</strong> zu einem besseren Sportler gemacht,<br />
allerdings aber auch zu einem Menschen,<br />
der leichtfüßiger durch die Welt spaziert.<br />
Wie wirkt sich pflanzliches bzw. tierisches<br />
Eiweiß aus?<br />
Pflanzliche Ernährung wirkt bei weitem<br />
nicht so stark übersäuernd wie eine Ernährungsweise,<br />
die auf tierischen Eiweißen<br />
aufbaut. Je basischer unsere Zellzwischenflüssigkeit<br />
ist, umso besser, desto mehr<br />
Zellenergie haben wir. Der größte Teil der<br />
Ernährung sollte daher pflanzlich sein.<br />
Was verhilft zu mehr Energie?<br />
Vieles! Der richtige Mix aus Essen, Trinken,<br />
Bewegung, Sport und vor allem Entspannung.<br />
Ich zum Beispiel arbeite seit Jahren<br />
mehr als 60 Stunden pro Woche. Egal ob<br />
als Leistungssportler oder jetzt als Stoffwechsel-<br />
und Performance-Coach. Trotzdem<br />
kann man energiereich und fröhlich<br />
leben. Alles beeinflusst den Stoffwechsel.<br />
Als erstes denkt man natürlich an Essen<br />
und Trinken. Was viele jedoch vergessen,<br />
ist, dass Stress oft krassere Auswirkungen<br />
auf den Stoffwechsel hat als einmal eine<br />
Ausnahme beim Essen. Den Stoffwechsel<br />
muss man verstehen wie ein Uhrwerk.<br />
Stoppt ein Zahnrädchen, geht die Uhr<br />
nicht mehr richtig. Unser Körper ist aber so<br />
klug, dass trotzdem die wichtigsten Funktionen<br />
erhalten bleiben. Aber das sollte niemals<br />
die Dauerlösung sein, denn Folge sind<br />
Energielosigkeit und Krankheit.<br />
Du berätst Menschen beim Tölzer Veg?<br />
Ja, meine Frau und ich halten Vorträge<br />
beim „Tölzer Veg“ und stehen hier auch<br />
den Besuchern mit Rat und Tat zur Seite.<br />
2. 2<strong>02</strong>3 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 61
Reise / Tölzer Veg<br />
Bei den veganen Kursen<br />
lernen die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer viel über<br />
gesunde Ernährung<br />
Spöri, bunt zu essen. Sie blickt in die<br />
Runde und sagt: „Die Pflanze stellt<br />
uns die sekundären Pflanzenstoffe<br />
als Schutzstoffe zur Verfügung – je<br />
roter oder je grüner, desto mehr<br />
Stoffe sind darin zu finden“. Auch<br />
einen Tipp gibt sie: „Geschmacksstoffe<br />
sind immer wichtige sekundäre<br />
Pflanzenstoffe. Deshalb bin ich<br />
da<strong>für</strong> zu gucken, welches Olivenöl<br />
individuell am besten schmeckt“.<br />
Sie empfiehlt, selber zu kochen, viel<br />
Gemüse zu verspeisen und täglich<br />
Hülsenfrüchte <strong>für</strong> die Eiweiß-Versorgung<br />
zu essen. Und sie warnt:<br />
„Ohne Vitamin B12 geht nichts“,<br />
und legt nahe, Nahrungsergänzungsmittel<br />
mit Vitamin-B12 bei<br />
reiner Pflanzenkost zu sich zu nehmen.<br />
Doch sie erklärt auch: „Die<br />
vegane Ernährung ist eine Möglichkeit,<br />
sich nachhaltig und auch kostenbewusst<br />
zu ernähren.“<br />
heilsame wildkräuter<br />
Beim Spaziergang zum Rosengarten<br />
am Nachmittag erntet Angelika<br />
Spöri ein Löwenzahnblatt am<br />
Wegesrand. Als Wildkräuterpädagogin<br />
sagt sie: „Im Prinzip ist alles<br />
vom Löwenzahn essbar – im Frühling<br />
die Blätter und wenn er blüht,<br />
die Blüten“. Einige Schritte weiter<br />
informiert sie über die grüne<br />
Pflanze mit dem dreieckigen Stängel:<br />
„Giersch schmeckt nach Möhre.<br />
Man isst ihn im Salat, im Tomatensalat,<br />
in der Lasagne“. Dies animiert<br />
Teilnehmende der Wildkräuterexkursion<br />
dazu, an den Blättern<br />
riechen. Klar, auf dem weiteren<br />
Weg entdeckt die Kräuterexpertin<br />
Spöri noch weitere Naturschönheiten<br />
wie ein Gänseblümchen. Sie<br />
nimmt es in die Hand: „Ja, es ist essbar.<br />
Ich kann alles vom Gänseblümchen<br />
essen“. Doch sie warnt, nichts<br />
zu essen, was man nicht kenne.<br />
Denn bei einigen Pflanzen gibt es<br />
Verwechslungsgefahr mit giftigen<br />
Pflanzenarten. So setzt die Gruppe<br />
ihren Spaziergang fort – gefüttert<br />
von Angelikas Infos zu weiteren<br />
Wildkräutern. Die Augen auf den<br />
Boden gerichtet, findet sie noch die<br />
grünen Blätter einer Wald-Erdbeere,<br />
einen Spitzwegerich und andere<br />
Pflanzen. Schließlich verabschiedet<br />
sie sich lächelnd von den Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern<br />
der Kräuterwanderung – bis zum<br />
nächsten Tag.<br />
Und die nächsten Programm-<br />
Highlights und Events sind schon<br />
geplant: ein Kurs zur Herstellung<br />
herzhafter Brotaufstriche, ein Infogespräch<br />
mit den Stoffwechselcoachs<br />
Markus und Marie Hörmann<br />
und ein Spaziergang mit der Stadtführerin<br />
Angelika Schmidt durch<br />
die historische Altstadt mit den<br />
bunt bemalten Fassaden der barocken<br />
Häuser. Auch dort gibt es viel<br />
<strong>für</strong> die Bad-Tölz-Gäste zu entdecken<br />
– zum Beispiel die Cafés, Pizzerien<br />
und andere Gaststätten mit<br />
pflanzlichem Speiseangebot. Veganes<br />
Schlemmen ist ein wichtiger<br />
Programmpunkt beim Tölzer Veg. «<br />
FOTO: MANUEL FERRIGATO (3), PR (4)<br />
62 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>3
INTERVIEW mit Romy Brandl, Projektleiterin vom Referat<br />
<strong>für</strong> Tourismus und Kultur, Tourist-Information<br />
Was bietet der Tölzer Veg?<br />
Der Tölzer Veg soll zum einen als Inspiration dienen. Wir möchten<br />
unseren Gästen und Einheimischen Praktisches sowie Wissenswertes<br />
über die eigene Ernährung – und was diese im Körper<br />
bewirkt – mitgeben. In einer Woche lassen sich hierzu viele<br />
Basics erlernen und man bekommt einen guten Einblick in eine<br />
pflanzenbasierte Ernährung. Einen wirklichen physischen Effekt<br />
haben viele unserer Teilnehmer nach der kompletten veganen<br />
Auszeit – 4 Wochen – gespürt. Zudem möchten wir die Chance<br />
bieten, sich mit Gleichgesinnten über diesen Lifestyle auszutauschen<br />
sowie <strong>für</strong> die Nachhaltigkeit im Umgang mit Nahrung, Natur<br />
und dem eigenen Körper sensibilisieren.<br />
Was steht auf dem Programm?<br />
Die Gesundheitsstadt Bad Tölz hat zwei Urlaubsangebote geschnürt.<br />
Wer sich dem Thema von Grund auf nähern möchte, der<br />
nimmt am Programm „Vegane Ernährung richtig gemacht“ teil.<br />
Diese Angebote gibt es als „Langwoche“ und „Kurzwoche“. Auf<br />
dem Kursplan stehen Ernährungsseminar, Einkaufstraining, zweimal<br />
gemeinsames, veganes Kochen, Kräuterwanderung inklusive<br />
Picknick und veganes Abendessen. Den ganzen Zeitraum über<br />
buchbar ist das Angebot „Entspannt genießen – vegane Auszeit<br />
in Bad Tölz“. Hier profitieren Teilnehmende von Einkaufstipps auf<br />
dem Wochenmarkt, einem veganen Kochkurs mit Inspirationen<br />
und Tipps <strong>für</strong> daheim sowie einem Entspannungs- oder Bewegungskurs<br />
im VitalZentrum. Dazu gibt es Vorschläge <strong>für</strong><br />
vegane Lokale in Bad Tölz. Beide Angebote können mit beliebig<br />
vielen Kursen, die zusätzlich beim „Tölzer Veg“ angeboten<br />
werden, erweitert werden. Und mehrere Restaurants bieten in<br />
dieser Zeit – zusätzlich zum üblichen Angebot – vegane Gerichte<br />
an, Hotels und Gästehäuser bieten Übernachtungen mit veganem<br />
Frühstück.<br />
Welches sind die Highlights im Jahr 2<strong>02</strong>3?<br />
In diesem Jahr – 10 Jahre Tölzer Veg – haben wir die Vielfalt des<br />
Angebots noch mal deutlich erweitert. Neben dem 4-Wochen-<br />
Programm (16.4. – 14.5.), in denen man die Urlaubsangebote<br />
und tägliche zusätzliche Tölzer Veg-Angebote nutzen kann,<br />
stehen nun auch das ganze Jahr über Angebote und Events im<br />
Rahmen des Tölzer Veg zur Verfügung. Ein Highlight wird unser<br />
Foodfestival By Tölzer Veg (5.5. – 7.5.) sein. Neben einem Yoga-<br />
Rekord-Versuch <strong>für</strong> unsere Region wird es ein tolles Angebot<br />
verschiedener Foodtrucks geben. Jeden Tag finden Kochshows,<br />
Bewegung-, Unterhaltungs- und Musikprogramme und vieles<br />
mehr statt.<br />
www.bad-toelz.de/toelzerveg<br />
Bewegung, Entspannung, gesunde Ernährung<br />
Die BKK ProVita macht es leicht, gesund und<br />
fit zu bleiben – mit den Präventionsreisen<br />
BKK PräventionPlus. Mit dem attraktiven Gesundheitsprogramm<br />
BKK PräventionPlus ist es<br />
allen Mitgliedern möglich, sich erholsame Tage<br />
in einem Top-Hotel zu gönnen und das passende<br />
Gesundheitsprogramm aus den Bereichen<br />
Bewegung, Entspannung und Ernährung auszuwählen.<br />
Und die BKK ProVita beteiligt sich an<br />
den Kosten!<br />
Aktiv bleiben – mit BKK-Zuschuss<br />
Denn die BKK ProVita übernimmt die Kosten<br />
<strong>für</strong> das Gesundheitsprogramm. Um diesen Vorteil<br />
in Anspruch zu nehmen, buchen Versicherte<br />
BKK PräventionPlus direkt bei einem der Partner-Hotels.<br />
Angebote 2<strong>02</strong>3 – mit dem Tölzer Veg<br />
Entdeckertour durch die vegane Küche: Sechs<br />
verschiedene Präventionsreisen stehen zur Auswahl.<br />
Dazu gehört der „Tölzer Veg“, die jährlich im<br />
Frühjahr stattfindende vegane Auszeit in Bad Tölz<br />
– eine Kur <strong>für</strong> Körper und Seele mit der Entdeckertour<br />
durch die vegane Küche: Der Körper gewinnt<br />
neue Leichtigkeit,<br />
die Seele profitiert<br />
von ausgeschütteten<br />
Glückshormonen,<br />
das Repertoire<br />
an leckeren veganen<br />
Rezepten vergrößert sich. Tägliche<br />
Angebote wie Kochevents, Entspannungskurse,<br />
Sportangebote und Naturerlebnisse<br />
erwarten die Teilnehmenden.<br />
Einfach eine Präventionsreise buchen<br />
Jeder Versicherte ab dem 16. Lebensjahr kann<br />
diese Angebote nutzen. Anders als bei einer Kur<br />
brauchen Mitglieder weder einen Antrag noch<br />
ein Attest über die Notwendigkeit und auch keine<br />
Bewilligung von der BKK ProVita. Sie können<br />
sich einfach direkt beim Hotel anmelden und buchen.<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> die Kostenbeteiligung ist<br />
die aktive Teilnahme an den Gesundheitsmaßnahmen.<br />
Einmal pro Jahr besteht die Möglichkeit,<br />
BKK PräventionPlus zu buchen.<br />
Wichtig zu wissen: Das Gesundheitsprogramm<br />
BKK PräventionPlus ist eine Präventionsmaßnahme.<br />
Dies soll dazu beitragen, die Gesundheit<br />
zu stärken. Die Behandlung vorhandener Gesundheitsprobleme<br />
ist nicht vorgesehen.<br />
Bei allen Fragen zu Präventionsreisen hilft die<br />
BKK ProVita gerne weiter unter 0981-1889107.<br />
Weitere Infos:<br />
Advertorial
test / Produkte<br />
Rein pflanzliche Nährstoffwürfel<br />
aus der Schweiz<br />
Alles drin: Diese praktischen Nährstoffwürfel aus der<br />
Schweiz enthalten alle wichtigen Vitamine und Mineralien<br />
und bieten sich somit als vollwertige und appetitliche Ernährungsform<br />
sowohl <strong>für</strong> unterwegs als auch zu Hause an.<br />
Da die Würfel vergleichsweise kalorienarm sind, aber lange<br />
sättigen, kommen sie auch im Rahmen eines Abnehmprogramms<br />
in Frage. Swiss-QUBE Fruchtig (glutenfrei),<br />
70 Würfel à 28 g 153 Euro; Swiss-QUBE Bio Toma (glutenfrei<br />
und biozertifiziert), 70 Würfel à 30 g 163 Euro; Swiss-QUBE<br />
Bio Tropy (glutenfrei und biozertifiziert), 70 Würfel à 30 g<br />
163 Euro; Geschmacksprobe: 8 Würfel in 8 verschiedenen<br />
Geschmacksrichtungen 14,90 Euro; Swiss QUBE,<br />
Online-Shop: www.swiss-qube.com/de<br />
Getestet<br />
Für gut befunden!<br />
Wir haben wieder viele vegane Produkte getestet und<br />
stellen einige vor, die wir euch empfehlen wollen<br />
mit Überzeugung empfehlen können<br />
Lecker Lax statt Lachs<br />
Eine feine pflanzliche Alternative zu Räucherlachs<br />
mit Kräutern und zitroniger<br />
Note ist der Graved Lax von Vantastic<br />
Foods. Die Hauptzutaten sind Stärke,<br />
Pflanzenöle und Reisprotein. Schwermetalle,<br />
Mikroplastik und Antibiotika sind<br />
natürlich nicht enthalten. Gleiches gilt<br />
<strong>für</strong> den Veganen Räucherlax – seine rauchige<br />
Note macht auch diese Laxvariante<br />
ungeahnt authentisch.<br />
Veganer Graved Lax bzw.<br />
Veganer Räucherlax,<br />
je<br />
100 g 2,79<br />
Euro, Vantastic<br />
Foods;<br />
velivery.de<br />
Protein-Shakes und -Puddings in Bioqualität<br />
„Chicken“ Dinos <strong>für</strong> Klein und Groß<br />
Die meisten Dinosaurier waren ja Pflanzenfresser<br />
– da ist es nur konsequent,<br />
dass die neuen „Chicken“ Dinos von Iglo<br />
vegan sind. Auf Basis von Weizenprotein,<br />
mit Rapsöl, paniert und lecker gewürzt<br />
schmecken sie kleinen und großen Dinofans<br />
gleichermaßen. Einfach in den<br />
Backofen oder in die Pfanne<br />
damit und nach ca. 12<br />
Minuten sind sie knusprig<br />
und servierfertig.<br />
Vegane „Chicken“<br />
Dinos aus Weizenprotein,<br />
250 g-<br />
Packung ca. 2,80<br />
Euro, Iglo, LEH.<br />
Gleich zehn vegane Proteinprodukte in Bioqualität – sieben Shakes und<br />
drei Puddingsorten – hat „PURYA!“ zum Veganuary gelauncht und nunmehr<br />
dauerhaft ins Sortiment genommen. Während die Puddings ganz<br />
ohne Süßungsmittel auskommen und so die Wahl und Intensität der Süße<br />
dem individuellen Geschmack überlassen bleiben, sind die Shakes ausschließlich<br />
mit Bio-Erythrit maßvoll gesüßt.<br />
High Protein Shakes in drei Sorten, 500 g ca. 25 Euro, 30 g ca. 2 Euro; Protein<br />
Shakes + Superfood in vier Sorten, 480 g ca. 25 Euro, 30 g ca. 2 Euro;<br />
Protein Pudding in drei Sorten, 44–46 g ca. 2 Euro; PURYA! – Biofachhandel,<br />
Drogeriemärkte, Amazon und www.biovegan-shop.de/purya-<br />
proteine-neu<br />
64 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>3
FOTOS: HERSTELLER<br />
Wie Mozzarella,<br />
aber vegan<br />
Diese „Vega Lecker<br />
Mozzalina<br />
mit Basilikum“-<br />
Kugel in Salzlake funktioniert und<br />
schmeckt wie ein klassischer Mozzarella<br />
und ist die neue Schwester der im Frühjahr<br />
2<strong>02</strong>2 eingeführten „Vega Lecker Mozzalina-Kugel<br />
Natur“. Passt nicht nur pur<br />
z. B. zu Tomaten, sondern eignet sich auch<br />
zum Überbacken und Gratinieren.<br />
Vega Lecker Mozzalina mit Basilikum,<br />
275 g-Schlauchbeutel (Abtropfgewicht 100 g)<br />
ca. 1,80 Euro, Rücker; LEH<br />
Chili-Antipasto aus<br />
knackig-pikanten „Kirschen“<br />
Bio-Feinkosthersteller<br />
La Selva<br />
aus der<br />
südtoskanischen<br />
Maremma<br />
hat mit den kleinen,<br />
runden „Peperoncini<br />
ciliegino piccanti“ aus<br />
Eigenanbau eine Spezialität<br />
wieder aufgelegt – dank natürlicher<br />
Schärfe ausgezeichnet zum Kochen,<br />
zum Aperitivo und als Antipasto.<br />
Das Einlegen in Weinessig betont Frische<br />
und Geschmack. Pikante Peperoncini, rot,<br />
in Weinessig, Naturland fair zertifiziert,<br />
270 g (Abtropfgew. 120 g) ca. 4 Euro;<br />
Bioladen und online: www.laselva.bio<br />
Kleine Aufpepper<br />
in Bioqualität<br />
Da greift man doch gern mal zu: Diese<br />
Fruchtgummis sind nicht einfach<br />
nur Fruchtgummis, denn sie enthalten<br />
Vitamine und Mineralstoffe und sind<br />
obendrein biozertifiziert. Die kleinen Aufpepper <strong>für</strong> zwischendurch gibt’s<br />
in drei Geschmacksrichtungen. NutriGummis „Beauty“, „Immun“ und<br />
„Happy”, je 7 Sachets à 3 Stück ca. 8 Euro, GSE; www.gse.bio<br />
Veganer Nudelsnack –<br />
in fünf Minuten fertig<br />
Birkel bringt mit „Tomate-Linsen“<br />
den ersten veganen Instant-Nudelsnack<br />
in die Regale. Der schnelle<br />
Snack punktet mit fünfminütiger<br />
Zubereitungszeit und einem<br />
Nutri-Score A. Die Nudeln sind<br />
vergleichsweise groß und formstabil<br />
und bieten daher ein angenehmes<br />
Mundgefühl. Und wer<br />
von einem Snack nicht satt wird,<br />
macht sich einfach noch einen.<br />
Birkel MINUTO Tomate-Linsen,<br />
50 g-Becher ca. 1,50 Euro, LEH;<br />
www.birkel.de<br />
Wahre Protein-Kraftpakete<br />
Auch Proteinriegel brauchen weder Milch noch Ei: Dieser in<br />
der Geschmackssorte Salty Peanut enthält stolze 13 g pflanzliches<br />
Protein aus Soja, Erbsen und Reis und enthält bei vollem<br />
Geschmack wenig Zucker. Als Ergänzung zum Muskeltraining<br />
empfiehlt sich dazu Protein 80 vegan mit cremigem<br />
Vanille-Karamell Geschmack zum Muskelaufbau oder zur<br />
Förderung der Regeneration. Proteinriegel Protein Deluxe<br />
Salty Peanut, 55 g ca. 2 Euro, Proteinpulver Protein 80<br />
vegan, 300 g ca. 15 Euro,<br />
POWER SYSTEM, Drogerien,<br />
LEH und www.<br />
power-system-shop.com<br />
Natürlich-sanfte Hautpflege:<br />
Weniger ist mehr<br />
Reine Naturöle (Jojoba, Aprikosenkern,<br />
Sonnenblume, Babassu,<br />
Wiesenschaumkraut, Himbeersamen)<br />
auf biologischer Basis und<br />
ohne Zusatzstoffe machen dieses<br />
Reinigungsöl zum idealen Produkt<br />
<strong>für</strong> die sanfte, natürliche Hautpflege,<br />
ohne ein Spannungsgefühl<br />
zu hinterlassen; optimal ergänzt<br />
um das Reinigungstuch Cleansing<br />
Cloth aus Ökotex-Baumwolle –<br />
sehr saugfähig, langlebig, plastikfrei<br />
und 100-prozentig biologisch<br />
abbaubar. Optimaler Skinminimalismus:<br />
Ein Reinigungsprodukt<br />
und ein Hautpflegeprodukt in<br />
einem und aufgrund ihrer natürlichen<br />
Formulierung ohne Chemie<br />
<strong>für</strong> alle Hauttypen geeignet. Weniger<br />
ist mehr! Reinigungsöl Repair<br />
Oli Cleanser, 100 ml 29 Euro;<br />
Gesichts-Reinigungstuch Cleansing<br />
Cloth, 19 Euro; oder als Set<br />
mit 10% Rabatt 43 Euro; Onlinestore<br />
www.bouamar.de oder<br />
www.avocadostore.de<br />
2. 2<strong>02</strong>3 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 65
kolumne / Ulrich Bender<br />
Die Hoffnung stirbt zuletzt<br />
Vegan und etwas ratlos<br />
Nur wenige Dinge verbessern sich durch<br />
Wiederholung. Eine Erfahrung, die sich<br />
bei mir jedes Mal verfestigt, …<br />
von Ulrich Bender<br />
… wenn ich von nahen und<br />
entfernten Bekannten und<br />
ja, auch von guten Freunden,<br />
wieder einmal mit<br />
„kritischen“ Bemerkungen<br />
konfrontiert werde, Bemerkungen,<br />
die meine vegane<br />
Lebensweise in Frage stellen<br />
sollen. Der Klassiker, den viele<br />
vegan lebende Menschen<br />
kennen, ist das Bekenntnis<br />
des Gegenübers, dass er oder<br />
sie ja nur sehr wenig Fleisch<br />
äße und wenn, dann nur vom<br />
Metzger oder Jäger des Vertrauens.<br />
Damit ist <strong>für</strong> sie die<br />
Tat legitimiert. Als ob man<br />
dieser Art von Handwerk<br />
trauen könnte – und was bedeutet<br />
eigentlich sehr wenig<br />
Fleisch?<br />
GEISTIGE REIFE?<br />
Mögen diejenigen, die derlei<br />
erzählen, irgendwann selbst<br />
erkennen, welchen Unsinn<br />
sie von sich geben. Nein,<br />
schlimmer sind die, denen<br />
ich, nachdem ich sie längere<br />
Zeit nicht gesehen habe,<br />
reflexartig abnehme, dass<br />
sie tatsächlich verstanden<br />
hätten, worum es geht. Diejenigen,<br />
die wirklich an der<br />
veganen Lebensweise interessiert<br />
sind, denen ich auch unbedenklich<br />
eine geistige Reife<br />
attestieren kann, weil ich sie<br />
a) schon lange kenne und b)<br />
weil sie zwei plus zwei addieren<br />
und mit einem korrekten<br />
Ulrich Bender,<br />
Autor, Künstler, Tierrechtsaktivist<br />
www.ulrich-bender.de<br />
„Das Leben ist zu kurz, um<br />
unglücklich zu sein. Darum sollten<br />
wir die Zeit nutzen und uns <strong>für</strong> das<br />
Glück aller Lebewesen einsetzen.“<br />
Ergebnis aufwarten können.<br />
Diese Menschen halte ich <strong>für</strong><br />
klug und bestens über das<br />
Weltgeschehen, über Klimawandel<br />
und Artensterben etc.<br />
informiert.<br />
AUF ZUM IMBISS!<br />
Es ist selbstverständlich, dass<br />
sie gegen Massentierhaltung<br />
sind, ihre Haustiere lieben<br />
und <strong>für</strong> jeden Eisbären ihr<br />
letztes Hemd hergeben würden.<br />
Und dann, nach einem<br />
intensiven Gespräch über<br />
die verheerenden Folgen des<br />
Fleischkonsums, tapern sie in<br />
den nächsten Imbiss und ziehen<br />
sich – weil`s ja so lecker<br />
ist – eine „echte“ Thüringer<br />
Rostbratwurst rein. Ob mit<br />
schlechtem, gutem oder keinem<br />
Gewissen ist mir egal,<br />
und dass so ein Verhalten<br />
nach einem Erstkontakt mit<br />
einem Veganer schon mal<br />
vorkommt ... geschenkt.<br />
Aber ich schreibe hier über<br />
Menschen, die ich schon lange<br />
kenne, die ich wertschätze<br />
und die <strong>mich</strong> gerne auf meine<br />
Lebensweise ansprechen.<br />
Selbstkritisch stelle ich mir<br />
oft die Frage, ob mir generell<br />
Fehler im Umgang mit Nichtveganern<br />
unterlaufen. Ich<br />
missioniere nicht, spreche<br />
das Thema nicht an, lebe nur<br />
vor etc. – und dennoch versuchen<br />
sie <strong>mich</strong> immer wieder<br />
aufs Glatteis zu führen. Ist es<br />
das schlechte Gewissen, ist<br />
es die Konditionierung oder<br />
einfach nur Bequemlichkeit,<br />
wenn die Erkenntnis dämmert,<br />
im Sinne des Ganzen<br />
seine Gewohnheiten zu ändern<br />
zu müssen?<br />
„NICHT SO MEINS“<br />
Oft scheint es auch nur kindlicher<br />
Trotz zu sein, wenn<br />
mein Gegenüber nach einer<br />
phänomenal schmackhaften<br />
veganen Verkostung die Nase<br />
rümpft und meint: „Geht<br />
so, ist aber nicht so meins.“<br />
Was soll das? Warum seid ihr<br />
nicht bereit, die Welt zu retten?<br />
Es ist zum Verzweifeln<br />
– aber die Hoffnung stirbt bekanntlich<br />
zuletzt.<br />
FOTOS: Privat (1)<br />
66 Vegan <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>3
lecker * leicht * frisch<br />
lecker * leicht * frisch<br />
Das<br />
Original<br />
seit 1993<br />
im Abo<br />
plus „My little green Kitchen“<br />
„Ich liebe es, draußen zu<br />
sein! Die Natur gibt mir Kraft<br />
und Lebensfreude, ich erlebe<br />
den Wechsel der Jahreszeiten<br />
am liebsten hautnah“, sagt<br />
‚My little green Kitchen‘-<br />
Autorin Sylwia Gervais. „Dazu<br />
Kochbuch<br />
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<strong>für</strong> nur<br />
35,00€<br />
passt eine pflanzliche Ernährung<br />
perfekt, daher koche ich<br />
mit frischem Gemüse und<br />
regionalen Produkten rund<br />
ums Jahr leckere Mahlzeiten,<br />
die dem Körper guttun. Am<br />
liebsten nehme ich Zutaten<br />
direkt aus meinem kleinen<br />
Garten. Das kannst du auch!<br />
Dieses Buch bietet viele hilfreiche<br />
Tipps und eine Fülle<br />
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grüne Küche, egal ob du viel<br />
oder nur wenig Platz hast.<br />
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