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Sommerfest am 24. Juni wieder ein voller Erfolg - SC Alstertal ...

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Von Manuel Tacke<br />

Liebes Tagebuch,<br />

jetzt sind wir zwar schon seit fast zwei<br />

Wochen <strong>wieder</strong> aus St. Girons von der<br />

französischen Atlantikküste zurückgekehrt,<br />

den Surfbericht für den Sportspiegel<br />

habe ich aber immer noch nicht<br />

geschrieben. Liegt vielleicht daran, dass<br />

ich gar nicht weiß, was ich noch schreiben<br />

soll, schließlich habe ich schon in den<br />

letzten drei Jahren versucht, den Lesern<br />

des Sportspiegels <strong>ein</strong>en anschaulichen<br />

Einblick in die Surfreise zu geben.<br />

Und schließlich ist es auch nicht so<br />

leicht, so <strong>ein</strong>en Urlaub mit wenigen Worten<br />

<strong>ein</strong>fach so nachzuerzählen. Denn <strong>ein</strong>e<br />

so tolle Reise verdient eigentlich auch <strong>ein</strong>en<br />

tollen Bericht. Wenn ich mich richtig<br />

erinnere, habe ich im letzten Jahr sogar<br />

versucht, das Gefühl des Wellenreitens<br />

zu beschreiben. Dabei geht das doch gar<br />

nicht!<br />

Jetzt können sich zwar <strong>wieder</strong> <strong>ein</strong>ige<br />

mehr vorstellen, was es heißt, „stoked“<br />

zu s<strong>ein</strong> (nämlich alle die, die zum ersten<br />

Mal die Tour nach France mitgemacht<br />

haben), aber wie soll ich das für den<br />

Großteil der nicht surfenden Leser beschreiben?<br />

Adrenalinschub? Gute-Laune-<br />

Flash? Es ist doch viel mehr als das! Darüber<br />

muss ich noch mal nachdenken.<br />

Oder ich frage <strong>ein</strong>fach mal unsere Gruppenleiter<br />

Petra und Andreas, die hatten<br />

schließlich auch in Frankreich immer für<br />

alle gleichzeitig <strong>ein</strong> Ohr oder <strong>ein</strong>e Hand.<br />

Warum nicht jetzt auch für mich?<br />

Das ist aber bei weitem nicht die <strong>ein</strong>zige<br />

Schwierigkeit, denn so <strong>ein</strong><br />

T u r n e n u n d F r e i z e i t<br />

Surf-Reise Frankreich 2006<br />

Surfbericht soll doch mehr als bloß informieren.<br />

Er soll die Menschen da draußen<br />

doch ansprechen, indem er irgendwie<br />

kreativ und interessant gestaltet ist. Was<br />

ist, wenn ich <strong>wieder</strong> anfange mit irgendwelchen<br />

markanten Kommentaren des<br />

Wellenreitlehrer-Te<strong>am</strong>s? Naja, von den<br />

Praktikanten Rena, Jan und Robert war<br />

da ja nicht so viel zu hören, vom Lehrer<br />

Olli umso mehr. Diejenigen, die mit dabei<br />

waren, werden sofort mit Sätzen wie:<br />

„Und <strong>am</strong> Nordpol ist in jede Richtung Süden“<br />

etwas anfangen<br />

können. Das ist klar. Aber<br />

die übrigen Leser werden<br />

sich sicherlich fragen, ob<br />

das <strong>ein</strong> philosophischer<br />

Aufsatz s<strong>ein</strong> soll (auch<br />

wenn sie nach kurzem<br />

Nachdenken diese Aussage<br />

ebenfalls bestätigen<br />

müssen).<br />

Weiter bringt mich das<br />

irgendwie alles nicht.<br />

Aber Stichwort (Ha)Olli.<br />

Vielleicht sollte ich ihn in das Zentrum<br />

des Textes stellen, er war schließlich <strong>ein</strong>e<br />

besonders wichtige Figur des Urlaubs.<br />

Ganz klar. Wie erwartet war es <strong>ein</strong> echter<br />

Glücksfall, dass er, wie schon 2005,<br />

<strong>wieder</strong> uns „H<strong>am</strong>burger Sportis“ unterrichtet<br />

hat. Ich glaube, er sieht das genauso.<br />

Sonst hätte er sich wohl nicht so<br />

über unsere Abschiedsgeschenke so<br />

sehr gefreut (das H<strong>am</strong>burg-Shirt und besonders<br />

die silberne Alufolien-Welle waren<br />

aber auch echt stark).<br />

Wenn ich daran zurückdenke, kommt<br />

mir sofort das Abschluss-Büfett im C<strong>am</strong>p<br />

in den Sinn. Essen wäre vielleicht auch<br />

<strong>ein</strong> gutes Thema?!<br />

Obwohl:<br />

Die Mahlzeiten<br />

war doch genauso<br />

lecker wie<br />

2005, 2004,<br />

2003 und sicherlich<br />

auch 2002,<br />

und dabei immer<br />

selbst zubereitet<br />

– natürlich unter<br />

Anleitung von<br />

Petra und Andreas<br />

(aber da<br />

müsste ich mich<br />

noch mal bei m<strong>ein</strong>en Zeltgenossen und<br />

den Dauer<strong>wieder</strong>holern Richie und Vince<br />

erkundigen).<br />

So geht das also auch nicht. Womöglich<br />

erwecke ich noch den Eindruck, unsere<br />

Frankreich-Reise sei langweilig gewesen,<br />

sie hätte ja nur aus Essen und<br />

(natürlich) Wellenreiten bestanden. Dabei<br />

ist es doch gar nicht so – schlafen<br />

spielte auch <strong>ein</strong>e überaus wichtige Rolle.<br />

Dabei k<strong>am</strong> wirklich nie Langweile auf:<br />

Wenn gerade nicht gesurft wurde, nutzten<br />

<strong>ein</strong>ige die Zeit zum Lesen, Musik<br />

hören („I’m sitting here…“) oder <strong>ein</strong>fach<br />

entspannen, andere kümmerten sich<br />

schon ums Abendessen oder <strong>ein</strong>e kl<strong>ein</strong>e<br />

Zwischenmahlzeit. Müsste ich dann noch<br />

etwas zur Gruppe sagen? Wohl nicht viel,<br />

denn wir haben uns doch alle super verstanden<br />

– trotz des teilweise schon enormen<br />

Altersunterschieds zwischen 14 und<br />

19 Jahren.<br />

Liebes Tagebuch, du siehst: ich muss<br />

so viele Dinge berücksichtigen, um zu erklären,<br />

warum die Surf-Reise nach Frankreich<br />

2006 <strong>wieder</strong> so <strong>ein</strong>e großartige<br />

Reise war. Langs<strong>am</strong> glaube ich, ich mach’<br />

das doch nicht – den Surfbericht schreiben.<br />

Sollen sie doch <strong>ein</strong>en anderen finden,<br />

der dann versucht, das Erlebte und<br />

Gefühlte in die richtigen Worte zu fassen.<br />

Ich kann das nicht. Ich bin schließlich<br />

Wellenreiter – und k<strong>ein</strong> Schriftsteller.<br />

Mit den Gedanken in der Hängematte<br />

(der mitten im Durchgangsweg), beende<br />

ich m<strong>ein</strong>en Eintrag für heute.<br />

D<strong>ein</strong> Manuel<br />

10 Sportspiegel 03/06

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