DER KONSTRUKTEUR 05/2023
DER KONSTRUKTEUR 05/2023
DER KONSTRUKTEUR 05/2023
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
Frank Springer, Vice President Marketing & Innovation,<br />
Tsubaki Kabelschlepp GmbH, Wenden Gerlingen<br />
MITNEHMERANSCHLUSS FÜR GLEITENDE ENERGIEFÜHRUNGSKETTEN<br />
LANGE LEBENSDAUER UND<br />
EFFIZIENTER BETRIEB<br />
Abrieb, Schwingungen und Vibrationen sind häufige Probleme<br />
beim Gleitbetrieb von Energieführungsketten. Ein am Mitnehmer<br />
montiertes Modul sorgt für Abhilfe und eine längere Lebensdauer<br />
der Energieführung, indem es ein schnelles und kontrolliertes Ablegen<br />
des Obertrums auf dem Untertrum sowie einen kurzen Kettenbahnhof<br />
in der Schubendstellung gewährleistet.<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Wenn die freitragende Länge von Energieführungsketten<br />
überschritten ist, werden sie üblicherweise<br />
in einer aufeinander gleitenden Ausführung eingesetzt.<br />
Bei dieser Anordnung ist es zweckmäßig, die<br />
Höhe des Mitnehmeranschlusses herabzusetzen – so lässt sich<br />
bei den langen Verfahrwegen die mechanische Belastung im<br />
Schubbetrieb reduzieren und die Lebensdauer der Systeme<br />
erhöhen. Gleichzeitig erfolgt eine Verlängerung der Energiekette<br />
beziehungsweise des Bogenüberstands. In diesem Fall<br />
werden am Mitnehmeranschluss sogenannte rKR-Glieder eingesetzt,<br />
die durch ihre S-förmige Anordnung eine minimale<br />
Bogenlänge gewährleisten. Auch die Einhaltung des Mindestbiegeradius<br />
der geführten Leitungen wird auf diese Weise in<br />
jeder Position sichergestellt.<br />
VERSCHLEISS DURCH PUNKTUELLE BELASTUNG<br />
Aufgrund des tieferen Mitnehmeranschlusses ergeben sich jedoch<br />
weitere neue Anforderungen, die in der praktischen Gestaltung<br />
dieses Bereichs berücksichtigt werden müssen. Der Hintergrund:<br />
Die Lebensdauer bei gleitenden Energieketten wird in<br />
erster Linie durch den Verschleiß zwischen den Kettenbändern<br />
bestimmt. Moderne Energieführungssysteme sind daher mit<br />
Gleitschuhen aus einem hochabriebfesten Kunststoff ausgestattet.<br />
Allerdings können sich in dem Bereich hinter dem Mitnehmer, der<br />
zuerst in den gleitenden Betrieb geht, trotzdem noch Abriebprobleme<br />
ergeben. Um das zu verhindern, muss die Anbindung<br />
optimiert werden.<br />
Sehr häufig wird ein sogenannter schwenkbarer beziehungsweise<br />
pendelnder Mitnehmeranschluss eingesetzt, um die Energieführung<br />
mittels einer geringen freitragenden Länge möglichst<br />
schnell zum Gleiten zu bringen. Das Resultat ist aber ein Durchhang<br />
der Kette nach dem Mitnehmer, der nur zu einem punktuellen<br />
Kontakt führt. An dieser Stelle setzt der maximale Verschleiß ein<br />
und reduziert die Lebensdauer durch die Punktlast in diesem<br />
Bereich deutlich. Als Abhilfe für diesen Effekt wird häufig ein<br />
Stützblech am Mitnehmer eingesetzt. Trotz des erhöhten konstruktiven<br />
Aufwands hilft diese Maßnahme jedoch nur begrenzt.<br />
32 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong> www.derkonstrukteur.de