2023/02 | Unternehmen | Mai 2023 | Ausgabe 87
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unternehmen [!] NAMEN & NACHRICHTEN 5<br />
Droht Allgaier die Insolvenz?<br />
Zulieferer Die Videobotschaft<br />
des Aufsichtsratsvorsitzenden<br />
der chinesischen Westron<br />
Group, Scanny Cai, bei einer Feier<br />
der Allgaier-Senioren hat<br />
beim Uhinger <strong>Unternehmen</strong><br />
Allgaier für enorme Unruhe gesorgt.<br />
Cai machte darin deutlich,<br />
wie ernst die Lage des <strong>Unternehmen</strong>s<br />
ist und bestätigte indirekt<br />
eine drohende Insolvenz.<br />
Um das zu verhindern, werde<br />
Westron, seit Sommer 2<strong>02</strong>2<br />
Mehrheitsgesellschafter des<br />
Uhinger Automobilzulieferers,<br />
weitere 20 Millionen Euro in die<br />
Restrukturierung stecken.<br />
Indes ist die Stimmung im<br />
<strong>Unternehmen</strong> am Tiefpunkt angelangt:<br />
„Eine Katastrophe“,<br />
sagt ein Mitarbeiter. Einer nach<br />
dem anderen verlasse die Firma.<br />
Ältere Mitarbeiter jenseits der<br />
60 hoffen hingegen, sich bei Allgaier<br />
noch in die Rente retten<br />
zu können. Das angekündigte<br />
Papier mit einem Maßnahmenpaket<br />
zur Konsolidierung der<br />
Firma habe die Belegschaft noch<br />
nicht gesehen. Zuletzt seien die<br />
Mitarbeiter in einer außerordentlichen<br />
Betriebsversammlung<br />
Anfang März auf schwere<br />
Zeiten eingestimmt worden. Das<br />
<strong>Unternehmen</strong> sei so entkernt<br />
worden, dass „wir nicht mehr<br />
auf eigenen Füßen stehen können<br />
und von anderen abhängig<br />
sind“, sagt der Beschäftigte und<br />
spricht von „Altlasten“. Doch<br />
die aktuelle Situation sei nicht<br />
ausschließlich dem neuen Investor<br />
anzulasten, der Prozess<br />
dauere schon ein Jahrzehnt.<br />
Dennoch sei seit dem Einstieg<br />
der Westron Group zu wenig<br />
passiert, was das <strong>Unternehmen</strong><br />
nach vorne bringe. [!] amb<br />
Um eine Insolvenz zu verhindern, will der Mehrheitsgesellschafter<br />
Westron weitere 20 Millionen investieren. Foto: Giacinto Carlucci<br />
Trauer um<br />
Andreas Kopton<br />
IHK Er war als Mensch präsent,<br />
nie bloß IHK-Präsident und Unternehmer.<br />
Und Andreas Kopton<br />
war unerschütterlicher Optimist.<br />
Daran änderte eine lange<br />
Krankheit allem Anschein<br />
nach nichts. Die Nachricht von<br />
Andreas<br />
Kopton war<br />
seit 2009<br />
Präsident der<br />
IHK Schwaben<br />
seinem Tod<br />
wurde von der<br />
bayerischschwäbischen<br />
Wirtschaft mit<br />
Bestürzung aufgenommen:<br />
Kopton ist Mitte<br />
April im Alter<br />
von 66 Jahren<br />
gestorben. Zuletzt<br />
arbeitete<br />
er im Vorstand<br />
und im Aufsichtsrat der HPC<br />
AG, einem weltweit agierenden<br />
Ingenieurbüro. Als Wirtschaftswissenschaftler<br />
brachte Kopton<br />
hohe Sachkenntnis mit und<br />
prägte Struktur und Leistungsspektrum<br />
der Augsburger Kammer.<br />
Seine Aufgaben werden zunächst<br />
auf seine Stellvertreter<br />
aufgeteilt. [!]<br />
ref<br />
Abbruch<br />
beginnt<br />
Burgmaier Gut drei Monate<br />
nach dem ein Großbrand große<br />
Schäden am Allmendinger Werk<br />
der Firma Burgmaier angerichtet<br />
hat, sollen im <strong>Mai</strong> die Abbrucharbeiten<br />
auf dem Gelände<br />
stattfinden. Zuvor wurde alles<br />
gerettet, was noch verwendet<br />
werden kann. Während viele<br />
Maschinen nicht zu retten waren,<br />
ist das <strong>Unternehmen</strong> hinsichtlich<br />
der Datenverarbeitungsprozesse<br />
jedoch voll einsatzfähig.<br />
„Nach dem Brand<br />
konnten sämtliche Serverdaten<br />
gerettet oder wiederhergestellt<br />
werden“, erklärte ein Sprecher.<br />
Ein guter Teil der 250 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter aus<br />
Allmendingen ist nach wie vor<br />
am Standort in Laupheim beschäftigt.<br />
Alle freigestellten Mitarbeiter<br />
erhielten nach wie vor<br />
ihr Gehalt. Für die Ersatzproduktion<br />
sind bereits neue Maschinen<br />
im Einsatz, zudem wird<br />
eine neue Produktionslinie in<br />
Betrieb genommen. Offen bleibe<br />
hingegen, wie es in Allmendingen<br />
weitergeht.[!] jkl<br />
Hensoldt steigt auf<br />
Rüstung Der Erfolg des Radarspezialisten<br />
Hensoldt zeigt sich<br />
auch an der Börse. Seit 20. März<br />
ist das <strong>Unternehmen</strong> im MDax<br />
gelistet. Für Hensoldt-Chef<br />
Thomas Müller ist die Aufnahme<br />
ein „Synonym für die neue<br />
Rolle und Verantwortung, die<br />
uns als Verteidigungsindustrie<br />
mittlerweile zukommt“. Das <strong>Unternehmen</strong><br />
aus Taufkirchen im<br />
Landkreis München, das seinen<br />
Stimmung wird besser<br />
größten Standort in Ulm hat, feierte<br />
sein Börsendebüt im September<br />
2<strong>02</strong>0 und war bis 19.<br />
März im SDax gelistet. Im MDax<br />
ist es nun mit weiteren 49 kapitalstarken,<br />
mittelgroßen <strong>Unternehmen</strong><br />
vertreten. Im Geschäftsjahr<br />
2<strong>02</strong>2 steigerte Hensoldt<br />
mit 6500 Beschäftigten seinen<br />
Umsatz im Vergleich zum<br />
Vorjahr um 16 Prozent auf 1,7<br />
Milliarden Euro.[!] vt<br />
Handwerk Mit Optimismus blicken<br />
die Betriebe im Gebiet der<br />
Handwerkskammer Ulm, das sich<br />
von der Ostalb bis an den Bodensee<br />
erstreckt, derzeit in die Zukunft.<br />
Das geht aus der aktuellen<br />
Konjunkturumfrage der Handwerkskammer<br />
hervor. Sechs von<br />
zehn Betrieben haben ihre Geschäftslage<br />
zum Jahresstart als<br />
gut beschrieben – drei Prozent<br />
mehr als im Vorjahresquartal. Mit<br />
knapp neun Prozent berichten etwas<br />
weniger Betriebe von einem<br />
schlechten Geschäftsverlauf. Im<br />
Stadtgebiet Ulm ist die Schere etwas<br />
größer: Hier beurteilen 81<br />
Prozent der befragten <strong>Unternehmen</strong><br />
ihre Geschäftslage als gut, 13<br />
Prozent der Betriebe berichten<br />
von einem schlechten Geschäftsverlauf.<br />
Dennoch sei die Stimmung<br />
fragil und nicht gesichert,<br />
betonte der Hauptgeschäftsführer<br />
der Handwerkskammer Tobias<br />
Mehlich. [!] mone