2023/02 | Unternehmen | Mai 2023 | Ausgabe 87
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unternehmen [!] TITELTHEMA 13<br />
gungen und Praktika an. Zudem vergeben wir Preise,<br />
aber nicht an die beste Schülerin oder den besten<br />
Schüler, sondern an die, die sich sozial engagiert<br />
haben.<br />
Stimmen Sie sich bei solchen Themen mit Ihrem<br />
Bruder Frank als zweitem Gesellschafter ab?<br />
Das tun wir. Wir unterstützen in der Region beispielsweise<br />
auch den Waldeckhof, der die Integration<br />
von Langzeitarbeitslosen zum Ziel hat – und<br />
zudem viele Vereine, aber nur solche, in denen unsere<br />
Mitarbeiter engagiert sind.<br />
Wie sind Sie zu dem Hilfsprojekt „Heart for Children”<br />
gekommen?<br />
Den Menschen dort zu helfen, war schon immer<br />
ein Traum von mir. Das geht bis auf meine Erfahrungen<br />
in der Kinderkirche als kleiner Junge zurück.<br />
Da gab es ein Opfer in Form einer schönen<br />
Weltkugel, auf der Kinder aus Afrika abgebildet<br />
waren. Diese Bilder haben sich mir eingeprägt und<br />
mir bewusst gemacht, dass die Kinder dort Hilfe<br />
benötigen. Im Jahr 2004 bin ich angesprochen<br />
worden, weil Unterstützer für das Projekt gesucht<br />
wurden. Ich habe den Verein mitgegründet und bin<br />
seit 2006 zweiter Vorsitzender. Aber ganz ehrlich,<br />
wenn ich gewusst hätte, was in den nächsten Jahren<br />
passiert, hätte ich mir das wahrscheinlich nicht<br />
zugetraut.<br />
Wie meinen Sie das?<br />
Die Organisation ist sehr stark gewachsen. Mittlerweile<br />
betreut sie mehr als 300 Waisenkinder, die dort<br />
im Internat wohnen und zur Schule gehen. Dazu<br />
kommen rund 70 Angestellte, die bauen oder unterrichten.<br />
Um den Betrieb aufrechtzuerhalten, benötigen<br />
wir pro Jahr eine Summe von rund 250 000 Euro.<br />
Sie waren mit der Familie auch dort und haben geholfen,<br />
die Schule zu bauen.<br />
Das war 2014. Ich selbst bin im Schnitt alle anderthalb<br />
Jahre dort. Wenn ich den Spendern zusage, die<br />
zum großen Teil aus Baden-Württemberg und Bayern<br />
kommen, dass das Geld bei den Kindern ankommt,<br />
muss ich auch danach schauen.<br />
Hilft dieses Engagement, Personal zu gewinnen?<br />
Das kann nur ein Teil sein. Wir versuchen natürlich<br />
auch, mit unserem modernen Maschinenpark Leute<br />
anzuziehen. Die Vorstellung über das Berufsbild<br />
eines Zerspanungsmechanikers ist in der Gesellschaft<br />
sehr weit von der Realität entfernt. Daher<br />
haben wir einen Film gemacht, auch um den Auszubildenden<br />
zu erklären, was wir tun. Die fahren im<br />
vierten Ausbildungsjahr eine Maschine, die ist fünfmal<br />
so teuer wie ein Sportwagen, und tragen dafür<br />
die Verantwortung. Die Maschine muss gut programmiert<br />
werden. Die jungen Leute bekommen<br />
auch keine schmutzigen Hände, sondern gehen mit<br />
einer Technologie um, die weitgehend automatisiert<br />
ist.<br />
Haben Sie ein Imageproblem bei jungen Leuten?<br />
Definitiv, vor allem die gewerblichen Berufsbilder<br />
und da tragen auch die Medien dazu bei. Wenn es<br />
im Radio heißt, wir begleiten euch auf der Fahrt ins<br />
Büro. Warum ins Büro? Viele Menschen arbeiten in<br />
der Produktion. Aus dem gleichen Grund tue ich<br />
mir ein bisschen schwer mit Homeoffice. Nicht, weil<br />
ich was gegen Homeoffice habe, ganz im Gegenteil.<br />
Aber ich kann meine Leute an der Maschine nicht<br />
ins Homeoffice schicken.<br />
Firmenchef Matthias<br />
Weigele unterstützt seine<br />
Beschäftigten, wenn diese<br />
Hilfsaktionen starten<br />
wollen – beispielsweise für<br />
Erdbebenopfer.<br />
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